Sport l 23 ZO/AvU Montag, 23. Januar 2017 In Kürze AUTOMOBIL Schrecksekunde für Sauber-Pilot Wehrlein Der angehende Sauber-Fahrer Pascal Wehrlein ist am Race of Champions in Miami nach einem heftigen Crash mit dem Schrecken davongekommen. Der Deutsche kollidierte beim ShowEvent wegen eines Fahrfehlers nach der Zieldurchfahrt mit seinem brasilianischen Formel-1Kollegen Felipe Massa. Wehrlein, sein Beifahrer, ein Fan, der an einem Gewinnspiel teilgenommen hatte, sowie Massa blieben unverletzt. Wehrlein hatte die Kontrolle über sein offenes Fahrzeug verloren. Das Dreirad wurde in die Luft katapultiert und landete nach einem spektakulären Flug auf einer Begrenzungsmauer. sda RADQUER Zahner fährt in die Top 15 Simon Zahner hat am achten und letzten Weltcup-Rennen der Saison im niederländischen Hoogerheide den guten 15. Platz belegt. Der 33-jährige Dürntner verlor auf Sieger Lars van der Haar aus Holland lediglich eine knappe Minute. Damit klassierte er sich hinter Marcel Wildhaber, der das Rennen als Elfter beendete, als zweitbester Schweizer. Im Weltcup-Gesamtklassement belegt Zahner mit 200 Punkten den 21. Rang. Weltcup-Sieger ist der Belgier Wout van Aert. zo REITEN Fuchs wohl am Weltcup-Final dabei Martin Fuchs erreichte am Weltcup-Springen in Leipzig den achten Rang und sammelte damit wertvolle Punkte im Rennen um einen Platz im Weltcup-Final in Omaha. Der 24-Jährige aus Bietenholz blieb auf Clooney in beiden Umgängen makellos und erhöhte sein Total auf 38 Zähler. Dies dürfte genügen, um als dritter Schweizer neben Titelhalter Steve Guerdat und Romain Duguet in die USA reisen zu dürfen. Den Sieg in Leipzig sicherte sich der Belgier Gregory Wathelet auf Corée vor Kevin Staut aus Frankreich. Die nächste Weltcup-Prüfung findet am kommenden Wochenende am traditionellen CSI Zürich im Hallenstadion statt. sda Mit präsidialer Präzision I rgendetwas zwischen Curling und Boccia ist es, was die Cracks an diesem Samstagnachmittag in der Kunsteisbahn Wetzikon anlässlich der Schweizer Meisterschaften im Eisstockschiessen betreiben. Dürfte zumindest der Laie vermuten. Vielmehr als die Unterlage, auf der gespielt wird, habe seine Sportart mit dem Curling aber nicht gemein, sagt Ueli Mumenthaler, Präsident des veranstaltenden Eisstockclubs am Bachtel. Dem italienischen Kugelspiel komme es aber durchaus nahe. «Genauso wie in diesem, kann bei uns nämlich die Lage des Zielobjekts verändert werden», sagt Mumenthaler, der auch den Schweizerischen Eisstockverband präsidiert. Im Gegensatz zum Mannschaftsspiel, in dem die erste Mannschaft des ESC am Bachtel tags zuvor Silber gewann und dass zweite Edelmetall nur knapp verpasste, kommt diese Taktik im anstehenden Final des Einzelbewerbs im Zielschiessen zwar nicht zum Zuge. Präzision ist aber allemal gefragt, gilt es doch, mit insgesamt 48 Stockschüssen verschiedene Aufgaben zu meistern. Als Einziger seines Klubs für die Endausmarchung qualifiziert hat sich dank einer exzellenten Leistung am Morgen auch Präsident Mumenthaler. «Ich will eine Medaille», sagt der 61-Jährige, nachdem er sich kurz zurückgezogen hat, um sich auch mental auf seinen Einsatz vorzubereiten. Deshalb sei er nicht gerade nervös, aber doch ein wenig angespannt. Schauplatz An den Schweizer Meisterschaften im Eisstockschiessen in Wetzikon lag die Kraft in der Ruhe. Inzwischen haben nicht für den Final qualifizierte Schützen schon etliche Mal die rund fünf Kilogramm schweren Stöcke über das Eis geschleudert, das zuvor mit einer speziellen Walze aufgeraut worden war. «So herrschen für alle dieselben Bedingungen», erklärt Armin Wyss vom ESC am Bachtel. Mumenthaler hat nun acht Minuten Zeit, sich einzuschiessen und sich für die geeigneten Untersätze zu entscheiden. Je weicher die sogenannten Laufsohlen sind, desto höher ist der Kam im Einzelfinal nicht so richtig in Schwung: Ueli Mumenthaler bei einem seiner 48 Versuche im Zielschiessen. Widerstand auf dem Eis und desto kürzer geraten die Versuche. «Triffst du die falsche Wahl, bist du verloren», sagt der Hinwiler. Die zwölf Finalisten absolvieren ihr Programm auf ebenso vielen Bahnen nebeneinander. Sie sind konzentriert und zeigen nur selten Emotionen. «Erstaunlich ruhig» seien die Akteure, findet einer der wenigen Zuschauer, die sich in die Halle verirrt haben und nicht eben für eine atemberaubende Atmosphäre sorgen. Der Oberländer, der von Teamkollege Pascal Dal Molin assistiert wird und ihm jeweils das Resultat anzeigt und den Stock zurückschiesst, startet mit einem Schuss, der unmittelbar neben dem Zielobjekt, der aus Hartgummi gefertigten Daube, zu liegen kommt, lässt dann immer mehr nach. Auch in seiner Paradedisziplin, dem Wegbefördern eines anderen Stocks, bleibt er unter seinen Möglichkeiten. Schon nach der ersten von zwei Runden ist der Traum von weite- Bilder: Robert Pfiffner Feingefühl», sagt Weyermann, der einst auch im Weitschiessen Titel hamsterte, wo der Weltrekord bei sagenhaften 566 Metern liegt. W Professionell: Ein ambitionierter Stocksportler hat mehrere Laufsohlen im Set, und ein Helfer zeigt die Ergebnisse an. rem Edelmetall für Mumenthaler ausgeträumt. Dieser hadert zuweilen leise mit sich selbst, zeigt ansonsten aber kaum Regung. Der zweite Umgang gelingt ihm zwar deutlich besser, doch mehr als ein Ehrenplatz bleibt ihm nicht. «Ich bin im wahrsten Sinne des Worts einfach nicht in Schwung gekommen», klagt Mumenthaler hernach und ortet das Problem im Kopf. «Vielleicht war ich zu verbissen.» Er ist enttäuscht, aber ärgern mag er sich nicht. Dass er sich dank seiner Leistung in der Vorrunde für die Europameisterschaften in Tschechien qualifiziert hat, ist ein zusätzlicher Trost. Gewonnen hat der, der seit Jahrzehnten fast immer gewinnt. Der nunmehr 51(!)-fache Schweizer Meister Fredy Weyermann von den Solothurnern Sunny-Boys war von den «jungen Wilden», wie der 68-Jährige seine weniger alten Konkurrenten nennt, einmal mehr nicht zu schlagen. «Es ist eben nicht nur Power gefragt, sondern auch ichtig sei aber auch, dass man zuerst das Verlieren lerne, sagt Weyermann – «auch wenns bei mir nicht allzu oft vorkommt», wie er schmunzelnd anfügt. Beweisen, dass er auch dazu imstande ist, kann er es allerdings gleich darauf im Mannschaftsbewerb des Zielschiessens. In diesem vermögen seine Teamkollegen und er nämlich nicht verhindern, dass die Lokalmatadoren Gold erobern. Mumenthaler, Wyss, OK-Präsident Beat Schaufelberger und Thomas Biedermann treffen am genauesten und zeigen, dass der ESC am Bachtel Meisterschaften nicht nur erfolgreich organisieren, sondern sie auch geDaniel Hess winnen kann. Bildergalerie unter zueriost.ch/galerien EHCD sichert sich Gruppensieg Zwei Drittel lang Freude bereitet EISHOCKEY Erstligist Dübendorf bezwang die Pikes Oberthurgau auswärts trotz anfänglichen Mühen 4:1 und steht drei Runden vor Schluss als Sieger der Qualifikation fest. Der EHC Dübendorf lag in Romanshorn gegen die Pikes im Rückstand und tat sich über ein Drittel lang schwer. Auch im Abschluss erwies sich der Leader nicht eben als effizient. Die Glattaler verzeichneten insgesamt dreimal mehr Abschlüsse als das Heimteam, und dennoch blieb das Resultat lange Zeit knapp. Anbrennen liess der EHCD dennoch nichts. Er gewann letztlich souverän 4:1 und steht bereits drei Runden vor Ende der Erstliga-Qualifikation als Gruppensieger fest. «Wir wissen, was wir erreicht haben», sagte EHCD-Captain Sägesser nach dem Spiel und verwies auch auf die Ungeschlagen- heit seines Teams, die nun schon seit Oktober andauert. «Das alles zählt aber nichts mehr. Wir wissen nur zu gut, dass bald wieder alles bei null beginnt.» Die Glattaler gingen gegen die Pikes zunächst nicht mit der letzten Konsequenz zur Sache. Dies offenbarte sich sowohl im Spielaufbau als auch im Abräumen vor dem eigenen Tor. Prompt nutzte Loosli den dadurch entstehenden Freiraum bei einem der seltenen Angriffe der Pikes zur Führung (8.). Sie hätten sich das Leben zu Beginn selbst schwer gemacht», sagte Sägesesser. «Der Gegentreffer hat uns aber geweckt und zu einem intensiven Steigerungslauf inspiriert.» EHCD endlich zielstrebiger Das Mitteldrittel eröffnete der EHCD zielstrebig. Er kam umgehend zu Chancen zum Ausgleich. Im vierten Powerplay für Dübendorf war es dann so weit: Stoob bezwang den gegnerischen Keeper Schenkel im Nachschuss (24.). Den Führungstreffer verhinderte der Ex-Dübendorfer im Tor der Pikes in der Folge aber gleich mehrfach. Selbst im Boxplay erspielte sich Dübendorf mehr Chancen als die Thurgauer. So war es eine Frage der Zeit, wann die Gäste erstmals in Führung gehen würde. Alena war es schliesslich, der die Übersicht behielt und kurz nach Spielmitte via Innenpfosten zum 2:1 traf. Im Schlussabschnitt zeigten sich die Pikes zielstrebiger als zuvor. Doch die Dübendorfer standen sicher und blieben selbst gefährlich. Nachdem Simon Seiler erst nur den Pfosten getroffen hatte, schoss Widmer in der 51. Minute noch präziser und traf zum 3:1 für den EHCD. Für die definitive Entscheidung sorgte Stoob mit seinem zweiten Treffer nur eine Minute später. bg EISHOCKEY Der EHC Wetzikon gewann im ersten Spiel nach der Entlassung von Trainer Ritsch in Uzwil locker 7:3. Einzig im Schlussdrittel und in den Powerplays überzeugte der Erstligist nicht. Die Wetziker dominierten auswärts gegen Uzwil zunächst klar. Sie spielten den Gegner phasenweise an die Wand und führten nach 25 Minuten bereits hoch 6:1. In der restlichen Spielzeit brachten sie aber nur noch einen weiteren Treffer zustande. Im Schlussabschnitt agierten di Oberländer zu wenig konzentriert . Sie mussten noch zwei Tore zulassen und gewannen schliesslich 7:3. Roger Keller, der letzte Woche vom Assistenzcoach zum Cheftrainer beim Erstligisten befördert worden war, war denn auch nicht ganz zufrieden. «Die ersten 40 Minuten waren gut, da hat das Team Freude bereitet.» Danach aber habe seine Mann- schaft nachgelassen und «das Spiel nicht so durchgezogen, wie ich es verlangt hatte», sagte Keller, der auch die schwachen Powerplays bemängelte. Der EHCW startete druckvoll in die Partie und lag bereits nach fünf Minuten und einem Doppelschlag innert 18 Sekunden 2:0 in Führung. Weitere Treffer blieben trotz klarer Überlegenheit aus, was mit dem ersten Gegentor nach einem Gestocher vor Hüter Neuenschwander bestraft wurde. Die Gäste liessen indes nicht nach und stellten den alten Abstand dank dem Tor von Buchmüller wieder her. Dreierpack entscheidet Nachdem die Wetziker den Mittelabschnitt mit einem schwachen Powerplay begonnen hatten, konnten sie von Glück reden, dass sie um den erneuten Anschlusstreffer herumkamen. Locher vergab einen Penalty nämlich kläglich. Danach gab der EHCW aber wieder Gas – und wie! Innert 46 Sekunden schossen die Wetziker gleich drei Treffer. Die Dämme bei Uzwil schienen zu brechen. Danach harzte es allerdings mit dem Toreschiessen; lediglich einen Treffer erzielte Wetzikon noch. Dieser war dafür besonders sehenswert: Bucher zog bei Spielhälfte auf und davon, umkurvte das gegnerische Tor und bediente den aufgerückten Marzan, der die gekonnte Vorarbeit vollendete. Weitere Treffer wollten trotz zum Teil krasser Überlegenheit bis zur zweiten Pause nicht mehr gelingen. Auch im letzten Abschnitt dominierten die Oberländer, doch agierten sie viel zu verspielt oder versuchten mit Einzelaktionen zum Erfolg zu kommen. Die St. Galler ihrerseits steckten nie auf. Sie nutzten in den Schlussminuten zwei ihrer wenigen Chancen und verschönerten das Resultat noch auf 3:7. mwe/zo
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