Das Verfahren HBCI/FinTS mit Chipkarte oder

Das Verfahren HBCI/FinTS mit Chipkarte oder Schlüsseldatei wird von DATEV in den
Zahlungsverkehrs-Lösungen nicht unterstützt
DATEV entscheidet sich bewusst gegen eine Realisierung des Verfahrens HBCI mit Chipkarte
oder Schlüsseldatei. Nachfolgend finden Sie die Gründe, welche zu dieser Entscheidung geführt
haben.
HBCI mit Chipkarte (technische Betrachtung)
Bei DATEV liegt die gesamte HBCI-Technik im DATEV-Rechenzentrum. Dadurch kann diese
von allen Zahlungsverkehrsanwendungen von DATEV genutzt werden.
Für eine Nutzung von HBCI mit Chipkarte ist eine direkte Kommunikation zwischen dem mit
der Chipkarte verbundenen Rechner und der Bank für die Signatur nötig.
Für die DATEV Online-Lösungen (Bank online / Zahlungsverkehr online) ist eine Integration
aus Sicherheitsbetrachtungen heraus problematisch (Zugriff auf lokale Ressourcen aus dem
Browser). Daher muss die HBCI-Technik hier weiterhin im DATEV-Rechenzentrum
bereitgestellt werden.
HBCI mit Chipkarte könnte also nur für das Programm Zahlungsverkehr angeboten werden. Das
lässt sich mit dem Ziel der Nutzung einheitlicher Übertragungswege in allen DATEVZahlungsverkehrsanwendungen nicht vereinbaren.
HBCI mit Schlüsseldatei (rechtliche Betrachtung)
Es wird derzeit davon ausgegangen, dass HBCI mit Schlüsseldatei im Rahmen der derzeitigen
Überlegungen auf EU-Ebene (Stichwort MaSi, PSD 2, eIDAS, …) aus Sicherheitsgründen kein
PSD-konformes Verfahren mehr sein wird.
Marktbetrachtung (DATEV-Anwender und ihre Kreditinstitute)
Sparkassen bieten heute keine Unterstützung von HBCI mit Schlüsseldatei und planen es aktuell
auch für die Zukunft nicht. Über die Sparkassen wird mit über 40% der größte Teil der DATEVZahlungsaufträge im Einzelverfahren übermittelt.
Viele weitere Banken, über die zusammen rund weitere 50% der DATEV-Zahlungsaufträge im
Einzelverfahren übermittelt werden, unterstützen HBCI mit Schlüsseldatei heute schon nicht
oder unterstützen es heute, gehen jedoch davon aus, dass es im Zuge von PSD2 zukünftig keine
Rolle mehr spielen wird.
Alternative Verfahren wie EBICS oder HBCI mit PIN/TAN werden hingegen von praktisch allen
Banken zu vergleichbaren Preisen angeboten, weshalb sich DATEV auch in Zukunft auf diese
Verfahren fokussieren wird.