KULTURTERMINE NACHRICHTEN, TERMINE UND POSITIONEN für augsburg Stadt/land und wittelsbacher land 01.02. – 28.02. FEUILLETON FÜR AUGSBURG STADT/LAND UND WITTELSBACHER LAND #02 | Februar 2017 monatlich/gratis Tauwetter Daniel Biskup, einer der renommiertesten deutschen Fotografen, dokumentierte den Umbruch von der Sowjetunion zum Russland unter Putin. Vor kurzem erschien der Bildband »Russland – Perestroika bis Putin«. Begleitend dazu präsentieren die Kunstsammlungen und Museen Augsburg ab dem 22. Februar die Fotos. S. 09 Vom Wert der Dinge Der Bezirk Schwaben stellt sein kulturelles Jahresprogramm für 2017 vor und zeigt damit erneut auf breiter Basis Vernetzungen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf. Beispielsweise mit einer Ausstellung in Oberschönenfeld, die sich mit dem Wert der Dinge befasst. S. 08 »Die Welt verändert sich und damit auch die Art, wie wir arbeiten« 3. - 1 2.3.17 Tickets und Infos: www.brechtfestival.de Mozartfeschtle Die Mozartstadt erprobt am 5. Februar eine neues, leichtes Klassikformat für die ganze Familie. S. 04 Susanne Reng und Volker Stöhr leiten seit gut einem Jahr das Junge Theater Böses erfasst man über Leid Augsburg. Ein In- Vor kurzem erschien Gino Chielterview von Jürgen linos ebenso faszinierender wie Kannler. S. 03 erschütternder Roman »Der Engelfotograf«. Ein Interview mit dem Chamisso-Preisträger. S. 12 NEU Samstag, 4. Februar // 19.30 Uhr Kleiner Goldener Saal Sonntag, 5. Februar // Ganztags Kleiner Goldener Saal u.a. ROBIN JOHANNSEN DAS ERSTE AUGSBURGER AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLIN MOZARTFESCHTLE Bach & Italien Workshops, Konzerte & Aktionen Kantaten und Konzerte von Johann Sebastian Bach Antonio Vivaldi Alessandro Scarlai SCH STU ÜLER DEN & TEN 10 € sowie Auszüge aus dem „Stabat Mater“ von Giovanni Baista Pergolesi Tickets zu 30/25 €, ermäßigt 10 € auf allen Plätzen. www.mozartstadt.de ! Schwimmen mit Mozart / Klassik in vollen Zügen Mozartkugeln selber machen / Menue-Workshop Hörspiele gestalten / Kanon-Singen mit Peter Bader Trio Béchart mit Live-Painting durch Die Bunten e.V. Seraphin-Trio mit Wilhelm F. Walz Gitarrenduo KAISERSCHMIDT Akademie für Alte Musik Berlin und vieles mehr. Tickets zu 7 € (4 € erm.) an den Veranstaltungsorten. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren frei! Detailliertes Programm unter www.mozartstadt.de www.a3kultur.de POLITIK & GESELLSCHAFT 1. bis 28. Februar 2017 02 Erinnerungsbänder und Stolpersteine in Sachen Erinnerungskultur geht Augsburg einen eigenen weg Foto: Frauke Wichmann Siegfried Stiller – Maler, Lebenskünstler, Überzeugungstäter Er hat bis zuletzt gekämpft, immer im Bewusstsein, dass er nicht mehr allzu lange in seinem geliebten Atelier im Kulturpark West arbeiten wird. Zwischen den Jahren verstummte der Sound in seinem Raum, der Geruch nach frischer Farbe und Rotwein fehlt. Am Tag nach Weihnachten ist der Maler und Szeneaktivist Siegfried Stiller, Mann der ersten Stunde im Kulturpark West, politisch engagierter Künstler, enfant terrible der freien Szene, von uns gegangen. Ganz leise, fast unbemerkt hat er am 27.12.2016 aufgehört zu leben – im starken Kontrast zu seinem immer lauten, direkten, unbekümmerten, sich selbst nicht schonenden Einsatz für die freie Kunst und ihre gesellschaftliche Beachtung! Siggi – Du hinterlässt eine schmerzliche Lücke! Wir werden Dich in Erinnerung behalten als einen, von dem man sagt: Er hat alles gegeben. Und wir werden an Deinem Vermächtnis festhalten! Farewell, Siggi. Gemeinsam gegen das Vergessen – Die »ErinnerungsWerkstatt Augsburg«, ein seit 2012 bestehender Zusammenschluss von Initiativen, Institutionen und Privatpersonen, hat es sich zum Ziel gesetzt, die Biografien von Opfern des Nationalsozialismus zu erforschen und zu dokumentieren. Dank zahlreicher Sponsoren und unzähliger Stunden bürgerschaftlichen Engagements konnten die bisherigen Ergebnisse dieser intensiven Recherche jüngst in Form eines Online-Gedenkbuchs veröffentlicht werden: www.gedenkbuch-augsburg.de Anzeige: Plakativ scheitern Kulturmacher beklagen Realitätsverlust bei Stadtverwaltung und Politik. Ein Kommentar von Jürgen Kannler Mit kommunaler Außenwerbung wird viel Geld verdient, auch in Augsburg. Das Recht zur Vermarktung der Plakatwände, Litfasssäulen, Citylights und Plakatständer erwerben in der Regel große, zumindest überregional agierende Agenturen. Dieser Rechteverkauf kann je nach Verhandlungsgeschick der Städte eine fröhlich sprudelnde Einnahmequelle für die Kommunen sein. In Augsburg wurde dieses Geschäftsmodell seit Beginn der Nullerjahre vom damaligen OB Wengert genutzt, um seine Idee einer Augsburg AG mit einem Millionenetat zu finanzieren. Dieses Projekt ging mit dem SPD-Mann unter. Die AG firmiert unter dem jetzigen OB Gribl als Regio Augsburg Wirtschafts GmbH und soll zukünftig eine starke Rolle im Stadtmarketing spielen. Um das Projekt nach vorn zu bringen, wechselt Ekkehard Schmölz, bisher Chef im städtischen Medien- und Kommunikationsamt, in die kommunale GmbH. Sein Etat soll über die Mittel aus der Außenwerbung gesichert werden. Der Vertragspartner wurde über eine internationale Ausschreibung ermittelt und der Zuschlag fiel erneut auf die in Augsburg verwurzelte Unternehmensgruppe Günther + Schiffmann. Dagegen ist nichts einzuwenden. Empörung und scharfe Proteste bei den Kulturprogrammmachern der Region rufen jedoch die Bedingungen hervor, unter denen sie in Zukunft ihre Projekte via Außenplakatierung noch kommunizieren können. So wird die Zahl www.a3kultur.de der relevanten Plakatstellen massiv begrenzt und für Kulturorte mit einer Kapazität über 500 Besuchern gilt ein generelles Werbeverbot mit diesen Medien. »Diese Regelung geht komplett an der Realität vorbei«, befindet beispielsweise die Augsburger Club & Kulturkommission. Nun rudert die Stadt zurück und bietet den Kulturmachern Gespräche an. Zu spät, wie auch Branchenkenner befinden, die darauf verweisen, dass der neu verhandelte Vertrag nachträglich nicht ergänzt werden kann, ohne unterlegene Mitbieter auf einen für die Stadt risikoreichen und kostspieligen Klageweg zu bringen. Wieder einmal hat die Stadt dabei versagt, ihre Bürger bei wichtigen Entscheidungsprozessen rechtzeitig ins Boot zu holen. Es scheint, als sei das von der Stadtspitze seit geraumer Zeit angekündigte Zeitalter der neuen Kommunikation zwischen Politik, Verwaltung und Bürgern in den Amtsstuben noch nicht angebrochen. Dabei lag zumindest dem bei der Vertragsentwicklung federführenden Baureferat mindestens zwei Jahre vor Vertragsabschluss eine Einladung von lokalen Kulturmachern vor, das Projekt zu diskutieren und nach neuen Möglichkeiten für die Kultur bei der Außenwerbung zu suchen. Diese Option wurde ausgeschlagen, wohl auch aus einer gewissen Überheblichkeit der Verantwortlichen heraus. Ein dummer Fehler, wie sich heute zeigt. In Sachen Außenwerbung ist die Stadt, wieder einmal, plakativ gescheitert. Doch auch im öffentlichen Raum soll die Erinnerung aufrecht erhalten werden. Die aus vielen Städten und Gemeinden bekannten »Stolpersteine« – ein deutschlandweites Projekt des Künstlers Gunter Demnig – trafen auch in Augsburg auf Zustimmung. Der eigens gegründete »Initiativkreis Stolpersteine« machte sich für diese quadratischen, in den Gehweg eingelassenen Gedenktafeln aus Messing stark. Bedenken kamen unter anderem von der Israelitischen Kultusgemeinde. Opfer würden mit Füßen getreten, so die Argumentation. Dementsprechend zögerte der Augsburger Stadtrat mit einer bindenden Entscheidung zur Umsetzung. Unter Federführung einer 2014 einberufenen Expertenkommission, IMPRESSUM – a3kultur Chefredakteur: Jürgen Kannler (kaj) (V.i.S.d.P.), Kontakt: [email protected] Titel: Daniel Biskup, salzundsilber.de Grafik & Satz: Andreas Holzmann Redaktionelle Mitarbeit: Patrick Bellgardt (pab), Thomas Ferstl (fet), Martin Schmidt (msc), Janina Kölbl (jak), Julian Stech (jst), Felicitas Neumann (fem) Schlussredaktion: Christiane Kühn Redaktionsschluss #03/2017: 14. Februar Verlag: studio a UG, Austraße 27, 86153 Augsburg, www.a3kultur.de Tel.: 0821 – 508 14 57, Fax: 0821 – 349 91 37 Druck: Megadruck.de bestehend aus Mitgliedern der verschiedenen bürgerschaftlichen Initiativen, Vertretern der Opfergruppen, Stadträten und Historikern sollte zunächst ein alle Seiten zufrieden stellendes Konzept entwickelt werden. Nach einem fast zweijährigen, intensiven Diskussionsprozess ist es gelungen, einen »Augsburger Weg« der Erinnerungskultur zu schaffen, welcher im Frühjahr 2016 in einem Stadtratsbeschluss mündete: Die Verlegung von »Stolpersteinen« auf öffentlichem Grund ist demnach grundsätzlich möglich – das Einverständnis noch lebender Angehöriger bzw. der Vertreter einer Opfergruppe vorausgesetzt. Darüber hinaus sieht der Beschluss weitere gleichberechtigte Formen des Gedenkens vor, ohne dass Personen oder Gruppen durch ein zu enges Konzept ausgeschlossen werden. Dieser Entscheidung folgend, arbeitet die »ErinnerungsWerkstatt« daran, sogenannte »Erinnerungsbänder« im öffentlichen Raum anzubringen. Diese bronzefarbenen Metall-Manschetten sollen an bereits bestehenden Objekten im Straßenraum – Laternenmasten, Verkehrsschilder etc. – befestigt werden. Hierzu sucht die Initiative nach Paten, die das Projekt finanziell unterstützen möchten. Interessierte können per Mail unter kontakt@ erinnerungswerkstatt-augsburg.de Kontakt aufnehmen. Im Mai sollen sowohl die ersten »Erinnerungsbänder« als auch die ersten »Stolpersteine« auf öffentlichem Grund verlegt werden. (Patrick Bellgardt) www.erinnerungswerkstatt-augsburg.de www.stolpersteine-augsburg.de workshopreihe der »Erinnerungswerkstatt«: »Lebensläufe von Opfern des Nationalsozialismus«: Di 14.02. JüDiScheS kulTurMuSeuM – Recherche zu jüdischen Opfern: Workshop mit Dr. Benigna Schönhagen und Frank Schillinger 19:00 Mi 22.02. ev. ForuM annahoF – NS-Gesundheitspolitik: Workshop mit Dr. Michael Friedrichs 19:00 KINDERKULTUR FREIER EINTRITT OPEN AIR INTERKULTUR ÜBER DEN TELLERRAND PREMIERE studio a übernimmt für unverlangt eingesendete Unterlagen und Daten keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Beiträge, Abbildungen, Anzeigen etc. ist unzulässig und strafbar, soweit sich aus dem Urhebergesetz nichts anderes ergibt. 03 THEATER 1. bis 28. Februar 2017 Feine Balance Susanne Reng und Volker Stöhr leiten seit einem Jahr das Junge Theater Augsburg. Ein Interview von Jürgen Kannler »Wir haben uns sehr genau überlegt, ob die Leitung des Hauses in dieser Konstellation klappen kann.« Susanne Reng und Volker Stöhr sind feste Größen im Kulturhaus abraxas. Doch während ihr JTA im dortigen Nordflügel vorerst keine Umzugspläne schmiedet, muss das TPZ nach den Vorstellungen der Stadt wohl 2019 seine Koffer im Kulturpark West packen. Vielleicht kommt es im Reese-Theater auf dem gleichen Gelände unter. Hier könnte sich ein neues Modul für unsere Theaterlandschaft entwickeln. (Foto: a3kultur) a3kultur: Seit Januar 2016 leitet ihr gemeinsam das Junge Theater Augsburg (JTA). Allerdings arbeitet ihr schon viele Jahre an diesem privaten Theater. Mit seiner Bühne im abraxas hat sich das Haus seit dem Ende der Neunzigerjahre einen guten Namen mit Kinder- und Jugendtheaterproduktionen erspielt, unterhält ein Theaterpädagogisches Zentrum (TPZ) und ist gerade in jüngster Zeit auch sehr erfolgreich mit seiner Bürgerbühne. Das hört sich nach viel Arbeit und einiger Verantwortung an. Wie verteilen sich im Alltag die Aufgaben zwischen euch beiden? Susanne reng: Wir sind beide seit über zehn Jahren beim JTA und haben uns tatsächlich sehr genau überlegt, ob die Leitung des Hauses in dieser Konstellation klappen kann. Volker ist im Wesentlichen für die Arbeit im TPZ zuständig, die Verantwortung für das Schauspiel in all seinen Formen liegt bei mir. Die Geschäfte führen wir gemeinsam. Es ist jede Menge zu besprechen, zu planen und zu organisieren. Der Reiz an diesem Job liegt darin, dass wir umsetzen können, was wir für richtig und wichtig halten. Vonseiten der Stadt gibt es inhaltlich wenig Vorgaben, wir sind natürlich verpflichtet, eine bestimmte Anzahl von Premieren, Aufführungen und Workshops zu machen. Die neu verhandelten Verträge spiegeln das wider, was uns am Herzen liegt, nämlich Kinder- und Jugendtheater, Theaterpädagogik und unsere Bürgerbühne zu machen. Als Schauspielerin und Regisseurin genießt Susanne eine andere öffentliche Wahrnehmung als Volker, der sich der Theaterpädagogik verschrieben hat. Um was genau geht es bei deinen Projekten? volker Stöhr: Im Wesentlichen arbeite ich für und mit Schulen. Dabei stehen keine Leuchtturmprojekte im Mittelpunkt, sondern dauerhafte, in den Alltag integrierte Kreativ- und Präventivangebote zu allen möglichen Themen. Wir sprechen heute von 30 bis 40 Projekten jährlich. Als wir 2006 mit dieser Arbeit begonnen haben, hätte das niemand für möglich gehalten. Der Bedarf ist auch mit der Anzahl der Ganztagsschulangebote gewachsen. So organisieren wir mehrmals in der Woche Betreuungstermine durch Theaterpädagogen, arbeiten aber auch mit der Stadtbücherei, der Caritas oder bei verschiedenen Flüchtlingsprojekten mit. Diese Arbeit zeigt natürlich auch Spuren im Spielplan. Das hat auf den ersten Blick recht wenig mit einem klassischen Verständnis von Jugendtheater zu tun. Wie ist das JTA in die Rolle hineingewachsen, solche Leistungen anbieten zu können? Stöhr: Ich selber konnte mit Ende 20 erste Erfahrungen bei pädagogischen Aktionen sammeln. Ich habe später für das Spielwerk in Walkertshofen gearbeitet, vor allem in Projekten im Kontext Prävention. Da geht es meist um langfristige Projekte mit Jugendlichen, oft über Jahre hinweg, und das war immer wichtig für mich. Diese Zeitdimensionen erlauben es, Beziehungen aufzubauen, die in der klassischen Theaterarbeit nicht möglich sind. Im JTA fand ich dann eine Basis, um diese Arbeite weiter voranzutreiben. reng: Es gibt einige Punkte, wo sich unsere Arbeitsfelder berühren und im besten Fall auch ergänzen. Wir bieten im Schauspiel klassische Stücke, in denen Profis für ein junges Publikum spielen. Oft bearbeiten wir Bücher, die uns besonders gut gefallen. Zuletzt »Das kleine Engele« von Michael Moratti für Kinder ab 5 Jahren, demnächst »Das Traumfresserchen« von Michael Ende für Kinder ab 4 Jahren oder in 2015/16 »Der Boxer« für Jugendliche und Erwachsene in Kooperation mit dem Theater Augsburg. Wir entwickeln auch Produktionen ohne literarische Vorlagen, wie zum Beispiel »Rosa Parks«, das aus einer Schreibwerkstatt mit Schüler*innen entstanden ist. Bei den Produktionen unserer Bürgerbühne habe ich im Vorfeld Kontakt zu diversen Expert*innen unserer Stadtgesellschaft, die in Interviews befragt werden. Am Schluss steht dann eine Produktion mit 20 bis 30 Protagonist*innen, die zu sehr spezifischen Themen wie Glaube, Flucht oder Tod auf der Bühne stehen. Stöhr: Entscheidend sind natürlich auch die Netzwerke, die man sich im Lauf der Zeit hier aufgebaut hat. Man kennt Lehrer, Leute, die im Jugendschutz arbeiten, oder aus anderen Bereichen, und kommt im gemeinsamen Gespräch immer mal wieder auf Themen, derer man sich gerne annehmen würde, für die es aber keine oder nicht die passenden Angebote gibt. So entstehen dann unsere Projekte zum Thema Mobbing oder Radikalisierung. Die welt verändert sich, und damit auch die Art, wie wir arbeiten In meiner Generation ging man, wenn man Glück hatte, an Weihnachten mit der Schulklasse ins Stadttheater und sah sich das Märchen an. Wie sieht eure Zusammenarbeit mit den Schulen aus? Stöhr: Das kommt auf den Schultyp an. Früher waren die Gymnasien wichtige Kunden. Das hat sich mit der G8-Reform geändert. Die Kinder haben keine Zeit mehr fürs Theater. Diese Zusammenarbeit ist heute sehr viel schwieriger. Besser ist die Situation bei den Real- und Mittelschulen. Die dortigen Verantwortlichen wollen gerne etwas machen, sind auch flexibel, sehen sich allerdings einem riesengroßen Angebot gegenüber und wissen oft nicht genau, für welches Programm sie sich entscheiden sollen. Das fordert auch von uns sehr viel Informationsarbeit. In dem Bereich machen uns zudem die Etatkürzungen beim Programm »Schule plus« zu schaffen, das beim Bildungsreferat angedockt ist. reng: Ich bin in Hamburg aufgewachsen, und da war Theater schon zu meiner Zeit ein anerkanntes Schulfach, in dem ich Abitur machen konnte. In Bayern ist das nicht der Fall. Die Zusammenarbeit mit unseren Theaterpädagog*innen ist insofern für die Schulen von großer Bedeutung. Die Nachfrage nach mobilen Produktionen, die in den Schulen aufgeführt werden, wächst. Viele Bühnen versuchen, diesem Trend gerecht zu werden, und produzieren sogenannte schlanke Formate mit wenig Spieler*innen und unaufwendigem Bühnenbild. Die freie Augsburger Kinder- und Jugendtheaterszene ist darin spezialisiert und bestens aufgestellt. Besetzungsstruktur sind für die Betroffenen nicht immer angenehm, künstlerisch aber absolut nachvollziehbar. Am JTA arbeiten wir gerne mit Leuten zusammen, die wir schon länger kennen und schätzen. Das Theater Augsburg hat mit André Bücker einen Intendanten bekommen, der sich schon im Vorfeld seiner Amtszeit sehr intensiv mit der gesamten Theaterlandschaft Augsburgs auseinandersetzt, Kontakte knüpft und sein Netzwerk aufbaut. Das haben wir so noch nie erlebt. Wir freuen uns darüber und hoffen, mit dem neuen Team ebenso gut zusammenzuarbeiten wie mit dem Team, das Augsburg im Sommer verlässt. Stöhr: Netzwerke bilden, genau so muss man heute arbeiten. Sich informieren, sich mit den Kolleg*innen und Auftraggebern austauschen, bei Veranstaltungen präsent sein. reng: Wir sind hier gut vernetzt, eben weil wir schon so viele Projekte mit diversen Partnern gemacht haben, die Leute kennen uns und unsere Überzeugungen. Aber die Welt verändert sich, und damit auch die Art, wie wir arbeiten und wie sich unsere Programme zusammensetzen. Gegenwärtig gibt es ein großes Bedürfnis nach Teilhabe. Wir nehmen das an, indem wir vermehrt Projekte im Rahmen unserer Bürgerbühne anbieten. Von Expert*innen des Alltags authentische Geschichten spielen zu lassen, verdichtet sich im besten Fall zu einer sehr direkten Qualität, einem sehr puren Theatermoment. Dass sie uns an ihren Geschichten teilhaben lassen, empfinde ich als Geschenk! Allerdings würde ich das Publikum nur ungern für einen Shakespeare zahlen lassen, der von Laien aufgeführt wird. Dafür haben wir ausgebildete Schauspieler, die beherrschen den Umgang mit fremder Sprache, Körper, Emotion und Raum definitiv besser. Die Etats im Kulturbetrieb sind in der Regel recht eng, auch wenn euch gerade mitgeteilt wurde, dass ihr auf eine Aufstockung des städtischen Zuschusses für euer Haus hoffen dürft. Zahlreiche Projekte werden querfinanziert und kommen nur ins Rollen, weil Gelder aus verschiedenen Kassen dafür eingeworben werden konnten. Über- legt ihr euch gelegentlich, welche Theaterstoffe zu gerade verfügbaren Etats passen? reng: Nein, so arbeiten wir eigentlich nicht. Stöhr: Anhand von »KRASS!«, einem unserer letzten Projekte, lässt sich ganz gut aufzeigen, wie wir arbeiten. Bei diesem Stück ging es zunächst um diverse extreme Lebensentwürfe und um die Frage, warum sich Jugendliche radikalisieren. reng: Von einer ganzen Reihe von Themen und Möglichkeiten der Radikalisierung, mit denen wir uns daraufhin beschäftigt haben, blieben die Aspekte Salafismus und rechte Gewalt übrig. Das sind die radikalen Szenen, zu denen sich derzeit viele Jugendliche hingezogen fühlen. Stöhr: Erst viel später gingen dann diverse Türen für uns auf und es kam auch zu einer Zusammenarbeit mit dem bayerischen Sozialministerium. reng: Alle unsere Bürgerbühnen- und Präventionsprojekte sind drittmittelfinanziert. Stöhr: Das verlangt eine feine Balance zwischen Einnahmen und Ausgaben. reng: Unsere eigene Bühne ist klein. Dort spielen wir vor allem gerne Stücke für sehr junge Menschen. Wir haben nur 50 Plätze, die wir aus Überzeugung zu günstigen Preisen anbieten, damit niemand draußen bleiben muss. Aus diesem Grund muss unsere Theaterarbeit subventioniert werden, und ich finde, das ist ganz okay so. Am 19. März feiert das Junge Theater die Premiere von »Das Traumfresserchen«. Das Familienstück nach dem Kinderbuchklassiker von Michael Ende ist für alle ab 4 Jahren geeignet. Unter dem Titel »Fromm und frei?!« arbeitet das JTA derzeit an einem interreligiösen Theaterstück zum Reformationsjahr 2017. Die Produktion hat die Freiheit des Glaubens zum Thema und wird von Bürgerinnen und Bürgern aus Augsburg und der Region entwickelt. Die Premiere findet im Rahmen des Friedensfestes statt. Den kompletten Spielplan finden Sie online unter: www.jt-augsburg.de Der Erfolg eurer Arbeit beruht nicht zuletzt auf einem gut gepflegten Netzwerk. Wie macht sich in dem Kontext ein Intendantenwechsel am größten Theater der Region bemerkbar, bei dem sich neben der Spitze ja auch die weiteren Führungsriegen, fast wie beim US-Präsidenten, bis in die dritte Ebene hinein verändern können? reng: Diese Brüche in der Organisations- und www.a3kultur.de KLASSIK 1. bis 28. Februar 2017 KLASSiK im FEBRUAR Bunte Mozartstadt Am 5. Februar lädt das mozartbüro zum ersten »mozartfeschtle« Als Vorbote des Deutschen Mozartfestes, das vom 19. bis 28. Mai in Augsburg stattfindet, bietet der musikalische Aktionstag ab 10 Uhr ein umfangreiches und spannendes Programm für Mozartfans jeden Alters mit vielen Konzerten, Workshops und kreativen Aktionen. lich: Kleiner Goldener Saal, Rokokosaal, Grandhotel Cosmopolis, Altes Stadtbad, Mozarthaus. Alle Infos und das komplette Programm finden Sie unter: www.mozartstadt.de Anzeige: Mit der Akademie für Alte Musik Berlin sind Mozart-Spezialisten von Weltrang in einem Gesprächskonzert hautnah zu erleben. Augsburger Ensembles sind mit der Sing- und Musikschule der Stadt, dem Leopold-Mozart-Zentrum sowie dem Seraphin-Trio und dem Gitarrenduo »Kaiserschmidt« vertreten. Neben Ausstellungen und Mozart-Führungen im Kleinen Goldenen Saal und Mozarthaus gibt es ein offenes Singen im Rokokosaal der Regierung von Schwaben. Kurzweilige Workshops wie Basteln von Instrumenten oder Mozartkugeln, Erstellen eines Hörspiels oder Erlernen des Menuetts runden das bunte Angebot ab. Tickets (7 Euro, 4 Euro ermäßigt) sind an der Tageskasse an allen Veranstaltungsorten erhält- 04 Mi 01.02. univerSiTäT augSburg, ZenTruM Für kunST unD MuSik – Collegium Musicum: Mittagsmusik 12:00 Fr 03.02. MoZarThauS – Soloabend des Tonkünstlerverbands Augsburg-Schwaben: Isabella Selder (Gitarre) 19:30 Sa 04.02. kleiner golDener Saal – Akademie für Alte Musik Berlin: Bach & Italien 19:30 So 05.02. kleiner golDener Saal – Mozartfeschtle 09:00 | Man-MuSeuM – Familienkonzert der Augsburger Philharmoniker: Pinocchio 11:00 | parkTheaTer iM kurhauS göggingen – Die Große Johann Strauß Gala 15:30 Do 09.02. leopolD MoZarT ZenTruM – Studio für zeitgenössische Musik 19:30 Fr 10.02. SchaeZlerpalaiS – Leopold-Mozart-Zentrum: ìolè Im Palais! Werke für Gitarre 18:00 So 12.02. SchaeZlerpalaiS – Leopold-Mozart-Zentrum: Liederabend 18:00 Fr 24.02. parkTheaTer iM kurhauS göggingen – Tastenzauber, die jungen Klavierstars des LeopoldMozart-Zentrums 19:30 | rokokoSaal – 2. Kammerkonzert der Augsburger Philharmoniker: Herzensangelegenheiten 20:00 Sa 25.02. parkTheaTer iM kurhauS göggingen – Stephan Graf von Bothmer: Das Phantom der Oper (Stummfilmkonzert) 19:30 So 26.02. parkTheaTer iM kurhauS göggingen – Operettenkonzert im Fasching 19:30 Mo 27.02. kongreSS aM park – 5. Sinfoniekonzert der Augsburger Philharmoniker: Angst vor Romantik? 20:00 Bach & Italien Die Deutsche mozart-Gesellschaft bringt die Akademie für Alte musik Berlin am 4. Februar nach Augsburg Foto: Uwe Arens Illustrationen von Klaus Ensikat zum Kinderbuch von Meike Roth-Beck GRAFISCHES KABINETT 03.02.–02.04.2017 Di 28.02. kongreSS aM park – 5. Sinfoniekonzert der Augsburger Philharmoniker: Angst vor Romantik? 20:00 Foto: Andreas Pöcking FREiTAG 03.02. 19:00 MoZarThauS – Die mit 26 Jahren bereits vielfach ausgezeichnete Gitarristin isabella Selder aus Friedberg präsentiert ein abwechslungsreiches Programm mit Originalwerken und Transkriptionen von Toru Takemitsu, Leo Brouwer, Hans W. Henze, Feliu Gasuli, J.S. Bach und Benjamin Britten. Veranstaltet wird dieser Soloabend vom Tonkünstlerverband Augsburg-Schwaben. »Das ist doch einmal etwas, aus dem sich etwas lernen lässt« soll Mozart ausgerufen haben, als er im Hause des Barons van Swieten mit der Musik Johann Sebastian Bachs in Berührung kam. So wie sich Mozart an Bach insbesondere in der Kontrapunktik schulte, so beschäftigte sich Bach selbst intensiv mit den italienischen Meistern. Viele seiner Werke weisen explizite italienische Einflüsse auf oder sind sogar direkte Kopien bzw. Bearbeitungen. In ihnen hat Bach den Geist der italienischen Musik verinnerlicht – mit ihrer typischen Kombination aus »cantabile« und »stravaganza« – und seinem Personalstil einverleibt. Die Akademie für Alte Musik Berlin bietet am 4. Februar um 19:30 Uhr im Kleinen Goldenen Saal ein lebendiges Klangbild dieser Einflüsse, zusammen mit der amerikanischen Sopranistin Robin Johannsen (Foto), deren strahlende Stimme und Persönlichkeit sie bereits zum regelmäßiger Gast des Orchesters gemacht hat. SchloSS höchStädt RitteRSaal www.deutsche-mozart-gesellschaft.de & MARiAnnA ShiRinyAn LáSzLó FenyÖ Klavier und Violoncello Sonntag, 5. März 2017, 19 Uhr Foto: nikolaij Lund Meisterkonzert mit Werken von Beethoven, Schumann, Debussy und Rachmaninow Angst vor Romantik? Brahms und Dohnányi stehen im Mittelpunkt des 5. Sinfoniekonzerts der Augsburger Philharmoniker Ernö Dohnányi komponierte seine erste Sinfonie bereits im Alter von nur 24 Jahren. Sie lässt die Liebe des ungarischen Komponisten zur Musik von Johannes Brahms deutlich hörbar werden. Neben Anklängen an weitere große Komponisten der Romantik wie Tschaikowsky, Bruckner und Wagner findet Dohnányi bereits in diesem frühen Werk zu einer eigenen, neoromantischen Klangsprache. eintritt: Kategorie i. 19 eUR/erm. 16 eUR, Kategorie ii. 16 eUR/erm. 13 eUR, Jugendliche und Schüler 10 eUR, einlass ab 18.30 Uhr. Kartenvorverkauf mit Platzreservierung tel. (08 21) 31 01–45 33, [email protected]. SchLOSS hÖchSTÄDT herzogin-Anna-Str. 52, 89420 höchstädt a. d. Donau www.bezirk-schwaben.de www.a3kultur.de Foto: Marco Borggreve Diesem ersten sinfonischen Werk Dohnányis steht beim 5. Sinfoniekonzert der Augsburger Philharmoniker Brahms’ letztes Orchesterwerk, das Konzert für Violine, Violoncello und Orchester, gegenüber. Es wird unter der Leitung von Domonkos Héja interpretiert von Barnabás Kelemen (Violine) und László Fenyö (Violoncello), die schon seit vielen Jahren eine enge Zusammenarbeit verbindet. Mit dem gemeinsam gegründeten Kelemen Quartett gastierten sie zuletzt unter anderem in Berlin, London, New York, Paris, Amsterdam, Mailand und Sydney. Das 5. Sinfoniekonzert der Augsburger Philharmoniker unter dem Titel »Angst vor Romantik?« findet am 27. bzw. 28. Februar, jeweils um 20 Uhr im Kongress am Park statt. www.theater-augsburg.de 05 THEATER & BALLETT 1. bis 28. Februar 2017 Stell Otello auf die Probe Am 19. Februar feiert das Theater Augsburg die Premiere von »Otello«. Julian Stech begleitet für a3kultur die Produktion der Verdi-Oper. Teil 2: Proben Es ist mal wieder ein verschneiter Vormittag, wie wir ihn schon des Öfteren seit Jahresbeginn hatten, als ich mich mit Regieassistentin Regina Genée an der Pforte des Großen Hauses treffe. Viele Proben fanden noch nicht statt, doch nun sei die Phase gekommen, bei der es für mich als Zuschauer interessant werden könne, sagt mir Genée, als wir an der Brechtbühne vorbei in Richtung Probebühne 1 laufen. Wir betreten den großen, hohen Saal und ich erblicke nur ein bisschen mehr als eine Handvoll Leute – was mich nicht weiter verwundert, denn ich erfuhr miteinander sehr freundschaftlich und heiter. Nachdem jeder Sänger sein Einverständnis signalisiert hat, geht es nun wirklich los. Der Dirigent gibt das Zeichen und der Pianist fängt an zu spielen. Die beiden übernehmen noch dazu den Chorgesang. Es sind nur wenige Unterbrechungen, die nun folgen, meist wegen kleiner Timing-Fehler bei bestimmten Schrittfolgen oder wenn Dicu einen Einfall hat, Blicken und Bewegungen noch mehr Raffinesse zu verleihen. Sie sitzt, steht, sitzt und steht wieder auf, beobachtet, kommentiert und lobt. Auch wer- THEATER & BALLETT im FEBRUAR Mi 01.02. Schwabenhalle – Tosca 19:30 Do 02.02. JungeS TheaTer augSburg – Junges Theater Augsburg: Giraffe, Krokodil und ziemlich viel Gefühl (ab 5 J) 10:00 | Schwabenhalle – Der Nussknacker 19:30 | blueSpoTS proDucTionS: Folie à Deux – Wahnsinn zu Zweit 19:30 Fr 03.02. puppenkiSTe – Das kleine Gespenst (ab 3 J) 16:00 | Schwabenhalle – Der Nussknacker 19:30 | STaDThalle gerSThoFen – Woodstock: Musiktheater-Inszenierung 20:00 | SenSeMble – I hired a contract killer 20:30 Sa 04.02. puppenkiSTe – Das kleine Gespenst (ab 3 J) 15:00 | abraxaS – Táncvilág & Poledance Academy Augsburg: Philipp der kleine Prinz und seine zauberhafte Tanzwelt (ab 4 J.) 17:00 | lauTerbacher STüberl – Theaterwerkstatt Augsburg: Augschburg. City of Love 19:00 | SenSeMble TheaTer – I hired a contract killer 19:00 | STaDThalle gerSThoFen – Doch lieber Single? 19:30 | Brechtbühne – Faust 19:30 | Schwabenhalle – Tosca 19:30 So 05.02. MulTuM in parvo Mering – Die Zauber- SAmSTAG 11.02. 20:30 SenSeMble – Er (17) hat gerade jemanden »Otello«-Regisseurin Michaela Dicu im Gespräch mit den Solisten Ji-Woon Kim, Christopher Busietta und Antonio Yang (von links). (Foto: Julian Stech) bereits per Mail, dass die Proben mit Chor meist abends stattfinden würden, da diese Menschen tagsüber auch noch anderen Jobs nachgehen. Heute steht eine »Otello«-Probe für Solisten auf dem Programm und ich erkenne ein paar Gesichter, die ich bereits bei anderen Stücken sehen und hören durfte. So zum Beispiel JiWoon Kim, der den Jago spielt, und Christopher Busietta, der die Rolle des Rodrigo übernimmt. Und dann ist da natürlich noch eine Frau mit Brille, lässiger Kleidung und langen, schwarzen Haaren: Michaela Dicu, die Regisseurin. Ich stelle mich ihr vor, sie heißt mich willkommen und kündigt an, nach einer gemeinsamen Zigarette würde es auch schon losgehen. Während wir vor der Tür rauchen, stimmen sich die Sänger warm, der Dirigent blättert im Skript und die Souffleuse sitzt geduldig auf ihrem Stuhl. Als nun auch noch der Pianist der heutigen Probe eintrifft, kann begonnen werden. Ich nehme neben der Regieassistentin und der Regisseurin mit frontalem Blick zur Bühne hinter dem langen Tisch Platz, auf dem sich die Operndrehbücher, Notizblöcke, ein Coffee-to-go, eine Banane, eine Packung M&M’s und eine Tüte von Friedberger Landbrot zu einem kurzzeitigen Stillleben koaliert haben. Dicu sitzt nicht lange und geht auf die vier Männer zu, die für die Szene ihre Plätze stehend wie liegend eingenommen haben. Was folgt, ist eine Ansprache von ihr, eine wortreiche Einstimmung auf die sogenannte »Sturmszene«. Dicu geht die einzelnen Bewegungsabläufe nochmals durch, extrahiert die Gefühle aus dem Drehbuch und vermittelt diese psychischen Zustände der Charaktere an deren Schauspieler. Sie übersetzt die Energie aus dem Skript in diesen Raum und tut dies mit Leidenschaft und Ernsthaftigkeit. Dennoch ist die Stimmung locker und der Umgang den Ideen vonseiten der Solisten ausprobiert und für gut befunden. Dicu äußert ihre Zufriedenheit mit einem lauten »Ja, Mann« und einem großen Lächeln im Gesicht. Der Gesang ist grandios und ich bekomme Gänsehaut, sobald Antonio Yang loslegt, um seine Stimme durch den ganzen Raum bis zu den hohen Decken schallen zu lassen. Als die Szene schon nach rund zwanzig Minuten »im Kasten« ist, bin ich mehr als beeindruckt. Kaum zu glauben, dass erst knapp eine Woche zusammen geprobt wurde. Doch wenn das Miteinander harmonisch abläuft, gelingt wohl auch die Arbeit effizienter. Es sind Probenkostüme, die die Sänger tragen. »Bei den jeweiligen Kostümen kann sich bis zum Schluss immer noch etwas ändern, da wir erst sehen müssen, ob sich während des Probenverlaufs Charakter und Äußeres stimmig gemeinsam entwickeln und die Outfits auch genug Handlungsspielraum für Bewegungen lassen«, erklärt mir Dicu. Auch die weiteren Szeneneinstudierungen machen mir Spaß beim Zuschauen und präsentieren das Theater hinter den Kulissen von seiner besten Seite: nette, kreative Leute, denen ihr Beruf sichtlich Spaß macht, die sich untereinander respektieren und deren gemeinsames Ziel es ist, das Bestmögliche aus dem Werk herauszuholen. Glücklicherweise kann Ende Januar auch noch zweimal im Kongress am Park geprobt werden, um mit der neuen Spielstätte auf Tuchfühlung zu gehen. Am Sonntag, 19. Februar, heißt es dann Premiere und somit getane Arbeit für Michaela Dicu – und hoffentlich stehende Ovationen für die Sängerinnen und Sänger. Otello, jetzt bist du fast da! Weitere Termine: 21. Februar, 2., 11., 19. und 29. März, 11., 24. und 29. April sowie 12. Mai www.theater-augsburg.de Ein verhängnisvoller Pakt Das Theater Augsburg bringt Goethes »Faust« auf die Brechtbühne Die Geschichte von »Faust«, dem wohl berühmtesten Werk der deutschen Literatur ist gemeinhin bekannt: Gott und Mephisto wetten um die Seele des rastlos nach Erkenntnis strebenden Doktors. Der Teufel selbst wird Faust im weiteren Verlauf trickreich alle Wünsche erfüllen. Als Duo infernale reisen die beiden durch Raum und Zeit – und das nicht erst seit der Publikation von Goethes »Faust. Eine Tragödie« vor mehr als 200 Jahren. In die verschiedensten Epochen übertragen, auf unterschiedlichste Weise interpretiert, wurden Theatermacher nie müde danach zu fragen, was die Welt im Innersten zusammenhält. Im Medienlabor »Faust« wird Regisseur Christian Weise, auf Grundlage der verfilmten Gründgens-Inszenierung vom Hamburger Schauspielhaus von 1960, Vergangenheit und Gegenwart kunstvoll zueinander ins Verhältnis setzen. premiere a: 4. Februar, premiere b: 7. Februar. Weitere Termine in den nächsten Wochen: 8., 9., 12., 23. und 24. Februar www.theater-augsburg.de zusammengeschlagen und möchte dieses Erlebnis mit viel Bier ersäufen. Sie (17) hat in dieser Nacht »frei« und sucht jemanden, mit dem sie reden kann, der sie auf andere Gedanken bringt. Beide sind in ihrer Welt gefangen und doch kommen sie sich irgendwie näher … Die erste Uraufführung des Jahres im Sensemble Theater steht an: »eine einzige nacht« von Sebastian Seidel in der Regie von Gianna Formicone. Weitere Termine in den nächsten Wochen: 17., 18., 24. und 25. Februar. flöte 11:00 | JungeS TheaTer augSburg – Junges Theater Augsburg: Giraffe, Krokodil und ziemlich viel Gefühl (ab 5 J) 15:00 | abraxaS – Theater Fritz und Freunde: Pettersson und Findus (ab 4 J) 15:00 | STaDThalle gerSThoFen – Die Olchis kommen zurück (ab 5J) 15:00 | puppenkiSTe – Das kleine Gespenst (ab 3 J) 15:00 | parkTheaTer – Die Große Johann Strauß Gala 15:30 | hoFFMannkeller – Der Traum eines lächerlichen Menschen 19:00 Mo 06.02. abraxaS – Theater Fritz und Freunde: Pettersson und Findus (ab 4 J) 10:00 | kreSSleSMühle – Döner mit Sauerkraut 20:00 Di 07.02. JungeS TheaTer augSburg – Junges Theater Augsburg: Giraffe, Krokodil und ziemlich viel Gefühl (ab 5 J) 10:00 | abraxaS – Theater Fritz und Freunde: Schneewittchen (ab 3 J) 10:00 | brechTbühne – Faust 19:30 kiSTe – Der Räuber Hotzenplotz (ab 5 J) 15:00 | brechTbühne – Faust 19:00 Di 14.02. parkTheaTer – Musical-Lovesongs 19:30 Mi 15.02. puppenkiSTe – Der Räuber Hotzenplotz (ab 5 J) 16:00 | brechTbühne – Endstation Sehnsucht 19:30 | hoFFMannkeller – Theaterwerkstatt Augsburg: Burn Out 20:30 Do 16.02. JungeS TheaTer augSburg – Junges Theater Augsburg: Anton und Lilli. Das Leben ist ein Abenteuer! (ab 5 J) 10:00 | brechTbühne – Endstation Sehnsucht 19:30 | Fugger unD welSer erlebniSMuSeuM – Jakob Fugger Consulting 19:30 | hoFFMannkeller – Der Traum eines lächerlichen Menschen 20:30 Fr 17.02. puppenkiSTe – Der Räuber Hotzenplotz (ab 5 J) 16:00 | MulTuM in parvo Mering – Aida 19:00 | brechTbühne – Endstation Sehnsucht 19:30 | SenSeMble TheaTer – Eine einzige Nacht 20:30 Sa 18.02. puppenkiSTe – Der Räuber Hotzenplotz (ab 5 J) 15:00 | MulTuM in parvo Mering – Aida 19:00 | abraxaS – Nahid: Orientalischer Tanz 20:00 | hoFFMannkeller – Auerhaus 20:30 | SenSeMble TheaTer – Eine einzige Nacht 20:30 So 19.02. MulTuM in parvo Mering – Aida 11:00 | abraxaS – Faks Theater: Eine kleine Dickmadam (ab 3 J) 15:00 | JungeS TheaTer augSburg – Junges Theater Augsburg: Anton und Lilli. Das Leben ist ein Abenteuer! (ab 5 J) 15:00 | puppenkiSTe – Der Räuber Hotzenplotz (ab 5 J) 15:00 | eukiTea DieDorF – Clownsfasching mit Theaterstück 16:00 // Pina Aquamarina und das Wunderwasser (ab 4 J) 16:00 | kongreSS aM park – Otello 19:00 Mo 20.02. abraxaS – Faks Theater: Oben in der Rumpelkammer (ab 3 J) 10:00 | hoFFMannkeller – Auerhaus 11:00 Di 21.02. JungeS TheaTer augSburg – Junges Thea- miTTwOcH 15.02. 20:30 hoFFMannkeller – Die Theaterwerk- statt Augsburg präsentiert ihr neues Stück »burn out oder Möge die Macht mit euch sein«. Der erfolgsverwöhnte Manager Manfred Hartmann liebt die Herausforderung. Großer persönlicher Einsatz, Leistung am Limit und wenn nötig darüber hinaus, sind ihm eine Selbstverständlichkeit. Dass Hartmann sich überfordert, merkt er zu spät. Schlaflosigkeit und Bluthochdruck setzen ihm zu. Als Hartmann seine Kündigung erhält, schlägt seine Depression in eine maßlose Wut um ... Weitere Termine: 23. Februar, 1. März. Anzeige: Daniel Biskup RUSSLAND – PERESTROIKA BIS PUTIN 22. FEBRUAR BIS 7. MAI 2017 SCHAEZLERPALAIS MAXIMILIANSTRASSE 46 Mi 08.02. parkTheaTer – Die Sandmalerei-Show (Live-Performance) 19:30 | brechTbühne – Faust 19:30 Do 09.02. brechTbühne – Faust 11:00 | parkTheaTer – Bastard: Tanztheater mit Puppen 19:30 | kongreSS aM park – Die Nacht der Musicals 20:00 | SenSeMble TheaTer – Linner & Trescher: Improvisationstheater 20:30 Fr 10.02. puppenkiSTe – Der Räuber Hotzenplotz (ab 5 J) 16:00 | MulTuM in parvo Mering – Turandot 19:00 | brechTbühne – (R)evolution 19:30 | hoFFMannkeller – Auerhaus 20:30 Sa 11.02. abraxaS – Schaubühne Augsburg: Der kleine Wassermann (ab 3 J.) 15:00 | puppenkiSTe – Der Räuber Hotzenplotz (ab 5 J) 15:00 | MulTuM in parvo Mering – Turandot 19:00 | brechTbühne – (R)evolution 19:30 | bürgerSaal STaDTbergen – Tanzen zur Musik der 1920er- und 30er-Jahre mit Cafe Arrabbiata 19:30 | hoFFMannkeller – Gift. Eine Ehegeschichte 20:30 | SenSeMble TheaTer – Eine einzige Nacht 20:30 So 12.02. MulTuM in parvo Mering – Turandot 11:00 | abraxaS – Moussong Theater mit Figuren: Lumpengesindel auf Reisen (ab 4 J) 15:00 | puppen- ter Augsburg: Anton und Lilli. Das Leben ist ein Abenteuer! (ab 5 J) 10:00 | STaDThalle gerSThoFen – America, Dreams and Nightmares: Martin Luther King und der Kampf um die Rassengleichheit 10:30 | kongreSS aM park – Otello 19:30 Mi 22.02. kongreSS aM park – Sissi. Das Musical 20:00 | hoFFMannkeller – Gift. Eine Ehegeschichte 20:30 Do 23.02. brechTbühne – Faust 19:30 | Kresslesmühle – fastfood theater: Improvisationstheater 20:00 | hoFFMannkeller – Theaterwerkstatt Augsburg: Burn Out 20:30 Fr 24.02. puppenkiSTe – Rumpelstilzchen (ab 3 J) 16:00 | STaDThalle neuSäSS – Emily: Young Stage Musical 19:00 | MulTuM in parvo Mering – Carmen 19:00 | raThauS augSburg, golDener Saal – Idomeneo 19:30 | brechTbühne – Faust 19:30 | hoFFMannkeller – Der Traum eines lächerlichen Menschen 20:30 | SenSeMble TheaTer – Eine einzige Nacht 20:30 Sa 25.02. puppenkiSTe – Rumpelstilzchen (ab 3 J) 15:00 | MulTuM in parvo Mering – Carmen 19:00 | brechTbühne – Oscar 19:30 | hoFFMannkeller – If dogs run free 20:30 | SenSeMble TheaTer – Eine einzige Nacht 20:30 So 26.02. MulTuM in parvo Mering – Carmen 11:00 | abraxaS – Theater Fritz und Freunde: Schneewittchen (ab 3 J) mit Kinderfaschingsparty 14:00 | eukiTea DieDorF – Clownsfasching mit Theaterstück 16:00 // Pina Aquamarina und das Wunderwasser (ab 4 J) 16:00 | STaDThalle neuSäSS – Emily: Young Stage Musical 18:00 | SchloSS bluMenThal – Krimidinner: Mord im Schloss Blumenthal 18:00 | kongreSS aM park – Elvis. Das Musical 19:00 | brechTbühne – Oscar 19:00 Mo 27.02. abraxaS – Theater Fritz und Freunde: Froschkönig (ab 4 J) mit Kinderfaschingsparty 14:00 | parkTheaTer – Galaball am Rosenmontag 20:00 Di 28.02. abraxaS – Theater Fritz und Freunde: Urmel aus dem Eis (ab 4 J) mit Kinderfaschingsparty 14:00 www.a3kultur.de LIVEMUSIK & CLUBEVENTS Der Februar beginnt mit einer Band, die mit ihrem Album »Pop & Tod I +II« sicher eines der besten, zumindest aber eines der interessantesten deutschsprachigen Alben des Jahres 2016 hinlegte: Die heiterkeit. Komischer Name, aber, komisch eben: keine lustige Musik. Die Hamburger Band schickt Pop durch den Chansonkanal direktemang in die Dunkelkammer von Velvet Underground und klingt wie Hamburger Schule meets Joy Division. Eindrücklich ist dabei die Stimme von Frontfrau Stella Sommer – ein Voice-Hybrid aus Hildegard Knef und Dirk von Lowtzow, aus Nico und sonst noch wem. 1. bis 28. Februar 2017 China. Aichach. Zimt. Und Pop & Tod. mischpult, die präfaktische Kolumne, informiert Sie über die Februarwerte an Livemusik – hinsichtlich Hamburger Dunkelpop, chinakrach und Norway-Jazz Eine Kolumne von Martin Schmidt Gesamtergebnis ist ein seltsam und toll distanzierter, intelligenter Pop aus melancholischen Midtempo-Hymnen und zwei Kilo Pathos (noch warm). Und auf Platte: ein herrlich rappelig produzierter Schlagzeug-Sound. Wer irritiert ist vom Tage später folgenden Soho-Auftritt von percival (remember »The Voice of Germany« 2012), Donnerstag, 9. Februar, wird sich bei Die Heiterkeit indiemäßig betrinken können an Coolheit mit Kühle, Strenge mit Strangeness und Chanson mit No-Chance. Am Schlagzeug sitzt übrigens Philipp Wulf von der Band Messer, die seit jeher süßschlechte Laune mit Rätselhaftigkeit in Pop rückkoppelt. Band-Logo von Die Heiterkeit übrigens: ein Smiley mit horizontalem Gedankenstrich als Mund. Okay. Und wann das alles? Am Freitag, 3. Februar, Soho Stage, 20 Uhr. Und früh kommen, denn: Einen wirklich passenden Support gibt das Augsburger LoFiPop-Trio Zimt, das mit seiner jüngst veröffentlichten 7 Inch »Du kannst leben wie du willst« (Kleine Untergrund Schallplatten) eine unglaublich schmucke Pop-Probier-Probe abgegeben hat, welche, passend zum aktuellen Support-Job, in ihren Orgel- und Bassmotiven tatsächlich auch einen kleinen Joy-Division-Vibe hat. Oder, wie Oliver Gottwald über das Trio sagt: »Zimt sind Zucker!« Nach der Show steigt übrigens die Going Underground Party, es legen auf amtliche Experten in Sachen Indiepop, 60s und Postpunk. dieheiterkeit.de 06 Wir haben Blumen für dich. Aber es ist Februar. Die Band Die Heiterkeit spielt am Freitag, 3. Februar, in der Soho Stage. (Foto: Malte HM Spindler) chinakino & Aichkrach Noch mehr Lust auf Seltsames? Here we go, Grüß Gott, guiguisuisui. All diese Namen diesen Monat machen einen fertig, echt! Guiguisuisui sind ein experimentelles Art-Rock-Duo aus China und England. In einer minimalistischen wie avantgardistischen Sound-Oper vermischen sie Elektronik mit 8-Bit-Sound, Coldwave mit Blues und Rock, Hip-Hop und Doom mit Noise. Der Zombie-Bluesman Guiguisuisui (auf Pressefotos im Misfits-ähnlichen Totenkopflook) und die unsterbliche Ninja Susu bilden das Dark-Arts-Duo, das in einem asiatisch-abendländischen Crossover Archetypisches mit Moderne verschmilzt. Ihrem Make-up und ihren Masken zufolge sollte man sie wohl eher nicht in ihren Privatwohnungen besuchen, sehr wohl aber bei ihrem Konzert im Jugendzentrum k15 (Kanalstraße 15) am Mittwoch, 15. Februar (Einlass: 20 Uhr, Beginn: pünktlich 21 Uhr). Den Support macht ein Projekt aus einer Stadt, die in etwa so weit weg und fremd ist wie China: Aichach. Der Krachpionier uldorox widmet sich der Erforschung von konkretem Noise-Ambient. Begonnen hat er damit schon ab 1977, das Ergebnis war die 1982 veröffentlichte Kassette »Versuchungen« – produziert allein mit einem Tonbandgerät und einem Mikrofon. Das Throbbing-Gristle-ähnliche, stoisch wie ein MRT brat- zende Material wurde nun auf Augsburgs umtriebigem Experimentalmusik-Label Attenuation Circuit neu auf CD veröffentlicht. Man lärmt nie aus. reflexionsac.wordpress.com Jazzjourney-Jimi Weiter mit neuen Ansätzen, weiter mit Jazz zum Schluss: Ein Großer der skandinavischen Musikszene findet den Weg ins Theater Landsberg. Der Gitarrist Eivind Aarset ist zwar Jazzer – und arbeitete bereits mit Nils Petter Molvær, Bugge Wesseltoft und Jan Bang zusammen –, er ist aber eher von Jimi Hendrix beeinflusst, begann seine Karriere sogar im Heavy Metal. Darüber hinaus hat der Norweger keine Berührungsängste mit Elektronik, Ambient, Post-Rock oder Drum ’n’ Bass. Mit eivind aarset 4Tet bringt er soundscapeartige Jazzreisen mit Jazzmetal-Gitarrensoli-Ausbrüchen auf die Bühne, dunkel, ambientmäßig, groovig, virtuoses Ohrenkino, mehr Jam als Impro. Termin ist Samstag, 18. Februar (20 Uhr) im Stadtheater landsberg. Begleitet wird er übrigens auch von Schlagzeuger Erland Dahlen, der schon zwei Mal mit Nils Petter Molvær im Landsberger Stadttheater spielte. stadttheater-landsberg.de +++ bavarian hip hop und bairischer Rap heißt es am Freitag, 3. Februar, in der kantine: bbou (Oberpfalz) und grämsen (Deggendorf) werden mit ihrem Mundart-Rap der Oberschwaben-Metropole Augsburg davon erzählen, dass sie sich im Bundesland Bayern befindet. Geschmeidig wie Weißbier, rebellisch wie scharfer Radi. Einlass: 19 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr. +++ Der Termin fürs Singoldsand Festival 2017 steht fest: von Freitag, 25., bis Sonntag, 27. August heißt es wieder Freiluft-Pop in Schwabmünchen. +++ Und noch ein Termin steht, vermutlich andere Zielgruppe: Die Schlagertage Friedberg am Freitag, 12., und Samstag, 13. Mai. Mit dabei unter anderem: vanessa Mai, Mickie krause, Jürgen Drews und Michelle – allesamt seltene Gäste auf der Livemusik-Seite von a3kultur. Verbilligte Frühbucher-Tickets gibt es unter www.schlagertage.de. +++ John garner laden ein zum Debut-album-release am Samstag, 18. Februar, in der kresslesmühle. Das Folk-Rock-Trio mit dreistimmigem Gesang legt los um 21 Uhr. +++ Im weinbar-bistro Jakobus spielen am Donnerstag, 23. Februar, Swing de paris feat. luise Zebrano. Ihren Hot Club Swing mit Vocals gibt’s zu hören ab 20:30 Uhr. +++ Das für Samstag, 4. Februar, angesetzte Konzert von peter horton und Sigi Schwab im Parktheater entfällt wegen Krankheit. +++ ausverkauft ist das Konzert von Shootingstar Max giesinger am Samstag, 18. Februar, in der Kantine. +++ Der Paganini des Akkordeons, ivan hajek, spielt am Samstag, 11. Februar, im abraxas-Theater. Der bekannteste Straßenmusiker Deutschlands wird begleitet von Rolf Berger (Schlagzeug) und Jens Ohly (Bass). Beginn: 20 Uhr. +++ Saga, die Urväter des Progressive Rock, kommen nach Augsburg. Auf ihrer Europatour 2017 machen sie am Montag, 24. April, halt im Spectrum. Der Vorverkauf läuft. +++ cD-release: Das Jazz-Impro-Trio aJe kollektiv (aka Andi Rosskopf, Jan Kiesewetter und Eric Z. Eriksson) präsentiert am Donnerstag, 9. Februar (20 Uhr), in der kresslesmühle sein erstes Album. +++ clubbing-Tipp: Am Samstag, 25. Februar (ab 23 Uhr) lädt das neue berliner label Dusche zum Showcase in den city club. Minimal, auf das Wesentliche reduziert, warm, smart, groovig –ihre Tanzelektronika performen Toxido Mask, Dennis Calmer, Sam Rein und Chris Geronimo. +++ Traum-Klangwelten im planetarium Augsburg: Am Donnerstag, 16. Februar, präsentiert Mandara mit Flöten, Saiteninstrumenten, Shruti-Box, Percussion und Handpan eine meditative Klangreise. Beginn: 20 Uhr. +++ roots & Dub gathering in der ballonfabrik: Am Samstag, 18. Februar (Beginn: 20 Uhr), präsentieren The Four Seasons of roots, bootsmann und Mystikal obsession rocksteady, Roots, Dub und Steppa vom Feinsten. (msc) +++ LiVEmUSiK & cLUBEVENTS im FEBRUAR s Schneider inzer Marku W r e it lz fä P r s Weines m Als de Cuvée diese ie d ja i al se M r e te d rs das e gte einer, rkostete, sa Name Freunden ve hon war der sc d n u – it « te in tig T tig, sam m »schwarz wie en. Vollfruch d n an u m ef g ft n t« u rk »Black Prin , dessen He fe, ein Wein uten würde. rm ve d schöner Tie n la ch ingt in Deuts der Nase, nicht unbed uterwürze in rä K d n u ilde n re ichte und m Dunkle Bee n seidige D an lis! d o n p e o m in V au i am G xklusiv be e rg u sb g u … In A Gerbstoffe OLIS P VINO sburg 7 Aug Uhr 6 1 6 6 /8 10 – 1 r. 10a zel-St 19.30 / Sa 70 02 90 n e r F – Curt r 10 – Tel. 0821 .de Mo – F polis .vino www www.a3kultur.de Mi 01.02. SpecTruM – Django 3000: Im Sturm 20:30 Do 02.02. brauhauS 1516 – Rocks ‘n’ Pebbles (Rock’n’Roll) 19:30 | buchhanDlung SchMiD SchwabMünchen – Bookshop Concert: David Blair unplugged 20:00 | SpecTruM – Hank Davison feat. Lewis Glower, Ea Birkett & Ted Hall 20:30 Fr 03.02. kanTine – BBou & Grämsn (Hip Hop/Rap) 19:00 // De Staat & Zimmerman (Alternative Rock) 20:00 | parkTheaTer iM kurhauS göggingen – HMBC: Crazy Live 19:30 | abraxaS – VolxGesang: Das Mitsing-Konzert 20:00 | Soho STage – Die Heiterkeit & Support: Zimt 20:00 | kreSSleSMühle – Mississippi Isabel: CD-Release 20:00 | SpecTruM – Rock House 21:00 | ballonFabrik – Tanzwaldvision (Goa) 22:00 | City Club – Miami nights (House) 23:00 | keSSelhauS – Dominik Eulberg & Bernhard Jakob (Techno) 23:00 | bob’S oberhauSen – Ship & Anchor (Folk) 23:00 Sa 04.02. parkTheaTer iM kurhauS göggingen – Peter Horton und Sigi Schwab: Guitarissimo (Entfällt!) 19:30 | caFé aM Milchberg – Finally Famous (Acoustic Cover) 19:30 | kanTine – The Invincible Spirit & Menschliche Energie & Projekt 26 (Electro/Wave/EBM) 19:30 | kongreSS aM park – Augsburg tanzt (Rock’n’Roll) 20:00 | rock caFe – 4tune (Rock) 21:00 | kreSSleSMühle – La Cafetera Roja (Mestizo/Pop) 21:30 | keSSelhauS – 90er-Party 22:00 // Lovebox queer Clubbing 23:00 | ballonFabrik – Spartanisch Part 9 (Electro) 22:30 So 05.02. kälberhalle – Lechtown Kneeoilers (Jazz) 11:00 | abraxaS/ reSTauranT reeSegarDen – Karl Poesl: The Amazing Jukebox 20:00 | SpecTruM – Lacrimas Profundere & A Life Divided 20:00 Di 07.02. abraxaS/ reSTauranT reeSegarDen – Daniel Sasha & Karlheinz Hornung: Rebel Yell unplugged feat. Silke Mei 20:30 Mi 08.02. abraxaS – Swing à la Django: Tour the Swing 19:30 | univerSiTäT augSburg, ZenTruM Für kunST unD MuSik – Uni Big Band Augsburg: Night Owl Suite 20:00 Do 09.02. univerSiTäT augSburg, ZenTruM Für kunST unD MuSik – Collegium Musicum: Kammerkonzert 19:00 | brauhauS 1516 – Rock Lounge Orchestra (Rock) 19:30 | kreSSleSMühle – AJE Kollektiv (Impro) 20:00 | buchhanDlung SchMiD SchwabMünchen – Bookshop Concert: Sir Oliver Mally & Hubert Hofherr (Blues) 20:00 | Soho STage – Percival (Rock’n’Soul) 20:00 Fr 10.02. kreSSleSMühle – Los Mädels wir tanzen 19:00 | SingolDhalle bobingen – Swing à la Django 19:30 | abraxaS – Central Park: Verbal-Inferno trifft Rockmusik 20:00 | Soho STage – Pool (Indie) & Coals (Elektro-Folk) 20:00 | SpecTruM – Rock House 21:00 | City Club – Let it be techno 22:30 | ballonFabrik – Deca Dance 34 22:30 Sa 11.02. DeuTSchherrengyMnaSiuM aichach – Solistenkonzert der Stadtkapelle Aichach 19:00 | DieDorFer ZenTruM Für begegnung – Musique in Aspik 19:00 | bürgerSaal STaDTbergen – Cafe Arrabbiata (1920er- und 30er-Jahre) 19:30 | caFé aM Milchberg – Acoustic Blues Club (Blues-Klassiker) 19:30 | abraxaS – Ivan Hajek: Der Paganini des Akkordeons 20:00 | Soho STage – Rome (Dark-Folk/ Chanson Noir) 20:00 | parkTheaTer iM kurhauS göggingen – 2. Saturday-Night-Disco 20:30 | SpecTruM – Spectrum Club Night 21:00 | rock caFe – Rocking Fifties 21:00 | ballonFabrik – Air Raid pres. Zombie Cats (Drum and Bass) 22:00 | ciTy club – Club for Reality mit Anja-Zaube (Techno) 23:00 | keSSelhauS – Moonbootica 23:00 So 12.02. kälberhalle – 12th Street Jazz Connection 11:00 | parkTheaTer – Schätze der Volksmusik 19:30 | SpecTruM – Yasi Hofer 20:00 Mo 13.02. SpecTruM – Mothers Finest: European Tour (Funk-Rock) 20:30 Di 14.02. parkTheaTer iM kurhauS göggingen – Musical-Lovesongs 19:30 | abraxaS/ reSTauranT reeSegarDen – Voxi und die Zechpreller: Kneipenrock aus Augsburg 20:30 Mi 15.02. parkTheaTer iM kurhauS göggingen – Beatles-Night 19:30 | SpecTruM – Manfred Mann’s Earth Band 20:30 | k15 JugenDhauS – Guiguisuisui (Art-Rock) & Uldorox (Noise-Ambient) 21:00 Do 16.02. brauhauS 1516 – Tom Parsons & The Rat Cats (Rock’n’Roll) 19:30 | SparkaSSen-planeTariuM – Mandara 20:00 Fr 17.02. Soho STage – Goldroger: Avrakadavra Tour 20:00 | granDhoTel – Trabant Echo & Hyper Fuzz 20:00 | kreSSleSMühle – Harrycane Orchestra (Jazz/ Arabisch-orientalisch) 20:30 | SpecTruM – Rock House 21:00 | ballonFabrik – Markscheider Kunst (Latino-Ska) 21:00 | bob’S oberhauSen – Grumpy Old Men Band 23:00 Sa 18.02. parkTheaTer – Big Band Galaball 2017 20:00 | kanTine – Max Giesinger 20:00 | ballonFabrik – The Four Seasons of Roots & Bootsmann & Mystikal Obsession (Reggae/Dub) 20:00 | bürgerTreFF hochZoll – Ü-40-Party 21:00 | kreSSleSMühle – John Garner (Rock/Folk) 21:00 | rock caFe – Mehr braucht’s ned 21:00 So 19.02. kälberhalle – Illerdixie (Jazz) 11:00 | ballonFabrik – Gram (Hardcore) & Abest (Post-Metal) 20:30 Di 21.02. abraxaS/ reSTauranT reeSegarDen – Po’ Monkeys: Rockabilly, 60s-Garage 20:30 Do 23.02. parkTheaTer iM kurhauS göggingen – Voice 4 U (Pop/Rock) 19:30 | brauhauS 1516 – Die Oberbayern (Partyhits) 19:30 | SpecTruM – Groove President (Partyband) 20:00 | Soho STage – Oum Shatt (Rock’n’Roll/Psychedelic) 20:00 | weinbar JakobuS – Swing de Paris feat. Luise Zebrano 20:30 | SenSeMble TheaTer – Heinz Ritter Combo (Jazz) 20:30 Fr 24.02. kreSSleSMühle – Open Stage 20:30 | SpecTruM – Rock Antenne Rockstar Party 21:00 | rockFabrik – Auxburger Bretterkasten Vol. 10 (Electro) 22:00 | bob’S oberhauSen – Sleeping Tree (Stoner Rock) 23:00 Sa 25.02. brauhauS 1516 – Free Electric Band (Rock) 19:30 | SpecTruM – NDW & Deutsche Schlagernacht 20:00 | kreSSleSMühle – Tödelmarkt der Träume (Pop/Chanson) 20:00 | kanTine – Rainer von Vielen (Alternative) 20:00 | rock caFe – The Rock 21:00 | ciTy club – Dusche-Showcase (Techno) 23:00 | keSSelhauS – Winterwunderland (EDM/House) 23:00 So 26.02. parkTheaTer iM kurhauS göggingen – mini.musik Faschingskonzert (ab 3 J) 16:00 Di 28.02. abraxaS/ reSTauranT reeSegarDen – Mississippi Isabel: Poppig-melancholischer Folk 20:30 07 FILM 1. bis 28. Februar 2017 mit LIVE-BIETEN 275. KUNSTAUKTION in Augsburg am 16.02. und 17.02.2017 Das Leben im Waisenhaus verbindet Zucchini (links) und seinen Schwarm Camille in »Mein Leben als Zucchini« Sorgenvoller Februar Da ich mein Zeichenlimit für diesen Monat bereits für die folgenden rezensionen ausgereizt habe, muss ich mich hier kurzfassen. also, bevor Sie ganz unten mit erschrecken feststellen, dass Sie hier nichts über den zweiten Teil von »Fifty Shades of grey« gelesen haben, hier meine Meinung: wenn Sie da reingehen, können Sie ihr geld auch gleich als Toilettenpapier benutzen. besser beraten sind Sie auf jeden Fall mit einem der folgenden drei Filme: FILMFIGUR DES MONATS: MARIE KREUTZER – Geboren: 1977 in Graz – Beruf: Filmregisseurin und Drehbuchautorin – Ausbildung: 1997–2005 Buch und Dramaturgie an der Filmakademie Wien – 2000: erster Kurzspielfilm »Cappy Leit« – 2011: erster Spielfilm »Die Vaterlosen«, Auszeichnung mit dem Diagonale-Preis für den besten Spielfilm – Arbeitete als Dozentin an Universitäten in Graz und Wien – Diagnostiziert bei sich selbst einen Optimierungswahn Saßen Sie schon einmal in einem dieser KaffeeEtablissements der Stadt und haben bei einem Cappuccino darüber nachgedacht, wie eigentlich das Leben der ganzen jungen Muttis und Vatis um sie herum aussieht? Wenn ja, dann liefert Ihnen Marie Kreutzers »was hat uns bloß so ruiniert« (9. Februar, kinodreieck) Antworten. Wenn nicht, wird er Sie sicherlich trotzdem amüsieren. Die sechs bourgeoisen Bohemiens Mitte 30 sind total individuell und am Ende doch genau gleich und wie alle anderen sowieso. Stella (Vicky Krieps), Ines (Pia Hierzegger), Mignon (Pheline Roggan), Markus (Marcel Mohab), Chris (Manuel Rubey) und Luis (Andreas Kiendl) achten darauf, dass die Birnen bio sind und das Handy von Apple, und neben den Balkontomaten wächst auch der Kinderwunsch stetig heran. Natürlich bleibt für sie aber immer klar, dass man trotz wacher Nächte und voller Windeln nicht gleich zum Spießer werden muss. Denn Elternschaft ist natürlich nur eine Frage der richtigen Vorbereitung, und zu irgendwas müssen die ganzen Ernährungs- und Erziehungsratgeber und -kurse ja gut sein, aber dann die große Überraschung: Plötzlich ist das selbstgefällige Hipsterleben vorbei. Viele der Szenen wirken überzeichnet, doch Kreutzer ließ die Kollegen von den Salzburger Nachrichten wissen, dass vieles aus dem Film genau so passiert sei. In der Tat kommen mir einige Szenen von Besuchen im Bio-Supermarkt, dem hippen Ecklokal oder Beobachtungen auf der Straße äußerst bekannt vor. Detailliert bis zu den Bionudeln erzählt dieser Film unterhaltsam von sechs überzeugend gespielten Individuen und ihren Erfolgen und Niederlagen rund ums Kinderkriegen, ohne dass diese dabei von politischen oder wirtschaftlichen Sorgen geplagt würden. Um die Sorgen eines gebeutelten Kindes geht es in Claude Barras’ Animationsfilm »Mein leben als Zucchini« (16. Februar, kinodreieck). Zucchini wächst bei seiner alkoholkranken und gewalttätigen Mutter auf. Als sie plötzlich stirbt, landet der Neunjährige im Kinderheim von Madame Papineau. Dort lernt er andere Kinder kennen, die ebenfalls aus schwierigen Verhältnissen stammen. Der Umgang mit diesen besonderen Mädchen und eine Kolumne von Thomas Ferstl Jungen ist nicht immer leicht, aber mit ihnen zusammen versucht er, seinen Platz in der Welt, Freunde und eine neue Familie zu finden. Doch dann will ihn seine Tante Camille zu sich holen und den frisch verliebten Zucchini von seiner Heimfamilie losreißen. Liebevoll und aufwendig im Stop-Motion-Verfahren gefilmt, spricht dieser Animationsfilm durch seine Reife das erwachsene Publikum an und nimmt gleichzeitig sein junges Publikum ernst, indem er ihm offen die schönen, aber auch die schrecklichen Seiten des Lebens respektvoll verständlich macht. Tischuhr, Deutsch 18. Jh. Aus unserem Angebot an Augsburger Silber Jugendstillampe, Daum Nancy Tabernakelsekretär Barock Versteigerung: Donnerstag: 16. Februar ab 16 Uhr Freitag: 17. Februar ab 14.30 Uhr mit Live-Bieten FiLmEVENTS England, 19. Jh. weitere Termine im Februar: Do 02.02. kinoDreieck – The Salesman | kinoDreieck, cineMaxx – Hidden Figures: Unbekannte Heldinnen // Timm Thaler oder das verkaufte Lachen | cineMaxx – Die irre Heldentour des Billy Lynn // Live by Night // Rings Do 09.02. kinoDreieck, cineMaxx, cineplex – Den Sternen so nah | cineMaxx, cineplex – Fifty Shades of Grey 2: Gefährliche Liebe // The Lego Batman Movie | kinoDreieck – Madame Christine und ihre unerwarteten Gäste Do 16.02. kinoDreieck – Mein Leben als Zucchini | cineMaxx – Die Jones: Spione von nebenan // Fences // T2 Trainspotting // Recep İvedik 5 | cineMaxx, cineplex – John Wick: Kapitel 2 Do 23.02. kinoDreieck – Neruda | kinoDreieck, cineMaxx, cineplex – Bibi & Tina: Tohuwabohu total! | cineMaxx – A Cure for Wellness // Boston // Lion: Der lange Weg nach Hause Deckelgefäß, Silber, China, 19. Jh. Wir versteigern in dieser Auktion über 1.500 Exponate: 50 MÖBEL - SILBER - SCHMUCK UHREN - HOLZSKULPTUREN - TEPPICHE BRONZEN - PORZELLANE - GLÄSER - JUGENDSTIL - VARIA - ASIATIKA - GEMÄLDE Verständlich machen muss sich auch die Hauptfigur in Gore Verbinskis »a cure for wellness« (23. Februar, cinemaxx) so einiges. Weil der Chef einer Firma viel zu lange in einem Wellness-Center in den Schweizer Alpen verweilt, macht sich der ehrgeizige junge Angestellte Mr. Lockhart (Dane DeHaan) auf in die Berge, um seinen Vorgesetzten zurückzuholen. Dort angekommen, erkennt er bald, dass die Einrichtung nicht der idyllische Heiltempel ist, als den sie sich nach außen hin präsentiert. Lockhart stellt zu viele Fragen, erleidet einen Unfall, und schließlich wird bei ihm die seltsame Krankheit diagnostiziert, die hier alle Patienten festzuhalten scheint. Unter Aufsicht des mysteriösen Spa-Direktors (Jason Isaacs) beginnt auch seine Behandlung und sein Verstand wird auf die Probe gestellt. Gemeinsam mit Langzeitpatientin Hannah (Mia Goth) stellt Lockhart jedoch gleichzeitig Nachforschungen an, um dem Geheimnis der vermeintlichen Heilanstalt auf den Grund zu gehen. Gedreht wurde »A Cure for Wellness« überwiegend auf der Hohenzollernburg bei Bissingen in Baden-Württemberg. Regisseur Verbinski schuf eine beklemmende Dystopie, die atmosphärisch an Dramen wie »Alles, was wir geben mussten« oder Psychothriller wie »The Shining« und »Shutter Island« erinnern. Ob sich die 8,1 Millionen Euro, die der Deutsche Filmförderfonds hier investiert hat, gelohnt haben, wird sich erst an den Kinokassen herausstellen, denn für die breite Masse scheint dieser Film nicht geeignet. Fans und Liebhaber der oben genannten Werke werden aber voll auf ihre Kosten kommen. Do 02.02. cineMaxx – »Amadeus« live aus dem National Theatre London 20:00 Do 02.02 cineMaxx – Bollywood: »Raees« 19:50 So 05./12./19./26.02. cineplex – Reisedokumentationen über Israel, Afrika Venedig und Australien je 13:00 Mo 06.02. cineplex aichach – Multimediale Dokumentationen über Australien und Island ab 18:00 Mi 08.02. cineplex – Ballett: McGregors »Woolf Works« live aus dem Royal Opera House London 20:15 Sa 25.02. cineMaxx – Dvořaks »Rusalka« live aus der Metropolitan Opera New York 19:00 Di 28.02. cineMaxx, cineplex – Ballett: Petipas/Tchaikovskys »Dornröschen« live aus dem Royal Opera House London 20:00 Di 28.02. cineMaxx, cineplex – Anime Night: »One Punch Man« 20:00 Wiener Bronze, Eiserne Jungfrau von Carl Kauba Jacques Courtois 1628-1679, (zwei Gemälde, Gegenstücke) mit Gutachten von Dr. Walther Bernt illustrierter Katalog 10,- e Internetkatalog mit allen Abbildungen ab 03. Februar 2017 unter www.auktionshaus-rehm.de Besichtigung: Donnerstag 09. Freitag 10. Samstag 11. Sonntag 12. Montag 13. Dienstag 14. Mittwoch 15. Paar Empire-Spiegel mit Konsolen Febr. 14 - 18 Uhr, Febr. 10 - 18 Uhr, Febr. 10 - 18 Uhr, Febr. 10 - 18 Uhr, Febr. 10 - 18 Uhr, Febr. 10 - 18 Uhr, Febr. 10 - 18 Uhr KUNSTAUKTIONSHAUS GEORG REHM Organisations GmbH Provinostraße 50 ½ • 86153 Augsburg Tel. 0821 / 55 10 01 • Fax 0821 / 55 67 58 Internet: http://www.auktionshaus-rehm.de E-Mail: [email protected] www.a3kultur.de KABARETT/BEZIRK SCHWABEN 2017 KABARETT & KLEiNKUNST im FEBRUAR miTTwOcH 01.02. 19:30 parkTheaTer – Herr Heuser vom Finanz- amt alias Gernot Voltz, der extremste Finanzbeamte Deutschlands, hat die Ausstrahlung einer menschgewordenen Büroklammer, aber seine Mission ist für die Ewigkeit: die Anerkennung des deutschen Steuersystems als Weltkulturerbe! Dabei bleibt er nie lange bei diesem Thema, denn von den Steuerdaten-CDs bis zur Kaffeefahrt mit hyperaktiven Rentnern ist es für ihn nur ein kleiner Schritt. Mi 01.02. parkTheaTer iM kurhauS göggingen – Herr Heuser vom Finanzamt alias Gernot Voltz: Versteuerst du noch oder lebst du schon? 19:30 | Augsburger Puppenkiste – Kabarett 2017 19:30 Sa 04.02. STaDThalle neuSäSS – Kaiserschmarn: Wiener Musikkabarett 19:00 | pFarrZenTruM hauS ST. Michael – Die Wellküren 19:30 | augSburger puppenkiSTe – Kabarett 2017 19:30 So 05.02. augSburger puppenkiSTe – Kabarett 2017 18:00 Mi 08.02. augSburger puppenkiSTe – Kabarett 2017 19:30 Do 09.02. alTe Turnhalle DeS Maria-There- Sia-gyMnaSiuMS – Felix Oliver Schepp: Zeitloope 19:00 | SpecTruM – Luis aus Südtirol: Oschpele! 20:00 Fr 10.02. augSburger puppenkiSTe – Kabarett 2017 19:30 | bob’S oberhauSen – Roland Hefter: Urlaub auf der Wies’n 23:00 Sa 11.02. augSburger puppenkiSTe – Kabarett 2017 19:30 | gaSThoF ZuM SchloSS STäTZling – Roswitha Spielberger: Die Stianghausratschn 20:00 So 12.02. augSburger puppenkiSTe – Kabarett 2017 18:00 Mi 15.02. augSburger puppenkiSTe – Kabarett 2017 19:30 Fr 17.02. parkTheaTer iM kurhauS göggingen – Alfons: Das Geheimnis meiner Schönheit 19:30 Sa 18.02. augSburger puppenkiSTe – Kabarett 2017 19:30 So 19.02. augSburger puppenkiSTe – Kabarett 2017 18:00 | SpecTruM – Herr und Frau Braun: Heimatkunde! 19:00 Mi 22.02. augSburger puppenkiSTe – Kabarett 2017 19:30 Fr 24.02. augSburger puppenkiSTe – Kabarett 2017 19:30 Sa 25.02. augSburger puppenkiSTe – Kabarett 2017 19:30 So 26.02. pFarrZenTruM ST. Michael aichach – Markus Maria Profitlich: Schwer im Stress 18:00 Anzeige: WEINFRAGE NR. 38 Aus welchem deutschen Anbaugebiet kommt Markus Schneiders Black Print? a) Pfalz b) Franken c) Mosel Geben Sie uns die richtige Antwort auf www.a3kultur.de und gewinnen Sie ein Weinpaket von: 1. bis 28. Februar 2017 08 Vom Wert der Dinge Der Bezirk Schwaben präsentiert sein Kulturprogramm für 2017 Ein wie immer volles Haus konnte Jürgen Reichert bei der der diesjährigen Programmpräsentation in der Zentrale des Bezirks Schwaben am Hafnerberg begrüßen. Im Rahmen der traditionellen Pressekonferenz Mitte Januar stellten der Bezirkstagspräsident und die Leiter der Kultureinrichtungen ihr Angebot für die kommenden Monate vor. »Vom Wert der Dinge« – der Titel der bevorstehenden Sonderausstellung im Schwäbischen Volkskundemuseum Oberschönenfeld, bringt den Stellenwert der Kulturarbeit des Bezirks wohl am treffendsten auf den Punkt. Gemeinsam mit den jeweiligen Landkreisen und örtlichen Trägervereinen werden mehrere Museen betrieben, unzählige Projekte durch die Bezirksheimatpflege oder die Beratungsstellen für Trachten bzw. Volksmusik unterstützt und gefördert. »Die Kulturarbeit vor Ort wirkt nachhaltig«, so Reichert. Der Bezirk liefert Antworten auf aktuelle Fragen in der Reflektion der Vergangenheit. Die Möglichkeiten des Zusammenlebens mit anderen Kulturen wird in der Auseinandersetzung mit der eigenen Kultur gesucht. Diese Leitgedanken spiegeln sich nicht nur in dem nun vorgestellten Programm für Schwaben wider – der Bezirk versteht sich auch als Baustein Europas. Davon zeugen die langjährigen Partnerschaften mit dem französischen Département Mayenne und der historischen Region Bukowina. Letztere feiert heuer ihr 20-jähriges Bestehen. (pab) www.bezirk-schwaben.de Schwäbisches volkskundemuseum oberschönenfeld: Im Anschluss an die aktuelle Präsentation »Der Schneemann. geschichte(n) eines winterhelden« (bis 5. Februar) startet das Museum am 2. April mit seiner ersten Sonderausstellung 2017, »Sparen, verschwenden, wiederverwenden. vom wert der Dinge«. Die Schau wirft einen Blick auf den Wandel vom sparsamen, oft durch Not und Mangel geprägten sorgsamen Umgang mit den Dingen bis hin zur heute vielfach beklagten Wegwerfmentalität. www.schwaebisches-volkskundemuseum.de hammerschmiede und Stockerhof naichen: Die Außenstelle des Schwäbischen Volkskundemuseums in Neuburg/Kammel greift in der ab dem 14. Mai laufenden Ausstellung »verschwundene Dinge von a bis Z« aus unserem Alltag verschwundene Gegenstände – von A wie Addiator bis Z wie Zigarettenbilderalbum. www.hammerschmiede-naichen.de Museum kulturland ries: Erst im Sommer 2015 wurde die neue Dauerausstellung des Maihinger Museums nach über zwei Jahren Planungs- und Bauzeit wiedereröffnet. Heuer zeigt das Haus unter anderem Fotografien aus dem nachlass Förstner (Titelfoto oben). Die ab dem 1. April ausgestellten Aufnahmen gewähren Einblicke in den ländlichen Alltag, die bäuerliche Arbeitswelt und die Festkultur im Ries zwischen 1920 und 1973. www.museumkulturlandries.de Schloss höchstädt: In der ab dem 2. April zu sehenden Ausstellung »Die welt im kleinen« präsentiert Daniel Reisch eine Vielzahl an historischen, aber auch zeitgenössischen Architekturmodellen aus dem gesamten Bezirk Schwaben. Der renommierte Architekt vertritt die eigentliche HöchstädtKuratorin Stefanie Kautz, die sich jüngst in Elternzeit verabschiedete. Daneben gibt es mit Konzerten, Theater und Kinderkino ein umfangreiches rahmenprogramm für die ganze Familie. www.hoechstaedt-bezirk-schwaben.de Schwäbisches bauernhofmuseum illerbeuren: Im Unterallgäu geht es auf eine konfessionelle Spurensuche zum Reformationsjahr. Unter dem Titel »weihwasser, Schutzengel und konfirmationsbrief« lädt das Bauernhofmuseum zu einem Spaziergang in seine Häuser und Stuben, um katholische und evangelische Eigenheiten und Gemeinsamkeiten sichtbar zu machen. www.bauernhofmuseum.de Forschungs- und beratungsstelle für volksmusik: Das umfangreiche Konzertprogramm der in Krumbach ansässigen Einrichtung kann in den nächsten Wochen gleich mit einem Highlight aufwarten: Am 12. Februar erklingt im Augsburger Parktheater Leopold Mozarts 1755 entstandene Sinfonie »Die bauernhochzeit« gleich mit einem ganzen Hackbrettorchester. Daneben gibt es Polonaisen und Ländler sowie schwäbische Menuette und Märsche. www.volksmusik-schwaben.de Schwäbisches Jugendsinfonieorchester: SJSO-Dirigent Allan Bergius hat für sein Orchester erneut das ein oder andere Klassik-Juwel aus dem Hut gezaubert. Im Rahmen der Frühjahrskonzerte präsentieren die Jugendlichen Richard Wagners Ouvertüre zur Oper »Tannhäuser«, Franz Liszts Klavierkonzert Nr. 2, A-Dur und Johannes Brahms Symphonie Nr. 1, c-moll, op. 68. Als Solist ist der Pianist Miroslav Kultyshev zu hören. Die Termine: Stadthalle Gersthofen (21. April), Musikakademie Marktoberdorf (22. April) und Hofgarten-Stadthalle Immenstadt (23. April). www.sjso.de Trachtenkulturberatung: Das Knopfmacherhandwerk aus dem 18. und 19. Jahrhundert erlebt derzeit eine bunte Renaissance, die maßgeblich durch die Aktionen und Publikationen der Trachtenkulturberatung des Bezirks ins Rollen gebracht wurde. Heuer bildet die knopfmacherei einen Schwerpunkt im vielfältigen kursangebot. Doch auch Kitteljacken, Seegrasschuhe, Radhauben oder Korbtaschen sind im Programm vertreten. www.trachten-schwaben.de bezirksheimatpflege: So etwas wie eine theoretische Klammer um das Kulturprogramm des Bezirks Schwaben legt das breit aufgestellte Aufgabenfeld der Heimatpflege unter der Leitung von Dr. Peter Fassl. Hierzu gehört die Unterstützung bei Fragen der Denkmalpflege, ebenso wie die Förderung der Literatur- und Theaterszene. Heuer wird zudem der in zweijährigem Turnus verliehene Schwäbisches kunstpreis vergeben – Preisverleihung am 7. März im Schwäbischen Volkskundemuseum. www.heimatpflege.bezirk-schwaben.de www.a3kultur.de 09 1. bis 28. Februar 2017 AUSSTELLUNGEN & KUNSTPROJEKTE Klein ganz groß Der kunstverein bobingen präsentiert noch bis zum 19. Februar pit kinzer und seine »gerngroßModels« im unteren Schlösschen. Mit ungebremster Kreativität widmet sich Kinzer in unterschiedlichsten Techniken und Ausdrucksweisen dem Holzschnitt und der Acrylmalerei. Vor allem aber gilt der Künstler als der Erfinder einer Inszenierung der Welt im Modell mit Hilfe seiner »GerngroßModels«. Für diese erschafft er einen Bühnenraum, um sie zu arrangieren, auszuleuchten und schließlich mittels Makrofotografie festzuhalten, ihre Wirkung durch Verfremdungseffekte zu steigern oder durch Bildmontagen neue Realitäten zu schaffen. Monumentalisiert zu »Gerngroß-Models XXL« wurden die Figuren an über 30 Orten in Stadträumen installiert und begegnen dem Betrachter in immer neuen Formationen. www.kunstverein-bobingen.de Die Welt ist in Bewegung Ortsverschiebungen Viele sind auf der Suche: Nach Halt, Sicherheit, Hilfe, Freude, Liebe und Freundschaft. Sie flüchten aus ihrer Heimat, essentiellen Bedürfnissen folgend. Sie flüchten sich aus ihren Leben, in das Digitale, das ihnen einen neuen Entfaltungsraum bietet. Sie flüchten sich aber auch aus ihrem Menschsein, in die vermeintliche Geradlinigkeit der Rationalität und des Konsums. Diese Orientierungslosigkeit bewegt eileen o’rourke zutiefst und prägt ihre persönliche Wahrnehmung. Ihre Kunst ist ihr Weg zurückzufühlen, das Gefühl für ihre eigene Menschlichkeit wiederzuentdecken und gleichzeitig ein Plädoyer für den Menschen neben ihr, das Gefühl für sich selbst zu suchen und wiederzufinden. Also: »gehFühl« – der Titel ihrer Ausstellung in der galerie Süßkind. Vernissage: 9. Februar, 19:30 Uhr. Ausstellungsdauer: bis 18. März. www.galeriesuesskind.de Entgegen dem landläufigen Sprachgebrauch werden Orte nicht nur durch ihre Lage im Raum bestimmt, sondern auch in der Zeit – ob historisch oder biografisch, kalendarisch oder meteorologisch. So definieren die Künstler eri kassnel, Jakob krattiger und gerald Fiebig den Ausgangspunkt ihrer Zusammenarbeit. Die Wechselbeziehungen zwischen Orten und Zeitlichkeit erforschen sie in der bis zum 26. März laufenden Ausstellung »ortsverschiebungen« im höhmannhaus. Kassnel inszeniert in ihren Fotound Videoinstallationen »Doina und Rückkehr ins Paradies« den Zusammenhang von Ort und Erinnerung, Heimat und Migration. Krattiger untersucht mit seiner Fotoserie die Veränderung eines Ortes anhand des ehemaligen Augsburger NCR-Hochhauses. Die Klanginstallation »orts/ zeit/verschiebung« von Fiebig verbindet die Themen dieser beiden visuellen Arbeiten auf akustischer Ebene mit dem Galerieraum. www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de BBK gibt Freiraum Im Turnus von 14 Tagen präsentieren jeweils acht Künstlerinnen und Künstler ihre Werke unter dem Titel »Freiraum« in der bbk-galerie im kulturhaus abraxas. Dem Betrachter eröffnen sich vielschichtige Einblicke in die individuellen Arbeitsweisen der neuen bbk-Mitglieder. Die Aussteller sind zu den Vernissagen anwesend und stellen sich vor. Auch an den Wochenenden freuen sich die Kreativen auf Gespräche und Begegnungen. Die Vernissage der ersten Edition findet am 3. Februar um 19:30 Uhr statt. Am 17. Februar, 3. und 17. März, jeweils um 19:30 Uhr folgen die weiteren Auflagen. www.kunst-aus-schwaben.de Anzeige: Foto: Daniel Biskup Tauwetter Daniel biskup, einer der renommiertesten deutschen Fotografen, dokumentierte den Umbruch von der Sowjetunion zum Russland unter Putin. Vor kurzem erschien der fast 300-seitige Bildband »russland – perestroika bis putin« bei Salz und Silber. Begleitend dazu präsentieren die Kunstsammlungen Augsburg ab dem 22. Februar seine Werke im Schaezlerpalais. salzundsilber.de Michael Jackson is back Wieder zurück in Augsburg stellt der britische Künstler Michael Jackson nach einigen Jahren bildnerischer Schaffenspause in der galerie extrawurst aus. Gezeigt wird eine Retrospektive über die Jahre 2004 bis 2015 mit all ihren Ecken und Kanten, wörtlich oder auch sinnbildhaft genommen – schicksalhafte Menschenbilder, Melancholie einer alltäglichen Eingangstüre oder einfach eine Momentaufnahme. Auch wenn er sich in seiner Pause dem Malen versagte, so hat seine Kreativität trotzdem Raum bekommen – Jackson widmete sich zwischenzeitlich der Schriftstellerei und veröffentlichte zwei Bücher. Eine Kostprobe daraus, in Englisch, wird es von ihm persönlich geben. Wann? Unter www.galerie-extrawurst.de. Mit neuem Elan widmet sich Jackson nun wieder der Malerei, erweitert sein Spektrum um das Kapitel Landschaftsmalerei. Vernissage: 4. Februar, 20 Uhr. Ausstellungsdauer: bis 12. März, immer donnerstags, freitags und sonntags, 14 bis 18 Uhr, sonntags sogar mit Kaffee und Kuchen. AUSSTELLUNGEN im FEBRUAR abraxaS – so_me: Klanginstallation von Bettina Wenzel / bis 31.05. // Meine Welt: Malerei von Eeva Karabay / bis 23.02. // BBK Schwaben-Nord und Augsburg: freiRaum 2017 / ab 03.02. | archiTekTurMuSeuM Schwaben – Nah, Näher, Augsburg / bis 19.02. | archivgalerie FrieDberg – Kissinger Lechkiesel / 04.–19.02. | galerie exTrawurST – Michael Jackson is back. Mit Ecken und Kanten / ab 04.02. | galerie noah – Cornelia Schleime / bis 05.02. // Herbert Brandl & Julian Khol / ab 10.02. | galerie oberlänDer – Christofer Kochs: Kinderzeichnungen und Skulpturen / bis 24.02. | galerie SüSSkinD – Eileen O’Rourke: GehFühl / ab 09.02. | graFiScheS kabineTT – Von Martin Luthers Wittenberger Thesen: Illustrationen von Klaus Ensikat zum Kinderbuch von Meike Roth-Beck / ab 03.02. | hochSchule augSburg – Werkschau der Fakultät für Gestaltung / 10.–12.02. | h2 – Not here yet / bis 23.04. // Franziskus Wendels: Switch / ab 20.02. | höhMannhauS – Ortsverschiebungen: Eri Kassnel, Jakob Krattiger, Gerald Fiebig / bis 26.03. | JüDiScheS kulTurMuSeuM – Chanukka. Das jüdische Lichterfest / bis 05.03. | kunSThauS kauFbeuren – Perfect World: Christian Hellmich, Sven Kroner und Pere Llobera / bis 30.04. | künSTlerhauS MarkToberDorF – Franz Hitzler und Stefan Moses / bis 07.05. | kunSTverein augSburg/holbeinhauS – Hank Schmidt in der Beek: Die brennenden Giraffen / ab 12.02. | MaxiMilianMuSeuM – Glückliche Momente. Neuerwerbungen 2001–2015 / bis 05.02. // Kleine Welten / bis 26.02. // Wunderkammer Bodenschätze: Funde der Augsburger Stadtarchäologie / bis Oktober 2017 | Mewo kunSThalle MeMMingen – Kunsthausbildung. Oder die Kunst auszubilden / ab 05.02. // Relikte & Reliquien / ab 10.02. | neue STaDTbücherei augSburg – Forum Forschende Fakultät 2.0 / 06.–17.02. | SchaeZlerpalaiS – Daniel Biskup: Russland. Perestroika bis Putin / ab 22.02. | STaaTSgalerie MoDerne kunST – Aufruhr in Augsburg / bis 16.07. | STaDTMuSeuM kauFbeuren – Jubiläumsausstellung: 50 Jahre Kulturring Kaufbeuren / ab 23.02. | unTereS SchlöSSchen bobingen – Pit Kinzer: Gerngroß-Models / bis 19.02. | TiM – Desperate Housewives? Künstlerinnen räumen auf / bis 12.03. | volkSkunDeMuSeuM oberSchönenFelD – Der Schneemann. Geschichte(n) eines Winterhelden / bis 05.02. // Form und Farbe: Zugänge zu ungegenständlichen Gemälden aus der Sammlung / bis 12.03. Die Schlümpfe in der Kunstgeschichte »Die brennenden giraffen« eröffnen das Ausstellungsjahr des kunstvereins augsburg. Seit rund acht Jahren seziert hank Schmidt in der beek den Bestand seiner eigenen Bibliothek, um die Welt der Peanuts, der Panzerknacker und der Schlümpfe in chirurgischer Präzision in die Geschichte der modernen Kunst zu implantieren. Er trennt das Rohmaterial auseinander, durchmischt es, kombiniert es neu, vertauscht und verdreht es, um es dann wieder zusammenzusetzen. Am Ende passt doch wieder alles und erscheint im gewandelten Kontext schlüssig. Neben dem umfassenden Einblick in das aktuelle Collagenwerk des Künstlers zeigt die Schau eine Auswahl absurder Pleinair-Bilder. Für sie bereiste der Künstler über Jahre hinweg gemeinsam mit dem Fotografen Fabian Schubert historische Wirkstätten der Freilichtmalerei. Die Arbeit mündete in einen druckfrischen Bildband. Vernissage: 12. Februar, 11:30 Uhr. Ausstellungsdauer: bis 30. April. www.kunstverein-augsburg.de www.a3kultur.de LITERATUR & BILDUNG 1. bis 28. Februar 2017 VORTRäGE, wORKSHOPS & FüHRUNGEN DONNERSTAG 02.02. 18:30 rokokoSaal – Auf Einladung der Philolo- gisch-Historischen Fakultät und des Jakob-Fugger Zentrums ist der islamische Religionspädagoge Mouhanad khorchide zu Gast in Augsburg. Im Rokokosaal diskutiert er mit Johannes Hintersberger, MdL, Staatssekretär im Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, und Prof. Dr. Elisabeth Naurath, Lehrstuhl Evangelische Theologie mit Schwerpunkt Religionspädagogik »Zur Zukunft des islamischen Religionsunterrichtes und der Religionslehrerausbildung in Deutschland«. Mi 01.02. univerSiTäT augSburg, phySik-hörSaalZenTruM – Mouhanad Khorchide: Was bedeutet es, dass der Islam ständige Reformen braucht? 18:30 | vhS augSburg – Die Toten im Moor 20:00 Do 02.02. rokokoSaal – Mouhanad Khorchide: Zur Zukunft des islamischen Religionsunterrichtes und der Religionslehrerausbildung in Deutschland 18:30 | vhS augSburg – Kriegsspuren - Die deutsche Krankheit German Angst 19:00 // Augsburg, eine europäische Stadt: Die Epochen der Stadtgeschichte 20:00 | parkTheaTer iM kurhauS göggingen – Expedition Erde: Russland 19:30 Sa 04.02. graFiScheS kabineTT – Verfeindet: Luther gegen Fugger 11:00 | caFé SaMocca – Kunst und Kuchen: Baumwolltaschen gestalten 14:00 So 05.02. kleiner golDener Saal – Mozartfeschtle 09:00 | lechMuSeuM bayern / waSSerkraFTwerk langweiD – Sonntagöffnung Lechmuseum Bayern 10:00 | augSburger puppenTheaTerMuSeuM Die kiSTe – Schauwerkstatt: Zeigt her eure Füße … 11:00 | JüDiScheS kulTurMuSeuM – Bildvortrag: Israel Trail mit Herz 11:00 | Marienbrunnen FrieDberg – Winterspaziergang durch Friedberg 14:00 | TiM - STaaTlicheS TexTilunD inDuSTrieMuSeuM – Öffentliche Führung: Desperate Housewives? 14:00 | SchaeZlerpalaiS – Familienführung: Rocci, die kleine Rocaille 14:00 | SchwäbiScheS volkSkunDeMuSeuM oberSchönenFelD – Der Schneemann: Familienführung mit Kreativ-Werkstatt 15:00 Di 07.02. Fugger unD welSer erlebniSMuSeuM – Augsburg und die deutsche Bibel im Mittelalter 18:30 Mi 08.02. MaxiMilianMuSeuM – Adriana HillerEgner: Die Münzwaage des Peter Neuß 12:00 | lilioM – Chocolat (Film) 19:00 Do 09.02. ZeughauS – Studium generale Widerstand - Medizin - Resilienz - psychische Widerstandskraft 17:00 | ZeughauS/röMerlager – Ernst Weidl: Pures Gold. Der Münzfund bei St. Stephan 17:00 | h2 – Zentrum für Gegenwartskunst – Künstlergespräch mit Hamish Fulton 19:00 | vhS augSburg – Augsburg, eine europäische Stadt: Die Epochen der Stadtgeschichte 20:00 Fr 10.02. MaxiMilianMuSeuM – Führung: Die Habsburger in Augsburg 15:30 | bürgerTreFF hochZoll – Kalligrafiekurs 18:00 Sa 11.02. bürgerTreFF hochZoll – Kalligrafiekurs 10:00 | SenSeMble TheaTer – Erweiterungskurs Improvisation III 10:00 | SchwäbiScheS volkSkunDeMuSeuM oberSchönenFelD – www.a3kultur.de Workshop: Farben selbst herstellen 11:00 | MaxiMilianMuSeuM – Führung: Kleine Welten in Aktion 14:00 So 12.02. ZeughauS/röMerlager – Kunst und Kultur kompakt: Römer-Matinee 11:00 | TiM - STaaTlicheS TexTil- unD inDuSTrieMuSeuM – Öffentliche Führung: Desperate Housewives? 14:00 Mo 13.02. bürgerSaal STaDTbergen – Ärztliche Vortragsreihe: Multiple Sklerose 19:30 Di 14.02. Marienbrunnen FrieDberg – Führung zum Valentinstag mit Imbiss 18:00 | JüDiScheS kulTurMuSeuM – Workshop-Reihe: Lebensläufe von Opfern des Nationalsozialismus 19:00 Do 16.02. parkTheaTer iM kurhauS göggingen – Expedition Erde: Abenteuer Dolomiten und Südtirol 19:30 | SingolDhalle bobingen – Reiner Harscher: Toskana und Venedig 19:30 Fr 17.02. TiM - STaaTlicheS TexTil- unD inDuSTrieMuSeuM – Gelatine: Druck auf Stoff (Workshop) 15:00 | STaDThalle FrieDberg – Heinz Trabert: Expedition Franz-Joseph-Land 20:00 Sa 18.02. graFiScheS kabineTT – Führung: Der Reichstag 1518. Kaiser Maximilian I, Luther und Cajetan 11:00 | ZeughauS/röMerlager – Familienführung: Von alten Römern... 11:00 So 19.02. STaaTSgalerie MoDerne kunST – Kunst und Kultur kompakt: Keine Kunst ohne Künstler 13:00 // Kunst und Kultur kompakt: Kurzer Aufruhr 13:30 | SchaeZlerpalaiS – Kunst und Kultur kompakt: Die Wiedergeburt des Besonderen 13:30 | TiM - STaaTlicheS TexTil- unD inDuSTrieMuSeuM – Öffentliche Führung: Desperate Housewives? 14:00 | SchwäbiScheS volkSkunDeMuSeuM oberSchönenFelD – Form und Farbe: Familienführung mit Kreativ-Werkstatt 15:00 Mi 22.02. evangeliScheS ForuM annahoF – Workshop-Reihe: Lebensläufe von Opfern des Nationalsozialismus 19:00 Do 23.02. vhS augSburg – Studium generale Widerstand - Theologie - Widerständig leben - Eine theologische Ermutigung 17:00 Fr 24.02. TiM - STaaTlicheS TexTil- unD inDuSTrieMuSeuM – Workshop: Schnittmuster special 14:00 Sa 25.02. TiM - STaaTlicheS TexTil- unD inDuSTrieMuSeuM – Offene Nähwerkstatt 12:00 So 26.02. MaxiMilianMuSeuM – Familienführung: Kaiser, Könige und Fürsten 11:00 | TiM STaaTlicheS TexTil- unD inDuSTrieMuSeuM – Öffentliche Führung: Desperate Housewives? 14:00 | Marienbrunnen FrieDberg – Brauereikellerführung 17:00 DONNERSTAG 16.02. 19:30 SingolDhalle bobingen – Der Foto- graf reiner harscher entführt in seinem Multivisionsvortrag »Romantik in Terrakotta« in einen Landstrich, der schon Michelangelo, Raffael und Leonardo da Vinci zu außergewöhnlichen künstlerischen Leistungen inspirierte: die Toskana. Die Zuschauer bummeln unter anderem an den Ufern des Arno durch Florenz – mit dem herrlichen Dom Santa Maria del Fiore und den prachtvollen Palazzi der Medici – und lassen sich im prickelnden Trubel der Piazze treiben. 10 LiTERATUR Mi 01.02. DaS MärchenZelT – Mitmachmärchen für Kitas und Schulen 10:00 | JüDiScheS kulTurMuSeuM – Dmitrij Belkin: Germanija (Lesung und Buchpräsentation) 19:00 Do 02.02. DaS MärchenZelT – Mitmachmärchen für Kitas und Schulen 10:00 | bürgerTreFF hochZoll – Schreibwerk Freitag: Aus dem Leben gegriffen 18:00 | abraxaS – Lebensfreude trotz Demenz: Texte, die Mut machen, und mutige Texte 19:00 Fr 03.02. DaS MärchenZelT – Die Zauberflöte für Schulklassen (ab 6 J) 09:30 // Theaterwerkstatt Augsburg im Märchenzelt: The Egar Allan Poe Late Night Show 20:30 miTTwOcH 15.02. 19:30 abraxaS – »Manchen Büchern, manchen Menschen kann die Zeit nichts anhaben, während andere schon vergreist auf die Welt kommen«, meint der Berliner Journalist Gregor Eisenhauer. Also gilt: Alte Bücher neu entdecken, neue auch! Das ist das Prinzip der »Vorleserei«, mit der Albert Schmid und seine Mitstreiter die Lust am Lesen wecken wollen. Ab Februar kommt die monatliche Reihe nach Augsburg. In Schwabmünchen ist sie schon seit Jahren beliebt und füllt regelmäßig die Stadtbücherei. Die Premiere im Abraxas steht passenderweise unter dem Motto »Anfangszauber«. miTTwOcH 08.02. 15:30 chen-Zauberei (ab 6 J) 16:00 Di 14.02. DaS MärchenZelT – Valentinsmärchen mit Bio-Weinprobe und Harfenmusik 20:00 Mi 15.02. DaS MärchenZelT – Mitmachmärchen für Kitas und Schulen 10:00 | abraxaS – Die Vorleserei im Ballettsaal: Anfangszauber 19:30 Do 16.02. DaS MärchenZelT – Die Zauberflöte für Schulklassen (ab 6 J) 09:30 Fr 17.02. bücher puSTeT – Kinderlesenacht 19:30 | DaS MärchenZelT – Glücksmärchen 20:00 Anzeige: neue STaDTbücherei – Auch im zweiten Bilderbuch »Das kleine engele und die wieselbande« (Wißner-Verlag) erlebt das kleine Engele wieder ein spannendes Abenteuer: Spatzen, das Nationalgericht der Schwaben, sind Dreh- und Angelpunkt der lustigen Geschichte. Die liebevollen Aquarellbilder von Petra Götz werden begleitend zu Michael Morattis Lesung mit dem Kamishibai-Theater gezeigt. Für Kinder von 4 bis 8 Jahren. Sa 04.02. DaS MärchenZelT – Dein Kindergeburtstag im Märchenzelt 14:00 | graFiScheS kabineTT – Meike Roth-Beck: Martin Luthers Leben (Lesung) 15:00 So 05.02. DaS MärchenZelT – Winter-Wohlfühlmärchen (ab 4 J) 16:00 Mo 06.02. neue STaDTbücherei – Vorlesewettbewerb 15:00 Mi 08.02. DaS MärchenZelT – Mitmachmärchen für Kitas und Schulen 10:00 | vhS augSburg – Von Trollen und Menschen. Nordische Erzählungen von Selma Lagerlöf 20:00 Do 09.02. DaS MärchenZelT – Mitmachmärchen für Kitas und Schulen 10:00 | bücher puSTeT – C.H.Beck-Verlagsabend 19:00 | geZZ! FrieDberg – Angelika Schuster: Märchen von Liebe, Partnerschaft und Ehe 20:00 | brechTbühne – Grand Slam 20:30 Fr 10.02. DaS MärchenZelT – Märchen von Hexen und Trollen (ab 4 J) 17:00 | parkTheaTer – Expedition Erde Spezial: ARD-Literaturkritiker Denis Scheck 19:30 | abraxaS – Central Park: Verbal-Inferno trifft Rockmusik 20:00 Sa 11.02. ZeughauS/röMerlager – Michael Moratti: Das kleine Engele (Lesung) 11:00 So 12.02. abraxaS – Poesiebrunch (Gast Fikret Yakaboylu) 10:00 | DaS MärchenZelT – Dein Kindergeburtstag im Märchenzelt 14:00 // Mär- Sa 18.02. DaS MärchenZelT – Russische Wintermärchen (ab 5 J) 16:00 // Märchen von Liebe und Rosen 20:00 So 19.02. DaS MärchenZelT – Prinzessinenmärchen (ab 6 J) 16:00 Mi 22.02. DaS MärchenZelT – Mitmachmärchen für Kitas und Schulen 10:00 Do 23.02. DaS MärchenZelT – Mitmachmärchen für Kitas und Schulen 10:00 Fr 24.02. DaS MärchenZelT – Theaterwerkstatt Augsburg im Märchenzelt: The Egar Allan Poe Late Night Show 20:30 Sa 25.02. DaS MärchenZelT – Dein Kindergeburtstag im Märchenzelt 14:00 // PrinPiCow: Faschingsmärchen (ab 4 J) 16:00 // Märchen von Liebe und Eros mit Gubalmusik 19:00 So 26.02. DaS MärchenZelT – Wilde Stories aus dem Wilden Westen (ab 6 J) 16:00 Mo 27.02. DaS MärchenZelT – Märchen-Zauberei (ab 6 J) 10:00 | STaDThalle neuSäSS – Katerina Jacob: Alles nur Theater 20:00 11 GLAUBE 1. bis 28. Februar 2017 Friedenskirche in der Friedensstadt Die Vorläufer der mennoniten wurden 1528 als pazifistische »wiedertäufer« aus der heutigen Friedensstadt Augsburg vertrieben. 2017 tagt in Augsburg die weltkonferenz der ältesten Freikirche Ketzer, Aufrührer, Rottengeister, Himmelsstürmer – viele Namen gab man den Mennoniten einst. Die Glaubensgemeinschaft, benannt nach dem niederländischen Täuferführer Menno Simmons (1496–1561), gilt als älteste Freikirche. Und wegen ihres Engagements für Frieden und Gewaltfreiheit als historische Friedenskirche. Die Bergpredigt, aus der die Mennoniten einen konsequenten Pazifismus ableiten, steht zentral in ihrem Glaubensverständnis. Weitere wichtige Inhalte sind die Gläubigentaufe in Abgrenzung zur Kindtaufe und das gelebte Priestertum aller Gläubigen. Geschichtlich eng verbunden sind die Mennoniten mit den Hutteren und den Amischen. Seit 1926 gibt es die Augsburger Gemeinde, entstanden war sie 1912 in Donauwörth. Die Gemeinschaft zählt derzeit rund 40 Mitglieder. Das Einzugsgebiet reicht von Augsburg bis Heidenheim, Ichenhausen und Ellgau. Zu den monatlichen Gottesdiensten trifft sich ein harter Kern von 12 bis 20 Leuten. Die nächsten Mennonitengemeinden in der Region befinden sich in München, Aichach, Eichstock (Markt Indersdorf) und Ingolstadt. Die Altersstruktur hat einen starken Schwerpunkt zwischen 60 und 70 Jahren, das Zahlenverhältnis von Frauen und Männern ist ungefähr 50 zu 50. Die Community finanziert sich über freiwillige Beiträge und Kollekten, ihre Räumlichkeiten muss sie anmieten. Bis Oktober 2016 traf man sich noch in den CVJMRäumen in der Frauentorstraße. Nach 66 Jahren finden die Zusammenkünfte nun in Oberhausen in der Ulmer Straße 25 statt – der CVJM zog dorthin um, die Mennoniten mit. Im Hinterhof stehen nun schöne helle Räume zur Verfügung. Den Begriff des Pfarrers gibt es bei den Mennoniten nicht – sie lehnen autoritäre Strukturen ab und damit auch die eigentliche Wortbedeutung »Pfarr-Herr«. Stattdessen gibt es in Augsburg einen Leitungskreis mit einer Handvoll Leuten, zum Predigen braucht es keine theologische Ausbildung. Eine Besonderheit ist der Brunchgottesdienst im Café Neruda: Ab 11 Uhr werden hier mitgebrachte Speisen und Getränke geteilt, Musikinstrumente und Freunde dürfen mitgebracht werden, ab 12:30 Uhr wird auf Gottesdienst »umgeschaltet«. Auch einen zweimal im Monat stattfindenden theologischen »Menno«-Stammtisch im Neruda gibt es. Er dient auch als unkomplizierte Kontaktmöglichkeit nach außen für Interessierte und Neugierige. Verfolgt und getötet Vorläufer der Augsburger Mennonitengemeinde waren die »Wiedertäufer«, die als Gemeinde um 1526 in Augsburg auftauchten. 1527 soll es rund tausend Gläubige gegeben haben. Mit Billigung Martin Luthers wurden sie in der Reformationszeit verfolgt. So trägt die sogenannte Augsburger Märtyrersynode von 1527, ein überregionales Treffen süddeutscher, schweizerischer und österreichischer Täuferführer, ihren Namen deswegen, weil viele der Teilnehmer anschließend den Märtyrertod erlitten. Im Jahr darauf wurde am Hinteren Lech 2 eine Osterversammlung der Täufer gesprengt. 88 Menschen wurden verhaftet, die Hausherrin Susanna Daucher ausgewiesen, der Prediger Hans Leupold hingerichtet. Drei Personen wurde ein Kreuz in die Wangen gebrannt, einer Frau die Zunge herausgeschnitten. Eine von den Mennoniten initiierte Gedenktafel, 2013 an das Haus Ecke Schleifergässchen angebracht, erinnert daran. 1535 war die Täufergemeinde erloschen. In der Confessio Augustana (1530), der zentralen lutherischen Bekenntnisschrift, auf die bis heute Pastoren ordiniert werden, werden die »Wiedertäufer« wegen ihrer Gewaltfreiheit, ihrer Leitung durch den Heiligen Geist und der Ablehnung der Kindtaufe »verdammt«. Die Mennoniten, selbst reformatorische Kirche, berufen sich geistlich und theologisch auf diese Bewegung. Im Jahr 2010 versöhnten sich in einem historischen Akt der Lutherische Weltbund und die Mennonitische Weltkonferenz. Die Rolle der Augsburger Mennoniten als Friedenskirche in der Friedensstadt scheint aber, auch im Reformationsjahr, noch nicht recht erkannt worden zu sein. ko nzerte kongresse events k o n g r e s s A M PA r k AUgsBUrg weltkonferenz in Augsburg Im Februar 2017 findet in Augsburg die Mennonitische Weltkonferenz (MWK) statt. Von Sonntag, 12., bis Sonntag, 19. Februar, tagen Delegierte aus fünf Kontinenten in der Fuggerstadt. Dabei wird das »Renewal 2027« gestartet, eine weltweite Dekade der Erinnerung und Erneuerung der Täuferbewegung, die 2027 auf 500 Jahre Bestehen zurückschauen kann. Versammlungsort ist das katholische Tagungshotel Haus St. Ulrich. Hier findet auch die öffentliche Eröffnungsveranstaltung statt: Am Sonntag, 12. Februar, von 9:30 bis 16:30 Uhr, werden Mennoniten aus aller Welt und ökumenische Gäste unter dem Titel »Erneuert durch Das Wort – Die Bibel lesen aus täuferischen Perspektiven« zusammenkommen. (Martin Schmidt) www.mennonitengemeinde.de F EB Ja nR uU aA rR 04 15 S A M S TA G mitt woch AUGSBURG TANZT w i e n e r J o h a n n s t r a u s s k o n z e r t- g a l a ROCK‘N‘ROLL & OLDIE-NACHT seID UMsCHLUngen MILLIonen… Rock’n’Roll und das Beste der 70er und 80er Jahre gespielt von der Eine Auslese an populären Schmankerln begehrten Raritäten in erstklassigen Rock’n’Roll Showband The Firebirds aus Leipzig und und der Party Band Interpretationen der K&K Philharmoniker und des Österreichischen K&K Balletts. Mike Rofone. Wer bei dieser Musik nicht tanzt, der ist schon tot. Ja nR uU aA rR F EB 09/19 18 D Om NN Rg S TA G n n ta g sa sE ta / so DIE DER t r aNACHT u m fa b r i k tMUSICALS r au m fa b rik t r au m fa b rik D ANacht s PH n tA s garantiert tIsCHe Ho w t H e At r »Die derAMusicals« mit s einer Kombination auseden größten Musical Klassikern undaus Ausschnitten ausTanz, weltbekannten Eine traumhafte Mischung Akrobatik, Theater, Comedy, Musik und Mitmachaktuellen ein einzigartiges Erlebnis. – zum Staunen, Lachen, Träumen. AktionenProduktionen voller Phantasie und Lebensfreude FEBRUAR Januar 18 21 S A M S TA G d i e n s ta g DIE SCHNEEKÖNIGIN Das Logo des »Renewal 2027«, einer Dekade der Erneuerung und zur Erinnerung an den Beginn der Täuferbewegung vor 500 Jahren. RELiGiÖSE FEiERTAGE Mi 01.02. vasanta panchami: Hinduistisches Frühlingsfest und der höchste Feiertag der Göttin Saraswati, Göttin der Gelehrsamkeit und der Künste Do 02.02. Darstellung des herrn (Mariä lichtmess): Katholischer Festtag zur Präsentation Jesu im Tempel von Jerusalem und zur Reinigung Marias, orthodoxe Kirche: 15.02. Sa 11.02. yuanxiao: Chinesisches Laternenfest zum Abschluss der Neujahrsfeierlichkeiten Sa 11.02. Magha puja: Theravada-Fest zu Ehren der Lehren des Buddha Mi 15.02. parinirvana: Mahayana-Fest im Gedenken an Erlöschen und endgültige Befreiung des Buddha im Alter von 80 Jahren Sa 25.02. Maha Shivaratri: Nacht des Shiva, mit seinem kosmischen Tanz erschafft, erhält und zerstört er zyklisch das Universum Mo 27.02. orthodoxe große Fastenzeit (bis 7.04.): 40-tägige Enthaltsamkeit, ausgenommen die Sonntage, als Vorbereitung auf Karfreitag und Osterfest Mo 27.02. losar: Tibetisches Neujahr, 1. Tag des Jahres 2144 im Vajrayana-Kalender michl müller DAS MUSICAL FÜR DIE GANZE FAMILIE »sCHL Uss! AUs! Fer t Ig!« – Der JA HresrüCk BL ICk Eingängige Songs, witzige Dialoge, berührende Szenen, Choreografien Ein Pointen-Marathon durch sämtliche Skandale, Bild-Schlagzeilen und Ereignisse des zum Nachmachen und effektvolles Lichtdesign beeindrucken in Jahres mit Vollgas durch 365 Tage Nachrichten einer geradlinigen, liebevollen Inszenierung. Ab 5 Jahren aus Politik, Sport und Gesellschaf t. FEBRUAR Januar 19 26 S O N N TA G s o n n ta g OTELLO g r e gVON oria n OPER GIUSEPPE VERDI MAsters oF ePIC CHAnts Premiere der Opernproduktion des Theater Augsburg. Sie sindTermine mystisch, magisch, bewegend und ihre Konzerte ein Gänsehautgarant. Weitere und Karten unter www.theater-augsburg.de Die aus England verneigen sich vor den größten Filmmusiken. oderzwölf 0821 Sänger 324 49 00. Fa EB J nR uU aA rR 26 So On Nn N ta TA g G s ELVIS-MUSICAL e r l e s e n e o r t e – l i t e r at u r r e i h e s n I s L Aw L e M U n bringt D H die L . wichtigsten F r A n zStationen von AssIsI DietA einzigartige Musical-Biographie von Elvis’ auf die Bühne – mit Live-Musik Gospel, über Ein Fest Karriere der Literatur mit Stefan Schön alsvon Leser: ungewöhnliche Texte an außergeBlues bis Rock’n’Roll. (nicht nur) fürDach Elvis-Fans! wöhnlichen Orten –Ein dasMuss Stuhllager, das oder der Heizungskeller werden aufgesucht. ko n g r e s s a m pa r k au g s b u r g Ihre Kongress- und Konzertlocation in Schwaben. »Hier stehe ich und kann nicht anders!« T : + 49 ( 0 ) 8 21 – 45 53 55-0 Das Jahr 1517 macht einen Mann berühmt. So berühmt, dass noch heute, auch nach 500 Jahren, viele Menschen mit dieser Jahreszahl einen Namen verbinden: Martin Luther. 1517 veröffentlicht er in Wittenberg 95 Thesen, die unaufhaltsam einen Stein ins Rollen bringen. Klaus Ensikat, mehrfach ausgezeichneter Buchkünstler, lässt mit seinen Illustrationen des Kinderbuches »Von Martin Luthers Wittenberger Thesen« von Meike Roth-Beck das Leben des Reformators und die Zeit des ausklingenden Mittelalters für Kinder anschaulich lebendig werden. Im Grafischen Kabinett werden vom 3. Februar bis 2. April die originalen Illustrationen Ensikats gezeigt. www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de Göggingerstraße 10 86159 Augsburg [email protected] www.facebook.com/KongressAmPark w w w. k o n g r e s s – a u g s b u r g . d e www.a3kultur.de LITERATUR a3kultur: In »Der Engelfotograf« gelingen dir klare, poetische Bilder, bei der Beschreibung von Landschaften, aber auch bei Dingen, etwa Stoffen. Du sprichst mit einer großen Liebe von ihnen. Den menschlichen Charakteren, die im »Engelfotograf« vorkommen, versagst du diese Güte weitestgehend. Warum? gino chiellino: Mir ging es darum, die Umwelt aufleben zu lassen, die den jungen Protagonisten von seiner Geburt an geprägt hat. Ich wollte alles bis ins Detail herausarbeiten, was zu seiner inneren Entwicklung beigetragen hat. Der Leser sollte sehr genau nachempfinden, was der junge Rusco bis zu dem Tag erlebt hat, als er den Geburtsort gegen seinen Willen verlässt. Er ist in eine Bauern- und Handwerkerkultur hineingeboren worden, in der die Sprache anders eingesetzt wird als in der bürgerlichen Kultur. Es gibt kein Erzählen von Erfahrungen als Konversation.Man verständigt sich beispielsweise eher durch gemeinsame Handlungen denn durch sprachliche Mitteilungen. Daraus habe ich eine Erzählstrategie erarbeitet, um dem Leser einen Zugang zur Innenwelt des Protagonisten zu ermöglichen. Dass ich bei der Ausarbeitung der menschlichen Charaktere sehr zurückhaltend verfahre, hat damit zu tun, dass im Roman allein der Auslöser autobiografisch ist, der Roman an sich ist ein literarisches Werk. 1. bis 28. Februar 2017 Das Böse erfasst man allein über das Leid Hat diese Sprachlosigkeit, diese Form der bitter erzwungenen Stille, die Rusco wie ein Panzer umfängt, Wurzeln in den Erinnerungen an deine eigene Kindheit in Kalabrien? Bist du auch so aufgewachsen? Eine Sprache der Kommunikation gab es eigentlich bei Handwerker- und Bauernkulturen im Kalabrien der Vierziger- bis Fünfzigerjahre nicht. Es gab Hinweise, Befehle, kurze Berichte, weder Märchen noch Erzählungen. Sprache war eine Ersatzmöglichkeit, um zu kommunizieren, wenn nicht gearbeitet wurde. Aber es wurde den ganzen Tag gearbeitet. Eine Sprache frei von Handlungen gab es in meiner Kindheit nicht. Dies ist an Ruscos Verwirrung zu erkennen, als er in der Grundschule mit dem abstrakten Erlernen des Italienischen konfrontiert wird. Für den Roman ist es deswegen so entscheidend, die Bedeutung dieser Sprachkargheit herauszuarbeiten, weil ein junger Mensch innerhalb eines einzigen Tages in eine Welt gerät, die nur aus Sprache besteht. Dadurch verliert er seine Körperlichkeit, denn alles, was er ab jetzt erfährt, ist nur Sprache. Sprache als Gebet, Sprache als Beichte, Sprache als Ausbildung zum Gottesdiener und natürlich Sprache in der Schule. Diese intensive Spracherfahrung lässt Rusco »anders« gegenüber den Freunden in seinem Geburtsort werden. Aus dir wurde ein Mann des Wortes, ein Mann der Sprache, wenn man so will. Befällt dich trotzdem zuweilen ein Anflug dieser Sprachlosigkeit? Das ist fast ein Paradox. Dennoch liegt mir sehr daran, ein Handwerker des konkreten und hoffentlich des wahrhaften Wortes geworden zu sein. In unserem Haus am Dorfeingang wurde nicht einfach wenig gesprochen, sondern es wurde nur das Notwendige mitgeteilt. Genauso wie im Roman. Die drei Sprachen, die ich im Alltag spreche und in Forschung und Kunst einsetze, sind für mich ein Fundus, mit dem ich sehr sparsam, fast geizig umgehe. Das ist doch auch Respekt vor dem Wort. Mehr als Respekt, aber bzw. und es gibt einen weiteren Grund: Wenn ich auf Deutsch, dem ich mein Leben als Einwanderer anvertraut habe, schreibe, ist mir mehr als bewusst, dass ich keine freihändige Sicherheit in dieser Sprache erreichen kann. Nur wer das Gefühl in sich trägt, defizitär zu sein, geht respektvoll mit Sprache um. Wie respektlos wir als Muttersprachler mit unserer Sprache umgehen, kann man überall in der Welt hören und lesen. Zum Thema Respekt kam mir auch noch ein Gedanke: Die Menschen, die du porträtierst, haben großen Respekt vor dem Leben. Insbesondere fällt mir da eine Passage ein: der Monolog von Ruscos Vater im Kapitel »Zeit der Verantwortung«. Mit welcher inneren Konzentration er das jährliche Schweineschlachten vorbereitet und ausübt, mit welchem Respekt vor den Tieren. Zwischen der Welt der Menschen und jener der Tiere gab eine sehr enge Verbindung, die ich selbst über Jahre ausgelebt habe. Während der Fünfzigerjahre hat man uns eingeredet, dass wir mit unserer Nähe, ja dem Zusammenleben mit unseren Tieren falschlagen, als wäre das alles schmutzig und dreckig. Man musste diese Welten trennen. Im Kapitel »Zeit der Verantwortung« geht es darum, dass der Vater des Protagonisten seine eigenen Schweine schlachtet, weil er sie züchtet, um die Familie zu versorgen. Ich habe es über Jahre erlebt und als Kind nie begreifen können, mit welcher liebevollen Sorge Bauer ihre eigenen Tiere züchteten, um sie eines Tages schlachten zu müssen. Diesen Widerspruch zwischen Vorsorge und Notwendigkeit konnte ich als Kind nie verstehen, bis zu dem Tag, an dem ich beobachtet habe, mit welcher Intensität sich mein Vater vorbereitet hat, um das Schlachten seiner Tiere so „schmerzlos“ wie möglich, durchzuführen. Dabei habe ich ihn ganz direkt dabei erlebt, wie er in sich verschwunden ist und wie lange er gebraucht hat, um wieder zu sich zu finden. Sein Foto: Yves Noir Photographie Vor kurzem erschien Gino chiellinos ebenso faszinierender wie erschütternder Roman »Der Engelfotograf«. Ein Gespräch mit dem chamisso-Preisträger anlässlich seiner Buchpräsentation in der Galerie mZ. Von Jürgen Kannler Vorgehen hat mich als Kind beunruhigt und zugleich in meiner Angst vor dem Tod getröstet. Du schreibst von den Cousinen, den Cousins, der Mutter, der Großmutter, dem Erst- und dem Zweitgeborenen. Namen spielen in diesem familiären Kontext keine Rolle, erst später in der Klosterschule bekommen die Protagonisten einen. Ist diese Form der Anonymität ein Schutz, den du für dich selber oder für deine Protagonisten aufbaust? Beim Schreiben werden viele Entscheidungen als selbstverständlich getroffen und erst später erweisen sie sich als Teil einer gesamten Erzählstrategie. In der Tat wurden keine persönlichen Rufnamen für die einzelnen Mitglieder in den Großfamilien verwendet. Alle waren eher Träger einer Funktion, also Mutter, Vater, Tante, Onkel, Tochter oder Sohn, und als solche wurden sie angesprochen. Obwohl jeder Dorfeinwohner mindestens zwei Namen hatte, waren in der Öffentlichkeit alle Tochter oder Sohn von diesem oder jenem. Dieses Lebensmodell hat sich längst erschöpft. Heute gibt es keine Namenlosen mehr, sondern nur noch paritätische Protagonisten mit ausgefallenen Rufnamen. Du erzählst von den Patres, die den vermeintlich großen Kindern sehr engagiert Möglichkeiten aufzeigen, indem sie helfen, die Situation der Armut durch Bildung zu überwinden, aber sie werden nicht alle dieser Rolle des Mentors gerecht. Sie werden ihrer Verantwortung nicht gerecht und verraten eben dadurch diese jungen Seelen. Mir kam da ein Vergleich mit der Moderne: Sie möchte die Kinder des Gestern ins Morgen holen, scheitert aber eben oft an der Verantwortung, sie auch Brechtfestival 2017: Laboratorium Vielseitigkeit Das Brechtfestival 2017 – vom 3. bis 12. März erstmals unter der künstlerischen Leitung des Berliner Theatermachers Patrick Wengenroth – wirft seine Schatten voraus. Bereits jetzt vormerken sollte man sich Mittwoch, den 8. März. Von 12 bis 19 Uhr lädt das Festival zum Werkstatttag »Bertolt Brecht und Walter Benjamin: Laboratorium Vielseitigkeit« im Sensemble Theater. Brecht und Benjamin verband eine Freundschaft, in der wie in keiner anderen Konstellation Momente der Kunst und des Denkens im 20. Jahrhundert aufscheinen. Im Rahmen des Werkstatttags sollen Denkfiguren erkundet werden – in Impulsreferaten, Vorträgen und Gesprächen: Was brachte Brecht und Benjamin, zwei so unterschiedliche Menschen, eigentlich zusammen? Wo gab es produktive Reibungen? Wo endete das Gespräch? In der Lektüre und Diskussion von Benjamins Aufsätzen »Was ist das epische Theater?«, seinen Tagebuchaufzeichnungen aus dem Svendborger Sommer 1938 und Auszügen aus »Kommentare zu Gedichten von Brecht« werden gemeinsame Interessenspunkte erarbeitet. Ein Blick auf die Rezeption eröffnet die Frage nach der Relevanz dieser Konstellation in der Gegenwart. Als Experten sind Prof. Dr. Erdmut Wizisla (Leiter des Brecht- und des Benjamin-Archivs in Berlin), Prof. Dr. Hans-Thies Lehmann (Theaterwissenschaftler und Germanist), Helene Varopoulou (Kunstund Theaterkritikerin, Übersetzerin) und Friederike Heller (Regisseurin) geladen. Die Tickets kosten 15 Euro (12 Euro ermäßigt). Detaillierte Infos zum Ablauf des Werkstatttages finden Sie unter: www.brechtfestival.de www.a3kultur.de 12 wirklich zu begleiten. Hat so ein Bild für dich auch eine Rolle gespielt? Gibt es da noch eine andere Ebene? Wie gesagt, der Auslöser des Romans ist autobiografisch, der Roman selbst ist ein literarisches Werk, und daher soll er offen für unterschiedliche Lesarten sein. Durch deine Frage bin ich selbst aufgefordert, diese Dimension in meinem Roman zu finden. Diese Leseart des Romans könnte darin begründet sein, dass es mir selbst trotz meiner hervorragenden Leistungen an der römischen Universität La Sapienza in Italien versagt war, mein Fachwissen und kreatives Können auszuleben. Das Verantwortungsversagen im Roman ist jedoch anders zu verstehen. In den betreffenden Ausbildungsinstitutionen hat sich über Jahrhunderte eine innere Dynamik durchgesetzt, die es erlaubt und sogar dazu zwingt, sich an den Anvertrauten zu vergreifen. Dies ist eine tragische Fehlentwicklung, aber das anzuprangern war nie mein erstes Anliegen im Roman. Mir lag sehr daran, eine erzählende Sprache zu entwickeln, die gleichzeitig auch ein Schutz für den Protagonisten ist. Es geht ja nicht darum, etwas zu beschönigen oder zu verstecken, sondern es geht um den Entwurf einer Sprache, die den Schmerz, der dem Protagonisten zugefügt wurde, in seiner gesamten Intensität erfassen und wiedergeben kann, ohne Letzterem zusätzliches Leid zuzufügen. Du erzählst vom Leiden der Kinder, von großem Trennungsschmerz und der Einsamkeit. Die Kinder in diesem Internat sind für sich allein, sie schaffen jedoch eine gewisse Verbundenheit über Standesgrenzen hinweg, ohne die dieses Leid vielleicht niemals zu überwinden gewesen wäre. Ist es eine Lebenserfahrung von dir, dass gemeinsames Leid Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenbringt? Ob die Klosterschüler ihren Schmerz bewusst erlebt haben, ist schwer zu sagen. Rusco versteht die Mitschüler, die Schmerz empfinden, nicht. Mir ging es um die Verführung, der er ausgesetzt ist. Als Schüler bekommt er im Internat all das, wovon er in seinem Geburtsort nicht einmal zu träumen gewagt hat, und er erkennt, dass ihm das Lernen unter solchen Voraussetzungen leichter und besser gelingt, ja er wird der Beste. Ob er durch eine solche positive Erfahrung den Schmerz verdrängt oder ob er bei der Ankunft im Internat tatsächlich keinen Schmerz empfunden hat, ist nicht festzustellen. Später erlebt er Zeiten oder Situationen, in denen ihn die bitterste Einsamkeit ihn einholt. Er fühlt sich von Eltern, Gott und von den Patres allein gelassen. Gegen diese Verlassenheit wälzt er in Wörterbüchern und versucht Mandoline spielen zu lernen, obwohl er weder das Instrument kennt noch Noten lesen kann. Diese Verlassenheit treibt ihn dazu, den Weg zu finden, um zur Welt der Handwerker und der Bauer zurückzukehren, und sein Vorhaben wird aufgehen. Sehr knapp, fast am Rande streifst du den Missbrauch von Schülern. Als Autor gewährst du dem Täter keine Verjährungsfrist. Seine Tat holt ihn ein, ebenso wie den Missbrauchten, der die Tat nie vergessen kann. Welche Art von Aufarbeitung bietet die Kirche in Italien diesen Fällen an, was weißt du dazu? Ich habe den Roman im Jahr 2006 abgeschlossen und zurückgehalten, weil ich vermeiden wollte, dass er falsch gelesen wird. Ich suche keine Auseinandersetzung, weder mit Gott noch mit seinen Anhängern. Mein Anliegen war und ist, ein literarisches Werk als Gegenentwurf zu der allgemeingültigen Vorstellung zu schaffen, dass das Böse erfasst werden kann, indem man sich mit Verbrechern jeder Natur beschäftigt. Das Böse erfasst man allein über das Leid, das unschuldigen Menschen zugefügt wird. Gelingt es dem Romancier, dem Maler, dem Komponisten, dem Filmemacher, den Schauspielern, das Leiden wahrhaft zu erfassen und den Lesern, Betrachtern, Zuschauern und Zuhörern erfahrbar zu machen, dann wissen wir, was böse ist. Was interessieren uns die Verbrecher. Es ist Aufgabe der Justiz, Verbrecher zu erfassen und zu bestrafen, und zwar in aller Stille. Die mediale Vielbeschäftigung mit den Verbrechern ist eine Beleidigung des Schmerzes, ob man es wahrhaben will oder nicht, und wo der Schmerz beleidigt wird, löst sich die Geschichte auf. Das komplette Interview lesen Sie auf www.a3kultur.de. »Der Engelfotograf – Eine Kindheit in Kalabrien« erschien im Folio-Verlag. Am 5. Februar von 11 bis 11:30 Uhr liest der Schauspieler Johannes Silberschneider das erste Kapitel aus dem Roman in der Sendung »Das offene Buch« im BR. www.chiellino.eu
© Copyright 2025 ExpyDoc