22. Januar 2017 / Nr. 4 Glaube 25 Kunstwerk der Woche Reliquienstatuette mit heiligem Sebastian Den Aufsatz dieses prachtvollen Reliquiars hat der Silberschmied Johann Baptist Rousseau nach einer Entwurfsskizze von Ignaz Günther (1725 – 1775) im Jahr 1760 gefertigt. Der Volutensockel mit Palmwedeln und Blüten ist ein wenig älter, er entstand wohl um 1730. Der heilige Sebastian wird vor einer Strahlengloriole in seinem Martyrium dargestellt. Ein gekonnt drapierter Kettenpanzer zu seinen Füßen erinnert daran, dass ihn die Legende als Hauptmann der römischen Prätorianergarde schildert: Kaiser Diokletian ließ Sebastian, den heimlichen Christen und Christenretter, um 288 nach Christus für seinen Glauben hinrichten. Sebastian fand vor allem als Pestheiliger – das heißt als Schutzpatron gegen Seuchen – europaweit große Verehrung. Eine „Reliquia Authentica“ des Märtyrers ist hinter dem kleinen Medaillon eingearbeitet, das Christus in der Darstellung des „Ecce Homo“ vor Pontius Pilatus zeigt, Letzterer mit osmanischem Turban als Symbol seines Heidentums. Die verwendeten Materialien sind kostbar und entsprechen ganz der religiösen Bedeutung dieses Objekts: Getriebenes und feuervergoldetes Silber sowie böhmische Granate sind zu einem feingliedrigen, detailreichen Kunstwerk voller Anmut und Leichtigkeit verschmolzen. PCh/Foto: Diözesanmuseum Freising Auszeichnung für Misereor-Chef Spiegel Vortrag über Luther und Ignatius als Reformatoren BERLIN. Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel erhält für sein soziales und humanitäres Engagement den HansRosenthal-Ehrenpreis 2017. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung werde jährlich an Personen oder Institutionen verliehen, die sich für notleidende Menschen einsetzten, teilte die Hans-Rosenthal-Stiftung in Berlin mit. Spiegel seien die Themen Flüchtlinge und Menschen in Not in den Südkontinenten ein großes Anliegen, für die er sich in seiner gesamten bisherigen Arbeit stark engagiert habe. Der Preis wird am 11. März in Landau in der Pfalz verliehen. Die Laudatio hält der ehemalige ZDF-Intendant Markus Schächter. rno MÜNCHEN. Über „Luther und Ignatius als Reformatoren“ spricht der emeritierte Mainzer Pastoraltheologe Professor Michael Sievernich am Mittwoch, 25. Januar, um 19.30 Uhr im Zentrum St. Michael (Maxburgstraße 1). Sowohl der Augustinermönch als auch der Jesuitengründer hätten versucht, die Kirche zu ihren Ursprüngen zurückzuführen – mit einer Bibelübersetzung der eine, mit geistlichen Übungen der andere, heißt es in der Ankündigung. Der Abend ist Teil der Vortragsreihe „Reformation“, die das Forum der Jesuiten, die Evangelische Stadtakademie und der Verlag C. H. Beck gemeinsam veranstalten. Der Eintritt ist frei. mk Zwei neue Autoren Bohl und Fischbacher schreiben für die MK M Ü NC H E N/ WA A K I RC H E N. Die Münchner Kirchenzeitung (MK) hat zwei neue Autoren für ihre Rubrik „Glaube im Alltag“ auf Seite 27 gewonnen: den Provinzialminister der Deutschen Franziskanerprovinz, Pater Cornelius Bohl (55, Bild links), und den Leiter des Pfarrverbands Waakirchen (Dekanat Miesbach), Pfarrer Stephan Fischbacher (35). Bohl stammt aus Fulda und trat 1982 in den Franziskanerorden ein. Er studierte in Freiburg im Breisgau und Wien Theologie. Nach seiner Priesterweihe 1990 und zwei Kaplansjahren in Halle/Saale promovierte er an der ordenseigenen Hochschule „Antonianum“ in Rom in franziskanischer Spiritualität. Von 1997 bis 2007 war er in der Noviziatsausbildung seines Ordens tätig, bevor er Pfarrer von St. Anna im Münchner Lehel wurde. Diese Stelle hatte er bis 2010 inne, als die vier deutschen Franziskanerprovinzen fusionierten und Bohl in die Provinzleitung wechselte. Die franziskanische Spiritualität, aus der heraus er seine Gastbeiträge für die MK verfassen wird, ist für Bohl gekennzeichnet durch eine Nähe zum Evan- gelium und den Menschen, „gerade auch den einfachen Menschen“. Pfarrer Fischbacher freut sich ebenfalls, seine Glaubenserfahrungen an die MK-Leser weiterzugeben: „Manchmal blitzt das Thema Gott im Alltag auf. Dann mache ich mir darüber Gedanken – und daran lasse ich die Leser teilhaben.“ Fischbacher kommt aus dem Rosenheimer Stadtteil Pang. Er studierte in München und Erfurt Theologie. 2009 wurde er zum Priester geweiht und wirkte anschließend drei Jahre als Kaplan in Germering, bevor er 2012 Jugendpfarrer in Feldmoching und geistlicher Leiter der Katholischen Jungen Gemeinde im Erzbistum wurde. Im September vergangenen Jahres übernahm er die Leitung des Pfarrverbands Waakirchen. Zudem ist Fischbacher Mitglied im Diözesanverband des Sankt Michaelsbunds. Der junge Geistliche findet es „cool“, nun Gastbeiträge für die MK zu schreiben. Nachzulesen sind seine Texte – wie die der anderen fünf Autoren dieser Rubrik – übrigens auch im Internet unter www.mk-online.de/glaube Karin Hammermaier/Foto: privat (2)
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