01/2017 Dr. Stefan Kaufmann 25.01.2017 Brief aus Berlin Liebe Leserinnen und Leser, vor fast zwanzig Jahren bin ich in die CDU eingetreten, um mich politisch zu engagieren und irgendwann vielleicht auch einmal Verantwortung zu übernehmen. Bereits viele Jahre zuvor habe ich begonnen, mich politisch zu interessieren. Dabei hat mich stets geleitet, für eine offene und tolerante Gesellschaft zu kämpfen und insbesondere zu verhindern, dass sich die Ereignisse des Dritten Reiches wiederholen. Umso stärker bin ich dieser Tage alarmiert, wenn ich Reden wie jene von Björn Höcke, dem Landesvorsitzende der AFD in Thüringen, letzte Woche in Dresden höre. Man mag die aktuelle Flüchtlingspolitik kritisieren. Man mag kritisieren, dass im letzten Jahr nicht alles rund gelaufen ist. Was sich jedoch in den letzten Monaten und Jahren in Deutschland zusammenbraut, befördert durch Hassreden wie jene von Björn Höcke, ist aus meiner Sicht nicht länger erträglich. Ich hoffe, dass dieser Hetzer all jenen die Augen öffnet, die immer noch glauben, die AfD sei in weiten Teilen eine ehrbare Bürgerbewegung. Ja, es ist eine Schande, dass solch ein Mann als Gymnasiallehrer auf Schülerinnen und Schüler losgelassen wurde. Und es ist ein Skandal, wie halbherzig sich der Bundesvorstand von Höcke distanziert. Ich bin weit davon entfernt, alles Sympathisanten oder potentiellen Wähler der AfD in eine rechte Ecke zu stellen. Aber jeder, der sich überlegt, die AfD zu wählen – und sei es, um der CDU einen Denkzettel zu verpassen – muss wissen, welch Gedankengut dort auf führender Ebene vertreten wird. Eine menschenverachtende und geschichtsvergessene Politik unter dem Deckmantel eines „Man wird ja wohl noch sagen dürfen“. Eine Partei, die außer Parolen und Ressentiments kein Programm vertritt, wird unserem Land – egal in welcher Konstellation – nicht dienen. Deshalb werde ich mir auch in Zukunft erlauben, verbale Ausfälle, wie jene von Björn Höcke, öffentlich scharf zu kritisieren. Es war, ist und bleibt meine Motivation und Grund meines politischen Handelns, für eine wertegeleitete, tolerante und menschenfreundliche Politik zu werben. Hierzu gehört es auch, mit Schwachen und Flüchtlingen menschenwürdig umzugehen und sie nicht zum Spielball politischer Interessen zu machen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen eine gute Woche! Es grüßt Sie herzlich Ihr Impressum: Dr. Stefan Kaufmann MdB Deutscher Bundestag Platz der Republik 1 11011 Berlin Tel.: 030/227-72494 Fax: 030/227-76228 www.stefan-kaufmann.de E-Mail: [email protected] Bundestag gedenkt der Opfer des Terroranschlags vom Breitscheidplatz Berlin – In der ersten wir im Andenken an die Sitzungswoche des neuOpfer inne gehalten. Unen Jahres sind wir im sere Gedanken sind bei Bundestag nicht einfach ihnen und ihren Familien. zur Tagesordnung überMir selbst war es wichtig, gegangen. Am Abend hier teilzunehmen. Der des 19. Dezember haerste große islamistische ben auf dem Berliner Terroranschlag auf deutBreitscheidplatz zwölf schem Boden zeigt, dass Menschen ihr Leben auch wir im Fadenkreuz durch einen gewaltdes islamistischen Terrosamen Terroranschlag rismus stehen. Wir sind verloren. Zahlreiche Der Bundestag gedenkt der Opfer des Berliner Terroranschlags es den Opfern und ihren Opfer wurden zum Teil schwer ner Gedächtniskirche wurde der Angehörigen schuldig, ihnen im verletzt; noch heute sind einige Opfer und ihrer Angehörigen in Deutschen Bundestag zu gedenvon ihnen in Krankenhäusern. In würdiger Weise gedacht. Auch ken – und auch, den Hinterblieeinem Gottesdienst in der Berli- zu Beginn des Plenums haben benen zu helfen. Tatgeschehen aufklären, Innere Sicherheit stärken Berlin – Das Geschehene muss lückenlos aufgeklärt wird. Es gilt vorurteilsfrei zu klären, wie ein Anschlag durch einen als Gefährder eingestuften Islamisten passieren konnte. Aus meiner Sicht muss dabei klar nachvollzogen werden, welche Behörde was zu welchem Zeitpunkt über Amri wusste und wie die Behörden untereinander kommuniziert haben. Das muss sauber aufgearbeitet werden. Einen ersten Bericht zur Chronologie der Ereignisse hat die Bundesregierung unter Einbeziehung der betroffenen Bundesländer vorgelegt. Wir haben uns in der Koalition darauf verständigt, dass eine Taskforce des Parlamentarischen Kontrollgremiums in einem ersten Schritt im Rahmen seiner Zuständigkeiten die Hintergründe der Tat beleuchtet. Nach Vorlage des Berichts werden wir zeitnah entscheiden, wie sich der Deutsche Bundestag weiter mit der Aufklärung und den notwendigen Konsequenzen befassen wird. Wir bleiben offen für einen Untersuchungsausschuss. Ich will ehrlich sa- gen, dass aus meiner Sicht aktuell viel dafür spricht, dass in diesem Fall seitens der Behörden massive Fehler begangen wurden. Dennoch sollten wir abwarten, bis die Ermittlungen sauber zu Ende geführt sind. Wir haben in dieser Legislaturperiode bei der Inneren Sicherheit bereits eine Menge erreicht. Wir haben das Personal bei den Sicherheitsbehörden deutlich aufgestockt und ihre Befugnisse ausgeweitet. Wir sind uns aber in der Koalition einig, weitere Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Sicherheit auf den Weg zu bringen – wie etwa einen weitergehenden Einsatz von Fußfesseln gegen Gefährder. Bundesinnenminister de Maizière hatte bereits im Oktober letzten Jahres konkrete Vorschläge für die Senkung der Hürden bei der Abschiebehaft und eine Verlängerung des Ausreisegewahrsams vorgelegt, was die SPD damals abgelehnt hat. Ich begrüße, dass nunmehr eine Einigung innerhalb der Koalition erzielt werden konnte und ein neuer Haftgrund, die sogenannte „Gefährderhaft“, eingeführt werden kann. Wichtig ist es, nicht nur die Konstellation des jüngsten Terroranschlages im Blick zu haben, sondern insgesamt noch besser gegen terroristische Gefahren gewappnet zu sein. Dabei muss auch grundsätzlich über die Sicherheitsarchitektur nachgedacht werden. Mit Blick auf die Kompetenzen in Bund und Ländern darf es aus meiner Sicht keine Denkverbote geben. Ist er wirklich zielführend, 16 Landesverfassungschutzbehörden nebeneinander arbeiten zu lassen? Aus meiner Sicht stellt der Minister hier einiges zu Recht in Frage. Und bei allem Respekt für landsmannschaftliche Befindlichkeiten sollten wir beim Thema Innere Sicherheit zum Wohle der Bürger mittelfristig auch unsere Architektur der Sicherheitsbehörden kritisch hinterfragen. Uns muss aber auch klar sein, dass es bei allen Anstrengungen in unserer offenen Gesellschaft keine einhundertprozentige Sicherheit geben wird. Der Preis hierfür wäre zu hoch. 01/2017 Dr. Stefan Kaufmann 25.01.2017 Brief aus Berlin Mittagsgespräch beim Bayrischen Rundfunk Stuttgart/ München – „Ich hab befürworten 82,6 Prozent der doch nichts gegen Schwule...“ Deutschen die Öffnung der Ehe Sind wir wirklich so tolerant? für homosexuelle Paare. Die Zuwar das Thema stimmung ist in Den Mitschnitt des Gesprächs bei des Tagesge- BR 2 kann man hier downloaden: den letzten zehn sprächs des Ra- https://goo.gl/UkYc50 Jahre um 18 Prodiosenders BR 2, zent gestiegen. an dem ich sehr gerne teilge- Ich bin guter Hoffnung, dass im nommen habe. Laut einer reprä- nächsten Koalitionsvertrag die sentativen Umfrage der Antidis- Eheöffnung für homosexuelle kriminierungsstelle des Bundes Paare stehen wird. Neue Drohnen-Verordnung auf den Weg gebracht Berlin – Zivil genutzte Drohnen bieten ein großes innovatives Potential. In den letzten Jahren hat sich die unbemannte Luftfahrt technisch und wirtschaftlich rasant entwickelt. Damit einhergehend steigt aufgrund der immer größeren Anzahl von Drohnen aber auch die Gefahr von Kollisionen und sonstigen Unfällen. Die von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt auf den Weg gebrachte neue Drohnen-Verordnung wird mit einheitlichen Regelungen auf der einen Seite den gesellschaftlichen Nutzen dieser innovativen Technologie voll zur Geltung bringen und auf der anderen Seite die Sicherheit sowie den Schutz der Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger verbessern. Dabei sollen die Interessen des Flugmodellsports berücksichtigt werden. Mehr dazu erfahren Sie hier: https://goo.gl/6Q0qgs Eröffnungsgottesdienst der Vesperkirche Michaela Noll ist neue Bundestagsvizepräsidentin Die frischgewählte Bundestagsvizepräsidentin Michaela Noll, © Deutscher Bundestag / Achim Melde Berlin – Michaela Noll ist neue Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. Die Abgeordneten wählten die CDU-Kollegin in der Plenarsitzung vergan- genen Donnerstag in geheimer Wahl zur Nachfolgerin für den am 26. November 2016 verstorbenen Vizepräsidenten Peter Hintze. Michaela Noll erhielt 513 Ja-Stimmen bei nur 27 Gegenstimmen, 29 Enthaltungen und drei ungültigen Stimmen. Sie war von der CDU/CSU-Fraktion vorgeschlagen worden. Ich gratuliere der Kollegin ganz herzlich zu dem tollen Ergebnis! Neujahrsempfänge von DAAD und DEKRA Zusammen mit DAAD-Präsidentin Prof. Dr. Margret Wintermantel Berlin – Auch in Berlin fanden zum Jahresbeginn bereits einige Neujahrempfänge statt, an denen ich gerne teilgenommen habe. Beim Neujahrsempfang der Deutschen Forschungsgemeinschaft habe ich mich sehr gefreut, die DAAD-Präsidentin Prof. Dr. Margret Wintermantel wiederzusehen. Das Treffen mit dem Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate, Ali Abdulla Al Ahmed, beim Neujahrsempfang von DEKRA bot Gelegenheit zu einem regen Gedankenaustausch. Kreisjahreshauptversammlung der Jungen Union Stuttgart – Sehr gerne habe ich gart! Sieben Wochen lang wird am Gottesdienst mit den Stutt- die Stuttgarter Leonhardskirche garter Hymnusin der City wieder Chorknaben zur Wie Sie die Vesperkirche unter- Heimat für viele stützen können, erfahren Sie Eröffnung der hier: www.vesperkirche.de sein, die oftmals diesjährigen Veseher am Rande perkirche teilgenommen. Eine unserer Gesellschaft stehen. vorbildliche Einrichtung der Gerne werde ich auch in diesem Evangelischen Kirche in Stutt- Jahr wieder einen Tag mithelfen. Stuttgart – Gemeinsam mit dem langjährigen Vorsitzenden Benjamin Völkel habe ich sehr gerne die 100 Jahre Institut für Auslandsbeziehungen Neujahrsempfänge in Stuttgart Stuttgart – 100 Jahre Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) – ein wahrer Grund zum Feiern! Außenminister Frank-Walter Steinmeier ließ es sich nicht nehmen, persönlich im Weißen Saal des Neuen Schlosses zu gratulieren. Das Institut für Auslandsbeziehungen engagiert sich im Kulturaustausch für ein friedliches und bereicherndes Zusammenleben von Völkern, Staaten und Religionen. Kulturen sind veränderlich, beweglich und durchlässig, aber auch bewahrend und begrenzend. Sie können Quelle von Konflikten sein oder deren Umgestaltung ermöglichen. Die auswärtige Kulturpolitik ist eine wichtige Säule unserer Außenpolitik. Schön, dass diese Institution in der Kulturstadt Stuttgart beheimatet ist. Stuttgart – Das war ein schönes Wiedersehen mit Erwin Teufel und seiner Frau Edeltraud sowie dem Präsidenten des Gemeinde- Sitzungsleitung bei der Kreisjahreshauptversammlung der Jungen Union Stuttgart im Bürgerhaus in Stuttgart-Möhringen übernommen. Glückwunsch an den alten und neuen Kreisvorsitzenden Maximilian Mörseburg! Insgesamt eine tolle Truppe. Das wird uns im Wahljahr zu Gute kommen! tags Baden-Württemberg, Roger Kehle, beim Neujahrsempfang der Landesregierung im Stuttgarter Neuen Schloss. Mein Mann Rolf Pfander war ebenfalls mit dabei. Beim Neujahrsempfang der Wirtschafts- und Industrievereinigung in der Stuttgarter Markthalle bin ich mit unserer Wirtschaftsförderin Ines Aufrecht und Schorndorfs Erstem Bürgermeister Edgar Hemmerich ins Gespräch gekommen. 01/2017 Dr. Stefan Kaufmann 25.01.2017 Brief aus Berlin Klausurtagung der CDU Baden-Württemberg im Kloster Schöntal es ein Gebot des Rechtsstaats, die Ausreisepflicht bei nicht bleibeberechtigten oder straffällig gewordenen Flüchtlingen konsequent durchzusetzen. So haben wir beispielsweise in Baden-Württemberg in den letzten Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen mit dem Landesvorsitzenden der CDU Baden-Württemberg, Thomas Strobl © CDU Baden-Württemberg Schöntal – Das war eine gute Klausurtagung der CDU BadenWürttemberg im Kloster Schöntal. Wir haben uns gut für das Wahljahr 2017 aufgestellt. Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ es sich nicht nehmen, uns zur 10. Auflage der Klausurtagung zu besuchen. Sie lobte die vorgenommene Themensetzung der CDU Baden-Württemberg. Die wirtschaftliche Stärke Deutschlands, den Zusammenhalt in unserem Land sowie der Erhalt und die Durchsetzung unserer Rechtsordnung sollen in diesem Jahr im Fokus behalten werden. Für mich besonders wichtig war auch das klare Bekenntnis zu Europa, das von Schöntal ausging. Eine gerechte globale Ordnung im fairen Interessenausgleich schaffen, das könne nur Europa als Ganzes leisten, sagte Angela Merkel. Klar wurde auch: Wir dürfen in dieser schwierigen Zeit kein Rot-Rot-Grünes Experiment zulassen. Dies gilt beispielsweise beim Thema Innere Vor dem winterlichen Kloster Sicherheit. Insbesondere die Grünen und Linken haben auf diesem Feld keinerlei Kompetenzen vorzuweisen. Die CDU Baden-Württemberg hat hier in Schöntal die richtigen Akzente gesetzt. Bei unserem Landesvorsitzenden und Innenminister Thomas Strobl ist dieses Thema in guten Händen. Wir schlagen zahlreiche Maßnahmen vor, die Zuwanderung europaweit besser zu steuern und zu kontrollieren. Für uns ist © CDU Baden-Württemberg Alt-Bundespräsident Roman Herzog ist gestorben Eine traurige Nachricht zu Beginn des neuen Jahres. Alt-Bundespräsident Roman Herzog ist gestorben. Deutschland und Baden-Württemberg haben Roman Herzog viel zu verdanken. Als Landesminister, Präsident des Bundesverfassungsgerichts und Bundespräsident hat er Großartiges geleistet. Bei vielen Bürgerinnen und Bürgern war er hochbeliebt, weil er auch kom© Harald Odehnal / KAS/ACDP plexere Sachverhalte mit klarer Sprache veranschaulichen konnte. Wir verlieren einen guten Freund, der der CDU auch nach seiner Zeit als Bundespräsident stets zur Seite gestanden ist. Unser tief empfundenes Beileid gilt seiner Familie und seinen Angehörigen. sechs Monaten die vollzogenen Abschiebungen sehr deutlich erhöht. Unsere Sicherheitsbehörden, Bundespolizei, Verfassungsschutz, Nachrichtendienste und Länderpolizeien leisten hervorragende Arbeit. Wir wollen ihnen alle notwendigen technischen und rechtlichen Möglichkeiten und Instrumente an die Hand geben, um die Bürgerinnen und Bürger noch besser zu schützen, um bei Aufklärung und Prävention noch schneller und effektiver handeln zu können. Herzliche Einladung zum 3. Hohenheimer Schlossgespräch Mittwoch, 1. Februar 2017, 19 Uhr, Balkonsaal des Schlosses Hohenheim © DFG Am Mittwoch, 1. Februar um 19 Uhr findet an der Universität Hohenheim (Balkonsaal) mein 3. Hohenheimer Schlossgespräch statt. Mein Gast wird diesmal Prof. Dr. Peter Strohschneider, der Präsident der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) sein. Unser Thema ist „Die Förderung bester Forschung als Gestaltungsaufgabe“. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen mit zu diskutieren! Im Anschluss gibt es einen kleinen Empfang. Zu besseren Planbarkeit bitten wir um Anmeldung per Mail an Janna Reuder ([email protected]). Herzlichen Dank.
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