Theater Winkelwiese Winkelwiese 4 8001 Zürich T +41 (0)44 252 72 01 www.winkelwiese.ch Pressedossier No. 4 JAN 2017 MÄRZ 2017 Semiramis Gehen Eugen & Eugen Unsere musikalischen Prinzipien Räuber Radio SRF Zu Ohren kommen Meister und Margarita The WWsessions www.winkelwiese.ch GeeGee Express Thomas Bernhard / Michael Wolf Matthias Breitenbach & Leopold von Verschuer Andreas Liebmann Robert Walser / Krähenbühl & Co. Pierre Kretz, Andreas Sauter und Bernhard Studlar Schauplatz International Michail Bulgakow / Thomas Sarbacher Notie Wümié, Trummer & Nadja Stoller, Fatima Dunn 1 HAUPTPROGRAMMPUNKTE KOPRODUKTIONEN 2016/17 18. Februar bis 4. März 2017 Unsere musikalischen Prinzipien – von Andreas Liebmann Die direkte Demokratie gibt sich gern als braves Schulorchester. Dabei kratzen ihre Instrumente längst tödliche Melodien. Klänge der Hochkultur säubern Bahnhöfe von Gesindel. Identitätsmelodien dudeln als Ohrwürmer durch Zeitungsredaktionen, Schulhöfe und Wandelhallen. Die Internationale des Nationalismus wummert ihren Generalbass links und rechts durch alle Gehörgänge. Wenn es eine Lehre aus der gegenwärtigen Katzenmusik gibt, dann die, dass jede Tonfolge, endlos wiederholt, sich selbst irgendwann auslöscht. Wer stimmt, bestimmt die Stimmung, und was stimmt, bestimmen wir. «Unsere musikalischen Prinzipien» ist ein Konzertabend, kritische Gegenwartsbeschreibung und utopistisches Manifest. Eine Schweizerin, eine Dänin und eine in London lebende Deutsche arbeiten sich daran ab, ein stimmiges Lied zu singen. Sie laden die Zuhörer zu Kellermusik, komponiert aus kultureller Überlegenheit, ressentimentgeladenem Dreck und der Illusion des richtigen Tons. Andreas Liebmann nutzt in seinen Arbeiten den Theaterraum als Spiegelkabine politischer Auseinandersetzungen. «Exodus», ein Bänkelgesang über die neuen Europäer, tourt seit 2015 im In- und Ausland. Und in der Klubschule Import (Rote Fabrik 2016) konnten Schweizer_innen bei Neuangekommenen die Schulbank drücken. Regie und Text Andreas Liebmann Mit Ana Berkenho, Sandra Utzinger und Gästen Musik Matthias Meppelink Dramaturgie Johanna-Yasirra Kluhs Ausstattung Mai Gogishvili Licht und Technik Tashi-Yves Dobler López und Paul Schuler Produktionsleitung Luisa Grass, Anne Hardegen Koproduktion Theater Winkelwiese Zürich, Schlachthaus Theater Bern, Theater Chur. 16. März bis 2. April 2017 Räuber – nach Robert Walser / Krähenbühl & Co. Der Räuber ist ein Mann, der sich traut. Er ist ein Schweizer Kleinbürger, der sich nicht um Konventionen scheren will und sie doch peinlich genau wahrnimmt. Ein Mann und eine Frau spielen und erzählen vom Räuber, von Edith und von Wanda. Frauengeschichten hat der Räuber am liebsten. Vom angedeuteten Techtelmechtel bis zur lustvoll quälerischen Beziehung betreibt er mehrere Projekte gleichzeitig. Er ist ein frecher Geist, ein Provokateur – einer, der sich nicht traut. Wie alle Texte von Robert Walser ist auch der Räuber-Roman ein Tanz mit den Möglichkeiten. Nur ist er der radikalste von Walsers Tänzen. Das Niedliche, Idyllische tritt zurück, und es beginnt eine intensive Selbstbefragung einer Schweizer Identität. Sich als Sonderfall vorkommen und gleichzeitig fast schmerzhafte Bescheidenheit vorgeben, das ist die Krankheit des Räubers, das ist seine Schweizer Krankheit – hochfahrend und wehleidig zugleich! Und natürlich ist der Räuber-Roman auch ein grosses Spiel, in dem Figuren, Ansichten und Geschlecht verrutschen. Krähenbühl & Co. wurde von Sebastian Krähenbühl 2003 gegründet und beschäftigt sich auf unterschiedliche Weise und in unterschiedlichen Arbeits-Kooperationen mit Identitäten, www.winkelwiese.ch 2 Selbsterzählungen und Lügen. Mit «Die Bedürfnisse der Pflanzen», «SMITT» und «Wasserfalle» waren schon mehrere Arbeiten von Krähenbühl & Co. am Theater Winkelwiese zu sehen. Regie Niklaus Helbling Mit Sebastian Krähenbühl, Mareike Sedl Textfassung Niklaus Helbling Bühne und Kostüme Sara Giancane Licht und Technik Tashi-Yves Dobler López und Paul Schuler Produktionsleitung Sebastian Krähenbühl Koproduktion Theater Winkelwiese, Theater Tuchlaube Aarau Gastspiele ThiK Baden, Phönix Theater Steckborn. www.winkelwiese.ch 3 GASTSPIELE 2016/17 13. bis 15. Januar 2017 SEMIRAMIS – GeeGee Express Ein Projekt für die Stadtgärtnerei Zürich «Willkommen zu einem Abend voller Diversität und Poesie des Mangels. Folgt uns in eine Zukunft, die unserer Gegenwart nicht so fern ist und doch völlig anders. Peak Oil liegt hinter uns, die grosse Krise kommt bald und wir müssen umstellen. Besucht eine nächtliche Gärtnerei und lernt zu überleben. Der Sommer der Schweizer Wirtschaft ist vorbei. Wir befinden uns im Herbst und uns allen ist klar: Morgen kommt der Winter.» - Eine Gruppe Selbstversorger lädt ein zum Tag der letzten Rose. Gemeinsam wird dem Verlust der alten Schweiz gedacht und der Beginn der neuen Welt gefeiert. In «Semiramis» untersuchen sieben Darsteller_innen spielerisch die Konsequenzen einer solchen Notsituation auf unser Alltagsleben. Die Stadtgärtnerei wird zum Zukunftslabor. Dabei steht eine Kernfrage des Menschseins im Mittelpunkt: Wie wollen wir leben? Die Aargauer Theatergruppe GeeGee Express, seit der erfolgreichen Performance «Save the World» auf Aufführungen an überraschenden Orten abonniert, nimmt eine weltweite Krise zum Anlass, um von Verlustangst und Neuaufbau zu erzählen. GeeGee Express hat mit seinem Simulationstheater einen Stil gefunden, der lustvoll zwischen performativen und musiktheatralen Elementen wechselt und Phantasieraum wie auch doku-fiktionale Momente schafft. Regie und Spiel Sophie Achinger, Jonas Eglo, Urbain Guiguemdé, Patrick Oes, Livio Prisi, Anna Sky Walker, Aron Yeshitila Oeil Extérieur Beatrice Fleischlin Szenographie Linda Rothenbühler Feldtelefonie Adrian Hamm Assistenz Elìa Carcer, Larissa Fritsch Koproduktion Theater Tuchlaube Aarau, Theater im Kornhaus Baden. Die Vorstellungen finden in der Stadtgärtnerei Zürich statt. Sackzelg 27, 8047 Zürich. Eingang Gutstrasse benutzen. Keine Parkplätze vorhanden! Eintritt nur mit Reservation möglich. 19. bis 28. Januar 2017 Gehen – von Thomas Bernhard, in einer Fassung von Michael Wolf In einem Wahnsinns-Monolog lotet Thomas Bernhard unerbittlich die Grenzen des menschlichen Denkens aus, bis hin zur Frage, was man mit Sprache überhaupt auszudrücken vermag. Ein namenloser Ich-Erzähler unternimmt regelmässig ausgedehnte Spaziergänge mit seinem Bekannten Oehler, der ihn mit seinen Lebensphilosophien buchstäblich zum Verstummen bringt. Im Zentrum von Oehlers Monolog steht der gemeinsame Freund Karrer, der verrückt geworden und im Irrenhaus gelandet ist. Was als scheinbar harmlose Plauderei beginnt, verdichtet sich schliesslich zur existentiellen Krise im zwanghaften Abschreiten des Wiener Mikrokosmos. «Gehen» ist eine literarische Gratwanderung, die in der Darstellung von Michael Wolf leibhaftig wird – zum Schreien komisch, ebenso abgrundtief traurig, immer hoch verzweifelt und von grösster Musikalität. Michael Wolf ist als Schauspieler tätig, u.a. am Stadtheater Konstanz, Schauspiel Bonn, Schauspielhaus Zürich, Luzerner Theater, Theater KLARA Basel, kraut_produktionen Zürich, PARK, Matterhorn Produktionen Basel und seit 1990 zudem Initiant eigener Theaterprojekte. www.winkelwiese.ch 4 Isabelle Menke absolvierte ihre Schauspielausbildung am Mozarteum in Salzburg. Von 1993 bis 1999 war sie festes Ensemblemitglied am Theater Neumarkt in Zürich. Danach spielte sie am Theater Basel, Schauspiel Hannover und am Schauspielhaus Zürich, wo sie seit 2010/11 festes Ensemblemitglied ist. Regie Isabelle Menke Mit Michael Wolf Licht/Technik Edith Szabò Koproduktion Theater, Tuchlaube Aarau. 09. bis 11. Februar 2017 Eugen & Eugen – Matthias Breitenbach und Leopold von Verschuer Winston Churchill sagt: «Geschichte wird von Siegern geschrieben. » – Eugen & Eugen wissen: «Gemacht wird sie von den Verlierern.» Die Schauspieler Leopold von Verschuer und Matthias Breitenbach erforschen ihre Zwillingshaftigkeit und die Sehnsucht nach der Vervollkommnung im Gegenüber. Sie erzählen die Reise der Zwillinge Eugen und Eugen durch das letzte Jahrhundert bis heute, aufeinander zu und an den Veränderungen vorbei. 1932 geboren, getrennt im Alter von elf Jahren, begegnen sich zwei lebenslang Unfertige, die immer auf der Suche nach der fehlenden Hälfte waren, 2016 in einem verlassenen Fernsehstudio wieder und erfinden ihre Lebensgeschichten neu: Berlin, Namiibia, Tibet, Göttingen, Paris und Prag 1968, Zürich 1980, Berlin 1989, brennende Zwillingstürme 2001. In revolutionären Momenten sind sie wie absichtslose Tropfen, die das Fass zum Überlaufen bringen. Matthias Breitenbach und Leopold von Verschuer sind seit 1997 wiederholt Theater-Zwillinge in wechselnden Konstellationen. Matthias Breitenbach prägte seine Arbeit mit Jérôme Bel, Michel Laub, Jan Lauwers und Stefan Pucher, Leopold von Verschuer die mit den Autoren Valère Novarina, Alvaro G. de Zúñiga und Kathrin Röggla, die er (auch als Übersetzer) 2004 – 2008 in Zürich am Theater am Neumarkt präsentieren konnte. Regie und Spiel Matthias Breitenbach und Leopold von Verschuer Szenographie Sonja Füsti Videographie Phillip Hohenwarter Musik Anja Füsti Körperarbeit Antoine Effroy Dramaturgie AnnaElisabeth Frick Regieassistenz Fabiola Kuonen Produktionsberatung Anne Hardegen Produktion Eugen & Eugen Prod. Kooperation Theater Rampe Stuttgart und Theaterdiscounter Berlin. www.winkelwiese.ch 5 SPEZIELLE PROGRAMMGEFÄSSE ZU OHREN KOMMEN Eine Zusammenarbeit mit der SRF-Hörspiel-Redaktion. Einmal pro Monat präsentiert die SRF-HörspielRedaktion gemeinsam mit der Winkelwiese ihre aktuellsten Produktionen und Lieblingsstücke in der Theater-Bar. 10. Januar 2017 Ich bin ä beesi Fräüw – Die Böse Frau von Pierre Kretz, Urner-Dütsch von Marco Schenardi Mit Anita Schenardi Musik Helena Rüegg Technik Tom Willen Regie Margret Nonhoff. 21. Februar 2017 Hörgame «Operation Data Saugus Rex» Mit Jan Bluthardt, Gottfried Breitfuss, Thomas Douglas, Inga Eickemeier, Peter Fischli, Kurt Grünenfelder, Fabienne Hadorn, Ueli Jäggi, Dagna Litzenberger-Vinet, Mona Petri, Sigi Schwientek, Jodoc Seidel, Siegfried Terpoorten Idee Dominik Born Konzept Anja Fritsch, Julia Glaus, Andreas Sauter, Bernhard Studlar Text Andreas Sauter und Bernhard Studlar Gamedesign Anja Fritsch Sounddesign und Musik Benjamin Pogonatos Audiotechnik Franz Baumann Software Engineer Nicholas Berli Produzentin Anina Barandun Co-Regie Mark Ginzler Regie Julia Glaus Produktion SRF / tpc 2016 . 7. März 2017 Kontrollierter Sinkflug – Schauplatz International Mit Stjepan Markovic, Anna-Lisa Ellend, Albert Liebl, Hinrich Sachs Musik Martin Lorenz Regie Anna-Lisa Ellend und Johannes Mayrvon Holger Siemann. 25. März 2017 DRAMENPROZESSOR – Abschlusspräsentation Esther Becker, Julia Haenni, Katharina Cromme, Matthias Berger und Michel Kessler haben in der Spielzeit 2016/17 am DRAMENPROZESSOR teilgenommen. In kontinuierlichem Austausch mit erfahrenen Fachleuten wie Andreas Sauter, Maxi Obexer, Brigitte und Niklaus Helbling, Philippe Heule, Ariane Koch, Martin Heckmanns, Wolfram Höll und Sabine Harbeke haben die Autor_innen seit März 2016 ihre Stoffideen zu abendfüllenden Theaterstücken entwickelt. In Form von Werkstattinszenierungen sind die Stücke nun am Theater Winkelwiese und am Theater St. Gallen zu sehen. Regie führen dabei u. a. Absolvent_innen des Regie-Studiengangs der ZHdK (Zürcher Hochschule der Künste) sowie das Team des Theater Marie. Es spielen Schauspieler aus der freien Szene und Ensemblemitglieder des Theater St. Gallen. www.winkelwiese.ch 6 LESUNGEN UND KONZERTE 17. Januar , 1. + 28. Februar, 8. + 22. März, 11. + 18. April sowie 2. Mai 2017 Meister und Margarita von Michail Bulgakow, übersetzt von Alexander Nitzberg (Galiani Berlin 2016) Viele haben ihn gelesen und nicht wieder vergessen: Den Kultroman «Meister und Margarita» des russischen Autors Michail Bulgakow – lange verkannt und oft zensiert. Nun holt ihn Thomas Sarbacher für uns erneut ans Licht und liest «Meister und Margarita» ab Januar 2017 auf sieben Abende verteilt und in der radikal modernen Übersetzung von Alexander Nitzberg. Mit Thomas Sarbacher Rechte ©2012 Verlag Kiepenheuer & Witsch GmbH & Co. KG, Köln/Germany 5. Februar Semi Eschmamp: Mein erstes Buch schreib ich gleich selber Semi Eschmamp wohnt mit seinem Hund in einer Remise und schreibt. Meistens mit einem Bleistift. Wenn er nicht schreibt, lässt er seinen Hund am Bleistift kauen. Dieser tut dies nur widerwillig. Er interessiert sich nicht für Literatur, vielmehr für Malerei. Das heisst, er wäre gerne der Hund von einem Maler und würde dessen Pinsel in seinem Maul halten. Manchmal lässt er dieser Unzufriedenheit freien Lauf und bellt laut. Der Bleistift fällt dann auf den Boden. Semi Eschmamp schüttelt darüber seinen Kopf, hebt den Bleistift auf und schreibt weiter. Samuel Eschmann ist in Zürich geboren. Er lebt, schreibt und zeichnet in Berlin. Mit Samuel Eschmann und Freunden Das Buch erscheint im Der gesunde Menschenversand The WWsessions – Die neue Konzertreihe in der Winkelwiese 6. Januar 2017 Notie Wümié Noti Wümié sind Benjamin Noti und Grégoire Greis Vuilleumier im Duo, reduziert auf das bare Minimum. Aus Lust an der musikalischen Improvisation tingeln sie mit Gitarre und Stimme durchs Land und erfinden bei jedem Konzert neue Lieder und Geschichten, die auf den Moment geschneidert und nur für das Publikum vor Ort bestimmt sind. 2. Februar 2017 Fatima Dunn – «ONE WOMAN ORCHESTRA» Die Auftritte von Fatima Dunn als «One Woman Orchestra » bestechen durch ihre Natürlichkeit und überraschen durch die ungewohnte Kombination von Cello, Stimme und Loopstation. 9. März 2017 Trummer & Nadja Stoller singen Maria Lauber «Isch net mys Tal emitts?» Trummer und Nadja Stoller kreieren in einer wunderschönen Intimität einen Abend im Frutigtal nach Maria Lauber – und das mitten in Zürich. www.winkelwiese.ch 7 Ausblick April bis Juni 2017 7. bis 13. April 2017 Früelig oder so Petri/Rupf, Regie: Ueli Bichsel 20. bis 22. April 2017 Blade Runner Philip Dick, in einer Theaterfassung von Fabian Alder 29. April bis 12. Mai 2017 Was ich immer schon mal sagen musste, aber Ihr Euch nicht getraut habt Ein Projekt von Max Merker; Christoph Rath, Martina Bieri 21. Mai bis 10. Juni 2017 Wer auf der Welt von Lukas Linder, Regie: Manuel Bürgin 15. + 16. Juni 2017 (Doppelabend) Stückbox von Lukas Holliger, Renata Burckhardt, Andreas Sauter, Guy Krneta & Zuschauer_innen 4. April, 9. Mai, 13. Juni 2017 Zu Ohren kommen Hörspiele von Alfred Bodenheimer, Heinz Stalder, Joann Sfar und Lewis Trondheim 5. April, 3. Mai, 17. Juni 2017 The WWsessions - Die neue Konzertreihe in der Winkelwiese Moes Athill im Duo, Marena Whitcher u.a. www.winkelwiese.ch 8
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