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Informationen zur Pelznutzung
Naturpelze haben besondere Eigenschaften:
Bekleidungsstücke mit echtem Pelz gefüttert isolieren besser als synthetische Fasern, da sie
einen Luftaustausch zulassen und somit einen wärmenden Effekt haben. Darüber hinaus
haben viele Textilfasern im Gegensatz zu echten Pelzen eine lange Lebensdauer, die
durchschnittlich 15 bis 35 Jahre umfasst.
Die Ökobilanz von Naturpelz ist im Vergleich zu erdölbasierten Fasern deutlich besser:
Die nachhaltige Nutzung einer "klimaneutral" gewachsenen Ressource verursacht keinen
zusätzlichen Energieaufwand wie die Produktion von Kunstfasern oder die Haltung von
Zuchttieren.
Aufgrund ihrer Struktur reinigen sich echte Pelze durch Bewegung ihrer Haare überwiegend
selbst und benötigen keine Reinigungsprozesse mit umweltbelastenden chemischen Stoffen.
Moderne Gerbungsverfahren ermöglichen eine umweltschonende Verarbeitung. Naturpelze
können recycelt werden, sind biologisch abbaubar und damit kein Sondermüll, wie
Kunstfasern.
Pelznutzung durch nachhaltige Jagd unterstützt den Artenschutz:
Die Nutzung wildlebender Pelztierarten fördert die heimische Artenvielfalt. Füchse und
andere Raubsäuger bedrohen als Fressfeinde Arten, die in ihrem Bestand gefährdet sind,
beispielsweise eine Vielzahl von Bodenbrütern, die europäische Sumpfschildkröte oder die
Gelbbauchunke.
Die Bejagung von ursprünglich nicht heimischen Tierarten wie Waschbär, Marderhund, Mink
und Nutria dient der praktischen Umsetzung der neuen EU-Verordnung "über die Prävention
und die Kontrolle der Einbringung und Verbreitung invasiver gebietsfremder Arten" und erfüllt
damit eine wichtige Zielstellung des Naturschutzes.
Fragen und Antworten
Ist es nicht verwerflich Tiere zur Pelzgewinnung zu töten?
Pelze sind eine natürliche Ressource, die durch die nachhaltige Jagd d.h. ohne Ausrottung von
Tierbeständen genutzt werden kann. Die Verwertung von Fellen verdient die gleiche
Wertschätzung wie die Gewinnung von Wildbret. Bälge können in umweltschonenden
Prozessen zu hochwertigen, langlebigen Produkten verarbeitet werden. Im Vergleich zu vielen
modernen Bekleidungsmaterialien, insbesondere im Bereich „outdoor“, ist die Ökobilanz auch
mit Blick auf die Abfallbeseitigung deutlich günstiger!
Wie kann man heute so altmodisch sein und Pelze tragen?
Die zunehmende Verwendung von Kunstfellapplikationen an Kleidung, auch im Outdoor- und
Funktionsbekleidungsbereich, zeigt den Wunsch des Menschen nach flauschigem,
fellähnlichem Material auf der Haut – ein Bedürfnis, das durchaus verständlich und sogar
biologisch begründbar ist. Doch ist die ausschließliche, „politisch und moralisch korrekte“
Verwendung von Kunstpelz aus Erdöl der einzig gangbare Weg? Die Nutzung von Fellen aus
der heimischen Jagd ist eine Alternative – keine Haltung von Tieren zur Pelzgewinnung, keine
tierschutzwidrigen Handlungen an Tieren, sondern die Gewinnung eines wertvollen
Rohstoffes aus der Natur!
Kürschner sind heute sehr kreativ und fertigen trendige Accessoires und arbeiten altmodische
Pelzmäntel in attraktive Bekleidungsstücke um. Nicht zuletzt entstehen auch durch die
Kombination mit anderen Textilmaterialien Konfektionsmodelle für stilvolle Mode, den
Freizeit- und Outdoorbereich. Durch die unterschiedliche Struktur verschiedener Pelzarten
und die Bearbeiteung wie z.B. das Kurzscheren des Fuchspelzes, können die zu verarbeitenden
Bälge den verschiedenen Erfordernissen angepaßt werden.
Wie kann man gut gefertigte Imitate von Echtpelz unterscheiden?
Die Haare von Kunstpelzen sind an der Basis in einem Textilgewebe verankert, am Haargrund
echter Pelze kann man das Leder erkennen. Wenn man einzelne Haare in eine Flamme hält,
entsteht der Geruch von verbrannten Horn, hingegen ist er bei Kunstfasern dem eines
verschmorten Kabels ähnlich. Kunstfasern laden sich bei Reibung elektrostatisch auf und
wirken daher z.B. nach Exposition von Wind eher "struppig", wohingegen sich die Haare von
echten Pelzen geschmeidig bewegen und anschliessend in die Ausgangslage fallen.
Woher soll der Kunde wissen, dass der echte Pelz, aus dem das Produkt gefertigt ist, nicht
aus einer Zuchtfarm stammt?
Der Zentralverband des Kürschnerhandwerks und der Deutsche Jagdverband e.V. wollen
künftig hinsichtlich des Weprefur-Logo zusammenarbeiten. Dieses Logo ist mit einem
Kriterienkatalog definiert (u.a. stammen die verarbeiteten Pelze nur aus der heimischen
nachhaltigen Jagd) und wird über ein Qualitätsmanagement von der Erzeugung (Jagd), über
die Verarbeitung bis zum Endprodukt kontrolliert. Das Logo erhalten nur diese Produkte, die
in allen Stufen die geforderten Kriterien erfüllen. Über eine Webseite www.weprefur.de
können sich Kunden informieren.