70 Jahre Sozialpartnerschaft

70 Jahre Sozialpartnerschaft
in Österreich
1946–2016
ZUKUNFT GEMEINSAM GESTALTEN
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SOZIALPARTNER – GESTALTER DES WANDELS
 1940er: Nachkriegszeit
1945/46: Gründung der Sozialpartner-Organisationen
 1950er: Wiederaufbau
 1960er: Vollbeschäftigung - Migration – „Gastarbeiter“ in Österreich
 1970er: Auf- und Umbrüche in der modernen Gesellschaft
 1980er: Fall des Eisernen Vorhangs (1989)
 1990er: EU-Beitritt Österreich, Schweden, Finnland (1995)
 2000er: Finanz- und Wirtschaftskrise
 2010er: Digitalisierung – Modernisierung
1940er Jahre – NACHKRIEGSZEIT
Kooperation statt Konfrontation
Auf der Suche nach neuen Wegen
Die nach dem Krieg gegebene grundsätzliche Bereitschaft, „an einem Strang zu
ziehen“ beruhte auf den traumatischen Erfahrungen der Vergangenheit. Es entstand
eine neue Qualität der Dialog- und Gesprächsbereitschaft.
Quelle: ÖGB Archiv,
Foto USIS
1945/46 – GRÜNDUNG DER SOZIALPARTNER-ORGANISATIONEN
Aufbruch aus den Trümmern
Gründung und Wiedererrichtung der
Interessenvertretungen als Basis für
sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit
Gründung der Sozialpartner-Organisationen
 Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft
 Österreichischer Arbeiterkammertag
 Österreichischer Gewerkschaftsbund
 Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammer
Quelle: ÖGB Archiv,
Foto USIS
1945/46 – GRÜNDUNG DER SOZIALPARTNER-ORGANISATIONEN
Gründung ÖGB
Gründung AK
15. April 1945
Das Gründungspräsidium des ÖGB
Lois Weinberger, Johann Böhm, Gottlieb Fiala
(von links).
20. Juli 1945
Bild: Konstituierende Sitzung der Wiener AK am
25. August 1945.
Andreas Korp, Adolf Schärf, Karl Renner, Karl Seitz
(von links).
Quelle: ÖGB Archiv, Foto Zvacek.
Quelle: ÖGB Archiv, Foto Zvacek.
1945/46 – GRÜNDUNG DER SOZIALPARTNER-ORGANISATIONEN
Gründung
Bundeskammer der
gewerblichen Wirtschaft
24. Juli 1946
Bild: Julius Raab, Kammertag 1961
© WKÖ
Quelle: WKÖ Archiv; Raab Nachlass; Fotos Karton B, Mappe 22.
Gründung der
Präsidentenkonferenz der
Landwirtschaftskammern
10. Jänner 1946
1950er: WIEDERAUFBAU
Österreich
ist frei !
© Antiquariat „Bücher-Ernst“
1950er: WIEDERAUFBAU
Copyrights: Wiener Zeitung
Die Sozialpartner halten das
Lohn- und Preisgefüge im Lot
1950er: WIEDERAUFBAU
1947–1951
Die fünf Lohn-Preis-Abkommen repräsentieren die ersten
freiwilligen Vereinbarungen der Sozialpartner.
 Mit den Lohn-Preis-Abkommen versuchte die
Bundesregierung in Zusammenarbeit mit den
Sozialpartnern, die damals herrschende Stagflation
(Inflation und Rezession) zu bekämpfen.
1957:
Errichtung
der
„Paritätischen
Kommission
für
Lohn- und Preisfragen“
 Initiative des vormaligen Präsidenten der
Bundeswirtschaftskammer und damaligen Bundeskanzlers Julius
Raab und des ÖGB-Präsidenten Johann Böhm.
 In der Paritätischen Kommission waren die Spitzenrepräsentanten
der Regierung und der vier großen Interessenverbände vertreten.
 Ursprüngliche Aufgabe der Paritätischen Kommission war es, die
Notwendigkeit von Preis- und Lohnerhöhungen zu prüfen.
 In den Unterausschüssen der Kommission erfolgte die Erarbeitung
von Strategien und Maßnahmen sowie allfälliger Konfliktlösungen.
WIEDERAUFBAU
1963: Gründung des „Beirats für Wirtschafts- und Sozialfragen“ zur
Versachlichung der wirtschaftspolitischen Diskussion durch Studien und Expertise.
Die ersten beiden
Beiratsstudien 1964:
1960er: VOLLBESCHÄFTIGUNG – MIGRATION –
„GASTARBEITER“ IN ÖSTERREICH
Ziel der Vollbeschäftigung erreicht
1960er: VOLLBESCHÄFTIGUNG – MIGRATION –
„GASTARBEITER“ IN ÖSTERREICH
Ausländische ArbeitnehmerInnen sollten heimischen
Arbeitskräftemangel ausgleichen
Durch den wirtschaftlichen Aufschwung ab Mitte der 1950er Jahre stieg die
Nachfrage nach Arbeitskräften. Um dem Arbeitskräftemangel in Zeiten der
Hochkonjunktur entgegenzuwirken, wurden Arbeitskräfte aus anderen
Ländern angeworben.
1961: Raab-Olah-Abkommen
 Den Grundstein für den Zuzug von GastarbeiterInnen nach Österreich
bildete das Raab-Olah-Abkommen, das 1961 vom damaligen
Präsidenten der Bundeswirtschaftskammer Julius Raab und dem
Präsidenten des Gewerkschaftsbundes Franz Olah ins Leben gerufen
wurde. Ziel war es, die Zulassung von ausländischen Arbeitskräften am
Arbeitsmarkt zu erleichtern.
 Aufbauend auf dem Raab-Olah-Abkommen wurden in den 1960er
Jahren zwischenstaatliche Verträge geschlossen, um
die Anwerbung von GastarbeiterInnen zu institutionalisieren und
kontrollierbar zu machen.
 Am 15. Mai 1964 wurde das Anwerbe-Abkommen zwischen Österreich
und der Türkei unterzeichnet.
1960er: VOLLBESCHÄFTIGUNG – MIGRATION –
„GASTARBEITER“ IN ÖSTERREICH
Beiratsstudien zum Thema:
1970er: AUF- UND UMBRÜCHE IN DER MODERNEN GESELLSCHAFT
© moodboard/Corbis
Quelle: WKÖ, Bilderpool
Quelle: ÖGB Bildarchiv, Foto Kammler
Frauenbeschäftigung
1970er: AUF- UND UMBRÜCHE IN DER MODERNEN GESELLSCHAFT
Umweltpolitik
Beiratsstudie zum
Thema:
1980er: FALL DES EISERNEN VORHANGS (1989)
Österreich rückt in die Mitte eines
neuen Europas
Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-1989-1110-018 / Oberst, Klaus / CC-BY-SA 3.0
1980er: FALL DES EISERNEN VORHANGS (1989)
Fall des eisernen Vorhangs
Im Herbst 1989 versammelten sich DDR-BürgerInnen und demonstrierten
friedlich gegen Unfreiheit, Bespitzelung und staatliche Repressionen. Sie
gingen für Selbstbestimmung, Meinungs- und Reisefreiheit auf die Straße.
Am Abend des 9. November 1989 wurde die Berliner Mauer unter dem
wachsenden Druck der mehr Freiheit fordernden DDR-Bevölkerung
geöffnet.
Der Mauerfall stellte die sichtbarste Erscheinung des Falles des „Eisernen
Vorhangs“ und des kommunistischen Systems in Osteuropa dar. Er ebnete
den Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands und zur Überwindung der
Teilung Europas.
Beiratsstudie zum
Thema:
1990er: EU-Beitritt Österreich, Schweden, Finnland (1995)
Ein neuer Handlungsrahmen für die
Sozialpartner
1990er: EU-Beitritt Österreich, Schweden, Finnland (1995)
EU-Beitritt 1995
Der EU-Beitritt wurde von den Sozialpartnern
selbst aktiv unterstützt und vorangetrieben.

Bereits ab 1984 befassten
und EU-Integration.

Im Zuge der EU-Beitrittsdebatte trugen die Sozialpartner wesentlich zur Meinungsbildung der
Bevölkerung zugunsten des Beitritts bei.

Einige sozialpartner-relevante Materien wurden auf die Gemeinschaftsebene übertragen: Agrar-,
Wettbewerbs-, Außenhandelspolitik, sowie Teile der Sozial- und Umweltpolitik.

Einbindung der österreichischen Sozialpartner in den europäischen Sozialen Dialog.
Beiratsstudien
zum Thema:
sich
die
Sozialpartner
mit
Fragen
einer
Binnenmarkt-
1990er: EU-Beitritt Österreich, Schweden, Finnland (1995)
Quelle: Eigene Darstellung
2000er: FINANZ- UND WIRTSCHAFTSKRISE
Quelle: https://pixabay.com/de/finanzkrise-b%C3%B6rse-tendenz-symbol-544944/
Krise gemeinsam gemeistert
Sozialpartner als stabilisierender Faktor
2000er: FINANZ- UND WIRTSCHAFTSKRISE
2000er: KRISE – FINANZKRISE
Wirtschafts- und Finanzkrise 2009

Sozialpartnerschaftliche Politikansätze haben erfolgreich
zur Krisenbewältigung beigetragen.

Ziel war es,
 die Unternehmen und ihre Beschäftigten möglichst
schadlos aus der Krise herauszuführen
 die Zeit gut zu nutzen, um auch für die Zeit nach der
Krise gut gerüstet zu sein.

Erfolgreiche Initiativen der Sozialpartner:
Kurzarbeit – Konjunkturprogramme – Bildungskarenz
Generell haben Länder, die die Krise gut gemeistert haben, stabile soziale Institutionen.

Dazu gehören Österreich, Deutschland und die Schweiz.
Stabilität ist zu einem Wettbewerbsvorteil für Österreich geworden.
Gewerkschaften und Unternehmer sind daran gewöhnt, miteinander zu sprechen. Das ist ein
Vorteil im Vergleich zu anderen Ländern.
ERSTER BAD ISCHLER DIALOG 2006
2010er: DIGITALISIERUNG – MODERNISIERUNG
Zukunft gemeinsam gestalten
Quelle: https://pixabay.com/de/photos/?image_type=&cat=&min_width=&min_height=&q=digitalisierung&order=popular
2010er: DIGITALISIERUNG – MODERNISIERUNG
Digitalisierung von Wirtschaft und Arbeitswelt

Der digitale Wandel geht mit einer umfassenden Transformation einher


und wird Gesellschaft, Wirtschaft, und Arbeitswelt in Zukunft noch stärker und
nachhaltig beeinflussen.
Die Sozialpartner haben sich im Rahmen des Bad Ischler Dialogs 2015
umfassend mit Aspekten rund um die „Digitale Wirtschaft und Arbeitswelt“
beschäftigt.
DIE ÖSTERREICHISCHEN SOZIALPARTNER WERDEN AUCH DIE…
Zukunft gemeinsam gestalten