NDR 2 Moment mal

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Jens Ehebrecht-Zumsande vom Erzbistum Hamburg
Samstag, 14. Januar 2017
Wir Deutschen sind Weltmeister. Ja, logisch im Fußball. Eigentlich sind ja nur die
Mitglieder der Nationalmannschaft Weltmeister. Aber in diesem Fall nehmen wir das
große „wir“ doch alle gerne an. Und so gesehen sind wir auch Weltmeister in vielen
anderen Disziplinen. Zum Beispiel in der Formel 1. Wir sind auch Weltmeister der
Brotvielfalt. Mehr als 300 Sorten gibt es bei uns. Und wir sind Weltmeister der
Mülltrennung. In einer Zeitungsmeldung lese ich: 44 Millionen Tonnen Müll sortieren
wir in Deutschland pro Jahr fein säuberlich in verschiedene Container und Tonnen.
Das ist spitze - weltmeisterlich eben. Doch halt. Bevor wir uns zufrieden auf die
Schulter klopfen: Der ganze Müll, den wir fein säuberlich sortieren, wird ja auch
produziert - und zwar von uns. So weltmeisterlich sind wir also nicht. Wir sind
jedenfalls noch nicht Weltmeister in Müllvermeidung.
Und das wird auf kurze Sicht zu einem Problem. Papst Franziskus hat ein
Lehrschreiben zum zur ökologischen Krise verfasst. Er schreibt: „Die Erde, unser
Haus, scheint sich immer mehr in eine unermessliche Mülldeponie zu verwandeln.“
Der Papst versteht die Welt als Gottes Schöpfung, in der wir Menschen, wie in einem
Haus zusammenleben. Darum sind Umweltthemen für ihn auch Glaubensthemen. Er
mahnt: „Ich lade dringlich zu einem neuen Dialog ein über die Art und Weise, wie wir
die Zukunft unseres Planeten gestalten. Wir brauchen ein Gespräch, das uns …
zusammenführt, denn die Herausforderung der Umweltsituation, … betreffen uns
alle.“
Die Zukunft der Erde hängt letztlich auch daran, ob wir es schaffen eines Tages nicht
nur Weltmeister der Mülltrennung, sondern auch der Müllvermeidung zu sein. „Man
soll nicht meinen, dass diese Bemühungen die Welt nicht verändern. Diese
Handlungen verbreiten Gutes in der Gesellschaft, das … immer Früchte trägt!“
Ermutigt uns Papst Franziskus.
Katholisches Rundfunkreferat – www.ndr.de/kirche