Maklerversicherer: Regional ansässige

Versicherungs-Apps
Maklerversicherer: „Regional ansässige
Versicherungsmakler punkten mit Online-Medien“
Fintech? „Wir glauben an Brokertech“, sagt Markus Drews. Der Deutschland-Chef
des Versicherers Canada Life erklärt im Interview, warum „eine gute Maschine zwar
besser sein kann als ein schlechter Berater“, der Weg zum Kunden für ihn aber
weiterhin über den klassischen Makler geht.
DAS INVESTMENT.com: Werden Kunden Ihrer Ansicht nach bei klassischen
Versicherungsmaklern besser beraten als durch die Mitarbeiter so genannter Insurtechs? Und
wenn ja, warum?
Markus Drews: Meines Erachtens stellt sich die Frage bereits heute nicht mehr in der Form:
Pauschal von „den Kunden“ und „den Versicherungsmaklern“ zu reden, wird doch der erlebbaren
Realität nicht gerecht. Wir haben bereits so ein hohes Maß an Individualität im Markt, dass es auf
die jeweilige Situation des einzelnen Kunden ankommt.
Ein kompetenter, freundlicher Berater findet sich auf beiden Seiten. Punkten können aber vor allem
regional ansässige, professionelle Versicherungsmakler, die es verstehen, moderne Online-Medien
in ihr Geschäftsmodell zu integrieren. Ich nenne das „Brokertech“ – die Verbindung von
persönlicher Beratung und modernster Beratungs- und Servicetechnologie.
Wir glauben an Brokertech. Das drückt sich auch in unseren Investitionen in der Zukunft aus. Denn
für uns geht der Weg zum Kunden über den Vermittler, der für uns der Treiber einer persönlichen
Beratung und damit des Geschäfts ist. Über unsere Geschäftspartner müssen wir mehr Bewusstsein
dafür schaffen, dass es sinnvolle und passgenaue Lösungen für den Aufbau eines garantiert
lebenslangen Einkommens nur mit Versicherungen gibt.
Markus Drews, Hauptbevollmächtigter der deutschen Niederlassung der Canada Life
Wie beurteilen Sie die Sorgen vieler Insurtech-Kunden um den Schutz ihrer persönlichen
Daten? Und wie gewährleisten Sie den Datenschutz in Ihrem Unternehmen?
Generell kann ich zwar die Sorge nachvollziehen, wundere mich aber dann andererseits wie sorglos
doch die Masse der Leute an anderer Stelle, zum Beispiel in Social Media oder Messenger-Diensten,
mit ihren Daten umgeht. Bei uns im Haus genießt der Datenschutz eine sehr hohe Priorität und ist
daher auch fester Bestandteil unserer Compliance-Regelungen. Regelmäßige Schulungen und
Informationen helfen uns, den sorgsamen und korrekten Umgang mit Daten stets sicherzustellen.
Manche Nutzer erteilen einem Insurtech-Betreiber nur aus Versehen eine Maklervollmacht.
Welche Erfahrungen haben Sie mit Kunden gesammelt, die das rückgängig machen wollen?
Ich habe davon gehört und gelesen. Wir selbst haben bisher noch keine entsprechenden
Kundennachfragen. Der Kunde würde sich vermutlich auch eher an seinen bis dahin vertrauten
Vermittler wenden.
Welche weiteren typischen Probleme sehen Sie bei der Beratung und
Versicherungsvermittlung durch die so genannten Insurtechs?
Obwohl mir einige clevere technische Lösungen wie zum Beispiel der elektronische
Versicherungsordner sehr gut gefallen: Ich kann mir kaum vorstellen, wie das vordergründig oft
smarte Aussehen und intuitive Bedienen der Apps und Tools durch die Kunden im Hintergrund
dann gewinnbringend – oder zumindest kostendeckend – durch einen Insurtech abgewickelt werden
kann.
Es fehlt an versichererübergreifenden, standardisierten Prozessen in der Versicherungswirtschaft –
und die machen schließlich nicht nur dem „klassischen“ Versicherungsmakler das Leben schwer.
Dieser Artikel erschien am 20.01.2017 unter folgendem Link:
http://www.dasinvestment.com/versicherungs-apps-maklerversicherer-regional-ansaessige-versicherungsmakler-punkten-mit/
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