Öffentliches Recht – POR aktuelle Entscheidungen Seite 1 von 1 +++ POR Wichtige Entscheidungen +++ 1. Identitätsfeststellung, §§ 22 f. KunstUrhG, BVerfG Besch. V. 24.07.15 - 1 BvR 2501/13 Zulässigkeit einer Identitätsfeststellung nach Film(nah-)aufnahmen von Polizeibeamten im Einsatz, nur bei konkreter Gefahr 2. Unterlassungsgebot, Zwangsgeld, OVG Münster Urt. v. 09.02.2012 – 5 A 2152/10 Nach Verstoß gegen Unterlassungsgebot (Rückkehrverbot) kann angedrohtes Zwangsgeld auch noch dann festgesetzt werden, wenn weiterer Verstoß nicht mehr möglich ist, da sonst bei kurzfristigen Geboten risikoloser Verstoß möglich wäre. Erledigung tritt nicht ein, da Grund- VA relevant für Vollstreckungsverfahren bleibt. 3. Gewahrsam, OVG Lüneburg Urt. v. 24.02.14 - 11 LC 228/12 BVerfG B. v. 18.04.16 - 2 BvR 1833/12 Klage gegen Kostenbescheid nach Unterbindungsgewahrsam (Hooligan) erfolglos;; Freiheitsentziehung ist vereinbar mit Art. 5 I 2 b) EMRK;; Art. 5 I 2 c) EMRK nur im Zusammenhang mit Strafverfahren anwendbar (so EGMR Urt. v. 01.12.11 - 8080/08) OVG Bremen Urt. v. 09.06.2015 – 1 A 251/12 zur Ingewahrsamnahme zur Durchsetzung eines Versammlungsverbots. 4. Art. 5, 8, 14 GG, BVerfG Beschl. v. 18.07.2015 - 1 BvQ 25/15 – mittelbare Drittwirkung Auch ein Privat-ET kann gezwungen werden, eine Versammlung zu dulden, wenn Grundstück der Öffentlichkeit als „Raum des Flanierens, des Verweilens und der Begegnung (= öff. Forum)“, dient. 5. Verdachtsunabhängige Kontrollen, OVG Hamburg Urt. v. 13.05.15 - 4 Bf 226/12 RGL für Ausweisung von Gefahrgebieten (mit anschl. verdachtsunabhängiger Kontrolle) unbestimmt und unvhm. - Keine konkrete Normenkontrolle, da VA auch aus and. Gründen rechtswidrig. 6. § 19 II 1 BPolG, OVG Schleswig, Urt. v. 05.03.2015 - 4 LB 10/14 § 19 II 1 BPolG keine RGL für Heranziehung zu „Sowieso-Kosten“ bei Rettung von Kite-Surfer (Wortlaut: „durch“);; auch kein Raum für ör GOA 7. Art. 12, § 69 AMG BVerwG Urt. v. 20.11.2014 - 3 C 27.13 Warnung vor E-Zigaretten ist rw., da Eingriff in Art. 12 GG gesetzliche Grundlage verlangt. § 69 AMG keine RGL, da kein Verstoß gegen arzneimittelrechtl. Bestimmungen 8. Generalklausel, OVG Münster B. v. 22.08.2016 – 5 A 2532/14 Gefährderansprache ohne Eingriffsqualität bedarf keiner RGL – insoweit ist polizeiliche Aufgabenzuweisung ausreichend. _________________________________________________________________________________ www.schloemer-sperl.de Juristisches Repetitorium Hemmer © RA Dr. Uwe Schlömer Januar 17
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