DARK GROUND 20.01. – 04.03.2017 “DARK GROUND”

AN DER SCHANZ 1A | D-­‐50735 KÖLN THU-­‐FRI 12-­‐18; SAT 12-­‐16:00 WWW.KUKGALERIE.DE [email protected] MOBILE 0176 49 30 88 31 COLOGNE CONTEMPORARIES | BVDG
DARK GROUND 20.01. – 04.03.2017 “DARK GROUND” -­‐ krupic kerstings Start in 2017 -­‐ zeigt fünf junge und zugleich etablierte Positionen. Die Show konzentriert sich auf verschiedene Aspekte des Mysteriösen in der zeitgenössischen Kunst. Inspiriert durch Jean Moréas symbolistisches Manifest von 1886, das eine Kunst erklärt, deren reine Idee “nie direkt ihre Absicht offenbart”, hat DARK GROUND das Ziel, diese Idee in eine ins Heute zu übertragen. Die Schau zeigt Werke von Eckart Hahn, Quinten Ingelaere, Tessa Knapp, Lieven Lefere und Jon Shelton und geht auf die Suche nach dem Sublimen in aktuellen künstlerischen Posi-­‐
tionen. Es sind die teils halluzinatorischen Momente welche der Wahrnehmung Streiche spielen. Die Werke in DARK GROUND offerieren das Hauptthema in der Vereinigung unterschiedlicher künstlerischer Ausdrücke und Techniken. In den hyperrealistischen Bildern von Eckart Hahn unterstreicht er mit Farbe und Kontrast allegorisch beladene Motive wie Schlangen, Raben und antike Säulen. Hahn geht dabei auf neuen Wegen zur Erforschung des Umgangs mit Farbe und Licht. Er setzt Hintergrundbeleuchtung ein, um ganz im Jetzt zu sein. Gleichzeitig löst er durch starke Kontraste eine Verlangsamung des Blicks aus. Das ist der Augenblick der gemäß Hahn, die Verbindung zwischen dem reinen Bild und der Einbildungskraft des Betrachters herstellt. Im Kombinieren dieser Techniken, mit Momenten des Erhabenen und ihrer symbolistischen Ästhetik, wirken seine Werke wie ein imaginärer Rahmen für DARK GROUND. Quinten Ingelaere verwendet ein verfremdetes symbolistisches Vokabular und nutzt schwarze Hintergründe, um seine Bilder in dunkle und verwirrende Visionen umzugestalten. Die Bilder des jungen belgischen Malers verweilen zwischen surrealistischen Träumen und Dada, zwischen Abstraktion und Figuration. Seine Arbeiten zeigen eine außergewöhnliche Beherrschung klassischer Techniken wie „Trompe l'oeil“, während sie eine düstere, unheilverkündende Atmosphäre schaffen. Ingelaere untergräbt allgemeine Sehgewohn-­‐
heiten indem er den Betrachter auf eine vergebliche Suche nach klar definierten Infor-­‐
mationen schickt. Für den in Detroit geborenen Künstler Jon Shelton eröffnet der Gebrauch von frühen Renaissancetechniken eine unerwartete Möglichkeit auf heutige bildliche Digitalwelten zu blicken und so in den Abgrund zwischen virtueller Wahrnehmung und Wirklichkeit zu schauen.* Shelton hat zwei neue Arbeiten für DARK GROUND geschaffen, die beide krupic kersting | An der Schanz 1a | D-50735 Köln | Contemporary Art | IHK Köln | Amtsgericht Köln
historische Konnotationen haben. Im ersten erscheint ein Mann mit stechenden, eindringlichen Augen vor einem dunklen Hintergrund: subtil verweist er auf den ikonischen “Saturn” Hans Baldung Griens. Sheltons zweite Leinwand verstärkt den Eindruck destillierter, mysteriöser Momentaufnahmen. Die Darstellung eines leblosen Körpers in der Mitte einer leeren Leinwand erinnert entfernt an den Toten im Park aus Michelangelo Antonionis “Blow Up.” Diese kleine Figur, die aufgelöst in die Weite der Leinwand gelegt scheint, wirkt gleichsam verstörend wie zerbrechlich und vermag so die Einbildungskraft zu beflügeln. Sheltons Figur in der Weite des Bildes wird in DARK GROUND durch eine bemerkenswerte fotografische Position reflektiert. Der Belgier Lieven Lefere hebt die Zerstörung und Einsamkeit auf eine erweiterte, unheimliche Ebene. Lefere erzeugt vollkommene, inszenierte Bilder von elfenbeinartigen Kugeln, die sich vor einem nachtschwarzen Hintergrund abzeichnen. Diese Kugeln werfen Fragen auf nach Ihrer Bedeutung und wecken die Neugier auf ihr unentschlüsseltes Geheimnis. Woher stammt der Bruch in der Oberfläche, die Zerstörung des Materials? Seine Arbeiten führen über die Vermutung einer tieferen Bedeutung schließlich zu einer ehrgeizigen Suche nach Erklärungen für das Unbewusste. Lefere besucht zahlreiche Forschungseinrichtungen in ganz Europa zu einer unaufhörlichen Recherche nach inspirierenden Momenten und Plätzen, mit denen das Unvorstellbare neu zu formulieren ist. Ein Videostill von Tessa Knapp schließt die Ausstellung auf nachdenkliche Weise ab. “NO VOID” – basierend auf dem gleichnamigen Video -­‐ schafft einen illusorischen Kosmos aus Nebelwolken. “Keine Leere, keine Lücke. Eine sich verschiebende, neblige und raum-­‐
verbrauchende Wolke füllt die Dunkelheit, deutet Assoziationen sowohl mit den Tiefen des Meeres als auch mit der Unendlichkeit des Weltalls an -­‐ und vor der imaginäre Charaktere erscheinen. Die Nebelwolke selbst wird so zur Hauptfigur.** Der Nebel und die Dunkelheit von Knapps “NO VOID” ziehen den Betrachter in ihren Bann aber täuschen weder mysteriöse Interpretationen noch die Versprechung von Erkenntnis vor. So wird ‘No Void’ auch zur passenden Parenthese für alle in DARK GROUND gezeigten Arbeiten. *Anabel Runge **Kristina Engels -­‐-­‐-­‐-­‐-­‐-­‐-­‐ Text: krupic kersting, Januar 2017 krupic kersting | An der Schanz 1a | D-50735 Köln | Contemporary Art | IHK Köln | Amtsgericht Köln