Aufbruch - Deutsches Schriftstellerforum

Geschrieben am 19.01.2017 von Matthias Jecker
im Deutschen Schriftstellerforum
Aufbruch
Mit schrillem Schrei, mit wüstem Atemholen,
mit grausem Gurgeln aus gerautem Rachen,
breit bleckend wie in bitterbösem Lachen,
des Zornes voll, doch stets, wie ihm befohlen.
So bricht das Dromedar vom Rastplatz auf,
nachdem die Last ihm wieder aufgebunden.
Auf Füßen, von den Fußfesseln geschunden,
ergibt es sich dem weiteren Verlauf.
Verfällt gehorsam in den Wiegetrott,
im Kopf 400 oder noch mehr Schläge.
Wer weiß, ob nie den Aufstand es erwäge?
Doch Aufstand führt unfehlbar aufs Schafott.
Was hilft es, kräftig hinten auszuschlagen,
was bringt es, vorne einen Kerl zu beißen,
wenn andre an der Nasenleine reißen?
Kein Mensch könnt solche Schmerzen je ertragen.
Es bleibt ihm schlichtwegs, überlaut zu brüllen,
als wär der Lauteste der Karawane
der Freiste auch, der selbst die Reise plane.
Doch dem, der richtig quält, ist er zu Willen.
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Dieser Text stammt aus dem Deutschen Schriftstellerforum / http://www.dsfo.de