Zuger Presse · Zugerbieter · Mittwoch, 18. Januar 2017 · Nr. 2 Im Zentrum des Bildes ist der Standort der Überbauung Unterfeld Schleife gut ersichtlich: im Anschluss an den Feldpark, zwischen Nordstrasse und Bahnlinie. Ein Blick von der Station Lindenpark ins geplante Quartier. UNTERFELD SCHLEIFE 3 Im Zentrum der Überbauung soll ein Park mit einem Weiher entstehen und den Bewohnern und Arbeitern im Quartier Raum zum Verschnaufen bieten. Visualisierungen: PD Urnenabstimmung Bald wird der Bebauungsplan vorgelegt Am 12. Februar stimmt die Zuger und Baarer Bevölkerung über ein grenzüberschreitendes Bauprojekt ab. Um was geht es genau? Claudia Schneider Cissé Baar und Zug wachsen seit Jahren zusammen. Aber nie zu vor gab es ein Bauprojekt über die Gemeindegrenzen hinaus. Der Bebauungsplan Unterfeld Schleife ist indes in enger Zu sammenarbeit zwischen den Bauherrschaften und den Baa rer und Zuger Behörden ent standen. Grundlage dazu war ein Wettbewerb, den das Team von HHF Architekten und To potek 1 Landschaftsplaner 2011 für sich entschied. Zu zwei Dritteln liegt das total 5,5 Hek tar grosse Areal zwischen Nordzufahrt und Bahngleis auf Parteiparolen CVP, FDP GLP und SVP haben ein Komitee «Ja zum Unterfeld» mit je einem Parteivertreter aus Baar und Zug gegründet. Die Ortssektionen Zug und Baar dieser vier Parteien haben denn auch die Ja-Parole beschlossen. Deutlich gegen das Projekt äussern sich die Alternative–die Grünen und die SP. Die Ortssektionen der beiden Parteien haben die Nein-Parole gefasst. csc Anzeige Wir sagen Baarer Boden, die restliche Flä che im Zuger Stadtgebiet. Der Bebauungsplan legt die künfti ge Nutzung, die Höhen, Volu men und die Platzierung der einzelnen Gebäude fest und zeigt Möglichkeiten zur Er schliessung der neuen Siedlung auf. Die detaillierte architektoni sche Gestaltung der Häuser er folgt erst zu einem späteren Zeitpunkt. Wie sich die Gebäu de auf aktuellen Visualisierun gen präsentieren, sagt also nichts darüber aus, wie sie al lenfalls dereinst tatsächlich ge staltet werden. Das Baugebiet liegt in der Zone für Hochhäuser Der Bebauungsplan sieht 15 blockrandähnliche Baukörper mit einer Grundhöhe von 25 Pro-Argumente Gegenargumente # zeitgemässes Projekt, welches dem seit Jahren anhaltenden Wachstum auf eine sinnvolle Art und vorbildlich nachhaltig begegnet # fügt sich nahtlos in den bestehenden Siedlungsraum entlang der Achse Baar–Zug # dringend notwendige Beruhigung des lokalen Wohnungsmarktes # hoher Anteil an preisgünstigem Wohnraum # städtebauliche Entlastung der Ortskerne Baar und Zug # Kinderhort und Kindergarten im Quartier # verkehrstechnisch gute Erschliessung, insbesondere mit öffentlichen Verkehrsmitteln # erfüllt die Kriterien des Standards «Nachhaltiges Bauen Schweiz» # geregelte Schul-Vereinbarung für Baarer Schüler mit der Stadt Zug. csc # der falsche Standort für dieses Projekt # zu hohe Gebäude mit ungünstigem Schattenwurf auf Gebäude auf der anderen Gleisseite # Gefahr der Gettobildung durch den hohen und konzentrierten Anteil an preisgünstigen Wohnungen # zu wenig Besucherparkplätze # viel Mehrverkehr, der vor allem im Bereich der Nordzufahrt kaum bewältigt werden kann # zu wenig zukunftsgerichtetes Mobilitätskonzept # für Primarschüler ein weiter Schulweg bis ins Schulhaus Herti # zu hoher Anteil an Gewerbeflächen, vor allem auf Baarer Boden # Park im Zentrum der Überbauung ist für die Öffentlichkeit nicht einsehbar und daher auch nicht attraktiv. csc Metern vor. Punktuell sind sechs Erhöhungen auf 34 bis 60 Meter möglich. Insgesamt soll die Verdichtung geringer sein als ursprünglich vom Kanton gefordert. Vorgesehen ist eine gemischte Nutzung für Woh nen, Gewerbe, Dienstleistun gen, Freizeit und Erholung. Im Zentrum der Überbauung soll ein öffentlicher Park mit einem See entstehen. Die Erdgeschos se sind für publikumsorientier te Betriebe reserviert. Geplant sind insgesamt 470 preisgünstige Wohnungen In den oberen Stockwerken sind unter anderem rund 700 Wohnungen geplant. Auf Zuger Boden sollen 400 Wohnungen im preisgünstigen Segment er stellt werden. Die Korporation Zug sieht vor, dass eine 4,5ZimmerWohnung ab 1600 Franken erhältlich sein wird. Am Projekt beteiligt # Implenia (Projektentwicklerin und Eigentümerin Grundstück Baar) # Korporation Zug (Eigentümerin Grundstück Zug) # Pensionskasse der Zuger Kantonalbank # Erbengemeinschaft Stocker # Wohnbaugenossenschaft Familie Baar # Liberale Baugenossenschaft Baar # Baubehörden Gemeinde Baar und Stadt Zug. pd Dafür bewerben könne sich grundsätzlich jedermann. Be rücksichtigt würden in erster Linie Zugerinnen und Zuger. Auf Baarer Boden wollen die WohnbauGenossenschaft Fa milie Baar und die Liberale Ge nossenschaft 70 Wohnungen anbieten, wobei der Mietpreis für 4,5 Zimmer klar unter 2000 Franken liegen soll. Dabei gelten die Kriterien des kanto nalen Gesetzes über die Förde rung von preisgünstigem Wohnraum und somit Vorga ben zu Einkommen und Ver mögen wie auch Mindestbele gung. Limitiertes Angebot an Parkplätzen soll ÖV fördern Für die künftig rund 1300 Be wohner und 1000 bis 1500 Werktätigen im Quartier sind 900 unterirdische Parkplätze und wenige Dutzend Besucher parkplätze vorgesehen. Zwei Radwege und ein separater Informationsanlass Die Stadt Zug organisiert vor der Abstimmung keine Veranstaltung mehr. An einer öffentlichen Orientierungsveranstaltung in Baar stellen Gemeinderat und beauftragte Fachleute das Projekt nochmals vor. Danach werden Fragen aus dem Publikum besprochen: # Dienstag, 24. Januar, 19 Uhr im Gemeindesaal Baar. csc Fussgängerweg führen durchs Quartier. Direktanschluss zur SBahn wird beim Bahnhof Lindenpark gewährleistet. Auf der Nordstrasse soll eine Bus haltestelle auf der Höhe Unter feld/Schleife entstehen. Zum nahen Autobahnanschluss führt der Weg über die Nordzu fahrt. Diese soll durch einen zu sätzlichen Bypass entlastet werden. Wie es nach der Abstimmung weitergeht Damit das nun vorliegende Projekt umgesetzt werden kann, muss in beiden Gemein den, also in Zug und Baar, die Mehrheit Ja dazu sagen. Bei einer Annahme der beiden Vor lagen soll das Projekt in den kommenden Jahren in Etappen realisiert werden. Der Baube ginn der ersten Etappe erfolgt frühestens 2018. Sollten die Stimmberechtig ten in Zug und Baar das Projekt ablehnen, geht es zurück auf Feld eins. Weil für das Gebiet eine Bebauungsplanpflicht mit einer gemeindeübergreifenden einheitlichen Planung gilt. Auch kann die angestrebte Ver dichtung nur über einen Be bauungsplan erfolgen. Ein sol cher müsste also auf Kosten der Gemeinden neu ausgearbeitet und innerhalb von drei Jahren erstinstanzlich beschlossen werden. Käme dieser Beschluss nicht zu Stande, würde die Be bauungsplanpflicht entfallen und Baugesuche wären nach den geltenden Vorschriften zu beurteilen. Ja am 12. Februar 2017 zum Bebauungsplan Unterfeld Schleife. CO-PRÄSIDIUM Michael Arnold (Präsident FDP Baar), Eliane Birchmeier (Mitglied GGR, Mitglied GPK, FDP Zug), Benny Elsener (Fraktionschef GGR, CVP Stadt Zug), Jürg Messmer (Kantonsrat, Fraktionschef GGR SVP Zug), Oliver Wandfluh (Kantonsrat, Präsident SVP Baar), Martin Zimmermann (Präsident GLP Kanton Zug, GLP Baar) ERSTUNTERZEICHNER Martin Beck (Präsident Wohnbaugenossenschaft Familie Baar), Daniel Blank (Mitglied GGR, Mitglied BPK, FDP Zug), Guido Blaser (Präsident Liberale Baugenossenschaft Baar), Gregor R. Bruhin (Mitglied GGR, Mitglied GPK SVP Stadt Zug), Philip C. Brunner (Präsident SVP Stadt Zug, Präsident GPK Stadt Zug, Kantonsrat), Roman Burkard (Mitglied GGR, Mitglied BPK, FDP Zug), Dr. Martin Eisenring (Mitglied GGR, CVP Zug), Arno Grüter (Präsident FDP Cham, FDP Zug), Andreas Hostettler (Präsident FDP Kanton Zug, Kantonsrat, Baar), Hugo Halter (Vizepräsident GGR, ab 01.01.17 Präsident GGR, CVP Zug), Stefan Huber (Mitglied GGR, GLP Stadt Zug), Othmar Keiser (Mitglied GGR, Mitglied GPK Zug, CVP Zug), Michèle Kottelat (Alt-Präsidentin GLP Kanton Zug), Martine Meng (Mitglied GGR, SVP Zug), Dr. Patrick Mollet (Präsident FDP Stadt Zug, Vizepräsident FDP Kanton Zug), Stefan Moos (Fraktionschef GGR, Vorstandsmitglied FDP Zug), Pascal Niquille (Präsident Stiftungsrat der Pensionskasse der Zuger Kantonalbank), Chris Oeuvray (RPK Stadt Zug, Mitglied FDP, Coach), Richard Rüegg (Kantonsrat, Mitglied GGR, Mitglied BPK, CVP Zug), Peter Rütimann (Mitglied GGR, Mitglied BPK, FDP Zug), Dr. Werner Schaeppi (Kommunikationsfachmann, Zug), Rolf Schweiger (Rechtsanwalt und Notar, Alt-Ständerat, FDP Baar), Karen Umbach (Kantonsrätin, Mitglied GGR, Mitglied GPK, FDP Zug) MITGLIEDER Andreas Blank (Vize-Präsident, FDP Stadt Zug), Karl Bürgler (Bauingenieur, Vorstandsmitglied Liberale Baugenossenschaft Baar), Ruth Brunner, Rosvita Corrodi (Alt-Kantonsrat, Mitglied GGR, FDP), Alain B. Fuchs (Mitglied Liberale Baugenossenschaft Baar), Sonja Gilg (Unternehmerin, Zug), Maurice Pedergnana (Chefökonom der Zugerberg Finanz AG), Robert Racz (Elektroingenieur), Sandra Speck (Kirchenrätin, FDP Stadt Zug), Stefan Staub (Vorstandsmitglied FDP Stadt Zug), Joe Stöckli (Friedensrichter der Stadt Zug), Claudia Torres (Kleinunternehmerin), Michael Tremp (Rechtsanwalt, Vorstandsmitglied Liberale Baugenossenschaft Baar), Stefan Weber (Anwohner Feldhof, Zug) Interessierte können auf überparteiliches, gemeindeübergreifendes Komitee «Ja zum Unterfeld» www.unterfeld-schleife-ja.ch ihre Unterstützung anmelden und/oder dem Komitee beitreten.
© Copyright 2024 ExpyDoc