15. Januar 2017
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Der Sonntag
im Markgräflerland
Die Trauer leben dürfen
Fleißig gearbeitet
Seit 2013 können totgeborene Kinder, sogenannte Sternenkinder, auch unter 500 Gramm bestattetwerden. Davor galten solche Fehlgeburten
nicht als Personen. Für die Trauer der Eltern spielt
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das Gewicht ihrer Kinder keine Rolle.
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fleißig gearbeitet.
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„Ein Funke Hoffnung“
Am 24. Januar wird über die Zukunft des Kernkraftwerks in FESSENHEIM entschieden
Mit Bangen schaut man in
der Region dem 24. Januar
entgegen. Da soll der Verwaltungsrat der Électricité
de France (EDF) über die
Zukunft des maroden Kernkraftwerks in Fessenheim
entscheiden. Doch selbst
wenn das Aus beantragt
würde – eine neue Regierung in Paris könnte den
Beschluss kippen. Allerdings zu einem hohen Preis.
KLAUS RIEXINGER
SIGRUN REHM
Der Gesamtbetriebsrat des Betreibers EDF hat sich am Dienstag gegen die Stilllegung des
Kernkraftwerks an der französisch-deutschen Grenze ausgesprochen. Um dem Nachdruck
zu verleihen, traten 150 der dort
beschäftigten 1 100 Mitarbeiter
für eine Stunde in den Streik.
„Das ist ein sehr gutes Zeichen“,
sagt Axel Mayer, Regionalgeschäftsführer des Naturschutzbundes BUND und GrünenKreisrat in Emmendingen: „Solange sich die Belegschaft Sorgen macht, besteht ein Funke
Hoffnung, dass das Werk bald geschlossen wird.“ Denn die französischen Gewerkschaften seien
meist gut informiert, was die Politik hinter den Kulissen plant.
Dass die Arbeitnehmer bereits
diese Woche vorgeprescht sind
und sich – wenig überraschend –
für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze ausgesprochen haben, sei daher keineswegs ein Hinweis darauf, dass die AKW-Schließung in
weite Ferne rückt – im Gegenteil.
Die Stilllegung des ältesten
und störanfälligsten Kernkraftwerks in Frankreich war 2012 eines der Wahlversprechen des jet-
zigen französischen Staatspräsidenten François Hollande. Im
Lauf seiner fünfjährigen Amtszeit bekräftigte er seinen Willen
zum Aus immerwieder. Das 2015
verabschiedete Energiewendegesetz, wonach der Atomstromanteil bis 2025von jetzt 70 auf 50
Prozent sinken soll, schien ein
geeigneter Hebel: Wenn 2018 das
neue AKW Flamanville am Ärmelkanal ans Netz geht, sollte
ein anderes Werk abgeschaltet
werden – das in Fessenheim.
Zwar einigten sich Regierung
und EDF im Sommer 2016 auf eine Entschädigung von 400 Millionen Euro, doch der Staatskonzern verstand es, die Verhandlungen über den Abschalttermin
immer wieder zu verzögern; zuletzt erstritt der Betriebsrat einen weiteren Aufschub bis Ende
Januar. Laut Gesetz muss die EDF
selbst den Antrag auf Beendigung der Betriebserlaubnis stellen. Dieser Antrag ist Voraussetzung für das Dekret zum Energiewendegesetz, mit dem die Regierung dann binnen vier
Monaten das Aus einleiten kann.
Tag der Entscheidung ist nun
der 24. Januar. Der Verwaltungsrat der EDF setzt sich aus 18 Mitgliedern zusammen – jeweils
sechs Vertreter der Belegschaft
und der Konzernleitung sowie
sechs Experten. Bei der Frage, ob
die beiden letztgenannten Gruppen auch gegen das Aus votieren
werden, gehen die Prognosen in
der Region stark auseinander:
Pessimisten meinen, dass die
scheidende Regierung Hollande
wohl kaum noch motiviert sei,
das alte Versprechen einzulösen.
Zumal damit zu rechnen sei,
dass nach der Präsidentschaftswahl im Mai die Energiewende
abgebremst wird. Der aussichtsreiche konservative Bewerber
François Fillon hat sich jedenfalls ebenso wie der rechtsextre-
In Fessenheim steht das älteste und störanfälligste Kernkraftwerk Frankreichs.
me Front National gegen eine
Fessenheim-Schließung ausgesprochen. Und eine erwartete
neue bürgerliche Mehrheit im
Parlament könnte das Energiewendegesetz wieder abschaffen.
–
Tras kündigt Klagewelle
gegen AKW an
–
Optimistischere
Beobachter
hingegen sehen die Konzernvertreter und Experten im Verwaltungsrat unter Druck der aktuellen Regierung in Paris: Entgegen
allem Anschein hätten die regierenden Sozialisten ihr Abschaltversprechen keineswegs aufgegeben, sagt ein Insider aus der
Region. Auch in Bund und Land
bewahrt man demonstrativ die
Ruhe: „Wir gehen davon aus, dass
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die französische Regierung die
angekündigten Schritte in die
Wege leiten wird, damit Fessenheim spätestens Ende 2018 vom
Netz geht“, heißt es im Landesumweltministerium. Und Rita
Schwarzelühr-Sutter (SPD), Parlamentarische Staatssekretärin
im Bundesministerium für Umwelt und Reaktorsicherheit, sagt:
„Die Bundesregierung erwartet
von der derzeitigen wie auch von
der künftigen französischen Regierung, dass sie die vorzeitige
Stilllegung vorantreibt.“
Mit dieser Erwartung mache
es sich die Bundesregierung allzu bequem, meint Kerstin Andreae, Grünen-Bundestagsabgeordnete aus Freiburg: „Während
sich die Bürgerinitiativen und
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vehement für ein Aus des maroden Kraftwerks einsetzen, blieb
die Bundesregierung passiv.“
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Das Ringen um Fessenheims Zukunft sei ein Spagat, sagt der Direktor des Regionalverbands
Südlicher Oberrhein, Dieter Karlin. Im Kampf um die Abschal-
tung gelte es, die Sorge der Nachbarn um die Arbeitsplätze zu teilen und ihre Einstellung zur
Technologie zu berücksichtigen:
„Die Franzosen sind hier lange
nicht so skeptisch wie wir – wenn
wir sie deshalb stigmatisieren,
werden wir keinen Erfolg haben“,
so Karlin. Gern erneuere der Verband sein Angebot, gemeinsam
über eine Nachfolgenutzung des
AKW-Geländes nachzudenken.
Gleichzeitig hat die Verbandsversammlung jüngst beschlossen,
dem Trinationalen Atomschutzverband (Tras) beizutreten.
Tras kämpft seit 2005 auf dem
Klageweg für die Abschaltung
des AKW und will dies weiterhin
tun. Derzeit bereite man „eine
ganze Verfahrenslawine“ vor,
sagt Tras-Vizepräsident Rudolf
Rechsteiner. Der Verband habe
zehn Schwachstellen gefunden,
auf die er die französische Atomaufsichtsbehörde ASN hinweisen will. „Bislang gibt es keine
Nachweise, dass die entsprechenden Auflagen erfüllt wurden“, sagt Rechsteiner. Hier wolle
Tras jetzt nachfassen und bei
Nichterfüllung beim zuständigen Conseil d’Etat klagen.
Sollte der Verwaltungsrat nun
am 24. Januar die Schließung ablehnen oder ab Mai eine neue Regierung das Dekret zurücknehmen, könnten hohe Kosten auf
die EDF zukommen. Denn bald
steht die nächste Zehnjahresinspektion für die beiden Reaktoren an, und es sei absehbar, dass
in Millionenhöhe nachgerüstet
werden muss. Dabei wisse man
bei der EDF genau, dass sich mit
erneuerbaren Energien dreimal
so günstig Strom herstellen lasse
wie mit einem AKW, sagt Rechsteiner. Der französische Konzern sei der weltweit größte Investor in erneuerbare Energien
wie Sonne und Wind – allerdings
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2 AUS DER REGION
Der Sonntag · 15. Januar 2017
KURZ GEFASST
HÜGELHEIM
Infoabend zum Pipeline-Ausbau
Die „Trans Europa Naturgas Pipeleine“, mit der Erdgas von
der Nordsee in die Schweiz und nach Italien transportiert wird,
soll ausgebaut werden. Dazu sind Bauarbeiten in Hügelheim
notwendig. Die dortige Verdichterstation soll aufgerüstet
werden, damit das Gas künftig in beide Richtungen fließen
kann, also auch von Süd nach Nord. Über das Projekt informiert
die Pipeline-Gesellschaft am Dienstag, 17. Januar, ab 19.30 Uhr
im Gemeindesaal, Am Schulplatz 2, in Hügelheim. Fachleute
stehen der interessierten Öffentlichkeit dann auch für Fragen
DS
zur Verfügung.
REGION
Firmenfahrzeuge gezielt aufgebrochen
Die Polizei ermittelt in seiner Serie von Fahrzeugaufbrüchen
in der Region, bei denen offenbar gezielt Hilti- und MakitaWerkzeugmaschinen entwendet wurden. Zu entsprechenden
taten kam es am Montag im Angelweg in Breisach, in der
Hauptstraße in Bötzingen, in der Reinachstraße und „Hinterm
Weiher“ in Freiburg, „Im Hag“ in Schallstadt und in der Schulstraße in Bad Krozingen. Die Polizei rät, keine Werkzeuge im
DS
Auto zu lassen und bittet um Zeugenhinweise.
FREIBURG
Wurde das Hochwasserrisiko schöngerechnet? Entwurf für den Park am Müllheimer Klemmbach.
Anwohner wehren sich
OB Salomon tritt nochmal an
Freiburgs Oberbürgermeister Dieter Salomon hat diese Woche seine erneute
Kandidatur für das Amt des Stadtoberhaupts in einer Pressekonferenz bekannt
gegeben. Klar, sagte der 56-jährige Salomon, er habe gute Arbeit geleistet und
würde das auch in einer dritten Amtszeit
tun, da sei er sich sicher. Aber es gebe eben
auch genügend Unwägbarkeiten. „Vor
14 Jahren haben sich die Freiburger gefragt, ob ich das denn schon könne“, sagte
der Grünen-Politiker, „jetzt fragen sich vielleicht die ersten,
ob ich das noch kann.“ Und selbstverständlich habe er nicht
nur Fans. „Nach nun 16 Jahren hat man natürlich mehr Feinde
als nach acht Jahren.“ Amtsmüde sei er jedenfalls nicht: „Ich
gehe immer noch jeden Tag gerne ins Rathaus.“ Die anderen
Parteien haben noch genug Zeit, um Gegenkandidaten zu
finden. Die Oberbürgermeisterwahl wird voraussichtlich im
JKI
April 2018 stattfinden.
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Vorwurf an die Stadt Müllheim: Geplantem KLEMMBACHAREAL droht Überschwemmung
Einen großen Wurf wagt die
Stadt Müllheim am
Klemmbach: Ein hochwertiges Wohnquartier mit öffentlichen Grünanlagen
und Uferwegen soll entstehen. Nur sind davon nicht
alle Grundstückseigentümer begeistert. Einige werfen der Stadt Verharmlosung der Hochwassergefahr vor.
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Der städtebauliche Entwurf für
das Klemmbachareal in Müllheim wirkt vielversprechend.
Dort, wo jetzt noch das Feuerwehrgerätehaus neben dem Alten Spital steht, sehen die Planer
eine Aussichtsplattform vor. Daneben soll eine breite Treppe in
eine Grünanlage am Ufer des
Klemmbaches führen. Dieser
Park würde das Herzstück eines
neuen Quartiers bilden, aufgelockerte Wohnbebauung daran angrenzen. Doch ob und wie dieser
Plan Wirklichkeit werden kann,
ist noch ungewiss.
Nur ein Teil der für das Areal
benötigten Flächen gehört
schon der Stadt. Die übrigen
zwölf Grundstücke sind im Privatbesitz, teilweise mit mehreren Eigentümern als Erbenge-
meinschaft. „Wir sind im Gespräch mit den Eigentümern“,
sagt Stadtkämmerer Günter
Danksin. „Einige wollen verkaufen, andere nicht.“ Aber das sei
bei solchen Projekten ganz normal und kein unüberwindbares
Hindernis.
Einige Gegner der geplanten
Bebauung am Klemmbach haben nun allerdings eine neue
Möglichkeit entdeckt, Widerstand zu leisten. Sie werfen der
Stadt Müllheim vor, die Überschwemmungsgefahr zu verharmlosen. Würde man die Vorgaben des Hochwasserschutzes
ernst nehmen, dürfte so nah am
Ufer nichts gebaut werden, behaupten sie.
Ihr Wortführer ist Bjön Stoltze.
Sein Wohngrundstück liegt im
Planungsgebiet des Klemmbachareals. Und er hat Stadtverwaltung, Fachplaner, Landratsamt und Regierungspräsidium
bereits mit kritischen Fragen
zum Hochwasserschutz gelöchert. Zufrieden ist er mit deren
Antworten aber noch nicht.
„Das Ufergebiet ist nicht umsonst nie bebaut worden“, sagt
Stoltze. „Denn es kam hier immer wieder zu deutlichen Überschwemmungen.“ Stoltze und
seine Mitstreiter haben sich die
Mühe gemacht, ältere Anwohner
entlang des Klemmbachs nach
Hochwasserereignissen der ver-
gangenen Jahrzehnte zu befragen. Und deren Schilderungen
zeigten deutlich, dass die offizielle Einschätzung der Risiken
viel zu optimistisch sei, meint
Stoltze.
–
Hochwassergefahrenkarte
„ausgehebelt“
–
Tatsächlich wies auch die durch
das Land Baden-Württemberg
erstellte Hochwassergefahrenkarte Teile des Planungsareals
als Überschwemmungsgebiet
im Fall eines Jahrhunderthochwassers aus. Demnach dürfte
dort eigentlich nicht gebaut werden. Doch die Stadt Müllheim
beauftragte ein Ingenieurbüro
mit genaueren Untersuchungen. Heraus kamen deutlich kleinere
Überschwemmungsflächen. Bürgermeisterin Astrid
Siemes-Knoblich sagte in einer
Gemeinderatssitzung, dadurch
sei es gelungen, die Hochwassergefahrenkarte des Landes „auszuhebeln“.
Klemmbach-Anwohner Stoltze unterstellt der Stadtverwaltung deshalb, sie hätten die tatsächlichen Risiken bewusst
schönrechnen lassen, um das
Städtebau-Projekt nicht zu gefährden. Er fordert, dass die mithilfe eines mathematischen Modells erzielten Ergebnisse anhand realer Hochwasserstände
der Vergangenheit überprüft
werden.
Daniel Badillo, Hydrologe der
Ingenieursgesellschaft Fichtner
Water & Transportation, weist
diese Kritik zurück. „Wir haben in
Müllheim einen enormen Aufwand betrieben“, sagt Badillo.
„Unsere Ergebnisse wurden von
den übergeordneten Behörden
anerkannt. Der Vorwurf, wir hätten die Risiken schöngerechnet,
ist fachlich unbegründet.“
Ein Problem sei, dass am
Klemmbach bisher keine Pegelstände gemessen wurden. „Es
gibt keine Datengrundlage, an
der sich unser Modell ausrichten
(kalibrieren) lässt“, so Badillo. Informationen über vergangene
Hochwasserereignisse könnten
ohne genaue Messwerte, die
über einen längeren Zeitraum
aufgezeichnet wurden, nicht genutzt werden. „Wir wissen dann
ja nicht, ob es sich bei einer einzelnen Überschwemmung um
ein
Jahrhunderthochwasser
handelte oder nicht.“
Doch selbst wenn das geplante
Baugebiet in einer Jahrhunderthochwasser-Zone liegen würde,
würde dies nicht das Aus des Projektes bedeuten, meint der Hydrologe. „Es wäre möglich, Überschwemmungsflächen an anderer Stelle zu schaffen, so dass die
Bebauung per Ausnahmegenehmigung erlaubt werden könnte.“
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Die Woche vom 9. bis 14. Januar
Informationsabend Grundschule Di., 17.01.2017, 20 Uhr
Informationsabend Gemeinschaftsschule Di., 24.01.2017, 20 Uhr
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Dienstag
*
* keine Beratung – kein Verkauf
GRAFIK: K9 ARCHITEKTEN/FAKTORGRÜN
Hügelheim Glasfläschchen für
die Pharmaindustrie her.
Eine junge Frau mit längeren,
blonden Haaren und einer grauen Bommelmütze fährt am
Abend beim Stadthaus in Neuenburg gegen eine LATERNE.
Diese kippt um. Die Fahrerin
steigt aus ihrem älteren roten 3er BMW aus und telefoniert,
doch sie meldet den Unfall nicht
bei der Polizei. Deshalb wird nun
nach ihr gesucht: Telefon
0 76 31/1 78 80.
Freitag
Mittwoch
Frisch renoviert: Bad Krozingens
neu gestaltete INTERNETSEITE
geht online. Das Design soll modernder und einladender wirken, die Nutzer sich besser im
Onlineauftritt der Stadt zurechtfinden. In einem Video führt
Bürgermeister Volker Kieber
durch das Rathaus.
Tätowiermesse in Bad Krozingen: Marvin Merz (24) aus Karlsruhe lässt
sich das Porträt seines verstorbenen Vaters, des Fußballers Eberhard
FOTO: HANS-PETER MÜLLER
Merz, stechen.
in Bad Krozingen (Staufener
Straße) gegen einen GULLIDECKEL. Den muss jemand, vermutlich in der Nacht zuvor, aus
der Fassung gehoben und aufDonnerstag
recht in der Vertiefung stehen
Eine Autofahrerin fährt auf dem gelassen haben. Die Polizei in
Parkplatz eines Schuhgeschäftes Müllheim bittet um Hinweise
unter Telefon 0 76 31/1 78 80.
Spatenstich in Hügelheim:
Der Glashersteller Schott investiert 7,5 MILLIONEN EURO in die
Erweiterung seines Standorts im
Müllheimer Ortsteil. Die neue
Produktionslinie soll Ende 2017
in Betrieb gehen. Schott stellt in
Im Bad Krozinger Kurhaus beginnt die erste TATTOO CONVENTION. Mehr als 100 Tätowierer zeigen dort drei Tage lang ihr
Können. Und mancher Besucher
lässt sich direkt vor Ort ein Tattoo stechen. Die Messe ist am
Sonntag noch von 10 bis 20 Uhr
geöffnet.
Auf der A 5 kommt es bei Neuenburg am Abend zu einem
schweren Unfall. Ein 40-jähriger
Mercedes-Fahrer fährt aus Unachtsamtkeit auf einen vorausfahrenden VW-Bus auf. Der
Kleinbus gerät ins Schleudern,
überschlägt sich und kracht ungebremst in einen Baum. Doch
der 39 Jahre alte Fahrer verletzt
sich kaum und kann sich durch
die Beifahrertür aus dem demolierten Fahrzeug befreien. Auch
der Mercedes-Fahrer bleibt unverletzt. Die Autobahn wird wegen der Bergungsarbeiten bis 22
DS
Uhr gesperrt.
DIE DRITTE SEITE 3
Der Sonntag · 15. Januar 2017
Die Trauer leben dürfen
Auf Friedhöfen gibt es immer mehr Grabfelder für STERNENKINDER – Kinder, die vor, während oder nach der Geburt gestorben sind
NINA LIPP
S
eit 2013 können totgeborene Kinder, sogenannte Sternenkinder, dank einer Gesetzesänderung auch unter 500
Gramm bestattet werden. Davor
galten Fehlgeburten mit einem
Gewicht von unter 500 Gramm
laut Personenstandsverordnung
nicht als Personen. Für die Trauer der Eltern spielt das Gewicht
ihrer Kinder keine Rolle.
Vor acht Jahren war Stefanie W.
24, als sie zum ersten Mal
schwanger wurde. „Wir waren
glücklich“, erinnert sich die Krankenschwester aus Lörrach. Bei
der zweiten Ultraschalluntersuchung jedoch hieß es, ihr Kind
sei zu klein, sie solle bald wieder
zur Kontrolle kommen. „Sorgen
haben wir uns da noch keine gemacht. Mein Mann und ich vermuteten, der Befruchtungstermin wurde falsch berechnet.“
Drei Wochen später, das Kind
war laut ihrem Frauenarzt immer noch zu klein, empfahl der,
zur Abklärung einen Termin in
der Freiburger Uniklinik zu vereinbaren. „Dann waren wir beunruhigt. Wir hatten Angst um unser Kind. Es war klar, dass etwas
nicht stimmt – aber was?“
In Freiburg bekam das Paar
zwar einen Termin – aber erst
zwei Wochen später. „So lange zu
warten, war undenkbar“, erinnert
sich Stefanie W. Das Paar suchte
einen anderen Frauenarzt auf.
Der sah, dass das Köpfchen des
Kindes – Klara sollte das Mädchen heißen – verformt war und
sich zu wenig Fruchtwasser in
der Fruchtblase befand. „Er sagte, Klara sei schwerstkrank. In
diesem Moment brach für uns
die Welt zusammen.“ Der Arzt
sprach von einem möglichen
Gendefekt, der nicht mit dem Leben vereinbar sei. „Er sagte, es
werde nun eine schwere Zeit auf
uns zukommen.“
Es folgte eine Untersuchung
durch einen Pränataldiagnostiker in Freiburg. „Auch dort wurden wir mit medizinischen Fachbegriffen konfrontiert, mit de- Das Gedächtnistor für Sternenkinder auf dem Freiburger Hauptfriedhof.
nen wir nichts anfangen konnlara wurde, wie es der Be- worden. Es vergingen Monate,
ten“, erinnert sich die heute 850 Gramm und war 28 Zentistatter dem Paar vorge- bis Stefanie W. den Mut fasste
31-Jährige. Es hieß, das Kind habe meter groß. „Wir haben unser
schlagen hatte, auf dem und die Friedhofsverwaltung anmöglicherweise das Potter-Syn- Kind willkommen geheißen, hadrom, das eine Missbildung der ben es in den Arm genommen Lörracher Frühchenfeld begra- schrieb. Den Mitarbeitern dort
Nieren verursache. „Das war die und ließen die Spieluhr laufen, ben. Dass sie ein Recht auf ein sei gar nicht klar gewesen, dass
nächste Diagnose, mit der wir die ich während der Schwanger- normales Grab hatte, wusste das der Ort so trostlos wirkte. Man
nichts anfangen konnten und schaft oft auf meinen Bauch ge- Paar damals nicht. Der Flyer der reagierte: Rosenbüsche wurden
mit der wir uns
legt hatte. Dann Freiburger Klinik für Frauenheil- gepflanzt, und heute wirke das
auseinandersetmussten wir Ab- kunde mit dem Titel „Früher Ab- Gräberfeld gepflegter als da„Für die verwaisten schied nehmen.“ schied“, auf dem Informationen mals, sagt Stefanie W. Immerhin
zen mussten.“ Eine
Eltern
spielt
das
NierentransplanWenigstens traf zusammengetragen sind und stehe auf dem sonst schmucklotation stand im
Gewicht des Kindes das Paar in seiner der Eltern unterstützen soll, die sen Feld ein schlichter GedenkRaum. „Wir waren
Not
auf sensibles für sie angemessene Form der stein.
keine Rolle.“
Bestattung ihres Kindes zu finWeil sich das Paar für eine inso verzweifelt. Wie
Klinikpersonal.
Margarita Demmel,
wahrscheinlich ist
Hebammen bette- den, existierte damals noch dividuelle Bestattung entschieInitiative Sternenkinder
es, eine Niere für
ten Klara in ein nicht. „Als ich das Frühchenfeld den hatte, weiß es, wo sich das
in Freiburg
ein so kleines Kind
mit Blumen ge- besuchte, war ich schockiert. Das Grab seiner Tochter befindet
zu bekommen?“
schmücktes Körb- war für mich kein würdiger Ort und kann dort Blumen hinstelAn der Freiburger Frauenkli- chen, Fotos, Hand- und Fußab- zum Trauern“, sagt Stefanie W. len. Auch in Freiburg, wo es auf
nik schließlich wurden weitere drücke wurden als Erinnerungs- Setzte sie sich dort auf eine Bank, dem Hauptfriedhof ein Grabfeld
Fehlbildungen bei dem Kind stücke gemacht. Ein Klinikseel- konnten die Mitarbeiter aus der für Sternenkinder gibt, hat man
entdeckt. Der Arzt dort habe sich sorger besuchte die Familie, Friedhofsverwaltung zu ihr rü- Handlungsbedarf erkannt. „Es
sehr viel Zeit genommen. „Er er- segnete Klara, spielte Gitarre berschauen, und weil das halb- soll neu gestaltet werden“, sagt
klärte uns, das Kind könne au- und sang. „Das war sehr tröstend runde Feld nicht beschriftet ist, Betriebsleiter Martin Leser. Er
ßerhalb meines Körpers nicht in all dem Schrecklichen“, erin- sei es immer wieder vorgekom- hat eine Arbeitsgruppe initiiert,
men, dass Friedhofsbesucher der Ärzte, Klinikseelsorger und
überleben. Wir befanden uns in nert sich Stefanie W.
einem schrecklichen Dilemma:
Tage später erfuhr das Paar über die schmucklose Rasenflä- Hebammen angehören. „Wir
Die Geburt meiner Tochter war den Grund für die Fehlbildung: che trampelten. Blumen, die die möchten Wünsche von Eltern
zugleich ihr Todesurteil, es war Bei Stefanie W. wurde ein selte- verwaisten Eltern am Grabe ih- aufgreifen, wie das Grabfeld neu
sogar ungewiss, ob sie die Stra- ner Gendefekt entdeckt, der kei- rer Tochter ablegten, seien nach gestaltet werden kann,“ sagt Lepazen der Geburt überlebt. Mein ne Symptome zeigt und nur eine wenigen Tagen weggeräumt ser.
Bauch wurde immer größer, von 140 000 Personen betrifft,
aber ich wusste, dass es unserem das sogenannte Meckel-GruberFAKTEN
Kind nicht gut geht.“
Syndrom. Wahrscheinlich hätte
Zwei Wochen nach dem Ultra- sie nie davon erfahren, hätte ihr
STERNENKINDER, die mit we- Davor war diese Beurkundung
schall wurde die Geburt eingelei- Mann Manuel nicht denselben
niger als 500 Gramm Gewicht nicht möglich.
tet. „Meine Hebamme hatte mir Gendefekt. In dieser Konstellatitot geboren werden, können
Weitere Informationen und
geraten, Frühchenkleidung mit on muss das Paar, das heute zwei
seit 2013 beim Standesamt
Kontakt zur Freiburger Initiain die Klinik zu nehmen, für die- gesunde Töchter hat, damit lebeurkundet werden, was ihnen tive Sternenkinder unter
sen Hinweis war ich ihr sehr ben, dass die Wahrscheinlichoffiziell eine Existenz und ein www.sternenkinder-freidankbar.“ Nachdem Stefanie W. keit, wieder ein fehlgebildetes
NIL
Recht auf Bestattung verleiht. burg.de
ihre Tochter geboren hatte, lebte Kind zu bekommen, bei 25 Prosie noch zehn Minuten. Sie wog zent liegt.
K
FOTO: LIPP
2013 wurde das Gesetz geändert, seitdem haben „Sternenkinder“ unter 500 Gramm ein
Recht auf Bestattung – seitdem
können Kinder, die tot geboren
werden oder unmittelbar nach
der Geburt sterben, unabhängig
von ihrem Gewicht ins Personenstandsregister eingetragen
werden und bekommen damit
offiziell einen Namen und eine
Existenz. Davor wurden sie häufig wie Klinikmüll behandelt.
–
Totgeburten sind
bis heute ein Tabuthema
–
1998 deckte das ARD-Magazin
„Report“ einen Skandal auf: In
Berlin wurden seit 1981 die meisten Tot- oder Frühgeburten unter 1000 Gramm zusammen mit
infektiösem Klinikmüll in ein
Granulat umgewandelt und anschließend im Müll verbrannt.
Die daraus entstandene Schlacke
wurde unter anderem im Straßenbau verwendet.
Auf vielen Friedhöfen – wie in
Lörrach, Freiburg, Bad Säckingen
oder Kenzingen, gibt es seitdem
Grabfelder für Sternenkinder –
ein Tabuthema sind Fehlgeburten bis heute. „Man bekommt
einfach nicht mit, dass viele
Schwangerschaften nicht gut
ausgehen“, sagt Stefanie W. Tatsächlich ereignen sich über drei
Viertel der Fehlgeburten im ersten Drittel der Schwangerschaft.
„Es gibt viele Gründe, warum
Kinder nicht lebensfähig sind:
Weil sie zu früh geboren werden
oder weil sie fehlgebildet sind,
sind nur zwei Gründe“, sagt Mirjam Kunze. Weil Klara über 500
Gramm wog, handelt es sich
streng genommen nicht um eine Fehlgeburt. „Fehl- oder Totgeburten sind Kinder, die weniger
als 500 Gramm wiegen und keine Lebenszeichen äußern“, sagt
Mirjam Kunze, Leiterin der Abteilung für Geburtshilfe und Perinatologie an der Uniklinik in
Freiburg.
„In unseren Gesprächen spielt
das Gewicht der Kinder überhaupt keine Rolle“, sagt Margarita Demmel, die auch ein Kind
während der Schwangerschaft
verloren hat. 2010 hat sie zusammen mit Claudia Berlin die Initiative Sternenkinder gegründet, die Anlauf- und Hilfestelle
für betroffene Eltern ist. Mit einem Begräbnis hätten die Eltern
einen Ort, an dem sie ihr Kind
besuchen könnten. Und sie würden als Hinterbliebene begriffen
und anerkannt, als Eltern eines
verstorbenen Kindes. Je bewusster Eltern Abschied nehmen,
desto besser könne die Trauerarbeit gelingen. „Eltern begreifen
den Verlust ihres Kindes eher,
wenn sie es noch einmal sehen
und berühren. Die Begegnung
mit dem toten Kind zeigt ihnen:
Es ist wirklich tot, es wird nicht
leben. Dieses Abschiednehmen
braucht Zeit und einen geschützten Raum“, sagt Margarita
Demmel. „Viele Frauen, deren
Kind tot zur Welt kommt oder
kurz nach der Geburt stirbt, reagieren zunächst abwehrend und
wollen ihr Kind nicht sehen“ sagt
die Ärztin Mirjam Kunze aus ihrer Erfahrung. In der Uniklinik
Freiburg werde großer Wert darauf gelegt, dass das Klinikpersonal sensibel mit den Trauernden
umgeht, sagt Kunze. Den Eltern
werde genügend Zeit eingeräumt, ihre Entscheidung zu
überdenken. „Wir versuchen ihnen klarzumachen, dass es die
einzige Möglichkeit ist, Zeit mit
ihrem Kind zu verbringen.“ Wer
sich gegen eine individuelle Bestattung entscheidet, kann sein
Kind im Rahmen einer anonymen Sammelbestattung begraben lassen. In Freiburg findet
zum Beispiel zweimal jährlich
eine überkonfessionelle Trauerfeier statt.
S
tefanie W. und ihr Mann
sind froh, im Rahmen der
Familie eine eigene Trauerfeier gemacht zu haben. Weil sie
sich damals mehr Aufklärung
gewünscht hätte, hat sie mit
dem damaligen Verwaltungsleitung des Lörracher St. Elisabethenkrankenhauses und einer
Gemeindepfarrerin eine Broschüre für Betroffene entwickelt.
Wie in Freiburg hat aber die Klinik auf den Mangel reagiert und
eine eigene Broschüre entwickelt. „Ist eine Frau schwanger,
sagt man, sie erwarte ein Kind“,
sagt Stefanie W. „Aber das
stimmt nicht – wir hatten bereits
ein Kind, wir waren Mutter und
Vater, auch wenn wir die Elternschaft nicht leben konnten.“ Das
müsse sich vor allem das Umfeld
klarmachen, das die Trauer oft
nicht verstehen könne.
Über Sternenkinder werde
nicht gern gesprochen, sagt Stefanie W., weder in der Öffentlichkeit noch im Privaten. „Die engste Familie hat zu uns gehalten,
da haben wir sehr viel Unterstützung erfahren“, erinnert sie sich.
Vielewüssten nicht,wie man mit
verwaisten Eltern umgehen soll.
„Wir fanden es hilfreich, wenn
die eigene Sprachlosigkeit und
Überforderung
eingestanden
wurde.“
4 AUS DER REGION
GESICHT DER WOCHE
THOMAS HENGELBROCK
Weltweiter Applaus
D
ie Welt schaute und hör- Ideen für die nächsten Projekte
te zu, als Thomas Hengeboren wurden. Hengelbrock
gelbrock in dieser Woche war 1987 nicht nur Gründungsmit dem NDR Elbphilharmonie mitglied des Freiburger BarockOrchester den großen Konzert- orchesters, sondern formte sich
saal der Elbphileinige Jahre später
harmonie in Hammit dem Balthaburg eröffnete.
sar-NeumannNicht nur die PolitChor und -Ensemprominenz der
ble seine eigenen
Bundesrepublik in
Klangkörper, die er
der ersten Reihe,
bis heute dirigiert.
von BundeskanzleAuch Hengelrin Angela Merkel
brocks Frau Johanbis zum Bundesna Wokalek, die in
präsidenten Joader Theater-AG des
Dirigierte das Eröffchim Gauck,
Freiburger Friednungskonzert der Elbklatschte begeisrichsgymnasiums
tert. Mit einem Lä- philharmonie: Thomas die ersten Schritte
cheln nahm der Di- Hengelbrock. FOTO: DPA einer großen
rigent mit FreiburSchauspiel-Karrieger Vergangenheit das Publire machte, stammt aus Freikum mit auf eine Reise durch
burg.
die Musik von vier Jahrhunder- Neugierig ist der charismatiten und sorgte für unvergessli- sche Musiker immer geblieben.
che plastische Klangeindrücke. Revolutionär war seine Idee,
Die große internationale Diriauch die Opern von Giuseppe
gentenkarriere des 58-jährigen Verdi und Richard Wagner auf
Wilhelmshaveners begann
Originalinstrumenten zu spiebeim ersten Zeltmusikfestival
len. Aber auch der zeitgenössi1983 in Freiburg, als er für den
schen Musik widmet er sich mit
erkrankten Dennis Russell-Da- großer Leidenschaft. Inzwivies vom Konzertmeisterpult
schen ist Hamburg sein neuer
aus einsprang. Bereits in den
Lebensmittelpunkt, wo Hen70er Jahren hatte der Geiger ge- gelbrock im Jahr 2011 die Leimeinsam mit seinem Lehrer,
tung des NDR Symphonieordem Violinprofessor Rainer
chesters übernommen hat. In
Kussmaul von der Freiburger
kurzer Zeit konnte der Dirigent
Musikhochschule, bei den von bei Orchester und Publikum
Alexander Heisler betreuten
Aufbruchsstimmung erzeugen.
Audimax-Konzerten gespielt.
Dass er nun mit dem Klangkör„Auch bei der Konzeption des
per in die von den Basler ArchiZeltmusikfestivals (ZMF) spiel- tekten Herzog & de Meuron
te Thomas eine wichtige Rolle“, entworfene Elbphilharmonie
erzählt ZMF-Gründer Heisler.
einziehen durfte, ist Lohn für
Und schwärmt von den langen seine musikalische Arbeit.
GEORG RUDIGER
Nächten in der „Wolfshöhle“, wo
Der Sonntag · 15. Januar 2017
Im Zweifel langsam fahren
Tipps für RADFAHRER : Wer ein paar Kniffe beachtet, hat im Winter nichts zu befürchten
Der Winter hat die Region
fest im Griff. Auch bei Kälte,
Eis und Schnee lässt es sich
gut radeln, sagt Johannes
Bruns vom Allgemeinen
Deutschen Fahrrad-Club
(ADFC), Kreisverband Freiburg und Breisgau, im Gespräch mit Der Sonntag.
Mit dem Rad durch Eis und
Schnee – das ist vielen zu
gefährlich. Was raten Sie
– auf Nummer sicher gehen und das Fahrrad stehen lassen oder doch einen
Sturz riskieren?
jacke, für längere empfehle ich
atmungsaktive Funktionsbekleidung. Meine Erfahrung ist:
Wenn ich beim Losfahren nicht
friere, bin ich zu warm angezogen.
Am schlimmsten sind ja eingefrorene Füße und Hände – wie
lassen sich die vermeiden?
Auch fürs Fahrrad gibt es Winterreifen, die zum Teil mit
Spikes gespickt sind, weiß Johannes Bruns vom Allgemeinen
FOTOS: MICHAEL BAMBERGER, DPA
Deutschen Fahrrad-Club.
zuschauen und im Zweifel lang- den: Dann bitte frühzeitig und
sam zu fahren.
maßvoll. Auf Glatteis sollte man
möglichst auch nicht lenken,
Gilt die Radwegbenutzungsbesser ist es, auszurollen.
pflicht auch, wenn der Radweg
nicht gestreut oder geräumt
Gibt es eigentlich Winterreifen
wurde?
für Fahrräder?
Das muss jeder selbst entscheiden. Ich bin auch bei Minustemperaturen mit dem Rad unterwegs – und bin verblüfft, wie viele Fahrradfahrer in Freiburg
auch bei der Kälte unterwegs
sind. Der Berufsradverkehr hat Nein. Dann muss jeder selbst
in den vergangenen fünf Jahren abwägen, was sicherer ist, auf der
stark zugenommen.
geräumten Fahrbahn zu fahren
oder trotzdem auf dem Radweg.
Oft aber werden die Radwege
nicht geräumt?
Über eine frische Schneedecke
lässt sich problemlos fahren. Ist
Jein, es gibt in Freiburg einen
die Fahrbahn nass oder überRäumplan, der meistens eingefriert die Nässe, kommt man
halten wird. Da auf Rad- und
schnell ins Rutschen, gerade auch
Fußwegen andere Fahrzeuge als
bei einer festgefahrenen Schneeauf der Straße eingesetzt werdecke.
den, ist es eher eine Frage des
Personals, ob alles und rechtzei- Man sollte genügend Abstand
tig geräumt wird. Unfälle passie- einhalten, nicht zu schnell und
ren oft dann, wenn Fahrradfah- vorausschauend fahren. Auf keirer mit normaler Geschwindig- nen Fall in Kurven heftig reintrekeit von geräumten Abschnitten ten oder bremsen, besonders bei
in nicht geräumte einfahren. Da Schneeglätte oder Glatteis. Lässt
hilft nur, besonders genau hin- sich das Bremsen nicht vermei-
Gefütterte Handschuhe sind
mir oft zu warm. Ich empfehle
Modelle mit Windstopp, für
Schuhe gibt es da relativ günstige Überzieher.
Was halten Sie von der Forderung, dass Radler im Dunkeln
reflektierende Warnwesten tragen sollen?
Halte ich in der Stadt für übertrieben, aber reflektierende Elemente an der Kleidung sind ratsam. Am wichtigsten ist, dass die
Räder gutes Licht haben.
Ja, es gibt spezielle Winterreifen
mit und ohne Spikes, eine Win2013 wurde die Dynamo-Pflicht
terreifenpflicht gibt es aber
für Fahrräder abgeschafft. Seitnicht. Außerdem gibt es die sodem sind Lichtanlagen erlaubt,
genannten Fatbikes, mit denen
die mit Batterien oder Akkus
man wegen ihrer extrem breiten
betrieben werden.
Reifen auch auf Schnee, Eis und
Sand fahren kann.
Viele fahren inzwischen mit Nabendynamo und LED-Licht. Wer
Was halten Sie vom guten alten nicht so viel investieren will,
Sportlehrerspruch: Es gibt kein
greift am besten zur LED-Anschlechtes Wetter, sondern nur
steckbeleuchtung, am besten
schlechte Kleidung?
mit Straßenverkehrsordnungszulassung. Die kann man abnehDa ist was Wahres dran (lacht). men, so dass sie nicht geklaut
Ich empfehle das Zwiebelprin- werden kann. Fahren ohne Licht
zip, da ist man flexibel. Gegen geht gar nicht, das ist fahrlässig
Kälte kann man sich sehr ein- und rücksichtslos.
DAS GESPRÄCH
fach schützen, bei Nässe reicht
FÜHRTE NINA LIPP
für kürzere Strecken eine Regen-
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FLUSSKREUZFAHRT BASEL – KÖLN / MS RHEIN MELODIE****SUP
KREUZFAHRTEN / NR. 4343
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Vogt, Termin 24. - 27. März 2017
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Hansy Vogt (24. März, 20.00 Uhr)
• Festliches Kapitäns-Dinner
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Hansy Vogt:
Spaß aus dem
Schwarzwald
Im Reisebüro können Sie zwischen vielen hundert Kreuzfahrten wählen, aber
diese gibt es nur bei uns: Fini geht an
Bord, Spar mit! Reisen hat die MS
Rhein Melodie komplett gechartert.
Am Freitag, 24. März, legen wir in
Kembs bei Basel ab und starten zur
Mini-Kreuzfahrt vier Tage auf dem
Rhein. Am Montag geht’s in Köln wieder mit dem Koffer an Land.
Kreuzfahrtschiffe sind gern 20, 30
und mehr Jahre alt, dagegen ist die MS
Rhein Melodie ein junger Dachs. 2005
wurde sie gebaut, fährt unter Schweizer Flagge und ist mit 4 Sternen
superior ein modernes Luxusschiff. Triste Innenkabinen gibt es gar nicht, die
Außenkabinen verteilen sich auf drei
Decks. Je höher, je besser, Prunkstück
im Oberdeck sind die zu öffnenden
Panoramafenster, die so breit und hoch
sind wie die ganze Kabine. Da kann
man Breitwand-Kino gucken, Leinwand-Helden sind die vorbeischwebenden Uferlandschaften.
Knapp 500 Kilometer haben wir für
Sie auf dem Programm. Mit echten
Highlights wie Heidelberg, Mainz, Rüdesheim, Koblenz und der Loreley. Wo
es am schönsten ist, machen wir am
Ufer fest. Sie können auf eigene Faust
Mannheim, Koblenz und Rüdesheim
erkunden. Oder Sie machen bei unseren beiden reizvollen Ausflügen mit:
Kaum hatte Hansy Vogt das Licht der
Welt erblickt, bemerkte die Familie,
dass er Talent zum Unterhalten hat. Zu
seinem 6. Geburtstag bekommt er sein
erstes Instrument, bereits in der Schule und in der Freizeit bereitet ihm die
Theater-AG besonders viel Freude.
Mit der Band „Die Feldberger“
macht Hansy Vogt bundesweit Furore.
Schwarzwälder-Musikanten-Pokal,
Herbert-Roth-Preis, Grand Prix der guten Laune, 2 x Gold-CD, 1 x Platin-CD.
Viele tausende Shows auf internationalen Bühnen und Tourneen kann er
in seiner Vita vorweisen.
Hansy Vogt moderierte beim SWRHörfunk seine eigene Radio-HolladioShow und das Schlagerkarussel. Die
TV-Reihe „Sonntagstour“ wird seine
Paradesendung. Mit seiner natürlichen
und frischen Art moderierte er die
Musikunterhaltungssendung „Fröhlicher Feierabend“, aktuell ist er der
Moderator im „SWR-Treffpunkt“: Feste
und Bräuche, Land und Kultur.
Hansy Vogt versteht es, aus dem
Bauch heraus sein Publikum
in Wellness
den
Beauty,
und ein großes Hallenbad (links):
Bann zu ziehen. Mit seinen
dassympathi„Vitalhotel Sonneck“ in Bad Wörishofen.
schen Puppen bietet er einen raschen
Wechsel an unterhaltsamen Dialogen,
die den Zuschauer immer wieder zum
Staunen bringen.
Hansy Vogt ist von ganzem Herzen
Schwarzwälder und stolz darauf, dass
er als offizieller Tourismusbotschafter
das Image des Schwarzwalds in die
Welt hinaustragen darf.
In Mannheim steigen wir um und
fahren mit einem Fahrgastschiff zur Alten Brücke in Heidelberg. Dort zeigen
wir Ihnen die Altstadt, schweben mit
der Zahnradbahn zum Schloss hoch,
bewundern das Riesen-Weinfass und
die traumhafte Aussicht ins Neckartal.
In Koblenz bummeln Sie durch die
Altstadt, fahren mit der spektakulären
Seilbahn über den Rhein und besichtigen dort die Festung Ehrenbreitstein.
Beide Ausflüge mit allen Fahrten und
Eintritten kosten zusammen gerade
mal 60 Euro.
Ansonsten ist das Leben an Bord
rege, nett und gesellig. Abends gibt’s
Tanzmusik und Spiele, den echten
Knaller lassen wir gleich am ersten
Abend krachen: Während wir durch
das Oberrheintal tuckern, ist der Botschafter des Schwarzwaldes mit an
Bord. Entertainer Hansy Vogt, im Südwesten auch als Frau Wäber bestens
bekannt. Der sympathische Fernsehstar vom Feldberg präsentiert seine 90minütige Show im großen Salon. Lieder, Bauchredekunst, Comedy - die
Bordwände werden wackeln!
Sie haben noch nie eine Kreuzfahrt
gemacht? Dann wird es ja langsam Zeit.
Auf der MS Rhein Melodie gibt es 98 Kabinen, alle für zwei Personen. Wir fahren dann am 24. März mal los - kommen Sie mit?
■
Kreuzfahrt-Höhepunkte: der Abstecher nach
Heidelberg und das Deutsche Eck in Koblenz.
AUS DER REGION 5
Der Sonntag · 15. Januar 2017
(K)ein Herz für Hirsche
Das REGIERUNGSPRÄSIDIUM Freiburg hat entschieden: Die Figur im Wehratal muss weg
Seit Freitag steht fest: Bei
dem illegal aufgestellten
Plastikhirschen im Wehratal zwischen Todtmoos und
Wehr wird das Regierungspräsidium Freiburg keine
Gnade walten lassen. Weil
die Gegend geschützt ist,
muss das Tier wieder entfernt werden.
NINA LIPP
Wehrs Bürgermeister Michael
Thater, bekennender Fan der
Hirschfigur, erklärte den Hirschen im Wehratal zur Chefsache – und ließ es sich nicht nehmen, mit Regierungspräsidentin
Bärbel Schäfer persönlich über
die Angelegenheit zu verhandeln. Schweren Herzens, so sagt
er, würde die Stadt Wehr die Entscheidung der Landesbehörde
aber akzeptieren. Die hatte am
Freitag bekannt gegeben, als zuständige Forst- und Naturschutzbehörde den illegal platzierten Hirschen nicht dauerhaft genehmigen zu können.
Denn bei dem Hirschsprung genannten Felsen, der ziemlich genau in der Mitte zwischen Todtmoos und Wehr an der kurvenreichen Landesstraße L 148 liegt,
handelt es sich laut RP um einen
mehrfach geschützten Standort:
Das Wehratal, so die Behörde, sei
nicht nur als Bannwald nach
dem Landeswaldgesetz, sondern
auch als Teil eines Flora-FaunaHabitat-Gebiets sowie als Teil eines Vogelschutzgebiets geschützt. Mehr noch: Die Felsnadel selbst stelle ein geschütztes
Felsbiotop dar, so die Behörde.
Ergo: Der Hirsch muss weg.
–
Profis am Werk
–
Thater hatte, seit er von der Existenz des Hirschen im Wehratal
erfahren hatte, keine Gelegenheit verstreichen lassen, die bis
heute unbekannten Hirsch-Aufsteller zu loben. „Das war eine
Superaktion“, findet er auch heute noch. „Die Figur wurde absolut verkehrssicher und ohne
Schäden zu hinterlassen veran-
Seit Ostern hat der Hirsch im Höllental einen wenn auch nicht ganz so
stattlichen Konkurrenten: Der röhrt auf einem ebenfalls Hirschsprung
FOTO: MARCEL KÖPFER
genannten Felsen im Wehratal.
kert, das war absolut hochintelligent und hochprofessionell.“
Kurz nach Ostern des vergangenen Jahres entdeckten Waldarbeiter den etwa 30 Kilogramm
schweren Plastikhirschen – der
hoch droben auf einer Felsformation thronte. Bis heute weiß
niemand, wer für diesen Coup
verantwortlich ist – zumindest
hält ganz Wehr dicht.
„Wir waren es nicht, aber das
ist eine tolle Sache“, bestätigt Denis Schimank von den Wehrer
Pfadfindern das Dementi vom
vergangenen Jahr. Auf ihn und
seine Mitstreiter war nämlich sofort der erste Verdacht gefallen –
nicht ganz unbegründet, halten
doch die Wehrer Pfadfinder seit
vielen Jahren die beiden Kreuze
auf dem Wildenstein in Schuss,
der sich in unmittelbarer Nähe
des Hirsch-Standortes befindet.
Sie verfügen also über die nötige
Klettererfahrung, Ausrüstung
und Ortskenntnis. Denn eines ist
sicher: Wer den Hirsch auf dem
rund 30 Meter hohen Felsvorsprung platzierte, wusste, was er
tat. „Ein Normalsterblicher
kommt da nicht hoch“, sagt auch
der zuständige Revierförster Johannes Behringer aus Herrisch-
ried. „Da waren Profis am Werk,
die sich im Gelände auskannten
und das entsprechende Material
zu nutzen wussten.“ Auch die
freiwillige Feuerwehr, die ohne
Zweifel über vergleichbare Kompetenzen verfügt, will es nicht
gewesen sein. Ob der Bürgermeister denn wisse, wer den
Hirsch aufgestellt hat? Thater
lacht herzhaft – und schweigt.
Nicht ohne Stolz fügt er an: „In
Wehr gibt es viele, denen ich das
zutraue.“
Das Telefonat vom Freitag mit
der Regierungspräsidentin sei
sehr heiter verlaufen, sagt Thater. Sie habe ihm folgenden Satz
aus der Pressemitteilung des RPs
vorgelesen: „Es hilft alles nichts,
der Kunststoffhirsch wird seinen
exponierten Platz räumen müssen. Da das Regierungspräsidium aber auch ein Herz für Hirsche und ihre Fans hat, wird es
die Stadt Wehr bei der Suche
nach einem genehmigungsfähigen Standort für die Aufstellung
eines Bronzehirsches im Wehratal unterstützen.“ Mit diesem
Kompromiss könne er leben,
sagt der Bürgermeister nicht ohne Bedauern, denn auch Thater
weiß: Kein Ort im gesamten
Wehrtal ist so geeignet wie der
jetzige, folgt man seiner Argumentation. Er ist überzeugt, der
Hirsch im Wehratal hat mindestens so viel Berechtigung wie der
weitaus bekanntere Artgenosse,
den man halsreckend auf der B31
Richtung Titisee-Neustadt erspähen kann. Mindestens.
Schon sein Großvater, so Thater, habe die Sage in Zweifel gezogen, nach der ein Rothirsch im
Höllental auf der Flucht vor einem Jäger den Satz über die
Schlucht gewagt haben soll.
„Auch der kräftigste Hirsch
schafft das nicht“, urteilt er, zehn
Meter seien einfach zu weit. Die
Distanz von etwa drei Metern
aber, die es bis zu einem Felssturz im Jahr 2002 von der einen
bis zur anderen Seite im Wehratal zu überwinden galt, verführt
den Bürgermeister zu der wagemutigen These: „Der wahre
Hirschsprung hat im Wehratal
stattgefunden.“
Eine Ahnung vom Marketingwert des Hirschen im Höllental
bekommt man im Gespräch mit
Karl-Ludwig Gerecke, Chef der
Freiburger Forstbehörde und damit oberster Wildhüter. Er ist sicher: Der Hirsch im Höllental ist
das am häufigsten fotografierte
Rotwild Europas. Und er kenne
ihn gut – sehr gut. Schließlich
habe er sich mit dem Bronzetier
intensiv beschäftigt. Dieses
musste im August 2010 wegen
drohendem Steinschlages seinen angestammten Platz verlassen. Nachdem man die rund 35
Einschusslöcher, die französische Truppen 1945 dem wehrlosen Wesen verpassten, beseitigt
hatte, wurde es anlässlich der damaligen Rothirschtage in Häusern auf die „Tour de Hirsch“ geschickt. Die auf einem Anhänger
durch die Gegend gekarrte
Hirschfigur habe allerorten eine
regelrechte
„Volksfeststimmung“ verursacht, so Gerecke.
Damals habe ihm der Hirsch ein
Exklusivinterview gewährt. Er
träume seit Langem von einem
Tunnel, habe ihm der Hirsch da
anvertraut, und auch, dass er es
leid sei, dass auf dem Felsen
noch nie eine Hirschkuh vorbeigeschaut hat.
Studentenprojekt soll
Franzosen anlocken
Werbung für die Ferienregion MÜNSTERTAL-STAUFEN
Dank der Zusammenarbeit mit
Studenten der Universität Nizza
präsentiert sich die Ferienregion
Münstertal-Staufen nun auf
Französisch. Adressaten sind dabei nicht nur Urlauber im
Schwarzwald, sondern auch in
den Vogesen auf der anderen
Seite des Rheins.
Der 20-jährige Münstertäler
Valentin Burgert ist einer der
fünf Studenten der Université
Nice Sophia Antipolis, die sich
mit den beiden Grenzregionen
beschäftigt haben und sie
(süd)französischen Gästen näherbringen wollen. Valentin Burgert studiert Deutsch-Französische Studien in Regensburg, dies
ist ein binationaler Bachelorstudiengang mit interdisziplinärer
Ausrichtung, der gemeinsam
von den Universitäten Regensburg, Clermont-Ferrand und
Nizza entwickelt wurde. Das
zweite Studienjahr verbringt er
an der Universität an der Côte
d’Azur. „Der Schwarzwald und
auch die Vogesen sind für Südfranzosen unheimlich weit weg,
viele kennen weder die eine
noch die andere Region“, sagt er.
„Wir wollen mit unserer Projektarbeit Werbung für die Besonderheiten der Region machen
und zeigen, welche ganz besonderen Urlaubserlebnisse hier
möglich sind.“ Die Studenten
aus Frankreich, Italien und er haben überlegt, was die Regionen
besonders kennzeichnet, und
welche Urlaubsaktivitäten für
Franzosen besonders interessant sein könnten. Sie haben
nicht nur Infos zur Geografie,
Flora und Fauna zusammengestellt, übersetzt und reichlich bebildert, sondern stellen auch kulinarische Highlights wie Baeckeoffe, Flammeküeche, Flädlesuppe und die obligatorische
Schwarzwälder Kirschtorte vor.
„Sowohl Schwarzwald als auch
Vogesen sind Regionen für Aktivurlaub und beliebt bei Wanderern, Fahrradfahrern und
Mountainbikern. Diese Aktivitäten stellen wir besonders heraus.
Den Anfang macht gleich der
Radmarathon Belchen hoch 3,
bei dem an einem Tag drei Berge
in drei Ländern erklommen werden“, so der Student.
Wie entstand überhaupt die
Idee für dieses Projekt? Wie so
oft lag es am guten persönlichen
Kontakt. In diesem Fall zu Thomas Coch, dem Geschäftsführer
der Ferienregion MünstertalStaufen. Er gab Valentin Burgert
viele Jahre lang Klavierunterricht. „Als Valentin mir erzählte,
dass er auf der Suche nach einer
Projektidee ist, überlegten wir
zusammen, was für die Studenten und für die Ferienregion
sinnvoll sein könnte“, sagt Coch.
Natürlich gibt es bereits viele
Franzosen, die in der Region Ferien machen, es könnten aber
durchaus noch mehr werden.
Studiert gerade in Nizza: Valentin
Burgert aus Münstertal. FOTO: HEG
Bislang hat der Internetauftritt
der Ferienregion etwa 500 Besucher aus Frankreich pro Tag, davon etwa 100 aus der Region
südlich von Lyon. „Da ist noch
Luft nach oben, wir haben die
Präsentation der Studenten deshalb gleich auf die Startseite gesetzt. Ich bin gespannt, wie sich
die Zugriffszahlen entwickeln“,
so Thomas Coch. Es könnte gut
sein, dass im Laufe des Jahres
auch die Anfragen aus Paris zunehmen werden. Valentin Burgert macht nämlich von Mai bis
September ein Praktikum bei einer Tourismusorganisation in
GABRIELE HENNICKE
Paris.
> DIE
PRÄSENTATION findet
man online auf www.muenstertal-staufen.de
Leck in der Strahlentherapie
Schwach radioaktives Wasser fließt in Station – UNIKLINIK schließt Erdgeschoss
Mitte November ist in der Station für Strahlentherapie an der
Uniklinik Freiburg schwach radioaktives Wasser durch ein undichtes Rohr ausgetreten. Es habe keine akute Gefährdung von
Mitarbeitern oder Patienten gegeben, teilt die Uniklinik nun auf
Anfrage mit. Doch der Zwischenfall sorgt für Kritik.
Als Mitarbeiter der Stationen
Frerichs I und II am 16. November das Leck in der Leitung entdeckten, informierten sie den
Strahlenschutzbevollmächtigten der Uniklinik. Denn aus dem
Rohr trat kein gewöhnliches Abwasser aus, sondern mit angereichertem Jod kontaminiertes. Der
Strahlenschutzbevollmächtigte
der Uniklinik veranlasste Luftmessungen im betroffenen
Raum, es konnten aber keine erhöhten Werte festgestellt werden. Wie der Sonntag erfuhr, berief er dennoch den Krisenstab
ein, was im Klinikvorstand später für Unmut sorgte: Die Klinikleitung war darüber nicht informiert worden und hielt die Maßnahme auch für überzogen.
Das verseuchte Wasser wurde
schließlich von zwei bis drei Rei-
nigungskräften beseitigt, der
technische Betrieb der Uniklinik
reparierte die Leitung. „Die Stationen mussten nicht evakuiert
werden“, sagt Uniklinik-Sprecher
Benjamin Waschow, „sie wurden
am nächsten Tag geordnet in die
frühere Tumorbiologie verlegt.“
Seitdem ist das Erdgeschoss der
Strahlentherapie im Haus Theodor von Frerichs geschlossen.
Das erste Stockwerk wird weiter
genutzt. Nach Mitteilung der
Uniklinik soll das untere Geschoss nicht mehr bezogen werden. Stattdessen denkt man über
einen Neubau nach.
Obwohl das ausgetretene Wasser nur schwach radioaktiv verseucht war, sorgte der Zwischenfall unter den Reinigungskräften
und den rund 15 Pflegekräften
auf der Station für Unruhe. Aus
diesem Grund bot die Uniklinik
den Betroffenen eine Schilddrüsenuntersuchung an. Die Uniklinik betont, dass dies aus medizinischer Sicht nicht notwendig
gewesen wäre. Die Untersuchung habe lediglich der „psychologischen Beruhigung“ gedient. Alle Tests hätten keine erhöhten Werte ergeben.
Das Erdgeschoss des Hauses Frerichs ist seit November geschlossen –
FOTOS: RIX
und bleibt es wohl auch.
In den beiden Stationen werden Patienten mit einer Radiojodtherapie meist aufgrund einer gut- oder bösartigen Schilddrüsenerkrankung behandelt.
Dabei wird nach einer Krebsoperation angereichertes Jod verabreicht. Das zerstört die noch vorhandenen Tumorzellen, ohne
dass dabei andere Organe wesentlich beeinträchtigt werden.
Das aus dem Körper ausgeschiedene angereicherte Jod hat eine
kurze Halbwertzeit. Bis es ins Abwasser geleitet werden kann,
muss es 180 Tage in einem Abklingbecken unter der Station
zwischengelagert werden.
Die Leitung der Uniklinik entschied sich, nur die in dem betroffenen Bereich Beschäftigten
über den Zwischenfall zu informieren. Da es keine Gefährdung
von Mitarbeitern oder Patienten
gegeben habe und auch die Patientenversorgung nicht eingeschränkt sei, habe man von einer
Pressemitteilung
abgesehen,
teilt die Uniklinik auf Anfrage
mit. Das für die Sicherheitsauflagen zuständige Regierungspräsidium sei ebenfalls informiert
worden. Die eingeschränkte Informationspolitik hatte allerdings zur Folge, dass Mitarbeiter
anderer Klinikbereiche von dem
lecken Rohr erfuhren, aufgrund
unzureichender oder falscher
Berichte aber verunsichert wurden. Wie der Sonntag erfuhr,
machten Gerüchte über drastischere Folgen des Wasseraustritts die Runde.
Auch Personalrat Helmut
Pötzsch kritisiert die Informationspolitik. Er sei über die Tagung
des Krisenstabs nicht informiert
worden, sagte er. Er habe davon
erst auf nicht offiziellem Weg
Kenntnis erhalten – und indirekt, als er von der Pflegedienst-
leistung über den Umzug der
zwei betroffenen Strahlentherapiestationen in die frühere Tumorbiologie informiert wurde.
„Das müssen wir künftig anders
machen“, räumte Pressesprecher
Waschow ein.
Das Gebäude gilt – wie einige
andere der Uniklinik – als marode. Gespräche über eine Schließung gibt es nach Mitteilung der
Uniklinik seit längerer Zeit. Ganz
offenbar ist das undichte Rohr
nun Folge der in die Jahre gekommenen Bausubstanz. Personalrat Pötzsch übt deutliche Kritik am Umgang des Landes und
der Uniklinik mit dem enormen
Investitionsstau. „Das macht
mir Sorgen“, sagte Pötzsch dem
Sonntag. Er hat den aktuellen
Fall nun zum Anlass genommen,
um von der Klinikleitung eine
Stellungnahme zur Mitarbeiterund Patientensicherheit in Sachen Abluft und Brandschutz zu
fordern. „Dass es einen Rieseninvestitionsstau gibt, ist nicht neu.
Wir sind mit dem Personalrat
über den dringend gebotenen
Handlungsbedarf völlig einer
Meinung“, sagte Waschow.
KLAUS RIEXINGER
6 EXTRA: FLÜCHTLINGSUNTERKUNFT, STAUFEN
Der Sonntag · 15. Januar 2017
Ensemble fügt sich harmonisch ein
Die neue FLÜCHTLINGS- UND OBDACHLOSENUNTERKUNFT in der Fauststadt Staufen ist bezugsfertig
Staufens neue Flüchtlingsund Obdachlosenunterkunft in der Heubachstraße
ist bezugsfertig. Das Gebäudeensemble nach den Plänen des Staufener Architekten Helmut Bühler passt
gut zum Staufener Stadtbild, es fügt sich harmonisch in die Umgebung ein.
32 Betriebe waren beteiligt an
der Errichtung der neuen Flüchtlings- und Obdachlosenunterkunft in der Heubachstraße. Es
waren mehrheitlich Baufirmen,
Handwerker, Planer und Ingenieure aus der Region beschäftigt. Darunter zahlreiche Staufener Unternehmen, angefangen
bei Architekt Helmut Bühler, der
das Konzept gestrickt hat. Aus
der Fauststadt kommen auch
der Rohbaubetrieb, der Dachdecker, die Blechnerei, der Hei-
Architekt Helmut Bühler überzeugte mit seinen Plänen für die
Gestaltung der neuen Staufener
Flüchtlings- und Obdachlosenunterkunft. FOTOS: SUSANNE MÜLLER
zungsbauer sowie der Maler und
der Elektriker, außerdem der
Metallbauer, der Experte für
Schließanlagen sowie der Lieferant von Einbauküchen und
Schränken. Die Gesamtbaukosten für das Quartier auf dem
städtischen Gelände direkt neben der Bahnlinie beliefen sich
auf rund 1,4 Millionen Euro.
Nach den Worten von Stephanie Glockner, die sich in der Verwaltung als Integrationsbeauftragte um die Flüchtlingsarbeit
kümmert, floss Geld mit ein, das
die Stadt von der Versicherung
wegen des Brandes des Fischesserhauses erhielt. „Für diese Räume haben wir hier ja nun Ersatz
geschaffen“, erklärt Stephanie
Glockner.
Insgesamt vier Gebäudeeinheiten – drei kleine Häuschen
und ein Gemeinschaftshaus –
sind seit dem Spatenstich im
März vergangenen Jahres auf
dem 1 921 Quadratmeter großen,
Funktional, schön und passend zur Umgebung.
ehemaligen Bauhofareal entstanden. Jedes Gebäude verfügt
über rund 174 Quadratmeter
Wohnfläche und hat zwei getrennte Stockwerke mit je vier
Zimmern sowie zwei Badezimmern. Hinzu kommt ein in den
Eingang integrierter Raum, in
dem jeweils eine Küche mit
Kühlschrank und Spinden untergebracht ist. Die Wohnungen
im Obergeschoss sind über außen liegende Stahltreppen zu erreichen, die Richtung Innenhof
ausgerichtet sind. Ins Auge fällt
schon von außen das Farbkonzept. Jede Hausfassade verfügt
über Elemente, die mal in sattem
Grün, mal in Blau sowie in Gelb
gestrichen sind. Ein weiteres gestalterisches Detail ist die Holzverschalung des dezent in Grau
gehaltenen Gemeinschaftshauses. „Das ist toll, dass die Stadt
das befürwortet hat“, meint Architekt Bühler. So füge sich das
Ensemble noch besser in die
Umgebung ein.
Dazu trägt auch die asymmetrisch verlaufende Dachform
des Gemeinschaftshauses bei.
Im Inneren gibt es einen Mehrzweckraum mit einer kleinen
Küche auf rund 40 Quadratmetern. Ebenfalls integriert sind ein
Wasch- und Trockenraum, ein
Abstellraum sowie je ein Raum
für einen Sozialarbeiter und für
einen Haustechniker.
Jetzt fehlt nur noch die Linde
im Innenhof. Sobald die Witterung es zulasse, versichert der
Planer, sollen Außenanlage und
Spielfläche nun auch noch ferSAM
tiggestellt werden.
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AUS DER REGION 7
Der Sonntag · 15. Januar 2017
Das Sicherheitsbedürfnis
BANKSCHLIESSFÄCHER
AUGUST VILLINGER: DIE MÜNSTERTALBAHN
Vermächtnis eines Bahnfans
erfreuen sich einer verstärkten Nachfrage
E
Bei den Banken werden die
Schließfächer knapp, das
ergab kürzlich eine deutschlandweite Umfrage des
Handelsblatts. Auch in Südbaden spüren Sparkasse
und Volksbank eine verstärkte Nachfrage, von einem Boom kann aber nicht
die Rede sein.
DANIEL WEBER
25 Zentimeter breit, 40 Zentimeter tief, die Höhe variiert von 5,5
Zentimetern bis zu 60 Zentimetern. Mancherorts gibt es sie sogar „doppelt breit“. Sie befinden
sich in abgeschotteten Tresorräumen in Kellern. Um zu ihnen
zu gelangen, müssen mehrere
Kontrollinstanzen genommen
werden. Hat man eines davon gemietet, ist man beim Besuch mit
allen von ihnen allein im Raum.
Die Türe zu ihnen bekommt
man meistens von einem Mitarbeiter aufgeschlossen. Sie, das
sind die Bankschließfächer.
In der Hauptstelle der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, die mitten in der Kaiser-Joseph-Straße im Freiburger Zentrum steht, gibt es alleine rund
4 500 davon. Aufgeteilt auf zwei
rund 40 Quadratmeter große
Räume. Filialdirektorin Beate
Schwarz erzählt in ihrem Büro
davon, dass „seit zwei, drei Jahren in Sachen Schließfächern eine vermehrte Nachfrage zu spüren ist“. Von einem Boom könne
dabei aber nicht die Rede sein, so
die Bankerin weiter. Eine kurze
Visite der Schließfächer zur Recherche für diesen Artikel ist
nicht möglich. „Das tut mir leid,
aber da herrschen hohe Sicherheitsvorkehrungen und Diskretion“, sagt die 51-Jährige fast entschuldigend. Nur wer ein
Schließfach gemietet hat, wird in
den Raum geführt, nachdem er
registriert wurde. 90 Prozent Belegungsquote haben die insgesamt etwa 10 000 Schließfächer
im gesamten Geschäftsgebiet
der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau. An manchen
Standorten gibt es Wartelisten.
Das deckt sich mit den Ergebnissen der Handelsblatt-Umfrage unter den 25 größten Geschäftsbanken,
Volksbanken
und Sparkassen der Republik.
Demnach seien in Deutschland
inzwischen im Schnitt rund 80
Prozent der Tresore belegt.
LESESTOFF
Sesam, öffne dich: Vorausgesetzt, du hast einen „Schließfachmietvertrag“ geschlossen.
„Die Tendenz ist, dass mit zunehmendem Alter das Sicherheitsbedürfnis steigt“, sagt Beate
Schwarz, die seit 2009 Filialdirektorin ist. In der jüngeren Vergangenheit sei in den Medien
schließlich regelmäßig über Einbrüche in der Region berichtet
worden. Ein Aspekt, der viele
Menschen zum Schließfach bewegt. Die Mehrzahl der Kunden
ist älteren Semesters. ,Erhebungen darüber gibt es aber nicht. In
den Kundengesprächen bringen
die Mitarbeiter die Option zum
Schließfach aber selten selbst
vor. Sonst könnte womöglich die
Nachfrage das Angebot bald
schon übersteigen. Die Preise für
ein Schließfach, für das ein
„Schließfachmietvertrag“ abgeschlossen werden muss, starten
bei 30 Euro pro Jahr für das
kleinste und enden bei 240 Euro
jährlich für das größte. Was die
Kunden in die Schließfächer legen, darüber kann die Bankerin
nur spekulieren. „Das wissen wir
nicht, wir haben keinen Zugriff
auf die Schließfächer.“
–
Dokumente,
Bargeld oder Gold
–
Auch bei der Volksbank Dreiländereck ist in den vergangenen
zwei Jahren ein leichter Trend
zum Schließfach auszumachen,
erzählt Bankdirektor Ulf Bleckmann. Von den insgesamt 3 400
Schließfächern im Geschäftsgebiet sind derzeit 2 000 besetzt,
was eine Belegungsquote von
rund 60 Prozent bedeutet. Be-
fragt nach den Gründen, spricht
auch der 51-Jährige vom „individuellen Sicherheitsgefühl für
wertvolle Gegenstände“ und bezieht sich auf vermehrt auftretende Einbrüche in der Region.
Dabei zeigt die aktuelle Polizeistatistik, dass im Bereich des
Freiburger Polizeipräsidiums,
das nahezu das komplette Südbaden abdeckt, die Zahl der Einbrüche von 1 657 im Jahr 2014 auf
1 241 im Jahr 2015 zurückging. Eine Reduzierung von rund 25 Prozent. Dennoch seien auch in
Südbaden Einbrechergruppen
etwa aus Georgien und dem Balkan unterwegs, bestätigte der
Kriminalbeamte Reiner Thoma,
der die Sonderermittlungsgruppe gegen Wohnungseinbrüche
im Polizeipräsidium Freiburg
leitet, in der Vergangenheit dem
Sonntag.
Ein anderer Grund für ein
Schließfach seien Bargeldbestände in Haushalten. „Da stellen viele Menschen aber fest: Unterm Kopfkissen raschelt es halt
nachts. Die packen es dann auch
eher ins Schließfach“, umschreibt es Ulf Bleckmann. Seine
Eltern hätten das Schließfach
noch zur Aufbewahrung von Dokumenten genutzt, so was werde
„heute aber öfter in der Cloud gemacht“. Dafür komme die Klientel hinzu, die sich etwa Gold als
Wertanlage kaufe. Auch hier
bleibt es bei Vermutungen. „Wir
wissen einfach nicht, was der
Kunde in sein Schließfach legt.“
Schließfächer werden womöglich auch im Zusammenhang
FOTO: DPA
mit Kriminalität genutzt. Zutage
komme so etwas jedoch nur äußerst selten. „Fälle, in denen die
Polizei mit richterlichem Durchsuchungsbefehl dasteht, die gibt
es. Dass es so weit geht, dass ein
Schließfach in solch einem Fall
aufgebohrt wird, habe ich aber
noch nicht erlebt“, sagt Ulf Bleckmann, der seit rund 30 Jahren im
Bankwesen tätig ist. Dagegen
komme es schon einmal vor,
dass ein Schließfach aufgebohrt
werden müsse, wenn die Erben
eines Verstorbenen den Schlüssel nicht finden.
Fast auf den Tag genau vier
Jahre ist es her, da wurde in einer
Volksbankfiliale in Berlin auch
gebohrt. Das Ergebnis waren 300
aufgebrochene Schließfächer,
aus denen Diebesgut im Wert
von geschätzten zehn Millionen
Euro entwendet wurde. Zuvor
hatten die Bankräuber über Monate von einer eigens gemieteten Garage aus einen 45 Meter
langen Tunnel gegraben, an dessen Ende sie schließlich mit Hilfe
eines Kernbohrers durch zwei
schwere Betonwände mitten
hinein in den Raum voller
Schließfächer gelangten. Anschließend legten sie Feuer und
verwischten so ihre Spuren. Bis
heute ist die Tat nicht aufgeklärt.
Nach zweieinhalb Jahren stellte
die Berliner Polizei ihre Ermittlungen ein, ohne Ergebnis. „Das
Thema Schließfächer ist im normalen Bankwesen aber ein völlig
unspannendes.
Hollywood
macht da mehr draus“, sagt Ulf
Bleckmann.
„Wichtigste Infrastruktur“
in Leben lang hat sich der
Staufener August Villinger
für Züge und die Eisenbahn interessiert. Über Jahrzehnte hat der Drucker die Geschichte der Münstertalbahn,
einer Nebenbahn von Bad
Krozingen über
Staufen nach
Sulzburg und
Untermünstertal, recherchiert
und umfangreiches Material
für ein Buch gesammelt. Leider
verstarb
Villinger im Dezember 2015,
bevor das Buch
fertiggestellt
wurde. Sein
Neffe Rainer Brinkmann hat
nun mit Unterstützung des
Staufener Stadtarchivars Jörg
Martin und von Gemeinderat
Bert Riesterer das noch fehlende Kapitel zur Breisgau-S-Bahn
geschrieben und dafür gesorgt,
dass das Buch im Verlag Kenning erscheinen konnte.
Seit genau 100 Jahren gibt es
die Münstertalbahn auf der
Strecke zwischen Bad Krozingen und Münstertal, 1894
schon nahm die elf Kilometer
lange Nebenbahn von Krozingen nach Sulzburg den Betrieb
auf. Die Strecke nach Sulzburg
mit Haltestellen in Grunern
und Ballrechten-Dottingen
wurde Anfang der 1960er Jahre
stillgelegt.
Wer weiß heute noch, dass es in
Staufen das Bahnhofshotel Terminus gab und dass Bahnhofshotelier Carl Frank Anfang des
20. Jahrhunderts einen sechssitzigen Motorwagen mit vier
Kursen ins Obermünstertal bis
zum Wiedener Eck und zur Rotte Neumühle fahren ließ?
Detailliert und mit vielen historischen Fotos versehen beschreibt der Autor Vorgeschichte, Bahnbau und Betriebsgeschichte der Münstertalbahn
sowie Strecke und Stationen.
Dank der Fotos lässt sich zudem
die städtebauliche Entwicklung
der Region nachvollziehen. Bis
zum Ausbruch des Zweiten
Weltkriegs zählte die Bahnlinie
durchschnittlich rund 200 000
Fahrgäste pro Jahr. Sonderzüge
brachten beispielsweise zum
Zunftfest mit Handwerkerumzug im Jahr 1927 an einem Tag
über 7 000 Gäste nach Staufen.
Auch der Güterverkehr spielte
eine bedeutende Rolle: Vorwiegend durch Holztransporte fielen im Güterverkehr jährlich
zwischen
50 000 und
100 000 Tonnen an. Nach
1945 verdoppelte sich das Fahrgastaufkommen, während
die Tonnagezahlen stetig zurückgingen, bis
der Güterverkehr in den
1990er Jahren
endgültig zum
Erliegen kam. Während des
Zweiten Weltkrieges wurde die
Bahn als Transportmittel für
Soldaten und Militärgut genutzt. Statistiken zeigen beispielsweise das Beförderungsaufkommen zwischen 1948
und 1958, bemerkenswert die
Aufzählung der transportierten
Groß- und Kleintiere, deren Anzahl in diesen zehn Jahren deutlich abnahm.
Für Eisenbahnliebhaber besonders interessant sind die ausführlichen Beschreibungen
und Fotos der eingesetzten
Dampflokomotiven, Trieb- und
Beiwagen und Dieselloks, sowie
des gesamten Wagenparks. Besonders schön anzusehen: der
„kleine Dessauer“ aus dem Jahr
1933, der „Gläserne Gustav“, ein
schicker Aussichtstriebwagen
und der Esslinger Triebwagen
von 1956 mit Holzbänken, der
1964 einen charakteristischen
roten Anstrich bekam und etwa
25 Jahre lang auf der Münstertalbahn eingesetzt wurde. Insgesamt: ein interessantes Buch,
nicht nur für Eisenbahnfans,
sondern für alle, die sich für
Heimatgeschichte interessieGABRIELE HENNICKE
ren.
> „DIE MÜNSTERTALBAHN –
Aus der Geschichte der Nebenbahn von Bad Krozingen über
Staufen nach Sulzburg und Untermünstertal“, Verlag Kenning.
Für 29,95 Euro bei Schreibwaren
Villinger in Staufen sowie in den
Touristinformationen Staufen
und Münstertal erhältlich.
BEILAGEN
Teilen unserer heutigen Auflage liegen Werbeprospekte
folgender Firmen bei: real,-, Aldi Süd, Thomas Philipps, Braun
DS
Möbel Center, Autohaus Eble.
Die MÜLLHEIMER EHRENAMTSBÖRSE vermittelt engagierte Bürger an Vereine und Hilfswerke
Vor einem Jahr startete in Müllheim die Ehrenamtsbörse. Auf
deren Internetseite finden Bürger, die sich engagieren wollen,
und gemeinnützige Institutionen, die Unterstützung suchen,
zueinander. Das Projekt sei ein
Erfolg, urteilten Initiatoren und
Unterstützer diese Woche bei einer Pressekonferenz im Müllheimer Rathaus. Überlegt werde,
das Angebot auf die gesamte Region auszuweiten.
„Zu Beginn hatten wir vier Einträge“, berichtete Marion Kampmann, „diese Woche wurde der
65. Eintrag eingestellt.“ Kampmann leitet innerhalb der Stadtverwaltung den 2013 neu geschaffenen Fachbereich Ehrenamt, Senioren, Integration und
betreut daher die Müllheimer
Ehrenamtsbörse hauptamtlich.
Auf diese Weise sei gewährleistet, dass das Angebot dauerhaft
Ganz unterschiedliche Einsatzgebiete: Internetseit der Müllheimer EhFOTO: ZVG
renamtsbörse.
funktioniere, lobten die Vertreter der beteiligten Organisationen Kampmanns Arbeit.
Das Prinzip der Online-Börse
ist einfach: Wer sich anmeldet,
kann dort Angebote einstellen –
entweder unter „Wir suchen Unterstützung“ oder unter „Ich will
mich engagieren“. Die Einträge
sind dann unter www.muellheim-ehrenamtsboerse.de frei
zugänglich für jeden zu lesen. In-
teressenten können per E-MailFormular unkompliziert mit den
Eintragserstellern Kontakt aufnehmen. Die Einsatzgebiete sind
ganz unterschiedlich: von handwerklicher Unterstützung, Seniorenbetreuung bis zum Fußballschiedsrichter. Ziel ist es auch,
die verschiedenen mit Ehrenamtlichen arbeitenden Institutionen untereinander zu vernetzen.
Müllheims Bürgermeisterin
Astrid Siemes-Knoblich lobte
das Projekt als „wichtiges Instrument für eine Kernaufgabe unserer Stadt“. Viele würden bei
kommunalen Aufgaben zuerst
an den Bau von Straßen, Schulen
oder Schwimmbädern denken.
Die wichtigste Infrastruktur einer Stadt wie Müllheim sei jedoch das „Netzwerk der Menschen, das wir ausbauen und erDS
halten müssen“.
8 AUS DER REGION · EXTRA
Der Sonntag · 15. Januar 2017
Entertainer mit Tiefgang
Seit 1. Januar haben Demenzpatienten ein Anrecht auf die Hilfe von ALLTAGSBEGLEITERN
Vorlesen, singen, rätseln:
Menschen, die an Demenz
erkrankt sind, brauchen solche Beschäftigungen, doch
den Pflegekräften fehlt oft
die Zeit. Seit 1. Januar haben
Bewohner in voll- und teilstationären Einrichtungen
ein Anrecht auf die Hilfe
geschulter Alltagbegleiter.
Ein Besuch in der Tagespflege der Diakoniestation Emmendingen-Freiamt.
CHRISTINE SPECKNER
Schwungvoll öffnet Johannes
Kiehn die Tür. Der geschulte Alltagsbegleiter empfängt die Gäste an diesem Morgen herzlich,
reicht Kleiderbügel mit Namensaufklebern, damit sie sich
gleich wie zu Hause fühlen im
im Dachgeschoss des „Hauses
zum Engel“ in der Karl-FriedrichStraße in Emmendingen. Kiehn
wird die Senioren, die hier den
Tag verbringen, ab 8 Uhr zum
Frühstückstisch begleiten. Später wird er ihnen aus der Zeitung
vorlesen und mit ihnen gemeinsam Kreuzworträtsel lösen. Zumindest wird er manchen das
Gefühl geben, dass sie noch
selbst das Lösungswort enträtseln können. Dabei wird viel gelacht und diskutiert, ja, auch Todesanzeigen muss er ihnen vorlesen. „Das interessiert die Leu-
te“, sagt Kiehn, der hier seit zwei
Jahren als zusätzliche Betreuungskraft in Teilzeit angestellt
ist. Gemeinsam mit einer Kollegin übernimmt er Aufgaben, die
eine Pflegekraft aus Zeitgründen
nicht erfüllen kann: Er macht
mit den Bewohnern Gesellschaftsspiele, liest vor, bastelt
und macht Bewegungsübungen,
oder er hört einfach zu.
Das Wohlbefinden, die psychische Stimmung der betreuten
Menschen wird damit positiv beeinflusst. „Er ist unser Entertainer“, sagt eine alte Dame im Rollstuhl. Kiehn trägt blaues T-Shirt,
Dreitagebart und lacht gerne.
Manchmal peppt er ein Gesellschaftsspiel auf: Für den Sieger
organisiert er Gummibärchen
oder einen Schokoriegel. Und er
liest kurze Geschichten vor,
Struwwelpeter, Max und Moritz,
ein Märchen der Gebrüder
Grimm oder ein Nikolausgedicht. An manchen Tagen bringt
er seinen Hund mit, einen Labrador-Dalmatiner-Mischling. „Das
zwölf Jahre alte Mädchen“ er- Mit fremden Augen sehen: Weil die Augen von Rosa Heiny nicht mehr
oberte die Herzen im Nu, wie er mitmachen, liest Alltagsbegleiter Johannes Kiehn ihr im Emmendinger
FOTO: SPE
„Haus zum Engel“ vor.
erzählt.
–
Ein Jahr dauert
die Ausbildung
–
Das alles hört sich locker an, ist
es aber nicht. „Man muss zuhören können und sich einfühlen“,
erklärt der 52-Jährige. Die Ausbildung zur „zusätzlichen Betreuungskraft“ dauert etwa ein Jahr.
Die so qualifizierten Mitarbeiter
werden auch Alltagsbegleiter,
Präsenzkraft, Seniorenbetreuer,
Betreuungsassistent oder Alltagsbetreuer genannt. Sie lernen
unter anderem eine wertschätzende Kommunikationsmethode, die es ermöglicht, mit desorientierten Menschen in Kontakt
zu kommen. Das hilft Stress abzubauen und Würde zu behalten. Zur Ausbildung gehört ein
zweiwöchiges Praktikum in einer Pflegeeinrichtung. Jährliche
Weiterbildungen sind Pflicht.
Voll- und teilstationäre Pflegeeinrichtungen konnten schon
bisher zusätzliche Betreuungs-
kräfte anstellen, die das Angebot
an Unterstützung und Aktivierung für Pflegebedürftige mit
eingeschränkter Alltagskompetenz ergänzten. Seitdem das
Erste Pflegestärkungsgesetz am
1. Januar 2015 in Kraft trat, stehen
diese Betreuungsangebote allen
pflegebedürftigen Bewohnerinnen und Bewohnern beziehungsweise Pflegegästen offen.
Die Kosten übernehmen die
Pflegekassen. „Wer zum Beispiel
täglich zu uns kommt, hat das
Recht auf zwei Stunden Einzelbetreuung im Monat“, erklärt Johannes Kiehn. Das ist nicht viel.
Trotzdem hilft es den Menschen.
Seit 1. Januar 2017 ist das Pflegestärkungsgesetz nun neu geregelt. Künftig kann jeder versicherte Pflegebedürftige in vollund teilstationären Pflegeeinrichtungen in den Genuss dieser
Betreuungsangebote kommen.
Bisher war dies davon abhängig,
ob die Einrichtung das mit der
Pflegekasse verhandelt hatte. Ab
jetzt muss jede stationäre Pflegeeinrichtung mit den Kassen
Vereinbarungen schließen und
zusätzliche
Betreuungskräfte
einstellen. Finanziert wird das
Angebot wie bisher durch die
Pflegeversicherung. Auch ambulante Pflegedienste müssen
dann neben körperbezogenen
Pflegemaßnahmen und Hilfen
bei der Haushaltsführung solche
Alltagsbegleitung anbieten.
Die Diakoniestation Emmendingen-Freiamt hat mit Betreu-
ern gute Erfahrungen gemacht.
„So bleibt mir mehr Zeit für Aufnahmegespräche mit Angehörigen und die Planung der Touren“,
erklärt Gabi Kathmann, die das
Team leitet. Quereinsteiger wie
Johannes Kiehn können sich für
die Tätigkeit qualifizieren.
Kiehn selbst hat einen handwerklichen Hintergrund. Er ist
gelernter Kirchenmaler, konnte
aber aus gesundheitlichen
Gründen seinen Beruf nicht
mehr ausüben. Der Kontakt zu
Menschen ist ihm wichtig: „Ich
komme aus einer Landwirtsfamilie. Wir waren zwölf Kinder“,
erzählt er. So ist er Trubel gewohnt. Und dass sich einer auf
den anderen verlassen kann. Seinen Vater hat er 15 Jahre lang gepflegt.
Die Arbeit als Betreuer macht
Spaß, sagt Johannes Kiehn. Seine
Unterhaltungskunst und Spontaneität waren schon oft gefragt.
Etwa als der Kleinbus für die
Heimfahrt der Senioren wegen
einer Reparatur eine Stunde zu
spät kam. Da ließ er sich nichts
anmerken, um die teils verwirrten alten Menschen nicht zu beunruhigen. Spontan verteilte er
Liederbücher. „Wir sangen ein
Lied nach dem anderen, um die
Zeit zu überbrücken.“ Der Oberschwabe lacht, fügt dann aber
ernst hinzu: „Manche Situationen sind schon eine Herausforderung. Aber ich gehe erst nach
Hause, wenn ich meine Arbeit
gemacht habe.“
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Hochzeitsmess
H
z
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22. J
Januar
in B
Badd K
Krozingen
R
und 40 Aussteller präsentieren im Bad Krozinger
Kurhaus am Sonntag, 22.
Januar, in der Zeit von 11
bis 17.30 Uhr ihre aktuellen Angebote rund um das Thema Hochzeit
und Feierlichkeiten. Den Schwerpunkt legt der Veranstalter auf die
Bekleidung von Braut und Bräutigam sowie auf die Trauringe.
„Wir erwarten zwei Brautmodengeschäfte“, sagt Veranstaltungsmanagerin Ina Fuchs von der
Kur und Bäder GmbH. Zum einen
komme das Brautmodenhaus
Céleste aus Bahlingen am Kaiserstuhl. Chefin Yasmin Ponader werde in bewährter Weise die beiden
Modeschauen um 13.30 und 16
Uhr moderieren. Über Neuheiten
bei Traumkleidern in Weiß wird
auch das Team vom Geschäft Eva
Brautmoden mit Sitz in der Kurstadt informieren. Die Messe richte
sich bei freiem Eintritt jedoch nicht
nur an angehende Brautpaare und
deren Angehörige, sondern an alle,
die ein Fest planen. Die Auswahl an
Trauringen reiche von klassisch
bis modern. Darüber hinaus können Besucher sich informieren
über Torten, Blumen- und Tischdekoration sowie geeignete Räumlichkeiten für große und kleine
Feiern. Für die Wahl der Musik
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AUS DER REGION 9
Der Sonntag · 15. Januar 2017
Tschüss Windräder? An der Universität Freiburg forscht man an FLUGWINDKRAFTWERKEN
Forscher wollen den Wind
in großen Höhen zur Energieerzeugung nutzen und
das, ohne dafür riesige Anlagen bauen zu müssen.
Flugwindkraftanlagen sollen es möglich machen. An
ihnen forscht man auch an
der Universität Freiburg.
JENS KITZLER
Wer mit den Kindern losgeht,
um Drachen steigen zu lassen,
der kennt den Moment, in dem
einem die Kontrolle entgleitet.
Eben stand der Flieger noch steif
im Wind, jetzt beginnt
er, wilde Kreise zu fliegen. Die Arme müssen
fester zupacken, auf der
Leine verstärkt sich der
Zug. Und dann ist er
plötzlich weg – das
Fluggerät stürzt zu Boden. Das ärgert Vater
und Sohn, es liefert
aber gleichzeitig eine
Vorstellung von Kräften und Mechanismen,
von denen sich Wissenschaftler
eine Revolution der Windkraftnutzung erhoffen.
Es geht darum, den Wind dort
zu nutzen, wo er am stärksten
weht: In Höhen irgendwo zwischen 300 und 700 Metern, in
Regionen, in die kein Windrad
klassischer Bauart vordringt. An
diesem Vorhaben forscht auch
Moritz Diehl, Professor für Systemtheorie, Regelungstechnik
und Optimierung am Institut
für Mikrosystemtechnik der
Universität Freiburg.
Diehl und seine Mitarbeiter
reduzieren Windkraftanlagen
auf das Wesentliche: Der übliche
Turm aus Beton erreicht die angestrebten Höhen ohnehin
nicht. Weglassen, sagt Diehl. Eine
Nabe für die Rotoren entfällt
dann auch und riesige Flügel benötigt man ebenfalls nicht – es
reichen die Flügelspitzen, an denen die höchsten Geschwindigkeiten erzielt werden. „Da
kommt die meiste Energie an“,
Können so die Flugmaschinen einst in den Himmel katapultiert werden, um dort Strom
FOTOS: JKI
zu erzeugen? Moritz Diehl (links und oben) an der Versuchsanlage.
erläutert Diehl den Gedanken,
den er schon als junger Mann
hatte und dessen Grundproblem
er lange mit sich trug: „Doch wie
kann man diese Energie ernten?“
So: Flugobjekte kreisen an einer Leine am Himmel und übernehmen die Rolle der Flügelspitzen des Windrades. Sie schrauben sich, Achterfiguren fliegend,
in die Höhe. Dabei spulen sie die
Leine immer weiter ab, die auf einer Walze aufgerollt ist – und deren Rotation dann über einen
Generator Strom erzeugt. Ist die
Leine ausgezogen, geht das Fluggerät in einen Sturzflug in Richtung Basis über, die Leine wickelt
sich wieder auf, und alles beginnt von vorne.
Das klingt abenteuerlich, beflügelt aber eine ganze Branche.
Die deutsche Firma Enerkite beispielsweise, die mit einem Drachen an einer Leine arbeitet und
bereits einen Prototypen ihrer
Flugwindkraftanlage
zeigen
kann. Skysails Power aus Ham-
Auch andere arbeiten an Flugwindkraftwerken. So stellt sich die Konkurrenz von Skysails Power künftige Offshore-Windparks vor – noch
FOTO: SKYSAILS/ZVG
aber gibt es sie nur als Animationsfilm.
burg erstellt – zumindest im Rechner statt, wo programmiert
Animationsfilm – ganze Off- und simuliert wird. Denn womit
shore-Windparks mit Drachen das Ganze steht und fällt, sind
auf dem Meer. Die US-Firma Ma- die Algorithmen für die Steuekani Power hat den Prototypen rung, mit der sich die Flieger späeines Flugzeugs entwickelt, das ter selbst in der Luft halten und
Strom über windgetriebene Pro- möglichst hohe Effizienz erziepeller erzeugt und über ein Ka- len sollen. Verlangt ist „Predictibel nach unten leitet.
ve Control“, eine Steuerung also,
Die Grundgedanken sind ver- die zig mal pro Sekunde vorauslockend: In großen Höhen weht rechnet, was als nächstes passieder Wind fast immer, erste Stu- ren wird, um dann bereits eine
dien gehen von einem riesigen Reaktion parat zu haben.
Potenzial an Standorten aus.
Auch starten soll das System
Flugwindkraftweralleine. Die Freike sollen finanziell
burger tüfteln an
schlanker sein als
einem Prinzip, bei
Die Höhenwinddie massiven Bedem die Flieger
Branche trifft sich
tontürme
der
aus einer Drehung
dieses
Jahr
Windräder: „Wir
heraus in den
in Freiburg
bräuchten weniHimmel katapulger Material pro
tiert werden. „Wie
Kilowatt Leistung“, sagt Moritz bei einem Hammerwerfer“, erDiehl. Und aufstellen ließen sie klärt Moritz Diehl. Zumindest
sich auch an Orten, wo man mit dafür gibt’s dann auch ein ExpeTürmen gar nicht hinkäme.
riment zum Anfassen: In einer
In Freiburg forscht Moritz Halle auf dem Gelände der TechDiehl an einer eigenen Variante nischen Fakultät steht ein medes Höhenwindkraftwerks. Da- terhoher Rotationsapparat samt
bei teilt sich ein Zugseil in zwei Flugzeugmodell, an dem der
Stränge, an deren Ende je eine Hammerwurf studiert wird.
Art kleines Segelflugzeug seine
Die
Höhenwindforschung
Achten in die Luft malt. Die Flie- steckt in den Kinderschuhen –
ger sind schneller und sollen im Beweise für Praxistauglichkeit
Gegensatz zu den Drachen stabi- gibt es bislang nicht. Und auch
ler in der Luft liegen, die Seil-Tei- rechtliche Aspekte sind bisher
lung soll den Luftwiderstand kaum geklärt. „Es ist beispielsverbessern. „Meine Vision ist, weise die Frage, ob sich solche
dass solche Systeme einmal den Technologie jemals in die deutMarkt abräumen“, sagt Diehl.
schen Genehmigungslandschaft
Forschung heißt nicht, dass einpassen kann“, sagt Moritz
das zehnköpfige Team rund um Diehl. Fragen, die die Forscher
Diehl, der sein „Highwind“ ge- unter Gleichgesinnten diskutienanntes Projekt von der Univer- ren können, auf der Airborne
sität im belgischen Leuven mit Wind Energy Conference 2017.
nach Freiburg brachte, mit Sei- Die große Fachtagung der Fluglen und Winden experimentiert. windkraft-Forschung
gastiert
Die meiste Arbeit findet am diesen Oktober in Freiburg.
Erfolgreiche Zeugensuche
Zwei Frauen melden sich im Fall MARIA L. bei der Polizei – eine könnte bei der Ermittlung weiterhelfen
konstruieren. Das Amtsgericht
hatte der Veröffentlichung der
Bilder zugestimmt, um die Frau
ausfindig zu machen. Tatsächlich meldete sie sich bereits am
Samstagnachmittag, nachdem
das Foto in der Badischen Zeitung zu sehen war.
Die Zeugin war vermutlich die
letzte Frau, mit der Hussein K.
vor der Tat Kontakt hatte. Über
die Vernehmung will die Polizei
nichts mitteilen. Sie erhoffe sich,
durch die Zeugin ein besseres
Gesamtbild zu bekommen. Zu-
vor hatte sich eine zweite von
der Freiburger Polizei gesuchte
Zeugin gemeldet. Dabei handelte es sich um eine Radfahrerin,
die etwa zur vermuteten Tatzeit
am Tatort an der Dreisam vorbeifuhr. Nach Angaben der Polizei hat die Frau von der Tat aber
nichts mitbekommen. Hussein
K., der im Gefängnis Hohenasperg einsitzt, hat sich zur Tat
immer noch nicht geäußert.
Der Afghane Hussein K., der
als minderjähriger Flüchtling
2015 nach Deutschland einge-
reist war, steht in dringendem
Verdacht, etwa eine Stunde nach
der Straßenbahnfahrt die 19-jährige Studentin Maria L.vergewaltigt und ermordet zu haben. Wie
nach der Festnahme von Hussein K. am 2. Dezember bekannt
wurde, war er 2013 in Griechenland wegen des versuchten Mordes an einer Frau zu einer achtjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, aber nach einem Jahr amnestiert worden. Die deutschen
Behörden wurden darüber nicht
RIX
informiert.
PROZESS
gegen Studenten, der Mitbewohnerin tötete
Ist Marc P. (25, Name geändert)
ein eiskalter Mörder, oder ist er
so sehr von Depressionen gefangen, dass er nicht anders konnte,
als seine 31 Jahre alte Mitbewohnerin zu erstechen? Diese Frage
muss das Landgericht Freiburg
nun in einem aufsehenerregenden Strafprozess klären. An der
Täterschaft des Angeklagten gibt
es keine Zweifel, ob er allerdings
auch schuldfähig war, als er im
August 2016 seine Bluttat beging, ist nicht so eindeutig.
In Handschellen und mit Ketten an den Füßen betritt der
schmächtige junge Mann mit
den langen braunen Haaren den
Gerichtssaal. Seit dem 10. August
sitzt er in U-Haft. Untergebracht
ist er derzeit, unter anderem weil
er als selbstmordgefährdet gilt,
in der Psychiatrie des Gefängniskrankenhauses Hohenasperg.
An Suizid-Gedanken, so berichtet er, leidet er seit seiner Jugend.
Aufgewachsen ist der Sohn eines alkoholkranken deutschen
Monteurs und einer russischen
Übersetzerin in einem Dorf in
Nordbaden. Nach dem Abitur
kam er zum Studium nach Freiburg, doch wurden seine seelischen Probleme hier so groß,
dass er nicht mehr zur Uni ging:
Kontakt zu anderen zu haben sei
immer schwer für ihn gewesen,
so der junge Mann. Wegen seiner
Antriebslosigkeit begab er sich
auch in eine Therapie, wo er sich
aber offenbar nie so ganz mit all
seinen Problemen öffnete.
Einsam muss es gewesen sein,
das Leben des Marc P., der noch
nie eine Freundin hatte und seine Tage mit dem Konsum von
Pornos, anderen Filmen und Videospielen verbrachte. Freunde
hatte er keine, wohl aber Vorbilder, darunter die Romanfigur
„Hannibal Lecter“, ein Mörder
und Kannibale. Nur die Beziehung zur Mutter soll im Leben
von Marc P. intakt gewesen sein.
–
Ein „Manifest“ verfasst
–
In dem Haus, in dem er in Freiburg-Lehen wohnte, führte Marc
P. ein völlig zurückgezogenes Leben, bis Anfang August 2016 Jeanette L. (Name geändert) dort
einzog: Mit ihr geriet der junge
Mann sofort in Konflikte, die
sich vor allem an der Religiosität
der aus Paderborn stammenden
Frau entzündeten, die in Freiburg ihr Leben neu ordnen wollte. L. und ihr christlicher Glaube
passten nicht zum Hass auf alles
Religiöse, den Marc P. in sich aufgestaut hatte. Der Plan, die junge
Frau sozusagen stellvertretend
für alles, was er in seinen Mitmenschen hasste, zu töten,
muss schnell in P. gereift sein. Er
verfasste am PC ein sogenanntes
„Manifest“, das er „Gerede eines
Irren“ nannte und in dem er darlegte, warum er die Frau („Ich
wollte sie wirklich, wirklich tot
sehen“) ermorden wollte: Gläubige seien „irrational und
dümmlich“ und hätten „einen
ernsten Dachschaden“, so der
Angeklagte in dem Pamphlet, in
dem er auch seinen eigenen Tod
ankündigte.
Am Abend des 10. August ging
er dann, erneut den Disput su-
In Handschellen und mit Ketten
an den Füßen wird der Beschuldigte ins Gericht geführt. FOTO: DPA
chend und mit Tötungsabsicht,
zu seiner Mitbewohnerin und
stach ihr im Verlauf eines weiteren Streits in den Hals. Anschließend wollte er warten, bis die
Frau verblutete. Als sie jedoch
wider Erwarten zu entkommen
versuchte, verfolgte er sie bis ins
Treppenhaus, wo es zu einer
Rangelei kam, wo der Angeklagte
erneut auf sie einstach. Für die
Selbsttötung fehlte ihm dann allerdings „der Mumm“, so ein Polizeibeamter, der den Mann
nach der Verhaftung vernahm.
Das Urteil in dem Verfahren
wird Ende des Monats erwartet:
Marc P. erwartet entweder die
Unterbringung in der Psychiatrie oder eine lebenslange Haftstrafe. Insgesamt sind fünf Verhandlungstage anberaumt. In einer Erklärung seines Verteidigers Roland Beckert hat Marc P.
den Mord eingeräumt. Zu Prozessbeginn betonte er zudem,
dass die Tat ihm leidtue.
BERND PETERS
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bis 31. Januar 2017
Nach wochenlanger Suche hat
sich nun eine wichtige Zeugin
im Fall Maria L. bei der Polizei in
Freiburg gemeldet. Die Frau war
mit derselben Straßenbahn wie
der mutmaßliche Täter, Hussein
K., in der Nacht auf den 16. Oktober um 1.57 Uhr von der Freiburger Innenstadt in Richtung Littenweiler gefahren. Hussein K.
hatte sich neben sie gesetzt, worauf sie den Platz wechselte. Das
konnte die Polizei anhand von
Aufnahmen der Überwachungskameras in der Straßenbahn re-
„Ich wollte sie wirklich,
wirklich tot sehen“
Wegen Umbau!
Strom vom Himmel
10 AUS DER REGION · EXTRA
Der Sonntag · 15. Januar 2017
Nischen geschaffen
Vor zehn Jahren bereitete das RAUCHVERBOT kleinen Kneipen große Sorgen
2017 jährt sich die Einführung des Nichtraucherschutzgesetzes zum zehnten Mal. Viele Gastronomen
fürchteten damals um ihre
Existenz, als das Rauchverbot auch in kleinen Kneipen
griff. Inzwischen hat sich
die sprichwörtlich dicke
Luft längst verzogen.
DANIEL WEBER
„Allmählich stellt sich Panik ein“,
lautete 2007 eine Überschrift in
dieser Zeitung fünf Wochen bevor in Baden-Württemberg das
Rauchverbot für Kneipen galt.
„Aspekte einer Endzeit“ wurden
im dazugehörigen Text beschrieben. Wenige Wochen später ging es im Artikel mit der
Überschrift „Dicke Luft in der
Kneipe“ dann um die Folgen des
in Kraft getretenen Rauchverbots. Wirte klagten über Umsatzverluste und sahen ihre Existenzen bedroht.
Diese
Schreckensszenarien
sind längst vergessen. Anfang
2009 wurde das Landesnicht-
raucherschutzgesetz
genauso. An diesem
modifiziert,
nachdem
Abend hat Mitarbeiter
ein Tübinger Gastronom
Markus seine Schicht.
vor dem BundesverfasDer 46-Jährige hat vor
sungsgericht geklagt hatrund zehn Jahren hier
te und in Teilen Recht beangefangen. „Für uns
kam. In Kneipen mit nur
war das damals eine Kaeinem Raum und wenitastrophe“, sagt er, ehe er
ger als 75 Quadratmetern
eine
Handbewegung
Gastraum, wo keine warmacht, die auch einen
men Speisen angeboten
abstürzenden Börsenund keine minderjährikurs beschreiben könngen Gäste hereingelassen
te.
Umsatzrückgänge
werden, ist das Rauchen
von rund 60 Prozent haseither wieder erlaubt.
be das Rauchverbot daSo auch in der Café-Bar
mals gebracht. „Wir haAtelier in der Lörracher
ben das Rauchverbot
Teichstraße. „Das Rauaber durchgezogen“, erchen ist Teil dieser Kneizählt er. Die Raucher sind
pe“, sagt Aileen Weber, die
vor die Tür gegangen,
hier seit mehr als zehn In kleinen Kneipen einer der wichtigsten Einrich- was wiederum Probleme
Jahren im Service arbei- tungsgegenstände: der Aschenbecher. FOTO: DPA mit Anwohnern bedeutet und sich noch gut an
tete.
die Tage erinnern kann, an de- man kennt sich hier beim VornaAls nach rund anderthalb Jahnen im Atelier der Aschenbecher men. „Erzähl ruhigweiter, ich ha- ren das Gesetz modifiziert wurnicht mehr zu den wichtigsten be Zeit“, winkt einer locker ab. de und der Alte Simon damit
Einrichtungsgegenständen zäh- „Die Leute wollen hier herkom- wieder Raucherkneipe sein durflen durfte. „Mit den Zahlen ging men, sich unterhalten und dabei te, „da ging die Kurve sofort wiedas ganz rapide bergab. Weniger eine rauchen“, fasst Weber zu- der nach oben“, erzählt Markus,
Gäste, weniger Umsatz“, erzählt sammen, was auch für viele an- ehe er zwei frische Bier für die
die 31-Jährige, während die ers- dere Kneipen dieser Art gilt.
Stammgäste am Tresen zapft.
ten Stammgäste durch die Tür
Im Alten Simon in der Freibur- Neben ihnen steht ein Aschenkommen. Es geht entspannt zu, ger Konviktstraße verhält es sich becher, wie an allen Tischen
steigt der Qualm langsam Rich- „Das war natürlich nicht zulässig
und wurde vom Amt für öffentlitung Decke.
che Ordnung unterbunden.“
Spezielle Kontrollen ohne Anlass
Damals herrschte Stress
machte das Amt jedoch nicht.
im Ordnungsamt
–
Heute werde das Rauchverbot
Auch im Freiburger Ordnungs- weitgehend eingehalten, nur
amt erinnert man sich an durch- vereinzelt gebe es noch Verstöaus turbulente Tage im Sommer ße.
2007. Plötzlich musste man eine
„Damals war das eine sehr
Flut von Fragen zur Rechtslage emotional geführte Debatte“,
klären und rechtsverbindliche sagt Daniel Ohl, LandespresseAuskünfte geben. „Dies war sprecher Hotel- und Gaststättennicht einfach, weil es zahlreiche verbandes Dehoga, der den TüFragen zur praktischen Umset- binger Gastronomen bei dessen
zung gab, die der Gesetzestext Klage unterstützte, durch die das
nicht eindeutig beantwortete“, Gesetz modifiziert wurde. „Heuheißt es aus dem Amt. Schon im te ist das Thema durch“, sagt Ohl.
Laufe des Herbsts 2007 nahmen Durch die Gesetzesmodifizieauch die Hinweise zu, dass Be- rung wurden Nischen geschaftreiber einzelner Gaststätten das fen, über die die Branche sehr
Rauchen gesetzeswidrig tolerier- froh sei. „Der Nichtraucherten oder gar förderten. Manche schutz, und um den geht es ja,
Gaststätten erklärten sich da- wird mit diesem Gesetz vollummals zeitweise komplett zu Rau- fänglich erreicht“, sagt Ohl. Man
cherlokalen. Die einen still- könne essen gehen, ohne vollgeschweigend, andere hängten ein qualmt zu werden. „Rauchfrei ist
Schild auf: „Ab 22 Uhr Raucher- die Regel. Rauch ist die Ausnahparty“ oder bezeichneten ihr Pu- me.“ Das habe sich in der Gesellblikum als „offene geschlossene schaft inzwischen auch absolut
Gesellschaft“. Tagsüber galt dann durchgesetzt. „Wer keinen Rauch
in diesen Gaststätten das Rauch- will, der muss ja nicht in eine
verbot, abends wurde geraucht. Raucherkneipe.“
–
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Sportlich unterwegs bei Schnee und Sonnenschein
Snowboard, Ski und Stand-Up-Paddling: Die Wintersport- und Outdoorschule Blackforestmagic am Feldberg feiert 25-jähriges Bestehen
K
anada im Jahr 1989, Whistler Mountain: In einem der
größten zusammenhängenden Skigebiete weltweit lernt der sportbegeisterte Thomas Bührer snowboarden. Die heute populäre Sportart wirkte damals
fremdartig, wurde von vielen belächelt und als kurzlebige Modeerscheinung abgetan.
Thomas Bührer jedoch faszinierte das Snowboarden von Beginn an,
er ließ sich von der gängigen Meinung nicht beirren und 1992, drei
Jahre nach seiner Rückkehr aus Kanada, gründete der Freiburger eine
Snowboardschule am Feldberg:
Blackforestmagic.
Gleichzeitig ließ er sich beim
Deutschen Skilehrerverband zum
Snowboardlehrer ausbilden. Es
Im Sommer: Kanutouren auf dem Altrhein
dauerte nicht lange und er konnte
mit der Anstellung zusätzlicher Lehrer das Kursangebot erweitern: Neben Anfänger- und Fortgeschrittenenkursen wurden künftig auch
Freestyle-Workshops, Trampolintraining für Freestyler, Slalom-
Ein Prost auf die
Black Forest Magic zum
25-jährigen Jubiläum
vom Yellow Hirsch Hotel
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PR
Workshops und Snowboardcamps
angeboten. Einige Jahre blieb Thomas Bührer mit Blackforestmagic
der fast Einzige, der Snowboardkurse anbot – erst später nahmen aufgrund der steigenden Nachfrage
auch andere Wintersportschulen
diesen Bereich in ihr Angebot auf.
Durch das Grund- und Hauptschullehramtsstudium, das Bührer parallel absolvierte, sowie Weiterbildungen im Bereich der Erlebnispädagogik fließen stets aktuelle pädagogische Erkenntnisse in das Kursangebot mit ein. Seit vielen Jahren unterrichtet er an einer Schweizer
Hauptschule, bietet zudem Schneesport- und Outdoorkurse für Studenten der Universität Freiburg an
und arbeitet als Dozent an vielen
Volkshochschulen des Landes.
Ein Projekt des Lehrers für Sport,
Englisch, Geographie und Technik
war es, eine weitere Zielgruppe in
den Wintersport miteinzubeziehen:
Sehbehinderte und Blinde – so bewies er, dass es auch ihnen möglich
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Meter vom Grafenmattlift und dem
Zeigersessellift entfernt, die es inzwischen seit 25 Jahren gibt und die
auch BZ-Card-Partner ist, bietet im
Winter nicht nur Ski- und Snowboardkurse für alle Könnerstufen,
sondern auch Langlauf- und Skatingkurse sowie geführte Schneeschuhtouren.
Neben diesem umfangreichen
Winterprogramm bietet Blackforestmagic zahlreiche Outdoor-Aktivitäten im Sommer an: geführte Kanu-, Kajak- und Stand-Up-PaddlingTouren auf dem Altrhein ab Bad Bellingen, Bogenschießkurse, Floßbau,
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MENSCHEN UND MÄRKTE 11
Der Sonntag · 15. Januar 2017
Bedrohliche Umarmung
GRUNDEINKOMMEN I
Freiburger Ökonom weist auf Folgen der Roboterisierung hin
JOHANNES BURGER
Vom Resturlaub in die Rente
A
Die Stimmen, die ein bedingungsloses Grundeinkommen fordern, werden lauter.
Dazu gehört auch der Freiburger Wirtschaftsprofessor Bernhard Neumärker,
der eine Alternative zum
Fordern und Fördern der
Hartz-Gesetze für dringend
notwendig hält. Sein Argument: Der Gesellschaft geht
bald die bezahlte Arbeit aus.
KLAUS RIEXINGER
In der vergangenen Woche gab
der japanische Lebensversicherer Fukoku Mutual Life Insurance bekannt, 34 Stellen durch
Maschinen zu ersetzen, die
durch künstliche Intelligenz gesteuert werden. Die Maschinen
namens Watson der Firma IBM
lesen Berichte von Ärzten ein,
verschlagworten sie und sammeln Informationen über Dauer
und Art der Operation. Dabei berücksichtigt Watson sowohl die
persönliche Vorgeschichte des
Versicherten als auch Details des
Versicherungsvertrags. Über die
Auszahlung entscheiden dann
zwar immer noch Menschen aus
Fleisch und Blut. Doch auch die
sollen bald ersetzt werden.
Solche Meldungen wecken seit
geraumer Zeit die Aufmerksamkeit von Bernhard Neumärker
(53), Professor für Wirtschaftswissenschaft an der Universität
Freiburg. Neumärker ist sich sicher, dass der Trend zur Automatisierung enorme Auswirkungen
auf unsere künftige Arbeitswelt
haben wird. Obwohl derzeit insbesondere in Deutschlands Süden Fachkräfte fehlen und der
Beschäftigungsgrad Rekordmarken erreicht, erwartet Neumärker eine Trendwende: Maschinen und Roboter werden immer
häufiger die menschliche Arbeit
ersetzen. „Interessant wird es
dann, wenn diese Effekte global
auftauchen“, sagt Neumärker.
Und das könnte bald so weit sein.
So hat etwa der Autobauer VW
angekündigt, in fünf Jahren die
Roboterisierung
konsequent
voranzutreiben.
Skeptiker der Roboterisiertungsthese halten entgegen,
dass sich gleich- oder ähnlichlautende Prognosen in der Vergangenheit nie bewahrheitet
hätten. So ging etwa Ende der
1980er Jahre in Gewerkschaften
die Furcht vor der vollautomatisierten Fabrik um. Doch die technische Utopie manches Unternehmers erwies sich damals als
GANZ PERSÖNLICH
Erneut machen Roboter Menschen Jobs streitig. Doch diesmal kann es ernst werden.
Weg in die Sackgasse: Vollauto- bot ist freilich der höfliche Ummatisierte Fabriken waren un- gang. Neumärker erinnert auch
flexibel, Maschinen und Compu- an die vielen Maschinen wie
ter wurden eher zu Helfern als zu Drohnen, die inzwischen AufgaVerdrängern. Neumärker setzt ben in der Armee übernommen
dem entgegen, dass es inzwi- haben. „Da ist der Anreiz Menschen einen bedeutenden Unter- schen zu ersetzen besonders
schied gibt: Die Entwicklung von hoch.“ Generell gelte: Man kann
künstlicher Intelligenz und Hu- den Fortschritt nicht aufhalten.
manoiden – also Robotern, die
Aber man sollte sich rechtzeiMenschen nachempfunden sind tig überlegen, wie man mit dem
und menschliche Züge überneh- Fortschritt umgeht, mahnt Neumen – gab es damals nicht. Jetzt märker. Sollten tatsächlich imaber, sagt Neumärmer weniger Menker, taucht künstschen eine bezahlte
liche Intelligenz in
Beschäftigung finComputern immer
den,
funktioniere
häufiger auf. „Das
der heutige Sozialunterscheidet Indusstaat aus Fordern
trie 4.0 von Industrie
und Fördern nicht
3.0“, sagt er. Japanimehr. An dieser Stelsche Roboter in der
le bringt der WirtPflege, die vorgeben
„Die Trennung schaftsprofessor das
menschliche Wärme
zwischen Arbeit bedingungslose
auszustrahlen, inGrundeinkommen
und Freizeit ist ins Spiel – in welcher
dem sie Menschen
altmodisch.“
umarmen,
haben
Ausgestaltung auch
jüngst für Schlagzei- Bernhard Neumärker, immer. Ohne ein sollen gesorgt. Der Frei- Wirtschaftsprofessor ches Modell, ist er
burger
Ökonom
überzeugt, werden
rechnet damit, dass Pflegerobo- Menschen in großer Zahl vom
ter angesichts des Pflegenot- gesellschaftlichen Leben ausgestands auch in Deutschland zum schlossen. Die Trennung zwiThema werden.
schen Arbeit und Freizeit hält
Was inzwischen möglich ist, der Forscher ohnehin für altmohat jüngst eine Wissenschaft- disch. Er strebt derzeit ein Forlerin in Signapur demonstriert: schungsprojekt an, um AlternaSie konstruierte – in Grenzen – tiven auszuloten. „In der Gesellein Abbild von sich. Die Roboter- schaft gibt es so viel zu tun. Aber
frau kann zwar nicht forschen, viele Tätigkeiten werden nicht
aber immerhin recht gut die Sek- bezahlt“, sagt er. Mit einem beretariatsarbeit übernehmen. Da- dingungslosen Grundeinkomzu gehört auch, auf bestimmte men, das jeder unabhängig von
Fragen von Anrufern mit Flos- Einkommens- und Lebenssituakeln zu antworten. Oberstes Ge- tion erhalten soll, erwartet er,
FOTOS: DPA, SCHNEIDER
dass sich Menschen in ihrer Freizeit fortbilden und dieses Wissen der Gesellschaft zugute
kommt. Auf der anderen Seite
müsste sich der Staat Gedanken
machen, wie er Unternehmen
künftig besteuert. Wenn immer
mehr Roboter die Arbeit übernehmen, brechen dem Staat die
Lohnsteuereinnahmen
weg.
Neumärker schlägt daher die
schon in den 1970er-Jahren diskutierte Wertschöpfungssteuer
vor: Nicht mehr die Arbeit durch
den Menschen wird besteuert,
sondern die Arbeit an sich.
Neumärker plädiert aber für
einen behutsamen Systemwechsel. Einen radikalen Schnitt hält
er angesichts fehlender Erfahrungen für riskant. Mit Interesse
beobachtet er das am 1. Januar
angelaufene finnische Experiment mit 2 000 Arbeitslosen,
die zwei Jahre lang ohne Gegenleistungen – also bedingungslos
– monatlich 560 Euro erhalten.
Allerdings ist ihm dieser Test zu
klein angelegt: zu kurz, zu wenig
Geld, keine Kontrollgruppen (etwa Menschen mit Jobs).
Neumärker betont, dass das
bedingungslose Grundeinkommen weder eine linke noch eine
rechte Idee sei. Aber selbstverständlich sprechen sich Linke
für ein hohes Grundeinkommen
aus, während Konservative oder
Neoliberale wollen, dass es eine
„Armutslücke gibt“: dass also das
Grundeinkommen einen deutlichen Abstand zu Erwerbseinkommen aufweist, so dass die
Leute weiterhin einen Anreiz haben, Jobs anzunehmen.
uch wenn er sich öffentsche Vertretung des südbadilich nicht dazu äußert:
schen Handwerks auf LandesMan kann sich den eheund Bundesebene, die sein ermaligen Hauptgeschäftsführer klärtes Steckenpferdwar,wurde
der Freiburger Handwerkskam- Burger von jetzt auf gleich entmer (HWK), Johanzogen. Als dieser
nes Burger (63),
sich öffentlich zur
seit Mittwoch als
Wehr setzte, wurde
entspannten Mener abgemahnt.
schen vorstellen.
Was folgte, war ein
Der mehr als einlanger Streit vor
einhalb Jahre wähdem Freiburger Arrende Streit mit
beitsgericht, aus
seinem Arbeitgedem Burger als Sieber ist ausgestanger nach Punkten
den, Burger ist mit
hervorging: Die
sofortiger Wirkung Im Ruhestand: JohanHWK musste die
nes Burger. FOTO: ZVG Abmahnung zuin den Vorruhestand versetzt. Die
rücknehmen. Ihr
Vorruhestandsvereinbarung
wurde angekreidet, dass sie
wurde von der VollversammBurger zu Unrecht die Bezüge
lung der Kammer in nichtgekürzt hatte, was eine satte Geöffentlicher Sitzung verabhaltsnachzahlung zur Folge
schiedet. Über die Konditionen hatte. Und das Gericht monierund Inhalte der Absprache wur- te, dass man Burger nach seiner
de Stillschweigen vereinbart.
Abberufung als HauptgeJohannes Burger ist der dritte
schäftsführer kein adäquates
Hauptgeschäftsführer der
alternatives Arbeitsfeld gegeKammer in Folge, der das Haus ben hatte. Nicht kritisiert wurim Zwist verlässt, auch wenn
de nur, dass die Kammer gegendie Kammer am Ende betonte, über Burger tatsächlich weies habe „gute Gespräche“ gege- sungsbefugt war und somit das
ben, die in die VorruhestandsRecht hatte, seine Arbeitsbereiregelung gemündet hätten.
che zu ändern. Burger konnte
Nach allem, was im Streit zwisich zwar als rehabilitiert seschen Burger und dem Ende
hen, der Konflikt jedoch blieb
2014 gewählten Kammerpräsi- ungelöst.
denten Johannes Ullrich nach
Bis im November 2016 die dicke
außen gedrungen war, ist es
Überraschung kam: Burger
wohl aber eher ein zähes Tausollte nun doch wieder als Geziehen gewesen, das da nun ein schäftsführer im Bereich „BilEnde gefunden hat. Der quirlige dung“ für die HWK arbeiten,
Ullrich und der nicht minder
hieß es. Es schien, als sei eine Eiaktive Burger waren im Somnigung über eine gütliche Trenmer 2015 öffentlich aneinander nung endgültig gescheitert,
geraten: Ullrich warf seinem
und Ullrich schickte Burger an
einstigen Duzfreund Burger
dessen erstem Arbeitstag nach
vor, ihn nicht bei seinem politi- mehrmonatiger Krankheit zuschen Kurs der Kammerfühnächst einmal für zwei Monate
rung zu unterstützen. Dieser
in den Resturlaub. Diese Zeit
wiederum konterte, dass Ullnutzten beide Seiten offenbar
rich ihn von allen wichtigen
für neue Verhandlungen über
Entscheidungsprozessen in der Burgers Ausstieg. Wie es in der
Kammer abgeschnitten habe.
Chefetage weitergeht, ist offen:
Nach ungelösten internen Que- Die Aufgaben der Geschäftsrelen gab die HWK im August
führung teilen sich die beiden
2015 in einer knappen MitteiGeschäftsführer Rainer Botsch
lung bekannt, dass man Burger und Wolfram Seitz-Schüle.
als Hauptgeschäftsführer ablö- Wann und ob erneut ein dritter
sen und sein Arbeitsfeld neu
Chef gewählt werden wird, ist
BERND PETERS
zuschneiden werde: Die politi- offen.
KURZ GEFASST
TESTO
Betrugsermittlungen gegen Ex-Mitarbeiterin
Eine langjährige Mitarbeiterin des Lenzkircher Messgeräteherstellers Testo soll das Unternehmen um 1,5 Millionen Euro
betrogen haben, indem sie Gutscheine auf ihren Namen
ausstellte. Die Mitarbeiterin ist nach Angaben von Testo
DS
inzwischen entlassen, die Staatsanwaltschaft ermittelt.
„Eine Partei widerWillen“
GRUNDEINKOMMEN II
Lörracherin Uschi Bauer an Spitze des Landesverbandes des Bündnisses Grundeinkommen, das als Partei bei Bundestagswahl antreten möchte
Nachdem sich im September
vergangenen Jahres in München
das Bündnis Grundeinkommen
als erste sogenannte Grundeinkommenspartei Deutschlands
gegründet hatte, ist am Freitag
in Stuttgart auch der badenwürttembergische Landesverband gegründet worden. Das
Bündnis Grundeinkommen tritt
als Ein-Themen-Partei zur Bundestagswahl 2017 an. Als erste
Landesvorsitzende sowie Spitzenkandidatin wurde Uschi Bauer aus Lörrach gewählt.
„Ich engagiere mich seit 2009
für das bedingungslose Grundeinkommen“, erzählt die 59 Jahre
alte Marketingfrau im Gespräch
mit dem Sonntag am Tag nach
ihrer Wahl. Angefangen als Mitgründerin der sogenannten Krö-
nungswelle, einer erst lokalen Initiative, die mittels goldener
Pappkronen mit der Inschrift
„Wenn jeder sein eigener König
ist, muss keiner der König des
anderen sein“ und inzwischen
im Verbund mit Aktivisten aus
dem gesamten Bundesgebiet für
das bedingungslose Grundeinkommen wirbt, reifte in ihr vergangenen Herbst der Entschluss,
sich nun auch parteipolitisch zu
engagieren. „Für mich war es eigentlich nie denkbar, in einer
Partei mitzuwirken. Auf jeden
Fall nicht in einer der etablierten“, so die gebürtige Bayerin, die
seit 30 Jahren im Dreiländereck
lebt. „Das Bündnis ist eine Partei
wider Willen, in Deutschland haben wir keine andere Möglichkeit, das bedingungslose Grund-
einkommen auf die politische
Agenda zu bringen.“ Eine Volksabstimmung sei schließlich
nicht möglich.
Bauer bezeichnet die Partei
und ihre Gründung als „SystemHack“. Einziger Zweck und Programmpunkt der Ein-ThemenPartei sei die Einführung des
Grundeinkommens für alle. „Wir
setzen voll auf die Zweitstimmenkampagne“. So werde das
Thema auf Millionen von Wahlzetteln bei der Bundestagswahl
präsent sein. Wer für das Grundeinkommen ist, kann sein Kreuz
setzen. Eine indirekte Volksabstimmung quasi, so die Idee der
Partei. „Unser Ziel ist, dieser Idee
vom bedingungslosen Grundeinkommen, das die Gesellschaft vom Kopf auf die Füße
Landesvorsitzende und Spitzenkandidatin Uschi Bauer FOTO: ZVG
stellen würde, eine flächendeckende Aufmerksamkeit zu verschaffen“, sagt die zweifache
Mutter. Ob das am Ende für den
Bundestag reiche, sei erst einmal
nicht relevant. „Wichtig ist, dass
die Idee in das Bewusstsein der
Menschen kommt. Dann geht es
um den Bewusstseinswechsel,
dass die Menschen es wollen. Danach wird darüber geredet, wie
es finanziert werden soll.“
Dazu gebe esviele Modelle, die
Partie lege sich auf keines fest.
Die Partei, die Ende Januar 14
Landesverbände stellen will, wolle ausschließlich das bedingungslose Grundeinkommen
einführen. „Wenn es eingeführt
ist, löst sie sich wieder auf. Wir
haben überhaupt nichts mit
Machtstrukturen am Hut“, betont Bauer.
An Geld zur Einführung eines
bedingungslosen
Grundeinkommens fehle es nicht, sagt die
Landesvorsitzende. „Es fehlt an
gegenseitigem Vertrauen, einfach gönnen können. Wenn statt
Angst Solidarität herrscht, verändert sich die Gesellschaft völlig. Eine lebenswerte Zukunft für
alle Menschen, das treibt mich
an“, fasst sie zusammen.
Neben Uschi Bauer wurden
weitere Personen aus Südbaden
gewählt: Dieter Heß, Wirtschaftswissenschaftler aus Herbolzheim, ist Schatzmeister und
steht auf Platz sechs der Kandidatenliste zur Bundestagswahl.
Judith Matern, Theaterpädagogin aus Freiburg, ist Beisitzerin
des Vorstands. Matthias Lindmer aus Lörrach steht auf Platz
drei, Isabelle Fortagne-Dimitrova aus Lörrach auf Platz sieben
der Landesliste. DANIEL WEBER
12 NACHRICHTEN
Der Sonntag · 15. Januar 2017
CDU will Stärke zeigen
KURZ GEFASST
USA
Schritt zur Abschaffung von „Obamacare“
Der US-Kongress hat einen weiteren Schritt zur Rücknahme
der Gesundheitsreform („Obamacare“) des scheidenden USPräsident Barack Obama gemacht. Das Repräsentantenhaus
verabschiedete mit der Mehrheit der Republikaner-Abgeordneten eine Haushaltsmaßnahme, die als Voraussetzung
für die Rücknahme des Gesetzes gilt. Der Sprecher des Abgeordnetenhauses Paul Ryan sagte: „Diese Reform ist gescheitert.“ Der Senat hatte zuvor eine ähnliche Maßnahme getroffen.
Der künftige US-Präsident Donald Trump hatte die Abschaffung
DPA
von „Obamacare“ im Wahlkampf versprochen.
FALL AMRI
Union will Untersuchungsausschuss
Knapp einen Monat nach dem islamistischen Anschlag auf
einen Berliner Weihnachtsmarkt spricht sich nach Grünen
und Linken nun auch die Union im Bundestag für einen
Untersuchungsausschusses im Fall des Attentäters Anis Amri
aus. Dies sagte Unionsfraktionschef Volker Kauder nach Ende
einer CDU-Klausur im saarländischen Perl. Ablehnend äußerte
sich Kauder hingegen zum Vorschlag aus Reihen der SPD, zur
Aufklärung möglicher Behördenpannen einen Sonderermittler
im Bundesinnenministerium und den betroffenen LandesDPA
ministerien einzusetzen.
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SCF – Hertha BSC Berlin
Merkel fordert CSU trotz des Streits um die OBERGRENZE zur Zusammenarbeit auf
Berlin (AFP). Die CDU will
sich im Wahlkampf als Garant der inneren Sicherheit
präsentieren. Der Parteivorstand verabschiedete am
Samstag eine Erklärung mit
dem Titel „Für Freiheit und
Sicherheit durch einen starken Staat“. Wo die Union
regiere, lebe es sich sicherer,
sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
Die CDU-Chefin zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen einer Klausurtagung des Parteivorstands im saarländischen
Perl: „Wir haben die Weichen gestellt für das neue Jahr.“ Die Parteispitze beschloss bei ihrem
Treffen zum Auftakt des Wahlkampfjahres Erklärungen zur inneren Sicherheit und zur Wirtschaftspolitik.
In dem Papier zur inneren Sicherheit stellt sich die CDU als
Garant für Sicherheit dar und erhebt schwere Vorwürfe gegen
rot-grüne Landesregierungen. Es
gebe in Deutschland „Zonen unterschiedlicher Sicherheit“, heißt
es dort. „Wo Rot-Grün regiert,
steht die Sicherheit auf dem
Spiel.“ Die CDU wirft beiden Parteien massive Versäumnisse im
Kampf gegen Terrorgefahr und
Kriminalität vor.
Die CDU-Spitze erklärte, alle
Landespolizeien müssten über
die gleichen Befugnisse zur Gefahrenabwehr verfügen. „In Zeiten hochmobiler Gefährder und
grenzübergreifender
Organi-
Wie geht das Heimspiel des SC Freiburg
gegen den FC Bayern München aus?
badische-zeitung.de/sctipp
Die Karten werden unter allen richtigen Ergebnistipps verlost.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahme ab 18 Jahren.
Bergwacht Schwarzwald
Notruf 112
sierter Kriminalität fordern wir,
dass auch in Bremen, Berlin und
Nordrhein-Westfalen die Schleierfahndung ermöglicht wird.“ Es
sei zudem nicht nachzuvollziehen, dass die rot-rot-grüne Berliner Landesregierung und die
rot-grüne nordrhein-westfälische Regierung den verstärkten
Einsatz intelligenter Videotechnik „aus ideologischen Gründen“ ablehnten.
Auch beim Kampf gegen Einbrecher wirft die CDU der NRWRegierung Versäumnisse vor.
„Mehr als 37 Prozent aller Wohnungseinbrüche in Deutschland
wurden 2015 in Nordrhein-Westfalen verübt, obwohl NordrheinWestfalen nur 22 Prozent der
Einwohner Deutschlands hat.“
Diese Zahl habe die CDU-Spitze
„aufgerüttelt“, sagte Merkel.
BERLIN (AFP/DPA). Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) will den wegen
seiner Stasi-Vergangenheit umstrittenen
Baustaatssekretär
Andrej Holm entlassen. Um den
parteilosen Holm hatte es seit
seiner Berufung vor einem Monat Diskussionen gegeben.
Müller erklärte am Samstag in
Berlin, er habe Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lomp-
scher (Linke) „nach reiflicher
Überlegung und intensiven Gesprächen mit den Koalitionspartnern“ aufgefordert, dem Senat eine Vorlage zur Entlassung
Holms vorzulegen. Holm habe
in den letzten Wochen Gelegenheit gehabt, „sich und seinen
Umgang mit der eigenen Biografie zu überprüfen und zu entscheiden, ob er ein hohes politisches Staatsamt ausfüllen kann“,
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Gas- und Wasserversorgung:
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erklärte Müller. Seine Interviews
und Aussagen in dieser Frage
zeigten aber, „dass er zu dieser
Selbstprüfung und den dazugehörigen Rückschlüssen nicht
ausreichend in der Lage ist“.
Holm gilt als Experte für
Stadtentwicklung und war von
der Linken in den neuen Senat
geholt worden. Der 46-Jährige
hatte als junger Mann für die
DDR-Staatssicherheit gearbeitet.
Kürzlich musste er jedoch einräumen, 2005 gegenüber der
Berliner Humboldt-Universität
falsche Angaben dazu gemacht
zu haben.
Die Grünen in Berlin reagierten mit Erleichterung auf die angekündigte Entlassung Holms.
„Jetzt wird sich der Senat auf seine Arbeit konzentrieren“, sagte
Vize-Regierungschefin Ramona
Pop.
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Merkel äußerte die Erwartung
auf eine gute Zusammenarbeit
mit der CSU im Wahlkampfjahr.
„Wir werden in den kommenden
Wochen und Monaten bis zur
Sommerpause die programmatische Arbeit weiterführen, auch
gemeinsam mit der CSU“, sagte
die Kanzlerin. Im Sommer solle
dann das Wahlprogramm stehen.
Angela Merkel forderte die
Schwesterpartei auf, an einem
geplanten Treffen von CDU und
CSU Anfang Februar in München
festzuhalten. „Wir von der Seite
der CDU haben uns diesen Termin vorgemerkt, und wir gehen
einfach davon aus, dass er stattfindet“, sagte Merkel. Horst Seehofer hatte die Tagung wegen
des Streits in der Flüchtlingspolitik infrage gestellt.
Berlins Bürgermeister Müller will den Experten für Stadtentwicklung wegen STASI-VERGANGENHEIT entlassen
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NOTDIENSTE
Während die CDU-Chefin mit
ihrer Partei in Perl damit erste
Weichen für den Wahlkampf
stellte, muss sie um die Unterstützung der Schwesterpartei
CSU weiter werben. Merkel
machte deutlich, dass sie trotz
des ungelösten Streits um eine
Obergrenze für Flüchtlinge auf
einen gemeinsamen Wahlkampf
setzt: Der Konflikt bedeute nicht,
„dass man nicht gemeinsam diesen Wahlkampf führen kann“.
Während CSU-Chef Horst Seehofer auf einer festgeschriebenen Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen in Höhe
von 200 000 besteht, lehnt Merkel dies ab. Sie sei aber der Meinung, „dass man mit einem solchen Dissens leben kann“, da es
bei anderen Themen „sehr, sehr
viel Gemeinsames gibt“.
Staatssekretär Holm soll gehen
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gegen Hertha BSC Berlin am 29.1.2017.
Mit einem Bekenntnis zur Schwesterpartei CSU und einem heftigen Angriff auf SPD und Grüne hat Merkels
FOTO: DPA
CDU die Weichen für den Wahlkampf gestellt.
Waldkirch
Freiburg
Titisee
Lörrach
Bad Säckingen
morgen
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Neustadt
FELDBERG
1493 m
-7°
Schluchsee
-8°
Bonndorf
-4°
St. Blasien
-8°
2° Schopfheim
WaldshutWeil a. Rh. -5°
Tiengen
Rheinfelden
Viele Wolken und immer wieder Schnee, vor
allem im Süden und Osten. Von Nordwesten
her allmählich freundlicher. Teils windig bei
maximal minus 2 bis plus 2 Grad.
heute
0°
Müllheim
Basel
DEUTSCHLANDWETTER
Mit nordwestlicher Strömung gelangt noch
immer feuchte Polarluft nach Südbaden. Heute
halten sich den ganzen Tag viele Wolken und immer wieder fällt Schnee. Gegen Abend lassen die
Schneeschauer etwas nach. Die Temperaturen
erreichen 0 Grad in Freiburg. Es weht schwacher
Westwind. Morgen fallen anfangs noch Flocken,
dann lockern die Wolken etwas auf. Bis zur
Wochenmitte bleibt es oft trocken und die Sonne
zeigt sich zeitweise. Es wird kälter.
-4°
-8°
0°
-6°
Bad Krozingen
Furtwangen
REGIONALWETTER
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1 l/m²
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übermorgen
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Niederschlag
0 l/m²
Niederschlag
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Frankfurt
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6 12 18 Uhr
Windstärken in den Kreisen in Beaufort
08:11/17:05Uhr
20:51/09:54Uhr
Auf- und Untergangszeiten gelten für Freiburg
Saarbrücken
Stuttgart
0°
-6°
Freiburg
2°
0°
0°
-1° Berlin
Hannover
Dresden
Nürnberg
-10°
1
Rostock
Hamburg
-1°
-5°
-2°
-4° München
0°
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„Jeder will sich verbessern“
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Wenn Fußball irritiert
und frustriert
ährend
Handball-Bundes.
sich das
Das vergangene Jahr
Transferwar für die Mannen
Karussell in der Fußdes Bundestrainers
ball-Bundesliga
Dagur Sigurdsson
noch recht träge
glorreich verlaufen
dreht, kommt das
– mit dem überrajunge Sportjahr 2017
schenden EM-Titel
TONI NACHBAR
schon richtig in
in Polen und dem
Schwung. Nachdem
Gewinn einer Olymsich Kamil Stoch aus Polen
piamedaille in Rio de Janeiro.
nach einem dramatischen FiNun erwarten viele von ihnen
nale als Vierschanzentournee- erneut ein Abschneiden unter
Sieger feiern ließ, sorgte der
den ersten drei – trotz der Koninternationale Fußball-Verkurrenz des schier übermächband für fette Schlagzeilen:
tigen Gastgebers Frankreich,
Ab 2026 sollen 48 Nationen
der Kroaten, Dänen oder Noram Endturnier der Weltmeisweger.
terschaft teilnehmen. Das For- Die deutsche Tennisspielerin
mat der Superlative hat hier
Angelique Kerber indes erpolitische Euphorie und dort
klomm den Platz der Weltrangsportliche Bedenken ausgelistenersten und startet als
löst. Aber irgendwie hat ein
gejagte Favoritin in „down unenglisches Boulevardblatt
der“.
doch nicht so unrecht, als es
Zwei große Sportereignisse
stöhnte, den Fußball-Oberen
bieten immerhin in den nächssei „the world not enough“.
ten zwei Wochen die Chance,
Blickt man vom zunehmend
ein bisschen Abstand zu geirritierenden und frustrieren- winnen vom irrationaleren
den Fußball-Geschäft zu anFußball.
deren Sportarten, geht es
Wer diese Sportart trotz GensSchlag auf Schlag: In Frankheimer und Kerber nicht verreich hat diese Woche die
missen kann, dem sei heute
Handball-Weltmeisterschaft
der große Aufprall in der Preder Männer begonnen, in Mel- mier League zwischen Manbourne starten morgen Nacht chester United und dem FC
die Australian Open im Tennis. Liverpool empfohlen. Und die
In Rouen, Metz, Nantes oder
Afrika-Meisterschaft zwängt
Paris geht es um sehr viel für
sich auch noch zwischen Skidie Sieben des Deutschen
Abfahrten und Biathlon.
RENÉ KÜBLER
Als das letzte von vier Testspielen vorüber war, konnte Christian Streich bilanzieren. In den Katakomben des deutlich in die
Jahre gekommenen Stadions in
La Linea, unterhalb des Felsens
von Gibraltar gelegen, stand ein
grundsätzlich zufriedener SCCoach. Ein bisschen besorgt war
er aber auch.
Allerdings nicht wegen der 1:3Niederlage gegen den FC Brügge.
Gegen den belgischen Meister
kann man schon mal verlieren,
besonders dann, wenn dem Gegner gleich zwei Sonntagsschüsse
gelingen. „Gute Präsenz, gute Organisation und stets der Wille,
Fußball zu spielen“, resümierte
Streich. Es galt nicht nur für diese Partie, sondern auch für jene
gegen den FC Vaduz (3:1), die PSV
Eindhoven (1:2) und Sparta Prag
(0:0).
Es galt auch für die wohl dosierten, aber doch intensiven
Trainingseinheiten an der Costa
del Sol. „Eine gesunde Konkurrenzsituation“, hat Streich beobachtet. Und Spieler, die sich in
Teilbereichen verbessert haben.
So wie Nils Petersen beispielsweise, der sichtlich engagiert
war, seine Arbeit nicht allein auf
den Torabschluss zu beschränken, sondern auch dann engagiert zu Werke zu gehen, wenn
der Gegner in Ballbesitz ist. „Nils
hat gut gegen den Ball gearbeitet“, urteilte Streich. Aber auch
die Laufstärke eines Onur Bulut
oder die defensive Präsenz eines
Lukas Kübler hob er hervor.
Die Summe der einzelnen
Leistungssteigerungen hat dazu
geführt, dass das Gesamtniveau
der Mannschaft noch einmal gestiegen ist. Und der Druck, sich
im Training beweisen zu müssen. Entsprechend konzentriert
und engagiert gingen die SC-Profis beim Üben zur Sache. „Wir ha-
Leserbrief im INTERNET schreiben:
DAS JUNGE SPORTJAHR
SC-Coach CHRISTIAN STREICH bilanziert zufrieden die Erkenntnisse aus dem Trainingslager
Der SC Freiburg ist zurück
aus seinem achttägigen
Trainingslager im spanischen Sotogrande. Im Gepäck: wichtige Erkenntnisse
und durchwachsene Testspielergebnisse. Dennoch
bleibt ein guter Gesamteindruck, aber auch die Sorge
wegen zweier angeschlagener Spieler.
Ihre Meinung
interessiert uns!
Zwei, die sich schätzen: SC-Trainer Christian Streich und Stürmer Nils Petersen während einer Übungseinheit
FOTO: AKE
im spanischen Sotogrande.
ben einen hohen Anspruch an
uns selbst“, erklärt Mike Frantz.
Der aktuell achte Tabellenplatz
in der Fußball-Bundesliga stelle
keine Gefahr für die Arbeitsmoral dar. Im Gegenteil. „Jeder will
sich verbessern“, betont Frantz.
„Und jeder weiß“, ergänzt Christian Streich, „wo er sich verbessern
kann. Sogar ganz genau.“ Und
genau das könne zu einer positiven Entwicklung führen: „Wenn
einzelne kleine Schritte nach
vorne machen, macht auch die
Mannschaft einen Schritt.“
Welche Mannschaft am kommenden Freitag gegen den FC
Bayern München auflaufen
wird, das sei noch nicht abschließend geklärt, sagt Streich. Es gebe gewisse Tendenzen, aber auch
sehr viele Überlegungen. „Stenzel oder Bulut auf der rechten
Seite vorne. Oder Maximilian
Philipp, weil der nochmal andere
Fähigkeiten am Ball hat.“ Die Frage sei: „Willst du ein bisschen
mehr das oder ein bisschen
mehr das?“
–
Marc-Oliver Kempf
braucht Geduld
–
Eine nicht unbedeutende Rolle
spielt die personelle Situation.
Lange sah es in Sotogrande so
aus, als könne sie besser kaum
sein. Julian Schuster und Havard
Nielsen trainierten und spielten.
Auch die Langzeitverletzten Georg Niedermeier und Marc-Oliver Kempf konnten zumindest
wieder individuelle Einheiten
absolvieren. „Es ging schon ganz
gut“, berichtet Kempf, der noch
einige Zeit brauchen wird, um
voll einsatzfähig zu sein, der
aber hofft, in dieser Saison noch
zahlreiche Spiele für den Sportclub bestreiten zu können.
Bei all den guten Eindrücken
hatte Christian Streich zwischenzeitlich auf Holz geklopft.
„Toi, toi, toi, dass es so bleibt“, lauteten seine Worte. Und dann verletzten sich im letzten Testspiel
gegen Brügge doch noch zwei
Spieler: Caglar Söyüncü an den
Adduktoren und Nicolas Höfler
an der Wade. Wie schwerwiegend
oder weniger schwerwiegend deren Blessuren sind, wird sich erst
im Laufe der Woche zeigen.
KURZ GEFASST
BASKETBALL
Erstligist USC Freiburg unter Druck
Freiburgs Erstliga-Basketballerinnen durchleben harte Zeiten.
Heute spielen die USC-Frauen zum dritten Mal binnen acht
Tagen – und müssen die dritte Niederlage befürchten. Nach
dem knappen 67:74 im Pokal-Viertelfinale gegen Herne und
dem am Ende desaströsen 60:96 im Spiel der Central Europe
Women League in Brünn (Tschechien) steht heute um 15 Uhr
in der Liga die Partie beim deutschen Vizemeister Saarlouis
an. Der Tabellendritte steht komfortabel da, die Eisvögel dagegen
STR
sind auf Rang neun und damit schon in Abstiegsnähe.
EISHOCKEY
EHC Freiburg schlägt Bayreuth 6:3
Die Eishockey-Cracks des Zweitligisten EHC Freiburg haben
Aufsteiger Bayreuth Tigers vorgestern Abend mit 6:3 besiegt.
2224 Fans im Stadion an der Ensisheimer Straße sahen ein
Spiel, das bis zur Schlusssekunde packend war und in dem
Routinier Radek Duda mit zwei Treffern am Ende für die
DS
Entscheidung sorgte.
Selbstbewusst gegen Chile
DEUTSCHLANDS HANDBALLER
Nach dem erfolgreichen WMStart gehen die deutschen Handballer mit großem Selbstvertrauen in ihr zweites Gruppenspiel am heutigen Sonntag (14.45
Uhr) gegen Chile. „Wir sind routinierter, haben mehr Erfahrung,
sind körperlich stärker“, sagte
Bundestrainer Dagur Sigurdsson gestern und bezifferte die
Siegchancen auf 70 Prozent.
Auch gegen Chile wird der Isländer wohl auf seinen im Auftaktspiel überragenden Kapitän
Uwe Gensheimer setzen kön-
vor dem zweiten Gruppenspiel der Weltmeisterschaft in Frankreich
nen. Wann der Weltklasse-Linksaußen zur Beerdigung seines Vaters nach Mannheim reisen
wird, ist weiter unklar. „Er wird
sicher noch ein Spiel in der
Gruppenphase fehlen. Aber wir
wissen noch nicht, wann“, sagte
DHB-Vizepräsident Bob Hanning. Trotz der unklaren Situation um den 30-Jährigen und der
zuletzt hohen Belastung für Akteure wie Rückraumspieler Kai
Häfner wird Sigurdsson zunächst auf Nachnominierungen
verzichten. „Alle sind ohne Ver-
letzungen durchgekommen. Wir
bleiben erst mal so, wie wir sind“,
sagte er. Inklusive Gensheimer
stehen ihm damit auch im zweiten WM-Spiel 15 anstatt der 16
maximal erlaubten Spieler zur
Verfügung. So lässt er sich die
Möglichkeit auf die jederzeitige
Nachnominierung eines Spielers offen – je nachdem, auf welcher Position er gerade Bedarf
hat. Der hart erkämpfte erste
Sieg gegen die Ungarn (27:23) gebe dem Team nun eine „optimale Ausgangslage für das Turnier“,
sagte Hanning. Dass gerade
Gensheimer und Torhüter Silvio
Heinevetter die DHB-Auswahl
gegen die Magyaren zum Sieg
trugen, wollte Sigurdsson nicht
überbewerten. „Wir haben bei
den vorherigen Turnieren gesehen, dass jeden Tag ein neuer
Held kommt. Das Turnier ist
lang und wir brauchen jeden.“
Deutlich wichtiger war für den
Coach, dass seine Mannschaft
gegen die Ungarn einige kritische Phasen erfolgreich überDPA Uwe Gensheimer erzielt gegen Ungarn 13 Treffer.
standen hat.
FOTO: HEUBERGER
16 SPORT
Der Sonntag · 15. Januar 2017
KURZ GEFASST
SKICROSS
Zacher wird Dritte in Watles
Skicrosserin Heidi Zacher ist im WM-Winter weiterhin in Topform
und hat sich beim Weltcup in Watles mit Rang drei den vierten
Podestplatz der Saison gesichert. Die 28 Jahre alte Sportlerin
vom SC Lenggries musste sich in Südtirol nur Sandra Näslund
aus Schweden und Georgia Simmerling aus Kanada geschlagen
geben. Bei den Herren gelang Daniel Bohnacker mit Rang fünf
ein starkes Comeback nach überstandenem Bänderriss. Der
Sieg ging an Armin Niederer aus der Schweiz vor Brady Leman
DPA
aus Kanada und Jean Frederic Chapuis aus Frankreich.
FUSSBALL
Mateschitz will keine Spieler verkaufen
Dietrich Mateschitz will die Spieler von RB Leipzig auch bei
weiter wachsenden Begehrlichkeiten internationaler Vereine
von einem Wechsel abhalten. „So ist das Geschäft. Aber wir
werden versuchen, in Leipzig die Spieler zu halten und mitzubieten“, sagte Mateschitz in einem Interview den Salzburger
Nachrichten. Zudem stellte der Red-Bull-Besitzer klar, dass
an einem angeblichen Kauf-Interesse für einen Club aus der
englischen Premier League überhaupt nichts dran sei. „Das
ist nicht einmal Kaffeesudlesen. Es wäre sogar eine außerordentliche Dummheit, nach dem erfolgreichen Engagement
in Leipzig jetzt auch an irgendeine Ergänzung in England zu
DPA
denken. Das wäre sportlich falsch.“
TENNIS
Muller triumphiert in Sydney
Der Luxemburger Gilles Muller (Foto) hat
das ATP-Turnier in Sydney gewonnen und
zwei Tage vor Beginn der Australian Open
den ersten Turniersieg seiner Karriere gefeiert. Der 33-Jährige gewann das Endspiel
7:6 und 6:2 gegen den Briten Daniel Evans.
Ab Mitte des zweiten Satzes war der stark
aufschlagende Linkshänder der klar überlegende Akteur. Seine bisherigen fünf ATPEndspiele hatte der Weltranglisten-34. Muller alle verloren.
Das Hartplatzturnier in Sydney war mit gut 437 000 Dollar
DPA
dotiert.
FUSSBALL
Lorant trainiertViertligisten
Werner Lorant, früherer Trainer von 1860 München, geht die
Aufgabe bei seinem neuen Verein Union Hallein in der vierten
Liga Österreichs optimistisch an. „Das kriegen wir hin. Ein
Lorant steigt nicht ab“, so der 68-Jährige: „Der Verein hat sich
DPA
um mich bemüht. Ich freue mich auf meine Aufgabe.“
FUSSBALL
Sam wechselt nach Darmstadt
Sidney Sam wechselt auf Leihbasis vom FC Schalke 04 zum
abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten SV Darmstadt 98,
teilten beide Vereine mit. Der 28-Jährige soll die Lilien zunächst
DPA
für ein halbes Jahr verstärken.
PA S S T!
Das BZ-Magazin zum SC
Freiburg
| 1. Fußball-Bundesliga
| Rückrunde | 2016/2017
|
>> DIE CO-TRAINER
Streichs Assistenten
im BZ-Interview
>> FAMILY-ACT
Die Fußball-Geschwister
Marc und Marta Torrejón
>> LOBESHYMNE
Bayerns Technischer
Direktor über den SC
>> SPIELERKÖPFE
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Eine Tätowierte für Heimat
Der FREIBURGER FC hat den Oberliga-Abstieg bestens verkraftet
Nach dem Abstieg aus der
Oberliga hat sich der Freiburger FC in der Verbandsliga bestens zu Recht gefunden. Nach der Hinrunde
steht der Traditionsverein
an der Tabellenspitze. Das
ist für die Macher aber gar
nicht entscheidend. Denn
vor allem wollen sie ihren
Spielern ein Heimatgefühl
vermitteln.
JAKOB SCHÖNHAGEN
Das akademische Viertel ist immer noch verinnerlicht. Obwohl
Philipp Züfle schon erfolgreich
sein Staatsexamen in Sport und
Englisch absolviert hat, verzögert sich seine Ankunft um fünfzehn Minuten. Schnee und Eis
haben den Weg versperrt. Während Züfles Brillengläser in der
Wärme des Innenraums beschlagen und die ersten Sprüche
geklopft sind, sieht man es dem
27-jähirgen nach. „Philipp ist eine Bombe, nicht nur spielerisch,
auch menschlich“, sagt sein Trainer Ralf Eckert. Der zweite Vorsitzende
Horst
Schepputat
schwärmt: „Wir sind froh, Spieler
wie ihn zu haben, die über den
Tellerrand rausschauen.“ Und
tatsächlich, Züfle hat viel zu erzählen und kann anekdotenreich berichten.
Auf den ersten Blick passt Züfles Geschichte nicht so recht zu
der seines derzeitigen Vereins.
Der FFCler schnürte seine ersten
Kickschuhe beim SC March, bevor er vier Jahre für den Sportclub aufs Leder drosch. In Offenburg spielte er A-Jugend-Bundesliga. Dort machte der quirlige
Mittelfeldmotor seine ersten
Oberligaschritte bei den Aktiven. Jeweils zwei Spielzeiten Verbands- oder Oberliga in Bötzingen, Bahlingen und Endingen –
der Fußballwanderer kennt die
Fußballregion wie nur wenige.
Der Blick über den Tellerrand hat
den Mann mit der Elvis-Locke alle zwei Jahre in einen neuen Fußballhafen gespült.
„Der Höhepunkt war Schottland“, sagt Züfle, der kommende
Woche sein Referendariat antritt. 2012 verbrachte der Bruder
der ehemaligen Erstligaspielerin
Pia Züfle ein Jahr als Assistenzlehrer in der schottischen Provinz Clackmannshire. Praktischerweise kickte nebenan der
Drittligist East Stirlingshire. Zuf
Zuf, wie die Eisenbahn, riefen
ihn die gut zweitausend Anhän-
Philipp Züfle (rechts) ist eine der wichtigen Spielerpersönlichkeiten beim FFC.
ger des Traditionsclubs am Ende.
Dabei war der Start kein leichter.
In einem der ersten Spiele sah
die drahtige Offensivkraft gegen
die kurz zuvor Insolvent gegangenen Glasgow Rangers die rote
Karte – nach nicht einmal dreißig Minuten. Sechs Monate später machte er es besser. Das
Rückspiel im Ibrox Stadion vor
45 000 Zuschauern spielte Züfle
durch.
Nach seinem Endingen-Intermezzo wechselte Züfle vorige
Saison zum FFC. „Ralf Eckert hat
über ein Jahr lang mit mir geredet“, erzählt er von den Mühen
seines Trainers. Aus der Oberliga
stieg der FFC als Sechstletzter ab,
zwei Plätze besser platziert als
im abstiegslosen Vorjahr. „Ein
Fehler im System“, findet Züfle.
Es folgte ein Umbruch. Nach
zehn Jahren verließ Michael Respondek den Verein nach Bahlingen, Die Leistungsträger Bilai Dirani, Ridji Sprich, Erik Uetz und
Stipe Malencia wechselten ebenfalls. Das Trainerteam nutzte
den Neuanfang, um neun A-Jugend-Spieler ins Team zu beordern. Züfle blieb. Zusammen mit
den erfahrenen Gildas Asongwe
und Lorenz Haas sollte er das
Team führen. Alle drei sind verletzt. Und trotzdem immer irgendwie dabei. Kreativkopf Züfle
machte zwei Spiele und beobachtet seit dem, wie das junge
Team durch die Liga marschiert.
Lediglich drei Mal hat der FFC
diese Spielzeit verloren. Zum
zweitplatzierten Denzlingen hat
der Primus zwei Punkte Abstand. Viele zum Zuschauen Verdammte wären da neidisch.
Nicht Züfle: „Ich versuche, dem
Team zu helfen.“ Zeitweise spielte der Sportwissenschaftler den
Physiotherapeuten. Dass die
Spieler sich ihrem Team so verbunden fühlen, ist ein Verdienst
der Verantwortlichen. Sie haben
beim FFC ein ganz besonderes
Klima geschaffen.
„Ralf ist ein Menschenfänger“,
sagt Züfle schmunzelnd über
seinen Trainer und fügt schnell
an: „Er gibt uns ein Teamgefühl.
Der FFC steht und fällt mit ihm.“
Vorstand Schepputat fügt hinzu:
„Unser Trainer könnte locker
zwei Klassen höher trainieren,
die Spieler bleiben wegen ihm.“
Auch Wandervogel Züfle, der auf
den Aufstieg hofft. In der Oberliga würde er gerne noch einmal
zwei Jahre für den FFC angreifen.
Er ist hier häuslich geworden,
fühlt sich wohl. Auch sein Bruder, Jurastudent Benjamin Züfle,
spielt mittlerweile auf sein Anraten für den deutschen Meister
von 1907.
–
Mehr Chancen
als der Gegner
–
Mit Ralf Eckert kann man eine
Stunde über die aktuelle Saison
diskutieren, ohne einmal die Tabellenführung anzusprechen.
Eckert Ziel ist es, sich stets mehr
Chancen als der Gegner zu erarbeiten. Er will aber mehr als nur
attraktiven Offensivfußball bieten. Dabei ist Eckert in diesem
Bereich spitze. Für sein Team hat
er mit einem Breisacher Schlosser einen eigenen „Footbonauten“ gebaut. Damit kann der ausgebildete Lifekinetik-Coach an
den koordinativen Fähigkeiten
seiner Spieler arbeiten.
Seit acht Jahren trainiert er
den FFC. Eine lange Zeit. Damit
hat er im vergangenen Herbst
den einstigen Rekordhalter Maximilian Heidenreich überholt.
Den nächsten Rekord hält sein
ehemaliger Trainer Volker Finke,
der 16 Jahre lang beim SC Freiburg die Fäden zog.
Die soziale Komponente ist
Eckert und seinem Co-Trainer
Axel Riesterer besonders wichtig. Bereits vor dem Gespräch
schickt Eckert Bilder vom FFCTrainingsgelände. Er will zeigen,
dass hier etwas geht. Weil der
FOTO: SEEGER
Verein seinen Spielern keine üppigen Gehälter bieten kann, will
Eckert seinen Spielern das FFCGrundstück zum Wohnzimmer
machen. „In das man gern nach
Hause kommt nach dem Schaffen oder der Schule“, wie Schepputat erklärt. Dazu hat Eckert die
Kabinentrakte aufgepeppt, große Konterfeis auf dem Platz aufhängen lassen und ein knackiges
Motto entworfen: Heimat is in
your head. Der Spruch ist malerisch festgehalten. Eine junge
Schwarzwälderin mit FFC-Tattoo
am Hals und einem Bollenhut
auf dem Kopf, der der Silhouette
der FFC-Heimat in HaslachWeingarten nachempfunden ist
– so sieht es aus, das Logo des
neuerfundenen ältesten Fußballvereins Freiburgs.
„Nach dem Wohnungs-Hopping früher ist das Heimatgefühl
wichtig“, findet Schepputat, der
vor zehn Jahren durch seinen
Sohn zum Verein fand. Mösle,
Schönberg, Dietenbach-Stadion
so hießen die alten und wechselnden Spielstätten des Vereins.
Apropos Sohn, Lucas Schepputat
kickt im Förderteam, das derzeit
die Bezirksliga als Primus anführt. Dort kicken eigentlich nur
Jugendspieler, ergänzt um zwei,
drei Erfahrene. „Wenn die den
Aufstieg packen, das würde uns
noch mehr als ein Oberligaaufstieg
bedeuten“,
versichert
Schepputat. Beim Hallenturnier
in Teningen war er auch präsent.
Dort traten die A-Jugend, die
erste und die zweite Mannschaft
an. „Ich versuche, mit allen Spielern zu reden.“ So versteht
Schepputat seine Aufgabe als
Bindeglied zwischen der Vorstandschaft und dem sportlichen Bereich. Auch die A-Jugend
ist in der Verbandsliga derzeit Tabellenführer. Am Ende der Saison könnte der FFC eventuell
gleich drei Aufstiege feiern. Das
wäre die Krönung des FFC-Heimatgefühls.
Klinsmann lobt eigene Arbeit
Der ehemalige Trainer der Fußball-Nationalmannschaft der USA glaubt, Gutes zu hinterlassen
Das neue BZ-Magazin zum SC Freiburg.
Hintergründiges und Abseitiges, Reportagen,
Interviews und Fakten rund um den Sportclub
in der ersten Fußball-Bundesliga.
• Streichs Assistenten und ihre Arbeit
im Hintergrund
• Europatrip: ein Trainingslager und
die Logistik, die dahinter steckt
• Wenn die Bayern kommen:
Taktik-Check von BZ-Experte Wormuth
• Dazu: der Kader, der Spielplan,
die Analysen der Vorrunde
Mehr dazu am 19. Januar in Ihrer BZ.
Jürgen Klinsmann hat eine positive Bilanz seiner Amtszeit als
Fußball-Nationaltrainer der USA
gezogen. „In den vergangenen
fünf Jahren ist eine Menge passiert, auf das ich stolz bin“, sagte
der ehemalige Bundestrainer
auf einer Trainertagung nahe
Los Angeles.
Dort äußerte sich der 52-Jährige erstmals öffentlich seit seiner
Beurlaubung vor knapp zwei
Monaten. Grund für die Trennung waren die vorangegangenen Niederlagen in der WM-Qualifikation gegen Mexiko und Costa Rica.
„Wenn das der Maßstab ist,
muss ich damit leben“, sagte
Klinsmann, unter dessen Regie
die USA 2013 als Gold-Cup-Sieger
Meister der Nord- und Mittelamerika-Zone wurden und 2014
Die Niederlagen gegen Mexiko und Costa Rica waren für ihn fatal: JürFOTO: DPA
gen Klinsmann als Coach der USA.
im WM-Achtelfinale standen. bis 2006 betreute, versammelte
Sein Nachfolger Bruce Arena, der in dieser Woche rund 30 Kandidie US-Auswahl bereits von 1998 daten aus der heimischen Liga
MLS erstmals zu einem Trainingslager. Nächste Gegner in
der WM-Qualifikation sind am
24. März Honduras und vier Tage
später Panama.
Die künftigen Ergebnisse würden zeigen, ob seine Programme
dabei helfen würden, die gesteckten Ziele zu erreichen, sagte
Klinsmann, der in der zweiten
Hälfte seiner Amtszeit auch
Technischer Direktor war. „Wir
haben eine Menge Knoten verknüpft, auch wenn es noch viele
gibt, die nicht verbunden sind wir wissen das“, räumte Klinsmann ein. Dies müssten nun die
nächsten
Verantwortlichen
übernehmen. Man müsse sich
bewusst sein, nur eine gewisse
Zeit zu haben, bevor jemand anderes auf seine Weise etwas auf
DPA
die nächste Stufe hebe.
SPORT · EXTRA 17
Der Sonntag · 15. Januar 2017
Kerber gilt als die große Favoritin
TENNIS : Bei den morgen beginnenden Australian Open in Melbourne sind 14 Deutsche am Start
Zum ersten Mal geht Angelique Kerber als die Nummer eins der Tennis-Welt
in ein Grand-Slam-Turnier.
Sie ist damit auf dem Papier
die größte Favoritin bei den
morgen beginnenden Australian Open in Melbourne.
Ihr Start in die neue Saison verlief jedoch unbefriedigend. Der
genesenen Serena Williams erging es nicht besser. Gibt es beim
ersten großen Turnier der Saison
also wieder eine Überraschung
bei den Damen? Wie sieht es bei
den Herren mit dem deutschen
Hoffnungsträger Alexander Zverev aus? Insgesamt sind jeweils
sieben deutsche Herren und Damen dabei, nachdem sich ges-
Noch nicht in Form : Angelique
FOTO: AFP
Kerber.
tern auch Mona Barthel noch
qualifizierte.
Angelique Kerber ist mit insgesamt nur einem Sieg bei den
Turnieren in Brisbane und Syd-
ney schwach ins neue Jahr gekommen. „Ich weiß, wie man
Grand Slams gewinnt“, sagte die
Norddeutsche dennoch selbstbewusst. Gegen Lessia Zurenko
ist Kerber Favoritin, zumal die
Ukrainerin zuletzt durch eine Viruserkrankung geschwächt war
und deswegen auf das Halbfinale beim Turnier in Hobart verzichtete.
Für Serena Williams war beim
Comeback nach dem frühzeitigen Saisonende wegen Schulterproblemen schon beim zweiten
Auftritt in Auckland Schluss. In
der Schweizerin Belinda Bencic
wartet eine schwere Erstrundengegnerin auf die 35-jährige Amerikanerin.
Eine Handvoll Spielerinnen
hofft auf den großen Triumph.
Die Polin Agnieszka Radwanska
konnte beim Finale in Sydney gegen die Britin Johanna Konta
aber nicht überzeugen und verlor. Die Rumänin Simona Halep
ist ebenfalls noch ohne GrandSlam-Titel. Eher infrage kommt
dafür aber möglicherweise die
Tschechin Karolina Pliskova,
Kerbers Finalgegnerin bei den
US Open. Die Slowakin Dominika Cibulkova, im Vorjahr Siegerin der WTA-Finals gegen Kerber,
stand in Melbourne schon im
Endspiel.
Laura Siegemund, immerhin
an Nummer 26 gesetzt, steht gegen die frühere WeltranglistenErste Jelena Jankovic vor einer
schwierigen Aufgabe in Runde
eins. Andrea Petkovic, Julia Görges, Annika Beck, Qualifikantin
Mona Barthel und Carina Witthöft - mögliche Zweitrunden-
gegnerin für Kerber - können für
einige Siege sorgen.
Die Rolle bei den Herren ist
klar vergeben: Novak Djokovic
gewann das Turnier schon sechsmal, darunter auch im Vorjahr
gegen Andy Murray. Der Schotte
stand fünfmal im Endspiel und
löste den scheinbar unantastbaren Serben im Vorjahr als Nummer eins der Welt ab. Nach der
Trennung von Trainer Boris Becker startete Djokovic mit dem
Finalsieg über Murray in Doha
bestens ins neue Jahr, hat im
Spanier Fernando Verdasco aber
einen sehr unangenehmen Auftaktgegner. „Das ist kein Alptraumlos, aber sicher eine Herausforderung“, sagte Djokovic.
Mit einem siebten Titel in Melbourne wäre er Rekordsieger das motiviert zusätzlich.
Der Schweizer Stan Wawrinka
gewann in Australien schon und
ist aktueller US-Open-Champion, der Kanadier Milos Raonic
erreichte im Vorjahr das Endspiel in Wimbledon. Altmeister
Roger Federer ist nach seiner
halbjährigen Pause ebenso nur
Außenseiter wie Rafael Nadal.
Auch der Spanier hatte im vorigen Jahr mit Verletzungen zu
kämpfen.
Von den Deutschen ist Alexander Zverev als Nummer 24
der Setzliste der größte Hoffnungsträger. Der Hamburger
könnte in der dritten Runde auf
Nadal treffen, der gegen Florian
Mayer beginnt. Auch Dustin
Brown gegen Raonic und JanLennard Struff gegen den Österreicher Dominic Thiem stehen
vor kaum lösbare Aufgaben. DPA
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Der Sonntag · 15. Januar 2017
Laura Dahlmeier Dritte
in Ruhpolding
BIATHLETIN
glänzt auch beim Heim-Weltcup
Auch wenn Laura Dahlmeier an
ihren beiden großen Rivalinnen
Kaisa Mäkäräinen und Gabriela
Koukalova nicht vorbei kam, war
Deutschlands neuer BiathlonStar „super happy“. Platz drei im
Ruhpolding-Sprint
bescherte
der 23-Jährigen gestern den bereits siebten Podestplatz der Saison.
Gleich eine halbe Minute war
die Finnin Mäkäräinen im
Schneetreiben schneller unterwegs. Und weil auch WeltcupSpitzenreiterin Gabriela Koukalova aus Tschechien am Schießstand fehlerfrei blieb und gut
acht Sekunden schneller war,
wurde es nichts mit dem ersehnten Heimsieg in der ChiemgauArena. „Kaisa war in einer SuperLaufform“, sagte Dahlmeier.
Starke Sechste wurde die am
Schießstand ebenfalls fehlerfrei
gebliebene Franziska Hildebrand.
Mäkäräinen freute sich nach
ihrem ersten Saisonsieg über
„ein fast perfektes Rennen“. Sie
sei sehr, sehr stark gewesen und
habe bei dem langsamen Schnee
auch gutes Material gehabt. Im
Kampf um das Gelbe Trikot der
Weltcup-Gesamtsiegerin liegen
die großen Drei nun weiter dicht
zusammen, Koukalova bleibt
vorerst an der Spitze.
–
Heute wird’s in Ruhpolding
noch einmal spannend
–
So richtig jubeln will das deutsche Biathlon-Team dann am
heutigen Sonntag beim Finale in
Ruhpolding, wenn sowohl Dahlmeier und Franziska Hildebrand
bei den Frauen als auch Arnd
Peiffer und Simon Schempp bei
den Männern ihre tolle Ausgangsposition in der Verfolgung
nutzen wollen. Mit zwei blitzsau-
beren Schießserien nährte Hildebrand die Hoffnungen auf
den Heimsieg. „Oh wie ist das
schön“, sangen die 15 000 in der
Chiemgau-Arena, während die
29-Jährige im leichten Schneetreiben gegen die Uhr kämpfte.
Überschwänglich wurde die
beim Staffelsieg am Donnerstag
geschonte Hildebrand im Ziel
mit zunächst klarer Bestzeit gefeiert, doch die Favoritinnen kamen da erst noch. „Ich bin mit
zweimal Null durchgekommen,
das ist immer eine gute Grundlage“, sagte Hildebrand und war
zufrieden mit ihrem Rennen.
Als erste der sechs deutschen
Skijägerinnen war Miriam Gössner mit der Startnummer sieben
ins Rennen gegangen. Die 26Jährige blieb im Liegendanschlag fehlerfrei, setzte sich vorübergehend an die Spitze. Doch
nach drei Fehlern im Stehendanschlag wurde sie 53., der Kampf
um die WM-Qualifikation ist somit für sie nicht einfacher geworden. Platz zehn im PokljukaSprint im Dezember steht als
bislang bestes Ergebnis in ihrer
Saisonbilanz. Auch die anderen
deutschen Skijägerinnen hatten
so ihre Probleme am Schießstand. Franziska Preuß (2 Fehler)
wurde 31., Vanessa Hinz (2) kam
auf Rang 35 und Maren Hammerschmidt (3) beendete das
Rennen auf Rang 39.
Stark präsentierte sich die frühere Weltmeisterin und Weltcup-Gesamtsiegerin Darja Domratschewa. Bei ihrem zweiten
Weltcup nach Baby- und Krankheitspause wurde die Weißrussin nach nur einer Strafrunde 13.
In der Vorwoche in Oberhof war
die dreimalige Olympiasiegerin
im Sprint auf Platz 37 und in der
Verfolgung auf Rang 34 gelauDPA
fen.
„Über das Emotionale“
Fußball-Landesliga: Norbert Schneider soll den SV LAUFENBURG 08 vor dem Abstieg retten
Die „Nullachter“ aus Laufenburg stecken im Abstiegskampf, doch das ist
kein Grund zur Panik für
die Verantwortlichen: Auf
der Trainerposition hat der
Verein nun eine kurzfristige
und eine langfristige Lösung gefunden.
MORITZ NEUFELD
Einen Kennenlernabend mit der
Mannschaft braucht Norbert
Schneider, der neue Trainer des
SV 08 Laufenburg, nicht.
Schließlich stand er in dieser
Spielzeit schon sechs mal mit ihr
auf dem Platz. Der 33-jährige Abwehrmann und langjährige Führungsspieler wurde nun für den
Rest der Saison an die Seitenlinie
befördert. Der sportliche Leiter
Frank Rudigier musste ihn erst
überzeugen, denn das Amt bedeutet für Schneider einiges an
Aufwand zusätzlich zum Beruf,
wo er erst kürzlich eine neue
Stelle übernommen hat. Aber
Rudigiers Überzeugungskraft
und auch der Zuspruch aus der
Mannschaft brachten Schneider
zum Umdenken.
Der SV 08 Laufenburg steht
zur Winterpause auf dem drittletzten Tabellenplatz – Saisonziel war Rang acht gewesen, doch
in der Hinrunde lief es nicht
rund. Nun geht es für Schneider
und sein Team um den Klassenverbleib. „Ich probiere es über
das Emotionale anzugehen“, sagt
Schneider. Mit jedem Akteur hat
er schon ein Einzelgespräch geführt und klar gemacht, was er
von wem erwartet. Der gelernte
Defensivmann möchte seinem
Team besonders das Verteidigen
einimpfen. So gibt er kompaktes
Abwehrverhalten und enge Räume gegen den Ball als Marschrichtung für die Rückrunde vor.
Um die spielerischen Möglichkeiten des Teams im Angriff
muss er sich keine Sorgen machen, er sieht in seinem Kader
„genug Spieler, die den Unterschied machen können“. Jetzt
gelte es, wieder Spaß zu entwickeln – dann werde der Erfolg
schon kommen.
Die Stimmung im Training sei
gut, befindet Schneider – vielleicht sogar zu gut? „Ich glaube,
dass ist so ein bisschen eine Generationensache. Früher ist man
vielleicht eher ins Training ge-
Langjähriger Führungsspieler und nun Trainer in Laufenburg: Norbert Schneider (links).
kommen und hat sich gegenseitig angeschnauzt und dann war
es okay, da hat es positiv gebrodelt. Heute ist die Mentalität bei
den Jungs eher: Ruhig bleiben
und weiter arbeiten.“ Mit der Arbeit ist er zufrieden, jeder ziehe
gut mit – den Klassenerhalt zu
schaffen, traut Schneider sich
und dem Team absolut zu.
Schneiders Engagement ist
einvernehmlich nur für die verbleibende Spielzeit vorgesehen.
Anschließend übergibt er – so
der Plan – ein Landesligateam an
die neue Dauerlösung beim SV
08 Laufenburg. Die heißt Michael Wasmer und kann von sich behaupten, ein „echter Laufenburger Junge“ zu sein. Seit der F-Jugend hält der 41-Jährige seinem
Klub die Treue, aktuell ist er Trainer der zweiten Mannschaft der
„Nullachter“ in der Kreisliga A.
„Ein weinendes Auge“ habe er
schon, weil er seine Mannschaft
abgeben müsse, sagt Wasmer,
den beim SV 08 alle „Wase“ nennen. Deshalb sei es für ihn auch
nicht in Frage gekommen, sofort
zur Winterpause den Posten zu
wechseln – er ist „absolut heiß“
darauf, mit der Zweiten den Aufstieg in die Bezirksliga zu erreichen. Doch als Frank Rudigier
auf ihn zugekommen sei, habe
er nicht lange überlegen müssen. „Ich habe Lust, mit dem Verein etwas Neues zu schaffen“,
sagt Wasmer, der unabhängig
von der Ligazugehörigkeit das
Ruder in Laufenburg übernehmen wird.
Rudigier erhofft sich nun endlich eine langfristige Zusammenarbeit – seit dem Weggang
von Erfolgscoach Erkan Aktas im
Jahr 2015 blieb keiner lang auf
dem Trainerposten, stets waren
es persönliche Gründe für die
Trennung. So auch bei Thomas
Lindemann, der schon im September 2016 das Amt aufgegeben hatte. Von Wasmer als „Vollblut-Nullachter“ ist Rudigier absolut überzeugt. „Er hat bei der
zweiten Mannschaft bewiesen,
wozu er fähig ist. Ich habe lange
mit ihm zusammen gekickt und
kenne ihn gut, genauso kennt er
den Verein in und auswendig.“
Die Reserve des SV 08 stieg unter Wasmer in die Kreisliga A auf
und ist dort schon zum wiederholten Male im Rennen um die
ersten Ränge dabei. Wasmer hatte mit seiner kommunikativen
Art „immer einen direkten Draht
zu seiner Mannschaft“, stellt Rudigier fest.
Worauf Wasmer Wert legt,
wird schnell klar: „Ich sehe gerne
Teamspirit und Vereins-Identifikation. Man muss merken, dass
die Jungs Spaß daran haben, zusammen zu spielen. Und dieser
Spaß soll auch über die Mannschaften hinweg gehen.“ Hier
sieht er noch Luft nach oben –
die Verbundenheit zwischen erster Mannschaft, zweiter Mannschaft und den Jugendteams will
er stärken. „Wir wollen mittelfristig wieder mehr aus der eigenen
Jugend gewinnen“, pflichtet ihm
Rudigier bei.
FOTO: KONZOK
Schon laufen im Hintergrund
die Planungen für die kommende Spielzeit. Der Verein meldete
bereits mehrere Spielerwechsel:
Max Stockkamp verlässt auf eigenen Wunsch den SV 08, um in
der Bezirksliga beim FC Wallbach
mehr Einsätze zu bekommen.
Der langjährige Angreifer der
Laufenburger wurde in dieser
Saison nicht so recht glücklich
und konnte nicht an seine Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen. Rudigier will ihm keine
Steine in den Weg legen, betont
aber: „Ich habe Max noch nicht
aufgegeben. Er geht erst mal nur
ein halbes Jahr nach Wallbach,
danach sehen wir weiter.“
Auch Onur Yildirim zieht es
von Laufenburg nach Wallbach,
wo er künftig als Co-Trainer aktiv
ist – er hatte allerdings zuvor sowieso pausiert. Dafür konnten
im Lauf der vergangenen Woche
zwei Neuzugänge verkündet
werden: Der 33-Jährige Ersin
Durmaz, der schon höherklassig
in der Türkei und der Schweiz gespielt hat, verstärkt Norbert
Schneiders Mannschaft im Tor.
Und mit Abwehrmann Fayik
Onurlu kehrt ein alter Bekannter
zurück nach Laufenburg – schon
vor fünf Jahren hatte er für den
SV 08 gekickt, ehe er zur U21 des
Schweizer Teams Aargau gewechselt war. „Ich kenne ihn sehr
gut, damals habe ich mit ihm
den Wechsel nach Aargau eingefädelt“, erzählt Schneider, der
sich über die Rückkehr des Türken freut.
Zu viel Schnee in den Alpen
Die ALPINEN WELTCUPS der Frauen und Männer mussten gestern abgesagt werden
Das geplante Comeback von
Lindsey Vonn in AltenmarktZauchensee und die legendäre
Lauberhornabfahrt der Männer
in Wengen sind gestern durch zu
viel Schnee in den Alpen verhindert worden.
Binnen weniger Minuten
musste der Skiweltverband (FIS)
beide Veranstaltungen absagen.
Vonn darf immerhin darauf hoffen, am heutigen Sonntag bei
besseren Wetteraussichten ihr
erstes Weltcup-Rennen seit Februar 2016 doch noch fahren zu
können.
–
Lindsey Vonn will
zur WM in Form sein
–
Deutschlands Beste: Biathletin Laura Dahlmeier
FOTO: DPA
Die für heute geplante Kombination wurde gestrichen und die
Startzeit für die auch für Viktoria Rebensburg wichtige Abfahrt
auf 12.15 Uhr festgesetzt. „Wir
denken, dass es einfacher ist, ei-
ne Abfahrt zu garantieren als eine Kombi“, sagte FIS-Renndirektor Atle Skardaal gestern. Für den
Super-G hätte eine andere Linie
präpariert werden müssen. „Die
Ideallinie der Abfahrt ist schon
gut, und die werden wir halten
können.“ Man müsse allerdings
mit weiterem Schnee rechnen.
In Wengen steht heute noch ein
wichtiger Slalom mit den deutschen Startern Felix Neureuther
und Linus Straßer an (10.30/
13.30 Uhr). Nach der Absage gestern gibt es für die Speedfahrer
vor der Weltmeisterschaft in St.
Moritz in drei Wochen nur noch
die Abfahrten in Kitzbühel am
kommenden Wochenende und
die in Garmisch-Partenkirchen
am 28. Januar. Weil die Rennen in
Lake Louise und Santa Caterina
ausgefallen sind, kommen die
Abfahrer auf bislang erst zwei
Wettkämpfe in diesem WM-Winter. FIS-Renndirektor Markus
Waldner erklärte nach Angaben
der österreichischen Nachrichtenagentur APA vorgestern
Abend, dass er im Falle einer
Wengen-Absage Gespräche mit
Lindsey Vonn
FOTO: DPA
Beaver Creek aufnehmen will, ob
der Austragungsort der Weltmeisterschaft aus dem Jahr 2015
im März am Wochenende vor
dem Weltcup-Finale in Aspen
Rennen übernimmt. „Wir arbeiten am Wochenende vor Aspen,
wir müssen etwas für die Abfahrer machen“, hatte Waldner gemeint. Im Gesamtweltcup soll
auf diese Art die Chancengleichheit zwischen den Speedfahrern
und den Technikern gewahrt
bleiben.
Die fünfte große Kugel ihrer
Karriere für den Gesamtweltcup-Sieg ist für Vonn in diesem
Winter kein Thema, die kleinen
Kugeln in Abfahrt und Super-G
sind es dagegen schon. Am wichtigsten ist für die 32-Jährige aber,
vor der Weltmeisterschaft in der
Schweiz möglichst schnell in
Form zu kommen. Die ersten
Medaillen gibt es in St. Moritz
am 7. Februar im Super-G der
Frauen. Dann will auch Rebensburg ein Wörtchen mitreden –
die Speedrennen bis zur WM
sind also auch für den Deutschen Skiverband wichtig. DPA
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Der Sonntag
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Hasslers Lange Rote
Wolfgang Hassler brät seit Jahrzehnten seine Lange Rote auf dem FreiburgerMünsterplatz.Understelltsie
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SEITE 21
seiner Wurstküche auf
15.Januar2017
Momente des Entweder-oder
NEUE TONTRÄGER
LE BANG BANG
Ingeborg Gleichaufs GUDRUN-ENSSLIN -Biografie „Poesie und Gewalt“
S
Wer war Gudrun Ensslin?
Neue Antworten auf diese
Frage gibt knapp 40 Jahre
nach dem Tod der RAF-Terroristin die Freiburger Autorin Ingeborg Gleichauf
in ihrem jetzt erschienenen
Buch „Poesie und Gewalt“.
OTTO SCHNEKENBURGER
Die Bilder sind noch in vielen
Köpfen präsent und geprägt
durch Stefan Austs Bestseller
„Der Baader-Meinhof -Komplex“
oder diverse Verfilmungen: Gudrun Ensslin gilt unter den Terroristen der ersten RAF(Rote Armee Fraktion)-Generation als
die einst brave evangelische
Pfarrerstochter aus strengem Elternhaus, die sich vom Bauchmenschen Andreas Baader nur
zu gern verführen lässt und
schließlich mit verbiestertem
Blick das Unversöhnliche und
Konfrontative der RAF verkörpert. Die Freiburger Autorin Ingeborg Gleichauf möchte dieses
Bild mit ihrer Ensslin-Biografie
„Poesie und Gewalt“ hinterfragen. Viele Autoren vor ihr hätten
in ihren Texten wichtige Passagen von anderen ohne größere
eigene Recherchen eingebaut,
und gerade im Buch von Stefan
Aust (und dessen Verfilmung)
werde mehrfach unredlich und
geradezu wild spekuliert. Vorurteile werden so unhinterfragt
weitergetragen, ist dem Vorwort
von „Poesie und Gewalt“ zu entnehmen.
Gleichauf stellt dem ein Buch
entgegen, das sich im Stile einer
wissenschaftlichen Arbeit auf
Spurensuche begibt, Zeitzeugen
und Handlungsorte aufsucht,
Quellen, gerade auch Texte von
Ensslin selbst, auswertet. Und
ein Buch, in dem die Autorin
sehr intensiv in sich hineinhorcht, wie die ganzen Fundstücke zu interpretieren sind.
–
Mut zur Lücke
–
Im Zweifelsfall lässt Gleichauf
dort, wo sie Lücken nicht schließen kann, Lücken stehen, was gerade für Kindheit und Jugend
der Porträtierten gilt. Der Pfarrer
Helmut Ensslin stellt sich für
Gleichauf als belesen, offen und
diskussionsfreudig dar, seine
Frau Ilse hingegen bleibt blass.
Ein zugewandtes Kind, das fröhlichste der sieben Ensslin-Kinder, sei die Gudrun gewesen,
heißt es schon von den ersten
acht auch vom Krieg und Kriegsende bestimmten Lebensjahren
in dem kleinen Dorf Bartholomä. Und eine wissensdurstige
und beliebte Schülerin ohne
Strebertum. Schon zu Schulzeiten wird zudem eine Neigung
und Begabung zur Beschäftigung mit literarischen Texten,
vor allem mit jenen, die sich
existenziellen Fragen widmen,
erkennbar. Gleichaufs Fazit: eine
junge und hübsche Frau, der die
Türen offen stehen müssten, die
so gar nichts Verdruckstes oder
Verbissenes an sich hat.
Mitunter erweckt Gleichauf in
diesen Schilderungen den Eindruck, zu sehr nach allem zu su-
Im Prozess wegen der Kaufhausbrandstiftungen: Gudrun Ensslin (ganz rechts) mit Thorwald Pröll, Horst
FOTO: DPA
Söhnlein und Andreas Baader (von links).
chen, was positiv in die Waag- rungen, die der Tod des Studenschale zu werfen ist. Wenn sie et- ten Benno Ohnesorg am 2. Juni
wa wiederholt ihr Unverständnis 1967 in der linken Szene auslöst,
darüber ausdrückt, dass die ers- noch nicht enthalten.
ten Versuche der GermanistikZunehmend politisiert und
und Anglistikstudentin Ensslin nicht mehr nur das freundliche
scheitern, eine Förderung der Mädchen aus der schwäbischen
Studienstiftung des deutschen Provinz ist sie da aber schon.
Volkes zu erhalten, wirkt das so, Und dann kommt der „dezidiert
als habe Gleichauf eine Seelen-, theorie- und wissenschaftsvielleicht auch eine Leidensver- feindliche“ Andreas Baader in
wandtschaft zur Porträtierten ihr Leben, der Gegenwartsentdeckt, die studierte, als der mensch, der das in Ensslin aufGeist der Zeit jungen Frauen kommende Gefühl, dass Theorie
noch eher eine Hinwendung ohne Praxis wertlos sei, bestärkt
zum
Musisch-Einfühlsamen haben mag.
denn zum klaren Denken zu atIn Sprüngen sei das Leben von
testieren bereit war. Der Ärger Gudrun Ensslin an entscheidendarüber, dass andere bei ihrer den Wendepunkten verlaufen,
Beschäftigung mit der ersten schreibt Ingeborg Gleichauf. In
RAF-Generation holzschnittarti- Momenten des Entweder-oder.
ge Bilder von Ensslin entworfen Stets habe es immer noch die
haben, war ein wesentlicher Möglichkeit gegeben, sich anGrund für dieses
ders zu entscheiden.
Buch. Zugleich beEnsslin lässt ihr kleigibt sich Gleichauf
nes Kind beim Vater
aber durch ihre KonBernward Vesper zuzentration auf und
rück, die Kaufhausihre Einfühlung in
Brandsätze exploEnsslin in die Gefahr,
dieren, bald erfolgt
andere Protagonisdie erste Festnahme
ten mit einem außen
Ensslins. Briefe aus
bleibenden
Blick „Gudrun Ensslin der Haft an Vesper
wiederzugeben.
zeugen von der innehat sich auf
Ensslins Verlobten
ren Zerrissenheit, die
Bernward Vesper mit ihrem Weg in die sie in dieser Zeit
seinem ambivalen- Gewalt verloren.“ noch hat. „Auch da
ten Verhältnis zum
war sie noch nicht
Ingeborg Gleichauf
„Nazi-Dichter-Vater“
die Unbedingte, als
Will Vesper etwa
die sie immer geseoder Ensslins Mutter, von der hen wird“, so Gleichauf. Es folgen
das böse Zitat, „Gudrun habe Haftaussetzung, Flucht, die Baaschon als Kind einen totalitären der-Befreiung, der Aufenthalt in
Charakter gegenüber den Ge- einem Camp in Jordanien und
schwistern gehabt“, hängen schließlich die blutigen und
bleibt.
grausamen, „Mai-Offensive“ geMit dem Umzug nach Berlin, nannten Anschläge, die vier
einer „Stadt mit Aussetzungspo- Menschen das Leben kosten,
tenzial“, macht Gleichauf bei zahlreiche Menschen zum Teil
Ensslin einen wachsenden Hun- schwer verletzen – und Gudrun
ger nach praller Wirklichkeit und Ensslin bis an ihr selbst gewählden Beginn einer größeren Ge- tes Lebensende ins Gefängnis
sellschaftsbezogenheit bei der bringen sollen.
über Hans Henny Jahn promoImmer mehr wird in dieser
vierenden Frau aus. Immer wei- Zeit, wie Gleichauf beobachtet,
ter entferne sich hier ein junger das „Ich“ in Ensslins einst so faMensch von der Lebenswelt der cettenreicher Sprache von eiEltern, Ausdrücke wie „Macht“ nem „Wir“ abgelöst, die Persönund „Revolution“ nehmen Plätze lichkeit tritt zurück hinter ein
in ihrem Denken ein, eine Vorah- vermeintliches Kollektiv. Letzte
nung vom gewaltbeladenen En- schwache Brücken in das ehemade dieser Biografie ist für Gleich- lige Leben schlagen Briefe an ihauf aber selbst bei den Erschütte- re Schwester Christiane und die
Literatur, die sie sich von ihr
wünscht. Unversöhnlich, undifferenziert und oft krude ist dagegen der Ton in den gefängnisintern verteilten RAF-Infoblättern,
die wesentlich von Ensslin geprägt sein sollen.
–
Letzte Zeichen
Dem Kern auf der Spur
o nackt, wie sie sich auf
dem Platten-Cover zeigen,
so entkleidet sind die Lieder, die Stefanie Bolz und Sven
Faller darbieten. Seit sechs Jahren bringt dieses Duo aus
Stimme und
Kontrabass, das
sich auffällig Le
Bang Bang
nennt, eine ungewöhnliche
Mischung aus
Pop-Songs,
Jazz-Standards
und eigenen
Kompositionen. Auch ihr drittes Album
„Pure“ bietet ein breites Spektrum, das das stilistische Feld
des Duos absteckt. Befreit von
Arrangements und technischem Firlefanz, ohne Netz und
doppelten Boden also, finden
Stimme und Bass zu einer nicht
für möglich gehaltenen inspirierenden Einheit. Ideenreich
und gekonnt wird das Dutzend
Cover-Versionen auf den Prüfstand gestellt. Deren Auswahl,
so Bolz, erfolgte „wahnsinnig
unkonzeptionell“. Die vier eigenen Stücke fügen sich nahtlos
ein. Quasi nackt werden die
Songs von Nat Adderly, Van
Heusen, Cindy Lauper oder
Tom Waits in ungewohntem
Kontext interpretiert. „Nature
Boy“ kommt schwebend daher,
„Harlem Nocturne“ nüchtern,
„Time after Time“ befreit von
Ballast. Le Bang
Bang ist allseits
dem Kern auf
der Spur und
pendelt dabei
problemlos
zwischen Jazz,
Pop und Singer/Songwriting. Flexibilität
und Vielseitigkeit sind garantiert. Das Besondere daran ist auch, dass alles in jedem Moment neu entsteht und gestaltet wird, nichts
Routinehaftes hat. Dabei sind
der Phantasie des Zuhörers keine Grenzen gesetzt. „Wir gehen
im Grunde nackt auf die Bühne“, sagt Faller. „Keines unserer
Stücke ist festgelegt, wir können absolut nichts perfekt Einstudiertes abrufen.“
REINER KOBE
> LE BANG BANG, Pure, GLM
Music, LIVE: Jazznight gemeinsam mit Rieke Katz und KA MA
Quartet, Montag, 23. Januar,
20.30 Uhr, Gasthaus Schützen,
Schützenallee 12, Freiburg.
von Einsicht?
–
Ingeborg Gleichauf tut sich zunehmend schwer, den Wandel
dieser Gudrun Ensslin noch
nachzuvollziehen, verweist auf
die Isolations-Haftbedingungen
und die Folgen diverser Hungerstreiks. Warum ist dieser sensible und intellektuell begabte
Mensch so unempfänglich für
die Folgen, die seine schlimmen
Taten ausgelöst haben? Wo finden sich doch noch Zeichen der
Einsicht, in denen eine reflektierende und mit sich kämpfende
Person durchscheint?
Gudrun Ensslin hat sich auf
ihrem Weg in die Gewalt verloren, Spuren ihres Wesens blieben jedoch in jeder Lebensphase
auffindbar, ist ein Fazit, das
Gleichauf zieht. Ein Leben, das
nicht folgerichtig, nicht logisch
verlief, ein Mensch, der für sie
auch nach ihrer Veröffentlichung noch viele Fragen aufwerfe und bei ihr Unsicherheit auslöse, räumt die Autorin ein. Für
viele Fragen, die vorher erst gar
nicht gestellt oder oberflächlich
und bisweilen falsch beantwortet wurden, hat sie aber neue Erklärungen geliefert. Es ist ihr dabei nicht nur ein überaus lesenswertes, sprachlich anregendes
und spannendes Buch zu Gudrun Ensslin und der RAF, sondern auch ein Werk über ein
Stück Zeitgeschichte gelungen,
das nebenbei noch einiges andere, etwa über Literatur, zu erzählen hat.
> INGEBORG
GLEICHAUF, Poesie und Gewalt, Klett-Cotta-Verlag,
22 Euro.
LESUNGEN: Dienstag, 17. Januar,
20 Uhr, Theater Freiburg,WintererFoyer: Lesung und Gespräch mit
Bettina Schulte in der Reihe „Freiburger Andruck“; Donnerstag, 19.
Januar, 20 Uhr, Rainhofscheune
Kirchzarten, Lesung und Gespräch.
KURZ GEFASST
MALEREI
Pionier aus Laufen
Um Adolf Riedlin zu seinem 125. Geburtstag als bedeutenden Maler zu
würdigen, haben die Städte Lörrach
und Sulzburg eine enge Kooperation
vereinbart. In einer gemeinsamen
Veranstaltungsreihe stellen sie Adolf
Riedlin als Künstler sowie seine Bezüge zum Markgräflerland vor. Adolf
Riedlin stammt aus der Markgräfler
Landgemeinde Laufen, die heute zur
Stadt Sulzburg gehört. In Laufen erinnern heute noch vielfältige Spuren
an Adolf Riedlin. Lörrach wiederum
zeigt derzeit die große Sonderausstellung im Dreiländermuseum, die
Riedlin als Pionier der Klassischen Moderne in Baden vorstellt
(bis 19. März). Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe hält Sulzburgs
Kulturbeauftragter Jost Großpietsch am Donnerstag, 19. Januar,
um 18 Uhr einen Vortrag im Dreiländermuseum. Er stellt Adolf
Riedlin und seine Kunst vor, mit der er sich seit vielen Jahren
intensiv beschäftigt. Der Museumsverein Lörrach lädt zu diesem
DS
Vortrag ein, der Eintritt ist frei.
JAZZ
New Orleans Gospel
Am Samstag, 21. Januar, 19 Uhr spielt „Dr. Jazz“ Wim Mauthe
aus Freiburg mit seinem Kult-Trio mitreißenden New Orleans
Gospel in St.Cyriak in Sulzburg. Die Band besteht neben Mauthe
(Klarinette, Klavier, Saxophon, Akkordeon und Gesang) aus
Martin Hess am Kontrabass und Eric Cousin am Banjo. Beginn
DS
ist um 19 Uhr.
THEATER
Brechts „Trommeln in der Nacht“
Unter der Regie von Vaclav Spirit zeigt das Theater Tempus
fugit Brechts „Trommeln in der Nacht“ heute im Weiler Kesselhaus sowie vom 20. bis 22. Januar im Neuen Theaterhaus
im Adlergässchen, Lörrach. Beginn ist jeweils um 20 Uhr, Karten
DS
kosten 13, ermäßigt 6 Euro.
JAZZ
Jesse Davis Quartett im Jazztone
Der amerikanische Hardbop-Altsaxophonist Jesse Davis kommt
am Freitag, 20. Januar, um 20 Uhr mit seinem Quartett ins
Lörracher Jazztone. Der in New Orleans aufgewachsene Davis
wurde vom Down-Beat-Magazin mit dem „Most Outstanding
DS
Musician Award“ ausgezeichnet.
20 KULTUR IN DER REGION
NEUE TONTRÄGER
SCRATCHES
Songs für die Drama Queen
S
cratches-Sängerin SarahMaria Bürgin klingt in
manchen Songs, als würde
sie morgens mit rostigen Nägeln gurgeln. Aber nichts von
alledem, schon als Kind habe
die Baslerin „wie ein heiserer
Bub“ geklungen. Wer mit
so einem Organ gesegnet
ist, muss in
die Musik!
Marla Glen,
Macy Gray
und die
Queen der
Zunft, Marianne Faithfull, sind nicht nur
wegen Songs, sondern vor allem wegen ihres Organs berühmt geworden. Die 2010 von
Sängerin und Theaterregisseurin Sarah-Maria Bürgin und Gitarrist und Theaterkomponist
Sandro Corbat gegründete
Band spielte anfangs noch Cover-Songs und debütierte 2014
mit dem Album „Fade“. Weil das
Duo vergangenes Jahr fürs Basler BScene Festival gebucht war,
haben sie sich um zwei Musiker
verstärkt, das war eine gute Entscheidung. In den elf neuen Liedern hört man die Einflüsse
von Americana, Blues, Cajun,
Elektronik und Pop heraus. Viele Lieder sind wie gemacht fürs
Kopfkino, sind Soundtracks für
imaginäre Roadmovies, wo eine kalte E-Gitarre genauso dazu
gehört wie warme Basstöne
oder ein dröhnender Orgelsound. Drei Songs ragen aus der
Sammlung heraus: Da ist das
lockere „Medusas Hair“ mit der
klaren E-Gitarre,
die dem Song
noch einmal einen anderen
Dreh gibt, und
„Repression“, eine weitere Keimzelle fürs Kopfkino, aber munter
gespielt und mit einem wunderbaren melodiösen Bass aufgehübscht. Das ist ein Song, der
vielleicht auch mal im Radio gespielt wird. Und dann gibt es
noch das gefährlich gute „Beautiful“, das in seiner Düsternis
und Theatralik an die morbide
Melancholie eines Sparklehorse oder TripHop denken lässt.
Die Basler Drama-Queen Bürgin hätte kein besseres Album
machen können.
PASCAL CAMES
> SCRATCHES „Beyond Before“,
Reel Music.
PLATTENTAUFE am Samstag,
21. Januar, 21 Uhr, Kaschemme
Basel, Lehenmattenstraße 253.
KURZ GEFASST
KABARETT
Leipziger Pfeffermühle zu Gast
Das Kabarett-Ensemble der Leipziger Pfeffermühle steht heute
Abend im Kurhaus Badenweiler auf der Bühne. „D saster“ heißt
deren Programm, das eine rasante Fahrt durch die Republik
verspricht: „Schnallen Sie sich an – es geht bergab! Lachend
rasen wir ins Nichts! Die Wirtschaft brummt, der Diesel stinkt
und Volksmusik hilft auch nicht mehr! Was ist aus Good Old
Germany geworden? Und wer ist schuld? Klappen Sie den Sessel
vor, schließen Sie die Handschellen und treten Sie auf die
Fernbedienung! Ich will hier raus! Doch der rettende Strohhalm
ist aus Soja! Da jault der Flüchtling und der Dackel bellt in
der Wolfsschlucht! Der Wecker klingelt – Glück gehabt! Doch
Alpträume haben auch ihre guten Seiten: Man weiß, was kommen
kann!“ Sonntag, 15. Januar, 20.15 Uhr, im René-Schickele-Saal
DS
des Kurhauses Badenweiler.
Der Sonntag · 15. Januar 2017
Der größte Trend: die Vielfalt
Welche POPMUSIKER starten 2017 durch? – Die Liste der Newcomer ist groß
Neues Jahr, neue Musik. Wer
wird in der Popmusik das
nächste große Ding? Der
Sonntag präsentiert eine
Übersicht über Künstler,
von denen wir in den nächsten zwölf Monaten hören
werden.
SVEN MEYER
Die legendäre „BBC Sound
of...“-Liste ist einer der sichersten Indikatoren dafür, was im
Bereich der Popmusik in den
nächsten zwölf Monaten gehört
werden wird. Wer es auf diese Liste schafft, hat definitiv einen gewaltigen Schritt auf der Karriereleiter genommen. Die in der Vergangenheit
prognostizierten
Newcomer reichen von Adele
über Lady Gaga bis Sam Smith.
Allerdings traf die renommierte
Insider-Jury von britischen Musikexperten zuletzt nicht mehr
ganz so ins Schwarze, wie dies
früher der Fall war. So sind die
beiden Sieger der Vorjahre, Jack
Garatt und Years and Years, relativ schnell verglüht.
In diesem Jahr nun hat es die
Londoner Sängerin Ray BLK an
die Spitze gebracht. Die 22-Jährige besitzt noch keinen Plattenvertrag. Mit ihrer Hymne „My
Hood“, einer süßlich-melancholischen Hommage an ihren Heimatbezirk Catford, hat sie einen
ersten starken Song vorgelegt.
Trotz ihrer prägnanten Soulstimme ist es jedoch fraglich, ob
diese urban durchtränkte, aber
auch etwas zu dezent klingende
Musik außerhalb des Großraums Londons wirklich einschlagen wird. Deutlich bessere
Chancen dürfte da der auf Platz
zwei
platzierte
Soulsänger
Rag’n’Bone Man haben. Mit seiner Single „Human“ hat der
stimmgewaltige über und über
tätowierte Vollbartträger bereits
einen ersten Hit gelandet. Mit
seiner Mischung aus HipHop,
Gospel und Pop trifft der 31-jährige Brite den Zeitgeist. Definitiv
durchstarten wird der ebenfalls
Etwas für deutsche Ohren: Maggie Rogers.
schon in Erscheinung getretene
US-Rapper Anderson Paak – ein
Schützling von Dr. Dre – und augenblicklich das Heißeste, was
der Westcoast-HipHop zu bieten
hat. Außenseiterchancen dürften die auf der Longlist platzierten Neo-Singer-Songwriter Declan McKenna und Tom Grennan
haben.
Der für deutsche Ohren wohl
interessanteste Act dürfte die 22
Jahre junge Musikstudentin
Maggie Rogers aus Brooklyn
sein. Die Multiinstrumentalistin, deren Sound eine eingängige
Fusion aus Folk und Dance ist,
hat mit ihrem Debütsong „Alaska“ einen riesigen Internet-Hype
ausgelöst und niemand Geringeren als Pharrell Williams zu Tränen gerührt. Von ihr darf man
noch einiges erwarten.
Abseits der BBC-Liste sollte
man auf die Londoner Teenagerin Liv Dawson achten. Mit großartiger Stimme ausgestattet
macht sie urbanen Elektropop,
WENN STERNE REDEN KÖNNTEN
IHR HOROSKOP VOM 15. BIS 21. JANUAR
WIDDER
Liebe: In Sachen Zweisamkeit
nehmen Sie ein paar Hürden
mit Leichtigkeit. Beruf: Eine etwasverzwickte Situation löst sich allmählich auf. Allgemein: Lieber eine offene
Aussprache als unklare Verhältnisse.
STIER
Liebe: Jemand will Ihre Aufmerksamkeit mit allen Mitteln
auf sich lenken. Beruf: Ihre Vorschläge kommen in den nächsten Tagen
sehr gut an. Allgemein: Ihre Hilfsbereitschaft wird von allen Seiten geschätzt.
ZWILLINGE
Liebe: Da etwas von Herzen
kommt, dürfen Sie sich ehrlich
darüber freuen. Beruf: Geduld
zahlt sich im wahrsten Sinne des Wortes
jetzt aus. Allgemein: Ihre Befürchtungen
stellen sich als unbegründet heraus.
KREBS
Liebe: Sie schwanken zwischen
dem Suchen und Warten auf
etwas Besonderes. Beruf: Sie
dürfen sich nicht über die Vorschriften
hinwegsetzen. Allgemein: Die Dinge entfalten sich zu Ihrer vollen Zufriedenheit.
LÖWE
Liebe: Hat der Partner Probleme, an denen Sie nicht ganz
unschuldig sind? Beruf: Gewisse berufliche Entscheidungen zehren an
Ihren Nerven. Allgemein: Die Kollegen
schätzen Ihre Kompetenz und zählen auf
Sie.
JUNGFRAU
Liebe: Sie sind zu schnell gekränkt, wenn Ihr Schatz nicht
Ihrer Meinung ist. Beruf: Die
gute Atmosphäre trägt zur Freude an einer Arbeit bei. Allgemein: Etwas mehr
Verständnis für andere kann angebracht
sein.
WAAGE
Liebe: Eine Überraschung wird
Ihren Partner sicherlich nicht
kalt lassen. Beruf: Die unerledigten Dinge müssen in Angriff genommen werden. Allgemein: Nutzen Sie diese
Tage, um sich Klarheit zu verschaffen.
zweifacher
Gewinn
durch,
mittels
(lat.)
elektr.
Schwingungszustand
Weite,
Fremde
Kartenspiel
STEINBOCK
Liebe: Dem Partner fehlt etwas
Zeit für Sie, halten Sie es ihm
nicht vor. Beruf: Ihre Sachkenntnis macht großen Eindruck in der
Chefetage. Allgemein: Einen für alle Seiten akzeptablen Kompromiss anstreben.
WASSERMANN
Liebe: Sie haben nun das
Glück, lassen Sie es nicht aus
der Hand gleiten. Beruf: Lassen
Sie sich Ihren Erfolg von anderen nicht
vermiesen. Allgemein: Der Wunsch nach
schönen Dingen führt Sie in Versuchung.
FISCHE
Liebe: Aus einem lockeren Gespräch könnte eine hitzige Diskussion werden. Beruf: Jemand
zeigt sich großzügig und spendiert so
manches Lob. Allgemein: Ein wenig mehr
Sparsamkeit wäre gegenwärtig angebracht!
ugs.:
Düsenflugzeug
japan.
Brettspiel
3
in
höherem
Grade
Hauptstadt der
Region
Burgund
11
flutet
die
E-MailInbox
scherzhafte
Nachahmung
Bewohner gediegen
eines
Erdteils
Schmuckstein
6
Spiel
Staat in
mit 28
und mehr Vorderasien
Steinen
schnell
beförderte
Fracht
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8
v. genannter Zeit an
Wirkstoff
im Tee
überdachter
Hausanbau
US-amerik.
Physiker
(Clyde)
† 1974
SCHÜTZE
Liebe: Hören Sie auf das, was
Ihnen Ihr Herz sagt. Das ist es,
was zählt. Beruf: Ganz langsam
stellt sich der Erfolg einer Umstellung
ein. Allgemein: Anschaffungen sollten
vorerst noch aufgeschoben werden.
Tame Impala trifft auf The xx –
ein bisschen zumindest. Der
zweifellos heißeste deutsche Act
kommt 2017 aus Hamburg: die
Band Der Ringer hat sich mit
dem Ende Januar erscheinenden
Album „Soft Kill“ neu erfunden
und liefert einen Sound, den
man so von deutschen Bands
noch nie gehört hat. Am ehesten
passt das Attribut melancholischer Cyber-Postpunk.
Was kann man von 2017 sonst
noch erwarten? Ziemlich sicher
ist, dass der Einfluss karibischer
Rhythmen, insbesondere jamaikanischer Dancehall-Musik, sowie Afrobeat auf den Mainstream-Pop weiter zunehmen
wird. „One Dance“, der Überhit
des vergangenen Jahres, den
Drake zusammen mit Wizkid
aufnahm, hat diesen Weg geebnet. Auch J- und K-Pop bleiben
ein heißes Thema, überhaupt
scheint es nur eine Frage der Zeit
zu sein, bis asiatische Acts im
Westen voll durchstarten.
KREUZWORTRÄTSEL
griechischer
Buchstabe
SKORPION
Liebe: Sie werden schon dafür
sorgen, dass man sich für Sie
interessiert. Beruf: Sie haben
viel zu tun. Erledigen Sie alles nach und
nach. Allgemein: Irgendwie wird sich die
kritische Situation entspannen.
FOTO: ZVG
der sich so cool und trendy anhört, dass Apple Music sie zur
Newcomerin 2017 ausgerufen
hat. Aus der Subkultur-Ecke zählt
Noga Erez aus Israel zu den aufregendsten Acts. Sie hat mit ihren metallisch ratternden Beats,
mit technoidem Soundteppich
unterlegt, und mit einem
Sprechgesang, der an M.I.A. erinnert, mächtig Punch. In die gleiche Richtung geht der Dubliner
Electronic-Act Bonzai, der wie
Missy Elliott auf Speed klingt.
Ziemlich atemberaubend ist
die sirenenhafte Stimme der erst
14 Jahre alten Billie Eilish. Die
Künstlerin aus L.A. orientiert
sich unüberhörbar an Lana del
Rey und hat es mit ihrer Single
„Ocean Eyes“ bei Hypemachine
auf Platz eins geschafft. Ein
Selbstläufer!
Gitarrenorientierte Rockmusik wird derweil weiter vergeblich auf ein Comeback warten.
Wer Indie-Bands mag, sollte bei
The Japanese House reinhören:
Teilzahlungsbetrag
Möbelglanzmittel
die
Wir senken
!
e
is
re
Gasp
amerik.
Polizist
(ugs.)
Hanseschiff
Gegenstand
Fragewort
(4. Fall)
sehr
klein,
winzig,
niedrigst
Mensch
zwischen
20 u. 29
Jahren
Faserpflanze
5
häufig
auf die
Form
bezogen
Storch
in der
Fabel
japan.
Kleidungsstück
10
obendrein
Behälter
für
Paste
Situation
span.
Maler †
Gebirge in
Marokko
Strom in
Südwestrussland
Hauptstadt
Norwegens
Bauart,
Modell
Suppenschüssel
beim
Messen
geltende
Norm
Einlauf
in die
Kanalisation
Engherzigkeit,
Knauserei
altes
Hohlmaß für
Wein
1
2
Gleichgewicht
schwerfallende
Spende
9
3
4
5
6
7
8
10
2
11
1
®
Arbeitsentgelt
7
9
Geschriebenes
visuell
erfassen
Musik:
leise
Mineral,
Schmuckstein
feinste
Schmutzteilchen
Edelstein
4
Verbindungsansatz
(Rohr)
s1813-0894
Lösung vom vergangenen Sonntag:
KOMPONIST
DREI GÄNGE 21
Der Sonntag · 15. Januar 2017
„Geteilt oder ganz?“
GAUMENSCHMAUS & RACHENPUTZER
JOKI-BAR
Auf eine Zigarette
Wolfgang Hassler brät seit Jahrzehnten seine LANGE ROTE auf dem Münsterplatz
Ein Mann, ein Produkt.
Wolfgang Hassler ist mit
der Langen Roten auf dem
Freiburger Münsterplatz
verbunden wie kein zweiter.
Denn er stellt die Wurst, die
er dort brät und verkauft,
selbst her, schon seit Jahrzehnten. In seinem Berufsleben gab es nie etwas anderes. Man muss sich Hassler als einen zufriedenen
Menschen vorstellen.
STEPHAN ELSEMANN
Schon bevor er seine Fleischerlehre begann, wusste Wolfgang
Hassler alles, was man zum
Wurstmachen wissen muss.
Denn bereits mit zehn Jahren
ging er seinem Vater in der
Wurstküche zur Hand. Wer ihn
heute beim Wurstmachen erleben will, muss früh aufstehen
oder lange wach bleiben. Der Arbeitstag beginnt um 2.30 Uhr in
der Frühe. Das will er so, der freie
Nachmittag ist Wolfgang Hassler
heilig. Zwei bis drei Mal in der
Woche steht er dann mitten in
der Nacht in der Wurstküche im
Freiburger Gewerbegebiet Haid
am rotierenden Kutter und wirft
große Stücke Rind- und Schweinefleisch hinein. Das Verhältnis
von Schweine- und Rindfleisch
bestimmt neben dem Geschmack vor allem den Biss der
Langen
Roten.
Rindfleisch
macht sie knackig und würzig.
Durch den Schweinefleischanteil wird sie geschmeidiger.
Unter
ohrenbetäubendem
Lärm zerschneiden verdeckt rotierende scharfe Messer die
Fleischstücke mit hoher Geschwindigkeit. In wenigen Minuten ist das passiert, währenddessen Gewürze hinzukommen
und Kuttereis. Das Eis hält die
Temperaturen während der Verarbeitung niedrig. Sonst würde
sich das Brät, die Fleischmasse,
Wolfgang Hasslers Arbeitstag in der Wurstküche beginnt um 2.30 Uhr
FOTO: SEL
in der Frühe.
so sehr erhitzen, dass sie schon
wie gekocht aus dem Kutter herauskäme.
Wichtig bei der Langen Roten
ist auch das Pökelsalz, es sorgt
für die charakteristische Farbe.
Das fertige Brät kommt sofort in
den Füller – eine Maschine, mit
der das Brät dann in den Darm
gefüllt wird. Mit einem Affenzahn schießen die fertigen Würste aus dem Füller heraus, der sie
auch in die gewünschte Länge
teilt. In acht Minuten sind 500
Würste fertig. Sie werden auf ein
Gestell gehängt, das dann in einen schrankartigen Räucherofen geschoben wird. Dort werden die Würste erst getrocknet,
dann sieben Minuten geräu-
chert und schließlich 20 Minuten in Wasserdampf gebrüht.
Während dieser Zeit sind Wolfgang Hassler und Kollege Andreas Neumann schon bei der Produktion der anderen Wurstsorten. Der Kutter brüllt auf, und in
kurzen Takten werden Bratwürste, Grillwürste und Merguez produziert. In der Hochsaison sind
es bis zu 600 Kilogramm Fleisch,
die hier in einer einzigen Nacht
zu Wurst gemacht werden. Um 4
Uhr ist das Meiste geschafft. Nur
wenige Stunden später schmurgeln die frischen Würste dann
schon in der Pfanne auf dem
Münsterplatz.
Die Lange Rote macht rund
die Hälfte des Umsatzes bei Wolf-
gang Hassler aus. Zu dritt sind
sie dann am Stand, er selbst steht
immer ganz rechts bei der Pfanne mit den Langen Roten. „Mit
Zwiebeln oder ohne?“, „Geteilt
oder ganz?“, sind hier die wesentlichen Fragen. Bei den Kollegen
an den Wurstbuden nebenan ist
das nicht anders. Ob es überhaupt große Geschmacksunterschiede gibt? Für die Stammkunden ist es so, denn sie vermissen
ihre Bude sehr, wenn sie einmal
nicht da ist. „Die Leute gehen
nach Gesichtern und Farben“, hat
Hassler festgestellt. Eine Farbregelung für die Wurstbuden wurde vor vielen Jahren vom Freiburger Liegenschaftsamt getroffen, erinnert er sich, vorgeblich
an den Farben des Münsterplatzes orientiert. So erklärt sich das
eigenwillige Lachsrosa von Hasslers Bude.
Ab März werden zwei Farben
fehlen: Die Traditionswurststände Uhl und Hauber, beide seit
den 1970er Jahren auf dem
Markt, haben keine Lizenz mehr
bekommen. Für die Besitzer ist
es ein hartes Los – und auch für
ihre Stammkundschaft, die bereits gegen diese Entscheidung
Unterschriften sammelt. Es beschäftigt Wolfgang Hassler, dass
Bewegung in die Vergabepraktiken gekommen ist, doch er sieht
auch Positives dabei. Den vegetarischen Wurststand begrüßt
er, denn so können Vegetarier
und Fleischesser sich gemeinsam ein Würstchen auf dem
Münsterplatz gönnen. Andererseits: „Es gibt keine Erbhöfe
mehr“, sagt er. Er selbst habe für
die nächsten fünf Jahre jetzt Sicherheit, aber dann? Manchmal
denkt er übers Aufhören nach,
sein Vater setzte sich schon mit
53 Jahren zur Ruhe. Doch allzu
ernst gemeint ist das nicht, denn
zunächst einmal lässt er sich eine neue Wurstbude liefern.
Selbstverständlich wird sie wieder lachsrosa lackiert sein, damit
die Kunden wissen, wo sie Hasslers Wurst bekommen.
Ausflugstipp: In Straßburg ist eine freche Hommage an TOMI UNGERER zu sehen
tivität angezogenen Surfer auf
der Welle, Marino Degano lässt
ein naiv gemaltes Flugzeug einen Bleistift wie eine Bombe abwerfen. Auch ins Private wird
fantasiert, der super entspannte
Tomi Ungerer lebt mit seinen Figuren, den drei Räubern in einer
Wohngemeinschaft.
Andere Kollegen bedienen
sich in seiner Biografie. Martin
Veyron zeigt ihn beim Spaziergang mit Michel Houellebecq
(„Unterwerfung“) über die grünen Hügel Irlands, wo der Elsässer auch ein Zuhause hat. Eine
Collage lässt im doppelten Sinne
tief blicken, Robert Weaver hat
schon anno 1964 Tomi Ungerer
zum Skelettmann montiert, immerhin kriegt man hier mal den
jungen Künstler zu sehen. Die
New Yorker Bilder werden auch
aufgegriffen, sie sind sehr genau
à la Ungerer gezeichnet. New
Yorks verkommene Upper Class
knipst jetzt Selfies. Eine hübsche
„Happy Birthday“-Zeichnung illustriert Ungerers Weg von Europa nach Amerika.
Die Vielfalt an zeichnerischen
Möglichkeiten ist ein großer
Spaß für alle, die gerne Zeichnungen anschauen und/oder
sich ein bisschen im Werk des
Enfant terrible auskennen. Manche Zeichner halten sich exakt
an den vorgegebenen Stil, verän-
dern nur ein Detail, wieder andere gehen in ihrer Art und Weise
ans Werk. Man sieht sofort: Dieser Mann hat es zur Marke gebracht. Etliche seiner Figuren haben quasi ein Eigenleben – der
Mops, die blaue Wolke, Zeralda
und der Riese und natürlich die
drei Räuber, die den Museumsbesucher auf Schritt und Tritt
begleiten. Mal sind sie Hauptperson(en), mal stille Beobachter
oder auch Voyeure, dann als Räuberinnen beim Liebesspiel oder
Kidnapper wie im nicht jugendfreien Keller. Es ist nicht zu leugnen: „Dirty Tomi“ hat Abgründe
und es sind nicht nur seine.
Trotz dieser Risse in der Harmonie geht es auch hier lustig
zu. Peter Gaymanns „Kamasutra
der Hühner“ ist ein herrlicher
Spaß. Die sind ja genauso pervers wie Tomis Frösche, stellt
man fest. Dass der eine oder andere Künstler auch mal frech gegenüber dem Gottvater der Satire wird, dürfte auch Tomi Ungerer gefallen. Aus dem bekannten
Tanz „Marianne und Germania“
wird ein „Walzer mit Elsass“, bei
dem Tomi Ungerer mit einer
wohlgenährten Elsässerin tanzt.
Raten Sie mal, wer jetzt die Strapse trägt? Einen würdigen Abschluss findet die Kultur-Session
im Theater-Café vis-à-vis oder in
der gleichen Straße im Boheme-
G
emütlich ist es hier,
kuschlig und anheimelnd: Die Joki-Bar an
der Johanneskirche in Freiburg
haben sich Felix Mertins und
Alessandro Raia ausgedacht
und mit sorgfältig ausgesuchten Möbeln aus dem Gebrauchtmarkt bestückt. Dazu
trinkt man hier Gin-Cocktails
und Augustiner-Bier – so weit,
so hip. Die großen Flatscreens
an der Wand passen nicht so
ganz dazu, doch sie bleiben
meist aus und – stehen nicht
auch bei den Omas von heute
überdimensionierte Flachbildfernseher zwischen dem Gelsenkircher Barock? Als Nichtraucher hatten die beiden Wirte
eine Nichtraucherbar im Sinn.
Doch die ersten Gäste wunderten sich, dass man bei so viel
Gemütlichkeit nicht rauchen
darf und fragten nach Aschenbechern. So wurden flugs die
Espressountertassen zweckentfremdet und das Nichtraucherlokal mutierte schon an Tag
zwei nach der Eröffnung zur
Raucherbar. Das war vor allem
marktwirtschaftlich gedacht,
denn Nichtrauchen darf man
heute fast überall, Rauchen
nicht mehr sehr oft, wie der gelernte Betriebswirt Mertins sofort erkannte. Das öffentliche
Wohnzimmer an der Johanneskirche ist allerdings eine Raucherbar „light“. Richtig dicke
Luft herrscht hier auch zu fortgeschrittener Stunde meist
nicht. Der vorherige Pächter
führte sein Quarzerparadies
mit Sinn fürs Naheliegende
und ließ eine mächtige Lüftungsanlage einbauen. Mit Erfolg, denn auch die gesetztere
Wiehremer Nachbarschaft hat
die Bar entdeckt. Neben viel
studentischem Publikum fühlen sich hier auch Gäste wohl,
die nicht so ganz vom Glimmstängel lassen können, aber die
schöne Altbauwohnung samt
dem Bio-Gemüse in der Küche
nicht eingeräuchert wissen
wollen. STEPHAN ELSEMANN
> JOKI WOHNZIMMER-BAR,
Baslerstraße 12, Freiburg, Telefon
01 76/57 68 30 22. Geöffnet
Montag bis Samstzag ab 19 Uhr,
Sonntag Ruhetag.
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SASBACH
Themenweinprobe „Schinken und Wein“
Luftgetrocknet oder geräuchert, kräftigwürzig oder süßlich-mild, aus dem Schwarzwald, vom Kaiserstuhl, aus Parma oder von
der iberischen Halbinsel – die Auswahl bei
Schinken ist groß und zu jeder Sorte passt
ein anderer Kaiserstühler Wein. Welch
schmackhafte Allianzen möglich sind, ist
Thema einer Degustation „Schinken und
Wein“ mit der Sommelière Astrid Heß in
der Winzergenossenschaft Sasbach-Leiselheim, Meerweinstraße
12, am Freitag, 20. Januar, 19 bis 22 Uhr. Teilnahme 28,50 Euro
(inklusive Sekt, Weine, Schinken, Brot und Wasser). Anmeldung
bis 16. Januar in der WG unter Telefon 0 76 42/20 51, E-Mail
DS
[email protected].
Originell und mitWitz
Tomi Ungerer ist ein alter Meister und Zeitzeuge dazu – eine Legende. Was der nicht alles gemacht hat! Aus Anlass seines 85.
Geburtstags am 28. November
2016 wurden 85 Künstler eingeladen, ihm im Musée Tomi Ungerer in Straßburg ein Ständchen mit Papier, Tusche und
Bleistift zu singen. Das Vergnügen hat der Besucher.
Als gebürtiger Elsässer saß Ungerer dank Façon und Mundart
zwischen allen Stühlen, er ging
zur Fremdenlegion und kam
über ein paar Umwege nach New
York. Seitdem kennt man ihn.
Von Ungerer stammen Plakate,
Titelseiten (Der Spiegel), BuchCover für den Diogenes Verlag,
Kinderbücher, Zeichnungen im
Stil der Reportage sowie delikate
Kunst nur für Erwachsene.
Schon in seiner Kindheit hat er
sich von vielen deutschen und
französischen Künstlern inspirieren lassen, er ist auch ein
Meister im Changieren und Melangieren, um es im Elsässer
Französisch zu sagen. Dabei ist
er zum Original geworden.
Klaus Staeck, Joost Swarte, Raymond Waydelich und andere
Künstler machen es ihm jetzt
nach, dankbar, ironisch, frech
und ganz oft originell. Der Niederländer Joost Swarte würdigt
das Genie als einen von der Krea-
Felix Mertins und Alessandro Raia betreiben die Joki-Bar als gemütFOTO: SEL
liches Wohnzimmer.
BAUMSCHNITT
Im Tomi-Ungerer-Museum sitzt
die Museumsaufsicht unter den
FOTO: PC
„drei Räubern“.
Treff Taverne française beim
Nachmittagsbier.
Kurse in Freiburg und Schliengen
Regelmäßig geschnittene Bäume und Sträucher blühen reicher
und tragen mehr Früchte. Wie der Obstbaumschnitt gelingt,
erfahren Interessierte bei jeweils dreitägigen Kursen der
Landratsämter Lörrach und Breisgau-Hochschwarzwald. Das
Seminar „Spindel und Beeren“ findet vom 16. bis 18. Februar
im Lehr- und Versuchsgarten für Obstbau in Freiburg-Opfingen
und in der Außenstelle des Landratsamtes, Europaplatz 1, in
Breisach statt, der Kurs „Streuobst“ vom 9. bis 11. März im Rathaus
in Schliengen und in den Gärten der Teilnehmer. Die Kurse
beginnen jeweils um 9 Uhr und enden an den ersten beiden
DS
Tagen um 16 Uhr, am dritten Tag um 12.30 Uhr.
> ANMELDUNG für „Spindel und Beeren“ bis 31. Januar, für
„Streuobst“ bis 15. Februar bei Klaus Nasilowski, Landratsamt
Lörrach, Telefon 0 76 21/4 10 44 51, [email protected]. Teilnahmegebühr jeweils 90 Euro.
PASCAL CAMES
> TOMI
UNGERER FOREVER:
Ausstellung im Musée Tomi Ungerer, 2 Avenue de la Marseillaise,
Straßburg. Öffnungszeiten bis 19.
März täglich außer dienstags 10
bis 18 Uhr. Eintritt: 6,50 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Führungen in
deutscher Sprache am 14. Januar,
25. Februar und 11. März, jeweils
um 15 Uhr.
FREIBURG
Freiwillige reinigen Nistkästen fürVögel
Seit sechs Jahren hängen an den Kastanienbäumen in der
Mozart- und der Karlstraße in Freiburg-Herdern 200 Nistkästen,
die von Meise, Kleiber und Sperling gerne genutzt werden.
Nebenbei verfüttern die Vögel die gefürchtete Kastanienminiermotte, die die Bäume befallen hat, an ihren Nachwuchs.
Am Samstag, 21. Januar, werden nun die Nistkästen unter Regie
der Naturschützer vom BUND gereinigt und für die neue
Brutsaison vorbereitet. Freiwillige Helfer sind willkommen,
DS
Treffpunkt ist um 13 Uhr am Musikpavillon/Stadtgarten.
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Der Sonntag · 15. Januar 2017
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Lebensmitteleinzelhandel entwickeln wir unser Portfolio stetig weiter. Von der Grundstücksakquise über den Bau
bis zum laufenden Betrieb: Wir brauchen Profis, die uns engagiert unterstützen und sich für Projektentwicklung
sowie nachhaltiges Bauen und Betreiben interessieren.
Ihre Aufgabe
Ihr Profil
• Schon bald ist Ihr Organisationstalent gefragt, wenn
Sie die Verantwortung für sämtliche internen Büroabläufe im Bereich Immobilien übernehmen.
• In diesem Zusammenhang steuern Sie die Arbeitsprozesse im Immobiliensekretariat und stellen die
Arbeitsergebnisse für den verantwortlichen Immobilienleiter zusammen.
• Im Rahmen des Portfolio-Managements bearbeiten
Sie systemseitig die Akquise-Unterlagen, prüfen die
Rahmenbedingungen sowie den Status der internen
Genehmigungsprozesse und unterstützen bei der
Investitionsplanung.
• Im Baumanagement wirken Sie beim Einkaufen
von Planungsleistungen mit und bereiten technische
Vertragsverhandlungen vor.
• Zudem bringen Sie sich in das technische und
kaufmännische Facility-Management ein.
• Weitere Aufgaben zum Thema Vermarktung und
Verwertung der unterschiedlichen Objekte runden
Ihr Aufgabengebiet ab.
Der Online Verlag in Freiburg steht für die digitale Transformation und
Diversifikation regionaler Medienangebote. Verbunden ist dies mit einem
immer stärker werdenden Engagement in der Startup-Szene, der Entwicklung
neuer Produkte und Geschäftsfelder.
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erarbeitest Analysen aus uns zugesandten Pitch Decks von Startups und
präsentierst gerne Deine Ergebnisse im Team.
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erste Erfahrung in dieser Branche
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• Spaß an den vielfältigen Tätigkeiten rund um die
Verwaltung und Vermittlung von Immobilien
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und diese verständlich zu kommunizieren
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Stadt Müllheim
Knapp 19.000 Einwohner
Mehr als 7.000 Arbeitsplätze
In der Mitte zwischen
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Geschäfte für den
täglichen Bedarf und
besondere Wünsche
Krippen, Kindergärten,
vielfältiges Schulangebot
Kino, Museum, VHS
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Fragen zum
Stellenangebot?
Personalleiter Herr Mack
Telefon 07631 801-106
Bürgermeisterin,
Frau Siemes-Knoblich
Telefon 07631 801-103
Die Stadt Müllheim steht vor richtungsweisenden städtebaulichen Aufgaben.
Dem Dezernat III kommt dabei eine
entscheidende Rolle zu. Dort ist zum
nächstmöglichen Termin die Position
des/der
Baudezernenten/in
zu besetzen.
Die Verwaltung der Stadt Müllheim
ist unterteilt in fünf Dezernate. Das
Dezernat III (Baudezernat) beschäftigt
zurzeit 18 Mitarbeiter/innen in den vier
Fachbereichen Hochbau, Stadtplanung, Tiefbau und Bauverwaltung. Das
Dezernat nimmt eine Schlüsselposition
bei der Stadtentwicklung ein und ist
Berater in gestalterischen und strategischen Fragen für Gemeinderat, Verwaltungsspitze, aber auch Bauherren.
Die Position des/der Dezernenten/in
ist dabei direkt der Bürgermeisterin unterstellt. Ein Schwerpunkt der
Tätigkeit wird in den nächsten Jahren
die Entwicklung neuer Wohn- und
Gewerbegebiete sowie die Begleitung
des Strukturwandels in der Innenstadt
sein.
Weitere Informationen zu der Stelle
finden Sie auf unserer Homepage
www.muellheim.de Aktuell Stellenangebote oder über den
abgedruckten QR-Code.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung
mit aussagekräftigen Unterlagen per
E-Mail an [email protected]
(eine PDF-Datei) oder an die Stadt
Müllheim, Fachbereich Personalwesen,
Bismarckstr. 3, 79379 Müllheim bis
zum 11. Februar 2017.
Sachbearbeiter (m/w)
Widersprüche und Klagen
Beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald mit Sitz in Freiburg
ist zum 1. April 2017 im Fachbereich Jugendamt (FB 250) in der
Stabsstelle Widersprüche und Klagen die Stelle eines Sachbearbeiters
in Teilzeit mit einem Umfang von 50 v.H. zu besetzen.
Ihre Aufgabenschwerpunkte
– Sie sind zuständig für die Durchführung und Entscheidung von
Widerspruchs- und Klageverfahren nach dem SGB VIII sowie
für die Bereiche BAFöG, AFBG und USG
– Sie nehmen diesbezüglich die Verhandlungstermine u.a. vor dem
Verwaltungsgericht wahr
BÜROLEITERIN | BÜROLEITER
für das Büro des Generalvikars
Ihre Qualifikation
Unser Angebot
Unser Angebot
– Ein unbefristetes Arbeitsverhältnis nach TVöD in Entgeltgruppe 11.
Bei Vorliegen der laufbahnrechtlichen Voraussetzungen ist eine
Übernahme im Beamtenverhältnis bis A 11 LBesGBW möglich.
– Ein sicherer Arbeitsplatz, flexible Arbeitszeiten,
Betriebliches Gesundheitsmanagement
– Ein unbefristetes Arbeitsverhältnis nach TVöD in Entgeltgruppe 8.
Bei Vorliegen der laufbahnrechtlichen Voraussetzungen ist eine
Übernahme im Beamtenverhältnis bis A 7 LBesGBW möglich.
– Ein sicherer Arbeitsplatz, flexible Arbeitszeiten,
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Die vollständige Stellenausschreibung und weitere Informationen
finden Sie unter www.breisgau-hochschwarzwald.de,
Rubrik Stellenportal.
Die vollständige Stellenausschreibung und weitere Informationen
finden Sie unter www.breisgau-hochschwarzwald.de,
Rubrik Stellenportal.
Haben Sie Interesse? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis
spätestens 29. Januar 2017 in unserem Onlineportal.
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spätestens 29. Januar 2017 in unserem Onlineportal.
Sachbearbeiter (m/w) Ausländerrecht
im gehobenen Verwaltungsdienst
Beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald mit Sitz in Freiburg
ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Fachbereich Ausländerbehörde
(FB 610) die Stelle eines Sachbearbeiters in Vollzeit zu besetzen.
Ihre Aufgabenschwerpunkte
– Sie bearbeiten Umzugsanträge von Asylbewerbern und
Duldungsinhabern
– Sie sind für schwierige Einzelfälle des Ausländer- und
Asylverfahrensrechts zuständig
– Sie bearbeiten die Anträge auf Änderung und Streichung von
Wohnsitzauflagen bei Flüchtlingen
Unser Angebot
Das Erzbischöfliche Ordinariat sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt mit einem Beschäftigungsumfang von
100 Prozent (39,5 bzw. 41 Wochenstunden) unbefristet
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– Sie sind zuständig für die Erstellung der Tagesabschlüsse
– Sie buchen die elektronischen und manuellen Kontoauszüge
sowie die Barabschlüsse
– Sie sind zuständig für die Prüfung und Buchung der
Kassenanordnungen im Finanzwesen SAP
– Sie haben die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten,
die Angestelltenprüfung I, die Staatsprüfung für den mittleren
nichttechnischen Verwaltungsdienst/Verwaltungswirt oder eine
vergleichbare berufliche Ausbildung, mit Berufserfahrung in den
oben genannten Aufgabenbereichen
– Sie haben ein Studium zum Bachelor of Arts – Public Management
bzw. Diplom-Verwaltungswirt (FH) oder ein Studium der
Rechtswissenschaften
Ihre Aufgabenschwerpunkte
– Sie haben ein Studium zum Bachelor of Arts – Public Management
bzw. zum Diplom-Verwaltungswirt (FH) oder ein Studium der
Rechtswissenschaften
Ihre Qualifikation
Ihre Qualifikation
Sachbearbeiter (m/w) Buchhaltung
Beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald mit Sitz in Freiburg
ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Fachbereich Finanzen (FB 110),
in der Fachgruppe Kreiskasse die Stelle eines Sachbearbeiters in
Vollzeit zu besetzen.
– Ein unbefristetes Arbeitsverhältnis nach TVöD in Entgeltgruppe 9c.
Bei Vorliegen der laufbahnrechtlichen Voraussetzungen ist eine
Übernahme im Beamtenverhältnis bis A 10 LBesGBW möglich.
– Ein sicherer Arbeitsplatz, flexible Arbeitszeiten,
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Die vollständige Stellenausschreibung und weitere Informationen
finden Sie unter www.breisgau-hochschwarzwald.de,
Rubrik Stellenportal.
Haben Sie Interesse? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis
spätestens 29. Januar 2017 in unserem Onlineportal.
Sachbearbeiter (m/w) Ausländerrecht
Beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald mit Sitz in Freiburg
sind zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Fachbereich Ausländerbehörde (FB 610) mehrere Stellen für Sachbearbeiter zu besetzen.
Ihre Aufgabenschwerpunkte
– Sie sind für die Erteilung, Verlängerung und Versagung von
Aufenthaltserlaubnissen sowie für die Erteilung und Versagung von
Arbeitserlaubnissen an Ausländer im Publikumsverkehr zuständig
Ihre Qualifikation
– Sie haben die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten,
die Angestelltenprüfung I, die Staatsprüfung für den mittleren
nichttechnischen Verwaltungsdienst/Verwaltungswirt, die Ausbildung
zum Rechtsanwaltsfachangestellten mit Berufserfahrung in der
Sachbearbeitung bei einer öffentlichen Verwaltung oder verfügen
über mehrjährige Berufserfahrung im Bereich Ausländerrecht
Unser Angebot
– Ein unbefristetes Arbeitsverhältnis nach TVöD in Entgeltgruppe 9a.
Bei Vorliegen der laufbahnrechtlichen Voraussetzungen ist eine
Übernahme im Beamtenverhältnis bis A 8 LBesGBW möglich.
– Ein sicherer Arbeitsplatz, flexible Arbeitszeiten,
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Die vollständige Stellenausschreibung und weitere Informationen
finden Sie unter www.breisgau-hochschwarzwald.de,
Rubrik Stellenportal.
Haben Sie Interesse? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis
spätestens 29. Januar 2017 in unserem Onlineportal.
Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald, Stadtstr. 2, 79104 Freiburg
Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald, Stadtstr. 2, 79104 Freiburg
Nähere Informationen zu der Ausschreibung
und weitere Stellenangebote finden Sie unter:
www.ebfr.de/stellenangebote
Die Evangelische Kirchengemeinde Hügelheim sucht ab sofort
zwei Erzieher/innen
für ihre Krippengruppe Rasselbande im Ev. Kindergarten
Pusteblume in Hügelheim. Unser Kindergarten besteht aus zwei
Kindergartengruppen und einer Krippengruppe mit verlängerten
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Der Sonntag · 15. Januar 2017
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vergleichbare pädagogische Qualifikation nach § 7 Kindertagesbetreuungsgesetz (KiTaG) oder eine abgeschlossene Ausbildung/ein
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Einrichtung
– konzeptionelle Weiterentwicklung der Einrichtung
– verantwortungsbewusstes Kostenmanagement mit betriebswirtschaftlichem Denken
– Rechnungswesen, Budgetierung und Controlling
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Ihr Profil:
Sie haben die Heimleitungsqualifikation gemäß § 3 Abs. 3 LPersVO oder
wollen diese auf der Basis Ihres folgenden beruflichen Hintergrundes
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ausgeprägte wirtschaftliche Kenntnisse mit mindestens 2 Jahren
Leitungserfahrung im Gesundheitswesen
Unser Angebot:
– eine interessante und vielseitige Tätigkeit mit weitreichenden
Handlungs- und Gestaltungsfreiräumen
– Mitwirkung bei einer auch baulich an den neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen zu orientierenden Weiterentwicklung der Einrichtung
– eine dem Anforderungsprofil entsprechende und leistungsorientierte
Vergütung nach den Bestimmungen des TVöD
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Kompetenzen verfügen, freuen wir uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung.
Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte bis zum 28.02.2017
an die Stadt Kandern, Stiftungsratsvorsitzender Dr. Renkert, Waldeckstr. 39,
79400 Kandern.
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