Deutsches Ärzteblatt 1977: A-553

Leserdienst
Hinweise • Anregungen
AUTO
Ford Fiesta 1,1 Ghia
Mit einer Länge von 3,57 m und einem Motorenangebot von 1 Liter (40
bis 45 PS) und 1,1 Liter (53 PS), die
in die vier Ausstattungsvarianten
Basis, L, Ghia und S jeweils der
zweitürigen Karosserie eingebaut
werden, stößt der Fiesta auf bereits
seit Jahren besteingeführte und ausgereifte Modelle: Er muß gegen Audi
50, Fiat 127, Peugeot 104, Renault 5
und VW Polo antreten. Äußerlich ist
das neue, weltweit eingeführte Auto
— wenn man vom Fiat und Renault
absieht — kaum von der Konkurrenz
zu unterscheiden.
Alle Versionen verfügen über Rechteckscheinwerfer mit darunter liegenden Blinkleuchten Überzeugend wirken die Seitenpartien mit
den über die gesamte Längspartie
verlaufenden Blechsicken, die den
Wagen gestreckt erscheinen lassen.
Die noch in die hinteren Flanken
eingelassenen Abschlußleuchten ermöglichten u. a. eine breite und bis
zur Stoßstange hinabreichende
Hecktür, die müheloses Beladen gestattet. Die breiten Türen erlauben
den problemlosen Einstieg zu allen
Plätzen. Trotz eines Radstandes von
2,285 m, der natürlich auch die äußeren Maße des Aufbaus begrenzt,
wirkt das freundlich-helle Innere
dennoch sehr geräumig. Die großen
Fensterausschnitte bieten beste
Rundumsicht. Die schon beim Basismodell obligatorischen Ausrüstungsgegenstände wie AutomatikSicherheitsgurte, VerbundglasWindschutzscheibe und beheizbare
Heckscheibe wurden bei dem TopModell Ghia noch durch eine Kornfort-Zusatzausstattung ergänzt.
Im voluminös abgepolsterten Cockpit verfügt man neben dem abgedeckten und beleuchteten Handschuhfach noch über viele Ablagemöglichkeiten. Funktionelle Sachlichkeit herrscht hinter dem kunstlederbezogenen Lenkrad. Die drei klar
gezeichneten, aber nicht ganz
blendfrei installierten Rundinstrumente und die Symbol-Kontrollzeichen für Öldruck, Handbremse,
Blinker, Fernlicht und Ladedruck
Der Ford Fiesta wird nur zweitürig, aber mit großer Heckklappe produziert. Hier die
Werkfoto
Ghia-Ausführung
liegen exakt im Blickfeld. Tourenzähler, Temperatur- und Benzinuhr,
Tageskilometerzähler sind weitere
löbliche Zutaten. Das in Wagenmitte
und oberhalb der Mittelkonsole (mit
Aussparung für Radio und serien-
Zusammengefaßt
Ford Fiesta Ghia: 1.1-LiterMotor mit 53 PS Leistung, Getriebe mit lebenslänglicher Ölfüllung; Durchschnittsverbrauch 7,3 Liter Super/100
km, Spitze 145 km/h: komfortable Ausstattung, viele Ablagemöglichkeiten, Karosserie
nur zweitürig, aber mit großer
Hecktür; Richtpreis komplett
11 324 DM.
mäßige Zeituhr) montierte Pult beherbergt die bei Nachtfahrten beleuchteten Kippschalter für Warnlicht, Ventilator, Heckscheibendefroster und die HeckscheibenWisch-Waschanlage sowie die Bedienungshebel für die Lüftungsbzw. Heizungsanlage und einen beleuchteten Zigarettenanzünder. Die
drei an der Lenksäule zwar handgerecht angebrachten KombinationsBedienungshebel — links für Blinklicht, Lichthupe und Fanfare, sowie
rechts zwei Hebelarme für die elektrische Scheiben-Wisch-Waschanlage mit Intervallrhythmus und für die
zwei zweistufigen Lichtschalter —
bedürfen jedoch gewisser Eingewöhnung. Ein Abblend- und Makeup-Spiegel, die festen seitlichen Halt
bietende Sitzpolsterung mit gediegenem Kaschmirbezug, die extra
dicken Teppichböden, die verkleide- ,
tenRadkäsuDchlenterstreichen noch effektvoll die
Ghia-Atmosphäre. Die vorderen
Sitze mit Kartentaschen in den Rükkenlehnen, können gegen Aufpreis
(116 DM) mit höhenverstellbaren
Kopfstützen ausgerüstet werden.
Im Normalzustand verfügt der variable Kofferraum über ein Volumen
von 300 Liter, der bei umgeklappter
Rückensitzlehne auf respektable
652 Liter anwächst. Der 34-LiterTank fand außerhalb der Kollisionszone und somit vor der Hinterachse
und gleichzeitig unter der Fondsitzbank seinen Platz. Der Einfüllstutzen
liegt damit sehr niedrig und zwingt
einen bei jeder Tankfüllung, die wegen des schnellen Überschwappens
sehr behutsam durchgeführt werden
muß, zu einer ungewollten Verbeugung. Ein abschließbarer Tankdekkel steht nicht im Angebot.
Auf einer Strecke von rund 2000 km
verbrauchte unser signalorangefarbener Fiesta im Durchschnitt nur
7,30 Liter Superbenzin. Die vom
Werk angegebene Höchstgeschwindigkeit von 145 km/h konnte mühelos erzielt werden. Der ganz auf Wartungs- und Reparaturfreundlichkeit
abgestimmte Fiesta zeigt eine gute
Verarbeitung. Eine überdurchschnittliche Ausstattung, die ihn befähigt, auf einigen Märkten nicht nur
seinem größeren Bruder Escort den
Rang abzulaufen, befriedigt höchste
Ansprüche. Allerdings kostet diese
Ghia-Ausführung des Fiesta komplett 11324 DM. AM
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 8 vom 24. Februar 1977
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