Evolution statt Revolution

FIRMENAUTO
GESCHÄFTSWAGEN | FLOT TEN-MANAGEMENT | FINANZEN
H E F T 1/2017 | 80318 | € 4,00
w w w.firmenauto.de
Evolution statt Revolution
Der neue BMW 5er
FUHRPARKPORTRÄT
Berliner Verkehrsbetriebe
setzen auf Elektro-Autos
TRANSPORTERVERGLEICHSTEST
Ford Transit, Mercedes Vito, VW T6
– wer packt am meisten?
NEUE SERIE
Interview mit dem Trendforscher
Sven Gábor Jánszky
Legen Sie den Erfolgsgang ein.
50 Jahre Kompetenz im
Full-Service-Leasing.
Erfolg im Flottenmanagement ist steuerbar. Seit über 50 Jahren setzen wir auf richtungsweisendes
Fuhrparkmanagement. Mit unseren Lösungen aus den Bereichen Finanzierung, Leasing, Versicherung
und Mobilität bringen Sie Ihre Flotte auf Erfolgsspur, und das zu attraktiven Konditionen. Das gesamte
Spektrum ganzheitlichen Flottenmanagements finden Sie unter www.vwfs.de.
* Die Tochtergesellschaften der Volkswagen Financial Services AG erbringen unter der gemeinsamen Geschäftsbezeichnung „Volkswagen Financial Services“ Bankleistungen (durch
Volkswagen Bank GmbH), Leasingleistungen (durch Volkswagen Leasing GmbH), Versicherungsleistungen (durch Volkswagen Versicherung AG, Volkswagen Autoversicherung AG)
und Mobilitätsleistungen (u. a. durch Volkswagen Leasing GmbH). Zusätzlich werden Versicherungsprodukte anderer Anbieter vermittelt.
AUS DEM HEFT
FIRMENAUTO 1-2017
3.000 km mit Brennstoffzellenauto
Mit dem Auto mal eben nach Oslo und wieder zurück
zu fahren ist an und für sich keine große Sache. Man
braucht eben etwas Zeit. Hanno Boblenz setzte
sich aber in einen Toyota Mirai mit Brennstoffzellenantrieb und nahm sich fünf Tage für den Trip. Was
gerade so reichte. Denn die wenigen WasserstoffTankstellen liegen nicht immer auf dem direkten
Weg. Erschwerend kam hinzu, dass der Kollege
unterwegs per Video und Foto über Twitter und Facebook von seinen Erlebnissen berichtete. Und welche
Zeitfresser soziale Medien sein können, wissen wir
alle. Mehr auf Seite 6, auf Twitter (#FCVTour) firmenautode/mirai sowie facebook.com/firmenauto.
Qualität hat seinen Preis
Redakteure sind viel unterwegs und haben unregelmäßige Arbeitszeiten. Nachtschichten sind aber auch bei uns die
Ausnahme. Für die Sichtfeldmessung des Transporter-Vergleichstests (Seite 42) mussten wir die Kollegen Martin
Schou, Markus Bauer und Thomas Küppers dennoch an einem Sonntagabend von der warmen Couch zerren,
damit sie sich die ganze Nacht mit einem Lasermessgerät auf dem eiskalten Flugfeld in Waldürn um die Ohren schlagen. Zum Glück waren die Kollegen von »Promobil« mit von der Partie. Die Camper-Profis hatten ihr Reisemobil und
heißen Kaffee dabei. FIRMENAUTO schmiss dafür eine Runde Pizza.
Ein Blick in die Zukunft: neue Serie Flotte 2020
Schlangen, Skorpione und Kakteen
Wie unser Arbeitsleben im Jahre 2025 aussehen wird, kann der Trendforscher
Sven Gábor Jánszky ganz genau sagen. Ein Interview zu bekommen, ist da
schon sehr viel unsicherer. Der Gründer des Leipziger 2b Ahead Think-Tank ist
extrem gefragt. Für den Auftakt unserer neuen Serien »Flotte 2020« bekam
Autor Frank Wald den Zukunftsforscher trotzdem zu fassen. Was sich aus
dessen Sicht fürs Flottenmanagement künftig ändert, lesen Sie auf Seite 16.
Für unseren Fahrbericht zum neuen Audi Q5 musste
Guido Borck eine weite Reise bis nach Mexiko
antreten. Dort wird der Midsize-SUV gebaut. Auf die
faserigen Dornenpflanzen traf Borck zuhauf, giftige
Skorpione blieben ihm aber erspart. Was der neue Q5
kann, lesen Sie auf Seite 28.
FIRMENAUTO – Geschäftswagen ·
Flottenmanagement · Finanzen
ISSN 1618-4998
Leiter Publishing: Paul Göttl
Redaktion FIRMENAUTO/
www.firmenauto.de
Hanno Boblenz (Chefredakteur),
Nicole Holzer, Martin Schou,
Juliane Dünger/Sumita Brumbach
(Assistentinnen)
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Markus Bauer, Guido Borck, Anita Ciszewski (Kanzlei Voigt), Thilo Jörke (Dekra),
Frank Hausmann, Alex Mannschatz, Daniela Sterzing (Ecovis), Frank Wald
Grafik/Produktion:
Frank Haug (Ltg.); Florence Frieser,
Monika Haug, Oswin Zebrowski,
Marcus Zimmer
Internet: Thorsten Gutmann (Leitung);
Jan Grobosch (Grafik/Produktion)
Sekretariat, Leserservice:
Uta Sickel Tel.: 07 11/7 84 98-31
Verlag: EuroTransportMedia
Verlags- und Veranstaltungs-GmbH
Das Gemeinschaftsunternehmen von
Dekra, Motor Presse Stuttgart und VF
Verlagsgesellschaft
Geschäftsführer: Oliver Trost
Anschrift von Verlag und Redaktion:
Postfach 81 02 07, 70519 Stuttgart
Handwerkstraße 15, 70565 Stuttgart
Tel.: 07 11/7 84 98-31
Fax: 07 11/7 84 98-88
Internet: www.firmenauto.de
E-Mail: [email protected]
Ihr direkter Weg zu uns:
Anzeigen: Thomas Beck
Tel.: 07 11/7 84 98-98
Fax: 07 11/7 84 98-29
Anzeigenverwaltung:
Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG
Anzeigenabteilung FIRMENAUTO
Gabi Volkert und Nicole Polta
Postfach, 70162 Stuttgart
Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart
Tel.: 07 11/1 82-14 03
Vertrieb: Bernd Steinfeldt (Ltg.)
Gerlinde Braun, Tel.: 07 11/7 84 98-14
Sylvia Fischer, Tel.: 07 11/7 84 98-18
E-Mail: [email protected]
Herstellung: Thomas Eisele
Druck: Dierichs Druck + Media
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Frankfurter Straße 168
34121 Kassel
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Erscheinungsweise: jährlich 11 Hefte,
Einzelheft 4,00 Euro, Bezugspreis für
Deutschland jährlich 44,00 Euro. Studenten bezahlen gegen Vorlage einer
Immatrikulationsbescheinigung 26,40
Euro im Inland. Bezugspreis für die
Schweiz jährlich 85,80 sfr, Bezugspreis
für Österreich jährlich 49,50 Euro, übrige
Auslandspreise auf Anfrage.
Die Mitglieder von Dekra erhalten
FIRMENAUTO im Rahmen ihrer Mitgliedschaft als Beilage in trans aktuell. Höhere
Gewalt entbindet den Verlag von der
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Rechte vorbehalten, © by ETM Verlagsund Veranstaltungs-GmbH.
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FIRMENAUTO, Abo-Service
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Web: www.firmenauto.de/shop
Anzeigenpreisliste Nr. 22,
2016
Gerichtsstand Stuttgart
Fotos: Hanno Boblenz (1), Guido Borck, Tobias Sagmeister (1)
IMPRESSUM
E-Mail: [email protected]
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20
1/2017
BMW 5er
Sportlich, elegant und bis unters
Dach gespickt mit Hightech: Gibt
der neue 5er jetzt den Ton an bei
den Business-Limousinen?
MANAGEMENT
03 Impressum
06 Blickpunkt Nachrichten
08 Highlights 2017 Die wichtigsten Flottenevents auf einen Blick
10 Jaguar Land Rover Das Flottengeschäft noch stärker im Fokus
12 Praxisreport Berliner Verkehrsbetriebe setzen auf E-Autos
16 Neue Serie »Flotte 2020« Zukunftsforscher Sven Gábor Jánszky über
16
18
BLICK IN DIE ZUKUNFT
künftige Anforderungen an Flottenchefs und neue Mobilitätsformen
Steuer und Recht So umgehen Sie eine Fahrtenbuchauflage
AUTO
Unsere Serie »Flotte 2020« startet
mit einem Interview des Trendforschers Sven Gábor Jánszky.
NEUVORSTELLUNGEN
20 BMW 5er Setzt BMW jetzt die Pace bei den gehobenen Business-
12
PRAXISREPORT
Fuhrparkleiter Heinrich Coenen hat
es geschafft, 100 E-Autos in die
Flotte der Berliner Verkehrsbetriebe zu
integrieren.
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32
34
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Limousinen?
Seat Leon ST Besserer Diesel, neue Ausstattungsvarianten
Skoda Kodiaq Was hat der erste Kompakt-SUV von Skoda zu bieten?
Audi Q5 Mehr Komfort, reichlich Fahrassistenten und sparsamere Motoren
Renault Scénic Kompaktvan in coolem Crossover-Outfit
Toyota C-HR Das etwas andere SUV-Coupé
Citroën Spacetourer/Peugeot Traveller Mit den beiden baugleichen
Transporter-Ablegern will PSA im Segment der großen Kombis punkten
Mazda 3 Feinschliff im Detail für den kompakten Golf-Gegner
FAHRBERICHTE
36 Vergleichstest Transporter Ford Transit Custom, Mercedes Vito und
Alfa Romeo Mito 0.9 Twinair 45
Audi Q5 28, A1 45/46
BMW 5er 20
Citroën Spacetourer 34, C3 45
DS 3 Blue HDi 100 45
Ford Transit Custom 2.0 TDCi 36,
Fiesta 45/46
Honda Accord 50
Hyundai i20 1.1 CRDi 45
Mazda 3 44
Mercedes Vito 111 CDI 36
Mini One 46
Mitsubishi Space Star 45
Nissan Micra 1.2 46
Opel Corsa 45/46
Peugeot Traveller 34,
208 Blue HDi 100 45
Renault Scénic 30, Clio 45
Seat Leon 23, Ibiza 1.2 TSI 46
Skoda Kodiaq 24, Fabia 45/46
Smart Forfour 1.0 45
Suzuki Baleno 1.2 45
Toyota C-HR 32,
Yaris 1.5 Hybrid 45/46
VW Transporter 2.0 TDI 36,
Polo 45/46
SERVICE + TECHNIK
45 Kostencheck Die beliebtesten Kleinwagen und ihre Kosten
48 Mercedes-Motoren Warum Daimler mit einem neuen SechszylinderDiesel für Aufsehen sorgt
50 Rückblick Honda Accord
Januar 2017 FIRMENAUTO 5
Foto: Frank Hausmann (1)
VW T6 stellen sich im FIRMENAUTO-Vergleichstest. Wer setzt sich durch?
AUTOS IN DIESEM HEFT
BLICKPUNKT
AUF TOUR MIT DER BRENNSTOFFZELLE
FIRMENAUTO fuhr mit einem Toyota Mirai nach Oslo. Ergebnis des Tests:
Die Technik ist sauber, ausgereift, aber an den Tankstellen hapert es noch.
Seit Jahren hören wir, dass Politik, Mineralölgesellschaften und Automobilindustrie das Thema Brennstoffzelle vorantreiben wollen. Geschehen
ist wenig: So sollten beispielsweise in
Deutschland 100 Tankstellen pro Jahr
gebaut werden. Aktuell kann man aber
gerade mal an etwas über 20 Anlagen
Wasserstoff zapfen. Und auch das Angebot an Fahrzeugen ist sehr überschaubar. Auf die ursprünglich für 2014 angekündigte Fuel-Cell-Version der Mercedes
B-Klasse warten wir beispielsweise
immer noch. 2015 preschte wenigstens
Toyota voran und brachte mit dem Mirai
das erste in Großserie gebaute Brennstoffzellenauto auf den Markt.
Dabei ist die Technik angesichts der Diskussionen um Feinstaubwerte, CO2- und
Stickoxid-Belastungen aktueller den je.
Brennstoffzellenautos fahren elektrisch,
und wenn der Wasserstoff mithilfe regenerativ gewonnenen Stroms hergestellt
wird, sogar weitgehend CO2-neutral.
FIRMENAUTO wollte herausfinden,
wie praktikabel der Umgang mit H2 ist,
Kurzer Fotostopp für den
FIRMENAUTO-Toyota auf der
schwedischen Seite des Öresund.
wie Tankstellen
und Auto funktionieren, und startete im November eine
Testfahrt von Stuttgart über Hamburg,
Kopenhagen, Göteborg nach Oslo und
wieder retour zur Deutschland-Zentrale
von Toyota in Köln. 3.250 Kilometer in
fünf Tagen, eigentlich ein gut machbares
Programm. Mit langer Vorplanung allerdings. Denn in jedem Land mussten wir
den Mirai erst registrieren, bevor wir
Zugang zu den H2-Zapfanlagen bekamen. Und weil die Tankstellen auch ab
Schadstoffe
Auch Benziner stoßen Partikel aus. Das betrifft insbesondere
die Direkteinspritzer, deren Marktanteil inzwischen 40 Prozent erreicht. Ein Filter für etwa 25 Euro könnte das ändern.
Doch den Herstellern scheint das zu teuer. Die Partikel sind
zum Teil kleiner als ein Virus und extrem gesundheitsschädlich. Sie können giftige Metalle und krebserregende Kohlenwasserstoffe direkt in die Lungen und das Blut transportieren. Trotzdem kämpfen die Automobilhersteller nach Informationen der Umweltorganisation T&E in Brüssel für eine
laschere Auslegung
der Regeln bei den
geplanten neuen
Straßentests (RDE).
Bereits jetzt sieht
der Entwurf der EUKommission zur
Euro-6c-Norm vor,
dass die gemessenen Emissionen von
Direkteinspritzern
aufgrund von Unsicherheiten beim
Test 50 Prozent über
dem Limit liegen
dürfen. Die Autobauer möchten hier
offenbar auf 300 Prozent erhöhen, um den Test ohne Filter
leichter zu bestehen. Dabei sind laut T&E die Benzinfilter
billiger und haltbarer als die der Dieselautos. Bislang haben
nur Mercedes, VW und PSA angekündigt, die Filter in den
meisten neuen Modellen einzubauen.
6 FIRMENAUTO Januar 2017
263.000
Wildunfälle wurden den Versicherungen laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) im
vergangenen Jahr gemeldet.
Restwert
Deutsche Premiummarken bleiben wertstabil
Der Restwert zählt zu den wichtigsten Auswahlkriterien für Flottenmanager. Eine Studie von Bähr & Fess zeigt,
welche Modelle in den nächsten vier Jahren am wertstabilsten bleiben. Unter den kleinsten Autos liegt der
Opel Adam vorn, er ist 2020 noch 57 Prozent seines ursprünglichen Preises wert, gefolgt vom Mini, der auf
56,5 Prozent kommt. In der Kompaktklasse ist mit dem Clubman One ein Mini auf Rang eins (58 Prozent).
Mittel- bis Oberklasse werden von den deutschen Premiummarken dominiert: Die Restwertriesen heißen
Audi A5 Sportback (54 Prozent), Mercedes E-Klasse (51,5 Prozent) und Porsche Panamera (49 Prozent). Bei
den Vans teilen sich Ford S-Max und Renault Espace mit 48 Prozent Platz eins. Im SUV-Segment liegen Porsche Macan (61 Prozent) und Audi Q7 (52,5
Prozent) vorn. Während die deutschen Marken mit den besten relativen Restwerten dominieren, liegen bei den absoluten Restwerten die Importeure vorn. Der Dacia Sandero
verliert in vier Jahren nur 3.550 Euro.
Fotos: Hanno Boblenz (1), Jazek Bilski (1)
Partikelfilter für Benziner
KOLUMNE
Muss ich oder muss ich nicht?
Regeln sind wichtig. Das oft vernachlässigte Thema UVV, sprich
Unfallverhütungsvorschriften, löst aber auch schon mal gehörige
Irritationen aus. Das Problem: Die Berufsgenossenschaften sind in
Branchensparten aufgeteilt. Die Berufsgenossenschaft (BG) Verkehr ist zuständig für das Thema UVV und die entsprechenden
Richtlinien im Fachbereich Verkehr und Landschaft der DGUV.
Andere Berufsgenossenschaften scheinen aber nicht den gleichen
Informationsstand zu haben. So ist uns zu Ohren gekommen, dass
ein Mitgliedsunternehmen auf Nachfrage von seiner BG mitgeteilt
bekam: »Nicht nötig, jährlich eine Unterweisung zu machen,
unregelmäßige Führerscheinkontrollen genügen.« Solche Aussagen verwirren. Oder stimmt die Aussage der anderen BG? Und wer
haftet, wenn der falsch informierte Fuhrparkleiter auf die Unterweisung plus Dokumentation verzichtet? Es ist im Grunde ganz
klar: Laut § 57 DGUV Vorschrift 70 ist eine jährliche Prüfung des
Fahrzeuges durch einen Sachkundigen vorzunehmen. Laut § 4
DGUV Vorschrift 1 iVm § 34 DGUV Vorschrift 70 ist der Mitarbeiter
in das Fahrzeug einzuweisen und dann jährlich mindestens einmal zu unterweisen. Aus Sicht des Fuhrparkverbands muss die BG
Verkehr als federführender Versicherungsträger eine Art Richtlinienkompetenz ausüben. Unwissenheit darf nicht zu falschem Vorgehen führen, außerdem sollten sich die Berufsgenossenschaften
bundesweit auf sinnvolle Vereinfachungen einigen. Es geht dabei
nicht darum, Regeln aufzuweichen, eine Vereinfachung muss im
Sinne einer sorgfältigen Unfallverhütung umgesetzt werden,
denn die Sicherheit der Mitarbeiter geht absolut vor.
und zu defekt sind oder weit auseinanderliegen, wollte die Route sehr genau geplant werden.
Am Ende ging aber alles gut. Wie so oft ist
das Auto besser als die Infrastruktur. Der
Mirai erweist sich als flott, sparsam und
absolut langstreckentauglich. Rund 400
Kilometer kommt man mit vollem Tank,
und aufgetankt ist er in ein paar Minuten.
Mehr zur Tour unter firmenauto.de/mirai
oder auf Twitter unter #FCVTour.
Bußgeld
Axel Schäfer
Geschäftsführer
Bundesverband Fuhrparkmanagement
Könnte viel teurer werden
Die Innenminister von Bund und Ländern wollen
laut Berichten von »Spiegel« und »Redaktionsnetzwerk Deutschland« die Bußgelder für Verkehrssünder drastisch erhöhen. 1.000 Euro und mehr sollen
Raser, Drängler und Überholer bezahlen, wenn sie
Verkehrswidrigkeiten mit hohem Gefährdungsgrad
begehen. Geht es nach dem Willen der SPD-Innenminister soll sich darüber hinaus die Höhe des Bußgelds nach der Höhe des Einkommens staffeln. Kritiker bemängeln bereits: Alle Maßnahmen verpuffen, wenn die Polizei nicht regelmäßig und intensiv kontrolliere.
Flotten-Termine 2017
Veranstaltungen
■ Stadiontour 2017 e-flotte
Wann? 19. Januar/26. Januar 2017
Wo? Dortmund/München (www.e-flotte.de)
■ Fleet Stammtisch von Innuce
Wann? 16. Februar
Wo? München ([email protected])
■ trans aktuell Symposium: Ausschreibungen/Kalkulation
Wann? 8. März
Wo? Osnabrück (www.etmevents.de/tasymposien2017/)
Fleet Europe Awards
Europas beste Fuhrparkmanager
Sie gelten als Grammys der Branche: die Awards der
Jury des Fachmagazins »Fleet Europe«. In vier Kategorieren werden die besten internationalen Flottenmanager gekürt. Den Titel »International Fleet Manager des Jahres« für große Flotten ging an Andy
Leeden von Astra Zeneca. Carlo Bertolini von Chiesi
Farmaceutici erhielt ebenfalls den Award als International Fleet Manager im Bereich mittlere Flotten. Darüber hinaus vergab die Jury den »International Smart
Mobility Management Award«. Diesen erhielt Daan
Bieleveld von Royal DSM. Den
»Fleet Saftey Award« erkämpften sich Carel Aucamp und Velma Baptiste-Destouche, beide
von British American Tobacco.
Gewinner und Laudatoren der European Fleet
Awards 2016 in Barcelona.
■ Fuhrparkmanagement – kompakt und aktuell
Wann? 9./10. März
Wo? Frankfurt (www.dekra-akademie.de)
■ Branchentreff Bosch Connected World
Wann? 15./16. März
Wo? Berlin (www.bcw.bosch-si.com/berlin)
■ Flotte! Der Branchentreff
Wann? 22./23. März
Wo? Düsseldorf (www.derbranchentreff.de)
■ Firmenauto des Jahres
Wann? 29/30. sowie 30./31 Mai
Wo? Warnemünde (www.firmenauto.de/fadj)
Januar 2017 FIRMENAUTO 7
MANAGEMENT | Veranstaltungen
HIGHLIGHTS 2017
Da müssen Sie dabei sein: FIRMENAUTO nennt die wichtigsten Veranstaltungen
der Fuhrparkbranche und sagt, was kein Flottenmanager verpassen darf.
Text: Nicole Holzer
Firmenauto des Jahres 2017
Es geht in den Norden: Europas größter Praxistest findet vom 29. bis 31. Mai in Warnemünde an der Ostsee statt.
Firmenauto des Jahres ist nicht nur Europas größter Praxistest, das Fahrevent ist auch
bekannt für seine außergewöhnlichen Locations. In den vergangenen Jahren war
es der Europa Park Rust. Im kommenden Jahr begrüßen wir die Flottenentscheider
in der Yachthafenresidenz Hohe Düne an der Ostseeküste von Warnemünde. Vom
29. bis 31. Mai 2017 haben Fuhrparkleiter in zwei Gruppen die Möglichkeit je zwei
Tage lang, rund 80 neue Fahrzeugmodelle zu
testen. Außerdem fällen die Testfahrer das
Urteil darüber, welches Auto in den einzelnen
Segmenten zum »Firmenauto des Jahres«
gekürt wird. Vom Minicar bis zur Oberklassenlimousine, vom kleinen SUV bis zum bulligen
Pick-up warten rund 160 Testwagen darauf,
von den Fuhrparkmanagern ausgiebig auf den
Straßen der Ostseeküste getestet zu werden.
Fahrzeugklassen Sie besonders interessieren. So können wir Ihnen die passenden Testwagen zuordnen. Ansonsten zählen: Fairness und Neutralität. Wer seine sechs bis sieben vorgegebenen Modelle getestet hat, darf anschließend auch alle anderen Testwagen fahren
und bewerten. Sie fahren allein oder in Zweierteams auf öffentlichen Straßen. Nach jeder
Fahrt füllen Sie am iPad einen Fragebogen aus und bewerten etwa Raumangebot, Motor
und Federung. Rund um die Testfahrten bietet
Firmenauto des Jahres eine kleine, aber feine
Flottenmesse mit ausgesuchten Dienstleistern,
Fachvorträge zu aktuellen Themen, einen
Anwalt, der bei rechtlichen Fragen hilft, und
natürlich rund 300 Kollegen zum Netzwerken.
Wer darf teilnehmen? Jeder, der für einen
Fuhrpark verantwortlich oder zumindest an der
Beschaffung oder Betreuung von Firmenwagen
maßgeblich beteiligt ist. Das muss nicht explizit
der Flottenmanager sein. Außerdem sollten Sie
uns im Zuge Ihrer Anmeldung verraten, welche
Sie sitzen in München oder Köln und fragen
sich, wie Sie überhaupt an die Ostsee kommen sollen? FIRMENAUTO unterstützt Sie bei
der Anreise. Neben der eigenen Anreise mit
dem Auto direkt nach Warnemünde, gibt es
die Möglichkeit nach Rostock oder Hamburg
zu fliegen. Ein Shuttle holt Sie vom Flughafen
ab und bringt Sie direkt zum Veranstaltungsort.
Anmeldung unter firmenauto.de/fadj.
Flotte! Der Branchentreff
12. Dekra Jahrestagung
Beim Branchentreff am 22. und 23. März in Düsseldorf treffen sich
Fuhrparkexperten zum Fachsimpeln, aber auch, um sich fortzubilden.
Fachtagung für Fuhrparkmanagement und
Mobilität am 28. und 29. September in Berlin.
Ausschreibung, Halterhaftung, Rechts- und Fuhrparkthemen: Bei »Flotte! Der Branchentreff« am
22. und 23. März in Düsseldorf können sich Fuhrparkmanager nicht nur untereinander und mit
zahlreichen Dienstleistern austauschen, sondern sich auch fortbilden. An der Veranstaltung nehmen
rund 150 Aussteller teil. Während
des gesamten Messezeitraums finden in der Netzwerkarea 20-minütige Vorträge zu flottenrelevanten
Themen statt. Wer hingegen konkrete Hilfestellungen sucht, kann
an einem der fast durchgängig
angebotenen Expertentreffs teilnehmen. Als Nachweis erhalten die
Fuhrparkleiter eine Teilnahmebestätigung. Infos und Anmeldung unter
www.derbranchentreff.de.
8 FIRMENAUTO Januar 2017
In Kooperation mit dem Bundesverband Fuhrparkmanagement und FIRMENAUTO lädt die Dekra Akademie zum zwölften
Mal Fuhrparkmanagerinnen und Fuhrparkmanager aus ganz
Deutschland nach Berlin ein. Die Teilnehmer erwarten aktuelle
Themen und hochkarätige Referenten aus Politik, Industrie und
Verbänden sowie Dekra-Experten. Im Rahmen von Fachvorträgen, Workshops sowie einer exklusiven Abendveranstaltung
können sich die Teilnehmer zu Trends im Fuhrparkmanagement
austauschen. Alle Infos und Anmeldung finden Sie online unter
www.dekra-fuhrparkmanagement.de
Signal Reklame Flottentag
Familiäre Atmosphäre mit viel Raum zum Netzwerken:
Das gibt’s am 19. Oktober in Schwäbisch Hall.
Zum fünften Mal öffnet der Beklebungsspezialist Signal Reklame seine
Unternehmenspforten, um rund 220 Fuhrparkleiter aus ganz Deutschland zu begrüßen. Genau die passende Location, um mit Kollegen zu
netzwerken, spannenden Fachvorträgen zu lauschen oder sich mit Herstellern und Dienstleistern auszutauschen sowie neue kennenzulernen.
Infos und Anmeldung unter: www.signal-reklame.de/flottentag.
67. Internationale
Automobil-Ausstellung IAA
Vom 14. bis 24. September pilgert die Automobilbranche nach Frankfurt.
Die IAA wird alle zwei Jahre vom Verband der Automobilindustrie (VDA) ausgerichtet und findet in
ungeraden Jahren im Wechsel mit der IAA für Nutzfahrzeuge (Hannover) statt. Zum ersten Mal fand
die IAA 1897 im Berliner Hotel Bristol statt, ausgestellt wurden acht »Motorwagen«. Erst 1951 zog
sie in die Messehallen von Frankfurt ein. Für Fuhrparkverantwortliche gehört die IAA zu den wichtigsten Terminen. Schließlich liegen die gewerblichen Zulassungen seit einigen Jahren bei mehr
als 50 Prozent bei den
Neuzulassungen. Neben neuen Modellen
können Sie sich über
Elektromobilität, autonomes Fahren, Telematik und alternative
Antriebe informieren.
Der VDA rechnet mit
rund 1.000 Ausstellern
und etwa einer Million
Besuchern. Mehr Infos
unter: www.iaa.de.
FIRMENAUTO Test Drive
18. und 20. Oktober: Im Rahmen des Signal Reklame
Flottentags veranstalten wir unseren vierten Test Drive.
An den beiden Test-Drive-Tagen 18. und 20. Oktober haben Fuhrparkleiter
die Möglichkeit, aktuelle Fahrzeugmodelle über alle Segmente hinweg zu
testen. Die Hersteller stellen ihre neuesten Modelle
für ausführliche Fahrten zur
Verfügung. Großkundenbetreuer der Marken erklären
Ihnen die neue Technik in
den Fahrzeugen und geben
Auskünfte über mögliche
Finanzierungsarten. Infos,
Anmeldung unter: www.
firmenauto.de/testdrive
KEP-Tage 2017
Fotos: Fotolia (3), Imago (1), Thomas Küppers (2)
24. bis 27. April: KEP-Transporter des Jahres, KEPKongress und Transporter Test Drive in einem Event.
Mit einem erweiterten kompakten Konzept geht der ETM-Verlag mit
den KEP-Tagen 2017 an den Start. Der Branchentreff für die Kurier-,
Express- und Postdienste findet vom 24. bis zum 27. April statt.
Die Veranstaltung umfasst die Wahl zum »KEP-Transporter des Jahres«,
ein Fachsymposium
m mit hochkarätiger Besetzung undd erstmals
den KEP Test Drive.
e. Hier
bieten wir Fachleuten
ten
die Möglichkeit, diee
zur Wahl stehen-den Transporter
zu fahren. Infos
und Anmeldung
unter:
www.
firmenauto.de/
keptage
FuBo-Messe
Der Management-Kongress Fuhrpark
Bodensee findet am 19./20. Juli statt.
Der Arbeitskreis Fuhrparkmanagement Bodensee
(AFB) läd am 19. und 20. Juli zum siebten Mal zum
Management-Kongress Fuhrpark Bodensee (Fubo)
nach Bald Waldsee ein. Die Besucher können sich
an den Ständen der rund 50 Aussteller informieren,
Fachvorträge besuchen, neue Modelle Probe fahren
und sich natürlich mit Kollegen austauschen. Infos
und Anmeldung unter: www.afbev.de
Fortbildung für Flottenmanager
Vier neue Termine für den »Zertifizierten Fuhrparkmanager«.
In Kooperation mit dem Bundesverband Fuhrparkmanagement, dem Deutschen Institut für Betriebswirtschaft (DIB) und FIRMENAUTO bietet die Dekra Akademie die Qualifizierung zum »Zertifizierten Fuhrparkmanager (Dekra)« an. Die Weiterbildung umfasst
siebenThemenkomplexe an jeweils dreiTagen und wird von rund zehn Fachreferenten mit
aktuellem Know-how zu allen Themengebieten gestaltet. Wer möchte, kann auch einzelne Module besuchen, dann aber ohne Zertifikatsabschluss. Infos und Anmeldung unter:
dekra-akademie.de/fuhrparkmanagement
Starttermine:
27. März bis 25. November 2017
(Berlin)
4. Mai 2017 bis 27. Januar 2018
(Frankfurt)
26. September 2017 bis 17. Mai 2018
(Frankfurt)
16. November 2017 bis 7. Juli 2018
(München)
Januar 2017 FIRMENAUTO 9
MANAGEMENT | Jaguar Land Rover
ES GEHT VORAN
Mehr Zentren für Firmenkunden
Um die anspruchsvolle Klientel entsprechend bedienen zu können, soll es außerdem bald 25 statt der bisher acht Fleet
Business Center geben. Insgesamt habe
sich die Marktabdeckung der beiden britischen Marken in Deutschland von 65
auf 85 Prozent verbessert.
Darüber hinaus schafft JLR mit dem
neu gegründeten Start-up Inmotion eine
Plattform für Mobilitätslösungen. »Im
Mittelpunkt steht die Entwicklung neuer
Apps und Services wie Carsharing«,
erklärt Modelhart bedeckt. Und auch
auf Produktseite tut sich etwas: »Der
10 FIRMENAUTO Januar 2017
Text: Nicole Holzer
DER DEUTSCHE GROSSKUNDENMARKT
Der Anteil der Flottenzulassungen steigt weiter
30.000
25.000
20.000
15.000
10.000
16.025
3.197
12.828
4.605
706
3.899
2012
5.000
0
20.882
4.229
18.544
4.160
27.906
7.422
26.334
4.987
21.347
Jaguar
Land Rover
20.474
Verkauf Flottengesamt verkäufe
16.653
14.384
4.888
870
4.018
2013
6.084
890
5.194
2014
7.218
974
7.801
1.936
6.244
2015
5.865
2016
2016: Januar bis Oktober
Quelle: KBA-Dataforce
Mittelklassekombi XF Sportbrake ist in
Deutschland das Auto, das wir brauchen,
um im gewerblichen Segment Fuß zu
fassen.«
Klar, dass es auch bei Jaguar Land Rover
nicht ohne Elektroantrieb geht, um das
von der EU vorgegebene CO2-Ziel von 132
g/km zu erreichen. Der elektrifizierte SUV
I-Pace kommt 2018, und bis 2020 sollen
laut Modelhart die Hälfte aller Fahrzeuge
mit Elektromotoren ausgestattet sein.
Dass es JLR ernst meint, zeigen die bislang 348 Millionen Euro, die in das Ressort Elektrotechnik investiert wurden.
»Wir arbeiten an Mobilitätsdienstleistungen wie Carsharing. Davon
profitieren auch Flottenkunden«
Peter Modelhart
Geschäftsführer Jaguar Land Rover Deutschland
Fotos: Nicole Holzer (1)
Jaguar Land Rover (JLR) bleibt auch
2016 auf Erfolgskurs. Bis Oktober setzte
der Hersteller allein in Deutschland
knapp 30 Prozent mehr Autos ab als im
Vorjahr. Noch besser, wenn auch zahlenmäßig weiter bescheiden, läuft es im Flottenmarkt. Hier liegt das Wachstum nach
eigenen Angaben bei rund 35 Prozent.
Und wenn es nach JLR-Deutschlandchef
Peter Modelhart geht, soll sich die Entwicklung so fortsetzen.
»Vor allem im Flottenbereich sehen wir
noch Wachstumspotenzial«, sagt Modelhart. Dabei helfen sollen passende Finanzierungs- und Full-Service-LeasingAngebote. »In diesem Bereich arbeiten
wir eng mit der unabhängigen Leasinggesellschaft ALD Automotive zusammen«, erklärt der Deutschlandchef.
Jaguar Land Rover hat die
Verkäufe verdoppelt und will
das Flottengeschäft noch
stärker vorantreiben.
MANAGEMENT | Elektromobilität im Fuhrpark
MIT DEM
STROM
Ursprünglich wollte Heinrich
Coenen 38 Elektroautos bis 2018
in die Pkw- und Lieferfahrzeugflotten
der Berliner Verkehrsbetriebe aufnehmen. Doch die Rechnung hat der Projektleiter der Stabsabteilung Geschäftsentwicklung ohne den Wirt gemacht.
Seinem Vorstand gefiel zwar das Vorhaben, nur wollte der mehr E-Mobile in kürzerer Zeit austauschen. Diese Zielvorgabe
verlangte nach einem strukturierten Plan
samt Machbarkeitsprüfung mit Reichweitenanalyse und allem Drum und Dran.
Also musste Coenen mit seinem Team
manuell den Einsatz aller 105 Pkw in der
BVG-Flotte untersuchen, die knapp 2.000
Fahrten pro Monat abwickeln. Das Ergeb-
12 FIRMENAUTO Januar 2017
Die BVG Berliner Verkehrsbetriebe
haben bis Jahresende 100 E-Autos in ihre
Flotte integriert. Nahezu reibungslos und
kostengünstig ging das nur, indem der
gesamte Fuhrpark auf den Prüfstein kam.
Text: Frank Hausmann
nis war verblüffend: 95 der untersuchten
105 Autos würden sich sofort uneingeschränkt durch Elektrofahrzeuge ersetzen
lassen. Sie legen weniger als 120 Kilometer pro Tag zurück oder kommen bei mehr
Fahrkilometern durch Zwischenladen
ebenfalls für den Elektrobetrieb infrage.
Hybride für Langstrecken
Die restlichen Fahrzeuge nutzen die Mitarbeiter teils für Dienstreisen zu weiter
entfernt liegenden Zielen, sodass sich
diese nicht so einfach austauschen lassen. Schlussendlich will die BVG durch
weitere Optimierungen insgesamt 100
Standard-Pkw bis Ende 2016 durch Elektrofahrzeuge ersetzen. Für die übrigen
fünf soll zu einem späteren Zeitpunkt
eine Lösung gefunden werden, die
unter Umständen auch Hybridauto heißen könnte.
Der Einstieg in die Elektromobilität
ist eine strategische Entscheidung der
BVG-Geschäftsführung, die die Wahrnehmung als umweltfreundliches und
innovatives Unternehmen deutlich stärken soll. Damit verfolgt die BVG das Ziel,
ihre CO2-Emissionen zu senken und fossile Energieträger langfristig abzulösen.
Zusätzlich kommt das Unternehmen als
Anstalt des öffentlichen Rechts den SenatVorgaben nach, zehn Prozent des Berliner
Landesfuhrparks auf einen nachhaltigen
E-Antrieb umzustellen. Mit 100 E-Autos
»Bei E-Autos muss man das Gesamtpaket betrachten und
nicht nur zusätzliche Kosten und den Aufwand sehen«
Heinrich Coenen
BVG Berliner Verkehrsbetriebe
betreibt die BVG künftig den landesweit
größten Elektrofuhrpark.
Wesentlich erleichtert hat den Umstieg
auf Elektrofahrzeuge die kurz zuvor
durchgeführte Optimierung der Autoflotte und Neuausrichtung des Fuhrparks.
Dabei wurden auch die Aufgaben zur
Halterhaftung und deren Delegation neu
definiert. Für mehr Transparenz kam ein
neues EDV-System für Fuhrparkverwaltung, Disposition und Controlling zum
Einsatz. »Das flexible Fuhrparkmanagement-System Fleet+ half uns, die Kosten
deutlich zu reduzieren«, versichert Coenen. Das sei vor allem durch Änderungen bei Finanzierung und Nutzungsdauer sowie weniger Fahrzeuge durch
Poolbildung möglich gewesen. Auch
die Wartungs- und Instandhaltungskosten würden sinken. Weiterhin sind optimierte Prozesse wie Fahrtenbücher, Führerscheinkontrolle und Schlüsselkästen
auf elektronischer Basis in Vorbereitung.
»Das größte Einsparpotenzial ergab
sich aus der grundsätzlichen Verabschiedung vom Leasinggeschäft für Pkw und
den Wechsel in die Eigenfinanzierung«,
erklärt der BVG-Projektleiter. Dadurch
könne man die optimale Nutzungsdauer
selbst bestimmen und die Autos länger
im Fuhrpark behalten, ohne in einen kritischen Bereich zu kommen. Fast ein Viertel der Einsparungen nutzte die BVG für
die Finanzierung der E-Autos.
datenverwaltung, Einsatzoptimierung
und das Energiemanagement bereit. Die
Betriebsdaten aus Fahrzeugen und Ladeinfrastruktur sowie eine dynamische Einsatzplanung sollen E-Autos im gewerblichen Einsatz attraktiver machen. Ein
intelligentes Energiemanagement koordiniert zusätzlich den Strombedarf und
die aktuelle Stromerzeugung am jeweiligen Standort, um die Fahrzeuge aufgeladen einsatzbereit zu halten. Eine hohe
Zuverlässigkeit werde dabei durch die
Vernetzung erreicht.
Die ersten 30 E-Fahrzeuge hat die
BVG seit Ende 2015 im Einsatz. Seitdem
setzt das Unternehmen unterschiedliche
E-Modelle wie den Nissan Leaf, Renault
Flottenbetreiber bekommen von Industrie und Forschung
Unterstützung bei der Integrierung von Elektromobilität
»Flottenbetreiber sollten das Gesamtpaket Fuhrpark sehen und nicht nur auf die
zusätzlichen Kosten und den Aufwand
bei Implementierung von Elektroautos
schielen«, rät Coenen den gut 50 Fachleuten am ersten Anwendertag Elektromobilität in Berlin. Dazu hatte das Forschungsprojekt E-Mobility-Scout eingeladen, um
aktuelle Forschungsergebnisse zu präsentieren sowie eigene Produkte und Dienstleistungen anzubieten.
Das Konsortium von mehreren Partnern aus Industrie und Forschung entwickelt eine ganzheitliche, cloudbasierte
IT-Plattform für den Betrieb von E-Fuhrparks samt Ladeinfrastrukturlösungen
und wird durch das Bundesministerium
für Wirtschaft und Energie (BMWi) im
Technologieprogramm »IKT EM III«
gefördert.
E-Mobility-Scout stellt Interessenten
wichtige Funktionalitäten wie die Stamm-
Zoe, Mercedes B-Klasse, VW Golf, VW Up
und VW Up Load sowie Renault Kangoo
und Nissan NV200 ein, um Busfahrer auf
der Strecke abzulösen, nachts die U-Bahnhöfe abzuschließen, Haltestellen vor Baumaßnahmen zu verlegen oder die Ticketverkaufsstellen mit Verbrauchsmaterial zu
versorgen. Aufgestockt auf 100 E-Autos
sollen die Stromer in unterschiedlicher
Anzahl von 1 bis 35 auf alle 17 BVG-Standorte in der Stadt verteilt werden.
E-Autos werden geleast
»Entgegen der neuen BVG-Philosophie,
uns vom Pkw-Leasing zu verabschieden,
schließen wir für sämtliche Elektrofahrzeuge Leasingverträge ab«, betont Coenen und führt als Grund die unsichere
Restwertentwicklung ins Feld. Wie sich
der Batteriemarkt künftig entwickelt,
sei noch nicht abzuschätzen. Das mache
eine zuverlässige Planung unmöglich.
Januar 2017 FIRMENAUTO 13
MANAGEMENT | Elektromobilität im Fuhrpark
Zusätzlich gebe es die entsprechende Förderung der »InitiativE Berlin-Brandenburg« nur in Verbindung mit dem Leasing.
Auch rechnet Coenen mit mindestens
zehn Prozent Preis- und Verbrauchssenkung für E-Autos nach Ablauf der ersten
drei Leasingjahre. Dann dürfte die Akkuleistung nochmals gestiegen sein, was für
die BVG nicht mehr Reichweite, sondern
weniger Nachladen bedeutet.
»Heute ist die Elektromobilität noch
teurer als mit konventionellen Verbrennern. Erst recht, wenn Fahrzeuge an
öffentlichen Stationen mit Zeittarif aufgeladen werden müssen«, argumentiert
Coenen. Deshalb und aus Prozessgründen baut die BVG eine eigene Ladeinfrastruktur auf, selbst wenn diese zusätzliches Kapital bindet. Pro intelligente
Ladesäule kalkuliert der Wahlberliner
rund 3.000 Euro inklusive Anschlussgebühr ein und strebt bis zum Jahresende eine 1:1-Belegung an. »Anfangs
führt daran kein Weg vorbei, um das Vertrauen bei den Beschäftigten zu erzeugen«, räumt der 52-Jährige ein. Das
Laden an der Laterne oder über Steckdose zu Hause dürfe nicht Standard sein,
sondern nur in Notfällen zum Zuge kommen. Am Betriebshof in Lichtenberg sollen bald 30 vernetzte und ansteuerbare
Ladestellen eingerichtet sein. Zusammen
mit der fahrzeugbezogenen Ladekarte
will er den Energiebedarf der jeweiligen
Fahrzeuge ermitteln und jedes Fahrzeug
ansteuern können.
Künftig will die BVG ihren Fahrzeugbestand weiter optimieren, indem nicht
notwendige Standzeiten reduziert werden. Nur noch der Grundbedarf soll
durch den Eigenbestand abgedeckt sein.
Für den Mehrbedarf könne man Kooperationen suchen und andere Betreibermodelle nutzen. Wer seine Fahrzeuge
BERLINER VERKEHRSBETRIEBE
Die BVG in Zahlen
Die BVG ist mit über einer Milliarde Fahrgästen
im Jahr das größte Verkehrsunternehmen in
Deutschland. Das landeseigene Unternehmen
mit rund 14.000 Beschäftigten an 17 Standorten
in der Stadt betreibt 1.321 Omnibusse, 1.238 UBahnen und 353 Straßenbahnen auf insgesamt
183 Linien mit zusammen fast 7.500 Haltestellen.
Mit der ersten in Dienst gestellten Straßenbahn
1881 nutzt das Unternehmen den Elektroantrieb
seit 135 Jahren und befördert heute die Mehrzahl
der Fahrgäste mit elektrisch angetriebenen Fahrzeugen. 2014 nahm die BVG die ersten elektrischen Fähren im Linienbetrieb auf. Ein Jahr später
folgten vier Solaris-Elektrobusse, die auf der 6,1
Kilometer langen Linie 204 vom Bahnhof Zoo bis
zum Südkreuz im Testbetrieb laufen.
Zum BVG-Fuhrpark, der für die Infrastruktur, den
Betrieb und die Verwaltung benötigt wird, gehören 105 Pkw, 110 Transporter, 107 Fahrzeuge mit
Sondereinbauten, 52 Spezialfahrzeuge sowie 15
Anhänger. Inzwischen rollen 73 der 105 Autos
rein elektrisch durch die Stadt. Bis zum Jahresende sollen es 100 E-Fahrzeuge sein. Dann kann
die BVG auch ihre ersten drei E-Roller im Fuhrpark
begrüßen.
nur am Tage benötigt, kann sie schließlich nachts anderen Unternehmen wie
Wachdiensten abtreten. Und für den Spitzenbedarf dürften Sharing-Modelle herhalten. Damit sich die Pkw-Anschaffung
für die BVG lohne, müsse ein Fahrzeug
mindestens 60 Tage in Betrieb sein. Sonst
rentiere sich eher der Weg zum Autovermieter. Andererseits wäre für die BVG
als Mobilitätsanbieter ebenfalls denkbar,
mehr Elektrofahrzeuge als selbst benötigt anzuschaffen und den Überschuss
zu vermieten. Dann hätten sich die hohen
Investitionen in die Ladeinfrastruktur
schneller amortisiert.
Beim Renault Zoe liegt der Stromanschluss
für die Akkus an der Fahrzeugfront.
14 FIRMENAUTO Januar 2017
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1
FUHRPARK WIRD
PROFITCENTER
Das autonome Auto wird die Mobilität
grundlegend ändern. Was das für
Fuhrparkbetreiber bedeutet, erklärt
Trendforscher Sven Gábor
Jánszky.
Text: Frank Wald
ZUR PERSON
Sven Gábor Jánszky
Jánszky (43) ist Zukunftsforscher und CEO des Zukunftsforschungsinstituts 2b Ahead Think Tank. Auf
seine Einladung treffen sich seit 15 Jahren alljährlich 300 CEOs und Innovationschefs der deutschen
Wirtschaft und entwerfen Zukunfts-Szenarien und
Strategieempfehlungen für die kommenden zehn
Jahre. Außerdem lehrt Janszky an verschiedenen
Universitäten, coacht Vorstände bei Strategieprozessen, führt Innovationsprozesse zu Produktentwicklung und Geschäftsmodellen.
16 FIRMENAUTO Januar 2017
FLOTTE 2020
Die Serie in der Übersicht
So weit sind wir aber noch lange nicht.
Bevor Autos autonom fahren können,
müssen Straßen und Gesetze angepasst
werden. Was ist realistisch bis, sagen
wir, zum Jahre 2025?
Selbstfahrende Autos werden schneller
kommen, als wir alle es denken. Die ersten selbstfahrenden Autos werden schon
in zwei Jahren regulär auf unseren Straßen fahren. Der Massenmarkt wird etwa
2020 beginnen. 2025 können wir davon
ausgehen, dass die meisten Autos auf den
Straßen autonom sind. Die wichtigste
Voraussetzung dafür sind die Gesetzesänderungen, die es erlauben, dieseFahrzeuge auf unseren Straßen fahren zu lassen, kombiniert mit der Frage: Wer ist
schuld, wenn es einen Unfall gibt? Die
vollständige Digitalisierung der Straßeninfrastruktur ist hingegen unnötig. Es
reicht, die Autos zu digitalisieren, dann
werden weder digitale Ampeln noch Leitplanken gebraucht..
Wenn Autos autonom fahren, wird es
dann mehr oder weniger Autos geben?
Wie werden unserer Städte aussehen?
Die Gesamtzahl der Autos wird sinken.
Aber wir werden nicht weniger Autos
auf den Straßen haben. Dies ist aus meiner Sicht eine falsche Prognose. Aber wir
werden weniger Autos auf Parkplätzen
haben. Es macht keinen Sinn, ein selbstfahrendes Auto wie heute zu 96 Prozent
zu parken. Es werden Parkhäuser und
-plätze verschwinden, dieser Platz kann
neu genutzt werden kann. Zudem wird
übergangsweise irgendwann eine Trennung zwischen selbstfahrenden und menschengesteuerten Autos auf den Straßen
sinnvoll sein. Dann werden wir so etwas
wie Busspuren für menschengesteuerte
Autos erleben.
01/2017
02-03/2017
04/2017
05/2017
06/2017
07/2017
08/2017
09/2017
10/2017
11/2017
12/2017
– Zukunftsforscher
– Stadtentwicklung
– Automatisiertes Fahren
– Mobilitätslösungen
– Berufsbild Fuhrparkmanager
– Tankmanagement
– Datenschutz
– Pay as you drive
– Wandel der Leasingbranche
– Datenquelle Firmenwagen
– Arbeitsalltag
Das hört sich verlockend an. Überwiegen die Chancen oder doch die Risiken?
Die Chancen überwiegen bei Weitem. Das
autonome Fahren wird den Menschen
das Kostbarste geben, das es in der heutigen Welt gibt: Zeit. Vor allem die beruflichen Vielfahrer profitieren davon. Das ist
bei manchen Menschen über ein Monat
pro Jahr. Aber auch Eltern müssen nicht
mehr Taxi spielen, wenn selbstfahrende
Autos ihre Kinder abholen. Alle anderen
bekommen Sicherheit geschenkt. Es wird
weniger Unfälle geben. Vermutlich wird
sogar der Preis für die Fahrt von A nach
B so stark sinken, dass er gegen null geht.
mal in einem Stau stehen sollten, was bei
autonomen Autos viel seltener vorkommen wird, hat man keinen Zeitverlust.
Wie soll das gehen?
In Zukunft wird es viele selbsternannte
Mobilitätsprovider geben, ob nun die
Autohersteller selbst oder Airlines, Autovermietungen, Taxizentralen, große
Händlerketten, Google, Apple, AirBnB,
UBER und andere, die jeweils ihre selbstfahrenden Flotten in die Ballungszentren
stellen. Der Rest ist Marktwirtschaft. Bei
wenig Angebot und mehr Nachfrage
Wie wird der Dienstwagen-Fuhrpark in
zehn Jahren aussehen?
Es wird ein Fuhrpark aus selbstfahrenden
Autos sein, die über eine intelligente, digitale Software gesteuert werden. Der Fuhrpark wird aber nicht nur den Mitarbeitern
des Unternehmens zur Verfügung stehen.
Vielmehr werden in den ungenutzten Zeiten die Autos auf die Straße zur Arbeit
geschickt. Sie werden firmenfremde Men-
In den ungenutzten Zeiten werden die selbstfahrenden
Flottenfahrzeuge auf die Straße zur Arbeit geschickt
steigt der Preis. Bei viel Angebot und
wenig Nachfrage sinkt der Preis.
schen fahren und dafür Geld einnehmen.
Auf diese Weise wird der Fuhrpark zum
Profit-Center, das Geld einnimmt, statt
nur Geld auszugeben.
Welche Geschäftsmodelle sind mit autonom fahrenden Autos vorstellbar?
Das Auto wird ein adaptiver Raum. Das Und der Fuhrparkmanager der Zukunft
heißt: Es passt sich individuell den Wün- ist dann ...
schen des Passagiers an. Entsprechend ... ein IT-Experte. Sein wichtigstes Arbeitswerden in selbstfahrenden Autos alle mittel ist die prädiktive, digitale Software,
Dinge angeboten werden, die der Mensch auf deren Basis der komplette Fuhrpark
darin tun will: Schlafen, Lesen, Essen, läuft. Bisherige Tätigkeiten wie tanken,
Arbeit erledigen oder sich gar die Haare reparieren, säubern können autonomschneiden lassen. Wobei wir bei selbstfah- fahrende Autos entweder selbst erledirenden Autos nicht über Limousinen wie gen oder auch selbst organisieren.
Tesla, Audi A7 oder Mercedes S-Klasse
reden, sondern von Autos in Van-Größe, Wird es noch Dienstwagen geben, wenn
deren Innenräume sich an die verschie- der Fuhrpark zum Profit-Center wird?
densten Nutzungen anpassen.
Viele Unternehmen werden ihre Fuhrparks abschaffen, weil es effektiver und
kostengünstiger sein wird, auf selbstfahBeispielsweise auch als mobiles Büro?
Ja natürlich, Büromenschen werden ihre rende Taxis zurückzugreifen. Dann werArbeit schon beim Einsteigen in das Auto den Mitarbeiter ihre Mobilitätsbudgets
beginnen. Da wir nicht mehr mit dem haben, die von elektronischen MobiliFahren beschäftigt sind, haben wir Zeit, tätsassistenten gesteuert werden. Aber es
E-Mails zu beantworten, Präsentationen wird auch noch Dienstwagen und Fuhrzu bearbeiten oder an einer Videokonfe- parks geben. Aber diese werden dann
renz teilzunehmen. Selbst wenn sie ein- selbst zu Carsharing-Anbietern.
Januar 2017 FIRMENAUTO 17
Foto: Joerg Glaescher
Herr Jánszky, fast alle Autohersteller arbeiten mit Hochdruck
am autonomen Fahren. Sitzen wir in
Zukunft noch selbst am Lenkrad?
Die Entwicklung von selbstfahrenden
Autos führt dazu, dass die meisten Menschen sich fahren lassen. Sie drücken auf
ihr Smartphone, ein selbstfahrendes Auto
fährt vor. Sie geben auf dem Smartphone
ein, wohin sie fahren wollen, und los
geht’s. In diesem Massensegment der
Mobilität werden Fahrer zu Passagieren.
Es bleibt nur noch eine kleine Premiumnische, in der Menschen viel Geld dafür
bezahlen werden, wieder einmal selbst
fahren zu dürfen.
MANAGEMENT | Recht und Steuer
FOLGENREICHE VERKEHRSVERSTÖSSE
Unternehmen müssen Fahrer nennen, wenn Strafzettel ins Haus flattern. Wie aber können sie
vermeiden, ein Fahrtenbuch führen zu müssen, falls der Fahrer nicht identifiziert werden kann?
Für Ordnungswidrigkeiten kann nur
der Fahrzeugführer mit einer Geldbuße
belegt werden. Den müssen die Behörden
ermitteln. Ihr erster Ansprechpartner ist
der Fahrzeughalter. Der muss dabei helfen, soweit dies möglich und zumutbar
ist. Innerhalb der Anhörungsfrist sollte er
Name und Anschrift des Fahrers im Anhörungsbogen angeben.
Wird der Fahrer nicht
erkannt, muss der Personenkreis eingegrenzt
werden. Dann muss
das Unternehmen angeben, wem es den FirAnita Ciszewski
menwagen zur dauerRechtsanwältin
haften Nutzung übergeben hat. Bei Pool-
fahrzeugen muss das Flottenmanagement
gar alle befugten Fahrer nennen.
Problematisch wird es, wenn die Kollegen bei der Aufklärung nicht mitwirken,
insbesondere wenn Dienstfahrzeuge privat genutzt und an andere weitergegeben
werden dürfen. Erkennt der Mitarbeiter
auf dem Lichtbild zum Beispiel einen nahen Angehörigen, kann er von seinem
Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch
machen. Bringt eine Ermittlung im Nahbereich des Berechtigten keinen Erfolg,
wird eine Fahrtenbuchauflage unter Umständen kaum zu vermeiden sein.
Denn der Halter erweitert mit der Zustimmung zur Nutzung seine Risikosphäre. Sprich: Mit seinem Fahrzeug könnten
Verkehrsverstöße begangen werden, zu
deren Aufklärung er nichts beitragen
kann. Er kann sich dann nicht mehr darauf berufen, dass der Fahrer nicht ermittelt werden kann.
Aber darf der Flottenmanager personenbezogene Daten überhaupt weitergeben?
Ja, denn die Weitergabe dieser Daten dient
der Wahrung berechtigter Interessen des
Gesetzgebers, nämlich der Aufklärung des
Verkehrsverstoßes. Der Datenschutz kann
daher nicht vor einer Fahrtenbuchauflage
schützen. Es empfiehlt sich somit eine
saubere Dokumentation. Wer hat wann
auf welches Fahrzeug Zugriff? Im Überlassungsvertrag kann ein Hinweis klarstellen, dass personenbezogene Daten im
Rahmen der Halterfunktion an Ordnungsbehörden weitergegeben werden.
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18 FIRMENAUTO
2017
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Fiat Tipo 2016 zum „Best Buy Car of Europe“ gewählt. Quelle: autobest.org
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Um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter an der Aufklärung ebenfalls
mitwirken, kann ein entsprechender
Passus in den Dienstwagenüberlassungsvertrag aufgenommen werden.
Wird die Mitwirkung dennoch verweigert, kann das Konsequenzen haben: Das Unternehmen kann nicht nur
die Verfahrenskosten und entstandenen Gebühren einfordern; als Ergänzung zum Arbeitsvertrag können Verstöße gegen den Dienstwagenüberlassungsvertrag abgemahnt werden.
Fahrzeuge, die für eine private Nutzung
nicht geeignet sind, fallen nicht unter die
Ein-Prozent-Regelung. Lkw und Zugmaschinen beispielsweise. Dabei ist allerdings
nicht die Klassifizierung des Kraftfahrzeugsteuerrechts oder des Straßenverkehrsrechts
maßgebend. Der BFH entschied mit Urteil
vom 17.02.2016, dass vielmehr maßgebend
ist, ob das Kfz nach Beschaffenheit und Einrichtung typischerweise so gut wie
ausschließlich zur
Beförderung von
Gütern bestimmt
ist.
In dem Fall ging es um einen
VW T4 Transporter mit zwei
Sitzen, die durch eine MetallDaniela Sterzing
wand von der fensterlosen
Steuerberaterin
Ladefläche getrennt sind. Dort
hatte der Unternehmer Werk-
zeug untergebracht. Der BFH hat die Anwendung der EinProzent-Regelung abgelehnt, da ein solches Fahrzeug nur
ausnahmsweise und nur gelegentlich für private Fahrten
verwendet werde. Schon 2008 hatte der BFH ähnlich geurteilt. Damals ging es um einen Opel Combo als geschlossenen Kastenwagen.
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Januar 2017 FIRMENAUTO 19
Fotos: Juliane Dünger (1)
Keine Ein-Prozent-Regelung für Transporter
AUTO | Neuvorstellung BMW 5er
EVOLUTION
STATT REVOLUTION
Vernetzte Systeme, autonomes Fahren: Im neuen BMW 5er steckt viel neue Technik, aber so
verpackt, dass sich die Kunden nicht grundlegend umgewöhnen müssen.
Text: Hanno Boblenz
Vernetzung, Effizienz und natürlich Sportlichkeit hat BMW
als tragende Themen für den neuen
5er auserkoren. Technologisch soll das
Auto neue Maßstäbe setzen. So senkt
beispielsweise Leichtbau das Gewicht
um bis zu 100 Kilogramm, unter der
Aluminium-Karosserie sitzt ein komplett neues Fahrwerk, auf Wunsch mit
Allradantrieb und Integral-Aktivlenkung. Serienmäßige Radar- und Ultraschallsensoren überwachen zusammen
mit einer Stereokamera die Straße, und
im Stau überlässt der Fahrer dem Auto
das Bremsen, Gasgeben und Lenken. Mit
blendfreiem Fernlicht leuchten adaptive
LED-Scheinwerfer die Fahrbahn bis zu
500 Meter weit taghell aus und per App
lassen sich viele Funktionen des Autos
per Smartphone bedienen.
20 FIRMENAUTO Januar 2017
Wobei dazu nicht unbedingt ein Handy
gebraucht wird. Der Schlüssel genügt.
Schlüssel? Das Ding ist fast so groß wie
ein Handy, so glatt wie ein Stück Seife,
hat ein integriertes Display und sieht aus
wie von Apple designt. Auf dem Bildschirm erkennt der Fahrer, ob er sein
Auto verriegelt hat, und kann Klimaanlage oder Standheizung starten.
Kaum ein Auto lässt sich so intuitiv
bedienen wie der neue 5er
Ja, in Sachen Bedienung war BMW schon
immer top. Auch das weiter entwickelte iDrive ist in dieser Hinsicht fast nicht
zu schlagen. Warum? Beispielsweise,
weil ein neuer Fahrer kaum eine Einführung benötigt. Wer sich über den zentralen Controller durch das auf dem 10,25
Zoll großen Bildschirm angezeigte Navi-
gations-, Unterhaltungs- oder Fahrzeugeinstellungsmenü klickt, findet sich intuitiv zurecht. Frei konfigurierbare Bedienfelder in Kacheloptik zeigen die Inhalte
der darunter liegenden Menüs aktualisiert
an und lassen sich auf dem Touchscreen
wie auf einem Tablet einfach wegwischen.
Über Sensoren verstellen Fahrer und
Beifahrer die Sitze. Berührt ein Finger die
seitlichen, am Gestühl angebrachten
Schalter, öffnet sich im zentralen Display
das Verstellmenü. Ein weiterer leichter
Druck auf den Schalter löst dann die
gewünschte Verstellung aus, was das Display ebenfalls anzeigt.
Auch die beliebten acht Tasten unter
dem Bildschirm haben die Entwickler
glücklicherweise nicht wegrationalisiert.
Die kann der Fahrer individuell belegen,
mit der Heimatadresse etwa, dem Lieb-
medialandschaft im Cockpit, auf die sich
der Fahrer wie in der E-Klasse von Mercedes seine Straßenkarte und die schöne
bunte Onlinewelt aufspielen lässt, gibt
es nicht. Stattdessen blickt der Fahrer auf
klassische, allerdings ebenfalls virtuell
eingespielte Rundinstrumente und
bezieht alle Zusatzinfos vom glasklaren,
vergrößerten Head-up-Display.
Der 5er sieht innen und außen fast aus
wie ein 7er, was manchem Fahrer aber
gar nicht unrecht sein dürfte. Am ehesten ist der Neue von vorne erkennbar, da
die Doppelrundscheinwerfer jetzt nahtlos in die typische Doppelniere übergehen. Aus allen Perspektiven wirkt der
immerhin 4,93 Meter lange 5er glatt und
geschmeidig, niemals wuchtig. Das ist
anderen geht der BMW mit bis zu zehn
Prozent sparsameren Motoren, aber auch
stärkeren an den Start. Der jetzt 265 PS
starke Reihensechszylinder des 530d beispielsweise presst mächtige 620 Nm
Drehmoment (plus 60 Nm) auf die
Antriebswelle und schiebt die leer 1.715
Kilo schwere Limousine in nur 5,7 Sekunden auf Tempo 100. Die versprochenen
4,5 Liter Verbrauch (118 g CO2) haben mit
der Realität zwar wenig zu tun, aber der
von uns gefahrene 530d xDrive mit Allradantrieb und der souveränen Achtgangautomatik kam bei gemäßigtem Gasfuß auf angemessene sieben Liter.
Nichts geändert hat sich am Einstiegsdiesel mit vier Zylindern. 190 PS, 238
km/h Spitze, 4,1 Liter Normverbrauch
Für ein rund 1,8 Tonnen schweres Auto sind die 3,9 Liter
Normverbrauch des 520d Efficient Dynamics ein Spitzenwert
lingssender, dem Mailprogramm oder
den Sitz- und Klimaeinstellungen. Dagegen schießt die vom 7er übernommene
Gestensteuerung etwas übers Ziel hinaus. Eine falsche Handbewegung, schon
spielt das Radio ungewollt einen anderen Sender oder dreht den Sound hoch.
Man merkt dem Auto an: Seine Ingenieure und Designer haben sich um Alltagstauglichkeit bemüht. Dass man in
einem Auto dieser Klasse bequem sitzt
und genügend Platz hat, dürfte selbstverständlich sein. Aber es gab auch Zeiten, da gehörte es bei BMW nicht unbedingt zum Standard, den Passagieren
genügend vernünftige Ablagen oder
Stauraum für große Wasserflaschen zur
Verfügung zu stellen.
Der neue 5er soll eben keine Nische
besetzen wie beispielsweise ein Lexus
oder Jaguar, sondern möglichst jedem
Fahrer eines gehobenen Geschäftswagens
passen. So verkniffen sich die Designer
auch optische Experimente. Eine MultiAlle Fahrberichte und
Neuvorstellungen unter
www.firmenauto.de/test
durchaus gewollt, zumal die Ingenieure
sich damit brüsten, mit einem cw-Wert
von 0,22 die windschlüpfigste Limousine
auf die Räder gestellt zu haben. Erreicht
haben sie das beispielsweise über eine
aktive Luftklappensteuerung für den
Kühler. Nur wenn der Motor wirklich
Kühlung braucht, öffnen sich Klappen in
den Nierenelementen und den Lufteinlässen. Sonst bleiben sie wegen der besseren Aerodynamik geschlossen.
Das sorgt zum einen für ein extrem
niedriges Geräuschniveau. Windgeräusche bleiben weitgehend draußen, ebenso
die Abrollgeräusche der Reifen. Zum
und 108 g CO2 dürften dem 520d sichere
Bestellungen von Firmenkunden bringen.
Flottenbetreiber sollten aber wissen, dass
es ab Sommer wieder einen 520d Efficient Dynamics geben wird, dessen Verbrauch BMW bei gleicher Motorleistung
mit nur 3,9 Liter (102 g CO2) angibt.
Zusätzlich bekommt der 5er neue
Benzinmotoren mit wahlweise vier oder
sechs Zylindern und 252 bis 462 PS,
jeweils mit Luft nach oben und unten.
So wird es mit dem 530e iPerformance
schon ab März 2017 einen 252 PS starken
Plug-in Hybriden mit 50 Kilometer elektrischer Reichweite geben.
Die breiten LED-Rückleuchten ziehen sich bis in die Heckklappe. Der Kofferraum packt 530 Liter Gepäck.
Januar 2017 FIRMENAUTO 21
AUTO | Neuvorstellung BMW 5er • Seat Leon ST
Allen Modellen gemein ist der hohe
Fahrkomfort. Auch ohne Luftfederung gleitet die Limousine fast sänftenartig über die Straße. Sportlich dynamisch geht’s natürlich ebenfalls voran,
auf Wunsch mit der Integral-Aktivlenkung, deren mitlenkende Hinterachse
das Heck auch bei forcierter Kurvenfahrt
in der Spur hält. Für Dynamiker bietet
BMW mit Adaptive Drive ein System,
das adaptive Dämpfer mit der Wankstabilisierung kombiniert. Dabei halten
elektronische Schwenkmotoren statt
hydraulisch angesteuerte Stabilisatoren die Karosse im Lot. Sie sollen schneller ansprechen und zudem bei Geradeausfahrt einseitige Bodenunebenheiten
wegbügeln.
22 FIRMENAUTO Januar 2017
Vernetzung aller Systeme: Die Beifahrer können
beispielsweise Filme schauen oder im Web surfen.
530 Liter fasst der Kofferraum, das passt. Wer mehr
Platz braucht: Im Sommer 2017 folgt der Kombi.
Drehmom.
(Nm/min)
0–100 (s)
Vmax (km/h)
Verbrauch
(l/100 km)
CO2 (g/km)
Kofferraum (l)
Zuladung (kg)
Preis (Euro)
520d
530d1)
530i1)
530e iPerf.1)
540i1)
550i xDrive1)
Leistung
kW (PS)
BMW 5er
1.995
2.993
1.998
1.998
2.998
4.395
4
6
4
4
6
8
140 (190)
195 (265)
185 (252)
185 (252)
250 (340)
340 (462)
400/1.750
620/2.000
350/1.450
420/1.450
450/1.380
650/1.800
7,7
5,7
6,2
6,2
5,1
4,0
238
250
250
250
250
250
4,2 D
4,5 D
5,5 S
2,0 S
6,5 S
8,9 S
109
118
126
46
149
204
530
530
530
530
530
530
615
630
585
600
600
k. A.2)
37.983
45.630
41.849
k. A.2)
48.487
k. A.2)
Effizienzklasse
Das mehrfarbige Head-up-Display ist 70 Prozent
größer als im Vorgänger.
Betriebskosten3)
(ct/km)
Klassisch, elegant: BMW setzt weiterhin auf
analoge Instrumente.
Zylinder
Der 5er bleibt demnach ein Fahrerauto. Automatisiertes Fahren mag auf
der Agenda stehen, richtig überzeugen
konnte uns das System bei der ersten
Testfahrt aber nicht. Theoretisch genügt
es, auf der Autobahn den Blinker zu setzen, dann sollte das Auto selbstständig
die Spur wechseln. Doch so perfekt und
feinfühlig wie in der E-Klasse klappte das
Manöver im BMW nicht. Im Gegenteil:
Mehrmals schaltete sich der Spurhalteassistent plötzlich aus. Ohne Gegenlenken hätte uns das Auto ungebremst in die
Leitplanke krachen lassen. Vielleicht verlangt der BMW deshalb deutlich schneller als der Mercedes, dass der Autofahrer
das Lenkrad wieder greift. Dafür bremste
der Abstandstempomat den Wagen perfekt ab, sobald die Kamera ein Tempolimit erkannte.
Bleibt die Frage nach dem Preis. Das
günstigste Modell, der 520d mit Handschaltung, kostet rund 38.000 Euro, also
1.500 Euro mehr als bisher. Für den Einstiegsbenziner 530i samt Achtgangautomatik verlangt BMW 41.850 Euro, für den
Allradantrieb bei allen Modellen knapp
2.200 Euro. Würde die Ausstattungsliste
nicht so viele verlockende Extras auflisten, könnte man es beim Firmenwagen
durchaus bei der Standardkonfiguration
belassen. Denn BMW gibt jedem 5er serienmäßig Klimaautomatik, das Navisystem Professional samt Onlinezugang,
elektrisch verstellbare Sitze, Voll-LEDScheinwerfer und etliches mehr mit auf
den Weg. Die Mercedes E-Klasse kostet
rund 2.500 Euro mehr, ein Volvo S90 gut
2.000 Euro weniger.
Cockpit mit breitem Bildschirm. Die Kacheln des Bediensystems lassen sich frei konfigurieren.
Hubraum
(cm3)
Der automatische Spurwechsel klappte
bei der Testfahrt nicht immer
86,2/55,4 A+
97,1/63,0 A+
92,7/61,5 A
–/–4)
B
102,4/68,1 B
–/–4)
E
Herstellerangaben. 1) Automatik. 2) Daten liegen noch nicht vor.3) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. 4) Keine Berechnung möglich. Berechnet von
Acht statt wie bisher 6,5 Zoll großer Bildschirm
samt Smartphone-Integration.
Xcellence-Ausstattung mit Lederschalthebel und
Komfortsitzen.
NEUER DIESEL,
MEHR KOMFORT
Alle Fahrberichte und
Neuvorstellungen unter
www.firmenauto.de/test
Text: Hanno Boblenz
Reaktion? Dann bremst das Auto sanft ab,
stoppt und schaltet den Warnblinker ein.
(2.0 TDI Xcellence: 23.571 Euro) und
nicht mit dem überarbeiteten 1.6 TDI
an? Schließlich passt der Vierzylinder
prima für ein Standard-Flottenfahrzeug.
Er wurde leiser, was vor allem an der
besseren Dämmung des Leon liegt, laufruhiger und hat einigermaßen Bums. Eine
Leistungsexplosion darf man von 115 PS
zwar nicht erwarten, aber um mit dem
Dienstwagen ohne größere Ansprüche
von A nach B zu kommen und unaufgeregt im Verkehr mitzuschwimmen, reicht
dieser Diesel allemal.
Unaufgeregter, harmonischer 1.6 TDI
Herstellerangaben; 1) Erdgasantrieb
Betriebskosten2)
(ct/km)
Effizienzklasse
9,9
8,6
7,8
12,1
10,1
11,0
9,8
9,4
8,2
7,8
Preis (Euro)
250/1.500
340/1.750
380/1.750
160/1.400
174/4.000
200/1.500
200/2.000
200/1.400
250/1.500
250/1.250
Zuladung (kg)
85 (115)
110 (150)
135 (184)
63 (86)
81 (110)
81 (110)
85 (115)
92 (125)
110 (150)
132 (180)
Kofferraum (l)
0–100 (s)
4
4
4
4
4
4
3
4
4
4
CO2 (g/km)
Drehmom.
(Nm/min)
1.598
1.968
1.968
1.197
1.197
1.395
999
1.395
1.395
1.798
197 4,1 D
215 4,3 D
228 4,6 D
178 5,1 S
194 4,9 S
194 3,6 CNG
202 4,4 S
203 5,2 S
215 4,8 S
226 6,0 S
108
110
121
119
114
96
102
120
113
138
587–1.470
587–1.470
587–1.470
587–1.470
587–1.470
482–1.365
587–1.470
587–1.470
587–1.470
587–1.470
565
552
555
567
553
505
534
573
563
545
19.706
22.227
24.681
13.983
16.975
21.849
18.058
18.857
21.261
21.975
58,9/37,3
61,0/39,2
65,2/42,2
54,3/35,2
57,6/37,5
56,7/36,2
58,6/38,3
58,9/38,9
61,3/40,9
63,8/43,1
A
A
B
B
B
A+
A
B
B
B
Vmax (km/h)
Leistung
kW (PS)
1.6 TDI
2.0 TDI
2.0 TDI
1.2 TSI
1.2 TSI
1.4 TGI1)
1.0 TSI Eomotive
1.4 TSI
1.4 TSI ACT
1.8 TSI
Zylinder
Seat Leon ST
Verbrauch
(l/100 km)
Zum gleichen Preis wie die FR-Ausstattung gibt es jetzt den eleganten Leon Xcellence. Die umfangreich ausgestatteten Version kommt auch mit dem neuen, in acht
Farben einstellbaren Ambientelicht. Er
könnte die Firmenkunden einfangen, denen die Autos zu sportlich waren.
Warum aber bietet Seat die neue Ausstattung nur mit den stärkeren Motoren
Hubraum
(cm3)
Es gibt wenige Gründe, den Leon
zu überarbeiten. 42.000 Stück verkauft
die Marke pro Jahr, seit 2010 hat sich
der Absatz vervierfacht. Doch mittlerweile sind auch die Käufer in der Kompaktklasse anspruchsvoll, verlangen Features wie einen großen Bildschirm, ein
schlüsselloses Zugangssystem oder eine
induktive Ladeschale. Sie erwarten Apps
fürs Infotainment- und Bediensystem,
Apple Car Play oder Android Auto. All
dies bietet der Leon nun. Anderes fehlt:
eine Online-Anbindung mit Echtzeit-Verkehrsdaten etwa oder ein Bord-WLAN.
Und auch auf das bei VW und Audi verbaute virtuelle Cockpit müssen Seat-Käufer noch warten.
Bei den Fahrhilfen rüstet Seat ebenfalls
nach. Die Kamera erkennt mehr Verkehrszeichen, der Abstandstempomat schaltet
nicht mehr bei 160 km/h ab. Zusammen
mit dem Spurhalteassistenten vernetzt
sich das System zum Stauassistenten.
Natürlich muss der Fahrer noch die Hand
am Lenker haben. Sicherheitshalber. Falls
nicht, kommt nämlich der Notfallassistent
zum Zug. Der stupst den Fahrer optisch
und akustisch an. Noch immer keine
Mit der neuen Ausstattungsversion
Xcellence sowie dem verbesserten
1.6 TDI startet der Seat Leon ins
Modelljahr 2017.
2)
Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von
Januar 2017 FIRMENAUTO 23
AUTO | Neuvorstellung Skoda Kodiaq
IMPULSGEBER
Skodas Erfolg der letzten Jahre geht auf die Kombi-Größen Octavia und Superb zurück.
Nun soll der neue Kodiaq den Takt in der wichtigen SUV-Liga vorgeben.
Text: Martin Schou
Skoda hat es schon wieder getan.
Die VW-Tochter nimmt sich ein
Modell der Konzernmutter und stretcht
es so weit, dass es die Klassengrenzen
sprengt. Denn eigentlich ist der Kodiaq
ein neuer Wettstreiter für Kompakt-SUV
wie Ford Kuga und den kürzlich vorgestellten Seat Ateca. Und er steht in Konkurrenz zum VW Tiguan, der für den
Skoda Pate stand. Mit seinen 4,70 Meter
ist der Tscheche allerdings satte 27 Zentimeter länger als der Wolfsburger.
Skoda prahlt niemals mit wuchtigen Autos. Die größere Karosse kommt
immer den Passagieren zugute. Vorne auf
den fest gepolsterten und körperbetont
geschnittenen Sitzen ist das Platzangebot ja schon üppig. Richtig feudal wird’s
Skoda-typisch auf den Rücksitzen. Die
Beine übereinanderzuschlagen ist hinten kein Problem. Selbst wenn die um
18 Zentimeter verschiebbare Rückbank
24 FIRMENAUTO Januar 2017
ganz nach vorne gerückt ist, kommt kein
beklemmendes Gefühl auf.
Die Rücklehne lässt sich in fünf Stufen
in der Neigung verstellen. In ganz aufrechter Stellung kann der Außendienstler eckige Gegenstände bündig an den
Kofferraumrücken schieben und den
Laderaum optimal ausfüllen. Das dürfte
in der Praxis nur selten notwendig sein.
Mit 835 Liter Volumen steckt er locker
alles weg, was außendienstmäßig mit
muss. Wenn nicht, klappt der Fahrer einfach die Rückbank mit einem Tastendruck vom Kofferraum aus um und verteilt sein Zeugs auf 2.065 Liter Stauraum.
Falls das immer noch nicht genügt, sollten Sie Ihre Kollegen vielleicht lieber mit
einem Kleintransporter auf Tour schicken,
so viel packt nicht mal der Superb Combi.
Der doppelte Ladeboden bügelt die
Stufe im Kofferraumboden bei umgelegten Rücksitzen aus. Auf der optionalen
dritten Sitzreihe reisen zwei Kinder
gemütlich mit. Werden die Sitze nicht
gebraucht, verschwinden sie flach im
Ladeboden des Siebensitzers. Die Heckklappe surrt elektrisch auf und zu, sobald
der Fahrer die entsprechenden Tasten auf
dem Schlüssel und im Cockpit drückt
oder den Fuß unterm Heckschweller
durchschwingt.
Türkantenschutz und Schlaf-Kopfstützen
Skoda tüftelt immer an hilfreichen Features für den Alltag. Bei diesem SUV
kommen nun ein paar neue hinzu. So
stülpt sich beispielsweise ein Gummischutz beim Öffnen der Türen über die
Kanten. In engen Parklücken beugt dies
Lackschäden am eigenen Wagen oder
Dellen an dem Nachbarauto vor. Mikrofone im Kodiaq übertragen selbst Piepsstimmen zartbesaiteter Kollegen klar und
deutlich von den Vordersitzen nach
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Abb. zeigt Sonderausstattung.
AUTO | Neuvorstellung Skoda Kodiaq
Ein Gummischutz umschließt automatisch die
Kanten beim Öffnen der Tür.
Hubraum
(cm3)
Zylinder
Leistung
kW (PS)
Drehmom.
(Nm/min)
0–100 (s)
Vmax (km/h)
Verbrauch
(l/100 km)
CO2 (g/km)
Kofferraum (l)
Zuladung (kg)
Preis (Euro)
Betriebskosten1)
(ct/km)
Effizienzklasse
Schlicht und aufgeräumt: das Cockpit aus dem VW-Konzern. Neu ist der acht Zoll große Touchscreen.
1.968
1.968
1.395
1.395
1.984
4
4
4
4
4
110 (150)
140 (190)
92 (125)
110 (150)
132 (180)
340/1.750
400/1.750
200/1.400
250/1.500
320/1.400
10,1
9,8
10,5
9,8
8,0
199
210
190
197
207
4,9
5,7
6,0
6,8
7,3
129
150
137
153
168
835–2.065
835–2.065
835–2.065
835–2.065
835–2.065
655
675
650
650
675
26.084
31.126
21.420
24.025
28.983
68,3/43,6
75,1/48,1
65,6/43,5
69,6/46,2
76,2/51,2
A
B
B
C
C
Skoda Kodiaq
Als erster Siebensitzer von Skoda steckt der
Kodiaq einiges weg.
hinten. In den Vordertüren sind Regenschirme griffbereit integriert, das gibt’s
sonst bei Bentley und Rolls-Royce. Oder
die Schlaf-Kopfstützen für müde Fondpassagiere. Alle 30 Lösungen aufzuzählen
würde den Rahmen des Texts sprengen.
Machen wir bei den Ablagen weiter.
Die gibt es ebenfalls in Hülle und Fülle,
27 an der Zahl. Auch hier haben sich die
Ingenieure viele Gedanken gemacht. Der
Boden der Flaschenhalter etwa verzahnt
sich zwischen den Vordersitzen mit gängigen 0,5-Liter-PET-Gefäßen. Auf diese
Weise kann der Fahrer Flaschen mit der
rechten Hand öffnen, während die linke
das Lenkrad umgreift.
WLAN und Google Earth an Bord
Der Touchscreen des neuen Infotainmentsystems ist auf acht Zoll gewachsen. Das System dient nun als WLANHotspot mit LTE-Geschwindigkeit und
beherrscht das Spiegeln von SmartphoneApps. Das Navi informiert in Echtzeit
über Staus, spuckt die Karte in Google-Earth-Ansicht aus und sucht bereits
während der Fahrt nach Parkmöglichkeiten am Ziel oder schaut nach dem Wetter. Selbst den nächsten Wartungstermin
kann der Fahrer direkt vom Wagen aus
vereinbaren, während das Auto alle notwendigen Infos an die Werkstatt sendet.
26 FIRMENAUTO Januar 2017
2.0 TDI DSG
2.0 TDI DSG 4x4
1.4 TSI
1.4 TSI 4x4
2.0 TSI DSG 4x4
Herstellerangaben.
Wobei dieser SUV nicht den Eindruck
hinterlässt, als würde viel anfallen. Im
Innenraum fühlt sich alles wertig an.
Der Fahreindruck ist ebenfalls top. Er
federt beflissen über Bodenwellen hinweg, lenkt leichtgängig und gleichzeitig präzise ein. Trotz der immensen Größe haben wir das Dickschiff gut im Griff.
Während kostenbewusste Flottenmanager auf den 150 PS starken Selbstzünder
mit serienmäßigem DSG-Getriebe schielen (4,9 Liter, 129 g CO2), träumen User-
1)
Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von
Chooser von dem kultivierteren 190-PSDiesel. Der bringt den 1,7-Tonner lässig
in Fahrt, bleibt angenehm leise, weil überdies die Doppelkupplung zackig schaltet und bloß an Steigungen länger in hohen Drehzahlen verweilt. Allrad ist Serie.
Und weil der stärkere Diesel in der mittleren Ausstattungslinie startet, ist er satte
7.000 Euro teurer als der Einstiegsdiesel.
Günstiger als der vergleichbare Tiguan
ist er dennoch, auch das hat sich Skoda
wieder erlaubt.
Die Kante am Heckdeckel
und die weit nach innen laufenden Leuchten übernimmt
der Kodiaq vom Superb.
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Zulassungskosten.
AUTO | Neuvorstellung Audi Q5
BAYERISCHER SUV MIT
LATINOGENEN
Der neue Audi Q5 bietet mehr Komfort, reichlich Fahrerassistenten und ist dank neuem
Allrad nun etwas sparsamer. Gebaut wird er in Mexiko.
Text: Guido Borck
Mit gut 1,5 Millionen verkauften Exemplaren gilt Audis Q5
unangefochten als der weltweit meistverkaufte SUV in der Mittelklasse. Besonders in den USA und Kanada ist das
Modell äußerst beliebt, weit über 40 Prozent aller produzierten Fahrzeuge wanderten über den Großen Teich. Die hohe
Nachfrage sorgte dafür, dass die Produktionsstätte in Ingolstadt aus allen Nähten platzte. Zumal dort auch die Modelle A3, A4, A5 und seit Kurzem der kleine Q2 vom Band rollen.
Das war der Anlass, die Produktion an
den Pazifischen Ozean nach Mexiko zu
verlagern. Damit spart Audi die hohen
28 FIRMENAUTO Januar 2017
Einfuhrzölle nach Nordamerika. Außerdem senkt die Fertigung in Mexiko die Produktionskosten um einiges.
Weiterhin hohes Qualitätsniveau
Zum Billigheimer mutiert der neue Q5
jedoch nicht. Die Verarbeitung liegt auf
dem gleich hohen Niveau, das privilegierte Dienstwagenfahrer von Audi kennen und natürlich auch erwarten. Obwohl
die Designsprache beim neuen Q5 eher als
Evolution denn als Revolution zu sehen ist,
blickt der neue Q5 nun maskuliner in die
Welt. Daran hat neben einer geschärften
Formensprache auch der ausladende Kühlergrill seinen Anteil. In Verbindung mit
den optionalen 21-Zoll-Alurädern (Serie
sind 17-Zoll) steht der SUV stämmig auf
der Straße und hat je nach Ausführung um
bis zu 90 Kilo an Gewicht abgespeckt.
Teurer wurde er dagegen nur minimal.
Für 37.899 Euro gibt es den 163 PS starken
2.0 TDI mit neu entwickelter SiebengangDoppelkupplung. Xenon-Scheinwerfer sind
immer Serie, Matrix LED-Licht kann der
Käufer ebenso wie viele andere Features
gegen Aufpreis ordern. Seine Gäste empfängt der Q5 in einem hochwertigem Ambiente. Die Materialien sind sorgfältig verarbeitet, und selbst wenn der Ingolstädter
jetzt ein halber Latino ist, liegt die Messlatte in Sachen Anmutung weiterhin ganz weit
oben. Neu für den Q5-Fahrer ist beispielsweise das virtuelle Cockpit mit 12,3 Zoll
großem Farbdisplay. Den hochauflösendem
TFT-Bildschirm gibt es zusammen mit dem
großflächigen 8,3-Zoll-Navigationsmonitor
für 2.815 Euro. Dann ist bereits das Touchpad auf der Mittelkonsole zur handschriftlichen Zieleingabe im Preis inklusive.
Connectivity mit LTE vernetzt
Auch das Entertainment kommt nicht zu
kurz. Mittels WLAN-Hotspot können bis
zu acht Geräte gleichzeitig online gehen,
um E-Mails oder andere Informationen
aus dem Netz zu saugen. Die Datenübertragung erfolgt über das schnelle LTENetz. Für beste Unterhaltung im Fond
sorgen zwei große Tablets zum Streamen
von Videos oder Musik. Und damit es
eventuell mitfahrende Kollegen besonders bequem haben, lässt sich die dreigeteilte Rückbank für 294 Euro extra um
zehn Zentimeter längs verschieben sowie in der Neigung ihrer Rücklehne verstellen. Wer das Kofferraumvolumen
durch Verschieben von standardmäßigen
550 auf 610 Liter erhöht, verringert hinten allerdings die Kniefreiheit auf ein gerade noch erträgliches Minimum.
Das virtuelle Cockpit mit 12,3 Zoll großem sowie hochauflösendem Farbdisplay ist neu für den Audi Q5.
Luftfederung sorgt für hohen Komfort
Herstellerangaben. Alle mit Automatik
1)
Preis (Euro)
Betriebskosten1)
(ct/km)
Effizienzklasse
Verbrauch
(l/100 km)
0–100 (s)
4 120 (163) 400/1.750 8,9 211 4,9 D 129 550–1.550
4 140 (190) 400/1.750 7,9 218 4,9 D 129 550–1.550
4 185 (252) 370/1.600 6,3 237 6,8 S 154 550–1.550
Leistung
kW (PS)
1.968
1.968
1.984
Zuladung (kg)
2.0 TDI Quattro
2.0 TDI Quattro
2.0 TFSI Quattro
Drehmom.
(Nm/min)
Audi Q5
Kofferraum (l)
Evolution statt Revolution: Audis neuer SUV trägt
nun eine kantigere Formensprache.
CO2 (g/km)
Xenon-Scheinwerfer sind beim Q5 Serie, wahlweise gibt es im Q5 jetzt auch das Matrix LED-Licht.
Vmax (km/h)
Entertainment XXL: Zwei große Tablets-Monitore
sorgen für beste Unterhaltung im Fond.
Zylinder
Alle Fahrberichte und
Neuvorstellungen unter
www.firmenauto.de/test
Die dreigeteilte Rückbank lässt sich auf Wunsch
um zehn Zentimeter in der Länge verschieben.
Hubraum
(cm3)
Vielen Vorbesitzern war der alte Q5 zu
straff gefedert. Auf diese Kritik hat Audi
reagiert und bietet den Neuen mit einer
Luftfederung an. Wird sie für 1.639 Euro
geordert, verwandelt sich der Q5 zu einem
besonders entspannenden Langstreckenläufer und schwebt förmlich über alle gängigen Unebenheiten hinweg.
Wir konnten den 2.0 TDI mit 190 PS
schon ausführlich Probe fahren. Er gefällt mit guter Durchzugskraft und ist,
dank guter Geräuschdämmung, angenehm leise. Für die beiden VierzylinderTDI bietet Audi nun den aus dem A4 Allroad bekannten Spritspar-Allradantrieb.
Diese auf den Namen Ultra-Quattro
getaufte Version schaltet erst in den 4x4Betrieb um, wenn der Allradantrieb wirklich gebraucht wird. Schön: Der Fahrer
bekommt von dem ständigen Umschalten
zwischen Front- und Allradantrieb nichts
mit, denn der bedarfsgerechte Quattro
arbeitet blitzschnell und ist genauso perfekt wie der Q5 selbst.
595
595
605
37.899
38.992
41.933
79,7/51,1
81,5/52,1
93,1/61,6
A
A
B
Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von
Januar 2017 FIRMENAUTO 29
AUTO | Neuvorstellung Renault Scénic
MEHR DYNAMIK FÜR DEN
KOMPAKTVAN
Der neue Renault Scénic macht auf sportlich, ist aber weiterhin auch als Langversion
erhältlich. Völlig neu ist der erste Diesel-Hybrid im Programm der Franzosen. Text: Guido Borck
Vor genau 20 Jahren hat Renault
mit dem Scénic das Segment der
Kompaktvans eröffnet. Während andere Hersteller in dieser Klasse eher auf
den Zug der SUV aufspringen, hält der
französische Marktbegründer dieser
Fahrzeugklasse weiterhin die Treue und
präsentiert im Jubiläumsjahr die vierte
Neuauflage des Scénic. Der sieht gar
nicht mehr so recht nach klassischem
Pampers-Bomber aus, sondern trägt eher
ein cooles Crossover-Outfit.
Neben seinem betont sportlichen Design zeigt der neue Scénic eine weitere
Besonderheit. Er rollt serienmäßig auf 20
Zoll großen Alurädern, die mit einer Reifenbreite von nur 195 Millimetern außergewöhnlich schmal ausfallen. Die ausladenden Pneus unterstreichen den athletischen Auftritt. Da sie aber schlank aus-
30 FIRMENAUTO Januar 2017
fallen, sparen sie Sprit. Die Sondergröße
soll nicht teurer sein als gewöhnliche Reifen, sodass keine höheren Folgekosten
entstehen. Fuhrparkmanager dürften das
wohlwollend zur Kenntnis nehmen.
Ebenso wie das Garantieversprechen von
nun fünf Jahren, das die Franzosen dem
Scénic mit auf den Weg geben.
Der neue Scénic ist nur minimal
gewachsen, aber geräumiger
Von den Abmessungen hat der Scénic um
ein paar Zentimeter zugelegt. Er ist nun
4,41 Meter lang, das Dach verläuft dagegen flacher. Auch im Innenraum gibt es
Veränderungen. Anstelle des zentralen
Mäusekinos wanderten die Instrumente
direkt vor den Fahrer. Auf Wunsch sind
ein Head-up-Display oder LED-Scheinwerfer erhältlich, serienmäßig gibt es den
Notbremsassistenten mit Fußgängererkennung. In der Mitte des Cockpits
sitzt der 8,7 Zoll große MultimediaTouchscreen, und zwar im Hochformat.
Eine weitere Neuerung betrifft die
zweite Reihe. Statt drei Einzelsitze gibt
es eine verschiebbare Rückbank mit geteilt umlegbarer Lehne. Die faltet sich auf
Knopfdruck auf den Bordmonitor oder
vom Kofferraum aus zusammen. Nur so
richtig bequem sitzt man dort nicht. Wer
also ab und zu Kollegen mitnehmen
muss, sollte sie gleich vorwarnen: Viel
Kniefreiheit haben sie hinten nicht.
Tadellos sieht es dagegen ganz hinten
aus, denn in den Kofferraum passt mit
506 bis 1.554 Litern ordentlich was rein.
Selbst eine Leiter oder ein paar bis zu 2,61
Meter lange Röhren lassen sich bei umgelegter Beifahrerlehne unterbringen.
Alle Fahrberichte und
Neuvorstellungen unter
www.firmenauto.de/test
Die Instrumente befinden sich jetzt direkt vor dem Fahrer. Der 8,7 Zoll große Bildschirm steht hochkant.
0–100 (s)
Vmax (km/h)
Verbrauch
(l/100 km)
CO2 (g/km)
Kofferraum (l)
Zuladung (kg)
Preis (Euro)
Betriebskosten2)
(ct/km)
Effizienzklasse
260/1.750
320/1.750
380/1.750
190/2.000
205/2.000
12,4
11,4
9,6
12,3
11,4
184
194
208
185
195
3,9 D
4,5 D
4,5 D
5,8 S
5,8 S
100
116
118
129
130
506–1.554
506–1.554
506–1.554
506–1.554
506–1.554
541
508
519
528
516
20.664
23.941
27.891
16.798
21.084
62,7/39,3
67,2/42,3
71,9/45,5
61,0/39,6
66,7/43,8
A+
A
A
B
B
Zylinder
1.461
1.598
1.598
1.197
1.197
4 81 (110)
4 96 (130)
4 118 (160)
4 85 (115)
4 97 (132)
Leistung
kW (PS)
Hubraum
(cm3)
Renault Scénic
dCi 110
dCi 130
dCi 160 EDC1)
TCe 115
TCe 130
Herstellerangaben; 1) Doppelkupplungsgetriebe
Für den Transport von langen Surfbrettern lässt
sich die Beifahrerlehne nach vorn umklappen.
Drehmom.
(Nm/min)
In der zweiten Reihe gibt es Klapptische und zwei
USB-Anschlüsse fürs Tablet oder Smartphone.
2)
Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von
Ablagen finden sich im Scénic en masse,
egal wohin man schaut. Selbst im Fahrzeugboden gibt es vier Fächer. Und auf
der Beifahrerseite fanden die Designer
Platz für ein riesiges, gekühltes Schubfach mit 11,5 Liter Inhalt, das sich auf Tastendruck öffnet. Hinzu kommt eine breite, verschiebbare Mittelkonsole zwischen
den Vordersitzen, in der sich weiterer
Kleinkram verstauen lässt. Insgesamt
summiert sich das Fassungsvermögen aller Fächer auf 61 Liter, mehr als bei allen
Kompaktvans.
Für unsere erste Ausfahrt wählen wir
den Diesel mit 130 PS, den zurecht beliebtesten Antrieb des Scénic. Der laufruhige
Motor legt schon aus niedrigen Drehzahlen munter los. Er ist allerdings der einzige Selbstzünder, den es nicht in Verbindung mit dem Doppelkupplungsgetriebe
gibt. Schade, aber wenigstens arbeitet die
Sechsgangschaltung exakt.
Entscheidet sich der Besitzer für einen
Scénic ab dem dritten Ausstattungsniveau, kann er unter fünf Fahrprogrammen wählen und die Charakteristik von
Eco bis Sport verändern. Je nach dem Programm verändern sich die Lenkkräfte,
das Ansprechverhalten des Gaspedals
oder der Motorsound. Selbst das Layout
der Instrumente passt sich an. Das Ganze
nennt sich Multisense, hat jedoch keinen
Einfluss auf die Federung oder die Dämpfung. Schade, dabei stünde dem recht
straffen Franzosen ein adaptives Fahrwerk nicht schlecht.
Siebensitzer und Hybride gibt’s später
Außerdem gibt es vom Scénic wieder eine XL-Variante. Abgesehen vom besseren Platzangebot ist sie keine schlechte
Wahl, denn sie federt spürbar komfortabler. Der Grand Scénic ist 23 Zentimeter
länger und hat sieben Zentimeter mehr
Radstand. Der Kofferraum schluckt 718
bis 1.901 Liter, wahlweise gibt es den
Grand Scénic für 672 Euro Aufpreis auch
als Siebensitzer.
Ebenfalls Ende 2016 kommt der neue
Hybride. Der kombiniert den 110 PS
starken Dieselmotor mit einem kleinen,
zehn kW starken Elektromotor, der den
Verbrenner beim Beschleunigen unterstützt. Außergewöhnlich: Anstelle von
teurer Hochvolttechnik wird der Elektromotor von einem 48-Volt-Teilbordnetz gespeist, was die Kosten senken soll. Sparsam soll der milde Hybrid übrigens auch
sein und im Durchschnitt nur 3,5 Liter
Diesel verbrauchen.
Januar 2017 FIRMENAUTO 31
AUTO | Neuvorstellung Toyota C-HR
GANZ SCHÖN
CROSS
Auf den Erfolgsspuren von BMW X6 und Nissan Juke startet
Toyota jetzt mit dem expressiv gestalteten C-HR das erste
SUV-Coupé im Kompaktsegment.
Text: Frank Wald
SUV fahren im Trend. Auch in
Flotten und Fuhrparks gehören
sie mittlerweile zum vertrauten Bild
und sind teilweise nur noch mit Kennerblick zu unterscheiden. Wer in der
zunehmend uniformen Masse noch auffallen will, muss anders sein. So wie ein
SUV-Coupé: ausgestattet mit OffroadOptik und hoher Sitzposition, dazu aber
einer sportlich gebogenen Dachlinie, die
zwar weniger Platz für Passagiere und
32 FIRMENAUTO Januar 2017
Gepäck, dafür umso mehr für das Ego
des Fahrers lässt. Wie begehrt und erfolgreich das Konzept ist, zeigte erstmals
BMW mit dem X6 in der Oberklasse,
gefolgt vom Nissan Juke als kleinerer
SUV. Der Erste im kompakten CrossoverSegment heißt nun Toyota C-HR, der am
21. Januar zu Preisen ab 18.479 Euro zum
Händler rollt.
Und dort wird der Coupé High Rider
(C-HR) auffallen. Mit betont modellier-
ten, schwarz gerahmten Radhäusern und
stark konturierten Flanken ist der 4,36
Meter lange SUV der erste Toyota seit langer Zeit, »nach dem sich die Menschen
wieder umdrehen werden«, so ToyotaSprecher Thomas Schalberger. Denn vor
allem das flache Coupé-Heck, die hoch
angesetzten Türgriffe in der überbreiten
C-Säule und die extrem ausladenden
Rückleuchten wirken wie direkt aus dem
Skizzenblock entsprungen.
Dagegen fällt das Interieur schon fast
wieder konventionell aus. Nur der hoch
aus dem Armaturenträger ragende AchtZoll-Touchscreen für Audio- und Klimaanlage, Navigation und Rückfahrkamera fällt auf. Vorne nehmen die Passagiere auf sportlich bequemen Sitzen mit stützenden Seitenwangen Platz. Hinten beschränkt die breite C-Säule den Ein- und
Ausstieg sowie die Aussicht. Der Kofferraum fasst ordentliche 377 Liter.
Doch so dynamisch der C-HR daherkommt, die Antriebe sind es nicht. Zwar
betonen die Japaner fortwährend die
emotionalen Seiten des C-HR, beschränken das Fahrerlebnis aber auf zwei Motoren, die beide nicht vom Hocker reißen.
Lediglich den Hybrid-Antrieb aus dem
Cockpit-Hingucker sind der hoch aufragende acht Zoll große Touchscreen und das mattblaue Dekor.
Herstellerangaben
aktuellen Prius könnte man als Alleinstellungs-Merkmal sehen. Diese Benziner-Elektro-Kombination bringt es dort
wie hier auf 122 PS, die fürs urbane Bummeln und Gleiten über Land zwar ausreichen, der sportlichen Erscheinung des
C-HR aber nicht gerecht werden.
Vorbildliches Sicherheitspaket
Ganz im Gegenteil ist ein sehr sanfter
Gasfuß gefragt. Anders als im Prius reagiert das stufenlose Automatikgetriebe derart nervös, dass schon ein leichtes
Beschleunigen von unschönem Aufjaulen des Motors begleitet wird. Emotionen kommen so zwar ebenfalls auf, wenn
auch nicht die gewünschten. Versöhnlich stimmen die 3,8 Liter (82 g CO2) nach
Norm, die Toyota auf dem Prüfstand für
den C-HR ermittelt hat.
Mehr Freude beim Fahren macht der
konventionelle 1,2-Liter-Turbobenziner
mit 116 PS. Der Vierzylinder zeigt mit 185
Nm Drehmoment ab 1.500 Touren einen
konstanten Durchzug und absolviert den
Standard-Sprint auf Tempo 100 in knapp
10,9 Sekunden einen Wimpernschlag
schneller als der Hybrid und ist in der
Spitze mit 190 zu 170 km/h weit vorn.
Alle Fahrberichte und
Neuvorstellungen unter
www.firmenauto.de/test
Ab Werk ist ein gut gestuftes Sechsgang-Schaltgetriebe verbaut. Gegen Aufpreis ist ebenfalls ein Automatikgetriebe (1.092 Euro) plus Allradantrieb (1.681
Euro) zu haben. Der Normverbrauch liegt
hier mit 5,9 Liter (135 g/km CO2) zwar
zwei Liter über dem Hybrid. Doch für
die 1.429 Euro Preisunterschied (inklusive Automatik) lässt sich lange fahren.
In der Basisversion enthalten ist neben
Klima- und CD-Audioanlage vor allem
ein vorbildliches Sicherheitspaket. Dazu
1)
Kofferraum (l)
Zuladung (kg)
Preis (Euro)
Betriebskosten1)
(ct/km)
Effizienzklasse
0–100 (s)
Drehmom.
(Nm/min)
Leistung
kW (PS)
85 (116) 185/1.500 10,9 190
90 (122) 142/3.600 11,0 170
CO2 (g/km)
1.197 4
1.798 4
Verbrauch
(l/100 km)
1.2 Turbo
Hybrid
Zylinder
Hubraum
(cm3)
Toyota C-HR
377 Liter fasst der Kofferraum in Normalstellung.
Vmax (km/h)
Die stufenlose Automatik reagiert sehr nervös.
5,5 S
3,8 S
125
86
377
377
470
440
18.479
23.017
62,4/40,2
65,0/41,4
C
A+
Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von
gehören sieben Airbags, Abstandstempomat mit Stauassistent, Kollisionswarner
mit City-Notbremse sowie ein Spurhalteund Fernlichtassistent. In den drei weiteren Ausstattungslinien Flow (ab 20.496
Euro), Style (plus 1.681 Euro) und Lounge
(plus 840 Euro) kommen Verkehrschilderkennung, 17- und 18-Zoll-Alufelgen,
Klimaautomatik, Sitzheizung oder Einparkautomat hinzu. Den Hybrid-Antrieb
gibt’s ab der Flow-Ausstattung, die bei
23.017 Euro startet.
Die Front des C-HR wirkt vertraut, die
Karosserie dagegen betont massiv.
Januar 2017 FIRMENAUTO 33
AUTO | Neuvorstellung Citroën Spacetourer/Peugeot Traveller
ZWEIEIIGE ZWILLINGE
Mit den Transporter-Ablegern Citroën Spacetourer und Peugeot Traveller erweitert
PSA sein Angebot an bezahlbaren und großen Kombis.
Text: Markus Bauer
Während der Citroën im Familiensegment punkten soll, nimmt
sich Peugeot des Themas komfortables
Reisen an. Der Traveller soll PSA höhere Marktanteile im Shuttle-Segment sichern. Speziell in der VIP-Version mit
Ledersitzen im Fond, Klapptisch und
Dreizonenklima hat Peugeot die Modelle VW Multivan und Mercedes V-Klasse
im Visier. Im kommenden Jahr will PSA
insgesamt 3.600 große Kombis verkaufen,
inklusive der bestuhlten Ableger von Expert und Jumpy.
Rein technisch gesehen gleichen sich
Spacetourer und Traveller wie ein Ei dem
anderen und sind identisch abgestimmt.
Nur an der Front unterscheiden sie sich
etwas. Deutlich größer sind die Gemeinsamkeiten der Franzosen. Die Plattform
bietet in der Großraumversion vier Diesel mit 95, 116, 150 und 177 PS.
Zu haben sind die Kombis in drei verschiedenen Längen: 4,60, 4,95 und 5,30
Meter. Die Außenhöhe bleibt bei fast
kompakten 1,90 Metern. Auf diese Weise
haben die Brüder keine Probleme mit herkömmlichen Tiefgaragen. Bei der Elektronik bläst PSA zum Angriff. Neben den per
34 FIRMENAUTO Januar 2017
Fußkick öffnenden Schiebetüren bieten
die Franzosen als Einzige in ihrem Segment ein Head-up-Display an. Optionale
Massagesitze bearbeiten auf Knopfdruck
den Lordosenbereich.
Die Lenkung ist elektrohydraulisch ausgeführt und wirkt sehr kommod, gibt allerdings etwas wenig Rückmeldung. Antriebseinflüsse sind spürbar. Eine neue
Hinterachse macht theoretisch Allrad
möglich, aber nicht ab Werk.
Elektronik aus der Pkw-Oberklasse
In Innern bestätigt sich der PremiumAnspruch. Die Verarbeitung ist tadellos,
die vielfältigen Ablagen sind durchdacht.
Für die Bedienung bietet das griffige
Lenkrad per Knopfdruck Zugang zu den
wichtigsten Funktionen. Das Head-upDisplay zeigt seine Informationen über
der Straße schwebend. Allerdings lässt es
sich nicht verstellen. Je nach Statur liegt
die Anzeige also nur zum Teil im Blickfeld. Besser einsehbar ist die Rückfahrkamera, die ihr Bild ans sieben Zoll messende Navi-Display sendet. Zusätzlich errechnet sie optional eine 180-Grad-Draufsicht aufs Heck.
Neben dem Interieur interessiert besonders der Fahreindruck der beiden Kombis. Die Franzosen treten mit 150 und 177
PS an. Die maximalen Drehmomente können sich sehen lassen (370 und 400 Nm
ab 2.000 U/min). Leider entfaltet sich
die Kraft in beiden Varianten nicht sehr
impulsiv. Trotz der üppigen Motorisierung wirkt der Antriebsstrang müde –
oder sehr komfortabel, je nach Definition.
Sowohl die Automatik als auch der
Handschalter fahren sich bequem. Der
Schalthebel gleitet zielsicher durch die
Gassen, verlangt nur beim ersten Gang
etwas mehr Nachdruck. Die Automatik
schaltet sanft und wird über ein Drehrad
anstelle des Schalthebels bedient. Lenkradtasten lassen einen manuellen Eingriff
zu. Das Fahrwerk arbeitet etwas stuckerig und neigt bei längeren Bodenwellen
zum Hoppeln, bleibt aber auch bei flotterer Gangart neutral.
Preislich bewegen sich die beiden Transporter in den zwei niedrigeren Ausstattungsstufen Business und Feel (Citroën)
sowie Business und Active (Peugeot) im
mittleren Radstand mit 150-PS-Diesel bei
30.831 und 32.647 Euro netto.
Alle Fahrberichte und
Neuvorstellungen unter
www.firmenauto.de/test
Sieben Zoll großes Display samt Navi und Rückfahrkamera als Kommunikationszentrale.
Drehmom.
(Nm/min)
0–100 (s)
Vmax (km/h)
Verbrauch
(l/100 km)
CO2 (g/km)
Kofferraum (l)
Zuladung (kg)
Preis (Euro)
Betriebskosten3)
(ct/km)
Effizienzklasse
In der hochwertigen VIP-Shuttle-Ausstattung macht PSA Jagd auf die Konkurrenten VW und Daimler.
210 (1.500)
300 (1.750)
370 (2.000)
400 (2.000)
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
145
160
170
170
5,6 D
5,2 D
5,3 D
5,7 D
148
137
139
151
603–2.700
224–2.200
224–2.200
224–2.200
1.015
1.024
1.023
1.040
29.958
28.890
30.361
32.882
79,0/51,8
77,7/50,8
79,9/52,3
83,0/54,2
A
A+
A+
A
1.560
1.560
1.997
1.997
4 70 (95)
4 85 (116)
4 110 (150)
4 130 (177)
Leistung
kW (PS)
Zylinder
Mit dem optionalen Head-up-Display verfügen
die beiden Kombis über ein Novum in ihrer Klasse.
Blue HDi 951)
Blue HDi 115
Blue HDi 150
Blue HDi 1802)
Hubraum
(cm3)
Citroën Spacetourer XS (L1)
Peugeot Traveller technisch baugleich und vom Preis ähnlich.1) Version M (L2), 2) Automatik, 3) bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von
Anzeige
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Erster Platz in
der Kategorie
„Beliebteste
freie Werkstatt“
13
20
Goldene Flottina
2012
Über 600 mal in Deutschland und Österreich.
*
0,20 € / Anruf aus dem dt. Festnetz, max. 0,60 €/ Anruf aus den dt. Mobilfunknetzen
0HKU,QIRVDXIatu.de/b2b RGHUXQWHU
*
35
0180 Januar
– 6 2017
27 FIRMENAUTO
27 28 981
AUTO | Vergleichstest Transporter
IN EIGENER SACHE
Bei all den umfänglichen Messungen für diesen Vergleichstest
beeindruckt eine Zahl aus der Statistik
am meisten: Drei von vier Neuzulassungen in der Drei-Tonnen-Klasse (74,9 Prozent) gehen auf die Kappe von T6, Vito
oder Transit Custom. Grund genug, die
drei Verkaufsschlager zu einem Kräftemessen einzuladen. Die Vorgaben: Sie sollen in kompaktester Karosserievariante,
mittelstarker Motorisierung und mit
maximal 10.000 Euro an Sonderausstattung antreten. So bleiben sie unter der
stadtfreundlichen Fünf-Meter-Marke und
36 FIRMENAUTO Januar 2017
bringen mit 105 PS (Ford) beziehungsweise 114 PS (VW und Mercedes) genug
Power mit, um das Testgewicht von 500
Kilo zu schleppen.
Transit: Dynamiker mit Gardemaß
Und ausgerechnet der vermeintlich
Schwächste in der Runde müht sich mit
der Last am wenigsten ab. Für einen
Transporter wuselt der Transit Custom
überraschend agil durchs Stadtgetümmel.
Die 105 PS auf dem Papier nimmt man
ihm kaum ab. Des Rätsels Lösung ist das
satte Drehmoment des neuen Zweiliter-
Ecoblue-Dieselmotors. 360 Nm zerren ab
frühen 1.375 Touren vehement an der Vorderachse. Auf rutschigem Boden ist der
Transit damit etwas überfordert, zupft ab
und zu cholerisch am Lenkrad und sucht
nach Halt. Das ESP regelt spät, greift zu
ruppig ein. Bei 2.000 Umdrehungen flacht
das maximale Drehmoment deutlich ab,
auf der Autobahnauffahrt trabt er wieder brav mit den anderen mit.
Dennoch: Wenn man bei kantigen Kastenwagen überhaupt davon sprechen
darf, dann ist der Ford der Spaßmacher
unter den Dreien. Harte Federung, sport-
Fotos: Thomas Küppers
Das Transportergeschäft wächst rasant. Die größten Player im Midsize-Van-Segment sind
Ford Transit Custom, Mercedes Vito und VW T6. Alle drei verzichten auf markenübergreifende
Modellkooperationen. Wer die beste Linie fährt, zeigt der Vergleichstest.
Text: Martin Schou
FORD TRANSIT
1 Mit knapp zwei Meter Höhe plus Dachantenne ist
der Transit Custom der größte Transporter im Test.
2 Modern gestylte Instrumententafel, die Tasten für
den Abstandstempomaten sind gut sichtbar.
3 Das Display ist tief im Armaturenträger eingebaut,
wirkt daher noch kleiner, als es ohnehin schon ist.
4 Im Transit ist am meisten Platz. Der Mittelsitz bietet
ausreichend Beinfreiheit.
5 So ein geräumiges Fach unter der Beifahrerdoppelsitzbank können Vito und T6 nicht vorweisen.
6 Externe Geräte verstaut der Fahrer im Ford direkt
vor sich in einer geschlossenen Ablage. Dort sitzt auch
der USB-Anschluss, beispielsweise um ein Smartphone
zu laden.
1
2 3
IM TEST
Ford Transit Custom 2.0 TDCi
Mercedes Vito 111 CDI
VW Transporter 2.0 TDI
32.770 Euro
35.623 Euro
35.980 Euro
lich direkte Lenkung, knackige Schaltung und Turbobums: Alles zusammen
zieht Handwerkern, die auf hohen Fahrkomfort pfeifen, die Mundwinkel höher.
Nur das Turbozischen dringt leise in die
bestens gedämmte Fahrerkabine vor. Die
ist großzügig geschnitten, drei Personen
kommen ohne Ellenbogen-Gerangel unter.
Die Sechsgangschaltung hat Ford weit
oben angebracht, auf Höhe der Lenkradspeiche. Für den Fahrer ist das angenehm
und die Person in der Mitte muss keine
Druckstellen am Knie befürchten.
Ablagen gibt es genug: ein großes Fach
unter der Doppelbank, aus der Mittelsitzlehne klappt eine Schreib-Arbeitsfläche
hervor. Teilweise sind sie aber nicht optimal platziert, wie die große Getränkehalterung auf Kniehöhe. Eine offene Dokumentenablage fehlt. Externe Geräte
4
5 6
Januar 2017 FIRMENAUTO 37
MERCEDES VITO
1 Der Vito ist nur 1,91 Meter hoch und passt in alle Tiefgaragen. Im fensterlosen Laderaum mit der funzeligen
Beleuchtung ist es sehr dunkel.
2 Griffiges Lenkrad, klassische Rundinstrumente:
Hinterm Steuer fühlt sich der Fahrer wohl.
3 Das Becker-Navi samt fummeligem Drehregler flacht
dagegen in Sachen Qualität sehr ab.
4 Im eng geschnittenen Vito ist der Fahrer am stärksten ins Cockpit integriert. Es bietet aber wenig Platz.
5 Offene Flügeltüren verdecken die Heckleuchten.
6 Am Boden wölbt sich die Trennwand weit in den
Fahrerraum hinein. Lange flache Gegenstände passen
gut rein.
1
2 3
4
5
6
stöpselt der Fahrer im geschlossenen
Fach auf dem Armaturenträger vor dem
Lenkrad ein. Die Sitze sind hart gepolstert, dafür lässt sich der Fahrersitz am
weitreichendsten verstellen. Von der Lordosenstütze ist nichts zu spüren, selbst
wenn man das fummelige kleine Einstellkreuz bis zum Anschlag dreht.
Tasten und Knöpfe am Armaturenträger fehlt es an logischer Struktur, teilweise liegen sie versteckt hinterm Lenkrad. Im Vergleich zu Mercedes und VW,
die ihre Transporter mit Pkw-Bauteilen,
Chrom und Klavierlack pimpen, wirkt
der Transit etwas altbacken. Positiv ist
der Fehlbetankungsschutz. Negativ:
Zum Öffnen der Motorhaube benötigt
man den Fahrzeugschlüssel, die Suche
nach dem winzigen Widerhaken unter
der Haube kostet Nerven und Zeit.
Bei Antrieb und Komfort spielt der Ford
mit Vito und T6 in einer Liga. Das Nachsehen hat der Testwagen in puncto Laderaum und Sicherheit, trotz der umfangreichsten Assistenzsysteme und trotz
bester Rundumsicht dank Weitwinkelspiegel. Außer den acht Ösen am Boden
hat der Transit an Verzurrmöglichkeiten
nichts zu bieten. Und er braucht die meisten Meter bis zum Stillstand, sackt bei
Vollbremsungen etwas instabil in die Knie.
Die entscheidenden Punkte gehen am
Ende aber wegen der niedrigen Nutzlast
verloren. Der Testwagen (270 L1) trägt
nur 645 Kilogramm. Als 310 L1 mit bis
zu 1.200 Kilo Nutzlast stünde er hier
deutlich besser da. Dafür wäre beim
Grundpreis aber ein Tausender mehr fällig geworden, was wiederum im Kostenkapitel ein paar Punkte gekostet hätte.
Das nur nebenbei. Dass der Ford den
geräumigsten Laderaum und die größten Türausschnitte mitbringt, kann die
Nutzlast-Schwäche nicht ausbügeln.
Vito: starker Typ mit Ladehemmung
Den Titel Strongest Man fährt der Mercedes Vito ein. 1.135 Kilo Nutzlast sind eine
Ansage und bringen ordentlich Punkte
im Kapitel Laderaum und Gewichte. Das
hat er nötig, weil er sich ansonsten viel
selbst verbaut. Stehen die Flügeltüren bei-
38 FIRMENAUTO Januar 2017
spielsweise im 90-Grad-Winkel offen, verdecken sie die Heckleuchten und das
Auto wird bei Dunkelheit zum unsichtbaren Hindernis. Arretierungen an den
Türen fehlen ganz. Unachtsame Verlader
könnten mit dem Ellenbogen oder den
Staplergabeln an der Tür hängen bleiben
und diese ungewollt auf die Straße oder
den Gehweg aufstoßen.
Wegen der schmalen Schiebetür wird
die seitliche Beladung einer Eurogitterbox zur Herausforderung, die stark nach
hinten gewölbte Trennwand macht es
dann fast unmöglich. Die Punkte für den
längsten Laderaum ermogelt sich der
Mercedes nur durch die am Boden tief in
die Fahrerkabine gewölbte Trennwand.
Was dennoch praktisch ist für sehr lange,
VW TRANSPORTER
1 Fenster in den Heckflügeltüren und in der Schiebetür lassen viel Licht in den Kastenwagen.
2 Zwei Armlehnen und sehr bequeme Polster mit
extra robustem Stoffbezug.
3 Vom Passat in den Transporter: das umfangreiche
Navi Discover Media mit großem Touchscreen. Das
ganz neue Navi- und Bediensystem des VW-Konzerns
bekommt der VW wohl erst später.
4 Im geradlinig aufgebauten Cockpit findet sich der
Fahrer schnell zurecht.
5 Push-Buttons dienen als Arretierung für die
Heckflügeltüren.
6 Acht Verzurrösen sind im Transporter Standard. Sie
halten einer Zugkraft von 470 Dekanewton stand.
1
2 3
Vito mit längstem Laderaum,
aber am wenigsten Platz
dünne Gegenstände. Beim Ladevolumen
ist er das Schlusslicht. Im fensterlosen
Vito Kastenwagen spendet nur eine kleine
schummrige Deckenlampe Licht. Zurrschienen am Boden und den Seitenwänden bieten dafür genügend Befestigungsmöglichkeiten, was ihm wichtige Punkte
in der Sicherheitswertung einbringt.
Auf dem Vito-Kühlergrill prangt zwar
ein Mercedes-Stern, dahinter verbirgt
sich im 111 CDI aber ein 1,6-Liter-Turbodiesel von Renault. Die deutsch-französische Partnerschaft ist weder der große
Wurf noch eine Fehlbesetzung. Der Motor
verzeiht schaltfaules untertouriges Fahren und beschleunigt den Vito rund und
gleichmäßig. Einen spürbaren Turbopunch packt er nie so richtig aus. Macht
nichts. Der Vito ist so komfortabel gefedert, dass man eh lieber gemütlich dahinschlendert. Ob beladen oder leer, über die
Landstraße fegt er fast so gediegen wie
eine C-Klasse. Eine Start-Stopp-Automatik
bietet Mercedes für den Fronttriebler nicht
an. Auf unserer Verbrauchsrunde gönnt
er sich wie der Transit 7,4 Liter/100 km.
Aber sein kleiner 57-Liter-Dieseltank
4
5 6
Januar 2017 FIRMENAUTO 39
AUTO | Vergleichstest Transporter
zwingt ihn alle 770 Kilometer zum Zwischenstopp an die Tankstelle.
Im Vito fühlt sich der Fahrer fast wie im
Pkw. Die Sitzposition ist tief, das Dach tiefgaragentaugliche 1,91 Meter niedrig. Auch
dank seiner geschwindigkeitsabhängigen
elektromechanischen Servolenkung hat
der Mercedes beim Handling die Nase
vorn. Trotz des großen Wendekreises.
Als Einziger im Feld hat er einen aktiven
Parkassistenten im Programm. Einmal auf
die Lenkradtaste gedrückt, kurbelt der
Vito von selbst in engste Parktaschen. Und
auch mit den kleinen Außenspiegel ohne
Weitwinkelsegment (hat nur der Transit)
kann man leben, solange der Totwinkelwarner zuverlässig Fahrzeuge im seitlichen Windschatten meldet. Nur die Berganfahrhilfe nervt, weil sie nicht immer
zuverlässig greift.
An den Sitzen gibt es außer der knappen
Sitzfläche nichts auszusetzen. Bequeme
Polster, guter Seitenhalt, ausgeprägte
Lordosenstütze, griffiges Lenkrad bringen Punkte in der Komfortwertung. Haltungsschäden gibt es allenfalls für den in
der Mitte sitzenden Beifahrer, der wegen
der tiefen Schaltkonsole die Beine verknoten muss. Das dicke Lederlenkrad und
das ansprechende Instrumentenfeld stechen in dem kargen Cockpit hervor. Das
grobpixelige Becker-Navi wirkt veraltet, der Mini-Drehregler für das Infotainment verschwindet in den Pratzen mancher Handwerker.
T6: altbewährt und topmodern
Ob die mit dem Touchscreen des großen VW-Navis Discover Media besser
zurechtkommen, sei dahingestellt. Im
Volkswagen klappt es dafür mit vollumfänglicher Spracheingabe auf anderem Weg. In Sachen Multimedia spielt
der Transporter in einer anderen Liga als
seine beiden Konkurrenten. SmartphoneInhalte lassen sich spiegeln, das Navi hilft
mit Echtzeitverkehrsinformationen und
wenn erwünscht, dient der VW als WiFiHotspot. Alles wie im VW Passat. Es sind
die vielen gut gelösten Details, mit denen
der T6 fleißig Punkte sammelt: barrierefreier Einstieg, robuste Sitzbezüge, durchdachte Ablagen, klar strukturiertes Cockpit und, und, und.
Zum Test tritt VW mit der 114-PS-Variante des 2.0 TDI an, die erst zur IAA
ins Programm aufgenommen wurde.
Damit schließt VW die Lücke zwischen
den Versionen mit 102 und 150 PS, was
viele Kunden seit der Einführung der
1 Dekra-Ingenieure vermessen die Transporter mit
Lasern und Wasserwagen.
2 Das Leergewicht wird im Fahrzeugschein nicht
immer genau ausgewiesen. Wir messen nach.
3 Eine Sitzpuppe mit Laserstrahl auf Kopfhöhe misst
die Sicht des Fahrers.
4 Damit die Laserstrahlen auf dem Asphalt sichtbar
werden, wird in der Nacht gemessen.
5 Im Slalomparcours wird die Balance getestet.
6 Innengeräuschmessung im Stand und fahrend.
1 2
3 4
5 6
40 FIRMENAUTO Januar 2017
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rund ums Auto. Die wildesten, schrägsten, mutigsten,
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Kosten und Technik
Daten und Ausstattung
Ford Transit Custom
270 2.0 TDCi Trend L1
Mercedes Vito
111 CDI Kompakt
VW Transporter
2.0 TDI L1H1
35.623
9.053/5.673/3.303
24.130/23.752/24.112
35.980
9.598/5.730/3.336
24.195/24.586/25.061
2.027/1.995/2.025
4.242/6.278/9.633
189
1.063
666
559
14.429/16.433/19.818
96,2/54,8/39,6
2.032/2.065/2.105
4.268/6.001/9.082
176
1.063
666
559
14.448/16.213/19.334
96,3/54,0/38,7
6,6
1,4
15,5/10,7/6,9
23,5/18,6/14,9
119,6/73,4/54,5
6,0
2,2
15,2/10,6/6,8
23,4/18,7/15,0
119,7/72,8/53,6
1.598/4
84 (114)/3.800
270/1.500
6-Gang manuell/Front
1.968/4
84 (114)/3.200
250/1.400
5-Gang manuell/Front
4.895 / 2.244 / 1.910
2.586/1.685/1.391
1.270
3.200/5,5
1.000/1.251
1.307/1.222
576
3.050/1.915/1.135
2.000/750
1.550/1.650
Conti Van Contact 200
205/65 R16 C
13,1/13,2
4.904/2.297/1.990
2.572/1.700/1.410
1.244
3.000/5,8
1.022/1.264
1.312/1.239
595
2.900/1.975/925
2.200/750
1.550/1.450
Dunlop SP Sport Maxx TT
235/55 R 17
11,9/12,0
6,5/11,3
18,2/169
25,7/40,6
7,4 D
7,1–9,8; Ø 7,8 l D
57/770
6,8/11,9
18,6/163
24,1/38,6
6,7 D
6,7–10,4; Ø 8,4 l D
70/1.044
6,0 D/156
6,2 D/162
5,9 D/153
•/200/•/•
•/•/446/202
•/•/zus. 415
•/2.7851)/–
zus. 1.0501)
zus. 114/207
•/•
9501)/–
•/–
•/•
609/–/–
–
2/8
580/–/–
zus. 210/–
zusammen 185
zusammen 6101)
•/6101)
–/•
zus. 1.340
Betriebskosten*
Euro
Testwagenpreis
32.770
Teuerung Kaufpreis
5.975/5.219/3.038
Gebundenes Kapital
22.968/22.344/23.103
Feste Kosten pro Jahr
Euro
Kapitalverzinsung
1.929/1.877/1.941
Abschreibung
4.771/5.588/8.260
Kfz-Steuer
164
Haftpflichtversicherung (Typklasse)
1.063
Kaskoversicherung (Typklassen)
666
Unterstellung/Garage
559
Summe Fixkosten pro Jahr
14.835/15.599/18.336
Summe Fixkosten
ct/km
98,9/52,0/36,7
ct/km
Variable Kosten
Kraftstoffkosten
6,6
Reifenkosten
1,4
Reparatur und Wartung
15,1/10,4/6,8
Summe
23,1/18,4/14,7
Gesamtkosten
ct/km
122,0/70,4/51,4
Motordaten
1.995/4
Hubraum/Zylinder
cm3
Leistung
kW (PS)/min
77 (105)/3.500
Drehmoment
Nm/min
360/1.375
Getriebe/Antrieb
6-Gang manuell/Front
Abmessungen/Gewichte (Messwerte)
Länge/Breite/Höhe Karosserie
mm 4.972/2.272/2.020
max. Länge/Breite/Höhe Laderaum mm 2.555/1.775/1.406
max. Breite zwischen Radkästen
mm
1.390
2.933/5,9
Radstand/Ladevolumen
mm/m3
Durchlassbreite/-höhe Schiebetür
mm
1.048/1.322
Durchlassbreite/-höhe Hecktüren
mm
1.315/1.321
Ladekantenhöhe (unbeladen)
mm
558
zGG/Leergewicht/Nutzlast
kg
2.740/2.095/645
Anhängelast gebremst/ungebremst kg
2.300/750
max. Achslast vorne/hinten
kg
1.575/1.415
Continental Vanco2
Testwagenbereifung
215/65R 16
Wendekreis links/rechts
m
11,8/12,1
Fahrleistungen/Verbrauch (Messwerte)
60–100/80–120 km/h
s
7,3/11,8
0-100 km/h/Vmax
s/km/h
19,8/150
Bremsweg kalt aus 80/100 km/h
m
27,7/43,7
FIRMENAUTO-Normrunde (200 km) l/100 km
7,4 D
Testverbrauch
l/100 km
5,4–9,0; Ø 7,5 l D
Tankinhalt/Reichweite
l/km
80/1.081
l/100 km/g
ECE-Verbrauch/CO2
Preise und Ausstattung
Euro
Airbag Fahrer/Beifahrer/Kopf/Sidebags
Einparkhilfe/Rückfahrkamera/Parkassistent
Licht-/Regensensor/Nebelscheinwerfer
Aufmerksamkeits-/Müdigkeitsassistent
Kollisionswarner/Notbremssystem
Geschwindigkeitsregelung/adaptiv
Seitenwindassistent/lastabhängiges ESP
Navigation/Echtzeit/App-Funktionen
Start-Stopp-Automatik
Neuwagengarantie/Verlängerung Jahre
•/•/•
zusammen 2.7851)
zusammen 2.7851)
–/2.7851)
•/•
2.7851)/–/•
160
2/22)
•
2/3
• = Serie, – = nicht erhältlich; 1) Paket mit mehreren Extras, 2) Gewerbekunden * 15.000/30.000/60.000 km/p. a., 96/60/36 Monate, berechnet von
42 FIRMENAUTO Januar 2017
neuen Euro-6-Motoren forderten. Vito
und Transit laufen mit einer Sechsgangschaltung auf, der VW Transporter muss
mit fünf Gängen auskommen. Das wirkt
sich negativ auf den Verbrauch aus:
Schon ab Tempo 70 passt der fünfte Gang,
sodass die Drehzahlnadel bei 130 km/h
bei hohen 3.000 Touren klebt.
Nicht nur der Verbrauch steigt auf
Autobahnetappen merklich an, auch der
Lärmpegel. Wobei der VW-Diesel schon
im Stand am lautesten nagelt und dröhnt
und den Wagen leicht vibrieren lässt. Im
gemischten Streckenprofil kommt die
Gang-Abstufung besser zurecht: Auf
unserer eher zurückhaltend gefahrenen Normrunde begnügt sich der T6 mit
6,7 Litern/100 km, weniger als die beiden
anderen Transporter.
Punktabzüge gibt es beim Federungskomfort. Mit seiner fürs Spritsparen tiefergelegten Karosse und den rollwiderstandoptimierten 17-Zöllern poltert der
VW unbeholfen über Schlaglöcher. Die
500-Kilo-Last drückt sichtlich auf die Hinterachse.
Weder Parkassistent noch Weitwinkelspiegel unterstützen den Fahrer im Stadtverkehr. Schlanke A-Säulen gewähren
dafür einen weiten Einblick in Kurven.
Im VW ist Gefühl gefragt, Pedale sind
schneller durchgedrückt und der Schalthebel flutscht leichtgängig durch die Gassen. Gewöhnungssache eben. Und seine
bei langsamem Stadtverkehr noch schön
straffe Lenkung wird bei höherem Tempo
aber zunehmend gefühlloser und
schwammiger. Aber das ist Meckern auf
hohem Niveau.
Wenn überhaupt ist der VW Transporter in manchen Einzeldisziplinen in
Nuancen schlechter als Vito und Transit, streicht in fast allen Kategorien die
höchste Punktzahl ein. Erfolg drückt
sich zumindest in diesem Fall in Zahlen aus: Mehr als ein Drittel aller neu
zugelassenen Midsize-Vans (42 Prozent)
gehen auf das Konto des VW T6.
TESTERGEBNIS
GER
TESTSIE
VW Transporter
2.0 TDI L1H1
Mercedes Vito
111 CDI Kompakt
Ford Transit Custom
270 L1 2.0 TDCi Trend
15
5
5
15
40
5
10
40
15
150
14
3
3
8
40
5
7
33
15
128
15
3
4
12
33
2
8
34
9
120
13
5
4
12
33
5
8
28
15
123
5
15
10
15
15
15
15
10
20
15
15
150
4
11
8
11
15
14
15
9
10
10
12
119
4
13
8
9
12
12
8
7
11
14
11
109
3
13
6
13
13
10
10
6
19
7
10
110
15
15
15
28
24
18
20
20
45
200
15
15
15
18
10
10
12
3
31
129
13
13
13
16
12
12
13
2
30
124
11
8
10
18
14
16
11
5
23
116
60
30
20
60
30
200
700
44
21
16
39
27
147
523
40
19
8
60
21
148
501
52
29
12
11
30
134
483
250
50
300
221
18
239
211
30
241
243
15
258
1.000
762
742
741
➊
➋
➌
Fahrzeug
❶ VW Transporter
GER
TESTSIE
Sparsamer Motor, bestes Infotainment,
standfeste Bremsen: Der T6 stellt seine
Konkurrenten in vielen Punkten in den
Schatten. Dass er nur mit FünfgangSchaltung antritt und am schlechtesten
gedämmt ist, wirkt sich daher in der
Gesamtwertung kaum negativ aus. Ein
verdienter Sieger in diesem Vergleich.
❷ Mercedes Vito
Wer einen Transporter mit Pkw-Genen
sucht, ist beim Vito richtig. Sitzkomfort, Federung und Handling sind top.
An wichtigen Stellen wie den Laderaumabmessungen zeigt der Vito große
Schwächen. Die höheren Kosten bringen am Ende sogar Platz zwei in Gefahr.
Antrieb und Fahrdynamik
Zwischenspurt1)
Ansprechverhalten
Laufkultur
Schaltung/Getriebeabstufung
Testverbrauch1)
Reichweite1)
Lenkung
Beherrschbarkeit
Wendekreis1)
Ergebnis Antrieb und Fahrdynamik
Komfort
Einstieg
Sitzposition
Sitzkomfort
Raumangebot
Ablagen
Bedienbarkeit
Connectivity/Navigation
Qualitätsanmutung
Innengeräusch
Federung
Servicefreundlichkeit
Ergebnis Komfort
Sicherheit
Bremsweg warm aus 80 km/h1)
Bremsweg kalt aus 100 km/h1)
Bremsweg kalt aus 100 km/h1)
Sicherheitsausstattung
Assistenzsysteme
Ausstattung Licht und Sicht
Sichtfeld
Spiegel (indirektes Sichtfeld)
Ladungssicherung
Ergebnis Sicherheit
Laderaum/Gewichte
Abmessungen
Zugänglichkeit
Funktionalität
Nutzlast1)
Anhängelast1)
Ergebnis Laderaum/Gewichte
Technikwertung
Kosten
Betriebskosten
Garantie
Summe
Gesamtwertung
1)
❸ Ford Transit Custom
Bester erhält volle Punktzahl
Platzierung
MESSMETHODEN
So wurde gemessen und bewertet
Im Grunde macht der Transit nichts
falsch: flotter Motor, größter Laderaum,
größte Türausschnitte und niedrigste
Betriebskosten. Er verliert seine Punkte
vor allem, weil er mit minimaler Nutzlast antritt. Ford muss sich deshalb über
den dritten Rang ärgern.
Ein guter Vergleichstest besteht aus möglichst vielen Messungen und festen Werten. So wurden von der
Laderaumgröße, den Gewichten über Sichtfelder und Bremsweg bis hin zum Sitzverstellweg und der
Innenbreite der Fahrerkabine alles vermessen, was nur ging, und anhand eines festen Wertungsschemas
gewertet. Dabei erhielt der beste Transporter jeweils die volle Punktzahl, je nach individueller Abstufung
der Messung wurden die Punkte für die beiden weiteren Transporter vergeben. Ein paar Eigenschaften
eines Transporters können allerdings nicht in Zahlen ausgedrückt werden, wie der Sitzkomfort oder
die Praxistauglichkeit der Ablagen. Hier ist die Erfahrung der Testredakteure gefragt. Die ausführliche
Beschreibung der Messmethoden können Sie im Internet nachlesen.
Wie werden Transporter für Vergleichstests
gemessen? Dazu haben wir eine umfangreiche Themenseite erstellt
www.firmenauto.de/messmethoden
Januar 2017 FIRMENAUTO 43
AUTO | Neuvorstellung Mazda 3
Das Head-up-Display wurde größer und zeigt
jetzt auch Verkehrsschilder an.
FEINSCHLIFF
FÜR DEN 3er
44 FIRMENAUTO Januar 2017
bestellt sowieso kaum jemand und der
165 -PS-Benziner spielt nur eine Nebenrolle. Der am häufigsten Georderte mit
120-PS-Saugmotor (17.722 Euro) ist aber
eine ausgesprochene Spaßbremse. Entspannt im Verkehr mitschwimmen funktioniert noch ganz gut. Doch sobald es ans
Überholen oder auf einen steilen Berg geht,
wird’s zäh. Einen Turbo soll erst die
nächste Motorengeneration bekommen.
Mehr Technik zum (fast) gleichen Preis
0–100 (s)
Vmax (km/h)
Verbrauch
(l/100 km)
CO2 (g/km)
Kofferraum (l)
Zuladung (kg)
Preis (Euro)
Betriebskosten1)
(ct/km)
Effizienzklasse
270/1.600
380/1.800
150/4.000
210/4.000
210/4.000
11,0
8,1
10,6
8,9
8,2
185
210
182
195
210
3,8 D
4,1 D
5,1 S
5,1 S
5,8 S
99
107
119
119
135
364–1.263
364–1.263
364–1.263
364–1.263
364–1.263
535
515
540
540
510
19.740
22.765
15.118
17.723
21.000
60,8/38,1
65,1/41,1
56,7/36,6
62,8/40,2
63,9/41,5
A+
A
B
B
C
Mazda 3
Skyactiv-D 105
Skyactiv-D 150
Skyactiv-G 100
Skyactiv-G 120
Skyactiv-G 165
Herstellerangaben
4 77 (105)
4 110 (150)
4 74 (100)
4 88 (120)
4 121 (165)
Leistung
kW (PS)
1.499
2.191
1.496
1.998
1.998
automatisch dem Verkehr anpassen. Das
vergrößerte Head-up-Display mit besserer Auflösung zeigt jetzt Verkehrsschilder an und das Notbremssystem erkennt
Fußgänger und funktioniert bis 80 km/h.
30 Prozent der Käufer nehmen die
höchste Ausstattung. Das könnte sich
ändern, denn als etwas günstigere
Alternative zur Sports-Line hat Mazda
jetzt die Exclusive-Line aufgelegt. Sie
kommt unter anderem mit Klimaautomatik, LED-Licht, Sitz- und Lenkradheizung sowie dem umfangreichen Audiound Bediensystem samt App-Zugang zu
vielen Onlinefunktionen. Auch hier kann
der Firmenkunde dem Diesel treu bleiben.
Der Skyactiv-D 105 Exclusive-Line
beispielsweise kostet 21.756 Euro.
Drehmom.
(Nm/min)
Mit dem Modelljahr 2017 wurde der
Mazda 3 rund 250 Euro teurer. Bessere
Materialien, komfortablere Sitze und eine elektronische Parkbremse machen den
Aufpreis wett. Auf Wunsch gibt es VollLED-Scheinwerfer, die ihren Lichtkegel
Zylinder
Alle Welt redet übers E-Auto und
Fahrverbote für Diesel, aber Mazda
hält am Selbstzünder fest. »Wir sehen
da noch viel Potenzial«, sagt Geschäftsführer Bernhard Kaplan. »Ohne Diesel
sind die CO2-Flottenziele der EU kaum
zu erreichen.«
Dass die Japaner ihren Selbstzünder
hegen und pflegen, spürt der Fahrer. Fürs
Modelljahr 2017 des Mazda 3 wurden die
beiden Motoren überarbeitet. Obwohl sie
schon bisher in Sachen Laufkultur und
Geräuschentwicklung zum Besten gehören, was der Markt hergibt. Wenn überhaupt, so ist höchstens beim Kaltstart noch
ein sanftes Nageln aus dem Motorraum
zu hören. Vibrationen? Nicht zu spüren.
Besonders empfehlen können wir den
150-PS-Motor plus Sechsgangautomatik.
Er schiebt den Kompaktwagen in jeder
Fahrsituation spielerisch an, während die
Automatik unaufgeregt mitspielt und
immer den passenden Gang parat hat.
Alternativ gibt es den 3.000 Euro billigeren
105-PS-Diesel. Der macht seine Sache ebenfalls gut und zudem gibt es auch ihn mit
der 1.512 Euro teuren Automatik.
Nicht ganz so gut gefallen die Benziner.
Das 100-PS-Einstiegsmodell (15.117 Euro)
Der Mazda 3 wurde überarbeitet. Heraus kam kein neues, aber
Text: Hanno Boblenz
ein in Details spürbar verbessertes Auto.
Hubraum
(cm3)
Die weißen, elektrisch verstellbaren Ledersitze
kosten 1.428 Euro.
1)
Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von
Alle Fahrberichte und
Neuvorstellungen unter
www.firmenauto.de/test
SERVICE | Kostencheck
KOSTENCHECK
KLEINWAGEN
Betriebskosten, Restwerte, Wartungsaufwand: Der Kostencheck nimmt in jedem Heft ein
anderes Segment unter die Lupe und nennt die Kosten für die meistverkauften Firmenwagen.
Text: Hanno Boblenz
Dazu ein Ausblick auf die neuen Autos dieser Fahrzeugklasse.
2017 wird das Jahr der Kleinwagen. Bereits auf dem Pariser
Autosalon im September konnte man
die ersten Neuheiten bestaunen. Die
fünfte Generation des Nissan Micra beispielsweise. Optisch, und das scheint
inzwischen System bei dem Modell,
unterscheidet sich die Neuauflage kräftig vom aktuellen Modell. Sie wirkt knackiger, sportlicher, jugendlicher und soll
wieder mehr männliche Käufer locken.
Fast schon futuristisch der Innenraum
mit einem in Wagenfarbe lackierten
Cockpit in Form von Flügeln eines Segelfliegers. Nissan hat jede Menge Assistenten verbaut, vom Spurhalter bis zur CityNotbremse mit Fußgänger-Erkennung.
Ziel der Entwicklung war, den Micra fürs
autonome Fahren vorzubereiten. Auf den
Markt kommt der kleine Nissan Anfang
des Jahres in zwei 90 PS starken Motorisierungen, einem Dreizylinder-Benziner
sowie einem 1,5-Liter-Diesel.
Nissan Micra mal völlig anders: knackig, flach, dynamisch. Auch innen sieht er richtig stylish aus.
Die sparsamsten Diesel und Benziner unter den Kleinwagen
Diesel
1
1
2
3
4
5
5
6
7
7
Citroën C3 Blue HDi 100
Peugeot 208 Blue HDi 100
Ford Fiesta 1.5 TDCi Econetic
Hyundai i20 1.1 CRDi Blue
Opel Corsa 1.3 CDTI Ecoflex
Renault Clio dCi 75 Energy
Renault Clio dCi 90 Energy
DS3 Blue HDi 100
Skoda Fabia 1.4 TDI
VW Polo 1.4 TDI
kW (PS)
73 (99)
73 (99)
70 (95)
55 (75)
70 (95)
55 (75)
66 (90)
73 (99)
66 (90)
55 (75)
Herstellerangaben. Auch Rang 7: VW Polo (90 PS), 15.147 Euro
Nm
254
254
215
180
190
200
220
254
230
210
l/100 km
3,0 D
3,0 D
3,2 D
3,2 D
3,2 D
3,3 D
3,3 D
3,4 D
3,4 D
3,4 D
C02
79
79
82
84
85
85
85
87
88
88
Preis
16.289
15.252
14.282
12.487
13.231
12.765
14.445
17.429
13.538
13.277
Eff.-Kl.
A+
A+
A+
A+
A+
A+
A+
A+
A+
A+
Benziner
1
2
3
4
5
6
6
6
6
7
Toyta Yaris 1.5 Hybrid
Suzuki Baleno 1.2 Dualjet SHVS
VW Polo 1.0 TSI Bluemotion
Mitsubishi Space Star 1.2
Mitsubishi Space Star 1.0
Audi A1 1.0 TFSI Ultra
Audi A1 1.0 TFSI Ultra
Citroën C3 1.2 Puretech 82
Smart Forfour 1.0
Alfa Romeo Mito 0.9 Twinair
kW (PS)
74 (100)
66 (90)
70 (95)
59 (80)
52 (71)
60 (82)
70 (95)
60 (82)
52 (71)
77 (105)
Nm
k. A.
120
160
106
88
160
160
118
91
145
l/100 km
3,3 S
4,0 S
4,1 S
4,1 S
4,2 S
4,2 S
4,2 S
4,2 S
4,2 S
4,2 S
C02
75
94
94
96
96
97
97
97
97
99
Preis
14.697
14.782
13.382
12.008
8.395
13.403
14.412
14.437
9.836
15.210
Eff.-Kl.
A+
B
A
B
B
A
A
A
B
A
Herstellerangaben. Auch Rang 7: Fiat Punto (105 PS), 13.857 Euro
Januar 2017 FIRMENAUTO 45
Computerretusche (1): Christian Schulte
Die Tabelle nennt die sparsamsten Fahrzeuge des Segments. Bei Modellen mit gleicher Motorisierung, aber unterschiedlicher Ausstattung wird nur die sparsamste Variante berücksichtigt.
1
SERVICE | Kostencheck Kleinwagen
Die meistverkauften
Kleinwagen im Flottenmarkt
2
Die Tabelle nennt die im Flottenmarkt meistverkauften Modelle
sowie davon die beliebteste Motorisierung.
1
VW Polo
1.0
2 Ford Fiesta
1.25
3 Opel Corsa
1.4
4
Skoda Fabia Combi
1.4 TDI
5
Mini
One
6
Toyota Yaris
1.5 Hybrid
7
Renault Clio
1.5 dCi
8
Seat Ibiza
1.2 TSI
9
Audi A1 Sportback
1.0 TFSI Ultra
10
Nissan Micra
1.2
Auch die vierte Generation des Kia Rio
steht in den Startlöchern. An der Entwicklung des nur mit fünf Türen erhältlichen Kleinwagens war auch das deutsche Designzentrum beteiligt. Der Rio
wirkt sportlich, obwohl er mit Lenkradheizung oder schlüssellosem Zugangs-
Polo immer wieder: Obwohl
Auslaufmodell, bleibt er das
Kaufmodell Numero eins bei
Firmenkunden.
Auch der Fiesta
läuft noch gut.
Günstige Preise
sichern ihm die
Gunst im Flottenmarkt.
3
Der Corsa ist erst
knapp zwei Jahre alt
und bietet relativ viel
Platz. Das schätzen
gewerbliche Käufer.
Betriebskosten
Bei
20.000/40.000 km/Jahr und 60/36 Monaten Nutzung
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Modell
Mini One
Nissan Micra 1.2
VW Polo 1.0
Ford Fiesta 1.25
Skoda Fabia Combi 1.4 TDI
Opel Corsa 1.4
Seat Ibiza 1.2 TSI
Renault Clio dCi 90 Energy
Audi A1 Sportback 1.0 TFSI Ultra
Toyota Yaris 1.5 Hybrid
Hubraum/
Zylinder cm3
1.198/3
1.198/3
999/3
1.242/4
1.422/3
1.398/4
1.197/4
1.461/4
999/3
1.497/4
system eher auf Komfort abzielt. Angeboten wird der Rio nur als Benziner. Den
aufgeladenen Einliter-Dreizylinder mit
100 beziehungsweise 120 PS kennt man
bereits aus dem Cee’d. Daneben gibt es
zwei Sauger mit 1,2 Liter (84 PS) und 1,4
Liter Hubraum (100 PS).
Leistung
kW (PS)
75 (102)
59 (80)
44 (60)
44 (60)
66 (90)
66 (90)
66 (90)
66 (90)
70 (95)
74 (100)
Verbrauch/CO2
l/100 km/g
4,7 S/109
5,0 S/115
5,0 S/114
5,2 S/122
3,4 D/89
5,2 S/120
4,9 S/116
3,3 D/85
4,2 S/97
3,3 S/75
Preis Betriebskosten
Euro
ct/km
14.874 41,2/32,6
9.992 43,9/30,9
10.588 45,6/29,7
10.504 46,3/30,4
12.193 47,9/29,1
10.807 48,8/31,4
12.345 48,8/32,0
14.445 49,9/31,8
15.126 50,5/33,1
14.697 52,5/32,9
Für den nächsten Ford Focus, der Mitte
2017 startet, heißt es dann: breiter, länger,
größer. Von unten rückt ihm der neue Ka
auf die Pelle, da darf er sich mit einem
besseren Platzangebot absetzen und über
die Vier-Meter-Marke wachsen. Vermutlich wird sich auch beim Innenraum-
2015 verkaufte Kia weltweit 473.000
Rio. Von der vierten Generation des Rio
erhoffen sich die Koreaner noch mehr.
Deshalb haben gleich drei Designzentren
in Deutschland, USA und Korea daran
gearbeitet. Anfang 2017 kommt der Rio auf
den Markt.
46 FIRMENAUTO Januar 2017
Wartungs- und
Verschleißkosten
Tec Alliance liefert seinen Kunden Daten über
sämtliche fahrzeugbezogenen Aufwendungen während der gesamten Haltedauer des
Autos und somit maßgeschneiderte Kostenberechnungen. Mithilfe dieser Daten kann
der Kunde auch bei Full-Service-Verträgen
prüfen, ob die Leasinggesellschaften realistische Kosten für das Modul Wartungs- und
Verschleißkosten angesetzt haben.
Bei
20.000 km/Jahr und 60 Monaten Nutzung
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Modell
Nissan Micra 1.2
Ford Fiesta 1.25
VW Polo 1.0
Renault Clio dCi 90 Energy
Skoda Fabia Combi 1.4 TDI
Toyota Yaris 1.5 Hybrid
Seat Ibiza 1.2 TSI
Mini One
Audi A1 Sportback 1.0 TFSI Ultra
Opel Corsa 1.4
Wartung Verschleiß
1.043
779
1.025
863
1.054
904
1.051
1.137
1.085
1.174
997
1.323
1.121
1.479
947
1.757
1.096
1.853
965
2.092
Summe
1.822
1.888
1.958
2.188
2.259
2.320
2.600
2.704
2.949
3.057
Bei
40.000 km/Jahr und 36 Monaten Nutzung
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Modell
Renault Clio dCi 90 Energy
Ford Fiesta 1.25
Opel Corsa 1.4
Nissan Micra 1.2
Skoda Fabia Combi 1.4 TDI
VW Polo 1.0
Toyota Yaris 1.5 Hybrid
Audi A1 Sportback 1.0 TFSI ultra
Seat Ibiza 1.2 TSI
Mini One 1.2
Restwertprognosen von Schwacke sind die Basis für
die Kalkulation von fast allen Leasingverträgen. Die
Daten sind aber auch für Fuhrparkleiter wichtig. Sie
helfen ihnen zu sehen, ob ein Restwert im Leasingangebot vernünftig kalkuliert ist. Unternehmen
mit Kauffuhrparks können anhand der Übersicht
abschätzen, welche Fahrzeuge sich später besser und
welche sich schlechter verkaufen. Die Liste vergleicht
Fahrzeuge inklusive Sonderausstattung und nennt
den zu erwartenden Wertverlust auf Basis der Händlereinkaufswerte.
Summe
1.838
1.957
1.974
2.008
2.055
2.335
2.354
2.458
2.492
2.658
TecRMI
Angaben in Euro
Restwertprognosen
Wartung Verschleiß
1.100
738
1.220
737
820
1.154
1.236
772
1.110
945
1.247
1.088
1.285
1.069
1.396
1.062
1.328
1.164
1.263
1.395
Wertverlust
Modell
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Toyota Yaris 1.5 Hybrid
Mini One
Renault Clio dCi 90 Energy
Skoda Fabia Combi 1.4 TDI
Audi A1 Sportback 1.0 TFSI Ultra
VW Polo 1.0
Seat Ibiza 1.2 TSI
Ford Fiesta 1.25
Nissan Micra 1.2
Opel Corsa 1.4
Preis inkl.
Ausstattung
16.437
17.723
17.109
17.908
18.218
14.408
14.798
14.815
12.101
14.800
Bei 20.000 km/Jahr und
60 Monaten Nutzung
64 %
10.550
65 %
11.450
66 %
11.250
68 %
12.250
68 %
12.350
69 %
10.000
73 %
10.800
76 %
11.250
78 %
9.400
80 %
11.800
Bei 40.000 km/Jahr und
36 Monaten Nutzung
65 %
10.700
63 %
11.150
65 %
11.100
63 %
11.300
68 %
12.400
70 %
10.100
74 %
10.950
76 %
11.200
78 %
9.500
79 %
11.700
Angaben in Euro
design und vor allem der Bedienung
etwas tun. Mäusekino und Knopf-Kuddelmuddel ade, das neue Infotainmentsystem samt großem Bildschirm dürfte
gesetzt sein. Kenner munkeln außerdem,
der nächste Fiesta bekommt die neue
Generation der Turbo-Dreizylinder.
Bereits durchgestartet ist der extravagante Citroën C3. Optisch hat der Franzose das klassische Kleinwagensegment
verlassen und trägt auch im Innenraum
Anleihen vom größeren Bruder C4 Cactus,
wirkt nun wie eine Mischung aus Crossover und kurzem SUV.
Interessenten für den nächsten VW
Polo müssen sich nur noch bis März
gedulden. Er wird eckiger und kantiger,
sieht aus wie ein Golf im Kleinformat.
Und auch in Sachen Technik legt er zu:
Selbst eine abgespeckte Version des virtuellen Cockpits kann man bestellen.
Kleinere Motoren sind
beim nächsten Polo
gesetzt. Der neue
Dreizylinder-Benziner mit einem Liter
Hubraum soll gleich in
vier Leistungsstufen
eingesetzt werden.
Aber auch Erdgas- und
Dieselmotoren wird es
wieder geben.
Fürs Flottengeschäft ist der Fiesta eine sichere Nummer. Der neue Ford
kommt im Frühjahr mit sparsameren Motoren und viel neuer Technik.
Citroën setzt immer stärker
auf extravagantes Design
und fährt gut damit in
einem Markt, in dem es sehr
eng zugeht. Der schicke C3
jedenfalls lässt viel Raum
für individuelle Farbgebung.
SERVICE | Mercedes-Motoren
FEUER FREI
Mercedes hält dem Verbrenner die Treue. Für Flottenkunden besonders interessant sind die neuen
Dieselmotoren. 2017 kommt ein Sechszylinder, der schon jetzt Aufsehen erregt. Text: Alex Mannschatz
Der König ist tot, es lebe der
König. So in etwa lässt sich die
Einstellung des Autoerfinders zum Diesel beschreiben. Der Selbstzünder ist
und bleibt bei Mercedes der Antrieb
fürs Flottengeschäft. Doch Treueschwüre
reichen nicht. Kunden und Aktionäre
wollen wissen, wie Mercedes sich in
Zukunft aufstellt. Geliefert hat der Konzern schon im Frühjahr dieses Jahres. Just
in dem Moment, als das Image des Diesels am Boden schien. Der neu entwickelte Vierzylinder-Reihendiesel OM 654
für die E-Klasse sorgt für Anerkennung
in Sachen Effizienz.
lieber von Rightsizing«, sagt Entwicklungschef Dr. Thomas Weber: »Statt die
Zylinderzahl von vornherein zu beschneiden und damit auf Laufkultur und Leistung zu verzichten, gibt es intelligentere Lösungen.« So zum Beispiel einen
Verwendungsmix von Werkstoffen, der
durchaus innovativen Charakter hat.
Sind sechs Zylinder unvernünftig?
2017 kommt mit dem OM 656 der nächste
Muntermacher: Der Dreiliter-Sechszylinder ist zwar ein Diesel für die besseren
Parkplätze der Geschäftskunden, aber
ganz sicher nichts Unvernünftiges. Im
Vergleich zum Vorgänger steigt die Leistung signifikant. 313 PS statt bisher 258
PS sind eine echte Ansage, ebenso die
angekündigten 650 Newtonmeter Drehmoment. Er ist damit der stärkste Seriendiesel in der Geschichte von MercedesBenz. Die Tatsache aber, dass der Motor
trotzdem sieben Prozent weniger als sein
Vorgänger verbrauchen wird, dürfte ihm
über manche Car-Policy-Hürde in den
Unternehmen helfen.
Von Downsizing will man also nichts
wissen bei Mercedes. »Wir sprechen
Die neuen Dieselmotoren von Mercedes
Zylinder/Bauart
Hubraum
Bohrung
Hub
Nennleistung
Max. Drehmoment
Verdichtung
Markteinführung
OM 654 (220 d)
4/Reihe
1.950 cm³
82 mm
92,3 mm
143 kW/195 PS
400 Nm
1 zu 15,5
2016
48 FIRMENAUTO Januar 2017
OM 656
6/Reihe
2.927 cm³
82 mm
92,4 mm
über 230 kW/313 PS
über 650 Nm
1 zu 15,5
2017
Der neue Reihensechszylinder kombiniert Kolben aus Stahl mit einem Kurbelgehäuse aus Vollaluminium. Weil Stahl
eine geringere Ausdehnung bei steigenden Betriebstemperaturen hat, sorgt das
für ein wachsendes Spiel zwischen Kolben und Alugehäuse. »Das reduziert die
Reibung um 40 bis 50 Prozent«, erklärt
»Die Kombination von
Stahl und Vollaluminium
reduziert die Reibung um
40 bis 50 Prozent«
Christoph Koehlen
Projektleiter OM 656
bei Mercedes-Benz
Christoph Koehlen, der Projektleiter für
den OM 656. Die Laufbahn der Kolben
wurde zudem nach einem patentierten
Verfahren namens Nanoslide beschichtet. Auch das verringert die Reibleistung
auf den Zylinderinnenflächen merklich.
Im Teillastbereich soll der Motor
25 Prozent weniger Spritenergie
benötigen, um die innere Reibung zu überwinden.
Höherer Einspritzdruck
Gearbeitet wird an solchen
Verfahren unter Hochdruck – im Sinne des
Worts. »Die Einspritzdrücke der Common-Rail
werden 2.500 bar erreichen«, beschreibt Koehlen
die Wucht, mit der Diesel
feinstzerstäubt in die Brennkammern geblasen wird:
»Durch die zudem weitaus
höhere Brenngeschwindigkeit steigt der Wirkungsgrad.«
Lohn der genannten Maßnahmen: Die insgesamt sieben Prozent Verbrauchseinsparung führen
dazu, dass sich der neue Euro-6-Motor schon jetzt nach der zukünftigen
Emissionsgesetzgebung RDE (Real Driving Emission, vorgeschrieben ab September 2017) zertifizieren lässt – eine
fürs Flottengeschäft wichtige Eigenschaft. Bei diesem Messverfahren erfolgt
die Abgasmessung im realen Betrieb auf
der Straße mit mobiler Messtechnik. Was
hinten rauskommt, wird also während
der Fahrt erhoben und nicht auf der Prüfrolle. Nichts wird sich laut Koehler dagegen beim OM 656 an dem Wartungsintervall ändern. 25.000 Kilometer sieht der
Garantievertrag auch weiterhin vor.
In Sachen Komfort, Dynamik und Laufeigenschaften wird der Motor in Sindelfingen fein justiert. 600 Millionen Euro hat
Mercedes in zehn neue Prüfstände investiert, berichtet Peter Lückert, Leiter Dieselmotoren Powertrain und Einspritzung.
Unter den Einrichtungen befindet sich ein
spezieller Antriebsstrangprüfstand, der
eine Drehmomentmessung direkt an den
Rädern erlaubt. »Das Testauto fährt hier
nicht wie üblich auf einer Rolle, sondern
ist an den Rädern über spezielle Naben
raturen bis zu minus 30 Grad. Nur das
Beste also für König Diesel. Zumindest
beim einstigen Arbeitgeber des Namensgebers Rudolf gehen die Forschungsanstrengungen für den Selbstzünder weiter. Trotz der Ankündigung, bis 2025
mehr als zehn rein elektrische Modelle
anzubieten. »Der Verbrenner hat auch
angesichts der Alternativen noch eine
lange Zukunft«, ist sich Rückert sicher:
»Wir wollen deshalb nicht entweder oder.
Wir wollen sowohl als auch«.
Mercedes bereitet sich intensiv auf die Elektromobilität vor.
Trotzdem hat der Verbrenner noch lange nicht ausgedient
mit einer Maschine verbunden, die straßennahe Bedingungen simulieren soll. Sie
generiert zum Beispiel verschiedene Fahrwiderstände, mit denen wir den Antriebsstrang konfrontieren« so Lückert.
Einer der Rollenprüfstände ist als Klimahöhenkammer ausgelegt. Dadurch lassen sich Bedingungen simulieren, denen
ein Motor bei einer Gebirgsfahrt ausgesetzt ist: weniger Sauerstoff und Tempe-
Ran ans Runde: Moderne Prüfstandtechnik ermöglicht Drehmomentmessungen direkt an den Rädern.
NEUE BENZINER
Gruß von Otto
Nicht nur beim Diesel tut sich was bei Mercedes. Drei Milliarden Euro hat der Konzern in die
nun vorgestellte Motorenoffensive gesteckt. Zu
ihr zählen auch drei neue Otto-Motoren. 2017
kommt der Reihenvierzylinder M 264 mit einem
riemengetriebenen 48-Volt-Startergenerator. Dieser übernimmt auch diverse Hybridfunktionen
wie Rekuperationen, Boosten oder die Segelfunktion bei abgeschaltetem Motor, ohne auf
eine Hochvolttechnologie angewiesen zu sein.
Für Sechszylinder-Kunden wird es zunächst in der
S-Klasse einen 408 PS starken Benziner geben,
mit einem Drehmoment jenseits der 500 Nm.
Trotzdem sollen die CO2-Emissionen im Vergleich
zum Vorgänger um 15 Prozent sinken. Wer’s noch
dicker will: Ebenfalls nächstes Jahr kommt mit
dem M 176 ein neuer V8-Biturbo, der aus knapp
vier Litern 476 PS holen wird. Highlight: Die acht
Zylinder arbeiten nur bei Bedarf unter Volllast. Im
Teillastbereich sorgt eine zeit- und bedarfsweise
Zylinderabschaltung von gleichzeitig vier Pötten
dafür, dass sich der Durst in Grenzen hält.
Januar 2017 FIRMENAUTO 49
RÜCKBLICK | Honda Accord
Die Zukunft hatte begonnen: Honda warb
mit einer Ein-Jahres-Garantie um Kunden.
Darf’s ein bisschen mehr sein? Der Accord bot zahlreiche Extras ohne Aufpreis.
Japanisch: Die schicken Spiegel auf den Kotflügeln
wanderten für den deutschen Markt an die A-Säule.
DAS AUTO VON MORGEN
Mit dem Honda Accord brachte der japanische Hersteller 1976 ein echtes Erfolgsmodell.
Überrascht hat das niemanden, das Auto war zukunftsweisend.
Text: Alex Mannschatz
Marketing-Regel Nummer eins:
Irgendwas mit Zukunft geht immer.
»Das Auto von morgen ist ein Stückchen Lebensraum, in dessen Mittelpunkt der Mensch steht.« Dieser Satz
stammt nicht etwa aus dem aktuellen
Ethikbericht der Bundesregierung zum
autonomen Fahren. Nein, mit derlei Orakeln wandte sich schon vor 40 Jahren
Honda an die Kunden in Deutschland.
15 Jahre lang hatte man sich bis dato hierzulande einen Namen gemacht, mit
Motorrädern und Gemüsebeethacken.
Der Civic war 1972 dann das erste automobile Ausrufezeichen. Mit dem Auto
von morgen schließlich war der 1976 präsentierte Accord gemeint. Honda war
von der Qualität des Autos so überzeugt,
dass man ihn mit einem Jahr Garantie
ganz ohne Kilometerbegrenzung anbot –
damals vielbeachtet.
Der Wagen sollte den Japanern nun
in der Mittelklasse den Weg in deutsche
Zulassungsstatistiken ebnen. Sie hatten
50 FIRMENAUTO Januar 2017
alle Register gezogen. Als Billigheimer
galt der Accord keinesfalls. Dazu war seine Technik viel zu modern: Frontantrieb,
quer eingebauter Motor, rundum einzeln
geführte Räder, Servolenkung. Vor allem
bot er serienmäßig ein Fünfganggetriebe. Mit 11.880 Mark war er teurer als ein
vergleichbar motorisierter Opel Manta
oder Ascona. Die schon damals dämlichen Reiskocher-Witze an den Theken
der Republik konterte der Accord mit einem 1,6-Liter-Vierzylinder-Reihenbenziner und knackigen 80 PS. Damit stand er
auf einer Stufe mit dem VW Scirocco, dem
der Dreitürer auffallend glich.
Patentierte Motorentechnik
Der Normverbrauch des Accord lag mit
7,3 Litern unter dem der meisten Konkurrenten. Ein Verdienst des patentierten
CVCC-Motors (Compound Vortex Controlled Combustion). Der seinerzeit einzige Schichtladungsmotor, so benannt
aufgrund einer besonderen Gemischauf-
bereitung von Kraftstoff und Luft, wurde von erklärungsverliebten Autojournalisten und Physiklehrern gleichermaßen
begeistert aufgenommen.
Ein Jahr nach der Markteinführung
kam die viertürige, gut 20 Zentimeter längere Accord Limousine und mit ihr ein
interessantes Angebot für Firmenkunden.
Deutschland war noch kein Kombi-Markt
wie heute. Mittelklasse hieß Limousine,
und ein Firmenauto war noch ein Statussymbol. Der Accord konnte aufgrund
seiner Technik stets mithalten. Acht Baugenerationen lang, ehe Honda ihn 2015
in Deutschland vom Markt nahm. Warum eigentlich? Andernorts, etwa in den
USA, läuft der Verkauf weiter. In 40 Jahren Bauzeit wurden bis heute mehr als 17
Millionen Honda Accord verkauft. Damit
schafft es die Baureihe locker unter die
Top Ten der Automobilgeschichte. Auch
Marketing-Regel Nummer zwei wurde
somit befolgt: »Versprich nichts, was du
nicht halten kannst.«
Firmenauto
des Jahres
2017
DAS ERSTE FAHR-EVENT DES JAHRES 2017
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29.– 31. Mai 2017 | Warnemünde Yachthafenresidenz
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Renault Talisman Grandtour dCi 130: Gesamtverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert (l/100 km): 4,6/3,7/4,0; CO 2 -Emissionen kombiniert
(g/km): 106. Renault Espace und Renault Talisman Grandtour: Gesamtverbrauch kombiniert (l/100 km): 6,2 – 3,7; CO2 -Emissionen kombiniert
(g/km): 140 – 98 (Werte nach EU-Messverfahren).
1
Je nach Version serienmäßig oder optional (gegen Aufpreis), verfügbar ab Ausstattungsniveau Intens. 3 3 Jahre Renault Neuwagengarantie und 2 Jahre
Renault Plus Garantie (Anschlussgarantie nach der Neuwagengarantie) für 60 Monate bzw. 100.000 km ab Erstzulassung gem. Vertragsbedingungen.
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Zzgl. 19 % USt., Angebot enthält einen Full Service-Vertrag, bestehend aus Anschlussgarantie nach der Neuwagengarantie inkl. Mobilitätsgarantie, aller
Kosten der vorgeschriebenen Wartungs- und Verschleißarbeiten sowie Hauptuntersuchung (HU) für die Vertragsdauer von 48 Monaten bzw. 40.000 km
ab Erstzulassung gemäß Vertragsbedingungen, nur in Verbindung mit einem Leasingvertrag der Renault Leasing. Abbildung zeigt Renault Espace Intens
und Renault Talisman Grandtour Intens, jeweils mit Sonderausstattung. Renault Deutschland AG, Postfach, 50319 Brühl.
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