Starke Schweiz: Innovation hat Tradition Titelthema Seite 7 derinews Das Vontobel-Magazin für strukturierte Produkte Januar / Februar 2017 – Ausgabe Schweiz 2 derinews – Inhalt 1 2 Experteninterview 7 «Bei Schweizer Werten sollte man sich jetzt zyklisch positionieren» Märkte Aktuelle Entwicklungen auf dem Weltmarkt 7 Titelthema Starke Schweiz: Innovation hat Tradition 12 Titelthema Experteninterview «Bei Schweizer Werten sollte man sich jetzt zyklisch positionieren» Starke Schweiz: Innovation hat Tradition 14 Panagiotis Spiliopoulos, Head of Research, Vontobel Investment Banking, über Schweizer Aktien. Ein Ausblick auf das Jahr 2017. Sonia Kälin, Schwingerkönigin 2012, 2015 und 2016, erster Rang am Eidgenössischen Schwingfest in Gränichen 2015, Schwyzer Sportlerin des Jahres 2015. 4 1 6 Anlageidee Spin-off – von der Mutter getrennt Themenrückblick Naturgasstrategie-Index von Vontobel beweist Überlegenheit 15 Schweizer Aktien Sikas Profitabilitätsverbesserung wird unterschätzt 16 Anlageidee Spin-off – von der Mutter getrennt 18 Know-how Das Verhältnis zwischen dem gelben und dem schwarzen Gold 20 Schuldner-Check Glencore: Das Pendel schwingt wieder höher LafargeHolcim: Wie aktionärs freundlich kann man werden? 21 Wussten Sie, dass … 22 Aktuelles Finanz’17 mit kreativen Konzepten 23 Hinweise Editorial – derinews Schweizer Produkte wie Schokolade, Käse oder das Taschenmesser kennt weltweit wohl jeder. Eidgenössische Kreationen sind dank ihrer Qualität einzigartig und höchst begehrt. D och nicht nur die Güte, sondern auch Attribute wie Solidität und Präzision werden mit Schweizer Waren, Dienstleistungen, Unternehmen und der schweizerischen Volkswirtschaft in Verbindung gebracht. Was die Aktien bestimmter eidgenössischer Unternehmen aus Anlegersicht interessant macht, lesen Sie im Titelthema ab Seite 7 sowie im Experteninterview ab Seite 12. Unternehmensabspaltungen nutzen nicht immer nur der Mutter, sondern auch der Tochter. Ein global ausgerichteter Spin-off-Index soll dabei die Kursdynamik abgespaltener Unternehmen «einfangen». Der Anlageidee ab Seite 16 entnehmen Sie, dass der Index nach anfänglichen Startschwierigkeiten von einem kräftigen Auftrieb im Jahr 2016 profitierte. Last, but not least kommen wir zur Gold-Öl-Ratio, die ihre «magische Marke» von 20 überschritten hat. Nur eine Zahlenspielerei oder stehen wir vor einer globalen Wirtschaftskrise? Wohl eher nicht, denn eigentlich sollte der Ölpreis steigen – und infolgedessen die Ratio wieder sinken. Im Know-how ab Seite 18 erfahren Sie, was es mit der Ratio auf sich hat und wie Sie von einem potenziell steigenden Ölpreis profitieren könnten. Wir wünschen Ihnen ein frohes Jahr 2017 und wie immer viel Erfolg beim Investieren. Freundliche Grüsse Feedback Senden Sie uns Ihre Anmerkungen sowie Ideen bitte per E-Mail an [email protected]. Sandra Chattopadhyay Chefredakteurin «derinews» 3 4 derinews – Märkte Aktuelle Entwicklungen auf dem Weltmarkt Die Schweizer Exportwirtschaft scheint robust, europäische Aktien könnten Auftrieb erhalten und in den USA bleibt abzuwarten, wie viel Kurspotenzial verblieben ist. Ein Resümee und ein Ausblick. Schweiz1 Der Schweizer Aktienmarkt (in Form des Leitindex SPI®) machte im November und Dezember viel Boden gut, wobei das Tempo des Aufwärtstrends vor allem im Dezember zulegte. Die Treiber waren: 1) die Zuversicht, die Wahl Trumps könnte wegen tieferer Steuern, Plänen für Infrastrukturinvestitionen und weniger Regulierung Unternehmensgewinne befeuern; 2) nachlassende Ängste vor US-Zins erhöhungen; 3) sich stetig verbessernde Makroindikatoren in den USA, der Eurozone und in China, die Inflationsängste aufkommen liessen. Dabei scheinen die Märkte die Stärke des US-Dollars zu ignorieren; stark angestiegene Bondrenditen deuten sie als Zeichen wirtschaft licher Stärke. Die euphorische Stimmung dürfte nicht lange anhalten. Neben den zunehmenden politischen Unsicherheitsfaktoren sehen wir auch Herausforderungen auf der Bewertungsseite. Das prognosti- Swiss Market Index (SMI®) zierte Gewinnwachstum von 14 % für 2017 scheint erreichbar – und notwendig, um aufgrund steigender Zinsen den Druck auf die «Multiples» zu kompensieren. Nach jahrelanger Underperformance dürften gross kapitalisierte Werte 2017 wieder besser abschneiden. Die Favoriten sind Geberit, LafargeHolcim, Nestlé, Richemont, Roche, Swiss Life und UBS. Bei den Small und Mid Caps sind es ALSO, AMS, Bachem, Partners Group, Straumann und Temenos. Zinsen 3-Monats-LIBOR CHF – 5 y CHF Swap In % Indexpunkte – 0.66 – 0.68 – 0.70 – 0.72 – 0.74 – 0.76 – 0.78 – 0.80 – 0.82 9000 8500 8000 7500 7000 Dez 2015 Dez 2016 Absolute Werte (in CHF) – 0.2 – 0.4 – 0.6 – 0.8 – 1.0 3-Monats-LIBOR CHF Dez 2016 5 y CHF Swap Der Schweizer Franken wertete gegenüber dem Euro im Jahres verlauf um gut 1 % leicht auf. Die Schweizer Exportwirtschaft scheint robust zu sein und dem starken Franken zu trotzen. Für die Schweizerische Nationalbank reduziert dies den Druck, auf dem Devisenmarkt zu intervenieren. Über weite Strecken des Jahres 2016 notierte der Euro zum US-Dollar zeitweise um mehr als 5 % über seinem Schlusskurs vom 31. Dezember 2015. Auf dem Dollar lasteten zwischenzeitlich schwache US-Konjunkturdaten und die zögerliche Haltung der USNotenbank, den Leitzins weiter anzuheben, erschwerte die nochmals deutlich expansiver gestaltete Geldpolitik im Euroraum. Mit der Eurostärke war es nach dem Wahlsieg Trumps schnell vorbei. Die Zinsentscheidung der Fed am 14. Dezember verlieh dem Dollar weiteren Schub. Verantwortlich für die Dollarstärke war die Entwicklung der Renditedifferenz zwischen 2-jährigen deutschen und US-Staatsan leihen, die sich im Anschluss an den Fed-Entscheid nochmals ausweitete. Unter der Annahme, dass die Fed ihre Zinswende fortsetzt und 2017 zwei bis drei weitere Zinsschritte vornimmt, dürfte die Attraktivität von Anlagen in US-Dollar weiter zunehmen. Währungen EUR / CHF – USD / CHF 0.0 Dez 2015 Währungsentwicklung CHF / EUR / USD 2 1.05 1.12 1.00 1.10 0.95 1.08 0.90 1.06 0.85 1.04 0.80 Dez 2015 EUR / CHF Dez 2016 USD / CHF ¹ Beitrag von Vontobel Research Investment Banking | ² Beitrag von GodmodeTrader (godmode-trader.de) | 3 Beitrag von Vontobel Research Asset Management 5 Märkte – derinews USA 2 Die faustdicke Überraschung kam im November 2016: Trump gewann die Präsidentschaftswahlen. Ein Mann, der nach seinen teils brüsken Ankündigungen im Wahlkampf in der Kritik stand und für die Aktienmärkte als tendenziell belastend eingestuft wurde. Einige der Wahlversprechen wird Trump sicherlich umsetzen. Zu seinen Schwerpunkten dürften Steuersenkungen gehören, vor allem für Unternehmen. Zudem hat Trump Infrastrukturinvestitionen und eine Steueramnestie für US-Konzerne angekündigt, die Kapital in die USA zurückholen. Das alles wäre sehr gut für den Aktienmarkt. Es bleibt abzuwarten, wie viel Kurspotenzial für 2017 übrig ist. Eine wichtige Rolle dürfte in den USA auch weiterhin die Geldpolitik spielen. Die Fed erhöhte am 14. Dezember ihren Leitzins von 0.50 % auf 0.75 %. Die geldpolitische Normalisierung dürfte 2017 weitergehen. Steigende Zinsen bieten generell Korrekturpotenzial für Aktienkurse, weil Anleihen für Anleger damit attraktiver werden. Volkswirte der grossen Banken an der Wall Street erwarten für 2017 dennoch überwiegend moderat steigende Kurse. Nach einer Umfrage des Magazins «Barron’s» rechnen die Analysten für den marktbreiten S&P 500 ® im Schnitt mit einem Gewinnzuwachs von 5 % auf 2380 Punkte bis Ende 2017. Emerging Markets3 Europa 2 Die Aktienkurse liefen 2016 im Klammergriff politischer Unsicherheit weitestgehend seitwärts. Nach dem EU-Austrittsvotum der Briten rutschten sie stark ab. Wenige Wochen später machten sie die Kursdelle jedoch wieder wett. Der Wahlsieg Trumps brachte die Börsen nur vorübergehend aus dem Tritt, ähnlich wie nach dem gescheiterten Referendum zur italienischen Verfassungsreform. Der Blick auf 2017 bleibt zwar getrübt, doch viele Unternehmen sind international aufgestellt und von der Weltwirtschaft abhängig. Sie könnten zudem günstig bewertet sein und 2017 Auftrieb von der Geldpolitik bekommen. Zwar dürfte die Fed die Zinsschraube weiter anziehen, doch ist die EZB davon noch weit entfernt. «Ein anhaltend niedriges Zinsniveau spricht für eine relativ hohe Attraktivität von Aktienanlagen und Kurspotenzial», schreibt die Postbank in ihren Perspektiven 2017. Sobald politische Klarheit eintritt, könnten europäische Aktien dank verbesserter Rendite und Substanz profitieren und der EURO STOXX 50 ® nach zehnjähriger Underperformance wieder Boden gutmachen. Protektionistische Massnahmen der USA und schneller steigende Renditen (aufgrund des erwarteten expansiven US-Fiskalprogramms) bleiben 2017 das Hauptrisiko für Schwellenländer. Allerdings gehen wir davon aus, dass Trump nicht all seinen Worten Taten folgen lassen wird. Sollte sich dies in der ersten Jahreshälfte bewahrheiten, dürften Schwellenländeranlageklassen – insbesondere die in export- oder USA-abhängigen Ländern (bspw. Mexiko) – eine Rally verzeichnen. Aus diesem Grunde könnten 2017 Opportunitäten in Schwellenländern aufkommen. Hinzu kommt, dass viele Schwellenländer ihre makroökonomischen Verwundbarkeiten (hohe Leistungsbilanzdefizite, Währungsüberbewertungen, tiefe Realverzinsung usw.) deutlich reduzieren konnten. Auch hat sich der Wachstumsausblick zum Positiven gewendet. Nachdem die aufstrebenden Volkswirtschaften seit 2011 eine andauernde Konjunkturverlangsamung zu verzeichnen hatten, stabilisierte sich das Wachstum nun erstmalig wieder. Eine Entwicklung, die auch 2017 Bestand haben dürfte. Politische Risiken bleiben jedoch in Ländern wie Südafrika oder der Türkei bestehen, weshalb Investoren selektiv agieren sollten. Dow Jones Industrial Average EURO STOXX 50® MSCI® Emerging Markets Index Indexpunkte Indexpunkte Indexpunkte 21’000 3500 20’000 3300 19’000 18’000 17’000 850 800 2900 750 2700 15’000 2500 Dez 2016 900 3100 16’000 Dez 2015 950 700 650 600 Dez 2015 Dez 2016 Quelle: Bloomberg; Stand am 27.12.2016. Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind keine verlässlichen Indikatoren für die künftige Wertentwicklung. Dez 2015 Dez 2016 Titelthema – derinews 7 Starke Schweiz: Innovation hat Tradition Viele eidgenössische Unter nehmen sind Weltmarktführer und von so starker Relevanz, dass sie globale Trends abdecken. Doch auch bei der Schweizer Aktienauswahl gilt derzeit, die Spreu vom Weizen zu trennen. Bestimmte zyklische Werte könnten 2017 interessant werden. «Die Schweiz hat sich im europäischen Vergleich sehr gut geschlagen.» Panagiotis Spiliopoulos, Head of Research, Vontobel Investment Banking L a Suisse n’existe pas (die Schweiz existiert nicht). So lautet eine provokante Aussage, die interessierte Touristen auf dem offiziellen Reiseportal MySwitzerland.com finden. Die schweizerische Tourismus-Marketingorganisation bringt damit jedoch die Kernbotschaft auf den Punkt: Viele Stärken, die Helvetia ausmachen, haben ihren Ursprung in einer breiten Vielfalt auf überschaubarem Raum. Gemäss Schweiz Tourismus stehen den zahlreichen regionalen Traditionen relativ wenige überregionale Bräuche gegenüber. Im Laufe der Zeit und mit zunehmendem Tourismus haben einige der zahlreichen lokalen Gepflogenheiten schliesslich weltweite Bekanntheit erlangt. Dies wirkte sich auch auf die Erzeugnisse des Landes aus; viele von ihnen prägen heute die Marke Schweiz. Wettbewerbsführer, zum achten Mal in Folge Dies mit Erfolg, denn die Schweiz ist schon seit Jahren der weltweite Wettbewerbsführer. Aus dem Ende September 2016 erschienenen Global Competitiveness Report 2016–2017 des World Economic Forum (WEF) geht hervor, dass das kleine Land das offizielle Ranking nun schon zum achten Mal in Folge anführt. Grafik 1 auf der nächsten Seite zeigt, dass auch die nach folgenden Plätze der Top 20 überwiegend von europäischen Ländern besetzt werden. Laut Global Competitiveness Report 2016–2017 liegt dies an den generell sehr guten strukturellen, ökonomischen und politischen Ausgangsbedingungen Europas. Innovativ und weiterhin erfolgreich Das World Economic Forum erklärt den Wettbewerbsspitzenplatz der Schweiz zum Beispiel mit ihrer ausgebauten Infrastruktur, dem guten Bildungs- und Hochschulwesen sowie der Fähigkeit, hoch qualifizierte Arbeitskräfte und globale Konzerne anzuziehen. Am stärksten wiege jedoch ihre ausgeprägte Innovationskraft. Gemäss dem Global Innovation Index 2016, der im August 2016 von der WIPO, INSEAD und der Johnson 8 derinews – Titelthema Grafik 1: Schweiz seit Jahren globaler Wettbewerbsführer Länder mit der besten Wettbewerbsfähigkeit laut dem Global Competitiveness Report 2016–2017 10. Finnland 5.44 7. Vereinigtes Königreich 5.49 5. 4. Platzierungen der Schweiz 6. Schweden 5.53 Deutschland 5.57 Niederlande 5.57 1. 3. Schweiz 5.81 8. USA 5.70 9. 2. Singapur 5.72 Hongkong 5.48 Japan 5.48 1 2006 / 07 2 2007 / 0 8 2 2008 / 0 9 1 2009 / 10 1 2010 / 11 1 2011 / 12 1 2012 / 13 1 2013 / 14 1 2014 / 15 1 2015 / 16 1 2016 / 17 Index 2016 / 17 Indexwert 7 = hohe Wettbewerbsfähigkeit Indexwert 1 = geringe Wettbewerbsfähigkeit Quelle: World Economic Forum; Stand: 28.09.2016. Cornell University herausgegeben wurde, steht die Schweiz auch in Bezug auf Innovation auf dem Siegertreppchen der Welt – zum sechsten Mal in Folge. Es scheint vielerorts unumstritten, dass die Schweiz erfolgreich ist und es in nächster Zeit bleiben dürfte. Dies, obwohl sie jüngst mit aussenpolitischen und wirtschaftlichen Heraus forderungen konfrontiert war. Sorgen bereitete zum Beispiel die als mittlerweile «steinhart» geltende Währung. Der Schweizer Franken verteuerte Exportgüter und inländische Dienstleistungen und belastete den innerschweizerischen Tourismus. Die Schweizerische Notenbank (SNB) kam gleich mehrere Male in Zugzwang und musste einer Frankenaufwertung massiv entgegenwirken. Doch die Herausforderungen hat sie gemeistert. Laut einem Artikel der Schweizer Wirtschaftszeitung «Finanz und Wirtschaft» (19.12.2016) ist das Finanzpolster nun wieder gestärkt – und krisenfester. Damit dürfte die Schweizer Wirtschaft nun besser gegen Fremdwährungsschwankungen geschützt sein. Globale Themen effektiv spielen Gemäss einer Mitte Dezember 2016 erfolgten Einschätzung des Vontobel Aktien Research – dem Marktführer bei der schweizerischen Aktienanalyse – hat sich die eidgenössische Wirtschaft im eher schwierigen Jahr 2016 (verglichen mit Europa) sehr gut geschlagen. Insbesondere die Notenbank habe Schwierigkeiten viel besser und schneller bewältigt als zunächst angenommen. Die hohe Kostenbasis der Schweizer Wirtschaft sei in der Folge stark gesunken, was sich 2017 positiv auswirken dürfte. Unklar bleibe jedoch, wie sich mögliche Handelshemmnisse von amerikanischer Seite auf das globale Wachstum auswirken könnten. Laut dem Vontobel Aktien Research dürfte sich die gute Entwicklung des Jahres 2016 dennoch fortsetzen. Für die Aktienkurse insbesondere klein und mittel kapitalisierter Unternehmen (Mid Caps) gebe es in der Folge ein gewisses Aufwärtspotenzial. Aus Investorensicht bieten Schweizer Titel gewisse Vorteile. Anleger können durch sie zum Titelthema – derinews Beispiel interessante Anlagethemen effektiv spielen. Der Grund: Zahlreiche Aktien sind von so starker globaler Relevanz, dass man geeignete Werte nicht in anderen Regionen suchen muss, um von einem weltweiten Trend zu profitieren. Globales Investieren lässt sich folglich in vielen Fällen über ausschliesslich eidgenössische Titel bewerkstelligen; bei nicht wenigen Unternehmen handelt es sich sogar um Weltmarktführer. Im Luxusgütersektor sind es Richemont und Swatch und bei den Investitions gütern ist es ABB. Global führend ist auch das Wealth-Management mehrerer Banken wie etwa das der Grossbank UBS. Bei Letzterer handelt es sich um den grössten global aktiven Vermögensverwalter mit ungefähr zwei Billionen Schweizer Franken «Assets under Management». Das stärkste Wachstum erwartet das UBS Wealth-Management in Asien (Pocket Guide, 14.11.2016; Vontobel Research Investment Banking). Die «drei grossen Defensiven» enttäuschten Doch welche konkreten Anlagethemen könnte man mittels einer Investition in bestimmte Schweizer Titel abbilden? Nutzen liesse sich beispielsweise die Dynamik von Themen wie den Emerging Markets oder der aufstrebenden Robotik. Dabei muss es sich nicht immer um eine Investition in Titel grosser Schweizer Unternehmen handeln. Bei vielen Marktführern ihres Segmentes handelt es sich um kleine oder mittlere Unternehmen, die regional diversifiziert sind. Zum Beispiel Kühne + Nagel im Bereich der Logistik oder Schindler, wenn es um Aufzüge und Rolltreppen geht. Oft wird dem Schweizer Aktienmarkt nachgesagt, er werde von den «drei grossen Defensiven» dominiert. Gemeint sind die Titel der beiden Pharmagiganten Novartis und Roche sowie die Aktie des mächtigen Nahrungsmittelkonzerns Nestlé. Für viele Investoren sind sie das «Must-have» in einem Anlageportfolio. Nestlé, Novartis und Roche sind die prominentesten Mitglieder des Swiss Market Index (SMI®) mit den höchsten Gewichtungen. Beim SMI® handelt es sich um den Schweizer Leitindex, der die Kursentwicklungen der 20 liquidesten und grössten Schweizer Titel des SPI® Large- und Mid-Cap-Segmentes abbildet; als Vergleichs index der Aktienregion Schweiz ist er allgemein anerkannt. Im Jahr 2016 enttäuschte die Performance des Blue-Chip-Index allerdings, weil Nestlé, Novartis und Roche seine Gesamtperformance mit ihren schlechten Kursentwicklungen und hohen Indexgewichtungen in die Tiefe 9 zogen. Was den weiteren Ausblick von zumindest Nestlé und Roche betrifft, sind die Experten des Vontobel Aktien Research nun wieder zuversichtlich. Roche ist zum Beispiel im Bereich des aufstrebenden Onkologie-Marktes gut positioniert. Ausserdem basieren viele Produkte auf der innovativen Biotechnologie und weisen hohe Markteintrittsbarrieren auf (Pocket Guide, 24.10.2016; Vontobel Research Investment Banking). Umsätze im Ausland, Kosten im Inland? Das aktuelle (Makro-)Umfeld beeinflusst Unternehmen wie Aktien. Welche weiteren Werte verdienen vor diesem Hintergrund ein Augenmerk? Im Interview auf Seite 12 thematisiert Panagiotis Spiliopoulos – Chef des mehrfach prämierten Aktien Research der Vontobel Investmentbank – Nachteile, die aus einem starken Schweizer Franken resultieren. Gegenüber «derinews» äussert er, man müsse zunächst grundsätzlich zwischen Large und Small / Mid Caps unterscheiden. Die gross kapitalisierten Unternehmen seien vor allem global orientiert; ihr Umsatzanteil falle in der Schweiz typischerweise gering aus. Bei Nestlé seien es zum Beispiel nur 2 %. Aus Investorensicht ist dies ein wich tiger Aspekt, denn ein erstarkender Schweizer Franken kann einen im Ausland anfallenden Umsatz schmälern und die Kosten im Inland ansteigen lassen. Doch spricht auch einiges für den Nahrungsmittelriesen. Zum Beispiel besetzt er laut dem Pocket Guide (23.11.2016) des Vontobel Research Investment Banking in jeder seiner Produktkategorien entweder den ersten oder zweiten Platz und 30 seiner Marken, deren Wert sich in Milliardenhöhe befindet, machen 75 % der Verkäufe aus. Nestlé versteht die Bedürfnisse seiner Konsumenten und kombiniert innerhalb seiner herausragenden Forschungsund Entwicklungsaktivitäten Ernährungs- mit Lebensmittelwissenschaften. Die Spreu vom Weizen trennen – und auf die Zyklik achten Doch es gibt auch Schweizer Branchen, die schwächeln. Die Uhrenindustrie ist ein aktuelles Beispiel, von dem man es früher nie gedacht hätte. Aktuell ächzt sie unter einem akuten Nachfrageschwund. Zunächst kam der Sektor aus einer Phase starken Wachstums, nun muss er einen massiven Rückgang der Kaufbereitschaft in gleich mehreren für ihn wichtigen (aufstrebenden) Regionen verschmerzen. Laut dem Vontobel Aktien Research (16.12.2016) könnte «Mit enttäuschenden Kurs entwicklungen zogen die ‹drei grossen Defensiven› 2016 den Leit index in die Tiefe.» 10 derinews – Titelthema Grafik 2: Vontobel Swiss Research Basket – dynamisches Konzept Universum Abdeckung durch 15 Analysten des Schweizer Aktien Research der Vontobel Investment Bank Derzeit rund 120 Titel des SPI® Bestes Haus für Schweizer Aktien – zum 6. Mal in Folge auf Platz 1 (Extel Surveys) 120 Schweizer Titel Selektion Analyse & Bewertung: Aktien werden in 3 Kategorien eingestuft. Berücksichtigt werden nur Titel mit «Buy»-Rating. Alle Aktien mit «Buy»-Rating «Buy»-Rating Empfehlung zum Kauf «Hold»-Rating Empfehlung zum Halten «Reduce»-Rating Empfehlung zur Reduktion Liquiditäts-Filter Handelsvolumen Qualifizierung für neue Mitglieder: ø tägl. Handelsvolumen > CHF 1 Mio. Eliminierung bestehender Mitglieder: ø tägl. Handelsvolumen < CHF 0.75 Mio. Gewichtungsklassen & -obergrenzen SPI® (1 ×, max. 2 %), SMIM® (3 ×, max. 6 %), SMI® (5 ×, max. 10 %) Gleichgewichtung innerhalb der Gewichtungsklassen Handelsvolumen > CHF 1 Mio. Basket-Anpassung Erfolgt am selben Tag im Falle eines dieser Events unter Berücksichtigung der Gewichtungsklassen: Rating-Umstufung Bekanntgabe erfolgt morgens: Investition bei Heraufstufung, Eliminierung bei Herabstufung Events Dividendenzahlung Reinvestition der Netto-Dividende in dieselbe Aktie (bis zur Gewichtungsgrenze) VONTOBEL SWISS RESEARCH BASKET Quelle: Vontobel Der Basket wird auf Basis von aktuellen «Buy»-Empfehlungen der Vontobel-Sparte Research / «Sell-Side»-Analyse zusammengestellt. Anpassungen ergeben sich aufgrund von Ratings, die Finanzanalysten verändern. Bei der Erstellung der Finanzanalysen legen Vontobel sowie ihre Analysten allfällige Interessenkonflikte offen; sie sind unter derinet.ch / researchdisclaimer jederzeit abrufbar. das Ende der Durststrecke jedoch bald erreicht sein. Eine möglicherweise eintretende Kehrtwende könnte Anlegern dabei Chancen bieten. Der Titel des weltweit agierenden Luxusgüterkonzerns Richemont gilt derzeit als Branchen favorit der Vontobel-Experten, vor allem im Vergleich zu seinem Konkurrenten Swatch. Denn Richemont ist im Schmuckgeschäft sehr gut positioniert und der Anteil seines Uhren segmentes fällt verhältnismässig klein aus. Im Niedrigpreissegment ist Richemont zudem gar nicht vertreten. Einzeltitel sektorübergreifend «herauspicken» Interessante Beispiele für zyklische Werte sind einer Aussage des Vontobel Aktien Research vom 16.12.2016 zufolge der Titel des weltweit tätigen Sanitärkonzerns Geberit sowie der des grössten Baustoffherstellers der Welt, LafargeHolcim. Beide Unternehmen könnten einerseits von der europäischen Konjunktur und andererseits von einer einsetzenden globalen Erholung profitieren. Dem Geberit-Quartalsbericht vom 30.09.2016 ist zu entnehmen, dass die Gruppe in den ersten neun Monaten des Jahres 2016 sehr gute Resultate erwirtschaftete. Die Inte gration der Aktivitäten von Sanitec verläuft nach Akquisition des europäischen Marktführers für Badezimmer-Keramik weiter planmässig und das Management erwartet ein insgesamt organisches und währungsbereinigtes Wachstum des Jahresnettoumsatzes 2016 von rund 5 %. Zu LafargeHolcim: Der am globalsten ausgerichtete Zementriese besitzt die grösste Reichweite in aufstrebenden Regionen – eine Voraussetzung für künftiges Wachstum in diesem Sektor. «Grundsätzlich wird es 2017 weniger um ganze Branchen, sondern vielmehr darum gehen, die aussichtsreichsten Schweizer Titel innerhalb eines Sektors herauszupicken», so der Chef des Vontobel Aktien Research, Spiliopoulos, Mitte Dezember 2016 gegenüber «derinews». «Sollte man dennoch die Titel einer ganzen Branche in den Fokus rücken wollen, dann wohl am ehesten die Industriewerte.» Auch der Energie- und Automatisierungskonzern ABB ist gemäss dem Vontobel Aktien Research stark abhängig von herrschenden Makrotrends. Im Jahr 2016 machte er wegen eines möglichen Verkaufs seiner lukrativen Stromnetzsparte von sich reden – und entschied sich letztlich gegen die Veräusserung. Für ABB dürfte das Jahr 2017 zwar herausfordernd bleiben, doch wurde der Maschinenbauer durch sein kompetentes Management schon gut darauf vorbereitet und ist in den relevanten Endmärkten mit einem Titelthema – derinews vielversprechenden Produktsortiment aktiv. In den letzten Quartalen sind die Auftragseingänge noch schwach ausgefallen, was sich negativ auf die Umsatzsituation 2017 auswirken dürfte. Doch mit seinen Kostensparprogrammen ist ABB gut vorangekommen. Im Laufe des Jahres 2017 könnten laut dem Vontobel Aktien Research Margensteigerungen verwirklicht werden. Unter der Prämisse, dass ABBs Programme in den USA greifen, der Ausbau in China fortgesetzt wird und das prognostizierte Makrobild Europas eintritt, könnte ABB im Jahr 2017 zu einem guten Wert werden. 11 Verschiedene Produkte auf Schweizer Aktien Um sich Anlagethemen mit Schweizer Titeln zunutze zu machen, könnten Anleger in interessante (Callable) Multi Defender VONTI auf ausgewählte Aktien investieren. Zur Verfügung steht auch der dynamische Swiss Research Basket, der die mehrfach preisgekrönte Vontobel- Expertise über ein einziges Partizipationszertifikat zugänglich macht. Grafik 2 auf Seite 10 veranschaulicht dessen dynamisches BasketKonzept und wie sich mit nur einer Transaktion heutige und künftige Kaufempfehlungen nutzen lassen. Produkteckdaten1 Multi Defender VONTI mit Partizipation auf Nestlé, Novartis und Roche 2 Nennwert / Emissionspreis CHF 1000.00 / 100 % Valor / Symbol 3483 9063 / RMBBHV Anfangsfixierung / Liberierung 20.01.2017 / 27.01.2017 Schlussfixierung / Rückzahlung 20.01.2020 / 27.01.2020 Garantierter Coupon p. a. 3.25 % p. a. Partizipation An der durchschnittlichen Performance der Basiswerte Zeichnungsfrist Bis 20.01.2017 (16.00 Uhr MEZ) Basiswerte Ausübungspreis Barriere Nestlé CHF 73.15 CHF 51.21 (70 %) Novartis CHF 73.93 CHF 51.75 (70 %) Roche CHF 238.21 CHF 166.75 (70 %) Produkteckdaten1 Multi Defender VONTI mit Partizipation auf ABB, Geberit, LafargeHolcim und Sika 2 Nennwert / Emissionspreis CHF 10’000.00 / 100 % Valor / Symbol 3483 9029 / RMBBGV Anfangsfixierung / Liberierung 18.01.2017 / 25.01.2017 Schlussfixierung / Rückzahlung 18.01.2019 / 25.01.2019 Garantierter Coupon p. a. 5.25 % p. a. Partizipation An der durchschnittlichen Performance der Basiswerte Zeichnungsfrist Bis 18.01.2017 (16.00 Uhr MEZ) Basiswerte Ausübungspreis Barriere ABB CHF 21.72 CHF 14.12 (65 %) Geberit CHF 409.06 CHF 265.89 (65 %) LafargeHolcim CHF 53.70 CHF 34.91 (65 %) Sika CHF 4’895.56 CHF 3’182.11 (65 %) Produkteckdaten Dynamic VONCERT Open End auf einen Vontobel Swiss Research Basket 3 Basiswert Vontobel Swiss Research Basket Valor / Symbol 3018 8932 / Z44AAV Anfangsfixierung 01.02.2016 Laufzeit Open End Managementgebühr 1.20 % p. a. Briefkurs 4 CHF 116.70 Emittentin / Garantin: Vontobel Financial Products Ltd, DIFC Dubai / Vontobel Holding AG, Zürich (Moody’s A3). Kotierung: SIX Swiss Exchange beantragt. Hinweis: Seite 23 für Hinweise betreffend Produktrisiken. 1 Sämtliche Angaben unter Produkteckdaten sind indikativ und können angepasst werden. 2 SVSP: weitere Renditeoptimierung (1299). 3 SVSP: Tracker-Zertifikat (1300). 4 Stand: 03.01.2017. Weitere Produkt informationen Termsheets mit den rechtlich ver bindlichen Angaben unter derinet.ch. 12 derinews – Experteninterview «Bei Schweizer Werten sollte man sich jetzt zyklisch positionieren» Ein Gespräch mit Panagiotis Spiliopoulos, Head of Research, Vontobel Investment Banking Panagiotis Spiliopoulos, Head of Research, Vontobel Investment Banking Das Vontobel Aktien Research betreut weltweit die wichtigsten Investoren und ist in den entscheidenden Finanzzentren präsent. Rund 120 Schweizer Unternehmen deckt das Research ab. Mit einem sehr breiten Know-how im Bereich der kleinen und mittelgrossen Unter nehmen können Kundenwünsche rasch und kompetent umgesetzt werden. Wodurch zeichnen sich Schweizer Unternehmen aus? Da muss man zwischen Large und Small / Mid Caps unterscheiden. Die grossen, gross kapitalisierten Unternehmen sind vor allem global orientiert. Teils fällt ihr Umsatzanteil in der Schweiz sehr gering aus. Bei Nestlé sind es zum Beispiel nur 2 %. Weitere Beispiele sind LafargeHolcim, ABB und andere Schweizer Unternehmen, die stark von Makrotrends abhängen. Grundsätzlich unterscheiden sie sich nicht von den grossen Playern in anderen Ländern. Wie ihre Konkurrenz in anderen Regionen sind sie auf einen reibungslosen Handel sowie auf Wachstum und Nachfrage in ihren Zielländern angewiesen. Gibt es Nachteile? Der nach wie vor starke Schweizer Franken stellt eine erhebliche Herausforderung dar. Dies vor allem bei den grossen Unternehmen, die überproportional hohe Kosten in Schweizer Franken aufweisen, während der Umsatz im Ausland und somit in anderen Währungen generiert wird. Bei den kleineren Mittelständlern ist das Verhältnis zwischen Kostenbasis und Umsatzanteil sogar meist noch etwas ausgeprägter als bei den Grossen. Je nach Sektor haben die kleineren Mid Caps auch einen grösseren Umsatzanteil in Franken, teils bis zu 20 oder 30 %, was bei einer globalen Schwäche eher ein Vorteil ist. Weshalb hat der Schweizer Leitindex im Jahr 2016 enttäuscht? Der Swiss Market Index (SMI®) hat sich im Jahresverlauf negativ entwickelt. Dies aber nur, weil die «drei grossen Defensiven» Nestlé, Novartis und Roche mit den höchsten Gewichten in den Leitindex einfliessen und mit ihrer sehr schlechten Kursentwicklung die Gesamtperformance ins Minus zogen. Wenn man sich die anderen Schweizer Indizes wie SPI Extra®, SPI® oder SMIM® ansieht, wird man feststellen, dass sie die Schweizer Realität genauer widerspiegeln. Teils weisen sie gar eine positive Performance, Seitwärtsbewegung oder nur leicht negative Kursentwicklung auf. Warum? Weil das Gewinnwachstum für Small und Mid Caps 2016 deutlich besser war als für die Grossen. Was ist mit der Uhrenindustrie passiert? Wir haben die Branche 2016 mit Vorsicht betrachtet, was sich als richtig herausstellte. Das Problem der Branche liegt darin, dass sie aus einer Phase starken Wachstums gekommen ist. Zum Teil war sie getrieben von der Nachfrage aus den Emerging Markets, insbesondere aus China und Hongkong. Die Anti-Korrup tionskampagne in China vor ein paar Jahren hat der starken Dynamik aber den Garaus gemacht. Massiv gelitten haben die Schweizer Uhrenhersteller auch, weil andere wichtige Märkte ein gebrochen sind: Osteuropa, insbesondere Russland, und der Mittlere Osten. Grund des Nachfragerückgangs dieser Regionen war unter anderem der starke Einbruch des Ölpreises. Wie wird es mit der Branche weitergehen? Der Nachfrageeinbruch hat zu anhaltend hohen Lagerbeständen von Uhren in den letzten zwei Jahren geführt. Der starke Wachstumsrückgang war und bleibt das Hauptproblem der Branche. Zwar erkennt man in bestimmten Märkten mittlerweile eine gewisse Normalisierung, doch die grossen Lager sind in Südostasien nach wie vor ein Thema. Der Negativtrend wird sich fortsetzen – wenn auch nicht mehr so stark. Wir glauben, dass sich die Industrie am oder zumindest nahe dem Ende ihrer Durststrecke befindet. Unser Branchenfavorit ist Richemont, auf den sich die Entwicklung weniger negativ ausgewirkt hat. Ausserdem ist er im Schmuckgeschäft sehr stark aufgestellt; die Aktie zeigt Aufwärtspotenzial. Wie geht es den Schweizer Banken? Die beiden Grossen UBS und Credit Suisse zum Beispiel durchlaufen ganz unterschiedliche Entwicklungen. UBS hat ihre «Hausaufgaben» früh erledigt: Ein entsprechend dickes Kapitalpolster ist nun aufgebaut und ein anderes Geschäftsmo- Experteninterview – derinews 13 Die derinews-Chefredakteurin im Gespräch mit Panagiotis Spiliopoulos, Head of Research, Vontobel Investment Banking. Ein Ausblick auf Schweizer Aktien im Jahr 2017. dell implementiert. Letzteres hat sich 2016 gut bewährt – in herausfordernden Zeiten. UBS dürfte weiterhin besser positioniert sein als ihre Konkurrentin Credit Suisse, sowohl in Bezug auf die Kapitalisierung als auch im Hinblick auf ein höheres Gewicht der Vermögensverwaltung. Sie gilt zudem als verlässlicher Dividendenzahler; ihr Titel ist unser klarer Branchenfavorit. Bei Credit Suisse stellen sich immer noch Fragen nach der Kapitalisierung und dem «richtigen» zukünftigen Geschäftsmodell. Langfristige Ziele mussten mehrmals nach unten korrigiert werden. Was beide Grossbanken nach wie vor mit sich tragen, ist ein Rucksack voller Gerichtsfälle, die ungelöst sind und wahrscheinlich zu hohen Bussen führen. Relativ hohe Summen dürften jedoch schon dafür zurückgestellt worden sein. Eidgenössische Aktienbewertungen scheinen historisch hoch. Ein Alarmsignal? In der Tat scheint es so. Die klassischen KursGewinn-Verhältnisse (KGV) befinden sich derzeit über dem historischen Schnitt. Dies ist an sich noch kein Alarmsignal. Zumindest so lange nicht, wie keine massive Änderung des Zins umfelds eintritt. Tiefe Zinsen haben automatisch höhere KGV zur Folge. Alarmierend wäre, wenn sich der Trend zu höheren Renditen, wie wir ihn in den letzten Monaten gesehen haben, fortsetzt oder sich sogar beschleunigt. Dies wäre aber ein Alarmsignal für Aktien im Allgemeinen, insbesondere für Titel mit einem hohen KGV. Die «drei grossen Defensiven» sind für viele Investoren ein Muss. Sollte man sie kaufen? Wir glauben 2017 weiterhin an die DividendenStory. Und wir sagen Ja zu Roche. Warum? Weil wir glauben, dass Roche über ein sehr interessantes Geschäftsportfolio verfügt und eine sehr attraktive Pipeline aufweist. Dies nicht nur im Hinblick auf Krebsmedikamente. Es stehen auch sehr wichtige Studienresultate an. Ja sagen wir auch zu Nestlé. Der Kurs der Aktie scheint attraktiv. Doch sollte man keine zu rasche Erholung erwarten und sie als eher langfristiges Investment betrachten. Nestlés Herausforderungen in vielen aufstrebenden Märkten sind weiterhin substanziell und der stärkere US-Dollar ist keine Hilfe für entsprechende Währungen. Nein sagen wir übrigens zu Novartis; bezüglich des Titels bleiben wir vorsichtig. Der Pharma riese hat einige Herausforderungen zu bewältigen. Bestimmte Medikamente hätten schon zum Blockbuster werden sollen und dann ist da noch die schwächelnde Augenheilsparte Alcon. Auf welche weiteren Titel sollte man achten? Vor allem auf solche, die das zyklische Element in stärkerem Masse abbilden. Dazu gehören der weltweit tätige Sanitärkonzern Geberit oder der grösste Baustoffhersteller der Welt, LafargeHolcim. Die beiden weisen ausserdem das Potenzial auf, aus eigener Kraft für Gewinnwachstum zu sorgen – sofern sie die laufenden Integrationen im gehabten Tempo weiterführen. Geberit hat beispielsweise Sanitec nach der Akquisition rasch integriert und kann jetzt viele Synergien nutzen. Bei LafargeHolcim gibt es zwar noch einiges zu tun, doch wenn alles Anstehende umgesetzt ist, besteht eine gute Chance, auch ohne Rückenwind aus dem Makroumfeld ein zweistelliges Gewinnwachstum zu erzielen. Ausgezeichnetes Schweizer Aktien-Research Das «Brokerage & Research» der Vontobel Investment Bank wurde schon sechs Mal in Folge mit dem begehrten Extel Award, einem der herausragenden Quali tätsbarometer der Finanz branche, ausgezeichnet. 14 derinews – Themenrückblick Naturgasstrategie-Index von Vontobel beweist Überlegenheit Das Rezept einer Dividendenstrategie bewährt sich, die Vontobel-Naturgasstrategie scheint der richtige Ansatz und beim Cyber-Security-Segment ist Vorsicht geboten. Panagiotis Spiliopoulos, Head of Research, Vontobel Investment Banking Das Vontobel Aktien Research betreut weltweit die wichtigsten Investoren und ist in den entscheidenden Finanzzentren präsent. Rund 120 Schweizer Unternehmen deckt das Research ab. Mit einem sehr breiten Know-how im Bereich der kleinen und mittelgrossen Unter nehmen können Kundenwünsche rasch und kompetent umgesetzt werden. Kurs per 27.12.2016 Performance 27.12.2016 Performance seit Lancierung CHF 113.1 4.1 % 11.4 % USD 107.4 3.3 % 5.8 % Vontobel Natural-Gas-Strategy Index Open End EUR 155.2 1.6 % 52.9 % Vontobel Natural-Gas-Strategy Index Open End USD 110.7 0.5 % 9.1 % ZSLAAV Cyber Security Perf.-Index Open End CHF 102.2 0.1 % 0.7 % ZSLACV Cyber Security Perf.-Index Open End USD 99.8 – 0.8 % – 1.7 % Valor Symbol Basiswert Verfall 3161 4451 ZSLAFV Solactive US Quality Dividend Low Volatility Perf.-Index Open End 3161 4450 ZSLAEV Solactive US Quality Dividend Low Volatility Perf.-Index Open End 1056 7773 VZGIE 1056 7772 VZGIU 2925 8471 2925 8489 Währung Hinweis: Produkt- und Risikohinweise siehe Seite 23 bei VONCERT. Solactive US Quality Dividend Low Volatility Performance-Index Die anhaltende Niedrigzinspolitik lässt Anlagen in Anleihen aktuell unattraktiv erscheinen, wobei sich die Renditen von ihren Tiefpunkten bereits entfernt haben. Unternehmen mit nachhaltigem Wettbewerbsvorteil können hohe und beständige Dividenden ausschütten. Diverse Studien belegen, dass Dividenden langfristig mindestens die Hälfte der absoluten Anlagerendite erwirtschaften. Das «Indexrezept»: maximale Dividendenrendite durch dividendenstarke Aktien und solide Anlageperformance – verbunden mit niedriger Volatilität. Die 10.6%ige* Performance (2.4 %* Outperformance vs. S&P 500 ®) seit Lancierung bestätigt trotz fehlender Exposure zu Bankenwerten und einem starken Gewicht an Versorgern die Qualität der Strategie. Der Grossteil der Outperformance wurde jedoch seit Anfang November erzielt. Vontobel Natural-Gas-Strategy Index Die Kurse von Gasaktien sind seit Jahresbeginn gestiegen, wobei sie sich an der positiven Entwicklung der Basiswerte Öl und Gas orientiert haben. Die Futures deuten auf stabile bis leicht steigende zukünftige Gaspreise hin (Contango: steigende Terminkurve); bei deutlich steigenden Kursen würde die Produktion aus dem «Shale»Vorkommen erheblich anziehen, was wiederum tiefere Preise zur Folge hätte. Deshalb dürfte sich an der aktuellen Situation in absehbarer * Stand am 28.12.2016 Zeit wenig ändern. Die Outperformance von 34 %* (Strategie-Index 44 %* in US-Dollar vs. Benchmark S&P GSCI Natural Gas TR Index 10 %*) zeigt die Überlegenheit des Index und spricht dafür, je nach Situation auf Futures oder Aktien zu setzen. Angesichts der aktuellen Situationen erachten wir eine solche Strategie als den richtigen Ansatz. Cyber Security Performance-Index Getrieben von der Dynamik steigender Mobilfunknutzung, des Internets der Dinge und des Cloud-Computing gewinnt digitale Sicherheit an Bedeutung. Gleichzeitig macht der intensivierte Datentransfer IT-Systeme immer verwundbarer. Der Bedarf an diversen Technologielösungen wird weiter massiv steigen. Der Index bildet die Kursentwicklung von Unternehmen ab, die wesentliche Umsätze im CyberSecurity-Segment vorweisen: Firewall Solutions, Antivirussoftware/Antimalware, Disaster Recovery, Digital Trust Services, Content Security, Cloud Security, Encryption, Secure Communication u. a. Seit Jahresbeginn beträgt die Underperformance gegenüber der NASDAQ-Benchmark 10 %*, da viele der sehr hoch bewerteten Titel des Cyber-Security-Segmentes die sehr ambitionierten Erwartungen von Investoren oft nicht erfüllen konnten; diese Gefahr bleibt bestehen. 15 Schweizer Aktien – derinews Sikas Profitabilitätsverbesserung wird unterschätzt Straumann konnte massiv in ein neues Marktsegment vorstossen, Sika dürfte unabhängig und erfolgreich bleiben und der Titel von AMS weist hohes Potenzial auf. Kursentwicklung Absoluter Wert in CHF Straumann Sika AMS Seit Gadola 2013 zum CEO geworden ist, hat das Unternehmen enorm zugelegt. Dank neuer Produkteinführungen wie dem «Bone Level Tapered»-Implantat (BLT) konnte es 2015 einen grossen Teil des Dentalmarktes gewinnen; zuvor war es dort nicht präsent. Seit Einführung des BLT hat Straumann in diesem Segment mehr als 5 % Marktanteil erlangt und wir schätzen, dass ein Anteilspotenzial von 15 bis 20 % möglich ist. Jeder weitere Prozentpunkt Marktanteil resultiert aus ca. 2.5 % organischem Wachstum. So bleiben wir zuversichtlich, dass Straumann die nächsten Jahre im hohen ein- bis zweistelligen Bereich wachsen kann. Des Weiteren versucht Straumann, sich zu einem umfassenden Lösungsanbieter zu entwickeln. 2017 werden auch Apparaturen für Zahnärzte (Fräsen für Kronen, Intraoralscanner u. a.) auf den Markt gebracht. Zurzeit profitiert Sika von der anhaltend starken Baukonjunktur in den USA und verbesserten relevanten Frühindikatoren in China. So dürfte Sika sein Umsatzwachstumsziel von 6 bis 8 % 2016 erreichen und ein vergleichbar ambitioniertes Ziel für 2017 aufstellen. Profitabilitätsverbesserungen scheinen jedoch weiter unterschätzt; sie beruhen auf Skalenerträgen, der Integration von Übernahmen und Einsparungen im Rohstoffeinkauf. So dürften die Gewinnschätzungen tief bleiben. Weitere kleine Akquisitionen sind dank starker Bilanz möglich und sollten dank niedriger Zinsen sofort gewinnverdichtend wirken. Das erlassene Urteil des Kantonsgerichtes Zug hat Interessen der Publikumsaktionäre gestärkt. Sika dürfte die feindliche Übernahme durch Saint-Gobain abwehren und seine erfolgreiche Strategie unabhängig weiterverfolgen können. Die Aktie ist 2016 mit einer Performance von – 15.4 %* hinter den Erwartungen geblieben. Dies ist auf diverse Faktoren zurückzuführen, zum Beispiel auf den Misserfolg des Smartphones Samsung Galaxy Note 7 oder auf Produktionsprobleme bei einem Zulieferer des zugekauften Geschäftes CMOSIS. Auch die generell schwächere Nachfrage nach dem iPhone 7 hat nicht geholfen. Der Blick in die Zukunft stimmt uns dennoch sehr positiv. Mit dem Zukauf von Heptagon (Oktober 2016) sicherte sich AMS die Weltführerschaft bei optischen Sensoren und Verpackungstechnologien. Vielversprechende Projekte mit Grosskunden (vermutlich Apple) sind im Gange und sollten der Aktie ab 2Q17 spürbaren Rückenwind verleihen. 1Q17 dürfte zwar holprig verlaufen und Investoren brauchen dementsprechend Geduld. Doch sehen wir starkes Potenzial. 450 5500 40 400 5000 35 350 4500 30 300 4000 25 250 3500 20 200 3000 Dez 2015 Dez 2016 15 Dez 2015 Barriere bei CHF 4027.00 Barriere bei CHF 301.60 Dez 2015 Dez 2016 Dez 2016 Barriere bei CHF 18.92 Quelle: Bloomberg; Stand am 27.12.2016. Frühere Wertentwicklungen und Simulationen sind keine verlässlichen Indikatoren für die künftige Wertentwicklung. Steuern und allfällige Gebühren wirken sich negativ auf die Rendite aus. Produkteckdaten Produktname Defender VONTI auf Straumann Holding AG Produktname Defender VONTI auf Sika AG Produktname Defender VONTI auf AMS AG Valor 3345 8556 Valor 3345 8553 Valor 3418 2734 Ausübungspreis CHF 377.00 Ausübungspreis CHF 4738.00 Ausübungspreis CHF 29.10 Barriere CHF 301.60 Barriere CHF 4027.00 Barriere CHF 18.92 Anfangs- / Schlussfixierung 16.09.2016 / 20.10.2017 Anfangs- / Schlussfixierung 16.09.2016 / 20.10.2017 Anfangs- / Schlussfixierung 18.11.2016 / 15.12.2017 Coupon (p. a.) 5.00 % (4.56 % p. a.) Coupon (p. a.) 5.65 % (5.16 % p. a.) Coupon (p. a.) 6.55 % (6.09 % p. a.) Aktueller Briefkurs* 100.20 % Aktueller Briefkurs* 100.10 % Aktueller Briefkurs* 94.70 % Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 23. * Stand am 03.01.2017 16 derinews – Anlageidee Spin-off – von der Mutter getrennt Nicht nur Fusionen und Zukäufe, sondern auch Abspaltungen sind für Unternehmen von strategischer Wichtigkeit. Denn Spin-offs können Werte schöpfen. Eine Studie zeigt eine interessante Kursdynamik auf, die Investoren «einfangen» und nutzen könnten. D evestitionen – Spin-offs – stehen den M&A-Aktivitäten in nichts mehr nach. Laut dem White Paper «Divestiture M&A news: 2015 Q4 Recap Global divestiture market strength continued in 2015» von Deloitte dürfte sich die mittlerweile hohe Zahl an Unternehmensabspaltungen in der nächsten Zeit auch nicht verringern. Die Devestitionen geraten Deloitte zufolge auch immer mehr ins Visier von strategischen Käufern. Deren Anteil an allen Transaktionen wuchs innerhalb eines Jahres von 60.5 auf 73.8 % (Stand: erstes Quartal 2016). 2015 machten die insgesamt 12’701 abgeschlossenen Spin-offs 39 % des weltweiten M&AUmsatzes aus. Zwar ging das globale Veräusserungsvolumen zwischen dem ersten Quartal 2016 und dem letzten des Jahres 2015 um 8.6 % zurück. Doch nahm das Volumen aus Zusammenschlüssen gleichzeitig mit 23.2 % deutlich stärker ab, weshalb die Experten auf eine widerstandsfähige Nachfrage nach Veräusserungen schlossen. Einzeln wertvoller als zusammen Einem im Juni 2016 erschienenen Medienbericht von EY zufolge zählten Hewlett Packard, AIG und Xerox zu den bemerkenswerten Devestitionen des ersten Halbjahres 2016. Das M&AUmfeld sei zurzeit als gesund anzusehen, denn Industrietransformationen und neue Technologien befeuern alle Branchen. Der Leiter der EY Global Divestment Advisory präzisiert: Unternehmensveräusserungen seien aktuell strategisch besonders sinnvoll, wenn Unternehmen den Fokus schärfen, in digitale Plattformen investieren oder regulatorische Hürden beseitigen wollten. 2016 sei es vor allem darum gegangen, nicht zentrale oder unterdurchschnittliche Geschäftsfelder voneinander abzugrenzen und höhere Erträge für Aktionäre zu generieren. Am Anfang eines Spin-off steht oft die Erkenntnis, dass eine Unternehmenseinheit strategisch oder operationell nicht mehr zu den anderen Divi sionen passt und das Unternehmen in Bezug auf einzelne Geschäftseinheiten Grafik 1: Durchschnittsperformance von Müttern und Töchtern nach Spin-off und in Relation zu der des S&P 500® Januar 1995 – Juli 2012 Durchschnittsperformance Effektivdatum des Spin-off 3.0 % 4 Tage nach Spin-off: fallende Kursentwicklung bei der Mutter 2.0 % 1.0 % 0.0 % – 1.0 % – 2.0 % 5 – 3.0 % Nach Handelstagen: Kursentwicklung der Tochter beginnt sich zu erholen – 4.0 % – 30 – 26 – 24 Kursentwicklung der Mutter – 18 – 14 – 10 –6 –2 0 2 6 10 14 18 22 26 Kursentwicklung der Tochter Quelle: «Do Spin-Offs Create or Destroy Value?», Credit Suisse Quantitative Equity Research, 06.09.2012 30 Tag nicht korrekt bewertet ist. Der Wert von Mutter und Tochter – in der Summe – soll nach der Trennung grösser werden als im Konglomerat, dank einer Transparenzsteigerung. Zudem sind Geschäftseinheiten leichter und zielgerichteter zu führen, wenn Ressourcen der Tochter auf weniger unterschiedliche Geschäftsmodelle ausgerichtet werden. Manager einer erfolgreichen Tochter fühlen sich auch stärker mit ihr verbunden. In der Folge wird das Unternehmen genauer auf Kernkompetenzen ausgerichtet und im Markt schärfer positioniert. Mehrwert auch für Investoren Unter einem «echten» Spin-off versteht man die Ausgliederung eines Unternehmensbereiches und die unentgeltliche Übertragung der Anteile auf die Muttergesellschaft. Diese hat dann die Möglichkeit, Anteile im Zuge einer Neuemission über die Börse zu ver äussern. Ein solcher «Carve-out» trägt den Charakter eines «Initial Public Offering» (IPO) und geht mit einem gewissen Kontrollverlust der Mutter einher. Sie bleibt dennoch Haupt anteilseignerin und kann Erträge aus dem Börsengang der Tochter vereinnahmen. Ein Spin-off kann aber nicht nur Mehrwert für Mutter und Tochter schaffen. Auch Investoren können von einem möglichen Anstieg des Aktienkurses beider Unternehmen profitieren. Untersuchungen zeigen, dass sich die Kurse abgespaltener Töchter oft besser entwickeln als die der Mütter. Die Studie «Do Spin-Offs Create or Destroy Value?» des Credit Suisse Quantitative Equity Research (2012) hat das Phänomen am Beispiel des USMarktes (1995–2012) empirisch untersucht. In den meisten Fällen löste ein Anlageidee – derinews Spin-off Kurssteigerungen bei beiden Aktien aus. Grafik 1 zeigt, wie bedeutend der optimale Anlagezeitpunkt sowie die Volatilität der Erträge dabei waren. Die stärksten Kurssteigerungen der Mütter erfolgten im Schnitt nach der Spin-off-Ankündigung. Die Kurs entwicklungen der Töchter hingegen blieben während der ersten 27 Tage nach dem Effektivdatum meist hinter der ihrer Benchmark – des S&P 500 ® – zurück, übertrafen sie daraufhin und stiegen kontinuierlich weiter. Mütter wie Töchter waren während der ersten 30 Tage nach dem Spin-off einer hohen Volatilität ausgesetzt, wobei die der Töchter höher ausfiel. Den «Spin-off-Effekt» einfangen Um die interessante Dynamik global «einzufangen» und potenzielle Rendite chancen für Anleger daraus zu generie- ren, wurde am 24.01.2014 der Solactive Global Spin-Off PerformanceIndex lanciert. Darin enthalten sind Aktien von 20 Unternehmen verschiedener Sektoren, die von ihrer Mutter abgespalten wurden. Bei der Titelauswahl wird jeweils das jüngste Abspaltungsdatum im Hinblick auf die vierteljähr liche Indexanpassung berücksichtigt. Ein weiteres Aufnahmekriterium: Die jungen Unternehmen müssen mindestens 30 Tage lang an der Börse notieren. Das Indexkonzept berücksichtigt nicht nur qualitative, sondern auch quantitative Kriterien wie Unternehmensgrösse und Liquidität. Grafik 2 veranschaulicht, wie sich die jungen Indexmitglieder seither von ihrer tur bulenten Seite zeigten: Mit grösseren und kleineren Aufs und Abs tendierte die Kursentwicklung zuerst nach oben und ein vorläufiger Höchststand von Grafik 2: Entwicklungen des Solactive Global Spin-Off Performance-Index im Vergleich zu zwei Leitindizes seit Auflegung (in Euro) Indexentwicklung in Euro und % 140 Allzeithoch 27.12.2016: EUR 130.03 130 Vorläufiger Höchststand 16.04.2015: EUR 123.01 120 110 100 90 80 Historischer Tiefpunkt / Wendepunkt: 11.02.2016: EUR 73.01 70 60 24.01.2014 24.11.2016 Solactive Global Spin-Off Performance-Index (in Euro) SMI® (in Euro) EURO STOXX 50® (in Euro) Quellen: Solactive, Bloomberg; Stand: 27.12.2016. Historische Daten geben keine Hinweise auf künftige Entwicklungen. Produkteckdaten VONCERT Open End auf den Solactive Global Spin-Off Performance-Index Basiswert Solactive Global Spin-Off Performance-Index Indexwährung Euro Anfangsfixierung 24.01.2014 Laufzeit Open End Management Fee 1.5 % p. a. Valor / Symbol 1415 1052 / VZSPC 1415 1052 / VZSPE 1415 1053 / VZSPU Kursbasis Zertifikat CHF 100.00 EUR 100.00 USD 100.00 Aktueller Briefkurs* CHF 112.00 EUR 128.30 USD 97.70 Emittentin / Garantin: Vontobel Financial Products Ltd, DIFC Dubai / Vontobel Holding AG, Zürich (Moody’s A3). SVSP-Bezeichnung: Tracker-Zertifikat (1300). Kotierung: SIX Swiss Exchange. Indexprovider: Solactive AG. Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben unter derinet.ch. Hinweise zu Produktrisiken auf Seite 23. * Stand am 03.01.2017 17 123.01 Euro wurde am 16.04.2015 erreicht. Danach enttäuschte die Indexperformance jedoch; sie büsste im Laufe des Jahres 2015 stark ein und erreichte am 11.02.2016 ihren historischen Tiefpunkt bei 73.01 Euro. Jedoch war dies der Wendepunkt für ein erfolgreiches Jahr 2016: Zwar war die Indexentwicklung weiter von Kursschwankungen geprägt, doch erfolgte ein insgesamt kräftiger Kursanstieg. Der mündete am 27.12.2016 in einem neuen Allzeithoch bei 130.03 Euro. Es gilt zu bedenken, dass historische Daten keine Hinweise auf künftige Entwicklungen geben. Index in neuer Formation Am 13.12.2016 ist der Solactive Global Spin-Off Performance-Index neu zusammengesetzt worden. Naturgemäss sind in ihm weiter vor allem US-amerikanische Unternehmen enthalten. Neu aufgenommen wurde aber auch Uniper AG. Ein deutsches Unternehmen, das erst kürzlich am 12.09.2016 als ehemalige Energieerzeugungssparten Wasser, Kohle und Gas von E.ON SE abgespalten wurde. Ein anderes Beispiel ist Ferrari: Der italienisch-niederländische Sportwagenhersteller wurde am 21.10.2015 von Fiat Chrysler Automobiles getrennt. Laut dem Artikel «Ferrari Isn’t As Expensive As It Looks» der Analystenseite Seeking Alpha (29.11.2016) weist der Titel Kurspotenzial auf. Ferrari solle man wie einen Luxus- und nicht wie einen Autohersteller betrachten – und schätzen. Vor allem in China sei gemäss den Experten Wachstumspotenzial vorhanden. Zu guter Letzt erfolgte die Abspaltung von Fortive am 05.07.2016: Seine Mutter ist Danaher, ein USMischkonzern, zu dem mehr als 400 Unternehmen in den USA und in Europa gehören. Der Ableger Fortive ist ein Allrounder mit Schwerpunkt auf Industrietechnologien und will als Teil seiner Kernstrategie nun Zukäufe tätigen. Laut dem Seeking-Alpha-Artikel «Fortive Could Be A New Industrial Star» vom 29.11.2016 profitiert Fortive von einem diversifizierten Geschäftsport folio, überdurchschnittlichen Marktanteilen und ausgeprägten Margen. 18 derinews – Know-how Das Verhältnis zwischen dem gelben und dem schwarzen Gold In den letzten Jahren befand sich der Ölpreis auf Achterbahnfahrt. Kann die Gold-Öl-Ratio dabei als Navigationshilfe dienen? Verschiedene smarte Möglichkeiten, um an einem potenziell steigenden Ölpreis zu partizipieren. S o wie Piloten auf Thermometer oder Barometer setzen, um ihre Flugrouten festzulegen, orientieren sich Analysten und Investoren an Indikatoren, um ihre «ökonomische» Landschaft zu verstehen. Dazu gehören Kursbilder in Form von Zahlenverhältnissen (Ratio). Viele von ihnen werden vielerorts als reine «Zahlenspielerei» belächelt. Dennoch scheint sich bei manchen ein genauerer Blick zu lohnen – zum Beispiel bei der Gold-Öl-Ratio. Rückkehr zum Langzeitmedian? Die Ratio gibt an, wie viele Fässer Rohöl (à 159 Liter) benötigt werden, um eine Feinunze Gold (ca. 31.1 Gramm) zu kaufen. In der Periode vom März 1983 bis zum Dezember 2016 lag der Median (Zentralwert in der Mitte aller untersuchten Daten) bei 15.76. Doch worüber könnte dieser Wert Aufschluss geben? Historisch betrachtet, musste die Welt immer dann Wirtschaftskrisen bewältigen, wenn der Wert der Gold-Öl-Ratio auf über 20 angestiegen war (faz.net, 27.12.2016). Gegenwärtig liegt die Ratio mit 21.12 darüber (Stand: 27.12.2016). Heisst das nun, wir stehen vor einer baldigen Wirtschaftskrise? Dieses Jahr verzeichnete die Ratio bereits einmal einen Wert, der schon mehr als doppelt so hoch war – und ist wieder zurückgekommen: Am 11.02.2016 nahm die GoldÖl-Ratio einen absoluten Höchstwert von 47.57 an. Seit diesem Tag – an dem erstmals mehr als 47 Fässer Öl nötig waren, um eine Feinunze Gold zu erwerben – rentierte das schwarze Gold 100 % besser als sein «gelbes Pendant». Gold «performte» zwischen 1990 – Ölpreisbelebung führte zu Rezession 12/98–07/08: Verdreizehnfachung des Ölpreises 07/08–12/08: Verstärkte Deflation Grafik 1: Wertentwicklungen der Gold-Öl-Ratio, des Goldes und des Rohöls seit 1983 Indexierte Performance in % Gold-Öl-Ratio in US-Dollar 50 600 45 500 40 35 400 30 25 300 20 200 15 10 100 5 0 0 1983 1987 1991 1995 Goldpreis Ölpreis (WTI) 1999 2003 2007 2011 2015 Gold-Öl-Ratio in US-Dollar Langzeit-Median 20er-Marke Quellen: Bloomberg; 30.03.1983–27.12.2016, Vontobel Asset Management (Investors’ Outlook 11/2016). Historische Daten liefern keinerlei Hinweise auf künftige Entwicklungen. dem 11.02.2016 und dem 27.12.2016 mit – 9 %, wobei der Ölpreis um rund 106 % (von 26 US-Dollar auf über 53.90 US-Dollar) zulegen konnte. Historische Daten liefern jedoch keinerlei Hinweise auf künftige Entwicklungen. Der «magische Wert» 20 Alles nur Zufall? Vor dem Hintergrund der jüngsten Werte, die die GoldÖl-Ratio angenommen hat, könnte deren Fähigkeit, Wirtschaftskrisen zu prophezeien, nun infrage gestellt sein. Zumindest dann, wenn man den vielerorts publizierten Makrodaten Glauben schenkt. Liegt die Ratio schlichtweg nur deshalb oberhalb ihres «magischen Wertes» von 20, weil der Ölpreis starken Schwankungen ausgesetzt war? Grafik 1 veranschaulicht die turbulenten Entwicklungen der Gold-Öl-Ratio sowie die der Preise von Öl und Gold. Wirtschaft weniger abhängig von Öl Gemäss dem Investors’ Outlook (11 / 2016) des Vontobel Asset Managements hat sich der gegenwärtige weltweite Ölverbrauch seit den 1970erJahren mehr als verdreifacht. Gleichzeitig hat sich die globale Wirtschaftsleistung seit 1970 mehr als verfünffacht. Damit sank die Rohölintensität der Weltwirtschaft. Des Verhältnis des globalen Rohölverbrauchs zum realen Bruttoinlandprodukt ist entsprechend zurückgegangen. Rohöl als Schmiermittel der Weltwirtschaft hat demnach bei Weitem nicht mehr dieselbe Bedeutung wie noch vor 50 Jahren. Dies erklärt auch, weshalb die Weltwirtschaft die Verdreizehnfachung des Ölpreises zwischen 1998 und 2008 so gut «wegsteckte», während die Verzehnfachung des Ölpreises zwischen 1973 und 1978 gleich zwei Rezes- 19 Know-how – derinews sionen auslöste. Gemäss den Vontobel-Strategen dürfte die Anlageklasse «Rohstoffe» im Allgemeinen von den aktuellen Erwartungen eines steigenden Gold- bzw. Ölpreises profitieren. Zudem könnte der US-Dollar seinen Zenit überschritten haben, was für Rohstoffe im Allgemeinen sprechen würde. Die Vontobel-Strategen sehen einen Ölpreis bei 55 US-Dollar in kurzer Frist von drei Monaten und bei 57 USDollar in Bezug auf die nächsten zwölf Monate. Ölförderer bieten Chancen Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, um von einem potenziellen Aufwind des Ölpreises zu profitieren. Zum einen könnte man in Aktien aussichtsreicher Ölkonzerne investieren, zum anderen in Ölpreis-Futures (siehe Infobox). Zunächst zu den Aktien: Neigt der Ölpreis zum Aufwärtstrend, profitieren oft die Aktienkurse entspre- chender Ölproduzenten. Zwar gibt es auch viele andere Aspekte und Faktoren, die eine wichtige Rolle bei erfolgreichen Ölförderern und potenziell steigenden Aktienkursen spielen. Dennoch lässt sich sagen, dass die Unternehmen des Sektors grundsätzlich von einem steigenden Ölpreis profitieren. Der Grund: Potenziell steigende Margen können die Gewinn situation verbessern und damit helfen, den Aktienkurs zu beflügeln. Vorsichtigere Anleger, die mittelfristig mit einem potenziellen Aufwind des Ölpreises rechnen und einen damit verbundenen möglichen Anstieg der Aktienkurse von Ölproduzenten nutzen wollen, könnten dabei ihr Augenmerk auf einen entsprechenden Multi Defender VONTI (Barrier Reverse Convertible) auf entsprechende Ölförderer mit Partizipation an der durchschnittlichen Performance des Ölförderer-Baskets legen. Zwischen Aktien und Futures clever abwechseln Die clevere Strategie des Vontobel Oil-Strategy Performance-Index hingegen nutzt beide Optionen (Aktien und Futures), um von einem möglicherweise steigenden Ölpreis zu profitieren: Um von Rollgewinnen in einer Backwardation-Situation zu profitieren, ist der Index während solcher Phasen in ÖlpreisFutures investiert. Während einer Contango-Konstellation hingegen ist der Index nicht in Futures, sondern in Aktien angelegt, um den Nachteil aus Rollverlusten zu vermeiden. Bei den Aktien des Vontobel Oil-Strategy Index handelt es sich um die Titel der nach Marktkapitalisierung zehn grössten Öl unternehmen mit Sitz in den USA oder Kanada. Der Schwerpunkt der jeweiligen Unternehmensaktivität liegt auf der Exploration, Produktion, Distribution, Aufbereitung oder Vermarktung von Öl. Produkteckdaten1 VONCERT Open End auf den Vontobel Oil-Strategy Performance-Index Basiswert Vontobel Oil-Strategy Performance-Index Anfangsfixierung / Liberierung 08.05.2009 / 15.05.2009 Managementgebühr 1.2 % Laufzeit Open End Spot-Referenzpreis USD 100.00 (Indexstand) Valor / Symbol 1014 0821 / VZOIC 1014 0822 / VZOIE 1014 0823 / VZOIU Emissionspreis CHF 101.50 (inkl. 1.5 % Ausgabeaufschlag) EUR 101.50 (inkl. 1.5 % Ausgabeaufschlag) USD 101.50 (inkl. 1.5 % Ausgabeaufschlag) Aktueller Briefkurs* CHF 112.00 EUR 158.60 USD 123.30 Produkteckdaten2 Multi Defender VONTI mit Partizipation Crude Future Valor / Symbol 3483 9072 / RMBBIV Währung Quanto CHF Der meistgehandelte Rohstoffterminkontrakt der Welt wird in Einheiten von 1000 Barrel (Fass) gehandelt und notiert in US-Dollar. Eine Lieferung würde in Cushing (Oklahoma) – einem Pipeline-Knotenpunkt in Nordamerika – zustande kommen (Quelle: Rohstoff-Kompass; Goldman Sachs; März 2016, 9. Auflage). NYMEX Light Sweet Nennwert / Emissionspreis CHF 1000.00 / 100 % Basiswerte BP Plc, Statoil ASA, Royal Dutch Shell Plc, Total SA Ausübungspreise 100 % des jeweiligen Spot-Referenzpreises Barrieren 65 % des jeweiligen Spot-Referenzpreises (kontinuierliche Beobachtung) Coupon 5.00 % jährlich bezahlt (5.00 % p. a.) Partizipation An der durchschnittlichen Performance der Basiswerte Anfangsfixierung / Schlussfixierung 18.01.2017 / 17.01.2020 Zeichnungsfrist Bis zum 18.01.2017 (16.00 Uhr MEZ) Emittentin / Garantin: Vontobel Financial Products Ltd, DIFC Dubai / Vontobel Holding AG, Zürich (Moody’s A3). Kotierung: SIX Swiss Exchange. 1 SVSP-Bezeichnung: Tracker-Zertifikat (1300). Indexprovider: Solactive AG. 2 SVSP-Bezeichnung: weitere Renditeoptimierung (1299). Termsheets mit den rechtlichen verbindlichen Angaben unter derinet.ch. Hinweise: Produktrisiken siehe Seite 23. * Stand am 03.01.2017. 20 Dominik Meyer Head of Credit Research, Vontobel Investment Banking Das Vontobel Credit Research unterstützt Investoren bei der Suche nach aus Relative-ValueSicht werthaltigen Anleihen im Schweizer Bondmarkt. Die Basis bildet ein transparenter und nachvollziehbarer Research-Prozess, der das Verfassen und Publizieren vertiefter Unternehmens- und Branchenanalysen sowie die Zuweisung finaler Kreditratings und Investitionsempfehlungen umfasst. Produkteckdaten derinews – Schuldner-Check Glencore LafargeHolcim Das Pendel schwingt wieder höher Wie aktionärsfreundlich kann man werden? Die Erholung der Rohstoffpreise sowie Glencores Massnahmen zur Selbsthilfe haben Abwärtsrisiken wirksam eingedämmt. Seit unserer letzten Einschätzung vom September 2015 hat sich der Aktienkurs von seinem Tief massiv erholt; die 5-Jahres-CDSSpreads sind gleichzeitig zurückgegangen. Dies ist der deutlichen Verbesserung von Fundamentaldaten der für Glencore relevanten Rohstoffe wie Nickel, Zink oder Kohle geschuldet. Doch wird die längerfristige Preisvolatilität wohl ein charakteristisches Merkmal bleiben. Die Schuldenreduzierung und durchgeführte Effizienzmassnahmen haben Glencores Krisenresistenz deutlich verbessert. Nebst der Preis erholung haben auch mehrere Managementmassnahmen zur Stabilisierung des Kreditprofils beigetragen. Dazu gehören zum einen geplante Aktiva-Verkäufe. Gleichzeitig vermochte Glencore die Stückkosten deutlich zu senken und durch einen angekündigten Dividendenverzicht im Jahr 2016 sowie das Rückfahren von Kapitalinvestitionen den freien betrieblichen Geldfluss (FOCF) auszuweiten. Vor diesem Hintergrund und auf Basis erhöhter Rohstoffpreisprognosen erwarten zum Beispiel Standard & Poor’s nun, dass der FOCF über die nächsten Jahre auf einem Niveau von mehr als USD 3 Milliarden bleiben wird. Die Kennzahl «betrieblicher Geldfluss (vor Änderungen des Nettoumlaufvermögens) / Nettoverschuldung» dürfte zudem 2016 auf ungefähr 25 % zu liegen kommen und sich 2017 ausweiten. Dementsprechend hat die Ratingagentur nach der Rückstufung auf «BBB–» im Februar 2016 ihren Ausblick bereits Ende September wieder auf «positiv» angehoben. Der erfolgreiche Verkauf von Aktiven und die Aussicht auf signifikante Synergien haben den Investment-Grade-Status nach der Fusion gesichert. Der im April 2014 angekündigte Merger mit Lafarge, dessen Rating im Junkbereich lag, hat zur Infragestellung des Investment-GradeRatings (IR) von LafargeHolcim geführt. Diese Zweifel vermochte das Management durch den geplanten Verkauf von Aktiven und die Schaffung von Synergien relativ schnell aus dem Weg zu räumen. Die Unternehmensführung bekennt sich nach wie vor zum Investment-Grade- Status. Dennoch stellt sich die Frage, ob die kürzlich angekündigten Aktionärsmassnahmen nicht auf Kosten der Kreditgeber gehen. Das Vertrauen der Bondinvestoren wurde am Investorentag in London Ende November zumindest teilweise untergraben. Angekündigt wurden unter anderem eine Dividendenerhöhung pro Aktie von CHF 1.50 auf CHF 2.00, eine Steigerung der Ausschüttungsquote auf 50 % sowie Aktienrückkäufe im Umfang von einer Milliarde Schweizer Franken über die nächsten zwei Jahre. Es bleibt abzuwarten, inwieweit diese Massnahmen auf Kosten der Kreditgeber gehen. COSI® Credit Linked Note in CHF auf Glencore COSI® Credit Linked Note in CHF auf LafargeHolcim Ltd Valor / Symbol 3483 8204 / YCHGLV 3483 8213 / YCHLHV Währung CHF CHF Referenzanleihe USD 4.125 % Glencore Funding LLC 30.05.2023 CHF 1 % LafargeHolcim Ltd 04.12.2025 CH0306179125 Liberierung / Rückzahlung 02.02.2017 / 02.02.2023 02.02.2017 / 03.02.2025 Coupon 1.10 % p. a. 1.00 % p. a. Zeichnungsfrist Bis zum 30.01.2017, 12.00 Uhr MEZ Bis zum 30.01.2017, 12.00 Uhr MEZ Emittentin / Garantin: Vontobel Financial Products Ltd, DIFC Dubai / Vontobel Holding AG, Zürich (Moody’s A3). SVSP: Referenzschuldner-Zertifikat mit bedingtem Kapitalschutz (1410). Kotierung: SIX Swiss Exchange. Sämtliche Angaben unter Produkteckdaten sind indikativ und können angepasst werden. Termsheets mit den rechtlich verbindlichen Angaben unter derinet.ch. Hinweis: Produktrisiken siehe Seite 23. Wussten Sie, dass … – derinews 21 Wussten Sie, dass … Staatsanleihen, Aktien oder «Public Private Partnerships» – diese Instrumente wurden von Kaufleuten schon vor Jahrhunderten erfunden. Wissenswertes zum Wirtschaftsplatz Schweiz gestern und heute. . . . sich das weltweit erste internationale Museum für historische Aktien und Anleihen in Olten befindet? Die Sammlung der 2003 eröffneten «Wertpapierwelt» im Kanton Solothurn beinhaltet rund 10’000 historische Wertpapiere aus circa 150 Ländern und umfasst rund 400 Jahre Wirtschaftsgeschichte. . . . das Oltener Museum «Wertpapierwelt» die älteste Aktie der Welt besitzt? Es ist das Aktienzertifikat der Vereinigten Ostindischen Kompanie (VOC) vom 09.09.1606. Als kostbarstes Exponat gilt die Aktie der ersten Waffenfabrik von Alfred Nobel mit dessen Originalunterschrift. . . . die früheste belegte Aktiengesellschaft der Schweiz die «Canal d’Entreroches» aus dem Jahr 1637 ist? Mit dem Entreroches-Kanal wollte man den Neuenburger- mit dem Genfersee verbinden und so eine durchgehende Schifffahrtsstrasse von der Nordsee bis zum Mittelmeer schaffen. Der Bau wurde realisiert, doch Erdrutsche ruinierten danach die Aktionäre. . . . sich die älteste noch bestehende Aktiengesellschaft der Schweiz, «Hôtel de Musique», in Bern befindet? Die Gesellschaft wurde 1767 zum Bau des ersten Berner Stadttheaters gegründet. . . . es in Zürich ein Aktientheater gab, das 1856 auch als erstes Börsenlokal diente? Die Aktiengesellschaft war damals eine bevorzugte Form der Unterstützung kultureller oder sozialer Unternehmungen. . . . Aktienindizes, die eigentümergeführte Firmen abbilden, oft besser abschneiden als der Gesamtmarkt? Das haben wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt. Rund die Hälfte der börsenkotierten Firmen in der Schweiz sind Familienunternehmen. . . . sich mehr als 40 % des Aktienkapitals der insgesamt 20 SMI® -Firmen, denen geografisch ein Halter zugeordnet werden kann, in amerikanischer Hand befinden? Die Schweizer Eigner bilden gemäss Bloomberg mit knapp 30 % nur die zweitgrösste Gruppe. . . . das Vontobel Aktien Research zurzeit rund 120 Schweizer Unternehmen abdeckt? Das Vontobel-Research-Team hat in den vergangenen Jahren verschiedene Auszeichnungen von «Institutional Investor» und den für die Branche besonders wichtigen «Thomson Extel» erhalten. Letzteren sogar schon sechs Mal in Folge. . . . mit 99 % der registrierten Firmen die Klein- und Mittelunternehmen (KMU) das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft bilden? Dabei fokussieren sie auch immer öfter erfolgreich auf aussichtsreiche Bereiche mit einem innovativen Produktsortiment. «Vontobel ist Marktführerin beim Research von Schweizer Aktien.» 22 derinews – Aktuelles Finanz’17 mit kreativen Konzepten Besuchen Sie uns Anfang Februar an der Finanz’17! Auf Sie warten ein spannendes Rahmenprogramm, interessante Anlageideen – sowie ein kostenloser Eintrittsgutschein. D ie Finanz’17 ist die grösste Schweizer Finanzmesse. Sie öffnet wieder ihre Pforten – und Sie sind als professioneller Investor am 1. und als Privatanleger am 2. Februar 2017 herzlich einge laden! Das Thema lautet dieses Mal «Kreative Konzepte». Mit dem Begriff «Kreativität» haben die Organisatoren ein Motto gewählt, das man heutzutage oft antrifft. Doch was versteht man darunter? Viele sagen, bei Kreativität handle es sich um die Fähigkeit, etwas Neues zu erschaffen, das zugleich nutzbringend ist. Man könnte auch sagen, Kreativität ist die Entwicklung neuer Ideen durch eine fantasievolle und originelle Herangehensweise. Doch wie äussert sich das «Kreativsein» in der Finanzwelt? Finanz’17 inspiriert Die Kreativität der Finanzbranche wird zunehmend gefordert, denn gerade heute gilt es, neue Lösungen in einem schwierigen Umfeld zu generieren. Konkret geht es um Anlageideen, die Alter- nativen aufzeigen, Mehrwert schaffen und zugleich möglichst einfach aus gestaltet sein sollen. Angemessene Renditechancen sollten geboten und Risiken möglichst in Grenzen gehalten werden. Und so steht auch die Finanzbranche für eine «neue Kreativität» mit dem Fokus auf Nutzenstiftung. In diesem Zusammenhang rücken zum Beispiel wertvolle produktbegleitende Investmentinhalte sowie inspirierende Hintergrundinformationen zunehmend in den Vordergrund. Eine ideale Plattform bietet die Finanz’17 privaten und professionellen Anlegern, um sich zu informieren, Ideen aus zutauschen und sich gegenseitig zu inspirieren. Vontobel heisst Sie herzlich willkommen Wie üblich erwarten Sie wieder die wichtigsten Akteure der Branche. Für ein interessantes Rahmenprogramm mit Top-Referenten ist ebenfalls ge sorgt. Was die Vorträge betrifft, wird auch Vontobel wieder mit von der Besuchen Sie zum Beispiel die folgenden Fachvorträge: 2. Februar 2017 11.00–11.30 Uhr Gartensaal (Open Forum) Barrier Reverse Convertible – die «bessere Aktie»? Eric Blattmann Head Public Distribution Financial Products Bank Vontobel AG 2. Februar 2017 13.20–14.10 Uhr Gartensaal (Open Forum) Das richtige Struki-Produkt im aktuellen Umfeld Eric Blattmann Head Public Distribution Financial Products Bank Vontobel AG 2. Februar 2017 13.45–14.30 Uhr Panoramasaal (Open Forum) Aktiv versus passiv Georg von Wattenwyl Präsident des Schweizerischen Verbandes für Strukturierte Produkte Partie sein. Einen Programmausschnitt finden Sie in unten stehender Tabelle. Besuchen Sie uns auch an unserem Vontobel-Messestand im Ober geschoss. Wir freuen uns, Sie persönlich zu begrüssen. Der Ticket-Code für Ihren kostenlosen Vontobel-Eintrittsgutschein ist unten angegeben. Um den Gutschein herunterzuladen, geben Sie den für Sie relevanten Ticket-Code auf reglist24.com/finanz17 ein. Hier geht es zum kostenlosen Vontobel-Eintrittsgutschein: reglist24.com/finanz17: Eintrittscode Fachbesucher (Ticket ist an beiden Tagen gültig): PXF-AQZW Eintrittscode Privatanleger (Ticket ist am 02.02.2017 gültig): BES-YWLR Bald gibt es die zweite Studie zu Barrier Reverse Convertible 2.0 Vontobel hat 2013 die Entwicklungen aller Barrier Reverse Convertible des Schweizer Marktes untersucht; die Ergebnisse stiessen auf grosses Interesse. Die Ergebnisse der zweiten Studienerhebung werden Anfang Februar auf derinet.ch veröffentlicht. Hinweise – derinews 23 Produkt- und Risikohinweise Impressum Herausgeberin Bank Vontobel AG Financial Products Bleicherweg 21 8022 Zürich Redaktion Sandra Chattopadhyay Stefan Rammelmeyer Noëlle Dettwyler Ahmetcan Salepci Marketing Katia Bezzola Bussinger Nicole Leimgruber Viviana Jost Erscheinungsweise Alle zwei Monate Auflage 7000 Exemplare Designkonzept und Realisation Linkgroup AG Bild Seite 1 / 6 © Rolf Eicher Bild Seite 3 / 13 © S. Rammelmeyer Bestellen Sie via E-Mail [email protected] Internet derinet.ch Schreiben Sie an Bank Vontobel AG Financial Products Marketing Bleicherweg 21 8022 Zürich Blog derinet.ch/blog LinkedIn linkedin.com/company/ financial-products (für VT Financial Products) Twitter @Vontobel_FP_CH Defender VONTI und Multi Defender VONTI Defender VONTI zeichnen sich durch einen garantierten Coupon, eine Barriere sowie eine – allerdings nur bedingte – Rückzahlung zum Nennwert aus. Falls der Basiswert die Barriere während der Barrierenbeobachtung berührt oder durchbricht, entfällt der Rückzahlungsanspruch in Höhe des Nennwertes unmittelbar. Multi Defender VONTI beziehen sich auf mehrere Basiswerte. Im Falle eines Barrierenereignisses nur eines Basiswertes ist für den Rückzahlungsanspruch die Wertentwicklung des schwächsten Basiswertes massgeblich. Die Risiken einer Anlage in ein Defender VONTI oder Multi Defender VONTI sind erheblich. Sie entsprechen – bei nach oben begrenzten Gewinnchancen – weitgehend den Risiken einer Direkt anlage in den Basiswert – bei einem Multi Defender VONTI in den schlechtesten Basiswert. Das Gleiche gilt für die Variante Multi Defender VONTI mit Partizipation. Je tiefer der Schlusskurs des (schlechtesten) Basiswertes bei Verfall unter dem Ausübungspreis ist, desto grösser ist der erlittene Verlust. Die angegebenen Renditen können durch Transaktionskosten wie Courtagen, Steuern und Abgaben geschmälert werden. Quanto (währungsgesichert) Wenn der oder die Basiswerte auf eine andere Währung als die Referenzwährung des Produktes lauten, sollten Anleger berücksichtigen, dass damit Risiken aufgrund von schwankenden Wechselkursen verbunden sein können und dass das Verlustrisiko nicht allein von der Entwicklung des Wertes der Basiswerte, sondern auch von ungünstigen Wertentwicklungen der anderen Währung oder Währungen abhängt. Dies gilt nicht für währungsgesicherte Produkte (Quanto-Struktur). Bei Quanto-währungsgesicherten Produkten wird die entsprechende Quanto-Gebühr in den Zertifikatspreis eingerechnet. VONCERT VONCERT SVSP-Produkttyp: Tracker-Zertifikat (1300) bilden grundsätzlich die Performance des Basiswertes ab. Bei einer Investition in ein VONCERT sind weitgehend die gleichen Risiken wie bei einer Direktanlage in den Basiswert zu beachten, insbesondere die entsprechenden Fremdwährungs-, Markt- und Kursr isiken. VONCERT erbringen keine laufenden Erträge und verfügen über keinen Kapitalschutz. COSI® Credit Linked Notes (CLN) COSI® CLN beziehen sich gegenüber herkömmlichen Vontobel Notes zusätzlich auf eine Referenzanleihe, indem bestimmte Ereignisse in Bezug auf die Referenzanleihe (Ausfall- bzw. Rückzahlungsereignis) einen nachteiligen Einfluss auf den Wert und eine vorzeitige Rückzahlung zur Folge haben können. Vorausgesetzt, dass mit Bezug auf die Referenzanleihe kein Ausfall- bzw. Rückzahlungsereignis eintritt, entspricht die Funktionsweise des Produktes einer festverzinslichen Geldmarktanlage (Vontobel Note) mit fester Laufzeit, einem festen Coupon und einer Rückzahlung zum Nennwert am Laufzeitende. Rechtlicher Hinweis Die vorliegende Publikation dient lediglich der Information und stellt keine Anlageempfehlung oder Anlageberatung dar und ersetzt nicht die vor jeder Kaufentscheidung notwendige qualifizierte Beratung, insbesondere auch bezüglich aller damit verbundenen Risiken. Diese Publikation wurde von der Organisationseinheit Financial Products & Distribution unseres Instituts erstellt und ist nicht das Ergebnis einer Finanzanalyse. Die «Richtlinien zur Sicherstellung der Unabhängigkeit der Finanzanalyse» der Schweizerischen Bankiervereinigung finden auf die vorliegende Publikation keine Anwendung. Inhalte dieser Publikation, welche auf andere Vontobel-Organisationseinheiten bzw. Drittparteien zurückgehen, sind per Quellenangabe als solche gekennzeichnet. In der Vergangenheit erzielte Performance darf nicht als Hinweis oder Garantie einer zukünftigen Performance verstanden werden. Allein massgeblich sind die in den jeweiligen Prospekten enthaltenen vollständigen Bedingungen, die bei der Bank Vontobel AG, Financial Products, Bleicherweg 21, CH-8022 Zürich, unter Tel. +41 (0)58 283 78 88 kostenlos erhältlich sind. Weiter verweisen wir auf die Broschüre «Besondere Risiken im Effektenhandel», die Sie bei uns bestellen können. Strukturierte Produkte gelten nicht als kollektive Kapitalanlagen im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und unterstehen deshalb nicht der Bewilligung und der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma. Die Werthaltigkeit von strukturierten Produkten kann nicht nur von der Entwicklung des Basiswertes, sondern auch von der Bonität des Emittenten abhängen. Der Anleger ist dem Ausfallrisiko des Emittenten/Garantiegebers ausgesetzt. 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