Bergisches Handelsblatt - | rheinische

Nicola Ciliax-Kindling
Peter Merl
Ulrike Langer
Marianne Thiemig
Fraktionsvorsitzende SPD
Fraktionsvorsitzende BRO
Reiner-Hütten-Str. 18
51519 Odenthal
Rosenweg 40
51519 Odenthal
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Tel.: 0177 / 433 31 35
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Fraktionsvorsitzende CDU
Am Wasserturm 10
51519 Odenthal
Tel.: 0172 / 532 45 70
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Odenthal, 07.06.2016
Gemeinsame Presseerklärung der CDU, SPD und BRO Odenthal zur Gründung einer
Verbundschule Neschen /Odenthal Mitte
„Wir lassen die Schule im Dorf“, so Frau Nicola Kindling, Fraktionsvorsitzende der CDU. Der
Arbeitskreis Schule hat in vielen Sitzungen alle Aspekte der Grundschulsituation in Odenthal
beleuchtet. Innerhalb der CDU Fraktion ist eine überwältigende Mehrheit überzeugt, dass eine
Schule für jeden Ortsteil zukunftsfördernd und notwendig ist.
Frau Ulrike Langer, Fraktionsvorsitzende der SPD, ergänzt: „Wir sind seit jeher gegen eine
Schließung einer Grundschule. Grundschulen sind die Kernstücke unserer Ortsteile und die
Grundlage, um dem demographischen Wandel zu begegnen.“ Hierbei kritisiert sie
insbesondere den viel zitierten Schulentwicklungsplans des zwar kostengünstigsten, aber sehr
umstrittenen Anbieters biregio, der schon oft in der Kritik stand und sogar negative mediale
Aufmerksamkeit erregte.
Marianne Thiemig, Fraktionsvorsitzende der BRO, ebenfalls erklärte Gegnerin einer
Grundschulschließung, verweist auf die Ausführungen von Herrn Dr. Molitor im Ausschuss
Planen und Bauen: „ Wer dort zugehört hat, weiß dass entgegen aller Unkenrufe, Köln als
Ballungsraum kaum noch Expansionsflächen hat und insbesondere der Rheinisch-Bergische
Kreis hiervon profitieren wird.“ Wer hier einen Blick in die überfüllten Kindergärten und
neugegründeten KITA-Gruppen wirft, weiß, dass sie Recht hat. Entgegen der Prognosen des
umstrittenen Schulentwicklungsplanes sind die Kindergärten nicht leerer, sondern voller! Ein
kritischer Blick in die Einwohnermeldeamtszahlen im Anhang des Schulentwicklungsplanes
lies zwar bereits von Anfang an eine stabile Schülerzahl erahnen, aber diese
explosionsartigen Zuwächse in den KITAs sind trotzdem überraschend und positiv zugleich.
Die Grundschule im Ort ist identitätsstiftend für jeden Ortsteil .Junge Familien brauchen in
Odenthal in jedem Ortsteil ein verlässliches Grundschulangebot. Das Konzept des Landes
heißt: „Vorfahrt für flexible Lösungen für Kommunen.“ Statt eine Schule zu schließen und dem
Ortsteil den Motor zu nehmen, gibt es die Möglichkeit mit einer Verbundschule, alle Standorte
zu erhalten. Dem folgen die Fraktionen der CDU, SPD und BRO mit ihrem Bekenntnis zum
Grundschulverbund Neschen / Odenthal-Mitte.
Die Grundschule in Odenthal Mitte wird Hauptsitz und die Grundschule Neschen, ein vom
pädagogischen Konzept unabhängiger Nebenstandort. Geführt wird die Grundschule von
einer gemeinsamen Leitung. Mit dieser Lösung wird verantwortungsbewusst eine
konfessionell ungebundene Gemeinschaftsgrundschule in Neschen als Teilstandort der
katholischen Grundschule in Odenthal erhalten. Zudem wird das Angebot der Offenen
Ganztagsschule, das insbesondere die Berufstätigen unterstützt, erweitert. Nach dem ein
Träger gefunden wurde, steht in Neschen ab dem Schuljahr 2016/17 dieses Angebot
ebenfalls zur Verfügung. Der erfahrene Träger tritt mit einem ausgewogenen pädagogischen
Konzept an und gewährleistet eine qualitativ hochwertige Betreuung und entlastet zugleich die
Offenen Ganztagsschulen.
Oft werden die zu hohen Kosten für den Erhalt des Standortes von den Kritikern der
Verbundlösung ins Feld geführt. Beträge von bis zu 3,1 Mio. Euro werden durch das Internet
verbreitet- Hierzu Peter Merl, Fraktionsvorsitzender in der Doppelspitze der CDU: „Diesen
Kosten stehen hohe Kosten für Ersatzbauten und Ausgaben für den Schülerspezialverkehr an
den verbleibenden Schulstandorten bei einer Schulschließung in Neschen entgegen.“ Weiter
führt er aus, dass hier mit Millionenbeträgen argumentiert wird, die in der Gemeinde investiv
aufgebracht werden, so dass selbst bei den schlechtesten Rechnungen mit einer realen
jährlichen Haushaltsmehrbelastung von 40-70.000 € zu rechnen ist. Thomas Renken,
Ratsmitglied aus dem direkten Einzugsbereich der Gemeinschaftsgrundschule Neschen
ergänzt: „ In alle Schulen mit Ausnahme von Neschen sind in den vergangenen Jahren große
Beträge zur Instandhaltung und Verbesserung investiert worden. In Neschen ist seit dem Bau
der Schule vor 40 Jahren so gut wie nichts investiert worden. Das rächt sich natürlich jetzt.“.
Die Angst vieler Eltern von anderen Standorten vor dem Verbund ist, dass Kinder aus
Odenthal nach Neschen fahren müssten. Dies werden die Fraktionen von CDU, SPD und
BRO durch die flexible Möglichkeit der Zügigkeiten, die jedes Jahr im Rat neu beschlossen
werden müssen, zu verhindern wissen. Wird die Klasse in Odenthal Mitte so groß ,dass sie
Kinder an den Nebenstandort abgeben müsste, kann die Grundschule Odenthal Mitte
zweizügig geführt und zwei kleinere Klassen am Hauptstandort gebildet werden.
„Die Gefahr einer zu kleinen Eingangsklasse in Neschen sehen wir nicht“, so Ulrike Langer
von der SPD. Die Schule in Neschen verfehlt in den kommenden Jahren ihre
Eigenständigkeit nur knapp.“ Hans Mettig von der BRO ergänzt: „ Der Richtwert von 92
Schülern pro eigenständige Schule in NRW zählt bundesweit zu den Höchsten.“ In anderen
Bundesländern liegt dieser Wert oft nur bei 60 Schülern, um kleine Schulen, die Kindern
gute, wohnortnahe Beschulung ermöglichen, zu erhalten.
So wird für alle Eltern in Odenthal ein gutes, wohnortnahes Grundschulangebot gesichert und
der Ortsteil in seiner Entwicklung nicht ausgebremst. Die drei Fraktionen CDU, SPD und BRO
blicken weiter in die Zukunft und wollen Odenthal mit allen Ortsteilen für junge Familien
attraktiv halten und den Zuzug von Familien besonders fördern.
Die Schließung einer Grundschule bringt unter dem Strich für die Kommune nicht die
finanzielle Entlastung die vordergründig gesehen wird. Sie ist auch mit erheblichen Kosten
verbunden und der Ort kann sich langfristig nicht mehr entwickeln. Daher wollen wir, die drei
Fraktionen im Rat der Gemeinde Odenthal den Standort Neschen erhalten und werden in
einem zweiten Schritt eine tragfähige Lösung entwickeln wie die Schule auf Dauer betrieben
werden kann.