Hinweise - Modellprojekt Leitplanke

Fortbildung für Tandems im Projekt
„Salutogenetische Prävention religiöser Radikalisierung“
Das Modellprojekt Leitplanke:
Das Modellprojekt „Leitplanke“ ist eine Säule im Kompetenznetzwerk „Demokratie leben!“
in Rheinland- Pfalz und wird durch Landes- und Bundesmittel finanziert. Dem
Fachkräfteteam des Modellprojektes geht es darum Radikalisierungsprozesse, vor allem
bei Jugendlichen, zu analysieren und zu verstehen. Fachkräfte und ehrenamtliche
Mitarbeiter_innen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten werden qualifiziert und
unterstützt bei der Begleitung herausfordernder Jugendlicher. Schulung, Beratung und
Austausch unter Fachkräften sollen dabei helfen, pädagogisches Handeln nachhaltiger
und wirkungsvoller zu machen. Verstehen heißt nicht einverstanden sein, ist aber eine der
Voraussetzungen für eine erfolgreiche präventive Arbeit mit sich radikalisierenden
Jugendlichen.
Die Idee der Fortbildung
Einer der Schwerpunkte der Qualifizierung liegt in der Begleitung von haupt- und
ehrenamtlichen pädagogischen Fachkräften aus der Kinder- und Jugendarbeit, in Schulen,
in islamischen Gemeinden oder ähnlichen Einrichtungen in Rheinland- Pfalz. Ein wichtiger
Inhalt der Fortbildung ist es Veränderungen in der Entwicklung von Jugendlichen in
Richtung religiöser Radikalisierung frühzeitig zu erkennen und diesen vorzubeugen. Ein
Tandem aus Fachkräften und Ehrenamtlichen soll mit einer Gruppe arbeiten, in der junge
Muslime vertreten sind oder junge Menschen darunter vermutet werden, die empfänglich
für religiöse Radikalisierungsprozesse sein könnten.
Alle Teilnehmenden bekommen durch langfristige fachliche Begleitung und Supervision in
ihrem Tätigkeitsfeld optimale Unterstützung in diesem herausfordernden Umfeld.
Diese Begleitung kann sowohl in Einzel- als auch Gruppensettings erfolgen.
Die Teilnehmer_innen sollen umfassend für die Übernahme von Verantwortung und die
Mitgestaltung Ihrer Fortbildung gewonnen werden.
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-2Diese Fortbildung ist entscheidend von dem Gedanken der Prävention und der
Fokussierung auf persönlichkeitsfördernde Aspekte geprägt. Die Ursachenforschung
selbst tritt in den Hintergrund. Im Modellprojekt geht es den Projektverantwortlichen vor
dem Hintergrund der Salutogenese insbesondere darum, das Hauptaugenmerk auf die
Stärkung der psychischen Widerstandsfähigkeit – Resilienz zu richten, anstatt auf die
Aufdeckung und Behandlung von Defiziten.
Das Projekt fokussiert die Aufgabe, durch gezielte Maßnahmen die Ressourcen der
Jugendlichen zu sehen und zu erweitern und darüber hinaus auch Bewältigungs-strategien
für Problemlösungen zu vermitteln. Weiterhin soll durch die Partizipation der Jugendlichen
und ihrer Integration in die Prozessentwicklungen und Entscheidungs-prozesse ihre
Eigeninitiative gefördert werden.
Es ist das Ziel, durch diese vertrauensbildenden Maßnahmen, den empfundenen
Selbstwert zu festigen und die Fähigkeit zur Selbstbestimmung und Kritikfähigkeit zu
stärken, um dem Einfluss radikalisierender Personen oder Gruppen zu widerstehen.
Ziel der Fortbildung:
Das Ziel dieser Fortbildung ist es, Fachkräfte und Ehrenamtliche im Umgang mit Kindern
und Jugendlichen zum Thema religiöse Radikalisierung kompetent und handlungssicher
zu machen. Mit Unterstützung von qualifizierten Referenten_innen wird psychologisches,
theologisches und pädagogisches Know-How zu diesem Thema erlangt und vertieft. Der
intensive kollegiale Austausch und die Vernetzung während der gesamten Fortbildung und
anschließenden Supervision, bieten den großen Vorteil von Fallberatungen und
Erfahrungsaustausch in einem geschützten Rahmen.
Vermittelt wird beispielsweise kritischen oder provozierenden Äußerungen nicht
auszuweichen. Gleichzeitig werden angemessene Interaktionsformen für den Umgang mit
gefährdeten jungen Menschen thematisch aufgegriffen, erarbeitet und eingeübt.
Eigene Einstellungen und Haltungen zu kennen, zu erkennen und zu reflektieren sind ein
wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit mit dem Schwerpunkt Radikalisierung.
Die Teilnehmer_innen sollen nach der Qualifizierung mit ihrem/ihrer Tandempartner_in für
eine feste Gruppe ein gezieltes langfristiges Projekt initiieren, planen und
durchführen.
Idee und Konzept für das jeweilige Projekt können auch während der Fortbildung
entstehen.
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-3Inhalte der Fortbildung:
•
Kennenlernen - Gruppenbildung
•
Impulse zu gruppenpädagogischen Spielen und Übungen
•
Auseinandersetzung mit den aus dem Modellprojekt gewonnenen Erkenntnissen
•
Islamverständnis, Religion, Identität und Orientierung
•
Radikalisierung als misslungener Bildungsprozess
•
Vorstellung praxisrelevanter Materialien und Medien
•
Drei Lernwerkstätten zu theologischen und pädagogische Fragen
•
Salutogenetische Sichtweisen werden vorgestellt und eingeübt
•
Einführung in die Projektmethoden
•
Zielformulierung und Projektplanung im Tandem
•
Selbstreflexion
Supervision und Praxisbegleitung:
•
Praxisberatungen und Supervision finden vor Ort oder in den Regionalgruppen statt.
•
Sinn und Ziel: Erfahrungsaustausch, Fallbearbeitung, methodische Impulse,
Entwicklung von Gruppenarbeit, reflektorische Begleitung bei Projektarbeit,
Unterstützung bei der Suche nach Projektideen, Krisenintervention
Rahmen der Fortbildung 2018
•
Dreitägige Basis- Fortbildung 2018 (noch nicht terminiert)
•
Teilnehmerkreis: Tandems aus Fachkräften, Laien, haupt- und ehrenamtlichen
Mitarbeitern unterschiedlicher Institutionen, Vereine und Verbänden
•
Voraussetzung zur Teilnahme: Tandempartner/-in, verbindliche Planung und
Umsetzung gruppenpädagogischer Angebote mit Jugendlichen, Teilnahme an den ca.
sechs Supervisionsterminen -4-
-4Kosten:
•
Die Honorare der Referenten für die Fortbildung und die Supervision/ Praxis-beratung
werden durch Bundes- und Landesmittel innerhalb des Modellprojektes getragen.
•
Die Kosten für Übernachtung und Verpflegung werden anteilig auf die Teilnehmenden
umgelegt.
Maximal werden hierfür p.P. 80,00 Euro für die dreitägige Fortbildung erhoben.
•
Die Referenten_innen:
Misbah Arshad:
Mustafa Cimsit:
Erwin Germscheid:
Reiner Wanielik:
Beraterin bei Leitplanke, Religionswissenschaftlerin und Pädagogin
Berater bei Leitplanke, Religionswissenschaftler und Pädagoge
Teamleiter bei Leitplanke, Supervisor, Coach und Trainer
Berater bei Leitplanke, Sozialpädagoge, Sexualpädagoge
Miguel Jasso:
Projektkoordinator bei Leitplanke, Mediator, Coach und Trainer
Weitere Referenten_innen auf Anfrage.
Anmeldung:
Wenn Sie sich für den nächsten Fortbildungsdurchgang 2018 interessieren und anmelden
möchten, teilen Sie uns dies bitte per Email mit.
Sie erhalten dann postwendend ein Anmeldeformular.
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne jederzeit telefonisch oder per Email zur Verfügung!
PARITÄTisches Bildungswerk
Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland e.V.
Salutogenetische Prävention religiöser Radikalisierung
Büro RLP c/o Germscheid-Concept
Neitzerter Straße 10
57639 Rodenbach
Tel. 02684-95 78 992
Fax 02684-95 82 59
[email protected]
www.leitplanke-rlp.de