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BIOMAMMUT NEU IN EPPINGEN
Mit dem neuen Supermarkt eröffnet Biomammut-Gründer Roland Harter (Bildmitte) bereits den sechsten Standort des jungen
Unternehmens. Geplant wurde der ansprechende Supermarkt vom Team um Architekt Karl-Peter Ehehalt (links).
Foto: Seidel
Aus Überzeugung Bio
Gründer Roland Harter über den Erfolg des Bio-Supermarkts
Als der heute 44-jährige Roland
Harter im Jahr 2008 in Lauffen seinen ersten Biomammut-Supermarkt
gründete, herrschte in seinem Umfeld Skepsis. Heute zeigt sich: Harter hat mit seinem Konzept den Puls
der Zeit getroffen.
Innerhalb nur weniger Jahre ist Biomammut zu Baden-Württembergs
Bio-Supermarkt mit dem größten
Sortiment geworden. Mit dem Markt
in Eppingen haben sie sechs Standorte. Wie erklären Sie diesen Erfolg?
Roland Harter: Man muss davon
überzeugt sein, was man tut. Aber
die Entwicklung ist natürlich schon
beachtlich, wenn man überlegt, dass
wir in Lauffen zu dritt angefangen
haben. Zum Jahresende wird Biomammut rund 90 Mitarbeiter beschäftigen, und wir bilden in verschiedenen Berufen aus.
Sie haben damals als 35-jähriger
Manager eines Lebensmittelkonzerns
auf die sichere Karriere verzichtet
und aus Überzeugung den Schritt in
die Selbstständigkeit gewagt?
Harter: Ich habe zu der Zeit meine
Ernährung auf Bio umgestellt. Allerdings musste ich etliche kleine Geschäfte und Direktvermarkter ansteuern, um meine Einkaufsliste abzuarbeiten. Mit dem Markt in Lauffen wollte ich zeigen, dass es anders
geht – besser. Bei mir sollte es alles
geben: von der Bio-Gurke bis zum
Bio-Toilettenpapier. Und alles unter
Achtung der natürlichen Ressourcen und der Fairness gegenüber
den Produzenten.
Was meinen Sie damit?
Harter: Unser Erfolg wäre nicht so
groß, würden wir nicht unsere Lieferanten respektieren – darunter viele
kleine Direktvermarkter aus der
Region. Und wir haben mit dem Naturkost-Großhändler Bodan am Bodensee einen Partner an der Seite,
der unsere Werte teilt: Wir wollen
Mitgliedsbetrieben von Verbänden
wie Bioland oder Demeter eine
Plattform bieten, damit sie ihre Ernte und ihre Produkte zu einem vernünftigen Preis abgeben können.
Aber ist das nicht vielen Verbrauchern
zu teuer?
Harter: Nicht, wenn man sieht, wie
die Bio-Betriebe dafür arbeiten. Und
unsere Kunden bekommen ja auch
was Gutes dafür. Nehmen Sie als Beispiel für viele das Ökoweingut Stutz
in Heilbronn. Wenn man sich anschaut, wie hart die Arbeit im Weinberg nach Demeter-Richtlinien ist,
dann verdient das höchsten Respekt.
Bekommen Sie den inzwischen auch?
Am Anfang herrschte ja wohl eher
Skepsis in Ihrem Umfeld.
Harter: Das Verständnis war zunächst
tatsächlich nicht da. Schließlich habe
ich viel Geld verdient. Jetzt isst zwar
noch nicht jeder nur Bio, aber alle sind
sich einig: Es war richtig.
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