Wenn eine junge Frauenband den Ton angibt

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Bild Naomi Sprecher
Wenn eine junge
Frauenband den Ton angibt
Der Female Bandworkshop fördert Frauenbands
in der Schweiz und bietet ihnen die Möglichkeit,
sich zu entwickeln und Neues auszuprobieren.
nao. In der ganzen Schweiz nehmen junge Musikerinnen am Female Bandworkshop teil. Auch in
Chur wird momentan fleissig
geprobt. Unterstützt von Workshopleiterinnen, lernen die jun-
gen Frauen, was es heisst, in
einer Band zu sein. Sie sammeln
bei Konzerten und im Studio
wertvolle
Erfahrungen. Die
«Bündner Woche» durfte bei
einer Probe vorbeischauen.
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Mehr auf Seite 2 und 3
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Mittwoch, 18. Januar 2017
Kultur
bündner woche 2
Olivia Virgolin
in ihrem Element.
Bilder Naomi Sprecher
Eine Band, ihr Workshop
und der ganz grosse Auftritt
Junge Frauen treffen sich einmal in der Woche in Chur, das Ziel: Auftritt an Konzerten
■ Naomi Sprecher
Bereits vor der Tür hört man, dass hier etwas los ist. Instrumente werden gestimmt,
erste Töne gesungen. Es wird gelacht und
diskutiert. Drei junge Frauen haben sich zusammengetan, um zu musizieren. Die Vierte
im Bunde, Bassistin Angela Arpagaus, fehlt
dieses Mal. Doch wie man bald hört, geht es
auch mal ohne Bassistin. Das Trio übt in
einem Bandraum in Chur.
Der grosszügige Raum im Untergeschoss
bietet hervorragend Platz für das Equipment
der Band. Mikrofon, Schlagzeug, Gitarren,
Notenständer, alles findet hier seinen Platz.
Überall auf dem grauen Teppichboden sind
verschiedenfarbige Kabel verteilt und führen in alle Richtungen. Da muss man flink
sein und gut auf seine Schritte achten. Nicht,
dass noch etwas Wichtiges in die Brüche
geht. Auch für die richtige Stimmung ist
dank farbiger Beleuchtung gesorgt. Blaues
Licht? Vielleicht lieber pinkes? Oder passt
doch das rote besser? Es lässt sich alles
ganz einfach einstellen. Dieses Mal erstrahlt
der Raum in grünem und gelbem Licht. Alle
sind auf ihren Plätzen, die Instrumente sind
gestimmt, das Licht hat die perfekte Farbe.
Die weissen Vorhänge sind auch zugezogen.
Jetzt passt alles, es kann nichts mehr schief
gehen. Das erste Lied wird angestimmt. Man
merkt gleich, das Musizieren macht den jungen Frauen grossen Spass. Sie sind voll dabei, spüren die Musik. «Aber bitte keine zu
hohen Erwartungen», ruft die 18-jährige
Sängerin Stefanie grinsend, bevor sie ein
sanftes Lied auf Englisch singt. Die Band ist
aufgeregt, sie steckt noch mitten in den Proben. Sie haben sich kurz vorher noch die
eigenen Lieder vorgespielt. «Davon haben
wir uns noch nicht erholt», wie sie entschuldigend erklären. Doch es ist nicht irgendeine Band, die hier probt. Es sind junge Musikerinnen, zwischen 16 und 20 Jahren, die
am Female Bandworkshop teilnehmen.
«Wir suchen noch
eine Schlagzeugerin»
Auch Gitarren dürfen nicht fehlen.
Der Workshop wird in 13 Kantonen in der
ganzen Schweiz durchgeführt und richtet
sich an 15- bis 25-jährige junge Frauen, die
seit mindestens zwei Jahren ein Instrument
spielen und neue Erfahrungen in einer Band
sammeln wollen. Während mehrerer Monate lernen sie, was es heisst, eine Band zu
sein. In verschiedenen Bereichen werden sie
betreut, unterstützt, gefördert und erhalten
Einblicke in das Musikbusiness. Improvisieren? Ein Konzert geben? Mit der Technik in
einem Aufnahmestudio klarkommen? Nach
dem Workshop wird das kein Problem mehr
sein für die Teilnehmerinnen. Immer an
ihrer Seite sind da die Kursleiterinnen. In
Mittwoch, 18. Januar 2017
Kultur
bündner woche 3
Olivia Virgolin an der Gitarre und am Mikrofon.
Sängerin Stefanie Netzer.
Dshamilja Maurer am Keyboard.
Chur sind das Martina Berther und Ursina
Giger. Beide haben selber schon reichlich
Erfahrungen in der Musikbranche gesammelt und können diese an den Bandnachwuchs weitergeben. Berther spielt unter anderem seit vielen Jahren E-Bass, Giger ist
als Sängerin und Komponistin tätig. Doch
warum können eigentlich nur Frauen teilnehmen? Der Workshop soll den angehenden Musikerinnen die Chance geben, in
einer von ausschliesslich Frauen besetzten
Band zu spielen und sich so ganz entspannt
auf die Musik konzentrieren zu können. Bei
gemischten Gruppen ist diese Entspanntheit
nicht immer gegeben. Auch, weil Frauen in
Bands leider noch nicht sehr stark vertreten
sind und eher eine Seltenheit darstellen.
die Tasten haut, bekam von ihrer Gesangslehrerin den Tipp, sich beim Workshop anzumelden. Stefanie Netzer erfuhr es durch
die Band, die letztes Jahr dabei war. «Ich
wollte eigentlich schon vor ein paar Jahren
mitmachen, habe mich aber bis jetzt nicht
getraut», wie sie erklärt.
Die Formation des letzten Workshops besteht sogar noch, erzählt sie. «Sie haben
letzten Sommer noch etwas zusammen im
Studio aufgenommen. Das machen wir dann
auch noch.» Dies geschieht nach den acht
Monaten des Workshops. Den Frauen wird
dann gezeigt, wie es in einem Studio abläuft,
wie die Technik funktioniert, und es wird an
Aufnahmen getüftelt. Anders als ihre Vorgängerinnen haben die diesjährigen Teilnehmerinnen noch keinen Namen für sich
gefunden. «Die letzte Band hiess Canera,
das heisst Lärm auf Romanisch», wie Stefanie weiss. Einen Bandnamen können sie
sich selber aussuchen. Aber gibt es denn
noch überhaupt keine Ideen für einen Namen? Nach kurzem Überlegen fällt der Sängerin ein: «Jemand hat mal etwas von Hara
gesagt. Das heisst, glaube ich, auch Lärm auf
Romanisch.» Ihre Bandkollegin Olivia findet
das gar nicht mal so schlecht. «Das wäre
aber noch cool. Dann sind wir Canera 2.0»,
meint sie lachend. In ein paar Monaten stehen dann die Konzerte an. Diese spielen sie
unter anderem mit Bands aus anderen
Sprachregionen der Schweiz, die ebenfalls
am Workshop teilnehmen. Dort spielen sie
die Lieder, die sie während der Proben eingeübt haben. Das ganz grosse Highlight
wartet dann aber in Bern auf die junge
Gruppe. Da findet nämlich ein Auftritt statt,
bei dem alle Teilnehmerinnen des Female
Bandworkshops aus der ganzen Schweiz zusammenkommen und gemeinsam ein Konzert geben.
«Die letzte Band hiess Canera,
das heisst Lärm auf Romanisch»
Alle drei sind vor allem hier, weil es ihnen
Spass macht. Das Singen, die Instrumente,
die Gruppe. Natürlich wollen sie auch möglichst viel Erfahrung sammeln und Neues
ausprobieren. Doch in der diesjährigen
Band fehlt noch jemand Entscheidendes.
«Wir suchen noch eine Schlagzeugerin. Vielleicht gibt es ja jetzt einen Ansturm», lacht
eine der jungen Frauen. «Dann können wir
ein Casting machen», wirft Olivia Virgolin
aufgeregt ein. Sie selber haben durch verschiedene Personen von dem Projekt erfahren. Dshamilja Maurer, die am Keyboard in
«Das wird eine mega
Erfahrung sein»
«Das wird eine mega Erfahrung sein», ist
sich Olivia sicher. Auch Dshamilja ist schon
gespannt darauf. «Mit allen zusammenzuspielen, ist dann sicher etwas ganz anderes,
als alleine zu spielen.» Eine super Gelegenheit, sich mit anderen jungen Musikerinnen
aus der ganzen Schweiz zu vernetzen, sich
auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Alle drei strahlen und sind sich schnell einig:
Auf das Konzert mit allen Gruppen freuen
sie sich am meisten.
Nach einer kurzen Pause stellt sich Stefanie
wieder hinter das Mikrofon, Olivia nimmt
ihre schwarz-weisse Gitarre in die Hand,
platziert sie auf ihrem rechten Bein. Auch
Dshamilja setzt sich wieder auf den schwarzen Hocker hinter ihrem Keyboard und probiert ein paar Töne aus. Obwohl es draussen
bereits stockdunkel ist, hört man die drei eifrigen Bandmitglieder noch bis spät in den
Abend hinein singen, musizieren, lachen
und diskutieren.
Theater der KAB im Titthof Chur
Veranstaltungen
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Corrado Filipponi
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CHUR: 27. Januar 2016
Freitag, 20:00 Uhr | Titthof
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Tickets bei Starticket/Abendkasse ab 19:00
Lustspiel in drei Akten von Daniel Kaiser
Freitag, 10. Februar 2017, 19 Uhr Apéro,
19 Uhr Saalöffnung, 20 Uhr Theater
Imbiss und Getränke am Buffet
Samstag, 11. Februar 2017
19 Uhr Saalöffnung, 20 Uhr Theater
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Verlosung attraktiver Preise
Freitag, 17. Februar 2017
19 Uhr Saalöffnung, 20 Uhr Theater
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Samstag, 18. Februar 2017
19 Uhr Saalöffnung, 20 Uhr Theater
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Zugang zu den Fachhochschulen und verbessert die beruflichen
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Montag bis Freitag, 17 bis 19 Uhr
Die Karten für reservierte Plätze müssen bis spätestens
19.30 Uhr an der Kasse abgeholt werden.
KAB Chur
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Eintritt:
Fr. 15.– für Nichtmitglieder
Fr. 12.– für Mitglieder
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Berufsmaturität Typ Wirtschaft
(«Kaufmännische Berufsmaturität»)
mit Erwerb des eidgenössischen Berufsmaturitätszeugnisses
Angesprochen sind gelernte Berufsleute mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis für die Berufsmaturität nach der Lehre
(Vollzeit-/ Teilzeitlehrgang) sowie zukünftige Berufslernende als
Kauffrau/Kaufmann oder als Detailhandelsfachfrau/Detailhandelsfachmann für die lehrbegleitende Berufsmaturität.
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Mittwoch, 25. Januar 2017, 17.30 Uhr
Grabenschulhaus Chur, 2. Obergeschoss, Roter Saal
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Mattias Müller-Arpagaus
Donnerstag, 2. Februar 2017,
20 Uhr St. Martinskirche Chur
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6000 Kilometer zu Fuss
durch die Schweiz
Samstag, 4. Februar 2017,
18 Uhr Evangelisch-reformierte
Kirche Siebnen
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17. Feb.
Ski-WM St. Moritz
10. März Automobilsalon Genf
11. März Outletcity Metzingen
1. April
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IVO MOOSBERGER
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Fr. 95.–
Fr. 58.–
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17.–18. März Power Shopping Milano
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16.–20. Mai Etschtal Radweg
Fr. 1090.–
13.–17. Juni Inn Radweg
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Sommerferien ADRIA
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10.–19. Aug. Mittsommer Schweden
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Freitag, 3.Februar 2017
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Umfrage
Mittwoch, 18. Januar 2017
Sandra Fuchs, 40
Schimun von Moos, 86
Früher habe ich Klavier gespielt.
Darauf habe ich gerne Mozart gespielt. Ich war Lehrerin, bin dann
aber Heilpädagogin geworden
und habe es nicht mehr gebraucht. Auf Konzerte gehe ich
selten, wenn, dann eher an kleine. Alex Band von The Calling
war zwei Mal in Zürich. Einmal
bin ich wegen ihm sogar nach
Hamburg. Das war ein kleines
Konzert in einem Club.
Ich spiele Geige seit 70 Jahren.
Beim Musikhören bin ich ein Allrounder, ich höre alles. Nur die
moderne Musik nicht, ich habe
es versucht. Meine Tochter ist
Pianistin, und darum versuche
ich das immer wieder, moderne
Musik zu hören, aber es geht
nicht. An Konzerte gehe ich
natürlich auch. Überall. Aber die
sind dann mehr klassischer
Natur.
«
Ich höre jede Musikrichtung
Hermann Neff, 70
Ich höre vor allem klassische Musik, Operetten und solche Sachen.
Ein Instrument spiele ich aber
nicht. Um jetzt noch ein Instrument zu lernen, bin ich zu alt. Mit
der Frau zusammen gehe ich
manchmal an Konzerte. Wir waren letztes Mal in Zürich. Das ist
aber auch schon eine Weile her.
Ich weiss nicht mehr genau, was
es war, aber es war etwas Jazziges. Etwas in dieser Art.
Spielen Sie ein Instrument?
Sonja Kieni, 48
Jasmin Blumer, 54
Ich höre eigentlich jede Musikrichtung. So ziemlich alles.
Ob klassische Musik, Rockmusik
oder solche Musik, die so im
Radio läuft.
Ich spiele auch ein Instrument.
Und zwar spiele ich Klavier. Das
mache ich seit, da muss ich gleich
mal rechnen, seit ich zehn Jahre
alt bin. Auch auf verschiedene
Konzerte gehe ich immer wieder
gerne.
Ein Instrument spiele ich nicht,
aber ich würde gerne. Klassische
Musik höre ich gerne, aber auch
Rock und Pop. Einen Lieblingssänger oder Lieblingskomponisten habe ich nicht, aber ich höre
gerne Bryan Adams. Ab und zu
gehe ich auch an Konzerte. Interessanterweise gehe ich dann
aber nicht an klassische Konzerte, sondern eher mal an Konzerte
im Hallenstadion in Zürich.
Armin Widerkehr, 71
Sylvia Riegenbauer, 44
Ich spiele kein Instrument, aber
ich würde gerne Gitarre spielen.
Praktisch 99 Prozent der Musik
die ich höre ist Klassik. Ein Lieblingsstück oder Komponist habe
ich aber nicht, ich höre querbeet
alles durch. Je nach Stimmung.
Auch die Konzerte die ich besuche sind klassische Musik. Das
Bündner Kammerorchester ist
da sehr mutig. Die spielen nicht
nur Mainstream.
Ein Instrument spiele ich zwar
nicht, aber Klavier würde ich
gerne mal spielen. Hauptsächlich
höre ich Taylor Swift. Im Moment
höre ich eigentlich nur die Musik
von ihr. Sie ist meine absolute
Lieblingssängerin.
Auch auf Konzerten war ich
schon zwei Mal. Das war gerade
im letzten Jahr. Bei beiden
Konzerten war es eines von Taylor Swift.
bündner woche 5
»
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■ Naomi Sprecher
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Mittwoch 25. Januar 2017, 14 – 17 Uhr
Für Kinder zwischen 2 und 6 Jahren in Begleitung von Erwachsenen.
Was euch erwartet:
Verschiedene Bastelangebote
Zvieri-Essen um ca. 16 Uhr
Zum Abschluss wird die Geschichte vom Schneemädchen
als Figurentheater aufgeführt.
Unkostenbeitrag 5.– pro Kind
Eine Anmeldung ist bis zum 23. Januar erwünscht unter:
[email protected]
Auf Euren Besuch freut sich
das Montessori-Kindergartenteam.
Informationsabend
im Montessori Kindergarten, Chur
Montag, 6. Februar 2017, 20 Uhr
Sie erhalten Informationen und Eindrücke über unseren Kindergarten und
erfahren etwas über die Pädagogik und das Leben von Maria Montessori.
Weitere Infos und Anmeldung: Tel. 081 632 10 00
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26. Januar 2017
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Aus Liebe zur Musik
Die Fütterung im Winter soll verboten werden.
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Fütterung im Winter
schadet Wild und Wald
Ich betreibe das mittlerweile über
100 jährige Musikhaus in vierter
Generation. Mit meiner Erfahrung
und ausgewählten Produkten möchte
ich meine Freude an der Musik an
die Kundschaft weitergeben. Das
Sortiment umfasst Gitarren aller Art,
Holz- und Blechblasinstrumente,
Digitalpianos, Keyboards, Schlagzeuge,
Percussion, Klangschalen oder auch
Musiknoten. Unter demselben Dach
führt Herr Björn Kricke seine Klangschmiede, eine Werkstatt für Blasinstrumente.
Wildtiere im Hochwinter: Scheinbar hungernde Tiere lösen bei
vielen Menschen Mitleid aus. Mit Fütterung wollen sie etwas Gutes
tun. Doch wer Schalenwild im Winter füttert, schadet Wild und Wald.
■ Anita Wyss
«Winterfütterung ist keine Lösung und sogar
kontraproduktiv, weil das Schalenwild aus
seinem natürlichen Wintersparmodus herausgerissen wird», warnt Georg Brosi, Vorsteher Amt für Jagd und Fischerei. Das vermeintlich helfende Futter kann so zur tödlichen Falle für die Tiere werden. Aber auch
der Wald leidet. «In der Umgebung von Futterstellen sind Schäl- und Verbissschäden an
den Bäumen oft erheblich», schildert Reto
Hefti, Vorsteher Amt für Wald und Naturgefahren, die Folgen der Fütterung. Zugeführtes Futter ist meist nährstoffreich, was nicht
der natürlichen Winternahrung entspricht.
Das Schalenwild sucht zum Ausgleich Rohfasern. Es schält Baumrinde, verbeisst Jungbäume und verursacht grosse Schäden an
der Naturverjüngung sowie am Schutzwald.
Ein Anziehungspunkt für Schalenwild sind
auch offene Komposte und defekte Siloballen in Siedlungsnähe. Wildtiersichere Komposte und Siloballen sind wichtige Präventionsmassnahmen gegen die Seuchengefahr.
Rolf Hanimann, Vorsteher Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit, warnt
eingehend vor der Rindertuberkulose: «Die
Gefahr, dass die Tuberkulose bei Futterstellen übertragen wird, von Wildtier zu Wildtier, aber auch auf die Nutztiere, ist bei Futterstellen stark erhöht – mit fatalen Folgen.»
Zudem können Futterangebote in Siedlungsnähe zu Problemen mit dem Wolf führen,
sagt Anita Mazzetta, Geschäftsleiterin WWF
Graubünden: «Im Schlepptau mit dem Wild
ziehen Futterstellen auch Wölfe an, die ihrer
Beute bis in die Siedlungen hinein folgen.»
Im Kanton Graubünden wird die Winterfütterung von Schalenwild ab Winter
2017/2018 verboten. Deshalb gibt es auch
die Kampagne «Stop Wildtierfütterung». In
fünf Faktenblättern zeigt die Kampagne
wertvolle und praktische Tipps, wie Gärten,
Grüngutdeponien oder landwirtschaftliche
Betriebe wildtiersicher werden.
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Die Heilkraft der Vergebung entdecken
Vortrag am Institut für Logotherapie und Existenzanalyse,
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Wie Partnerschaft gelingen kann
Das leben in einer Partnerschaft kann eine sehr erfüllende Erfahrung sein. Sie ist ein Kraftfeld der Liebe, schenkt Lebensfreude,
vermittelt Geborgenheit.
Ein Blick auf das reale leben zeigt aber auch, dass gerade die
Partnerschaft der Ort ist, an dem sich die Partner gegenseitig verletzen können, sich vom jeweils anderen missverstanden, ungeliebt, vernachlässigt fühlt.
Im Vortrag sollen zum einen typische Fallstricke aufgezeigt werden, die zum Misslingen einer Partnerschaft führen können. Zum
anderen soll anschaulich und konkret eine Reihe praxiserprobter
Hilfen für das Gelingen einer Partnerschaft entfaltet werden.
Mittwoch, 25. Januar 2017, 19.00 Uhr
Veranstaltungen
Referent: Dr. theol. Stephan Peeck
Teilnahmegebühr: Fr. 20.–
Anmeldung erwünscht, [email protected], Tel. 081 250 50 83
Mit Ärger und Wut konstruktiv umgehen lernen
Sich zu Tode ärgern, kommt bei uns häufiger vor, als Sie denken. Das Risiko einen
Herzinfarkt zu erleiden (die häufigste Todesursache in der CH) ist bei Personen, die
sich oft ärgern dreimal höher als bei solchen, die sich selten ärgern.
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auf den Zusammenhang zwischen Vergebung und Gesundheit ein, sondern zeigt
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Neben dem Forum im Ried | Dienstag | 24. Januar 2017 | 19.00 Uhr
Referent: Dr. Med. Ruedi Brodbeck | Facharzt FMH Der
Eintritt ist frei!
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Tagungszentrum Brandis, Chur
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100 Jahre Misteltherapie bei Krebs
Dienstag 24. Januar 2017, 19.30 Uhr
Die Mistel in der klinischen
Anwendung
Dem Krebs mit Wärme begegnen
Dr. med. Boris Müller-Hübenthal
Dienstag 31. Januar 2017, 19.30 Uhr
Die Kraft der Mistel
Kostbare Heilpflanze für die Krebstherapie
Dr. sc. nat. Konrad Urech
Dienstag 7. Februar 2017, 20 Uhr
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Psychoonkologie und seelisches
Immunsystem
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Freunde der Anthroposophie, Chur
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Alte Märchen aus dem Engadin – Schams – Surses
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25./27. und 28. Januar 2017 um 20.15 Uhr
Produktion; www.theater-haldenstein.ch
Regie; Annina Giovanoli
Reservation unter Telefon 079 646 98 02
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Entlastung durch Begleitung
Telefon 081 258 45 94
www.srk-gr.ch/Pflegende-Angehoerige
Gesellschaft
Mittwoch, 18. Januar 2017
bündner woche 9
GRAUBÜNDEN, MEINE NEUE HEIMAT
«Schweizer sind zuverlässiger»
In unserer neuen Serie stellen wir Menschen vor, die das Leben aus
den unterschiedlichsten Gründen nach Graubünden führte, wo sie
eine neue Heimat gefunden haben. Den Anfang macht die Holländerin Ina Good. Sie ist Immobilienentwicklerin und wohnt in Chur
sowie im Engadin.
■ Aufgezeichnet von Christian Ruch
und die Lebensqualität ist viel höher. Hier
habe ich das Naherholungsgebiet vor der
Haustür und auch das Wetter ist schöner
als in Holland. Ich schätze ausserdem die
Sicherheit für meine Kinder und das gute
Schulsystem mit den kleinen Klassen. Meine Nichte in Holland ist in einer Klasse mit
über 30 Kindern. In Holland leben 17 Millionen Menschen und daher gibt es dort
wirklich «Dichtestress», im Stau genauso
wie im Schwimmbad.
«Ich trage das Beste aus
beiden Kulturen in mir»
An Holland schätze ich, dass die Leute sehr
offen und tolerant sind. Die Schweizer sind
da eher zurückhaltend. Ich könnte mir vorstellen, in einigen Jahren für ein Jahr in
meine Heimat zurückzukehren, um meinem
Mann und meinen Kindern die Vorzüge
eines Lebens dort zu zeigen. Von denen spüren sie nicht so viel, wenn sie nur für ein
paar Tage in den Ferien in Holland sind. Ich
möchte aber betonen, dass ich in der
Schweiz zu Hause bin und mich inzwischen
ebenso als Schweizerin wie auch als Holländerin fühle und das Beste aus beiden Kulturen in mir trage.
Ina Good gefällt es in der Schweiz besser als in ihrer Heimat Holland.
Nach einer zweijährigen Weltreise war es
für mich schwierig, wieder Fuss zu fassen.
Das gelang mir in einer Ferienwohnung in
La Punt, wo ich sofort spürte: Wow, das ist
es! Hier kann ich mir ein Leben vorstellen.
Ich habe mir dann eine Saisonstelle in einem
Engadiner Hotel gesucht. Heute bin ich im
Engadin Immobilienentwicklerin, wie ich es
nenne, das heisst, ich mache aus alter Bausubstanz etwas Neues und Schönes.
«Der Anfang war
nicht so einfach»
In der Schweiz lebe ich nun seit 25 Jahren,
15 davon in Graubünden. Das Leben in der
Schweiz war am Anfang nicht so einfach.
Allerdings habe ich das Glück, dass die Holländer auf der Beliebtheitsskala der Schweizer nach den Dänen und Schweden auf Platz
drei sind, sodass ich durch meinen Akzent
einen gewissen Bonus habe. Das ist super!
Trotzdem muss ich mich im Engadin immer
erst beweisen, das ist eben so, wenn man als
Bild Yvonne Bollhallder
Frau in einer von Männern dominierten
n
Branche erfolgreich ist. Inzwischen gefällt
es mir hier besser als
ls in Holland. Die
Schweizer sind höflicher und zuverlässiger
iger
Mittwoch, 18. Januar 2017
Viele Jugendliche verbinden Konsum oft mit Spass.
Jugend
bündner woche 10
Pressebild
Wie das Konsumverhalten
stark beeinflusst wird
Der Begriff Nachhaltigkeit wird nicht nur von Unternehmen oft
und gerne gebraucht, sondern auch Konsumenten beschäftigen
sich vermehrt mit diesem Thema. Sind auch Jugendliche an einem
nachhaltigen Konsum interessiert?
■ Larissa Marthy
Eine Vielzahl von Studien hat sich damit beschäftigt, das Konsumverhalten junger Erwachsener zu analysieren. Dabei kommt die
Mehrheit der Befragungen zum selben
Schluss: Mehr als die Hälfte der Jugendlichen, das heisst der 14- bis 18-Jährigen,
gibt an, eine positive Einstellung zu Umweltund Nachhaltigkeitsthemen zu haben.
Es wird zu wenig Beachtung geschenkt
Zahlreiche Jugendliche haben sich also
schon einmal Gedanken über die Auswirkungen unserer Lebensweise auf die Natur
gemacht. Zudem sind sich gut 60 Prozent einig, dass Umweltverschmutzung und
Arbeitsbedingungen beim Einkauf viel zu
wenig bedacht werden. Hingegen ist in den
Studien auch auszumachen, dass zwar ein
hohes Problembewusstsein vorhanden ist,
dies jedoch kaum eigenes Handeln zur Folge hat. Dafür werden unter anderem die damit verbundenen hohen Kosten als Grund
genannt. Das Alltagsverhalten erscheint einfacher als die nachhaltigen Alternativen.
Woher kommt aber dieses Alltagsverhalten?
Während des Erwachsenwerdens wirken
verschiedene Einflussfaktoren auf das Konsumverhalten. So wird das Einkaufsschema
zu Beginn stark von der Familie geprägt,
später und mit der steigenden Bedeutsamkeit der Meinung von Freunden, bilden sich
Jugendliche eine eigene Meinung und die
Konsumgewohnheiten in der Familie verlieren an Einfluss. Hinzu kommt, dass die Jugendphase mit vielen Umbrüchen und Verunsicherungen verbunden ist. Beispielsweise das Erlangen von Freiheit, und damit einhergehend auch das selbstständige Konsumieren. So geben viele Jugendliche an, dass
sie Konsum oft mit Spass verbinden. Der
Spass verliert mit zunehmendem Alter jedoch oft an Bedeutung und die Bereitschaft
zur Verantwortungsübernahme nimmt zu.
Wichtige Entscheidungen
In der Jugendphase werden Entscheidungen
getroffen, die das Konsumverhalten als Erwachsener stark beeinflussen. So spielt das
Finden einer eigenen Identität eine wichtige
Rolle. Der Konsum dient dabei dazu, sich
Ausdruck zu verleihen und sich so zu unterscheiden. Wie wichtig der Konsum auch sein
mag, Jugendliche interessieren sich meist
für andere Themen als Umweltschutz und
Nachhaltigkeit. Sie haben die geringste Neigung zum bewussten Einkauf im Vergleich
zu allen anderen Altersgruppen. Das Bewusstsein scheint jedoch da zu sein.
Jugend
Mittwoch, 18. Januar 2017
bündner woche 11
Modekonsum
von Jugendlichen
■ Larissa Marthy
Greenpeace veröffentlichte im Jahr 2015
eine repräsentative Umfrage, die den Modekonsum von Jugendlichen analysierte. Dies
vor allem aufgrund der Tatsache, dass der
heutige Kleiderkonsum für uns zwar bezahlbar sein mag, jedoch der Planet sich diesen
nicht mehr leisten könne. Kleidung werde
immer billiger und vermehrt als Einwegware gesehen. Durchschnittlich kauft ein Konsument pro Monat fünf neue Kleidungsstücke – Jugendliche eher mehr. Somit habe
sich der Konsum zwischen 2000 und 2010
beinahe verdoppelt, trotz der zahlreichen
Missstände in der Textilproduktion.
Jugendliche sind informiert
Jugendliche seien über die sozialen und
ökologischen Folgen wie der Vergiftung der
Trinkwasserressourcen in asiatischen Produktionsländern informiert. Greenpeace
wollte deshalb wissen, welche Kleidung die
Jugend heute kauft und weshalb. Oder wo
sie sich über Mode informieren und wo sie
kaufen. Muss das neue Kleidungsstück vor
allem schick und günstig sein – oder machen
sie sich über das Leben der Fabrikarbeiterinnen Gedanken?
Unter anderem ist das Design entscheidend
Jugendliche wissen also, dass die Textilproduktion Probleme verursacht. Jeder zweite
Jugendliche würde deshalb gerne mehr
über die Produktion wissen und fast genauso viele geben an, dass ihnen der Zugang zu
diesen Informationen fehlt. Trotz Hintergrundwissen von Shoppingseiten oder Blogs
und Anregungen aus dem Umfeld, werden
die Kaufentscheidungen spontan direkt im
Laden oder Online-Shop gefällt. Dabei sind
das Design, der Preis, Qualität, Marken und
Empfehlungen entscheidend, Textilsiegel
oder Herstellungsbedingungen sind wenig
entscheidend.
Secondhand-Shops,
Kleidertauschpartys
oder eigene Herstellung sind nur selten eine
bedeutende Bezugsquelle. Über 80 Prozent
geben an, ihre Kleidung bei konventionellen
Modeketten einzukaufen und mehr als jeder
Zweite kauft bei Online-Anbietern wie Zalando oder Amazon.
Wichtigkeit verschiedener Kriterien bei der Wahl beziehungsweise dem Kauf von Kleidung
(Angaben in Prozent, 502 Befragte).
Quelle Greenpeace
Larissa Marthy ist freie Mitarbeiterin der
«Bündner Woche» und studiert Tourismus
an der HTW Chur.
MEINE MEINUNG
Der Begriff Nachhaltigkeit wird meiner
Meinung nach heute oftmals etwas unbedacht gebraucht. So auch in Zusammenhang mit dem Konsum. Was bedeutet
denn nachhaltiger Konsum eigentlich?
Vielleicht der Kauf von Bio- und FairtradeProdukten? Ich bin mir nicht sicher.
Es überrascht mich, wie vielen jungen Erwachsenen bewusstes Einkaufen wichtig
ist. Noch verblüffender finde ich, wie viele
in meinem Alter den Begriff Nachhaltigkeit
aber nicht erklären können. Das kann irgendwie niemand so richtig. Ich bin der
Meinung, dass nachhaltiger Konsum in Zukunft immer wichtiger wird – auch bei Jugendlichen oder jungen Erwachsenen.
Trotzdem stehe ich dem Ganzen etwas kritisch gegenüber. Dies vor allem weil ich
finde, dass die Industrie zu wenig Transparenz gewährleistet. Wie weiss ich, ob ein TShirt tatsächlich unter fairen Bedingungen
produziert wurde? Oder wer soll beweisen
können, dass die Banane mit dem Fairtrade-Label wirklich die Lebensbedingungen der Plantagearbeiter verbessert?
Zugegeben, vielleicht informiere ich mich
auch zu wenig. Trotzdem, ich finde nicht,
dass die Informationsbeschaffung derart
umständlich sein sollte, wenn ja auch
grosse Detailhändler offensichtlich daran
interessiert sind, den fairen Handel zu
unterstützen. Zudem sind Preise für Biooder Fairtrade-Produkte oftmals höher.
Nicht, dass ich das kritisieren möchte,
aber junge Erwachsene sind nicht selten
mitten im Studium und können oder wollen sich höhere Preise nicht leisten.
Die jüngsten Trends zeigen: Junge Erwachsene sind an einem bewussteren Konsum
interessiert. Ob es nun an der Transparenz
der Unternehmen oder dem eigenen Handeln liegt, soll doch jeder für sich entscheiden.
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Mittwoch, 18. Januar 2017
Natur & Umwelt
Die gelben Augen haben den Reiherenten zum Namen «Goldeneye» verholfen.
bündner woche 13
Bilder Nicole Trucksess
Die kleine Russfarbige und Reiherente
In loser Folge berichtet der Journalist und Ornithologe
Urs Heinz Aerni von Vögeln, die er in unserer Region entdeckt.
Die kleine Ente wird auch als «Goldeneye»
bezeichnet mit ihrem gelben Blick. Die
Männchen präsentieren sich in der Balzzeit
nicht nur mit schönen weissen Flanken, sondern auch mit einem Tschüppli hinten am
Kopf. Eigentlich sind sie ganz im Norden
Europas zu Hause und überwintern zu Tausenden auf den grossen Seen hierzulande.
Auf der Lenzerheide scheinen sich gleich
mehrere Paare so wohl zu fühlen, dass sie
auch im Sommer bleiben und Familien
gründen. Die Küken sind nach dem Schlüpfen sehr schnell fit fürs Wasser und tauchen
ohne lang zu üben selbstständig.
Die eingewanderte Wandermuschel gehört
zu den Lieblingsspeisen der Reiherenten.
Der ansonsten schüchterne Vogel zeigt sich
hier recht zutraulich und lässt sich zwischen den anderen Enten und Blässhühnern gerne mal Futter zuwerfen, was allerdings nicht empfohlen wird. Das Brot tut
den Vögeln nicht gut und hat auch nicht
Auf dem See haben die Blässhühner das Sagen und verfolgen gnadenlos jeden «Eindingling».
einen echten Nährwert, was wir ja von der
Schokolade kennen, aber sie schmeckt uns
trotzdem. Die Reiherenten tauchen bis fünf
Meter tief und bis zu 20 Sekunden lang. Im
dichten Gras und Gebüsch brüten sie am
Boden und wir tun gut daran, im Frühling
und Sommer solche Orte zu meiden, damit wir dann im Spätsommer und Herbst
die kleinen Wuschelknäuel bestaunen können, wie sie frisch-fröhlich ab- und auftauchen. Der «russfarbige» Titel kommt aus
dem Lateinischen, da nach der Balz- und
Brutzeit Männchen wie Weibchen eher russig-grau aussehen, bis dann wieder die
Werbung um Weibchen losgeht.
Mittwoch, 18. Januar 2017
Tiarli-Egga
bündner woche 14
TIERE IM RECHT
Der Sohn kommt mit der
Schlange nach Hause
Mein Sohn (15) ist gestern mit einer Schlange, die er in einer
Tierhandlung mit seinem Taschengeld erworben hat, nach Hause
gekommen. Wir haben keinerlei Erfahrung mit der Haltung von
Reptilien. Können wir von der Tierhandlung verlangen, dass sie das
Tier zurücknimmt? Dürfen solche Tiere überhaupt an jedermann
abgegeben werden?
C. M. aus Chur
Grundsätzlich können auch Minderjährige
Tiere halten, wenn sie sich der entsprechenden Verantwortung bewusst sind. Um aber
unüberlegten Tierkäufen von Jugendlichen
vorzubeugen, bestimmt die Tierschutzverordnung, dass Wirbeltiere an Personen
unter 16 Jahren nur abgegeben werden dürfen, wenn deren gesetzliche Vertreter ausdrücklich zustimmen.
Das Verkaufspersonal der Tierhandlung
durfte also nicht einfach von Ihrem Einverständnis ausgehen, sondern hätte sich danach erkundigen müssen. Im Zweifelsfall
muss sich ein Verkäufer – und zwar nicht
nur ein gewerbsmässiger, sondern auch ein
privater – nach dem Alter des Käufers erkundigen und sich dieses durch einen amtlichen Ausweis bestätigen lassen. Liegt keine
Zustimmung vor, können Eltern in solchen
Fällen verlangen, dass der Verkäufer das
Tier gegen Rückerstattung des Kaufpreises
zurücknimmt. Dies gilt im Übrigen auch
dann, wenn der Verkäufer fälschlicherweise
annahm, dass Ihr Sohn schon 16 Jahre alt
sei, oder wenn er dies ihm gegenüber behauptet hatte.
Sie müssen den Verkäufer aber sofort informieren, wenn Sie dem Tierkauf Ihres Sohnes
nicht zustimmen. Doch selbst wenn Ihr Sohn
bereits 16 Jahre alt wäre, dürfte er nicht ohne Ihre Einwilligung Verträge abschliessen,
da dies nach den Regeln des Zivilgesetzbuchs (ZGB) prinzipiell erst nach Vollendung
des 18. Lebensjahres möglich ist.
Eine Ausnahme macht das Gesetz für Jugendliche und Kinder zwar in Bezug auf
Gieri Bolliger, Rechtsanwalt und Geschäfts­
leiter der Stiftung für das Tier im Recht, Zürich.
«geringfügige Angelegenheiten des täglichen Bedarfs», sofern sie die Folgen des
Rechtsgeschäfts richtig einschätzen können. Der Kauf eines Tieres dürfte allerdings
kaum unter diese Ausnahmebestimmung
fallen, da ein solcher auch bei einem geringen Anschaffungspreis meistens eine langjährige Verantwortung für das Wohlergehen des Tieres begründet. Fehlt Ihre Zustimmung, wäre daher auch hier bei sofortiger Mitteilung die Rückabwicklung möglich.
Tiere, für deren Haltung das Gesetz eine Bewilligung vorschreibt, dürfen zudem nur an
Personen abgegeben werden, die die entsprechende Genehmigung vorweisen können. Dies gilt beispielsweise für Riesen- und
bestimmte Giftschlangen. Im Zweifelsfall
sollte sich ein Käufer vorab unbedingt beim
kantonalen Veterinärdienst erkundigen, ob
eine Tierhaltung bewilligungspflichtig ist.
■ RAT VON DEN EXPERTEN
Haben Sie Fragen rund ums Thema Tiere
im Recht? Das Team der Stiftung für das
Tier im Recht beantwortet sie gerne.
So funktionierts:
Senden Sie einen Kurzbrief
mit dem Vermerk «Büwo» an
Stiftung für das Tier im Recht (TIR)
Rigistrasse 9
8006 Zürich
Tel. 043 443 06 43
[email protected]
Beim Kauf von Reptilien ist einiges zu beachten.
Bild Flickr
Spendenkonto Post: 87-700700-7; die TIR ist eine
Non-Profit-Organisation und finanziert sich
ausschliesslich aus privaten Zuwendungen.
Spenden an die TIR können von den Steuern
abgezogen werden.
Mittwoch, 18. Januar 2017
Tiarli-Egga
bündner woche 15
TIERE IM RECHT
Exoten in Schweizer Wohnzimmern
Die private Haltung von exotischen Heimtieren wie Reptilien,
Amphibien, Zierfischen, Ziervögeln oder Spinnen ist – dem
internationalen Trend entsprechend – auch in der Schweiz beliebt.
Ihre Haltung stellt jedoch eine äusserst anspruchsvolle Aufgabe
dar. Vertiefte Kenntnisse der Bedürfnisse und des natürlichen
Verhaltens der Tiere sind für deren Wohlbefinden unerlässlich.
■ Gieri Bolliger / Valeska Rudolph, Tier im Recht (TIR)
bestimmten Wildtieres eine Bewilligungsund Ausbildungspflicht besteht. Nicht alle
exotischen Wildtiere stammen aus Schweizer Nachzuchten; viele werden immer noch
importiert. In den Ursprungsländern werden die Tiere meist der freien Natur entnommen. Sowohl ihr Fang als auch der Transport in die westlichen Abnehmerländer erfolgt häufig unter tierschutzwidrigen Bedingungen. Käufer sollten sich daher vor dem
Kauf erkundigen, ob die Tiere aus einer
schweizerischen Nachzucht stammen und
eine Nachzuchtbestätigung verlangen.
■ WER IST DIE STIFTUNG
FÜR DAS TIER IM RECHT (TIR)?
Die TIR ist eine gemeinnützige und unabhängige Stiftung, die sich seit 1995 für
eine kontinuierliche Verbesserung der
Mensch-Tier-Beziehung engagiert.
Schweizweit einzigartig fokussiert sie
dabei vor allem auf juristische Aspekte.
www.tierimrecht.org
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Auch der Leguan wird gerne gehalten.
Als Wildtiere werden solche Tiere bezeichnet, die im Gegensatz zu Haustieren nicht
domestiziert worden und daher kaum an ein
Leben in menschlicher Obhut angepasst
sind. Exoten sind darüber hinaus häufig
nicht an die hier geltenden Klima- und Umweltbedingungen gewöhnt. Ihre Haltung
muss daher sehr gut geplant und auf die
Tierart und ihre individuellen Bedürfnisse
betreffend Luft-, Feuchtigkeits- oder Wasserqualität – um nur einige Beispiele zu nennen – abgestimmt werden. Bei Arten, die
ihre Bedürfnisse aufgrund fehlender mimischer und stimmlicher Mittel nicht zum Ausdruck bringen können, besteht zudem generell die Gefahr, dass sie unbemerkt unter falschen Haltungsbedingungen leiden.
Soweit es sich um Wirbeltiere handelt, sind
natürlich auch bei der Haltung von Exoten
die allgemeinen Tierhalterpflichten und die in
der Tierschutzverordnung vorgeschriebenen
Mindestgrössen und Ausgestaltungen von
Gehegen zu beachten. Weil eine artgerechte
Haltung nach den gesetzlichen Mindestvor-
Bild Flickr
schriften aber kaum möglich ist, sollten die
vorgeschriebenen Werte deutlich überschritten werden. Bei vielen Exoten handelt es sich
um Wildtiere, deren Haltung eine Bewilligung
des kantonalen Veterinärdienstes erfordert.
Dies gilt unter anderem für Leguane, Chamäleons, bestimmte Giftschlangen, mehr als drei
Meter lange Riesenschlangen oder Fische, die
in freier Natur mehr als einen Meter lang
werden können. Für bestimmte Arten ist für
die Bewilligungserteilung sogar ein Gutachten einer unabhängigen Fachperson erforderlich. Zudem können die Kantone die Haltung von besonders gefährlichen Tieren aus
sicherheitspolizeilichen Gründen für genehmigungspflichtig erklären. Der Kanton Graubünden hat von dieser Möglichkeit bislang jedoch keinen Gebrauch gemacht.
Wer bewilligungspflichtige Tiere hält, muss
zudem meist eine Ausbildung absolvieren,
deren Umfang davon abhängt, wie anspruchsvoll die Haltung der betreffenden Art
ist. Potenzielle Tierhalter sollten sich daher
vorab erkundigen, ob für die Haltung eines
Martin Schmid
Ständerat, FDP
“Arbeitsplätze
schützen.”
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Mittwoch, 18. Januar 2017
Kultur
bündner woche 17
Savognin hat ein Segantini-Original
Die Skizze, welche die Fassade der Kirche Nossadonna in Savognin
zeigt, wurde tatsächlich von Giovanni Segantini entworfen.
Zu diesem Schluss kommt Beat Stutzer, Segantini-Kenner und
ehemaliger Direktor des Bündner Kunstmuseums.
■ Gion Nutegn Stgier
Empfängnis nun doch noch ein Originalwerk von Giovanni Segantini in der Gemeinde vorhanden ist, freut den Gemeindepräsidenten Leo Thomann und den Präsidenten
der Vereinigung Pro Segantini, Mark Batliner, sehr. Wie nun mit dem Werk umgegangen werden soll, muss noch entschieden
werden. Zuerst braucht dieses nämlich noch
eine Auffrischung.
Kosten für die Farbe gescheut
Einige Einheimischen wussten von der Existenz der Skizze, und aus Erzählungen ist
überliefert, dass der Künstler damals angeboten habe, die Fassade der Kirche neu zu
gestalten, gratis und franko, aus Dankbarkeit für die erfahrene Gastfreundschaft. Die
Savogniner aber hätten sein Angebot rundweg abgelehnt, weil sie die Kosten für die
Farbe gescheut hätten.
Er bezahlte die Milchrechnungen nicht
Zudem spielte wohl auch eine Rolle, dass
man den Auftrag nicht an einen Künstler
vergeben wollte, der als kirchenkritischer
Geist galt, der an den Sonntagen nie in der
Kirche zu sehen war, der staatenlos mit seiner Partnerin Bice in wilder Ehe zusammenlebte und vier uneheliche Kinder um sich
scharte. Zudem schien es nicht opportun,
einen in Savognin Ansässigen, der bei Verkaufserfolgen in seinem Haus rauschende
Feste feierte, aber die ausstehende Milchrechnung nicht bezahlte, noch mit einem
Auftrag zu belohnen, erklärt Stutzer.
Das Geheimnis der legendenumrankten
Segantini-Skizze, welche dem Verein Pro Segantini bekannt war, ist nun gelüftet. Die
Skizze zeigt den Entwurf für die Neugestaltung der Fassade der Pfarrkirche Mariä
Empfängnis in Savognin. Sie ist mit Bleistift
und Tusche für die Fassadengestaltung und
mit Aquarell für die vier aufgebrachten Skizzen für Freskomalereien auf einem Karton
aufgezeichnet worden.
In Savognin entstanden grosse Werke
Nach seinen Untersuchungen und aufgrund
der Quellen ist für Kunsthistoriker Beat Stutzer klar, dass die Skizze dem Künstler Segantini zugeschrieben werden kann. Allerdings hält er gleichzeitig fest, dass es sich
nicht um ein Meisterwerk handelt. Vielmehr
müsse eher von einer Gelegenheits- oder
Gefälligkeitsarbeit ausgegangen werden,
welche den Künstler nicht über Gebühr beschäftigt haben müsse. Auch wenn es sich
nicht um ein Meisterwerk handelt, hat die
Skizze grossen Wert für Savognin und die
Gemeinde Surses. Es handelt sich nämlich
um das einzige erhaltene Werk Segantinis,
das als Kunst-am-Bau eindeutig lokalen Bezug zu Savognin habe, stellt Stutzer fest. Von
den zahlreichen bedeutenden Gemälden, die
Segantini während seines Aufenthalts zwischen August 1886 und August 1894 in Savognin hervorbrachte, verblieb nämlich kein
einziges am Ort der Entstehung. In dieser
Zeit war Segantini bereits erfolgreich und es
entstanden in Savognin Werke, wie zum Beispiel «L‘aratura», «Ritorno dal bosco» und
«Mezzogiorno sulle alpi». Dass mit der Skizze für die Neugestaltung der Kirche Mariä
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Die Segantini-Skizze
erhält nun eine
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Mittwoch, 18. Januar 2017
Winterzeit in der Büwo
bündner woche 19
AUF LEISEN SOHLEN
Schneeschuhwandern liegt im Trend: Es ist leicht zu erlernen,
macht Spass und ist ein sanfter Fitmacher. Die «Bündner Woche» hat
sich auf den Weg gemacht, dieses Wintervergnügen zu erkunden.
Winterzeit in der Büwo
Mittwoch, 18. Januar 2017
«So stelle ich es mir vor, dass es sein muss, wenn
man auf einer Wolke laufen würde.»
Schneeschuhwandern liegt im Trend: Ohne allzu
viel Mühe geht man über den Schnee und erkundet die Winterlandschaft. Dabei macht es nicht
nur grossen Spass, diese Art des Wintervergnügens ist auch ein sanfter Fitmacher und leicht zu
erlernen. Schneeschuhwandern ist Entschleunigung. Es geht um Ruhe und Einsamkeit in einer
unverbauten Landschaft. Jenseits von Alltagsstress und moderner Technologie erlebt man die
Natur, kann schnell herunterkommen und die
Umwelt mit allen Sinnen geniessen. Und das Gute daran: Zum Schneeschuhwandern braucht es
keine speziellen Vorkenntnisse. Mit den modernen Schneeschuhen ist das Wandern durch die
verschneite Landschaft so einfach wie normales
Spazierengehen.
Ruhe und Einsamkeit prägen das Wintererlebnis auf Schneeschuhen, wie hier im Safiental.
Pressebild
Die Entschleunigung im Schnee
■ Jürgen Pfister
Endlich ist er da, der Schnee. Kein Wunder, dass
in den Skigebieten an den Wochenenden viel los
ist. Auf Gedränge und Stehen in der Schlange habe ich keine Lust. Und doch lockt das Winterwetter zu Bewegung an der frischen Luft. Langlauf,
ein kleiner Spaziergang? Nein, da hängen doch
noch die Schneeschuhe im Keller. Sie haben vor
vielen Jahren die Tourenski abgelöst und mich
schon auf viele Berge begleitet. Und war da nicht
ein verlockendes Angebot in der Zeitung?
Richtig. Das Safiental lädt Interessierte zum
Schneeschuhplausch unter dem Motto «Kunst
und Kulinarik» ein. Das ist doch was. Der Text
verspricht ein genussvolles Naturerlebnis abseits von jeder Hektik und soll hinauf zum Tenner Chrüz und zum Land-Art-Kunstwerk «une
échappée belle» führen. Dieses entstand im
Sommer 2016 im Rahmen der Art Safiental.
Unterwegs sollen die Teilnehmer noch mit feinen
Safientaler Köstlichkeiten verwöhnt werden. Die
Wanderzeit von rund drei Stunden verspricht
einen gemütlichen Tag. Die Anmeldung ist
schnell erledigt.
Schnee im Überfluss
Die Anfahrt nach Tenna ist nicht einfach. Die
ganze Nacht hindurch hat es geschneit, die
Strassen sind weiss, manchmal geht es nur in
Schrittgeschwindigkeit vorwärts. Winter eben,
Winter, wie man ihn sich vorstellt. Von Versam
aus geht es in vielen Kehren hoch nach Tenna,
dem Ausgangspunkt der Tour. Das 100-SeelenDorf liegt auf der Sonnenterrasse des unteren
Safientals und bietet absolute Beschaulichkeit
und Ruhe. So ursprünglich wie die Natur ist auch
die Lebensweise in Tenna. Dominiert wird das
Dorf von der Kirche, in der Fresken die Wände
zieren. Die Häuser zeigen sich im typischen Walserstil, mit schwarzer Holzverkleidung. Die Walserkultur begegnet einem im Safiental übrigens
auf Schritt und Tritt. Genauso spannend wie die
Vergangenheit ist die Landschaft. Wild, eng,
schroff und abgeschieden ist das Tal, viel ursprüngliche Natur und Ruhe.
In Tenna treffe ich auf die Wanderleiter Barbara
Steinmann, Claudia Nestler und Erwin Bandli.
Zudem haben sich weitere 16 Gäste eingefunden, die heute dem Schneefall trotzen und die
Wanderung unter die Füsse nehmen wollen. Es
hat viel geschneit, vor der Tour werden noch
Verschüttetensuchgeräte ausgegeben, und die
Guides erklären die Handhabung. In drei Gruppen starten wir bei der Kirche. Gemächlich geht
es Schritt für Schritt bergan, vorbei an einem
traditionellen Stegelzaun und an braun gebrannten und teilweise schiefen Ställen hinauf zur
Tenner Alp.
Schneeflocken tanzen durch die Luft, und Wolken hüllen den Tag ein. Bei der Tenner Alp angekommen, packen die Schneeschuhwanderleiter
ein feines Safientaler Picknick aus. Selbst gemachte Brötli und Alpenkräuterpasten sowie
Salsiz aus der Talmetzgerei. Nach der Anstrengung im tiefen Schnee ein willkommener
Schmaus. Ein selbst gemachtes Schnäpsli zum
Aufwärmen darf natürlich auch nicht fehlen, bevor der letzte Aufstieg in Angriff genommen
wird. Durch eine Märchenlandschaft stapfen wir
weiter, vorbei an weiss verzuckerten Tannen
zum Tenner Chrüz und zum Kunstwerk «une
échappée belle». Diese Installation zeigt sich an
diesem Wintertag in einem eisigen Kleid. Am
Gipfel fehlt zwar der Ausblick auf die umliegende Bergwelt, was aber das Erlebnis keinesfalls
trübt. Eine Teilnehmerin bringt es auf den Punkt:
Ein Schneeschuh aus vergangenen Tagen.
Keine grossen Investitionen
Auch was die Ausrüstung anbelangt, bedarf es
keiner allzu grossen Investitionen. Teleskopstöcke und feste Wanderschuhe mit guter Sohle genügen, sagt Nives Ruckstuhl-Joos, Inhaberin von
Bergsport Joos in Chur. «Der Schuh sollte allerdings mindestens knöchelhoch sein und gut isolieren, schliesslich befindet sich der Fuss über
mehrere Stunden in einer Art Bindung, da kann
er leicht auskühlen», meint sie weiter. Wasserfestigkeit ist natürlich eine Grundvoraussetzung.
«Gummistiefel oder Moon-Boots eignen sich
aber nicht, sie sind nicht stabil genug.» Ebenfalls
wichtig ist ein Paar Gamaschen, das ein Eindringen von Schnee in den Schuh verhindert. Sie
werden am Unterschenkel über der Hose und
dem Schuhhals getragen.
Bei den Schneeschuhen unterscheidet man nach
den Worten von Ruckstuhl-Joos heute zwischen
einem Kunststoffrahmen und einem Aluminiumrahmen. «Wer in einem eher steileren Gelände
unterwegs ist, braucht einen steiferen, kleineren
Rahmen, der auch bei unterschiedlichsten
Schneebedingungen gut greift», sagt die Expertin. Der klassische Schneeschuh mit Aluminiumrahmen ist eher für weite Flächen und Tiefschnee gedacht. Er ist weicher und hat einen
besseren Auftrieb. In unseren Breiten finden sich
eher selten weite Flächen mit tiefem Pulverschnee. Daher gibt es inzwischen Modelle, die
aus Kunststoff und Aluminium gefertigt sind und
somit als Allround-Modelle gelten.
Spezielle Schneeschuhe für Frauen
«Beim Kauf von Schneeschuhen sollte man unbedingt beachten, zum passenden Modell zu
greifen, denn es gibt Schneeschuhe für Kinder,
Jugendliche, Frauen oder Männer für verschiedene Gewichtsklassen», erinnert Ruckstuhl-Joos
und weiter: «Ob ein Schneeschuh hochwertig
verarbeitet wurde, erkennt man zum Beispiel
daran, ob er eine frei schwingende Bindungsachse hat, über eine Steighilfe verfügt und aus
hochwertigem Material ist.» Sie rät von Schuhen
unter 100 Franken ab, wie sie gelegentlich vom
Discounter angeboten werden. «Für diesen Preis
kann man keinen qualitativ guten Schneeschuh
herstellen», versichert Ruckstuhl-Joos. Man
bündner woche
muss schon zwischen 250 und 350 Franken auf
den Tisch legen. Dafür gibt es für diese Modelle
Verlängerungen für mehr Auftrieb je nach
Schneehöhe und auch Ersatzteile, sollte einmal
etwas kaputt gehen. Für Frauen wurde in der
Vergangenheit ein spezieller Schneeschuh entwickelt, da ihr Bewegungsapparat anders funktioniert. «Frauen gehen anders», meint die Expertin. Zudem ist die Bindung dieser Schneeschuhe auch für kleinere Füsse geeignet. Natürlich muss eine Frau nicht zwingend einen Frauen-Schneeschuh kaufen, wenn ihr ein Herrenmodell passt.
kamen je nach Verwendungszweck ihre Form.
Waren sie vorne nach oben gerichtet und hinten
zu einem Schwanz geformt, eignete sich diese
Konstruktion besonders gut zum Rennen. Fürs
Jagen oder Wandern waren sie weniger zu gebrauchen. Dazu waren die kleineren ovalen Formen der Jäger geradezu ideal.
Wir müssen heute nicht jagen, die Safientaler
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versorgt und nach der Rückkehr nach Tenna gibt
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Alpine Gefahren
Unter normalen Umständen ist das Schneeschuhwandern nicht gefährlich. Wer jedoch eine
Tour in den Bergen plant, ist wie jeder andere
Wintersportler alpinen Gefahren ausgesetzt, insbesondere der Lawinengefahr. Experten raten
deshalb zu geführten Touren oder aber Kurse bei
einem Alpenverein zu absolvieren und Ausrüstung (Sonde, Suchgerät und Schaufel) dabei zu
haben. Man sollte bei seiner Tour auch auf ausgewiesene Wildschutzgebiete und Ruhezonen
achten und die Tiere nicht beim Winterschlaf
oder bei Fütterungen stören. Wer abseits der Pisten Wintersport betreibt, bewegt sich in nicht gesichertem Gelände und ist somit alpinen Gefahren ausgesetzt. Jährlich sterben in der Schweiz
rund 25 Personen in Lawinen. Freerider, Tourengänger und auch Schneeschuhwanderer sollten sich daher über die aktuelle Lawinengefahr
informieren, richtig ausgerüstet sein und sich
den Verhältnissen entsprechend richtig verhalten. Durch geeignete Verhaltensmassnahmen
wie beispielsweise eine möglichst geringe Belastung der Schneedecke und wenig Personen im
Steilhang kann das Lawinenrisiko reduziert werden. Lawinenbulletin und Wetterbericht geben
wertvolle Hinweise zur Lawinensituation sowie
zum erwartenden Wetter.
Der Ursprung ist unbekannt
Der Ursprung der Schneeschuhe und wann sie
erstmals gebraucht wurden, ist bis heute unbekannt. Man geht jedoch davon aus, dass die ersten Schneeschuhe bereits vor 6000 Jahren benutzt wurden und sowohl im hohen Norden wie
auch im Kaukasus und bei den Mongolen in Gebrauch waren. Die Inuit hatten sogar zwei Formen, ein dreieckiges und ein rundes Modell. Die
Eskimos bauten Holzrahmen und nutzten Häute
von Seehunden. In Kanada flochten vor einigen
Tausend Jahren steinzeitliche Jäger nach dem
Vorbild von Bären- und Biberspuren erste Gehhilfen. Sie bogen Zweige, spannten Felle, Hautstreifen oder Sehnen dazwischen.
Weiter südlich wurden die Schneeschuhe schmaler und länger, die längsten Schneeschuhe finden
sich beim Indianervolk der Cree, sie sind fast
zwei Meter lang. Die Schneeschuhe der Jäger
der Alpen wurden ebenfalls aus Holzrahmen
und Schnüren gebastelt, so konnten die Menschen in die entlegendsten Winkel der tief verschneiten Wälder und Almregionen zur Jagd und
Wildfütterung vordringen. Die Schneeschuhe be-
Zügig geht es bergab.
Bild Flickr
Nives Ruckstuhl-Joos.
Pressebild
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Im Norden der Insel findet man viele
versteckte Buchten.
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kommt eine abwechslungsreiche
Küste mit jeder Menge Traumstränden, an denen es auch in der Hauptsaison nicht voll ist und ein nahezu
unberührtes Hinterland mit interessanten Städtchen, Bergen, einsamen Tälern und Schluchten.
Im Norden gibt es die berühmte
Costa Smeralda, die mit türkisblau
schimmerndem Meer in allen Nuancen und den hellen Sandbuchten
ihrem Namen als Smaragdküste
wahrlich gerecht wird. Bizarre Gra-
nitfelsen prägen die Landschaft und
als Kontrast dazu gibt es Orte wie
Porto Cervo, die beide einem LuxusHochglanzmagazin entsprungen sein
könnten.
Der Süden der Insel ist wiederum
ein Traum, was lange Sandstrände
angeht. Hier kann man wunderbare
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Mittwoch, 18. Januar 2017
bündner woche 23
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Mittwoch, 18. Januar 2017
Freizeit
bündner woche 25
Viererbob auf Schienen
Vom Eiskanal auf die Schienen der Rhätischen Bahn (RhB): Im
Rahmen der Bob-Weltcuprennen vom 21./22. Januar in St. Moritz
lädt die RhB zu einer Fahrt der speziellen Art.
■ Yvonne Dünser
Ein Viererbob im Glacier-Express-Design
wartet auf einem offenen Aussichtswagen
auf Piloten: Auf fünf Teilstrecken zwischen
Thusis und St. Moritz haben Abenteuerlustige Gelegenheit, in luftiger Höhe im Bob mitzufahren. Seit einem Jahr bestreitet der Bob
Club Svizzera Italiana (BCSI) Wettkämpfe
mit einem Viererbob im Glacier Express-Design. Jetzt wurde der Bob auf dem offenen
gelben Aussichtswagen auf ein spezielles
Holzpodest montiert, so dass die Mitfahrer
eine gute Aussicht und die Nase im Fahrtwind haben. Jeweils vier Personen pro Teilstück können die spektakuläre Albulalinie
im Glacier Express Bob geniessen. Für ihre
Sicherheit sorgt ein auf dem Aussichtswagen
mitfahrender Zugbegleiter der RhB, welcher
die Zug-Bobpiloten mit Helm und wärmenden Decken ausrüstet. Wer dabei so richtig
auf den Geschmack kommt, hat die Möglichkeit, auch einmal richtiges Bob-Feeling zu
erleben: Unter allen Mitfahrern wird eine
Taxifahrt mit dem Glacier Express Bob auf
dem Olympia Bob Run verlost. Nach der
Jungfernfahrt gestern werden am 23., 24.
und 25. Januar weitere Fahrten mit dem
Glacier Express Bob auf dem offenen Aussichtswagen durchgeführt.
www.glacierexpress.ch
Der Fluorit, auch bekannt als Flussspat, ist
nicht nur ein begehrter Heil- und Schmuckstein, sondern aufgrund seiner diversen
Formen und Farben ein beliebter Stein für
Sammler. Der Fluorit kann kubisch, oktaedrisch und in fast unzähligen Mischformen
auskristallisieren.
Die Farben des Fluorits sind sehr vielfältig;
von farblos über gelb, braun, rot, blau, grün
bis violett. Beim sogenannten Regenbogenfluorit sind mehrere Farben in einem Stein
ersichtlich.
Fundstellen gibt es auf der ganzen Welt, bedeutende Vorkommen findet man in China,
USA, Mexico, Deutschland. In der Schweiz
sind sie eine grosse Rarität, welche nur an
vereinzelten Fundstellen auch bei uns in
Graubünden zu finden sind. Der hier vorhandene, sehr seltene rosa Fluorit, gilt als
eine der begehrtesten und kostbarsten Mineralien der Alpen.
Die Heilwirkung ist unabhängig vom Sternzeichen und gilt deshalb für alle.
Fluorit fördert eine positive Lebenseinstellung. Er steht für Konzentrationsfähigkeit,
Aufnahmefähigkeit sowie Intuition. Der Fluorit unterstützt den Entschlackungsprozess
und wirkt reinigend für den gesamten Körper. Fluorit ist gut für die Haut, Nerven, Knochen und Zähne.
Dem Sternzeichen Wassermann sind noch
weitere Glückssteine zugeordnet.
Der Viererbob im markanten Design ...
... wird im offenen Aussichtswagen montiert.
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Mittwoch, 18. Januar 2017
Natur
Redaktionell
& Umwelt
bündner woche 27
Tier des Jahres 2017 ist der Rothirsch
Mit dem Rothirsch (Cervus elaphus) wählt Pro Natura einen «wilden
Pendler» zum Tier des Jahres 2017. Der König der Wälder wandert
viel: zwischen Tag- und Nachtquartier sowie zwischen Sommer- und
Winterlebensraum. Die stark zerschnittene Landschaft der Schweiz
stellt für ihn dabei ein immer grösseres Problem dar.
wieder mehr durchgängige Wildtierkorridore, entlang derer sich Tiere ungehindert bewegen können», fordert Andreas Boldt,
Wildtierspezialist bei Pro Natura. Dazu startet Pro Natura eine Kampagne unter dem
Motto «Freie Bahn für Wildtiere!»
Majestätische Last
Der Rothirsch ist eines der grössten einheimischen Säugetiere. Beim Männchen werden Schulterhöhen von bis zu 130 Zentimeter gemessen. Weibchen sind etwas kleiner.
Ihnen fehlt ausserdem das wohl bekannteste Erkennungsmerkmal von Hirschen: Das
Geweih.
Dieser Kopfschmuck wird jedes Jahr zwischen Frühling und Sommer neu und grösser gebildet. Ein Kraftakt: Bis zu 150 Gramm
Knochenmasse produziert ein Tier täglich.
Ein ausgewachsenes Geweih wiegt bis zu
acht Kilogramm.
500 Rufe in der Stunde
Zur Paarungszeit im Herbst dient das Geweih Platzhirschen dazu, männliche Konkurrenz von den begehrten weiblichen Artgenossinnen fernzuhalten. In dieser Zeit des
Jahres ist der König der Wälder am auffälligsten – vor allem fürs Ohr. Mit ihrem Röhren umwerben die Männchen paarungsbereite Weibchen. Bis zu 500 Mal in der Stunde brüllt sich ein brunftiger Hirsch die Seele
aus dem Leib.
Jagdgesetz hat geholfen
Mitte des 19. Jahrhunderts war der Rothirsch in der Schweiz ausgerottet. Die Rückkehr fand ab 1870 von Österreich her statt.
Mit dem eidgenössischen Jagdgesetz von
1875 wurden für die Rothirsche entscheidende Verbesserungen eingeführt: Jagdbanngebiete, in denen die Tiere nach wie
vor Schutz finden, beschränkte Jagdzeiten
sowie der Schutz der weiblichen Tiere. Heute leben wieder etwa 35 000 Rothirsche in
der Schweiz.
Tier des Jahres: der Rothirsch.
büwo. Die zwei bekanntesten Merkmale des
Tiers des Jahres 2017 sind sein majestätisches Geweih sowie sein ohrenbetäubendes
Röhren zur Brunftzeit. Weniger bekannt ist,
dass Rothirsche ein ausgeprägtes Mobilitätsbedürfnis haben. Sie wandern oft weite Strecken zwischen Tages- und Nachtquartier sowie zwischen Sommer- und Winterlebensraum. Mit der Wahl des «wilden Pendlers»
Pressebild
zum aktuellem Tier des Jahres will Pro Natura auf die Wanderbedürfnisse und -nöte
vieler einheimischer Wildtiere aufmerksam
machen.
«Strassen, Schienen und Siedlungen sind die
wichtigsten Wanderhindernisse für Wildtiere auf ihren täglichen oder jahreszeitlichen
Streifzügen. Es braucht in unserer immer
stärker zerschnittenen Landschaft dringend
Winter: Stetes Überlebenstraining
Um im Winter Energie zu sparen, fallen Rothirsche für einige Stunden am Tag in eine
temporäre Kältestarre. Sie drosseln die
Durchblutung des äusseren Rumpfs und der
Beine. Die Beinheizung ist abgestellt. Sie
sind weitgehend bewegungsunfähig. Bei
Störungen in diesen Phasen müssen Rothirsche jedoch innert Sekundenbruchteilen direkt vom Sparmodus in den Vollbetrieb
wechseln.
Entsprechend hoch ist der Energieverschleiss. Umso wichtiger sind für das Tier
des Jahres 2017 absolut ungestörte Winterlebensräume, die als Wildruhezonen geschützt werden.
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Mittwoch, 18. Januar 2017
bündner woche 29
Spuren im Schnee – aber von wem?
■ Bernhard Petschen
Endlich ist er da, der Schnee. Und weil es
so viel geschneit hat, muss ich euch unbedingt etwas über das Fährtenlesen erzählen. Fährtenlesen? Was die Indianer noch
im Blut hatten, ist den Zivilisationsmenschen abhanden gekommen: Eben die
Kunst des Spurenlesens.
Wart ihr im Wald spazieren? Konntet ihr
etwas beobachten? Hmm, am augenfälligsten sind sicherlich die Fussabdrücke,
die meine Wildtierfreunde während der
Nacht im Schnee hinterlassen haben. Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit ist eine
ganze Menge an solchen Tierspuren zu
entdecken. Am augenfälligsten sind Wild-
Steckbrief
Feldhase
Rothirsch
Fuchs
Eichhörnchen
Reh
Wildschwein
Dachs
tierspuren von Fuchs, Dachs, Reh und
Hirsch. Apropos: Wenn ihr zufällig grosse
Latschen im Schnee entdeckt, dann stammen die nicht etwa vom Schneemann,
sondern von mir. Mit meiner hoppelnden
Fortbewegungsart sind meine Spuren
leicht zu erkennen.
Mit Winnetou auf Spurensuche
Wenn ihr das Wort «Spurenleser» hört,
kommen euch sicherlich Winnetou, Old
Shatterhand oder der berühmte Trapper
Davy Crockett aus dem Wilden Westen in
den Sinn. Sie alle waren Jäger und berühmte Spurensucher. Dabei konnten Sie
Abdrücke von Reitern und Wildtieren
über grössere Entfernungen verfolgen.
Auch bei uns im Kanton Graubünden gibt
es sie, die Sherlock-Holmes-Spurenleser.
Es sind keine Indianer mit Federn, Pfeil
und Bogen, Cowboys mit Gewehren oder
Trapper mit Dachsmützen und Bärenpelzen, sondern einfache Menschen wie
Wildhüter, Jäger und Förster. Sie sind in
der Lage, die verschiedenen Wildspuren
zu erkennen. D
Das müssen sie sogar können, um verletzztes oder krankes Wild aufzuspüren. Und wenn es sich um die Spur
eines Raubtiers handelt, kann der Spurenleser sogar feststellen, ob das Wildtier noch in der Nähe ist, und eine Gefahr darstellt. Und
U was sich da noch alles herauslesen
n lässt! Ein guter Spurenleser kann nich
ht nur die Tierart erkennen, sondern auch
a
etwas über das Geschlecht und d
das Alter des Tiers erkennen. Neben
n der Fortbewegungsrichtung lässt ssich zudem auch
die Gangart fesststellen, ob das
Wildtier gemäcchlich dahinzog,
eilig trabte oderr sich gar auf der
Flucht
befand.
Spuren ja,
aber wir
sind
unsichtbar
Sehr selten b
bekommt
ihr, liebe Kin
nder, meine
Wildtierfreundee zu sehen,
und doch sind w
wir ständig
im Wald um euch
e
herum
verteilt. Wir verstecken
v
uns hinter Bä
äumen,
zwischen
S
Sträuchern und im
m Dickicht
und
sind
mucksmäuschenstill.
enstill Da
ihr ein so grosses Herz habt für uns Wildtiere, gebe ich euch ein paar Tipps, an
was ihr uns erkennen könnt. Nebst den
Spuren im Schnee hinterlassen wir auch
andere Zeichen, als nur Fussspuren. Wir
Hasen knabbern im Winter an Sträuchern
und an der Rinde junger Bäume. Und ab
und zu müssen auch wir mal. Wir stossen
täglich um die 400 Kotkugeln aus. Ihr
seht, liebe Kinder, wir hinterlassen nicht
nur Fussspuren im Schnee. Also, Augen
auf, wenn ihr durch den Wald spazieren
geht.
Interessiert? Dann probiert es selbst einmal aus. Im Wald nach Spuren zu suchen
und zu beurteilen, wer da unterwegs war,
kann sehr spannend und aufregend sein,
und wenn ihr Glück habt, könnt ihr sogar
mich und meine Hasenfamilie beobachten.
Viel Glück.
Mittwoch, 18. Januar 2017
Scarnuz
bündner woche 30
Das E-Mountain-Bike wird immer Myanmar – Multimediavortrag
Chur/Titthof – Am 20. Januar 2017 land mit spektakulären Aufnahmen
schöner!
ab 19.30 Uhr: «Wer das Lächeln dokumentiert. Dabei stürzt er sich
Wo ist denn da die Batterie?
Der französische E-Bike-Hersteller
Moustache bringt für 2017 drei neue
E-Mountain-Bike mit integriertem
Bosch-CX Antrieb. Das Ziel aber für
die 2017er-Generation war, den
Bosch 500 Wh.-Akku formschön in
das Unterrohr der E-Bikes zu integrieren. Dadurch soll das Bike nicht
nur optisch ansprechender aussehen, sondern mit dem tieferen
Schwerpunkt auch besser zum Fah-
ren sein. Die neuen Modelle stehen
bereits bei uns im Laden und können auch getestet werden. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
zum buddhistischen Neujahr in das
feucht-fröhliche Wasserfest, bis
kein trockener Faden mehr an ihm
hängt, und lernt Wahrsager kennen,
die bei den Generälen hoch im Kurs
stehen. Andreas Pröve berichtet
über seine 3000 Kilometer lange
Rollstuhlreise durch das Land der
goldenen Pagoden, in dem Geister
herrschen, wo Männer wie Frauen
Sarongs tragen und fast jeder Mann
eine Zeit lang in seinem Leben
Mönch war.
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Pietro’s Veloshop AG, Rheinstrasse 87,
7004 Chur, www.pietrosveloshop.ch
Garage Comminot: Der Mazda3
2017 ist da
Millionen begeisterte Lenker bestätigen: Der sportliche Kompaktwagen Mazda3 mit seinen fünf Türen,
seinem preisgekrönten Design und
dem einmaligen Fahrspass ist ein
echter Gewinnertyp. Nun haben ihn
die japanischen Tüftler mit neuen
Features ausgestattet und als Mazda3 2017 neu auf den Markt gebracht. «Jinba Ittai nennt sich Mazdas Leitmotiv, dass Fahrzeug und
Lenker eine Einheit bilden sollen.
Mit der Weltneuheit G-Vectoring
Control, kurz GVC, ist ihnen das
mehr als gelungen», sagt Giorgio
Marsiglia, Verkaufsberater bei der
Garage Comminot. Das System optimiert Drehmoment, Quer- und
sucht, wird es in Burma finden.»
Kaum ein Satz könnte das burmesische Volk trefflicher beschreiben.
Ein Volk, dem der Optimismus in die
Wiege gelegt wurde und das jeden
Besucher tief berührt. Als Andreas
Pröve vor über 30 Jahren zum ersten
Mal nach Burma reiste, fand seine
Begeisterung keine Grenzen. In der
Tat, kaum ein Land kann mit einer
solchen Vielfalt an unterschiedlichen Kulturen, Völkern, landschaftlichen Schönheiten und Monumenten aufwarten wie das heutige Myanmar. Nun ist der Buchautor und
Fotojournalist noch einmal durch
das Land gereist und hat sein Traum-
Längsbeschleunigungskräfte und
vertikale Radlast so, dass es dem
Fahrzeug perfekten Halt auf der
Strasse gibt und eine ideale Kraftübertragung ermöglicht. Eine neue
Dieseltechnologie, aktive Sicherheitssysteme und neue Innenraumfunktionen runden das Paket ab. Ein
sichereres Fahrgefühl und mehr
Fahrspass bei gleichzeitig sparsamem Verbrauch – das ist der neue
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Praxis für Chinesische Medizin
neu in Ems
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TCM Doktor Bin Lin eine Gesundheitspraxis in Domat/Ems eröffnet.
Die neue Praxis befindet sich mitten
im Dorf vis-à-vis vom Gemeindehaus im obersten Stock in Sur Rieven 1. In den zwei bestehenden TCM
Praxen Doktor Bin Lin in Ilanz und
Trun wurden in den letzten zwei Jahren über 6000 Behandlungen durchgeführt.
Die Traditionelle Chinesische Medizin gewinnt in der westlichen Welt
immer mehr an Bedeutung. Trotz
beachtenswerten
Fortschritten
scheint die moderne Schulmedizin
mit ihren Behandlungskonzepten
bei vielen Krankheiten an ihre Grenzen zu stossen. Mit der gesamten
chinesischen Methode, kurz TCM,
werden nicht nur die Symptome gelindert, sondern tiefwirkende Heilungsprozesse aktiviert.
Frau Bin Lin ist eine international
anerkannte chinesische Ärztin. Sie
besitzt ein abgeschlossenes Universitätsstudium in China, war Oberärztin und Dozentin und verfügt
über 25 Jahre Berufserfahrung. Bis
Ende Januar 2017 profitieren Sie in
der neuen Praxis in Domat/Ems von
einer individuellen Gratis-Diagnose.
Terminvereinbarung bitte unter:
Tel. 079 202 10 99.
Mittwoch, 18. Januar 2017
In Redaktionell
eigener Sache
bündner woche 31
Zeitungsliebhaber
unter sich
Von Aatal bis Zimbabwe: Über tausend Zeitungen hat der Zeitungssammler in seinem Archiv.
Bild W.Steiner
büwo. Ein Zürcher sammelt seit vielen Jahren Zeitungsausgaben aus der Schweiz und
dem Ausland. Nun hat seine Anfrage auch
Graubünden erreicht: Neu wird die «Bündner Woche» seine Sammlung zieren. Werner
Steiner sammelt Zeitungen. Dabei geht es
ihm nicht darum, was auf der Titelseite berichtet wird und welche Staatsoberhäupter
sich wieder in den Haaren liegen und wer gerade einen Golden Globe abgeräumt hat. Es
geht ihm einfach darum, möglichst viele Zeitungen aus möglichst vielen Regionen zu haben. «Seit vielen Jahren sammle ich aus allen Ländern gedruckte Zeitungen aus der
Schweiz und der ganzen Welt», erklärt
Sammler Steiner. «Es sind mittlerweile über
1000 Exemplare. Ein Exemplar der «Bündner Woche» hat ihm noch gefehlt, weshalb
seine Anfrage die Redaktion erreichte. Neu
wird also auch die Büwo im Archiv des Zürchers zu finden sein. Damit seine Sammlung
wächst, kommen auch gleich noch die Wochenzeitungen «Aroser Zeitung», «Novitats», «Pöschtli» und «Ruinaulta» in den
Umschlag nach Zürich.
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bündner woche 32
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von Corrado Filipponi. Der Fotograf
zeigt Island, wie es viele noch nie
sahen. Für diese aufwendige Reportage verbrachte er sechs Monate im
Land. Auch dank eines wöchigen
Einsatzes per Helikopter und Zelt
quer durchs Land konnte er die
grandiose Natur von oben bewun-
dern. Auch die klassischen Highlights der Atlantikinsel fehlen nicht.
Eine gekonnt fotografierte und dokumentierte Reportage. Freitag, 27.
Januar, Titthof, Chur, 20.00 Uhr. Tickets bei Starticket oder ab 19.00
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Weitere Infos: www.dia.ch
Mittwoch, 18. Januar 2017
Tiarli-Egga
bündner woche 33
Kaninchen, Meerschweinchen, Tauben und
Ziervögel standen im Mittelpunkt der
Bündner Glarner Kantonalen Kleintierausstellung.
Mehr als 1500 gefiederte und fellige Tiere
hatten in Cazis ihren grossen Auftritt.
KLEINE
GANZ
TIERE
GROSS
IMPRESSUM
HERAUSGEBERIN: Somedia Publishing AG, Verleger: Hanspeter Lebrument, CEO: Andrea Masüger LEITER WOCHENZEITUNGEN: Jürgen Pfister
REDAKTION BÜWO: Magdalena Ceak (Stv. Leiterin Bündner Woche), Susanne Turra, Sommeraustrasse 32, Postfach 491, 7007 Chur, Telefon 081 255 52 78,
Mobile 079 955 18 04, E-Mail: [email protected] VERLAG UND INSERATE: Geschäftsführer: Thomas Kundert INSERATE: Somedia Promotion,
Sommeraustrasse 32, Postfach 491, 7007 Chur, Telefon 081 255 58 58, E-Mail: [email protected] VERLAG: Somedia, Sommeraustrasse 32,
7007 Chur, Telefon 081 255 50 50, E-Mail: [email protected] KUNDENSERVICE/ABO: Somedia, Sommeraustrasse 32, 7007 Chur, Telefon 0844 226 226,
E-Mail: [email protected] ABONNEMENTSPREIS: Fr. 125.–, inkl. MWSt. ERSCHEINT: einmal wöchentlich am Mittwoch VERBREITETE AUFLAGE
BÜWO GESAMT: 85669 Ex., davon verkaufte Auflage 33338 Ex. (WEMF-/SW-beglaubigt, 2016) VERBREITETE AUFLAGE BÜNDNER WOCHE: 51983 Ex.
(WEMF-/SW-beglaubigt, 2016) DRUCK: Somedia Partner AG, Scharastrasse 9, 9469 Haag NUTZUNGSRECHTE: Die Nutzungsrechte des Zeitungsinhalts wie
Artikel, Fotos sowie Inserate sind ausschliesslich dem Verlag der Somedia Publishing AG vorbehalten. Jeder Verstoss wird gerichtlich geahndet © Somedia
BEKANNTGABE VON NAMHAFTEN BETEILIGUNGEN I.S.V. ART. 322 STGB: Südostschweiz Radio AG, Südostschweiz TV AG, Somedia Partner AG
Mittwoch, 18. Januar 2017
Gesellschaft
bündner woche 34
Lebenswende in Arosa
Die Ferien in Arosa haben das Leben der Nobelpreisträger Erwin
Schrödinger und Thomas Mann in neue Bahnen gelenkt. Der eine
machte hier eine bahnbrechende Entdeckung, der andere entschied
sich, ins Exil zu gehen. Ihre Lebenswende in Arosa ist Thema der
neuen Ausstellung im Heimatmuseum, die kürzlich eröffnet wurde.
■ Thomas Gull
Die von Thomas Gull und Renzo Semadeni
realisierte Ausstellung erzählt die Geschichte der Schicksalstage Thomas Manns und
Erwin Schrödingers in Arosa. Herzstück
sind die beiden Kurz-Dokumentarfilme
(Dauer rund 15 Minuten) «Deutschland
Adieu!» (zu Thomas Mann) und «Eros und
Atome» (zu Erwin Schrödinger). Die Filme
wurden im vergangenen Winter in Arosa gedreht. Sie zeigen die Schauplätze in Arosa,
erzählen, was den beiden Nobelpreisträgern
widerfahren ist, und erklären die Hintergründe.
Eine neue Atomtheorie
Am 27. Dezember 1925 schrieb Erwin
Schrödinger seinem Physikerkollegen Wilhelm Wien aus Arosa: «Im Augenblick plagt
mich eine neue Atomtheorie. Wenn ich nur
mehr Mathematik könnte! Ich bin bei dieser
Sache sehr optimistisch und hoffe, wenn ich
es nur rechnerisch bewältigen kann, wird es
sehr schön.» Schrödinger schrieb diese Zeilen, die eine Revolution in der Atomphysik
ankündigten, während seiner Weihnachtsferien, die er in bis heute ungeklärter weiblicher Begleitung in Arosa verbrachte – seine
Frau Annie war in Zürich geblieben.
Berechnungen statt Wintersport
Statt Ski zu fahren, plagte sich Schrödinger
mit Berechnungen für seine neue Atomtheorie. In Arosa gelang ihm der Durchbruch.
Zurück in Zürich verfasste er seine erste Abhandlung «Quantisierung als Eigenwertproblem. Erste Mitteilung», die bereits am 26.
Januar 1926 in den «Annalen der Physik»
erschien: In dieser Mitteilung formuliert er
erstmals seine berühmte Wellengleichung,
die als «Schrödingergleichung» in die Geschichte des Fachs eingegangen ist. Mit der
Wellengleichung lassen sich die Energieniveaus von Elektronen in einem Atom berechnen. Damit war eines der grossen Pro-
■ AUSSTELLUNG
• Öffnungszeiten Wintersaison: bis 14. April
2017: Dienstag ⁄ Freitag 14.30–16.30 Uhr
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bis 20. Oktober 2017, Montag ⁄ Mittwoch ⁄
Freitag 14.30–16.30 Uhr.
bleme der Quantenphysik gelöst. Auf die erste Einsendung folgten bis im Juni 1926 drei
weitere. Nach Schrödingers Durchbruch
war in der Welt der Physik nichts mehr, wie
es zuvor gewesen war.
Streit wird entschieden
Der Streit um die Frage, ob Quantenobjekte
wie Elektronen, Atome oder Moleküle Wellen oder Teilchen sind, war entschieden. Allerdings auf überraschende Weise: Schrödinger bewies, dass Elektronen Eigenschaften von Wellen und Teilchen haben können,
aber weder das eine noch das andere sind,
und dass sich ihr Zustand nur mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit berechnen
lässt.
Schrödinger hat in einem Kreativitätsrausch
die Grundlagen seines Fachs verändert. Seine geheimnisvolle Begleitung könnte dazu
beigetragen haben. Sein Freund Hermann
Weil bemerkte jedenfalls, Schrödinger habe
sein grosses Werk «zur Zeit eines späten
erotischen Ausbruchs in seinem Leben» zustande gebracht.
Ruhm und Ehre
Was folgte, waren Ruhm und Ehre, obwohl
es in der Physiker-Gemeinde auch Skeptiker
gab. Schrödinger wurde zu einer mehrmonatigen Vortragsreise in die USA eingeladen,
wo er an den grossen Universitäten sprach
und ihm mehrere Professuren angetragen
wurden. Schrödinger lehnte alle Angebote
ab, weil er etwas Besseres in Aussicht hatte:
Die Nachfolge von Max Planck in Berlin. Seinen 40. Geburtstag am 12. August 1927 feierte er bereits in der deutschen Hauptstadt.
Seine Zürcher Zeit lag damit hinter ihm, genauso wie die produktivste Phase als Wissenschaftler, die aus ihm einen der ganz
Grossen seines Fachs gemacht hat.
Langjährige Beziehung zu Arosa
Schrödinger machte seine bahnbrechenden
Berechnungen über die Weihnachtstage
1925/26 in der Villa Frisia, der Dependance
der Villa Dr. Herwig. Das Haus steht heute
noch und wurde baulich nur leicht verändert. Der Film, der in der Ausstellung gezeigt
wird, verbindet die aktuellen Aufnahmen
mit wunderbaren Archivaufnahmen aus den
1920er- und 1930er-Jahren, von Arosa, der
Der Herr zu Fuss, die Damen mit Ski: Thomas, Katja
und Elisabeth Mann.
Bild Heinz Niedecken, Thomas-Mann-Archiv (Zürich)
Erwin Schrödinger.
Bild Universitätsarchiv Zürich
Villa Frisia und von Schrödinger. Die Physikerin Laura Baudis erzählt in dem Kurzfilm,
was sich Schrödinger damals überlegte, in
welcher Weise seine Gedankengänge ungewöhnlich waren und was dies für die Physik
und Schrödingers Karriere bedeutete. Thematisiert wird auch Schrödingers langjährige Beziehung zu Arosa – er kam bereits
1922 erstmals in den Schanfigger Kurort,
um eine leichte Lungentuberkulose zu kurieren.
Am 15. März 1933 schreibt Thomas Mann in
sein Tagebuch: «Heute Morgen bin ich ... frei
von dem krankhaften Grauen, das mich seit
zehn Tagen stundenweise bei überreizten
und ermüdeten Nerven beherrscht. Es ist
eine Art von angsthaft gesteigerter Wehmut,
die mir in gelinderem Grade von vielen Abschiedserlebnissen her vertraut ist. Der Charakter dieser Erregung ... beweist, dass es
sich dabei um Schmerzen der Trennung von
Gesellschaft
Mittwoch, 18. Januar 2017
bündner woche 35
einem altgewohnten Zustand handelt, um
die Erkenntnis, dass eine Lebensepoche abgeschlossen ist, und dass es gilt, mein Dasein auf eine neue Basis zu stellen.» Mann
verfasste diese Zeilen während seines Ferienaufenthalts im «Waldhotel». Das Haus
war die bevorzugte Adresse der Manns in
Arosa.
Zum Sporthotel umgebaut
Es wurde für die Saison 1932/33 vom Sanatorium zum Sporthotel umgebaut und nannte sich nun «Neues Waldhotel». Die Manns
waren am 24. Februar in Arosa angekommen und erlebten dort die endgültige Machtergreifung der Nazis nach dem Reichstagsbrand am 27. Februar und den von Reichskanzler Hitler auf den 5. März 1933 angesetzten Wahlen.
Die Nazis verfolgen Oppositionelle und Intellektuelle. Mann, der die Nationalsozialisten
schon früher vehement kritisiert hatte, musste damit rechnen, bei seiner Rückkehr verhaftet zu werden. Die Familie ringt sich deshalb während ihres Aufenthalts in Arosa dazu durch, nicht nach Deutschland zurückzukehren.
Die Villia Frisia, wo
Erwin Schrödinger mit
seiner Geliebten 1925
die Weihnachtstage
verbrachte.
Bild Heimatmuseum
und Kulturarchiv ArosaSchanfigg
«Der Zauberberg» und das «Waldhotel»
Die Schicksalstage in Arosa haben das Leben
der Familie Mann grundlegend verändert.
Thomas und Katia Mann entschieden sich
hier, ins Exil zu gehen – zuerst war das die
Schweiz, ab 1938 dann für 14 Jahre die USA.
1952 kehrt Mann nach Europa zurück, allerdings nicht nach Deutschland, sondern in die
Schweiz, wo er bis zu seinem Tod 1955 in der
Umgebung von Zürich lebt. Der Film erzählt
das Ringen der Manns in jenen Februarund Märztagen des Jahres 1933.
Roman und Realität
Und er reflektiert die wenig schmeichelhafte Meinung, die Mann von den Nazis hatte –
er attestierte ihnen «schlimmsten Bolschewismus, unter dem deutschen Gesichtspunkt gesehen, vom russischen aber unterschieden durch den Mangel jeder Idee». Beleuchtet wird auch die Beziehung der Manns
zu Arosa und zum «Waldhotel» – so ist der
im «Zauberberg» beschriebene Speisesaal
tatsächlich jener des «Waldhotels».
Das Café-Tea-Room
«Old India» im House
Künzle (heute Hotel
«Arosa»), wo Thomas
Mann gern die
Nachmittage bei Tee
und Zeitungslektüre
verbrachte.
Bild Heimatmuseum
und Kulturarchiv ArosaSchanfigg
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bündner woche 36
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Gesellschaft
Mittwoch, 18. Januar 2017
bündner woche 37
MUTTERSCHAFTSFALLE
Die Frau am Herd, der Mann im Job,
so lief es früher ganz tipptopp,
auch das Nach-der-Arbeit-Bier,
war für ihn ein Elixier.
Und manchmal, neun Monate später,
gibt es Mütter und auch Väter.
Das Leben wird akut gestempelt,
und absolut auch umgekrempelt.
Heut ist die Frau abituriert,
und demzufolge durchstudiert,
ist Leiterin und Vorgesetzte,
und wird dadurch oft die Gehetzte.
Der Bänker schaut stets auf die Uhr:
«Was dauert diese Sitzung nur,
mein Sohn erwartet mich im Hort,
und ich muss pünktlich sein vor Ort.»
Doch das weibliche Hormon,
kommt nicht selten in Aktion:
«Ich möchte einen Meilenstein,
und irgendwann mal Mutter sein.»
Die Mama Direktorin muss,
noch schnell nach ihrem Arbeitsschluss,
Windeln kaufen – es gibt ein «Renner»,
im Aldi, Lidl oder Denner.
Auch andre soziale Adern,
lassen diese Frauen hadern,
sie hätten gern ein wenig Zeit,
für humane Mitarbeit.
Wie auch immer, das heisst Stress,
für die Familie, das Business.
Drum heisst es schnell: «Fahr einfach runter.»
So wird die Welt auch wieder bunter.
Ja, Kinder und auch Alte, Kranke,
brauchen eine Weg-Leit-Planke,
die fröhlich ist und aufgestellt.
Das Allerschönste auf der Welt.
Doch Bürostunden, Management,
sind immer da und auch pendent,
denn Leiterinnen, Führungskräfte,
führen nun mal die Geschäfte.
Also gönn Dir doch Dein Bierchen,
als Anti-Hektik-Stress-Pläsierchen,
und: «Mami tu Dich ganz schön schminken,
und geh mit Freunden etwas trinken.»
Ich wünsche allen Abgehetzten,
viele diamantbesetzten
Ruhetage oder Stunden,
in Seel‘ und Herzen eingebunden.
Esther Hohmeister, Bad Ragaz
Das Gedicht entstand nach einem Stichwort von
H.M. aus Prataval. Haben Sie auch ein Stichwort?
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ist, dass wir nicht perfekt sein
wollen aber präzis, dass wir
herzlich sind aber nicht glamourös
und dass wir Winterspiele dort
durchführen wollen, wo der
Wintersport zuhause ist.»
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Weitere Termine: 18. März / 20. Mai /
23. Sept. / 25. Nov. Anmeldung bei:
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CHF 2'000.—
Mercedes-Benz E-Klasse Limousine/Kombi CHF 5'000.—
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Armut im Alter ist unsichtbar.
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Kino
Mittwoch, 18. Januar 2017
QUADER-STUDIO-STADTHOF·Theaterweg11·081258 3232
Churer Kinoprogramm 081 252 07 07 · Radio Südostschweiz täglich 15.50 Uhr
Do12.00 Lunchkino
Fr17.45 Sa17.45
So18.45
3D
E/d/f
ab 12 J empf 14 J
Do11.45 Lunchkino
Kinocenter
3D
Mi Men`s Night - Men only! Vorpremiere
ab 20.30 Welcome Bier, Filmstart um 21.00 D
Do20.45 D Fr20.00 D
Sa20.15 D,22.30 D
ab 12 J empf 14 J
So16.00 D,21.00 E/d/f
KinoApollo
2D
Deutsch
Fr22.30 Sa17.45
ab 12 J empf 14 J
So18.30
KinoApollo
Badusstrasse 10 Chur
bündner woche 39
Do12.00 Lunchkino Fr15.30
Sa15.30 So14.30
ab 6 J
F/d
Kinocenter
KulturKinoChur
Sa15.45
ab 12 J
OV/d/f
Kinocenter
E/d/f
ab 12 J empf 14 J
Kinocenter
Jugendschutz:
Unbegleitet dürfen
Jugendliche unter
16 Jahren und
Kinder im Rahmen
des festgelegten
Zutrittsalters
Filmvorführungen
besuchen, die bis
spätestens 21.00
Uhr beendet sind.
In Begleitung
Erwachsener
dürfen sie alle
Filmvorführungen
besuchen, falls sie
das festgelegte
Zutrittsalter nicht
um mehr als 2
Jahre unterschrei­
ten. Die Verantwor­
tung für die
Einhaltung der
Altersbestim­
mungen liegt bei
der Begleitperson.
... und weiter
im Programm ...
The Great Wall
Ritter Rost 2
Plötzlich Papa
Passengers
Do18.45 Fr17.30
Sa17.30 So16.30
081 258 34 34
ab 16 J
E/d/f
Kinocenter
KulturKinoChur
So16.00
ab 12 J
OV/d/f
Kinocenter
Platzreservation: Apollo: 081 258 34 34 · Kinocenter: 081 258 32 32
Paula
Allied: Vertraute Fremde
Ballerina
La La Land
Einfach Leben
Magnus
Sing
Vier gegen die Bank
Do18.30
Deutsch
Mi20.30 Do21.00 Fr19.45,22.30
Sa20.00,22.30 So18.00,20.30
ab 12 J empf 14 J
ab 12 J empf 14 J
KinoApollo
Deutsch
Kinocenter
3D Mi13.30 Sa15.15
2D Fr15.00 So13.30
3D Mi16.00 So13.30
Deutsch
Deutsch
Deutsch
ab 6 J empf 8 J
ab 6 J empf 8 J
ab 6 J empf 8 J
KinoApollo
KinoApollo
Kinocenter
Assassins Creed
Rogue One
* Nur bis Mittwoch
Auszeichnung
büwo. Das Beratungsangebot «Ausgezeichneter Mittagstisch» des Kantons Graubünden ist ein Projekt des Programms «Bisch
fit? Gesundes Körpergewicht». In Zusammenarbeit mit der Ernährungsberaterin
Karin Jaeger profitieren interessierte Mittagstische und Tagesstrukturen von der umfangreichen Beratung und Hilfestellung zu
Ernährungsfragen, Menüplänen, Allergien
und anderen speziellen Bedürfnissen sowie
einer Schulung aller Mitarbeitenden. Die Betreuung dauert je nach Betrieb rund ein
Jahr und wird mit einer Auszeichnung abgeschlossen. Die Kindertagesstätte St.Moritz
unter der Leitung von Tamara Morandi durfte jetzt die Auszeichnung entgegennehmen
www.graubuenden-bewegt.ch
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