Predigt „WillKOMMen daHEIM - Teil 2“ 15. Januar 2017, Chile Grüze, Christoph Candrian (Anknüpfen an der Einleitung: Willkommen zum Gottesdienst) „Willkommen daheim“ - das ist unsere Vision! Heute knüpfen wir am letzten Sonntag an. Vielleicht habt ihr unsere Werte diese Woche gelesen: „Die Chile Grüze die wir sehen“ - einiges davon ist schon sichtbar, auf anderes arbeiten wir hin. Dieses Bild beschäftigt mich, ich bete viel darum. Die sieben Merkmale die unsere Kirche ausmachen sollen faszinieren mich. Sie beschreiben die Gemeinde die den Duft der Apostelgeschichte ausstrahlt! Aber wie messen wir eigentlich den Erfolg mit dieser Vision? Wann können wir feiern? Ein echt heikles Thema. Ich denke, wir sind uns einig, dass Erfolg nicht dann ist, wenn wir 35 neue Mitglieder haben, 50’000.— höheres Budget, doppelt so viele Mitarbeiter und 10 Leute die Gottes Angebot angenommen haben. Alles echt schön aber Gott muss das schenken. Unser Teil sind die kleine Dinge, die das Grosse ermöglichen! Da wird praktisch und ganz schön persönlich. Gehen wir mal entlang der sieben Merkmale unserer Gemeinde, nachzulesen auf dem Visionsflyer. Ich versuche das nochmal etwas zugespitzt zu formulieren… - Gastfreundschaft: Wir können feiern, wenn ein Mensch vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben erfährt, wie er vorbehaltlos angenommen ist und einfach dazugehören darf. Es ist uns eine Freude und Ehre, Platz zu schaffen für neue Menschen. In Lukas 5 wird uns geschildert wie Jesus sein Team zusammenstellt. Einer der ganz heissen Kandidaten ist Levi. Jesus sieht den Mann vor dem Stadttor, mustert ihn und sieht: Oha, der passt nicht so ins Schema von Schülern eines jüdischen Rabbis. Er arbeitet nämlich für die falsche Seite und zieht dem Volk das Geld aus dem Sack. Sind ja eh alle korrupt! Aber schau, was geschieht. Lukas 5, 27-32: Als Jesus danach weiterging und am Zollhaus vorbeikam, sah er dort einen Zolleinnehmer sitzen, einen Mann namens Levi. Jesus sagte zu ihm: »Folge mir nach!« Da stand Levi auf, liess alles zurück und folgte Jesus. Levi gab Jesus zu Ehren in seinem Haus ein grosses Fest. Zusammen mit Je- sus und seinen Jüngern nahmen zahlreiche Zolleinnehmer und andere ´Leute von zweifelhaftem Ruf` an dem Essen teil. Die Pharisäer und ihre Anhänger unter den Schriftgelehrten waren darüber empört und stellten die Jünger zur Rede. »Wie könnt ihr nur zusammen mit Zolleinnehmern und Sündern essen und trinken?«, sagten sie. Jesus selbst gab ihnen die Antwort: »Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen; ich bin gekommen, um Sünder zur Umkehr zu rufen.« Jesus sieht diesem Levi ins Herz. Es geht ihm ja nicht schlecht und doch sehnt er sich nach Annahme. Seine einzigen Freunde waren seine Arbeitskollegen. Jesus sagt ihm einfach so „Willkommen in meinem Team!“. Ich trau es dir zu. Du gehörst ab jetzt zu uns und ein spannender Weg beginnt! Was tut Levi? Dass Jesus ihn an Bord haben will und ihm vieles zutraut lässt ihn das verrückte tun: Er hängt seinen sicheren aber langweiligen Job an den Nagel und wird Schüler von Jesus! In seiner Begeisterung lässt er eine LeviParty steigen bei sich zuhause. Er lebt bereits Willkommen daheim! Auf der Gästeliste ist Jesus & Friends und all seine Zöllner-Kumpels und offenbar noch andere mit zweifelhaftem Ruf! Wow, da wurde gefeiert! Das ist die Gemeinschaft in der sich Jesus wohlfühlt. Diese Mischung an der Party ist himmlisch! Aber nicht alle freuen sich. Die Religiösen rufen über den Zaun:„Wie könnt ihr nur?!“ Jesus sagt: „Ach habt ihrs noch nicht gewusst, ich bin für die Kranken gekommen.“ Levi wird übrigens auch Matthäus genannt und einige Jahre später schreibt er die Biografie von Jesus die wir heute noch lesen und gründet Gemeinden vermutlich in Syrien. Glaubst du, dass deine Gastfreundschaft auch in der Chile Grüze, Menschen verändern wird? - Offenheit: Wir haben zu feiern, wenn wir mit offenen Fragen zu Bett gehen können und nicht meinen die Welt schwarz-weiss malen zu müssen. Suchende Menschen gehen meist nicht wegen der richtigen Theologie in eine Kirche, sie gehen dann dahin wenn sie sich von den Menschen dort angezogen fühlen und lernen dann von ihrem Verständnis von Gott und der Bibel. Übrigens zeigt sich Erfolg auch darin, wie offen wir als Chile Grüze mit Versagen und Zweifel umgehen. Ich warte noch auf ein Zeugnis, wo jemand sagt: Da habe ich versagt und ich habe noch keine Lösung. Dann haben wir Grund unsere Gemeinschaft zu feiern, weil sie dann Barmherzigkeit und Vergebung praktizieren darf. Wie gehst du mit deinem Versagen und offenen Fragen um? Oder mit dem von anderen? - Generationen: Wir können feiern, wenn sich Generationen nicht nur dulden, sondern Senioren unsere Kinder im Herzen adoptiert haben und Teenies ganz heiss darauf sind, den Senioren in der Gemeinde das neuste Smartphone zu erklären und von der Lehrstellensuche zu erzählen. Wir wollen Gott Schulter an Schulter loben: Psalm 148,12-13: „Junge Männer und junge Frauen, die Alten gemeinsam mit den Jungen! Sie ´alle` sollen den Namen des Herrn loben!“ Wo bist du bereit, einen Kompromiss aus Liebe zu einer anderen Generation einzugehen? - Nöte und Herausforderungen: Die Chile Grüze hat Grund zum Feiern, wenn das Quartier und die Stadt dankbar sind, dass es uns gibt. In Jeremia 29,7 verspricht Gott: „Bemüht euch um das Wohl der Stadt, in die ich euch weggeführt habe, und betet für sie zum Herrn; denn in ihrem Wohl liegt euer Wohl.“ Viele Arbeitszweige von uns wirken in die Stadt hinein: Saubere Räume, Jugendarbeit Gutschick, Gebet, Bistro Riläx, Jungschar… Wie könntest du das unterstützen? - Zusammenarbeit: Wir feiern, wenn wir uns als Teil des ganzen Leibes von Jesus sehen und all unseren Hochmut gegen Lernbereitschaft und Respekt ausgetauscht haben. Oft werden Freikirchen als besserwisserisch wahrgenommen. Jesus schonte seinen Zeigefinger, liebte und mahnte zur Einheit. Am nächsten Sonntag, 9.30 Herz Jesu Kirche, feiern wir den ersten ökumenischen Gottesdienst, Danke wenn du dabei bist. Als Zeichen der Bescheidenheit und der Demut im Bewusstsein, dass wir nicht die einzigen sind, die Christus im Zentrum haben. - Mitarbeit: Wir feiern jedesmal, wenn wir immer wieder jemanden neben uns Jubeln hören über eine neue Gabe oder Fähigkeit, die jemand bei sich oder bei anderen entdeckt! Wir feiern auch, wenn wir ehrlich zu unseren Begrenzungen stehen können. Viele denken, sie sind noch nicht genügend gute Jünger von Jesus um mitzuarbeiten. Gott baut sein Reich nie mit Superhelden. Ermutigend für mich ist, dass im Matthäus 28,17 steht, dass bei diesen elf Jüngern, denen Jesus die Zukunft der Kirche in die Hände legt, „einige noch zweifelten“. Er vertraut ihnen die Verantwortung für die Kirche an und einige dieses Stosstrupps hatten handfeste Zweifel! Jesus wusste, dass das Reich Gottes nicht mit selbstsicheren Helden gebaut wird, sondern mit halbfertigen, fehlerhaften Menschen, die ihrem Gott alles zutrauen! Traust du dir das zu was Gott dir zutraut? - Jesus Christus: Wir feiern immer dann, wenn Jesus Christus im Zentrum eines unserer Treffens oder Arbeitszweige platziert ist. Er ist unser Massstab für Theologie und Leben. Wenn sein Lebensquelle in der Chile Grüze sprudelt, brauchen wir keine Zäune mehr für die Abgrenzung. In Australien gibt es nämlich zwei Methoden, die Rinder auf dem Gebiet einer Ranch zu halten. Der eine baut einen Zaun um die Geländegrenze. Der andere gräbt in der Mitte des Geländes einen Brunnen. Jesus hat Brunnen gebaut und gezeigt, wo das Lebenswasser ist. Er ist unser Brunnen in der Mitte unseres Lebens und unserer Gemeinde. Darin wollen wir investieren nicht in Zäune um uns abzugrenzen. Er sagte der Frau am Brunnen (Johannes 4,14): „Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr durstig sein. Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm zu einer Quelle werden, die unaufhörlich fliesst, bis ins ewige Leben.“ Und so können wir total angstfrei, voller Mut und mit hohen Erwartungen jedem Menschen zurufen: Willkommen daheim! Bei uns darfst du ankommen, Teil werden, und dich an der Lebensquelle bei Jesus erfrischen und verändern lassen!
© Copyright 2024 ExpyDoc