ACH LIEBER HERR EIL ZUM GERICHT! LASS SEHN DEIN HERRLICH ANGESICHT, DAS WESEN DER DREIFALTIGKEIT ... er sitzt zur Rechten Gottes des allmächtigen Vaters, von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten. Psalm 115 Lesungen: Jesaja 63,19b-64,11 und Johannes 5, 19-30 Vor der Predigt: Wir bekennen unseren christlichen Glauben mit den Worten des Apostolischen Bekenntnisses. Und wir singen miteinander und füreinander: Du wertes Licht, gib uns deinen Schein. lehr uns Jesus Christ kenne allein, daß wir an ihm bleiben, dem treuen Heiland, der uns bracht hat zum rechten Vaterland. Kyrieleis. aus 1. Korinther 15 Nun aber ist Christus auferweckt von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind. Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden. Ein jeder aber in der für ihn bestimmten Ordnung: als Erstling Christus, danach die Christus angehören, wenn er kommen wird, danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater übergeben wird, nachdem er vernichtet hat alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt. Denn er muß herrschen, bis Gott alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod. Denn alles hat er unter seine Füße getan. Wenn es aber heißt, alles sei ihm unterworfen, so ist offenbar, daß der Vater ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. Wenn aber alles dem Sohn untertan sein wird, dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles unterworfen hat, auf daß Gott sei alles in allem. aus Johannes 5 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut, und wird ihm noch größere Werke zeigen, so daß ihr euch verwundern werdet. Denn wie der Vater die Toten auferweckt und macht sie lebendig, so macht der Sohn lebendig, welche er will. Denn der Vater richtet niemand, sondern hat alles Gericht dem Sohn übergeben, damit sie alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern ist vom Tode zum Leben hindurch gedrungen. Es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden und werden hervorgehen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts. Auch am Ende, wie vor allem Anfang, wie in der Zeit der Welt, liebe Gemeinde: Ihr ganzes Wesen ist Einheit, von Ewigkeit zu Ewigkeit sind sie eins, in Gedanken, Worten und Werken: der Vater und der Sohn in der Dreieinigkeit mit dem Heiligen Geist, der das unzertrennliche, unzerschneidbare Band der Liebe um sie schlingt. Der dreieinige Gott, der sich seinem Volk offenbart von Anfang bis Ende der Welt mit seinem Namen: Ich werde sein, der ich sein werde, ich werde für euch da sein, ich bin Immanuel, in meinem Sohn, dem Jesus, für alle Mensch geworden und dahingegeben in den bitteren Kreuzestod und die schier verzweifelte Vaterferne, in ihm und durch ihn rufe ich die Menschen zurück aus ihrer Gottesvergessenheit und Gottesverdrossenheit und Gottesfrechheit, aus ihrer Sünde, die Abwehr gegen die brennende Gottesliebe ist und sie löschen möchte mit dem doch unlöschbaren alles verzehrenden Durst des Todes, die rufe ich von Anfang bis zum Ende: -3Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen, tut Buße und glaubt dem Evangelium, glaubt dem Mensch gewordenen einzig rettenden Fleisch gewordenen, für euch Mensch gewordenen Wort, Jesus, dem gehört ihr seit Grundlegung der Welt und seit eurer Taufe: ihr Menschen seid Gottes! Und in Jesus rufe ich euch auch zum ewigen Leben mit mir, dem Schöpfer Himmels und der Erden, in meinen Neuschöpfungsanfang rufe ich euch hinein: Kommt, wieder Menschenkinder! Liebe Schwestern und Brüder, die wir offenen Auges und offenen Herzens und mit allen guten Glaubens-Sinnen immer im Advent leben, denn seit Jesu Auferstehung und Erhöhung zur Rechten Gottes ist immer Advent, ist Gottes Heil und Gottes Gericht immer nahe herbei gekommen. So seht doch: das ist ein anderer Advent, als wir, die schlafende und träumende und gemütliche Christenheit ihn Jahr für Jahr begeht und verhunzt, und vertut und an die Mächtigen dieser Welt verrät mit der Aussicht auf den Heiligen Abend, da das völlig ungefährliche, da das heidnische Kristkind in der Krippe liegt... Das aber ist wahre Adventszeit Gottes, Erfüllung seines Kommens in Herrlichkeit, wenn der kommt, der die Zeichen des Kreuzes und der Dornenkrone und der Erniedrigung immer an sich trägtund doch gerade darin der Sieger ist, dem sich alle Knie beugen müssen, dem alle Zungen Lob, Ehre und Anbetung geben werden: ... danach, nach dem letzten Adventssonntag, das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater übergeben wird, nachdem er vernichtet hat alle Herrschaft und alle Macht und alle Gewalt! Wohl aufgemerkt: das tut ER, der Sohn! Denn der Vater hat alles Gericht dem Sohn übergeben, damit sie alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Liebe Gemeinde: wie kann nur eine Kirche hierzulande und auch in Deutschland und wo auch immer, das vergessen und die Menschen vergessen machen und vergessen lassen, daß einzig der Name Jesu am Ende geehrt und mit dem Vater und dem Heiligen Geist angebetet und gerühmt wird mit Menschen- und mit Engelszungen? -4Wie kann diese Kirche, die nach Seinem Namen, seinem Herrschertitel Kyrios genannt wird und die von ihm aus allen Völkern und zu allen Zeiten heraus gerufene Schar seiner Zeugen für die Welt ist, wie kann sie nur den Jesu vergessen und meinen, es kämen doch noch andere religiöse Führer und man dürfe doch den Jesus so hoch nicht schätzen, man verdürbe das Gespräch unter der Religionen? Da ist dann die Kirche, da ist die Christenheit, da sind die, die er gerufen und berufen hat in seinen Dienst: Gotteslästerer, dem Gericht anheim gegeben, eine, wie Luther dann sagt: Satanskirche, deren Mietlinge Kreuze auf der Brust tragen (und auf dem Tempelberg vor der Al Aksa Moschee abnehmen, keinen Anstoß zu erregen mit dem gekreuzigten Weltenheiland), die das Kreuz nicht im Leben der Christen haben wollen, in der Nachfolge, im Bezeugen des einen, wahren, dreieinen Gottesnamens: Höre, Kirche, der Herr dein Gott, ist einer dreieinig und wird sein alles in allem: Denn im letzten Advent, muß Jesus allein herrschen, bis Gott alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. Darauf und nur darauf läuft die Geschichte der Welt und die Geschichte der Kirche zu. Nicht wahr, liebe Gemeinde des Kommenden Herrn: Was wäre das auch für ein Gott, der durchs Leiden und Sterben und Auferstehen seines Sohnes nicht die Neuschöpfung schaffen würde, sondern das Feld nun doch dem altbösen Feind überließe? Was wäre das für ein jämmerlicher Gott, der nicht allen Jammer stillte, sondern allen Jammer und alle Not und alles Leid nicht abschaffen und die Welt neu schaffen wollte durch das Herz und Geist bezwingende Liebeswort des Sohnes, das fortan ruft und lockt und Zukunft weißt: Kommt her zu mir alle, die Ihr mühselig und beladen seid...! Und einstweilen, da das überhaupt nicht sichtbar wird- wir hörten davon am Freitag- bekennen die Seinen das gegen allen noch so fürchterlichen Augenschein: Alle Feinde werden unter seine Füße getan sein! Das wird das Ende und der neue Anfang Gottes mit der Welt sein! -5Das ist Bild für die Herrschaft- auf den Stelen des Altertums, den ägyptischen, assyrischen, den babylonische Bildern, die deren Weltmacht dokumentieren, liegen die Feinde vor dem übergroßen Pharao und Gottkönig, der sein Füße auf sie setzt. Das versteht jeder, dies Bild, nicht wahr! Es ist der von Anfang an sich durch die ganze Menschen - und Völkergeschichte hindurch ziehende und mit aller Macht, mit Blut und Tränen und Mord und Krieg und globalem Reichtumsgeiz durchgesetzte tyrannische Herrschaftsanspruch eines einzelnen sterblichen Menschen oder einer doch sterblichen Gruppe von Menschen über alle anderen. Warum verniedlicht die Christenheit es dann zu einem Bild mit mild lächelndem und niemanden bekümmernden, letztendlich als machtlos und kümmerlich gedachten Jesus? Liebe Gemeinde, aber es muß eine Lösung all der Menschenrätsel geben, wenn Erlösung wahr sein soll! Und nicht nur frommes Geschwätz der machtbewußten Kirchen. Es müssen ins Gericht alle offenbaren und ungesühnten, alle verborgenen und verborgen gehaltenen Untaten, die Menschen an Menschen getan haben! Es darf kein Kinderweinen und Opferschreien ungehört sein, es muß, wenn Jesus der wahre Menschensohn und Gottessohn ist, ein vollkommenes Ende haben und aufgedeckt müssen werden und gesühnt im letzten Gericht dies unaufhörliche Gewalttun und Töten. Wer Gott sagt, sagt: Gerechtigkeit! Wer Gott sagt: sagt Rache. Wer Gott sagt, sagt: die Liebe ist die größte unter ihnen. Nichts anderes sagen die Worte, wie das des Jesus: Es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden und werden hervorgehen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts. -6Und nun hört und seht, liebe Christen: Es heißt zur Auferstehung des Gerichts, nicht: des endgültigen in die Hölle geworfen Werdens. Und sage ich: wer Gott sagt, der sagt: Rache, dann meine ich nicht, die unendliche Verlängerung des tödlichen Zirkels von Mord und Brudermord und als sei unser Gott der Garant fürs Abschlachten der Ungläubigen und Missetäter! Als sei er nur doch die Verlängerung und der Vollstrecker unserer Rachegelüste! Sondern ich sage dann: Gerechtigkeit ist die Rache Gottes. Seine Rache ist Liebe der Feinde! Seine Rache ist: alle werden ihn anbeten und seinen Namen rühmen und ehren. Denn er wird in seiner Schöpfertreue und unermesslichen Barmherzigkeit die Tränen abwischen, wird die Opfer zählen, daß ihm auch nicht eins fehle von den unzählig vielen doch von ihm geschaffenen und ins Leben gerufenen und zum Leben bestimmten Menschenkindern, und von jedem einzelnen gilt, ob er es weiß oder nicht: Kennt auch dich und hat dich lieb! Und die doch, welch ungeheuerliches Geschehen, Schrecken ringsum, den Glauben an den allmächtig gütigen Gott, den Gott der Allmacht der Liebe tief versehrend, der kein rachsüchtiger, blutgieriger, herrschsüchtiger Tyrann ist- wie auch: wenn Ihm doch alles gehört, was universumweit und erdennah ist -, und doch wurden und werden seine Geschöpfe tief versehrt, abgeschlachtet und vergast und geköpft und gefoltert und verbrannt, und es dringt ein unaufhörliches Schreien zu ihm aus dem aufrüttelnden Geschehen allüberall in Zeit und Raum der Erde: HERR, erbarm‘, erbarme dich: wie lange noch? Warum hast du uns verlassen? Reiß die Himmel auf, komm zum Gericht! Erfülle deine Verheißungen vom Leben und nur vom Leben! Hier kommen die Rufe, Psalmen, Klagen Israels aus dem Alten Testament ganz und gar zusammen und klingen miteinander mit den Klagen der Christenheit und der Menschen alle, die geplagt und gemartert werden. -7Hier ist der Himmel randvoll angefüllt seit Jahrtausenden mit dem Schreien und dem verzweifelten Entsetzensschweigen seiner Geschöpfe, hier ist eine Einheit, die die liebende. bewegte Gotteseinheit von Vater, Sohn und Heiligem Geist aufsprengen, aufreißen möchte, daß er sich in Bewegung setzt und kommt, zu retten, zu retten, zu retten! Und Rache meint wahrlich: Rechenschaft der Mörder, Schlächter, Vergewaltiger, Betrüger und Lügner, die nur sich selber wollten und, das ist ja ein fürchterliches Wort, wenn man es wörtlich nimmt: über Leichen gehen. Jedes geschändete Menschenantlitz wird von Gott selber zurück gebracht werden in das, was es von Anfang an war: in die Ehre, Gottes Ebenbild zu sein, weil das bespuckte, zerschlagene, schreiende Antlitz seines Sohnes das verlangt. Und verlangt, dass es end-gültig gilt und gerichtsnotorisch angewendet wird, weil da das seltsame, fremdartige rettende Gottesgericht über die ihn schindende und mordende und den Sohn kreuzigende und ihn auf den Galgenberg hinaus stoßende Welt ging: Wir hielten in für den, der von GOTT geschlagen und gemartert wäre. Aber- o, dies beseeligende, ewig gültige, weltenwendende und unsere Gottesmeinung umstürzende, unsere Aufrechungsseelen gewaltig bestürzende Aber! Aber ER ist um unserer Missetat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen, die Strafe liegt auf IHM, auf dass wir Frieden hätten! Liebe Schwestern und Brüder: und jetzt muß ich sagen, daß es eine einzige große Gnade und Güte Gottes ist, daß er dies endgültige, letzte Gericht, das über alle Menschengeschlechter von Urbeginn an ergehen wird, dem Sohn übergeben hat, der kommen wird zu richten alle, auch die längst Toten. Denn ihm entgeht niemand, nicht das kleinste Häuflein Staub, zu dem ein Verbrecher verbrannt wurde. Keine Flucht in höchste Höhen, keine Flucht in tiefste Tiefen, kein Verstecken im Totenreich wird vor dem Gericht schützen: -8Spräche ich Finsternis möge mich decken und Nacht statt Licht um mich sein -: so wäre auch Finsternis nicht finster und die Nacht leuchtete wieder Tag. Wie auch anders, wenn der Schöpfer, der sprach: „Es werde Licht!“, der das Licht des Lebens in seinem Sohn in die dunkelsten Toten-Verliese der Welt brachte, als er hinabstieg in das Reich des Todes, zum Gericht rufen wird. Auferweckung der Toten und Gericht heißt ja wohl: als Person verantwortlich erstehen und Rechenschaft geben müssen. Dem Sohn. Dem am Kreuz unschuldig gerichteten Richter! Dem mit dem in Gnadenherrlichkeit leuchtenden Angesicht! Dem, der das Lebenswort verkündigte und selber ist und immer wieder bis ans Ende verkündigen läßt unter uns, auch hier und heute! Damit ihr glaubt, euch in seine Vergebung bettet, seine Versöhnung annehmt und so, glaubend, aus dem Gericht kommt. Schon im Glauben, welch unerhörter, eigentlich unauslegbarer und unausdenkbarer, aber doch so hoch beglückender und dein Leben ganz hell machender Zustand: jetzt schon, im Glauben zum Leben mit IHM hindurchgedrungen bist du! Gehörst ihm, bist Himmelsbürgerin und bürgst selbst den anderen für die Wahrheit dieser Wirklichkeit, indem du sie bezeugst. Und das Gericht? Richten heißt doch: aufdecken, zurecht bringen, aufrichten, heilen und Recht schaffen, Rache als Vergebung und sehr wohl als Vernichtung, zu Nichts machen des Bösen, der die Welt Vernichten will! Was wäre das für ein Ende der Welt und ihrer Geschichte, wenn die Gewalt und das Unrecht der Erde unaufgedeckt im Dunkel der Vergangenheit blieben, die übervollen Tränenkrüge im Himmel einfach ausgeschüttet würden, eine Vollendung käme, die sich über das Leid und den Schmerz und die Tränen der Schuldlosen hinweg vollziehen würde? Und die Täter leer ausgingen, ohne Schuldbekenntnis, tiefste Angst und zitternde Furcht. -9Der treue Gott und der Heiland Jesus aber werden das Unrecht beim Namen nennen nicht nur, sondern die Namen der Opfer und der Täter aufrufen- keine eintätowierten Zahlennummern, mit der die Nazziverbrecher und SS-Herren den Menschen, die sie mordeten, erschlugen, vergasten, in die Gräber schossen, ihre Würde und ihre Zukunft rauben wollten, werden gezählt, sondern all ihre Namen: dass Ihm auch nicht einer fehle! Aber die Bilder, die wir uns vom Gottesgericht machen und die durch die Jahrhunderte die Menschenherzen verängstigt, traumatisiert, verraten haben? Und den Jesus zum übergroßen rächenden Henkersmeister machten, zum Handlanger des RacheTeufels? Der ewige Tod? Höllenpfuhl und Teufelsquälerei, ewiges Heulen und Zähneklappen. Fürchterlichste Foltern, wie sei Dante in seiner Commedia Divina beschreibt, dass es einem kalt den Rücken herunterläuft? All die Bilder, die ihr in der Johannesoffenbarung lesen und auf den Gemälden in den Museen und den Tympanoi der Kathedralen in ganz Europa sehen könnt, wie die Teufel die Verdammten wegzerren? Sollen wir darin schwelgen, die Bösen und nicht das Böse oder den Bösen, die Sünder und nicht: die Sünde gerichtet und zernichtet zu sehen? Machen wir, die wir Christi Namen nennen und seine weltweite Gnade bekennen und seine Barmherzigkeit, die die des Vaters ist, der den verlorenen Sohn indie Arme schließt und übermäßig vergibt und beschenkt obendrein, machen wir mit solchen Rachegelüsten und Höllenbildern nicht Christus zum Teufel? Schwestern und Brüder, das ist kein Gottesbild, denke ich, das will ich auch niemals so verkünden und sagen. Das sind die Phantasien derer, auch der frommen, benachteiligten, rachsüchtigen Christen, die nach Rache dürsten und nicht erkennen, dass sie, ohne die Liebe Christi auch weggezerrt und ins ewige Vergehen verschwinden würden! Nein: der Vater liebt den Sohn und er zeigt im noch größere, uns alle überraschendere wunderbare Werke, Werke, daß ihr euch verwundern werdet. -10Und das größte Werk des Vaters durch den Sohn wird sein: Seine Kreuzesliebe siegt, seine Gnade bricht den stählernen, diamantharten Bösheitspanzer auf, legt das verwundbare, verstörte, müde, schuldbeladene Herz frei und schenkt seine Versöhnung, seine Sündentilgung gilt! Der durch die Höllen gegangen ist und sie durchlitt, der wahre Mensch und wahre Gott Jesus Christus, der wird keine Urteile sprechen, in denen die Hölle wieder herbei beschworen wird und doch noch siegt! Sein Sterben und Auferstehen hat die Höllenfeuer, die wir sehen möchten, gelöscht. Seine Liebe ist heller als alle Sonnen und brennender als alle Feuer und kennt kein Höllenfeuer. Die in der Liebe Jesu brennen und in seiner Barmherzigkeit glühen vor Freude, der Angesicht strahlt vor Jesusglück, die wollen doch andere nicht in Höllenflammen brennen sehen? Aber doch, o ja, sie werden sich alle verantworten müssen, da bin ich sicher. Aber seht, die Tyrannen und Menschenschlächter dieser Erde, kein vergastes Menschenkind in Auschwitz ist vergessen, kein von der IS gefolterter und geköpfter Mensch, kein an Steinen zerschmettertes Kind ist vergessen, die Tränenkrüge im Himmel sind berstend, überlaufend voll und der Himmel ist brechend voll von all den Hilferufen und Gebeten und Warum-Fragen. Und er wird richten. Und den Tätern werden die Augen und die Herzen aufgehen und sie werden vergehen vor Leid und Schmerz und Reue, ausweglos wird jeder Versuch sein, etwas zu bemänteln oder zu verdecken, nichts mehr wird verheimlicht, beschönigt, abgestritten, dem Vergessen anvertraut. Sondern alles ist öffentlich, weltraumweit offenbar werden die Schande und die Menschenverachtung die Namen der Täter und es weint das Leid und alle Welt hört die Namen der Opfer aus dem Munde des gerichteten Richters Jesus, im Gericht des Sohnes: -11Und Gott wird gerechtfertigt und sein Tun bekommt Recht durch das, was der Mensch ist und wozu er fähig ist und welche Macht der Teufel und die Lüge und die Sünde hat, entsetzlich. Es kommt die Stunde. Zur Auferstehung zum Gerichts. Ohne dieses jüngste Gericht wäre unser Glaube unvollständig, anders wäre unser HERR Jesus Christus wirklich doch nur eine religiöse Sondergestalt unter anderen, anders wäre der letzte Feind der letzte Sieger und wäre nicht der dreieinige, eiferheilige, gerechte und in Liebe sich ewig bindende dreieinige Gott, das Alpha und das O-mega, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte. Aber es siegt seine Liebe, das Licht der Welt wird nicht verdunkelt, verschattet, verschmutzt werden- sondern, ich stelle es mir ungefähr so vor, wie es Patrick Roth, in einem Roman, Corpus Christi betitelt, beschreibt. Da schaut eine Frau gleichsam visionär, wie der Auferstandene die Seinen in einer Stadt sammelt, hinter hohen Mauern und verriegeltem Tor. Und sie haben Ihn unters ich, in ihrer Mitte, sind in ihm geborgen und loben und ehren ihn. Und in sie hinein bricht doch noch der Satan, der Vernichter, der Menschenschänder und Menschenschinder von Anfang an, der Gegenspieler Jesu Christi, der meinte, mit der Kreuzigung Jesu habe er endgültig gesiegt und die Welt wäre dazu nun verurteilt, in ihm vergehen zu müssen ins Nichts. Und Jesus löst sich aus der Mitte der Seinen und geht mit ausgebreiteten Armen auf den Bösen zu- und umarmt ihn. Und in dieser Umarmung bricht das Licht des Lebens hervor und die Klarheit des Auferstanden umleuchtet alles und der Böse vergeht in der Liebe des für alle gestorbenen und vom Bösen zu Tode gebrachten auferweckten Heilandes. Ihr Lieben: Bilder, aber wir müssen in ihnen das Licht sehen und nach malen, den rettenden und glänzend machenden Kabod, die Herrlichkeit des allmächtigen, ewigen, heiligen Gottes, die auf dem Antlitz des Jesus strahlt und uns, die Seinen, zum strahlenden Lachen der Erlösten und zur herrlichen Freude derer, die heim gefunden haben, bewegt! -12Ich kann’s nicht anders sagen und zu sagen wagen. Damit wird Gott alles in allem sein, wenn Du, auferweckt und neue Kreatur und vollendet in der Herrlichkeit seiner Liebe, von der du ja jetzt schon so oft lebst, die du erfährst so mannigfaltig, die ich erfüllt, wenn du mit den Seinen aufjubelnd hören wirst: Es ist geschehen! Siehe nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes geworden und die Macht seines Christus! Und jetzt schon, hier im Adventsgottesdienst, mitten im Leben, das noch vom Tode umfangen ist, so oft du es betest, nimmst du daran Teil, streckst dich danach aus, rufst es herbei, bekennend und lobend. Und das ist unser, seiner Gemeinde, der Seinen kostbares Amt, ihn betend zu loben und zu bekennen und im Bekenntnis die Herrschaft seiner Liebe weltweit, kosmosweit auszurufen: Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit Denn im Beten, Bekenne, Lobender Gemeinde sammelt der Auferstandene das Gotteslob aus aller Welt, das zusammenströmt mit dem der Engel, mit denen auch wir unsere Stimmen vereinen und, schon im Himmel und noch auf Erden, singen: Gloria sei dir gesungen mit Menschen- und mit Engelzungen, mit Harfen und mit Zimbeln schön. Von zwölf Perlen sind die Tore an deiner Stadt, wir stehn im Chore der Engel hoch um deinen Thron. Kein Aug‘ hat je gespürt, kein Ohr hat je gehört solche Freude. Des jauchzen wir und singen dir das Halleluja für und für.
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