Hallensaison ist auch für Schiris ein Tapetenwechsel

„Hallensaison ist auch für
Schiris ein Tapetenwechsel“
Lehrwart Lucas Leiper klärt im Interview über neue Regeln beim Budenzauber auf
LIPPSTADT ■ Die neue Hallen-Saison nimmt ja ab dem
kommenden Wochenende
richtig Fahrt auf. Für reichlich Gesprächsstoff war unter anderem aber bereits bei
den
Jugend-Stadtmeisterschaften in Warstein und
Rüthen gesorgt. Die eine
oder andere SchiedsrichterEntscheidung sorgte dabei
für Unmut und Erstaunen.
Welche Regeln Spieler, Trainer, Verantwortliche und
Zuschauer beachten sollten,
verriet
Lucas
Leiper,
Schiedsrichter-Lehrwart des
Fußballkreises Lippstadt, im
Gespräch mit Thorsten
Heinke.
Was ist neu in dieser Hallensaison? Worauf soll geachtet werden?
Leiper: Im Regelwerk gibt es,
im Vergleich zum Vorjahr,
nahezu keine Änderungen
oder Erweiterungen. Die
maßgeblichen Änderungen,
und zwar die Umstellung auf
das Futsal-Light-Regelwerk,
liegen schon einige Jahre zurück. In dieser Saison kam es
ausschließlich zu dem Regelzusatz, dass der Torwart
auch beim Kontrollieren des
Balles mit dem Fuß durch
die vier Sekunden angezählt
wird. Die wohl populärsten
Regeln sind zum einen das
Sliding-Tackling-Verbot
–
die Regel beschreibt das Verbot, eine Grätsche in einem
Zweikampf durchzuführen.
Hierbei gilt die Beachtung
dem Wort Zweikampf. Begibt sich ein Spieler durch
eine Grätsche nicht in einen
Zweikampf, so ist diese als
regulär zu bezeichnen. Außerdem sind alle Freistöße
in der Halle indirekt auszuführen. Die persönlichen
Strafen, die dem Schiedsrichter zustehen, sind die
Gelbe Karte – ausschließlich
bei Wechselfehlern – sowie
die Zwei-Minuten-Zeitstrafe
und die Rote Karte bei Unsportlichkeiten und anderen
Kontaktvergehen.
Wie sind ihre persönlichen
Erfahrungen mit den FutsalLight-Regeln? Wie lautet
das Feedback der Schiedsrichter, die diese Regeln anwenden müssen?
Leiper: Meine persönlichen
Erfahrungen mit den FutsalLight-Regeln sind durchweg
positiv. Das Regelwerk untermalt die Intention des
Futsal, die technisch starken
Spieler zu fördern und zu
schützen. Ihre Anwendung
führt im Normalfall zu keinerlei Problemen. Diese entstehen meistens erst dann,
wenn Unwissende in für sie
kuriose Entscheidungen verwickelt sind. Das Feedback
der Schiedsrichter, das ich
erfahre, ist positiv. Auch wir
Schiedsrichter freuen uns jedes Jahr auf die Zeit, in der in
der Halle gekickt wird. Das
ist auch für uns eine Art Tapetenwechsel.
Und was haben Sie als Lehrwart an die Kollegen wei-
Schiedsrichter haben hier einen super Job gemacht und
konnten die Turniere souverän abwickeln.
Was mögen Sie persönlich
am Hallenfußball?
Leiper: Hallenfußball besitzt
seine ganz eigene Nostalgie,
viele Menschen sind auf
ganz engem Raum beieinander, somit kommt es zu einem regen Austausch von
verschiedenen Meinungen.
Des Weiteren ist der Hallenfußball ein schneller Fußball, jede Sekunde kann entscheidend sein. Somit ist
auch jede einzelne Entscheidung des Schiedsrichters
von großer Bedeutung. Eine
Freistoß-Entscheidung
in
der Halle besitzt beispielsLucas Leiper
weise eine ganz andere Brisanz als draußen auf dem
tergegeben?
Leiper: Die Schiedsrichter im großen Feld.
Kreis
Lippstadt
werden
Und gibt es auch Probleme?
durch
eine
universelle
Leiper: Eine große ProblemaPower-Point-Präsentation
des Fußball- und Leichtathle- tik ist die Unwissenheit der
tik-Verbandes Westfalen ge- Vereine. Wir haben dieses
Jahr die Trainer im Kreis
schult.
Lippstadt zu einer Hallenschulung aufgerufen. Die
In Warstein hagelte es bei
Resonanz darauf war jedoch
der Jugend-Stadtmeisterschaft Zeitstrafen und Rote mehr als mager. Von rund
Karten. Nimmt die Härte zu 300 eingeladenen Trainern
oder hat einfach die Quali- aus dem Fußballkreis Lipptät des Hallenfußballs nach- stadt waren insgesamt nur
13 anwesend. Somit gilt
gelassen?
Leiper: Was in Warstein pas- mein Appell den Vereinen,
siert ist, dazu kann ich nicht sich mehr und intensiver
viel sagen, weil ich selber mit dem Regelwerk und der
nicht vor Ort war. Stattdes- Auslegung auseinanderzusen kann ich versichern, setzen. Dies würde uns
dass die Hallen-Stadtmeis- Schiedsrichtern die Arbeit
terschaft in Lippstadt sehr erleichtern und zu einem
fair und friedlich über die noch faireren TurnierverBühne gegangen ist. Die lauf beitragen.