Wallis - Migros

78 | MM2, 9.1.2017 | MIGROS-WELT
Jahresbilanz
«Wir pflegen unsere
Walliser Identität»
Der Geschäftsleiter der Migros Wallis, Max Alter, blickt auf die Höhepunkte
des vergangenen Jahrs zurück und fasst die finanzielle Lage des
Unternehmens zusammen. Er hebt insbesondere das 15-Jahr-Jubiläum
des Labels «Aus der Region. Für die Region.» hervor.
Text: Mélanie Zuber
Eine neue Seite im Kalender ist aufgeschlagen. Die Grundlinien des
Verkaufsprogramms 2017 sind schon
gezogen – Zeit, die ersten Schlüsse
aus dem Jahr 2016 zu ziehen. Max
Alter, der Geschäftsleiter der Migros
Wallis, beantwortet die Fragen des
Migros-Magazins.
Max Alter,
der Geschäftsleiter der Migros
Wallis, verspricht
für 2017 einige
Überraschungen
und Neuheiten.
Max Alter, wie würden Sie das
Jahr 2016 mit wenigen Worten
zusammenfassen?
Der Schweizer Detailhandel geht
durch eine stürmische Phase, die auch
uns nicht verschont hat. Zum Glück
ist die Struktur der Migros Wallis
solid genug, um die Auswirkungen
der Turbulenzen abzuschwächen.
Welches sind die konkreten
Auswirkungen?
Ein Umsatzrückgang, der von diversen Faktoren abhängig ist: Einerseits
wurden die Preise weiterhin gesenkt,
andererseits hatten unsere Catering
Services 2015 für eine Grossveranstaltung gearbeitet – das Eidgenössische
Schützenfest –, was natürlich auch
einen zusätzlichen Umsatz generiert
hat. Wir mussten unsere Filiale in
Nendaz während zweier Monate
schliessen, da sie renoviert wurde.
Und schliesslich sehen wir uns einer
immer stärker werdenden Konkurrenz gegenüber: dem Online-Handel.
Was unternimmt die Migros Wallis
angesichts der schwierigen Wirt­
schaftslage?
Bilder: Didier Bérard, Raphaël Fiorina
Unser Verkaufsnetz ist kürzlich erneuert worden: Die Filialen sind nun
einladend und modern, was eine gewisse Anziehungskraft ausübt. Zudem engagieren wir uns tagtäglich dafür, unseren Kundinnen und Kunden
das beste Preis-Leistungs-Verhältnis
bieten zu können. Und wir pflegen
unsere Walliser Identität. Wir sind
der einzige Schweizer Grossverteiler,
der einen Sitz im Wallis hat. Dadurch
kennen wir die Erwartungen der
Bevölkerung sehr gut und können
privilegierte Beziehungen mit lokalen
Partnern pflegen.
Genau das bringt das Label
«Aus der Region. Für die Region.»
zum Ausdruck, oder?
Ja. Es steht auf Nahrungsmitteln,
könnte aber auch für die Mehrheit
unserer Aktivitäten stehen. Wir
suchen uns systematisch regionale
Ansprechpartner aus – egal, ob es
darum geht, Früchte und Gemüse
zu beziehen, Werbeprospekte zu
drucken oder einen Supermarkt zu
bauen. Wir sind mehr als nur eine
Supermarktkette. Wir stellen einen
wichtigen Akteur in der Walliser
Wirtschaft dar.
Ist das der Grund, warum Sie 2016
den Schwerpunkt auf das Jubiläum
des Labels gesetzt haben?
Ja. Wir wollten unterstreichen, wie
wichtig dieses Label, der regionale
Aspekt allgemein, für uns ist. «Aus
der Region. Für die Region.» feierte
2016 seinen 15. Geburtstag im Wallis.
Das Label drückt aber auch ein
informelles Prinzip aus, das seit der
Gründung der Migros Wallis im Jahr
1955 angewendet wird: Die Genossenschaft bevorzugte schon immer, seit
den Anfängen, regionale Partnerschaften.
Wie haben Sie diesen Geburtstag
gefeiert?
Wir haben unser «Aus der Region.
Für die Region.»-Sortiment im Laden
in den Vordergrund gestellt. Wir
haben einige Produzenten eingeladen, ihre Produkte am Stand der
Walliser Messe und beim Kastanienfest (Fête de la Châtaigne) degustieren zu lassen. Wir haben einen Supermarktwettbewerb organisiert, um die
drei beliebtesten Produkte zu küren.
Und wir haben am 4. Oktober ein
grosses Fest zu Ehren unseres Labels
organisiert, zu dem fast 300 Persönlichkeiten aus dem Wallis eingeladen
waren.
Hat sich das Verkaufsnetz der
Migros Wallis im Laufe des ver­
gangenen Jahrs verändert?
Ja, wir haben zum Beispiel unsere
Filiale in Haute-Nendaz komplett
renoviert. Sie entspricht jetzt den
neuesten Ladeneinrichtungsstandards der Migros. Während der
Arbeiten war die Verkaufsfläche geschlossen, deshalb haben wir einen
Migros-Bus vor den Eingang gestellt.
Die Kundinnen und Kunden hatten
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Ihre Region
Neues aus der
Genossenschaft
Migros Wallis
Vor einigen Wochen
ist die Filiale in Nendaz
nach umfangreichen
Umbauarbeiten wiedereröffnet worden.
Um ihre Umweltbelastung zu reduzieren, hat
die Migros Wallis ihre
Lkw-Flotte erneuert.
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viel Freude an dem nostalgischen
Gefährt – sie waren sogar gerührt!
Einige andere Filialen wurden ebenfalls neu gestaltet, zum Beispiel das
Manoir in Martigny. Auch in der
Zentrale haben wir Umbauarbeiten
durchgeführt, um die Logistikabläufe
und die Kälteproduktions- und Heizsysteme zu verbessern.
Gibt es Neuigkeiten im Bereich
des Kundendiensts?
Ja, eine wichtige, nämlich «PickMup». Online-Bestellungen auf den
Websites von Digitec, Ex Libris,
Galaxus, Micasa oder SportXX
können in unseren acht grössten
Verkaufsstellen abgeholt werden.
Es ist praktisch, auswählen zu
können, wo man seine Internetkäufe
in Empfang nimmt.
Die Arbeitgeberin Migros hat
Anfang Jahr eine erfreuliche Auszeichnung erhalten ...
Ja, sie wurde vom Magazin «Bilan»
zum zweitbesten Arbeitgeber in der
Westschweiz gewählt. Das ist die
Belohnung für unser Engagement
zugunsten unserer Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter. Sie sind unsere
Botschafter und zugleich unsere
wichtigste Ressource; wir bezeugen
ihnen unsere Anerkennung mit
zahlreichen Massnahmen für ihre
Gesundheit und ihr Wohlbefinden.
Anfang 2017 werden wir unseren
Lernenden besondere Aufmerksamkeit schenken und ihnen eine ungewöhnliche Chance bieten.
Nämlich?
Wir werden drei Wochen lang 40 Jugendlichen die Filialleitung in Naters
und Sitten Nord anvertrauen. Wir
haben dieses Projekt in der Vergangenheit schon durchgeführt. Die Teilnehmer konnten jede Menge praktische Erfahrung sammeln und enorm
viele Dinge in kurzer Zeit lernen. Es
ist wichtig, unseren Jugendlichen
eine hervorragende Ausbildung zu
bieten. Sie sind unsere Mitarbeitenden und Kaderleute von morgen.
Die Migros macht regelmässig auf
ihr Engagement für die Nachhaltigkeit aufmerksam. Engagiert sich die
Walliser Genossenschaft ebenfalls
in diesem Bereich?
Natürlich. Es ist schwierig, hier alle
Massnahmen aufzuzählen, die wir
treffen. Also werde ich mich auf
die spektakulärste beschränken –
sie betrifft den Umweltschutz: Im
Verlauf des Jahrs 2016 haben wir
14 unserer alten Sattelschlepper
durch Fahrzeuge ersetzt, die der
Euro-6-Norm entsprechen. Diese
sind bedeutend emissionsärmer.
Die Fahrzeugflotte ist modern und
ökologisch. Ausserdem haben wir im
Herbst ein elektrisch angetriebenes
Geschäftsauto gekauft.
Und was zeichnet sich im Jahr 2017
für die Migros Wallis ab?
Aus geschäftlicher Sicht müssen wir
unsere Bemühungen um das Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden fortsetzen. Darüber hinaus
werden wir den Fokus weiterhin auf
die Modernisierung unseres Verkaufsnetzes setzen. Und schliesslich
werden wir für unsere Kundschaft
auch einige Überraschungen und
Neuheiten bereithalten. MM
Die Migros Wallis
hat das ganze Jahr
über – besonders
an der Walliser
Messe – das 15-jährige Bestehen des
Labels «Aus der
Region. Für die
Region.» gefeiert.