Teil 3: Herausforderungen und

Teil 3: Herausforderungen und
Handlungsmöglichkeiten
Förderung einer positiven Mediennutzung
Pädagogische Grundhaltung bei der
Behandlung des Themas
Kreative Nutzung der Medien im Unterricht
Sozialisationsprozesse – oder: war früher alles besser?
Wertediskussion, Sozialisationsformen, Rechtsprechung/Strafandrohung, vielfältige Formen der „Überwachung“ …
• Sozialisanden:
– Novizen, Jugendliche, Mitglieder, etc.
• Sozialisatoren – oder wer ist zuständig?
– Sozialisationsinstanzen (Familie, Schule, Berufsbildung,
Kirchen, Bundeswehr, u.a.)
– Sozialisationsagenten (Medien, Peergroups, FanGemeinschaften, Sportvereine, politische Bewegungen, u.a.)
Kontrovers und emotional geführte Diskussion aufgrund
aktueller Ereignisse (und ihrer medialen Verstärkung)
Gegensätzliche Haltungen zur
Mediensozialisation
• Kulturpessimismus Æ Pathogenetische Fragen
Wir amüsieren uns zu Tode; Kalte Herzen
Die Droge im Wohnzimmer; Vorsicht Bildschirm!
Verschwinden der Kindheit und der Wirklichkeit
Zerfall von Kommunikationskulturen
• Kritischer Optimismus Æ Salutogenetische Fragen
Lebenswelten sind Medienwelten
Kulturtechniken und Medienkompetenzen
Medien als Risiken und Ressourcen
Neue Kommunikationskulturen
-> unterschiedliche Werte bei LehrerInnen, Eltern und SchülerInnen
Generationsunterschiede bei der Mediensozialisation
(Fend 1988, Thalmann-Hereth 2001, Süss 2004)
Geburt
Um 1925
Um 1940
Um 1955
Um 1965
Leitmedium
Kino
Radio
Fernsehen
TV / Video
Um 1975
Computer
Um 1985
Internet,
Multimedia,
Handy
Generationsmerkmale
Suchende und fragende Generation
Skeptische und unbefangene G.
Politische und narzisstische G.
Polarisierte Generation:
alternativ und konsumistisch
Sophisticated Generation:
theoretisierend und dialogisch
Net Generation:
pragmatisch und mobil
Einflüsse auf die Einstellung zu Medien
•Mediensozialisation
•Medienzeitbarometer
•Wertehaltung
Mediensozialisation - Erziehen die Medien
unsere Kinder?
• Kinder und Jugendliche entwickeln ihre Persönlichkeit in
aktiver Auseinandersetzung mit Medien
• Medien können sowohl als Ressourcen wie auch als Risiken
für die Entwicklung wirksam werden
• Mediensozialisation wird zunehmend von den
Heranwachsenden selbst gesteuert
• Um negative Medieneinwirkungen zu verhindern, ist
erzieherische Aufmerksamkeit erforderlich! (Prof. Daniel Süss,
Zürich)
Mediensozialisation - Identitätsfindung
Wer ist dein Vorbild?
Ingrid 17: „Wenn ich ein Vorbild habe, dann ist das
meistens so zusammengebastelt: aus irgendwelchen
Eigenschaften und irgendwelchen Erfahrungen. Vorbild –
das ist nicht jemand Bestimmtes für mich“(Zitat aus „Die
neuen Vorbilder der Jugend, Großegger Heinzlmaier)
Mediensozialisation … passiert durch die
Heranwachsenden selbst
Was suchen Kinder im Internet?
„Eine Abenteuerwelt gibt es für Kinder heute nicht
mehr .... das finden Kinder von heute im Internet.
Hier kriegen sie auch Anerkennung und finden
eine Gemeinschaft.
(Bergmann, Kinderpsychologe)
Mediensozialisation … passiert durch die
Heranwachsenden selbst
Was suchen Jugendliche im Internet?
1.
2.
3.
4.
Drang, etwas selbst zu publizieren,
Nutzung neuer Kanäle
Beschleunigung der Kommunikation
Selbstdarstellung, Präsentation der eigenen
Persönlichkeit
5. … und vor allem: neuer Umgang mit Zeit
Neue Medien im Unterricht Pädagogische im Grundhaltungen
Gespräche über Medien werden von
Jugendlichen als extrem persönlich und
intim erlebt!
Pädagogische Grundhaltung - Worauf es ankommt
1. Interesse statt Belehrung
2. Die vier Cs – Contact, Content, Commerce und
Cybermobbing „im Auge behalten“! Æ NICHT
wegschauen –ANSPRECHEN! Beschleunigung
der Kommunikation
3. Rahmen zur Nutzung neuer Medien erstellen
4. Alltagssituationen nützen um Medien zum Thema
zu machen!
5. Den eigenen Standpunkt in Bezug auf Medien
begründen UND hinterfragen können
Pädagogische Grundhaltung - Worauf es ankommt
6. Ich muss nicht alles wissen
7. Expertenhilfe und –wissen in den Unterricht
einbauen!
8. Von Kindern und Jugendlichen lernen
9. Kinder und Jugendliche selbst mit Medien aktiv
werden lassen
10.Die Medien-Lebenswelt der Jugendlichen
integrieren: Was beschäftigt sie ... online?
Medienunterricht konkret – kreative Nutzung
1. Themen mithilfe fertiger Stundenmodelle in die
Klasse bringen (Beispiel Click Safe)
2. Filme zum Thema als Diskussionsbasis
(Blind Date, Lets fight it together, Wo ist
Klaus?...)
3. Kreativer Einsatz von Computer und Handy im
Unterricht
4. Thema Identität: Selbstdarstellung - Vergleich
zwischen realen und virtueller Identität (Fotos)
5. Eltern-Kinder-Computertag
6. Experten/Expertinnen in die Schule einladen
7. HANDYSTAR - Schulprojekt des Instituts für
digitale und soziale Kompetenz - Verein DISK
HANDYSTAR - Kompetenzentwicklung
Jugendlicher plus kreative Nutzung neuer Medien
Ziele:
- Produktion von Handyfilmen
- Kreative Nutzung von Medien
- Information über Chancen und Gefahren
mit Handys und im Internet
- Präsentation der Ergebnisse vor
SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern
- Reflexion der Projektarbeit
HANDYSTAR - Kompetenzentwicklung
Jugendlicher plus kreative Nutzung neuer Medien
Schwerpunktthema Handy
◦ positive und negative Nutzungsformen
◦ kreative Nutzung von Handys
Schwerpunktthema Cybermobbing
◦
◦
◦
◦
Formen von Cybermobbing
Folgen für Täter und Opfer
Abhilfe und Handlungsmöglichkeiten für Betroffene
Möglichkeiten der Hilfestellung für Freunde, Klassenkollegen
Schwerpunktthema Communities
◦ Weitergabe eigener und fremder Daten und Bilder – woraus ist zu achten?
◦ Vom Handy ins Internet – wer „nascht“ mit im www?
◦ Reiz und Gefahr
Praktische Tipps
1.
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Keine Panik
Sich informieren
Thematisieren
Regeln vereinbaren
Potenziale nutzen
Mehrebenen-Prävention: Prinzipien
1. Warmherzigkeit, Interesse und Engagement der
Erwachsenen
2. Feste Grenzen für unakzeptables Verhalten
3. Konsequente, nicht feindselige Reaktion auf
Regelverletzungen
4. Gewisses Maß an Beobachtung und Kontrolle
5. Handeln von Erwachsenen auch als Autoritäten
Olweus (1994)
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
www.verein-disk.net