44 | MM2, 9.1.2017 | MIGROS-WELT Gewichtskontrolle Rund ums Gewicht Abnehmen und gesünder essen sind die Klassiker unter den Neujahrsvorsätzen. Einige Fakten zu Problemzonen, Altersbäuchen und dem Wundermittel Bewegung. Text: Andreas Dürrenberger Sind Männer übergewichtig, setzt sich das Fett eher am Bauch und weniger an der Hüfte an. Das Fett in der Bauchregion lagert sich nicht nur unter der Haut ab. Den dicken Bauch verursacht vor allem das Fett im Bauchinnern. Dieses «Eingeweidefett» ist aktiver und erhöht das Risiko für Zuckerkrankheit, Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Problemzonen der Frauen Bei übergewichtigen Frauen setzt sich das Fett oft an den Hüften, den Oberschenkeln, am Po und an den Armen ab. Diese Fettverteilung ist zwar weniger gefährlich als Bauchfett, kann sich beim Abnehmen aber als ebenso hartnäckig erweisen. Gezielter Fettabbau in Problemzonen – geht das? Leider nein. Ein dicker Bauch verschwindet nicht einfach, wenn man fleissig Rumpfbeugen macht. Der Körper baut das Fett immer dort ab, wo er gerade will. Für den Fettabbau braucht es eine gesunde Mischung aus ausgewogener Ernährung und ausreichend Bewegung. Die Rechnung ist eigentlich einfach: Man sollte weniger Kalorien zu sich nehmen, als man verbraucht. Warum haben Frauen einen höheren Körperfettanteil? Aufgrund der grösseren Muskelmasse haben Männer durchschnittlich einen tieferen Körperfettanteil als Frauen. Deren Körperfettanteil ist aber aus gutem Grund höher: Während einer Schwangerschaft und der folgenden Stillzeit benötigen Frauen grössere Energiereserven, um das Baby zu versorgen. Wie hoch der Körperfettanteil ist, hängt auch vom Alter und der Ethnie ab. Messen kann man den Körperfettanteil mit einem Bioimpedanzgerät in Fettmesswaagen, im Fitnessstudio oder beim Arzt. Je älter, desto schwerer? Ein Bäuchlein im Alter ist normal und sowieso nicht zu verhindern, so die landläufige Meinung. Das stimmt aber nur teilweise. Fakt ist: Der Gesamtenergieumsatz des Körpers nimmt im Alter ab. Zu rund einem Drittel ist dafür ein tieferer Energieverbrauch, also der Grundumsatz, verantwortlich. Zwei Drit- tel sind jedoch auf weniger Bewegung zurückzuführen. Mit Beruf und Familie fehlt oftmals die Zeit für sportliche Betätigung, bei älteren Menschen sind es zunehmend körperliche Einschränkungen. Wer sich regelmässig bewegt, kann aber vielen chronischen Krankheiten vorbeugen. Denn Muskeln lassen sich bis ins hohe Alter trainieren. Und auch das Gewicht lässt sich so halten. Lebenserwartung – die Männer holen auf Wer 2014 in der Schweiz geboren wurde, hat ein langes Leben vor sich. Männer werden 81 Jahre alt, Frauen dürfen mit 85,2 Jahren rechnen. Diese Differenz hat unterschiedliche Gründe. Männer sind risikobereiter, öfter in Unfälle Bilder: Getty Images, Fotolia Die Problemzonen der Männer MIGROS-WELT | MM2, 9.1.2017 | 45 Viel frisches Gemüse: Die mediterrane Küche ist für die Gewichtskontrolle besonders gut geeignet. Treppe statt Lift: Mit einfachen Massnahmen kann man seinen Kalorienverbrauch im Alltag steigern. verwickelt – sei es beim Autofah ren oder in gefährlichen Berufen –, und ihre Selbstmordrate ist höher. Männer können aber aufatmen: Ihre Lebenserwartung steigt seit Jahren stärker als die der Frauen. Gemäss Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammen arbeit und Entwicklung haben Schweizer Männer gar die weltweit höchste Lebenserwartung, die Frauen landen auf Platz sechs. Beim Risikofaktor Übergewicht belegt die Schweiz den fünften Rang und ist damit relativ wenig betroffen. Die Festtagsspeckröllchen Über die Weihnachtstage gönnt man sich gern deftiges Essen und mal ein Schöggeli oder Guetsli mehr. Gewichtszunahmen von einem halben bis zu einem Kilo sind keine Seltenheit. Das Problem: Bleiben die Bewegungs und Er nährungsgewohnheiten nach den Feiertagen gleich wie zuvor, wird man die Zusatzkilos nicht mehr los. So entsteht über die Monate und Jahre hinweg Übergewicht. Finger weg von Diäten Viele Diäten beinhalten den Ver zicht auf bestimmte Lebensmittel. Der Zwang, seine Essgewohn heiten ständig kontrollieren zu müssen, raubt aber vielen Men schen den Spass am Essen und führt dazu, dass sie die Diät ab brechen. Da unser Körper auf das Anlegen von Fettreserven pro grammiert ist, will er seine Energie speicher nach der Diät möglichst schnell wieder füllen. Viele Men schen nehmen daher bei einem Ende der Diät rasch wieder zu. Schlank werden und bleiben Sinnvoller als strenge Diäten sind kleine Änderungen im Ess und Bewegungsverhalten, die man ohne grossen Aufwand in seinen Alltag einbauen kann. Besonders empfehlenswert ist die mediterrane Küche mit viel Gemüse, Früchten, Nüssen, Fisch, Geflügel und Olivenöl. Auch Sportmuffel kön nen ihrem Körper mit zusätzlicher Bewegung Gutes tun: Anstelle des Lifts benutzt man die Treppe, statt auf den Bus zu warten, läuft man eine Haltestelle, statt ein EMail zu schreiben, besucht man den Kollegen im Nachbarsbüro. Die Bewegungsmöglichkeiten im Alltag sind vielfältig. MM Tipp Mit Coach zum Wunschgewicht Sie wollen Ihr Gewicht nachhaltig halten? Ein persönliches Gespräch kann dabei helfen. www.migrosimpuls.ch Impuls ist die neue Gesund heitsinitiative der Migros. 66 | MM2, 9.1.2017 | MIGROS-WELT Mini-Migros «Händ Sie Cumulus?» Risoletto, Bananen und LemonIceTea sind die Verkaufsschlager der MiniMigros. Rund 18 000 Kinder haben 2016 die Spielfiliale Mini-Migros besucht und sind in die Rolle des Kassierers, Kunden, Warenlager oder Industriemitarbeiters geschlüpft. Das über 100 Quadratmeter grosse «Verkäuferlis»Eldorado geht auch 2017 wieder auf Tour. Text: Nicole Ochsenbein Bilder: Mischa Christen Albion (6), Dierikon LU «Ich backe gern Brot im Backofen und räume es dann in die Regale ein. Am liebsten habe ich das lange, weisse Brot.» Sumaya (6), Kriens LU «Ich arbeite in der Fabrik, da hat man es streng und muss mega schnell springen. An der Kasse ist es lang weilig, da geht es ja nur ums Geld.» Ajlina (7), Dierikon LU «Am besten gefällt mir diese Maschine, die piepst und den Preis abliest – ich habe vergessen, wie sie heisst. So, ich muss jetzt weiter arbeiten, ich bin viel zu langsam, die Schlange ist schon sooo lang!» MIGROS-WELT | MM2, 9.1.2017 | 67 Jari (6), Eschenbach LU «Ich habe keine Zeit zum Reden … Ich muss mit dem Zug die Sachen ins Geschäft bringen.» Angela (33), Mutter von Celine Celine (6), Eschenbach LU «Ich spiele gern ‹Verkäuferlis›. Am liebsten bin ich an der Kasse, weil man da so viele schöne Sachen verkaufen kann. Blöd ist, dass die jetzt gerade besetzt ist.» «Es war meine Mutter, die mich auf die Mini-Migros aufmerksam gemacht hat. Sie hat anno dazumal im Migros-Wagen gearbeitet und ist deshalb immer auf dem Laufenden. Meine Kinder sind schlicht begeistert.» Tomek (31), Vater von Devin, Dübendorf ZH Devin (5) «Am liebsten arbeite ich in der Fabrik und räume Sachen weg. Hier gibt es immer so viel zu tun.» «Mein Sohn hat mich quasi dazu gezwungen hierherzukommen. Er hat sich sogar mehr auf die Mini-Migros gefreut als auf die Circus-KnieShow heute Nachmittag.» Marius Tschirky ist Pädagoge und Kopf der Band «Marius und die Jagdkapelle». Marius Tschirky «Kinder sollen frei spielen können» Marius Tschirky, Sie haben die Mini-Migros mitentwickelt. Wie erklären Sie sich deren grossen Erfolg? Kinder lieben es, den Alltag der Erwachsenen nachzu ahmen und mit ihrer Fantasie auszuschmücken. Die MiniMigros bietet ihnen genau das. Im Gegensatz zum realen Einkaufstrip in die Migros mit Mami und Papi dürfen sie hier aber ohne Schimpfis das Wägeli mit 30 Tafeln Schoggi beladen … Welche Grundidee steckt hinter der Mini-Migros? Als Pädagoge bin ich natür lich begeistert von der Mini Migros. Das Verkäuferlispiel macht den Kindern nicht nur Spass, sondern sie können dabei auch einiges lernen. So müssen sie die verschiedenen Rollen als Kassierer, Logisti ker und Kunde untereinander aufteilen und miteinander kommunizieren, damit der Spielfluss gewährleistet ist. Ausserdem erhalten sie Spiel geld und lernen so, mit Geld umzugehen. Erwachsene müssen draussen bleiben. Wieso? Ich weiss, eigentlich würden wir ja selber gern mitspielen. Wären die Eltern aber dabei, würde sich das Spielverhalten der Kinder ändern. Sie sollen ohne Anleitung frei spielen und ihre Problemchen selber lösen können. MM Die Mini-Migros ist das ganze Jahr über auf Tour. Hier finden Sie alle Orte und Daten: www.vonuns-vonhier.ch/ mini-migros
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