EDUZH-Standpunkt 1/2017

Christlich-politische Monatszeitung
Offizielles Organ der EidgenössischDemokratischen Union EDU
37. Jahrgang | Nr. 1 | Jan. 2017 | www.edu-schweiz.ch
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Zum Jahr und Leser
Auflage: 23 500
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RÜCK- UND AUSBLICK
KANTON ZÜRICH
Gott sei Dank!
Neun Tage lang war im Zürcher Oberland
«Life on Stage» angesagt. In einem riesigen
Zelt wurden die wahren Lebensgeschichten
von Murti, Rita und Rebekka als Musical
aufgeführt. Sie haben aus der Hoffnungslosigkeit zu Jesus gefunden. Das hat sie
total verändert. Heute habe ich erfahren,
dass in diesen neun Tagen weit über 300
Leute eine bewusste Entscheidung für
Jesus getroffen haben. Er wird auch diese
Menschen und ihr Leben komplett verändern. Das sind Wunder, welche Hoffnung
geben. Hoffnung auf göttliche Veränderung,
die unser Land dringend nötig
hat. Gott sei Dank für solche
Wunder!
Erich Vontobel
Kantonsrat
Bubikon
Wunsch nach
Frieden
Einige Erfahrungen und Erlebnisse des zu
Ende gehenden Jahres werden wir alle mit
in das kommende Jahr nehmen. Viele emotionale und aufwühlende Ereignisse haben
uns im Jahre 2016 bewegt.
Schreckliche Kriegsgeschehen, Verfolgungen und Vertreibungen
sind uns allen sehr nahe gegangen. Die Wahlen in Amerika waren
von erschreckenden Falschinformationen und Fehlprognosen
überschattet. Der neue Präsident wurde im Vorfeld von vielen
Medienkanälen aufs äusserste angegriffen. Vieles wurde aufgedeckt – Verantwortliche hoffentlich zur Rechenschaft gezogen.
War dieser Wahlkampf ein Test für künftige Volks- und Nationenaufhetzungen? Wurde im grossen Stil geübt, was jederzeit
gegen Minderheiten angewendet werden könnte? Können wir
den nationalen und internationalen Medien und Berichterstattungen noch weniger vertrauen?
Als Christen wollen wir auch in der Fürbitte vor Gott für unseren
Frieden einstehen und uns bewusst werden, mit wie vielen Vorteilen wir in unserem Land immer noch leben dürfen.
Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, für das kommende 2017 Gottes reichen Segen, viel Freude und Kraft.
Hans Moser, Präsident EDU Schweiz
Ein segensreiches
«Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und
lege einen neuen Geist in euch.» Hesekiel 36,26a
2017
wünscht Ihnen die
EDU Kanton Zürich
Bild: pixabay.com
EDU SCHWEIZ
AUFBAU IN DEN KANTONEN
Keiner zu klein …
… eine EDU-Sektion zu sein.
Dies gilt für jeden Kanton.
Und die EDU Schweiz gibt
Hilfestellung auf diversen
Ebenen, damit sich Christen zukünftig in noch mehr
Kantonen für politische
Anliegen, die sich an der
Bibel ausrichten, engagieren können.
Bild: pixabay.com
Mit dem politisch-ethischen Profil der
EDU sind der «EDU-Standpunkt» und in
der welschen Schweiz das «Impulsion»
zwei wichtige Informationshilfen für
Christen. In den meisten Kantonen geht
dies weit über die EDU-Mitgliedschaft
hinaus. Die grosse Herausforderung ist,
wie Leser als aktive Mitglieder gewonnen
werden können.
Bild: Eveline Rytz
echten und interessanten Fragen als durch
das Geben von gescheiten Antworten.
Der Auf- und Ausbau der EDU beginnt
vielleicht in Ihrem Kanton mit Ihrer Frage: «Ich verstehe Ihr Anliegen nicht ganz.
Können Sie es mir genauer erklären?»
Die EDU-Leitung und -Mitarbeiter wollen
Mitchristen nicht ein schlechtes Gewissen bezüglich mehr Engagement einreden, sondern motivieren, ihre vorhandene Zeit bestmöglich zum Wohl unseres
Staatswesens und unserer Gesellschaft
einzusetzen. Es lohnt sich für uns alle,
unsere Möglichkeiten gelegentlich neu
zu überdenken und unsere Zeit gezielt
einzusetzen. Und es lohnt sich für jede
christliche Gemeinde, Mitglieder für öffentliche Engagements abzudelegieren.
EDU-Standpunkt – Januar 2017
Kompetenz – woher und
wozu?
2
In kleinen Sektionen ist es nicht einfach,
sich gemeinsam politische Fachkompetenz zu erarbeiten. Ich bin der festen
Überzeugung, dass wir da anderen nichts
vormachen müssen. Überzeugender als
vorgespielte Kompetenz wirkt echtes Interesse. Es gab schon Gespräche, bei denen
ich nur Fragen stellte, und mir das Gegenüber am Schluss sagte: «Ich fand das
Gespräch mit dir total interessant.» Ja, ich
hatte dazugelernt und mein Gegenüber
spürte mein Interesse. Wir hatten beide gewonnen. Wir gewinnen also mindestens
so viele Sympathien durch das Stellen von
Herausgeber / Redaktion
EDU-Standpunkt
Postfach 43, 3602 Thun
Faktor Glaube
Faktor Zeit
Impressum
Administration und
Wir glauben an den Gott der Bibel, der die
Welt in Händen hält. Wir glauben an den
Gott, der scheinbar Unmögliches möglich
macht. Die meisten christlichen Werke
begannen mit einer Einzelinitiative und
waren vorbereitet durch oft unbekannte
Beter. Keiner zu klein, ein Beter zu sein!
Die Faktoren Glaube und Gebet werden
von Gott eingesetzt.
Adressmutationen
033 222 36 37
[email protected]
Redaktion und Marktplatzinserate
033 222 37 07
[email protected]
Fax 033 222 37 44
Anzeigenverkauf (ohne Marktplatz)
031 818 01 42
Ganz konkret – in Ihrem
Kanton?
Fragen Sie sich, was Sie ganz konkret in Ihrem Kanton machen könnten? Kommen
Sie mit Ihrem EDU-Kantonalvorstand
oder mit der EDU-Leitung und -Mitarbeitern darüber ins Gespräch! Wir freuen
uns, Sie auf Ihrem Polit-Weg zu begleiten.
Ein Projekt, das im Appenzellerland, in
Graubünden und Glarus in der Pilotphase
steckt, ist der dem «EDU-Standpunkt»
beiliegende Rundbrief (Newsletter) für
die kleineren Sektionen, mit dem wir die
ganze Standpunkt-Leserschaft mit mehr
kantonalen Inhalten erreichen. Wir freuen uns, wenn aus diesen Pilotprojekten
«Flächenbrände» entstehen.
[email protected]
Postcheck 30-23430-4
(IBAN CH 35 0900 0000 3002 3430 4)
www.edu-schweiz.ch
– (inkl. 2,5 % MWST)
Abo: CHF 30.– / 25 C
Redaktion
Hans Moser, Daniel Beutler, Arthur
Gasser, Roland Haldimann, Thomas
Käser, Lisa Leisi, Martin Lex,
Markus Reichenbach, Daniel Suter,
Eveline Rytz (Schlussredaktion),
Harold Salzmann (Layout)
Schreibende geben ihre
persönliche Ansicht wieder.
Layout: EDU
Druckvorstufe, Druck und
Spedition: Jordi AG, Belp
David Gysel
Erscheint monatlich, 11 Ausgaben
EDU SCHWEIZ
Wir suchen Mitglieder für die
Geschäftsleitung
Die vier Abstimmungsdaten
für das Jahr 2017 stehen
fest und wir werden über
einige spannende Vorlagen
befinden können. Die vergangenen Abstimmungen
haben gezeigt, dass die
Pro- und Kontralager oft
sehr nahe beisammen sind
und es oft nur wenige Stimmen sind, die entscheiden.
Die Arbeit in der Geschäftsleitung der
EDU Schweiz ist interessant und vielseitig.
So gehört es zu ihrer Aufgabe, die viermal
im Jahr stattfindenden Bundesvorstandssitzungen der Kantonsvertreter und die
am darauffolgenden Tag über die Bühne
gehenden Delegiertenversammlungen
mit der Fassung der Parolen für die Eidgenössischen Abstimmungen zu organisieren.
Mindestens 5 – 7 Personen treffen sich
über das Jahr verteilt zu 11 Sitzungen der
Geschäftsleitung der EDU Schweiz. Laufende Geschäfte, aber auch EDU-interne Führungsaufgaben gemäss Statuten
dominieren die Traktanden der Sitzungen.
So unterschiedlich wie die Aufgaben in der
Geschäftsleitung, ist auch die personelle
Zusammensetzung. Jedes Mitglied ist gemäss seinen Fähigkeiten verantwortlich
für ein Ressort, Ressorts, welche intern
aufgeteilt werden. In unserem Gremium
können Männer und Frauen mit unterschiedlichem beruflichen Hintergrund
oder politischer Erfahrung vertreten sein.
Ein brennendes Interesse für die Anliegen
und Aufgaben der EDU sowie ein persönliches «Gott erleben» sind aber Bedingung.
Mitgliederversammlung
Die Mitglieder der Geschäftsleitung werden von der Mitgliederversammlung
gewählt, welche das nächste Mal am
8. April 2017 stattfinden wird. Nebst wei-
teren Geschäften stehen auch Neuwahlen an, da wir in unserem Gremium in
den letzten Monaten aus verschiedenen
Gründen einige Abgänge zur Kenntnis
nehmen mussten.
Melden Sie sich doch bitte persönlich
bei uns oder teilen Sie uns mit, wenn Sie
jemanden gerne für eine Geschäftsleitungsaufgabe vorschlagen möchten.
Interessierte können ab Januar gerne als
Zuhörer an unseren Sitzungen teilnehmen.
Gerne erwarten wir Ihre persönlichen
Anfragen und Anmeldungen auch via
Kantonalpräsidenten oder an das Sekretariat der EDU Schweiz in Thun.
Hans Moser Präsident EDU Schweiz:
079 610 42 37
Roland Haldimann Vizepräsident EDU
Schweiz : 079 435 36 40
Harold Salzmann, Sekretariat EDU, Thun:
033 222 36 37
Wir freuen uns auf Sie!
Hans Moser, Präsident EDU Schweiz
EINE FRAGE AN FRANZISKA MÜLLER
Aktiv wurde ich bei der EDU, nachdem
mich der Präsident der Kantonalpartei,
Roland Haldimann, angefragt hatte, ob
ich das Sekretariat übernehmen könnte. Sein «Urvertrauen» in die Fähigkeiten von Pflegefachfrauen hat mitgeholfen, meine Zweifel zu überwinden. Ich
habe meine anfänglich doch zögerliche
Zusage bis anhin nie bereut – im Gegenteil. Die von der EDU vertretenen
Werte kann ich voll und ganz unterstützen. Mit unserer Einstellung werden wir zwar nie die grossen Massen
von Anhängern anziehen. In unserer
Gesellschaft und unserem politischen
Umfeld werden wir jedoch immer den
entscheidenden Unterschied ausmachen. Unser Gott hat uns berufen, Salz
zu sein. Sehr wenig davon macht eine
Speise geniessbar oder die Infusionslösung für den Patienten verträglich…
«Wenn aber das Salz fade geworden ist…»
In einer Nation, die sich leider immer
mehr von den christlichen Wurzeln
und Werten verabschiedet, braucht es
dringend die Stimme einer EDU. Unser
Wegweiser (unsere Grundsätze und
wofür wir unsere Stimme erheben) ist
bereits etwas im Baum eingewachsen,
vielleicht nicht mehr so glänzend und
schillernd und für manche total unattraktiv und ewiggestrig. Aber davon lassen wir uns nicht beirren und streben
immer noch das «alte Ziel» an.
Weshalb politisiere ich bei der EDU? –
Weil es so unkompliziert ist. Die EDU
muss sich nicht ständig neu erfinden,
sondern entnimmt ihr Parteiprogramm dem ältesten und meistgelesenen Buch der Welt. – Wow!
Franziska Müller, 40 J., verheiratet, Dipl.
Pflegefachfrau HF, Sekretärin EDU AG,
wohnhaft in Suhr AG
EDU-Standpunkt – Januar 2017
Weshalb politisieren Sie bei der EDU?
3
ZUNEHMENDE RECHTLOSIGKEIT IN DER SCHWEIZ
Werden die freien Schweizer wieder
zu Untertanen?
Bis zum Übergang ins
19. Jahrhundert lebte das
gemeine Volk ohne Rechte.
Die Herren, Adelige, Reiche
und der Klerus hatten das
Sagen. Sie zogen Steuern
ein und sprachen Recht.
Das Volk hatte nur Pflichten. Es herrschte Willkür und
das Recht des Stärkeren.
Mit dem Einfluss Napoleons Anfang des
19. Jahrhunderts änderte sich diese Situation. Rechtsgleichheit, Presse-, Vereins-,
Niederlassungs-, Glaubens-, Handels- und
Gewerbefreiheit wurden nach und nach
eingeführt. Doch erst 1830 begannen sich
die Forderungen der Französischen Revolution auszuwirken, indem die liberalen
Kräfte hartnäckig die neuen freiheitlichen
Rechte durchsetzen konnten.
Mit der Annahme der Bundesverfassung
am 12. September 1848 wurde aus dem
Staatenbund ein Bundesstaat, der den
Schweizer Bürgern Rechte und Freiheiten in einem Masse garantiert, wie es die
anderen Völker Europas bis heute nicht
kennen.
Bild:Harold Salzmann
•
•
EDU-Standpunkt – Januar 2017
Und heute?
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Seit einigen Jahren wird die Handlungsfreiheit der Bürger zusehends von Staat
und Politik beschnitten, eine Entwicklung, welche in der ganzen westlichen
Welt mit Erschrecken feststellbar ist.
Parteien versuchen diesen Entwicklungen mit Initiativen entgegenzutreten,
Demonstrationen der Massen weisen auf
diese ungewollte voranschreitende Macht
des Staates hin. Folgende Tatsachen lassen
erkennen, dass es mit unserer Freiheit rapide bergab geht:
• Auf allen drei Staatsebenen (Gemeinde,
Kanton und Bund) engt uns eine gewaltige Gesetzesflut immer mehr ein.
Jedes Jahr erhalten Tausende von neuen Gesetzen ihre Rechtskraft. Das geht
meistens auf Kosten der individuellen
Freiheit.
• Durch den Ausbau von öffentlichen
Stellen in den letzten 15 Jahren auf allen
drei Ebenen dürfte der Bestand nun über
100 000 betragen. D. h. die Staatsquote
wächst kontinuierlich, als Folge davon
•
•
•
werden wir mehr kontrolliert, in unserem Handeln (z. B. KESB) eingeschränkt
und natürlich mehr besteuert.
Der Bundesrat und die Vereinigte Bundesversammlung halten sich nicht mehr
an unsere Verfassung, indem vom Volk
in einer Abstimmung angenommene
Gesetze nicht mehr umgesetzt werden
(z. B. Masseneinwanderungsinitiative).
Es wird uns weisgemacht, dass unsere Gesetze an internationale Abkommen anzupassen sind. Wir werden von
supranationalen Organisationen und
Staaten – OSZE, EMRK (Europäische
Menschenrechtskonvention), KyotoAbkommen, EU, UNO, Völkerrecht usw.
– eingeschränkt und kontrolliert.
Die USA zwingen uns Schweizer Bürger
beim Eröffnen eines Bankkontos auf
einer Schweizer Bank ein Formular auszufüllen, das uns als Nichtanleger von
USA-Anlagen ausweist! Verweigere ich
das Ausfüllen des Formulars, werde ich
von den US-Behörden angegangen!
Der Bundesrat gedenkt ein Rahmenabkommen mit der EU zu unterzeichnen,
dessen Folgen der Todesstoss für die
Souveränität unseres Landes bedeutet.
Fremde Richter und EU-Gesetze würden über unseren Schweizer Gesetzen
stehen.
Wir werden von unserer obersten Behörde gedrängt, unseren CO2 -Ausstoss
beim Verbrennen fossiler Treibstoffe
weiter zu minimieren (Auto, Heizung).
Mit Abgaben in Millionenhöhe will der
Staat unser Verbrauchsverhalten beeinflussen. Mit diesem Diebstahl wird
kein kg CO2 weniger ausgestossen! Die
Schweiz ist mit einem kleinen Anteil
von 0.7 % am internationalen CO2 -Ausstoss beteiligt. Der Verbrauch in kg pro
Kopf beträgt in: Katar 112, den USA 140,
Tschechien 24, der Schweiz 12, Weltdurchschnitt 10).
• Der Bundesrat greift vermehrt ins Abstimmungsgeschehen ein; er stellt seine
Meinung als die einzig richtige dar.
• Richter setzen sich über Volksentscheide
hinweg (Einbürgerungen, Abstimmungen).
• Die Bundes- und Staatsanwaltschaften
nehmen sich Kompetenzen wie in früheren Zeiten, als das Volk keine Rechte
hatte. Sie werden zu wenig kontrolliert.
Es herrschen Zustände wie zu Zeiten, als
Könige nach Belieben regierten. Obwohl
nach Jahren mangels Beweisen endlich
freigesprochen, tragen Betroffene die
Folgen. Sie haben ihre Stelle verloren,
wurden persönlich und gesellschaftlich
ruiniert. Firmen gingen Konkurs. Man
zeigt immer noch mit dem Finger auf sie.
• Die Polizei greift bei kleinsten Vergehen gnadenlos ein. Es werden Bussen
gesprochen, die in keinem Verhältnis
zum Delikt stehen.
• Die Presse wird vom Bundesrat zwecks
Beeinflussung der öffentlichen Meinung instrumentalisiert. (SRG-Swisscom-Ringier Werbe-Allianz)
• Die Energiewende wird dem Volk aufs
Auge gedrückt. Das im Bewusstsein,
dass das Konzept («Energiestrategie
2050») wegen den Unsicherheiten einer zukünftigen Strombereitstellung
und den anfallenden Kosten aller Wahrscheinlichkeit nach bei einer Volksabstimmung keine Chance hätte.
Wo die Macht des Staates zur Ohnmacht
des Bürgers wird, herrschen Unfreiheit
und Diktatur. Das sind keine erfreulichen
Entwicklungen der Rechtsstaatlichkeit.
Ich sinniere: Haben wir als Folge von
Stimmabstinenz und Gleichgültigkeit
vielleicht gar nicht so viele Rechte verdient? Könnte die Aussage «Das Volk hat
die Regierung, die es verdient», stimmen?
Martin Lex
ELEKTROSMOG KÖNNTE UNSERE GESUNDHEIT GROSSFLÄCHIG
GEFÄHRDEN
Sind Handys und andere WirelessGeräte gefährlich?
Können wir uns ein Leben
ohne Handys, schnurlose
Telefone und drahtlosen
Zugang zum Internet überhaupt noch vorstellen?
Oder wenigstens stark
eingeschränkt? Sind doch
diese Techniken auch ein
riesiges Geschäft. Warnende Stimmen will und soll
man nicht hören.
Vielfältige Auswirkungen
Bereits unser moderner Lebensstil mit
Stress, Giftstoffen, ungesundem Essen,
Schlafmangel und Medikamenten wird
zu oft als unvermeidbar hingenommen.
Noch viel weniger will man wahrhaben,
dass diverse Krankheiten durch Elektrosmog, also elektromagnetische Strahlungen, negativ beeinflusst, wenn nicht gar
verursacht werden können. Dazu gehören
insbesondere Hormonstörungen, einige
Krebsarten (v. a. Tumore im Gehirn, im
Auge oder Ohr sowie Leukämie), Fehlgeburten, Sterilität, Missbildungen, chronische Müdigkeit, Kopfschmerzen, Stress,
Schwindel, Herzprobleme, Autismus,
Lernstörungen, Schlaflosigkeit und Alz-
Bild: pixabay.com
heimer. Hunderte von Studien belegen
schädliche Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung auf das Immunsystem,
die Enzymsynthese, das Nervensystem,
die Lernfähigkeit, selbst auf Stimmungen und Verhaltensmuster. Damit wird
die Bevölkerung wiederum anfälliger für
andere Schädigungsfaktoren in der Umwelt, Viren und Bakterien, Stressfaktoren
sowie belastende Lebenssituationen. Insbesondere drahtlose Technologien wie
Handys, Bluetooth, PDAs (persönlicher digitaler Assistent/Westentaschen-PCs) und
Wireless Internet strahlen besonders stark.
Was hilft?
Leider ist ein Leben ohne die erwähnten
Technologien für viele Leute kaum mehr
vorstellbar. Zudem reagieren nicht alle
Menschen gleich empfindlich auf solche Strahlungen, und die Schädigungen
machen sich häufig erst nach langer Zeit
bemerkbar. Auch ist es im Einzelfall nicht
so einfach, die Ursache zu eruieren. Hinzu
kommen die grossen finanziellen Interessen, welche notwendige Massnahmen
nicht gerade begünstigen. Dass der Ständerat am 8. Dezember mit 20 zu 19 Stimmen eine massive Antennen-GrenzwerteErhöhung ablehnte, ist deshalb geradezu
ein Wunder.
Auch wenn die Meinungen noch weit
auseinander gehen, und sich das tatsächliche Ausmass an gesundheitlichen Beeinträchtigungen erst Jahrzehnte später
richtig manifestieren dürfte, gibt es doch
einige sinnvolle Hinweise, um mögliche
Schäden zu minimieren: So gilt, dass je
jünger jemand ist und je intensiver der
Gebrauch von Handys usw. ist, umso
grösser dürften die schädlichen Auswirkungen sein. Neben Empfehlungen, wie
Handys möglichst nicht nahe am Leib zu
tragen, lieber SMS zu schreiben, als mit
dem Handy zu telefonieren, sich möglichst so einzurichten, dass die Strahleneinwirkungen minimiert werden und Geräte, wenn immer möglich, auszuschalten,
gibt es weitere nützliche Vorkehrungen:
Vernünftige Headsets sowie (von der
US-Armee entwickelte) aktive und passive Störfeld-Technologien verwenden.
Hilfreich sind technisch-mechanische
Abschirmstoffe, wie z. B. jene der Firma
YSHIELD. Sie verkauft auch Produkte des
Abschirmstoff-Produzenten Swiss-Shield,
welcher in der Schweiz den weltweit einzigartigen sehr gesundheitsverträglichen
NICHT-leitfähigen Abschirmfaden produziert (www.yshield.com/ch). V. a. ist es
wichtig, seinen Schlafplatz zu schützen
und damit die Zeit der gottgegebenen
Körperregeneration, indem man (am besten ausnahmslos!) nachts alle Funkgeräte
ausschaltet. Im Falle von Strahlung von
aussen könnte man in einem Abschirmbaldachin (ohne Nanopartikel!) schlafen.
Eine gesunde Ernährung, die Verwendung
hochwertiger Fette und Öle sowie weiterer
Nahrungsergänzungen in Lebensmittelqualität helfen schliesslich, Zellschäden
zu reparieren.
EDU-Standpunkt – Januar 2017
Letzthin war zu vernehmen, dass die
Krankenkasse CSS neue Wege gehen
möchte, um ihre Versicherten zu 10 000
Schritten täglich zu bewegen, was mit
Prämienrabatten honoriert würde. Dafür müssten die dazu bereiten Personen
einen Schrittzähler tragen. Manche Geräte können auch gleich noch weitere
Gesundheitswerte direkt übermitteln,
was zu weiteren für die Krankenkassen
wünschenswerten Kenntnissen mit daraus zu folgernden Empfehlungen bis hin
zu finanziell nachteiligen Auswirkungen
führen dürfte. Elektromagnetische Strahlungen hingegen werden als Bedrohung
und mögliche Verursacher von Krankheiten noch völlig ignoriert. Dabei kommen immer noch mehr Strahlen verursachende Technologien dazu, so wie z. B.
das Internet der Dinge und die geplanten
fahrerlosen Autos.
Lisa Leisi
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ZUR ABLEHNUNG DER EHE-INITIATIVE IM KANTON ZÜRICH
Natürlich?
Nur gerade eine Partei
hatte die EDU-Initiative
«Schutz der Ehe» unterstützt, und nur 19 % der
abgegebenen Stimmzettel
trugen ein Ja. «Natürlich
war ein solches Resultat zu
erwarten», sagen manche.
Was war denn «natürlich»
rund um diese Abstimmung?
Bevor die grossen ethischen Umwälzungen in der Folge der 68er-Bewegung
sich von den Jugendkommunen in die
Chefetagen von Gesellschaft und Politik
emporarbeiteten, wussten die Stimmbürger noch, wofür sie stimmten, wenn sie
ein Gesetz zur Ehe annahmen. Mit der
Forderung nach der «Ehe für alle» könnte
dies ins Wanken geraten. Dem wollte die
EDU des Kantons Zürich zuvorkommen.
Was bleibt nach der massiven Abstimmungsniederlage?
EDU-Standpunkt – Januar 2017
«Natürlich» – eine
Definitionsfrage?
6
Die Debatte darüber, ob homosexuelle Verbindungen natürlich seien, wird
weiter einseitig geführt werden. Auch
wenn Spezialisten keine Spur eines
«Schwulen-Gens» finden und wenn
auch klar ist, dass Verhaltens- und Gefühlsweisen nicht einfach auf ein Gen
zurückzuführen sind, wird die mediale
Massenbewegung immer noch das Gegenteil behaupten. Definiert wird heute nicht
mehr durch körperliche Gegebenheiten
und schon gar nicht durch biblische
Gebote. Denn jeder definiert sich selber –
mindestens so weit, wie die salonfähigen
Medien dies unterstützen …
Inwieweit die Tierwelt als Argumente für
oder gegen menschliche Verhaltensweisen
herangezogen werden kann, wird auch
ein Zankapfel bleiben. Wir tun gut daran
zu bedenken, dass auch die Tierwelt zur
gefallenen Schöpfung gehört – was natürlich nicht bibelgläubige Personen kaum
interessiert. Aber vielleicht hilft dem
einen oder anderen die Frage, ob denn alle
tierischen Verhaltensweisen auch für uns
Menschen als normal gelten sollten.
Es bleiben auf alle Fälle riesige Kommunikations- und Gebetsaufgaben für die EDU.
Bild: zvg
Ehe – höchstes der Gefühle?
Und jetzt?
Natürlich wollen Menschen aus allen
sexuellen Orientierungen heiraten. Oder
etwa nicht? Da die Ehe eine auf gegenseitige Treue aufgebaute Verbindung ist,
ist den meisten gleichgeschlechtlichen
Personen mit ihren häufig wechselnden
Sexualpartnern vielleicht gar nicht wohl
bei diesem Gedanken. Und: «Häusliche
Gewalt in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften ist nicht nur ein häufiges
Phänomen, sondern auch ein Tabu.» (so
in der Insider-Zeitschrift «Mannschaft
Magazin»). Wären da vielleicht andere
Lösungsansätze für diese Personen hilfreicher – wenn auch in den Medien weniger
willkommen? Und die verbale Gewalt, die
auch in vielen Print- und sozialen Medien
gegen die EDU-Vertreter angewandt wurde,
hat hoffentlich auch nicht das letzte Wort
(siehe auch «EDU in Aktion» auf S. 13).
Natürlich bleibt bei der Ablehnung einer
Initiative immer alles beim Alten. Und so
gilt auch im Kanton Zürich wie im Rest
der Schweiz weiter die vom Bundesgericht und vom Europäischen Gerichtshof
für Menschenrechte gestützte Definition
der Ehe als Beziehung zwischen Mann
und Frau. Und natürlich liegt es an uns
Christen, der Gesellschaft den Wert der
Ehe zwischen Mann und Frau glaubhaft
vorzuleben – auch angesichts der kommenden bundesparlamentarischen Debatte über den ideologischen Ruf nach
einer «Ehe für alle». Haben wir den Mut,
als EDU biblische Werte auf allen Ebenen
hochzuhalten!
Natürlich die falsche
Strategie?
Das Eherecht gehöre auf die Bundesebene,
begründeten selbst die beiden Parteien mit
christlichen Vorzeichen ihre Ablehnung
der EDU-Initiative. Es könne doch nicht
jeder Kanton … Aha?! Aber warum kann
denn der Kanton Zürich im Alleingang
sagen: «Der Staat kann neben der Ehe auch
andere Formen des Zusammenlebens anerkennen.» (so im Artikel 13 der Zürcher
Kantonsverfassung)? – Und vor einem Jahr
sei die Ehe-Definition auf Bundesebene
schon einmal abgelehnt worden, wird
nachgeschoben. Aber dort war über eine
nicht sehr glückliche Kombination von
Ehe-Definition mit einer Steuervorlage
abgestimmt worden. Die EDU hatte jene
Vorlage bekanntlich ohne parteipolitische
Scheuklappen doch unterstützt, weil die
beiden Aspekte der Initiative in sich unterstützenswert waren.
David Gysel
ZAHL DES MONATS
400 115
Im Jahr 2 015 hab en gut
400 000 Paare den Bund der
Ehe geschlossen. Das ist eine
Steigerung um 14 000 bzw. 3,6 %
gegenüber 2014 (386 000).
Für Anita Keller von der Zentrale
für Ehe- und Familienberatung
in Zürich ist klar: «Menschen in
Ehen werden älter, sind seelisch
gesünder und können im hohen
Alter auch eher noch auf einander aufpassen.» Und das wiederum sei eine finanzielle Entlastung
für die Allgemeinheit.
Eveline Rytz
JUDEN IN DER SCHWEIZ
In Sicherheit oder sich selbst
überlassen?
Dieser Bericht basiert auf einer Analyse des
Schweizerischen Kompetenzzentrums für
Menschenrechte (SKMR). Auch ist er das
Resultat eines Verfahrens zur Selbstevaluation, das die Schweiz anlässlich ihrer
OSZE-Präsidentschaft im Jahr 2014 aufgestellt hatte. Jeder Mitgliedstaat kann damit
selbst seine Bemühungen im Kampf gegen
den Antisemitismus überprüfen.
Gemäss diesem Bericht wohnen ungefähr
18 000 Personen jüdischen Glaubens in
der Schweiz. Sie konzentrieren sich v. a.
in den Agglomerationen Zürich, BaselStadt und Genf. Mehr als 80 % von ihnen
besitzen die Schweizer Nationalität. Einige Kantone anerkennen die jüdische
Gemeinschaft nach öffentlichem Recht:
Basel-Stadt, Freiburg, Bern, St. Gallen und
Zürich – der Kanton Waadt mit einer etwas
reduzierten rechtlichen Anerkennung.
In etwa der Hälfte der Schweizer Kantone
existieren jüdische Friedhöfe.
Schweizer Haltung
Die Niederlassungsfreiheit für die Juden
in der Schweiz und die Gleichheit vor
schweizerischem Gesetz waren am 14.
Januar 1866 beschlossen worden. Nichtsdestotrotz besagt eine von der Fachstelle
für Rassismusbekämpfung (FRB) lancierte
und im Jahr 2015 dokumentierte Sondierung, dass im Jahr 2014 11 % der befragten Personen konsequent stereotypische
Einstellungen Juden gegenüber zeigten.
9 % der zwischen 2010 und 2014 dreimal
befragten Personen äusserten konsequent
negative Meinungen. Dabei sind kaum Unterschiede in der Meinung von Schweizern
oder Äusländern bemerkbar. Der Sondierungsbericht sagt weiter: «Vorkommnisse
Bild: Synagoge Beth-Yaacov in Genf / commons.wikimedia.org
in Zusammenhang mit Judenfeindlichkeit
ereigneten sich insbesondere im Sommer
2014. Ausgelöst durch die Intensivierung
des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern (Israelische Militäroperation
Schutzlinie vom 8.7 – 26.8.2014 als Reaktion auf anhaltenden Raketenbeschuss aus
dem Gazastreifen), verzeichneten v. a. die
sozialen Netzwerke eine Zunahme von
antisemitischen Attacken.»
Die Schweiz schloss sich 1994 dem Internationalen Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung an und respektiert offiziell diese
Verpflichtungen. Ich sage «offiziell», weil
ich den Unterschied zwischen den offiziellen Aussagen zugunsten des Schutzes der
Juden in der Schweiz einerseits und dem
anti-israelischen (im Grunde anti-jüdischen) Hass innerhalb der UNO andererseits sehe, ein Hass, der durch die offizielle
Schweiz nicht an den Pranger gestellt wird
(siehe auch Interview auf S. 8 –10).
Wer ist für staatliche
Sicherheitsmassnahmen
verantwortlich?
Der kürzliche Bericht stellt fest, dass der
Schutz von jüdischen Einrichtungen «eine
Angelegenheit von nationaler Tragweite» ist. Die Kompetenzen zu konkreten
Massnahmen lägen aber bei den Kantonen. Im Auftrag des bundesrätlichen
Sicherheitsausschusses organisierte das
Bundesamt für Polizei (fedpol) am 2. Mai
2016 in Zusammenarbeit mit den Kantonen eine Zusammenkunft mit jüdischen
Organisationen und der Stadt Zürich. Der
Austausch sollte damit intensiviert und
institutionalisiert werden. Aber das EDI
sieht «zurzeit weder eine Verfassungsnoch eine Rechtsgrundlage für eine Mitbeteiligung des Bundes an den Kosten
von Sicherheitsmassnahmen für jüdische
Einrichtungen».
Der folgende Vorschlag im EDI-Bericht
hat eine gewisse Irritation innerhalb der
jüdischen Gemeinschaft in der Schweiz
hervorgerufen: «Zur Finanzierung ihrer
Sicherheitskosten könnten die jüdischen
Organisationen eine Stiftung errichten.
Sie könnten eine namhafte Summe als
Vermögen für die Finanzierung von
Sicherheitsmassnahmen ihren Mitgliedergemeinden widmen, welche als
Destinatäre der Stiftung zu betrachten
wären.» Herbert Winter, Präsident des
Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG), findet diesen Vorschlag
inakzeptabel. «Juden werden überall auf
der Welt von Terroristen angegriffen, weil
sie Juden sind – diese Gefahr ist auch in der
Schweiz real, wie der Bericht festhält. Und
nun sollen wir weiterhin selber für unsere
Sicherheit aufkommen. Das ist Aufgabe
des Staates», wird er in einer Pressemitteilung des SIG zitiert. Der SIG fordert,
dass die rechtliche Basis für zusätzliche
Sicherheitsmassnahmen voll ausgeschöpft
oder noch geschaffen wird. Sie fügt an: «In
den meisten Nachbarländern der Schweiz
übernimmt der Staat einen Grossteil der
Sicherheitskosten und stellt zudem Sicherheitspersonal zum Schutz von jüdischen
Einrichtungen.»
EDU für staatliche
Sicherheitsmassnahmen
Die EDU engagiert sich «für eine klare
Zuordnung der Aufgaben der öffentlichen
Sicherheit an Polizei, Grenzwachtkorps
und Armee, nicht an Privatfirmen» (so im
EDU-Aktionsprogramm).
Schlussfolgerung: Ich bin – ganz persönlich – überzeugt, dass da, wo man die jüdische Gemeinschaft nicht schützen will,
auch die christliche Gemeinschaft keinen
Rückhalt im Staat hat.
EDU-Standpunkt – Januar 2017
Die Sicherheit der jüdischen
Gemeinschaften in Europa
kommt regelmässig aufs
politische und mediale
Tapet. Am 17. November
2016 veröffentlichte das
Eidgenössische Departement des Innern (EDI) einen
«Bericht über die Massnahmen des Bundes gegen
Antisemitismus in der
Schweiz».
David Gysel
7
IM GESPRÄCH
Bilder: zvg
«Unser Ziel: Informationsvermittlung
zwecks Aufklärung»
Mit wenigen Ausnahmen ist die Berichterstattung der Medien über Israel sehr einseitig,
oft falsch oder polemisch, manchmal gar herablassend. Es gibt aber eine Stiftung,
welche sich zur Aufgabe gemacht hat, differenzierte Informationen, Fakten und Analysen sowie Kommentare über Israel, seine Beziehungen zu den Nachbarn und den Nahostkonflikt zu verbreiten. Die EDU im Gespräch mit der Redaktion der Audiatur-Stiftung Miriam Moschytz, Chefredaktorin und Gerardo Raffa, Redaktor/Webmaster.
EDU-Standpunkt – Januar 2017
«EDU-Standpunkt»: Seit wann gibt
es die Audiatur-Stiftung und weshalb
braucht es sie?
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Miriam Moschytz: Der Entschluss, im
Jahr 2011 eine Medienplattform zu gründen, welche Hintergrundinformationen
zu Israel und dem Nahen Osten, aber auch
zu Antisemitismus anbietet, basierte auf
der Beobachtung, dass die Mainstream
Medien fast ausschliesslich einseitig über
den Israel-Palästina-Konflikt berichteten,
und zwar fast immer zu Ungunsten Israels.
Der Gründer, Dr. Josef Bollag, kam damals
zur Einsicht, dass die Medien hermetisch
gegen andere Informationen, welche auch
Israels Perspektive vertraten, abblockten,
und dass die Schweizer Bevölkerung sowohl das Recht als auch die Pflicht hat,
andere Quellen zu beziehen, bevor sie Israel
beurteilen – so wie der Name andeutet,
der auf dem lateinischen Prinzip gründet: «Audiatur et altera pars» (Höre auch
die andere Seite, bevor Du urteilst). Die
Gründung basiert auch auf der Einsicht,
dass die voreingenommene, einseitige und
undifferenzierte Kritik an Israel nicht etwa
einem Humanismus entspringt, sondern
eine zeitgemäss angepasste Form des neuen
Antisemitismus ist.
Sie bekennen sich offen zum Staat Israel
und für eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Nahostkonflikt. Erwächst Ihnen daraus Opposition?
Gerardo Raffa: In meinem persönlichen Umfeld habe ich bisher keine Opposition erlebt – eher Interesse und Neugierde.
In politischen Gesprächen ist es allerdings
schon vorgekommen, dass ich auf offene
Opposition bis zu persönlich abwertenden Kommentaren gestossen bin. Im politischen Umfeld musste Audiatur-Online
auch schon einige Stürme überstehen, in
letzter Zeit ist aber glücklicherweise das
Interesse grösser geworden.
Miriam Moschytz: Wir werden oft in eine
rechtsextreme Ecke gestellt, mit welcher
wir uns aber nicht identifizieren. Ich glaube, dass ein solches Label denjenigen Menschen dient, die partout nicht bereit sind,
Fakten zu hören, welche ihre vorgefasste
Meinung zu Israel in Frage stellen könnten.
Wie und wo finden Ihre Projekte und
Berichte Eingang?
Miriam Moschytz: Unser prioritäres Ziel
heisst Informationsübermittlung zwecks
Aufklärung. Obwohl es verschiedene Formen dazu gibt, ist die Übermittlung durch
die Medien immer noch die Nummer
eins, und darauf konzentrieren wir uns.
Deshalb unterhalten wir die Medienplattform «Audiatur-Online» mit täglich neuen
Berichten und Beiträgen, die von vielen anderen deutschen pro-israelischen Medienplattformen übernommen und verbreitet
werden. Wir würden gerne Informationsveranstaltungen organisieren, aber dazu
fehlen uns schlicht die Finanzen.
Gerardo Raffa: Unsere Berichterstattung
wird in der Zwischenzeit auf verschiedenen
Kanälen wahrgenommen. Nicht nur in den
klassischen Medien, in welchen wir schon
einige Male als zuverlässige Quelle erwähnt
oder von diesen angefragt wurden, sondern
auch in sozialen Medien wie Facebook oder
Twitter. Unser wöchentlicher Newsletter,
der mittlerweile über 1000 Abonnenten
hat, wird u. a. auch von Journalisten und
Politikern gelesen.
Wie wird Ihre Stimme wahrgenommen?
Miriam Moschytz: Wir hören v. a. Stimmen der Dankbarkeit, und zwar von jenen,
die unter der einseitigen und oft falschen
Berichterstattung über Israel leiden, und
endlich ein Medium gefunden haben, welches eine andere Perspektive formuliert.
IM GESPRÄCH
Wo stehen Sie politisch und konfessionell?
Gerardo Raffa: Audiatur ist politisch wie
auch konfessionell unabhängig. Dies zeigt
sich sowohl im Stiftungsrat wie auch in
der Redaktion, in welcher Christen, Juden
und Säkulare gemeinsam arbeiten.
Miriam Moschytz: Ich bin jüdisch und
zwar modern-orthodox. Gerade aus dieser
Überzeugung heraus, ist mir das Wohl
aller Menschen wichtig, auch jenes der
Palästinenser. Andererseits bin ich auf
keinen Fall bereit, die Existenz Israels auf
dem Altar der politischen Korrektheit und
des verdeckten Antisemitismus zu opfern.
Persönlich würde ich dazu stehen, Gebiete in einem sicheren und ernstgemeinten Friedensabkommen abzugeben – so
Miriam Moschytz, geb. 1965, geschieden, 2 Kinder
MA in Germanistik mit Schwerpunkt
Holocaustliteratur an der Hebrew University, Jerusalem
Geschäftsführerin Audiatur-Online
Hobbys: Wandern, Reisen, Lesen, Lernen, Musik
Wohnhaft in Zürich
«Höre auch die andere Seite, bevor Du urteilst.»
wie Israel die im Sechstagekrieg eroberte
Halbinsel Sinai an Ägypten zurückgab.
Aber ich bin dagegen, Gebiete abzugeben, um die internationale Gemeinschaft
zu beschwichtigen und ihr zu beweisen,
dass Israel es «ernst» meint, und dabei die
Existenz der Israelis gefährdet wird, wie
das z. B. mit dem Abzug aus Gaza im Jahr
2005 geschehen ist. Das internationale
pathologische Gericht gegen Israel ist ein
Moloch, der immer weitere Opfer von Israel fordert und verschlingt, ohne das Wohl
Israels im Visier zu behalten. Die Entfernung von 21 jüdischen Siedlungen aus
Gaza hat seit Jahren einen Raketenhagel
auf Israel zur Folge. Wo war die internationale oder europäische Empörung? Gab
es Demonstrationen?
Wie finanzieren Sie sich?
Miriam Moschytz: Dies ist unser wunder
Punkt: Obwohl wir zahlenmässig stetig
wachsen – sowohl an Leserzahlen als auch
Beiträgen – werden wir heute von einigen
wenigen Privaten finanziert. Dies ist auf
die Länge unhaltbar. Wenn wir nicht bald
andere finanzielle Quellen finden, sieht
die Zukunft von Audiatur schlecht aus.
Gerardo Raffa, geb. 1965, verheiratet,
1 erwachsener Sohn
Lehre als Koch, danach via Informatik
in die Medienarbeit gelangt
Online Editor und Webmaster
Hobbys: Lesen, Garten
Wohnhaft in der Zentralschweiz
Welche Kriterien muss ein Journalist
erfüllen, um bei Ihnen arbeiten zu können?
Gerardo Raffa: Da wir nicht auf Rosen
gebettet sind, haben wir Autoren, die
hauptsächlich aus Überzeugung für Audiatur-Online schreiben. Dies ist auch
eines der wichtigsten Kriterien. Es dürfen
und sollen durchaus auch kritische und
differenzierte Texte bei uns erscheinen.
Was wir aber nicht unterstützen sind persönliche Angriffe auf Personen.
Miriam Moschytz: Unsere Journalisten
müssen natürlich am Wohl Israels interessiert sein und sein fundamentales Existenzrecht befürworten. Sie müssen aber
auch die Bedürfnisse der Palästinenser im
Visier haben – also ganz sicher keine Hetzer oder Rassisten sein. Sie müssen auch
fähig sein, Elemente des Konflikts oder
aber des Zusammenlebens zu erkennen,
welche sonst nicht beachtet werden, und
diese den Lesern nahebringen. Es liegt an
der undifferenzierten Berichterstattung
der Mainstream-Medien, welche ein oberflächliches und falsches Bild zeichnen
– das möchten wir ändern.
Gibt es Ihrer Meinung nach weltliche
Medien, welche unvoreingenommen
über Israel und den Nahostkonflikt berichten?
Miriam Moschytz: Ganz unvoreingenommen sind keine Medien – auch wir
nicht. Die Basler Zeitung bringt ab und zu
auch die Perspektive Israels, wobei meiner
Meinung nach auch zu wenig. Was ich mir
wünschte, wäre eine faire Berichterstattung, wobei jene Palästinenser und Israelis
zu Worte kämen, welche gerade aus einer
gesunden Selbstachtung heraus auch die
andere Seite respektieren. D. h. konkret:
Palästinenser, die nicht krankhaft an ihrer Opferrolle festhalten, sondern Gewalt
ablehnen und eine bessere Zukunft nach
demokratischen Werten für sich und ihre
Mitmenschen wünschen. Und von israelischer Seite keine selbsthassenden Juden,
wie sie regelmässig bei SRF vertreten sind.
Gerardo Raffa: Es gibt in der Schweiz wieder vermehrt differenzierte Berichte über
den Nahostkonflikt in den Medien. So z. B.
in der Basler Zeitung, der Weltwoche und
EDU-Standpunkt – Januar 2017
Sie haben Korrespondenten in Deutschland, Österreich, Israel und der Schweiz.
Sind Sie v. a. im deutschsprachigen
Raum aktiv?
Miriam Moschytz: Ja, denn es gibt sehr
wenige fundierte deutschsprachige Medienplattformen, die, ohne polemisch oder
herablassend zu werden, seriös berichten. Wir bringen Beiträge von jüdischen,
christlichen, und muslimischen Journalisten, was ich besonders schätze.
Gerardo Raffa: Die sogenannte DACHRegion (D, A, CH) ist in der Tat unser wichtigstes «Einzugsgebiet». Wir haben aber
natürlich auch Leserinnen und Leser aus
anderen Teilen der Welt.
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IM GESPRÄCH
teilweise auch der Neuen Zürcher Zeitung.
Nicht zu vergessen und auch sehr wichtig,
was das politische Spektrum betrifft, ist
natürlich der «EDU-Standpunkt»!
Was denken Sie über die internationale
Bewegung BDS (Boykott-Desinvestitionen-Sanktionen), welche sich politisch,
geographisch und kulturell gegen alles
Israelische wendet?
Miriam Moschytz: Die BDS-Bewegung
ist das zeitgenössische Äquivalent des
Plakats «Kauft nicht bei Juden», welches
in den 30er-Jahren in Deutschland vor
jüdischen Geschäften aufgehängt wurde.
Beweis dafür ist, dass die BDS-Aktivisten
gegen Länder, welche bekanntermassen
Menschenrechte verletzen, nicht zu Boykotten aufrufen – sondern nur gegen den
jüdischen Staat, der einzigen Demokratie
im Nahen Osten. Am meisten schockiert
mich die Reaktion all derer, die sie nicht
aktiv unterstützen: Die grosse Mehrheit,
welche dazu schweigt, entweder aus fahrlässiger Gleichgültigkeit, aus stillem Einverständnis oder aus offener Akzeptanz
wie kürzlich die EU. Dies ist schockierend
– nicht die antisemitische Kampagne einer
Minderheitsbewegung selbst, denn solche
gab es immer und wird es immer geben.
unsägliche Israel-Boykott-Aktionen unterstützen (siehe «EDU in Aktion» auf S. 13).
Was erwarten Sie in Bezug auf Ihre Stiftung und hinsichtlich des Staates Israel
von der Schweizer Politik?
Miriam Moschytz: Die Schweiz ist in vielem ein Licht unter den Nationen. Sie hat
in vielen Sparten Einmaliges vollbracht,
sie ist eine dynamische Demokratie, ein
Sozialstaat, der funktioniert wie sonst kein
anderer. Diese Insel des Friedens und des
Wohlstands ist aber nicht unverletzbar
und in Stein gemeisselt. Die Schweiz muss
sich der Realität stellen, bevor sie von dieser gewaltsam eingeholt wird. Israel könnte diesbezüglich eine grosse Hilfe sein, als
Einwanderungsland, das von der ersten
EDU-Standpunkt – Januar 2017
«Die EDU ist insofern herausragend, weil sie
als einzige Partei öffentlich und direkt Israel als
jüdischen Staat unterstützt und verteidigt.»
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War es in Deutschland nicht genau gleich?
Hätten Hitler und seine Schergen zum
Massenmord fortschreiten können, wenn
sich die deutliche Mehrheit dagegengestellt hätte? Für mich, als Tochter eines
Holocaustüberlebenden, hat sich mit der
BDS-Bewegung und ihrer Anerkennung
in der Welt als akzeptierter Bestandteil der
Meinungs- und Redefreiheit ein Albtraum
realisiert. Wenn sich dieser Bewegung
nicht bald eine lautstarke Mehrheit entgegensetzt, dann halte ich es für möglich,
dass uns dunklere Zeiten bevorstehen.
Gerardo Raffa: Bei BDS handelt es sich
um Antisemitismus, verkleidet als Bürgerinitiative. Die Nähe von BDS zum Terrorismus wurde von Audiatur-Online schon
mehrmals dokumentiert und ist auch
Sicherheitsbehörden bekannt. Trotzdem
finden sich immer wieder Schweizer Politiker und Politikerinnen, darunter sogar
Nationalräte der SP und Grünen, die solch
Stunde an von Terrorismus und Gewalt
bedroht war – Elemente, die uns hier in der
Schweiz inzwischen auch sehr beschäftigen. Das Problem ist, das die Schweiz – es
tut mir leid, dies sagen zu müssen – eine
inhärente Antipathie für das Jüdische
hat, sie hat die althergeholten Stereotypen noch nicht überwunden. Es ist kein
Judenhass, es ist einfach eine Distanz,
ein Unwohlsein dem Jüdischen gegenüber. Ich glaube, dass die Schweizer Politik
davon beeinflusst ist. Ich würde mir ein
Umdenken sehr wünschen, da sehe ich
auch die Audiatur-Stiftung als Brücke. Wir
haben Kontakte zu Parlamentariern in der
Schweiz und zu wunderbaren Personen
in Israel – aus allen Bereichen. Die Israelis bewundern die Schweiz für so vieles,
und ein vermehrter Austausch zwischen
diesen beiden kleinen Staaten könnte für
beide sehr bereichernd sein.
Wie stehen Sie zur EDU?
Miriam Moschytz: Als jüdische Frau, die
ihr Leben nach der Tora richtet, schätze
ich es sehr, dass es christliche Parteien
wie die EDU gibt, welche sich ebenso für
die christlichen Werte in der Schweiz einsetzen – viele Werte, die wir gemeinsam
haben. Ich glaube auch, dass die Jugend an
einem Mangel an spirituellen Inhalten leidet und unbewusst danach dürstet. Man
müsste einen geeigneten Weg finden, eine
solche Lücke mit christlichen, menschlichen und lebensfreudigen Werten zu
füllen, ohne von einer religiösen Kanzel
herunter zu predigen – hier sähe ich eine
Aufgabe für die EDU. Was die Solidarität bezüglich Israel anbelangt, kann ich
kaum genügend Worte finden, um meine
Dankbarkeit und Achtung für die EDU
in Worten auszudrücken. Israel braucht
Freunde wie die EDU.
Gerardo Raffa: Persönlich stehe ich positiv zur EDU, da diese Partei viele meiner
Werte vertritt und Israel als jüdischen Staat
anerkennt.»
Die Audiatur-Stiftung steht allen Parteien
innerhalb des demokratischen Spektrums
offen gegenüber. Die EDU ist insofern herausragend, weil sie als einzige Partei öffentlich und direkt Israel als jüdischen Staat
unterstützt und verteidigt. Dies schätzen
wir sehr und sind auch dankbar dafür.
Wie können bekennende Christen
Israel unterstützen?
Gerardo Raffa: Wichtig sind Gespräche
und Anlässe innerhalb der christlichen
Gemeinschaft und das Gebet.
Miriam Moschytz: Wahrheiten über Israel verbreiten – und dafür auch AudiaturOnline anderen bekannt machen. Viele
Menschen haben bezüglich Fakten über
Israel keine Ahnung und sind deshalb
von den einseitigen Medien leicht beeinflussbar. Christen können mit Leserbriefen, auch bei Medien wie SRF, ihre Kritik
anbringen und v. a. den antisemitischen
Kern der BDS-Bewegung aufdecken. Nicht
zuletzt sind Gebete für den Frieden Israels
und für all ihre Bürger und Bürgerinnen
wichtig und willkommen.
Frau Moschytz, Herr Raffa, wir danken
Ihnen für dieses offene Gespräch und
wünschen Ihnen, der Audiatur-Stiftung sowie Israel den reichen Segen
Gottes!
Interview: Eveline Rytz
Kanton Zürich
Der Mensch – seit Anbeginn der Zeit
Aufgrund einer Grippe schaute ich
seit langem wieder einmal TV. Es lief
eine Sendung, in der die Geschichten
der Götter der Antike erzählt wurden.
Ich war über den Inhalt erstaunt. Es ging
lediglich um sexuelle Leidenschaften,
Untreue, Betrug, Intrigen, Macht und
Reichtum. Von Zeus, dem Herrscher des
Olymps wird beispielsweise berichtet,
dass er zahlreiche Liebschaften einging.
Diese halfen ihm dabei, seine Macht über
die anderen Götter wie auch über die
Menschen zu festigen.
Solche Geschichten sind beinahe so
alt, wie die Menschheit selbst. Sie sind
ein Spiegelbild dessen, wie wir Menschen
sind und funktionieren. Ohne den Gott
der Bibel und ohne eine Beziehung zu
ihm, sind wir dem Schlechten und Destruktiven hilflos ausgeliefert.
Als Christen können wir darum froh
und dankbar sein, dass Jesus für unsere
Schuld am Kreuz starb und das Böse besiegte. Darum können wir täglich aus der
gegenseitigen Vergebung und in der Kraft
des Heiligen Geistes leben: Das setzt aufbauende und heilsame Kräfte frei. Das
klingt vielleicht ein bisschen kitschig,
aber ich bin davon absolut überzeugt. Im
Blick auf das kommende Jahr können wir
darum ziemlich beruhigt sein, weil Gott
allmächtig und allwissend ist, uns liebt
und nur unser Bestes will.
Tobias Deininger
Präsident junge EDU
AUS DER KANTONSRATS-FRAKTION
Erfolgreicher EDU-Vorstoss:
«Wasserkraftwerke für den Kanton»
Der Axpo-CEO, Andrew Walo,
prognostizierte an einer Infoveranstaltung, dass die Axpo ihre
Wasserkraftwerke unter den heutigen
Bedingungen höchstens noch 10 Jahre
betreiben könne. Falls sie Käufer fände,
würde sie darum Kraftwerke verkaufen.
Nicht tatenlos zusehen
Die Stromversorgung gehört zu einer
der empfindlichsten Infrastrukturen
und ist für das Funktionieren der
Zürcher Wirtschaft unabdingbar. Wenn
die Wasserkraftwerke, die während
Jahrzehnten die Stromversorgung in
unserem Kanton sicherstellten, vor einem
Problem stehen, kann der Kanton Zürich
als grösster Strombezüger der Schweiz
nicht tatenlos zusehen.
SVP und SP haben Vorstösse
eingereicht, dass Wasserkraftwerke in
Schweizer Hand bleiben sollen. Daraufhin
habe ich mit Mitunterzeichnern von
SP, GLP und BDP nachgedoppelt und
gefordert, dass der Kanton die Situation
nutzen und sich Beteiligungen an den
ureigenen Schweizer Bauwerken zur
Stromproduktion sichern solle. So soll
die Übernahme von Wasserkraftwerken
wie zum Beispiel das Wasserkraftwerk
Eglisau, eventuell in Zusammenarbeit
mit der EKZ, geprüft werden. Somit wäre
sichergestellt, dass Wasserkraftwerke
auch in Zukunft den Strombedarf in
der Schweiz sichern und nicht aus
kurzfristigen ökonomischen Interessen
an fremde Investoren veräussert werden.
Die Stadt Zürich gilt hier als
Paradebeispiel. Sie ist stolz, Besitzerin von
15 Wasserkraftwerken zu sein.
Der Rat überwies diesen Vorstoss als
dringliches Postulat mit Unterstützung
von SVP, SP, GLP, BDP, AL und EDU.
Dagegen waren FDP, Grüne, EVP und
CVP
SP SVP
FDP SVP
SP
AL
SVP
Grüne
EVP
GLP
FDP
EDU
BDP
CVP
ZH 1
Von Michael Welz, Oberembrach
EDU-Standpunkt – Januar 2017
Wasserkraftwerke schreiben seit längerem Defizite. Aufgrund des tiefen
EU-Strompreises deckt der Erlös des Stromverkaufs die Kosten nicht mehr.
Kanton Zürich
AUS DER KANTONSRATS-FRAKTION
Nein zu 8 Mio. für zweifelhafte Projekte
Huldrych Zwingli (1484-1531)
Die Reformation ist ein
zentrales Ereignis in der
Geschichte Zürichs.
Der Verein «500 Jahre
Reformation Zürich» will
mit zahlreichen Projekten
reformatorische Bezüge zur
Gegenwart schaffen. Dafür
will ihm der Regierungsrat
8 Mio. Franken aus dem
Lotteriefonds geben.
Die EDU lehnt dies ab.
Die EDU teilt die allgemeine Euphorie für
den regierungsrätlichen
Antrag auf Fr. 8 Mio für
künstlerische Projekte
zum Reformationsjubiläum nicht.
Musiktheater, Animationsfilm, ein MobileGame, ein kulturelles
Sozialprojekt, ein Symposium und ein Theater
soll es geben.
Geleitet werden diese Projekte von
Martin Heller und Barbara Weber, die
Co-Direktorin des Stadtzürcher Subventionstheaters Neumarkt war. Dieses Haus
hat schon mehrmals mit peinlichen Stücken von sich reden gemacht. Zuletzt
mit der öffentlichen Verfluchungsaktion gegen Nationalrat Roger Köppel (der
Standpunkt berichtete). Dieses Kunstverständnis lässt für die Reformationsfeier
Schlimmes befürchten. Zumindest bezweifelt die EDU, dass dieser Verein unserer Bevölkerung die Zürcher Reformation
authentisch und würdig nahe bringen
kann.
ZH 2
EDU-Standpunkt – Januar 2017
Falsche Schwerpunkte
– kein würdiges Jubiläum
Was war Zwingli wichtig? Vertrauen
auf die Bibel, weil Gott durch sie zu uns
redet; Umkehr zu Jesus Christus, der das
Leben bessern kann; Vergebung und Erneuerung durch die Kraft des Heiligen
Geistes; staatlicher Schutz für die Verkündigung des Evangeliums; kein Ausverkauf der Wirtschaft ins Auslang; mehr
schweizerische Eigenständigkeit statt
Parteiname und Anpassung an die europäischen Grossmächte.
Gewiss soll man dies alles
künstlerisch und aktuell darstellen.
Eigener, persönlicher Glaube an die Reformationsbotschaft und eine tüchtige Portion Ehrfurcht gegenüber Gott
ist dabei sicher von Vorteil. Geradezu
gotteslästerlich wäre es, wenn sich die
künstlerischen Projekte in Kitsch und
Quatsch erschöpfen würden, statt eine
neue Reformation hin zu Bibel und Gott
anzustossen.
Unseriöser Blankoscheck
Die EDU ist auch über die anderen
in der Finanzkommission vertretenen
Fraktionen mehr als nur erstaunt. Sie
sind bereit Gelder zu bewilligen, ohne
genau zu wissen, was welches Teilprojekt
enthält und vielviel es kostet. Das ist unseriös und widerspricht den Richtlinien
des Lotteriefonds.
Von Hans Egli, Steinmaur
500 Jahre Zürcher Reformation sind
sicher ein Fest wert! Denn auch die EDU
ist dankbar für die Reformation und die
religiöse und politische Erneuerung, welche sie auslöste.
Allerdings würde es unserer Ansicht
nach darum gehen, die Reformationsbotschaft, welche Zürich und die Eidgenossenschaft nachhaltig verändert hat, auf
den Leuchter zu stellen.
Impressum
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
EDU Kanton Zürich
Bürglistr. 31
Postfach 248
8408 Winterthur
Tel. 052 222 42 61 / 079 216 03 16
www.edu-zh.ch · [email protected]
Spendenkonto: CH35 0900 0000 8003 7173 6
Kantonale Redaktion: Daniel Suter
Grafik: Lukas Frey
Ihre Spenden kommen sowohl der EDU Schweiz als auch der EDU Kanton Zürich zugute.
Spenden an die EDU sind vom steuerbaren Einkommen abziehbar; dies bis zu einem Betrag
von Fr. 20'000 pro Jahr für Verheiratete oder bis Fr. 10'000 für alle übrigen Steuerpflichtigen.
Die Spendenbescheinigung für Ihre Steuererklärung erhalten Sie im Februar des Folgejahres.
Spenden ab 150 Franken werden zusätzlich unter dem Jahr verdankt. Um unseren
administrativen und finanziellen Aufwand möglichst gering zu halten, erlauben wir uns,
während des Jahres auf die Verdankung von Spenden unter 150 Franken zu verzichten.
Fragen können Sie jederzeit an den Kassier der EDU Kanton Zürich, Martin Lobsiger, stellen:
Tel. 044 860 06 33; [email protected].
Aus diesen Gründen stimmte die EDU
als einzige Partei im Kantonsrat gegen die
8 Mio. für künstlerische Projekte unter
der erwähnten Führung. Wir befürchten, dass das Geld nicht verwendet wird
um eine Erneuerung im Sinn und Geist
Zwinglis zu fördern. Und dann schadet es
mehr als es nützt.
www.edu-zh.ch
AUS DER KANTONSRATS-FRAKTION
Herbe Niederlage für die Ehe
Die natürliche Ehe als Lebensgemeinschaft zwischen einem Mann und einer Frau findet
beim Zürcher Stimmvolk keinen Rückhalt. Nur gerade 19 Prozent der Abstimmenden
stellten sich am 27. November 2016 hinter die Ehe. Mit dem Abstimmungsergebnis
ändert sich nichts am Ist-Zustand. Der Kampf für die natürliche Ehe als wichtigste Zelle
einer gesunden Gesellschaft geht für die EDU weiter.
Erstaunlich ist die Diskrepanz
zwischen diesem Ergebnis und der
gelebten Realität, denn die Mehrheit der
erwachsenen Bevölkerung der Schweiz
ist verheiratet im Sinne unserer Initiative!
Einmal mehr erwiesen sich die liberale
Propaganda und die political correctness
als wirksame Mittel, bewährte Werte
umzustossen.
Es ist zu befürchten, dass nach der
Verwässerung des Familienbegriffs nun
auch der Ehebegriff demontiert wird.
Den links-liberalen Kräften, welche systematisch alle tragenden gesellschaftlichen
Werte zerstören und unter Mithilfe der
Medien den Zeitgeist prägen, ist es einmal
mehr gelungen, die Institution der Ehe
zu schwächen. Das Zürcher Stimmvolk
hat es verpasst, stopp zu sagen und den
wertezersetzenden Bestrebungen einen
Riegel zu schieben.
Es ist ernüchternd, wie blauäugig
sich das Zürcher Stimmvolk von den
Gegnern der natürlichen Ehe blenden
liess und wirft unweigerlich die Frage auf,
wie es um die Urteilskraft des Zürcher
Stimmvolkes in dieser Frage steht. Im
Hinblick auf die von der GLP eingereichte
Volksinitiative «Ehe für alle» müsste sich
nun nicht nur unter Christen, sondern
unter allen verantwortungsbewussten,
werteorientierten Stimmbürgern die
Erkenntnis durchsetzen, dass hier nicht
tatenlos zugesehen werden kann.
Die erklärten Gegner der Ehe finden
sich in linksextremen, ultraliberalen,
feministischen und atheistischen Kreisen. Mit ihrer largen Haltung haben es
zahlreiche, auch staatstragende Parteien
versäumt, sich für die Ehe als Institution
stark zu machen. Die Kirchen haben
in der Abstimmung geschwiegen oder
durch einzelne Exponenten aus der Reformierten Kirche gar den Gegnern der
Ehe geholfen. Währenddem sich die
Katholische Kirche mit ihrer im Frühjahr erschienenen Lehrschrift «Amoris
Laetizia» sehr konstruktiv mit Ehe und
Familie auseinandergesetzt hat, fällt die
in sich zerrissene Reformierte Kirche des
Kantons Zürich vor allem durch Sprachlosigkeit auf.
Die CVP des Kantons Zürich hat sich
einmal mehr humanistisch-liberal und
nicht christlich positioniert und sich klar
für die Öffnung des Ehebegriffs ausgesprochen. Die EVP des Kantons Zürich
war in sich gespalten und entschloss sich
aufgrund ihrer links-liberalen Ausrichtung und ihrer Nähe zur liberalen Reformierten Kirche, die Gegner zu unterstützen, welche eine Öffnung des Ehebegriffs
wollen. Beide Parteien haben sich damit
nicht an der christlich-biblischen Lehre
ausgerichtet und werden ihr Verhalten
vor den Christen aller Konfessionen zu
verantworten haben.
Der Auftrag der EDU
Die EDU hat sich, unterstützt von der
SVP, für eine wertkonservative, christliche Position stark gemacht. Der Schutz
von Ehe und Familie ist ein ganz zentrales Anliegen, für das es in einer zunehmend humanistisch-atheistisch und
links-liberal dominierten Gesellschaft zu
kämpfen gilt.
Mit dem Abstimmungsergebnis ändert sich nichts am Ist-Zustand, denn
über die Parlamentarische Initiative «Ehe
für alle» wird ohnehin das Volk abstimmen müssen. Vielmehr zeigt die Abstimmung, wie das Volk, die Parteien und die
Medien denken und wie sich das Stimmvolk hat verführen lassen. Es ist höchste
Zeit für ein heiliges Erwachen – eine Reformation von Kirche und Gesellschaft –
ehe es zu spät ist!
Der Kampf um die natürliche Ehe und
Familie als wichtigste Zellen einer gesunden Gesellschaft geht für die EDU mit
Gottes Hilfe weiter. – Natürlich! Denn:
Wer sollte es sonst tun, wenn nicht die
EDU?!
Von Heinz Kyburz
Vizepräsident
EDU Kanton Zürich
EDU-Standpunkt – Januar 2017
Die Gegner
und die Stummen
ZH 3
Drohende Demontage
der Ehe
Kanton Zürich
ag:
Kantonaler EDU-PartineitZürich
Uhr
Freitag, 17. März 2017, 20
Gebetstreffen
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Gossau
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lichen Dank
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Jeden Mittwoch, 19.30 Uhr
(nach Absprache auch andere
Abende möglich, ausser Montag)
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Wo:
Im Zentrum 12, 8625 Gossau ZH
Auskunft:
Sven u. Erika Schelling, Tel. 043 928 01 57
Rüti / Dürnten
Jeweils am 1. Montag des Monats
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Wo: Begegnungszentrum Tann-Rüti
(Jugend-Räume), Neuwiesenstr. 5,
8630 Rüti
Inserat
Auskunft: Interessierte tragen wir auf
Wunsch auf unserer Einladungsliste ein.
Senden sie uns ihre E-Mail-Adresse an:
[email protected].
Für weitere Auskünfte: Albin Müller,
Tel. 078 773 61 63
Männedorf
Jeweils am Mittwoch von 9–10 Uhr in
den geraden Kalenderwochen:
11. und 25. Jan. sowie 8. und 22. Febr.
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Wir laden ganz herzlich ein!
Samstag, 21. Januar 2017
ZH 4
EDU-Standpunkt – Januar 2017
09.00
09.45
10.00
11.15
12.00
Schullektionen
Begrüssungswort des Vorstands der ASBB
Festaktivitäten (Cafeteria, Quiz, Rückblick, Spiele etc.)
Festvortrag von Prof. Dr. Armin Mauerhofer:
„Christliche Schulen – eine dringende Notwendigkeit“
Imbiss, Preisverleihung
Wo:
Luegislandstr. 27, 8708 Männedorf
Auskunft:
Margrit Vetter, Tel. 044 920 45 43
Steinmaur
Jeweils am 2. und 4. Montag
des Monats um 20 Uhr:
9. und 23. Jan. sowie 13. und 27. Febr.
Wo:
Gemeinde für Christus (GfC), UG
Schaffhauserstr. 4, 8180 Bülach
Auskunft:
Marianne Wäfler, Tel. 044 856 01 93
Richterswil
Jeweils am 2. Freitag des Monats
um 20 Uhr:
13. Jan., 10. Febr., 10. März, 14. April
Wo:
Glärnischstr. 6, 8805 Richterswil
Auskunft:
Sonja Denzler, Tel. 044 784 30 23
Zürich
Christl. Schule Dübendorf
Neugutstrasse 52
8600 Dübendorf
044 822 04 64
www.csduebendorf.ch
Die Schule für Ihr Kind
Vorbereitung für Leben und Beruf
Sekundarschule seit 1996 bewährt
Christl. Schule Dübendorf
Jeweils am 2. Mittwoch des Monats von
18.30–19 Uhr:
11. Jan., 8. Febr., 8. März, 12. April
Wo:
Raum der Stille, Cevi-Zentrum
Glockenhof, Sihlstr. 33, Zürich
Auskunft:
Achim Witzig, Tel. 044 322 61 46
USA: DONALD TRUMP, 45. PRÄSIDENT DER VEREINIGTEN STAATEN
«Wir haben Geschichte geschrieben –
Amerika ist wieder zurück»
Sowohl die amerikanischen wie auch die
europäischen Medien unterschätzten im
Vorfeld die Wahlchancen Trumps, weil ein
Teil der Wähler bei regelmässigen Umfragen ihre eigentliche Meinung nicht mehr
preisgaben. Sie waren belächelt worden,
weil sie an den Erfolg Trumps glaubten.
Die Überraschung war so perfekt wie nach
der Abstimmung vom 29.11.2009 über die
Minarett-Initiative in der Schweiz oder
dem Brexit vom 23. Juni 2016.
Immense Aufgabe
Der Sieg Trumps wird als grösste Revolution in der modernen Geschichte gewertet.
Angesichts der monströsen Herausforderungen: Trillionen US-$-Defizit, 11 Millionen Illegale v. a. aus Mexiko, Tausende marode und baufällige Brücken und
Autobahnen und eine Armee von mehr
als einer Million Soldaten in ständiger
Alarmbereitschaft, ist der neue Präsident
nicht zu beneiden.
Die grösstmögliche Aufgabe weltweit wartet auf ihn, welche normale menschliche
Fähigkeiten übersteigt und von einer sehr
schweren Last gekennzeichnet ist, nämlich in allen Entscheiden die Verantwortung zu tragen, das Wohl aller Nationen
im Auge zu haben und den Weltfrieden
zu bewahren.
Keine Kampagne, sondern
Bewegung
Trump gewann auch deshalb unerwartet,
weil ihm viele sein enormes Vermögen
nicht gönnen und behaupten, der Besitz
von 10 Mrd. US-$ gemäss eigenen Angaben, sei nicht christlich.
Trump zeigte Amerika auch, dass die sogenannte «Stille Mehrheit» nicht länger
still ist. «Heute haben wir ein Amerika
geschaffen, das wieder gewinnt», erklärte
er nach der Wahl. «Heute haben wir un-
Bild: pixabay.com
sere Hoffnungen, unsere Träume – unser
grenzenloses Potential – Wirklichkeit werden lassen. Heute haben wir Geschichte
geschrieben. Heute haben wir wieder eine
Regierung geschaffen, die aufs Neue von,
durch und für das Volk ist.»
«Unsere Anstrengungen sind nicht eine
Kampagne, sondern eine unglaubliche
und grosse Bewegung von Millionen hart
arbeitender Männer und Frauen, die ihr
Land lieben und eine hellere Zukunft für
sich selber und für ihre Familien wünschen. Die vergessenen Männer und Frauen unseres Landes werden nicht mehr
vergessen bleiben.»
Was will Trump?
Arbeitsplätze: Trump plant nicht nur die
Steuern des Mittelstandes zu senken, sondern auch Arbeitsplätze im Lande zu erhalten. So habe es mit dem Ford-Konzern
eine Absprache gegeben, damit Ford seine
Fabrik in Kentucky nicht nach Mexiko verlegt. Allerdings wird gemunkelt, Ford habe
nie die Absicht gehegt, eine Anlage nach
Mexiko zu verlegen. General Motors und
Chrysler hingegen produzieren schon seit
einiger Zeit im südlichen Nachbarland.
Lebensrecht: Wenn Trump, der sich als
«pro life» bezeichnet, die Abtreibungsrechte juristisch kippen will, muss er auf
jeden Fall zwei neue Richter ans Oberste
Bundesgericht berufen, die ebenfalls diese
Haltung einnehmen.
Infrastrukturen: Es hätte eine grosse Erneuerung der Infrastruktur von nationalen Strassen, Brücken, Tunnels und Flughäfen in der Höhe von einer Trillion US-$
werden sollen. Doch schon jetzt zeigen
sich beachtliche Schlaglöcher auf dem
Weg zum Kongress, der sich schon verschiedentlich mit diesen Problemen auseinandersetzte. Arbeitsplätze: Widerstand
wird auch von den Republikanern gegen
den 10-Jahresplan erwachsen, der Millionen Arbeitsplätze schaffen soll. Dabei geht
es immer wieder um dasselbe: Wer soll
das bezahlen? Was für die amerikanische
Wirtschaft ein Wachstumselixier ist, bedeutet für die Schuldenlast des Staates von
insgesamt 20 Trillionen US-$ Gift.
«Amerika zuerst» heisst auch, dass
Deutschland und Japan in Zukunft für
ihren US-militärischen Schutz werden bezahlen müssen. Auch von der EU und der
NATO werden höhere Beiträge erwartet.
Zudem sollen höhere Schutzzölle insbesondere auf Importen aus China erhoben
werden.
Jerusalem als Hauptstadt
Eine neue Epoche wird in den US-israelischen Beziehungen anbrechen. «Ich bin
ein grosser Fan von Israel», erklärte Trump
mehrmals und auch sein Vize, Mike Pence,
unterstützt das Land der Bibel seit längerem. Mit den Millionen US-$, die bisher in
die palästinensische Kasse flossen, wird es
vorbei sein. Jerusalem wird als Hauptstadt
Israels anerkannt und die US-Botschaft
von Tel Aviv in die Heilige Stadt verlegt
werden.
Die 32 % evangelikaler Christen in den
USA werden Schutz vor Willkür der
Behörden bezüglich Abtreibung und
gleichgeschlechtlichen Ehen haben und
christliche Werke allgemein blühen. Die
Widersacher werden auch nicht untätig
zuschauen, weshalb Christen besonders
im Gebet für den neuen Präsidenten werden einstehen müssen.
Die Presse versteht Trump zwar wörtlich
(literally), nimmt ihn aber nicht ernst
(seriously). Mit der bequemen Mehrheit
der Republikaner im Senat (Ständerat), wie
im Repräsentantenhaus (Nationalrat) sind
viele Türen offen. Die manchmal harten
Worte Trumps sind teilweise Taktik aber
auch Strategie, um die Aufmerksamkeit
einer Nation zurückzugewinnen, die sich
zum Teil schon weit von Gott entfernt hat.
Werner Tobler
EDU-Standpunkt – Januar 2017
Donald Trump ist eine Wundertüte spezieller Sorte,
kann doch niemand voraussagen, wie er in bestimmten
Situationen handeln wird.
Das Überraschungsmoment
spielt in seinen Entscheiden
eine grosse Rolle.
11
UNO-KLIMAPOLITIK FÖRDERT MISSWIRTSCHAFT, RESSOURCENVERSCHWENDUNG UND UNO-WELTDIKTATUR
Grüne Visionen in der Stadt
der roten Träume
EDU-Standpunkt – Januar 2017
Medienwirksam inszeniert
fand vom 7. – 18. November
2016 in Marrakesch,
Marokko die UNO-KlimaFolgekonferenz der Pariser
Klimakonferenz 2015
(siehe «EDU-Standpunkt»
01-2015) statt. Im Pariser
Klimaabkommen 2015
verpflichteten sich die
Unterzeichnerstaaten – u. a.
auch die Schweiz –, ihre
Treibhausgasemissionen,
d. h. primär den CO2 -Ausstoss, so zu reduzieren,
dass die Klimaerwärmung
bis 2050 nicht mehr als
1,5 – 2 °C beträgt.
12
Zeitlich wirksam mit Marrakesch koordiniert, reichte eine von Greenpeace & Co.
vorgeschobene Seniorinnen-Organisation
durch die Juristin Dr. Ursula Brunner von
der Zürcher Anwaltskanzlei ettlersuter
eine Strafklage gegen Bundesrat und Parlament ein, in der behauptet wird, dass
aus ihrer (Greenpeace-)Sicht ungenügende Klimamassnahmen eine Verletzung
von Verfassungsbestimmungen darstelle.
Anfang November 2016 veröffentlichten
Wissenschaftler um den Berner Klimaforscher Prof. Dr. Thomas Stocker mit Marrakesch-Timing einen Bericht, der zeigen
soll, wie stark die Klimaerwärmung in der
Schweiz bereits vorangeschritten ist. Auch
dieser Bericht soll die Dringlichkeit der
Umsetzung des Pariser Klimaabkommens
durch die Schweiz belegen und v. a. die
vom Bundesrat beabsichtigte Verschärfung des CO2 -Gesetzes begünstigen. Der
2°C-Klimaziel-Wunsch beruht auf der Behauptung, dass der v. a. durch Verbrennen
von fossilen Brenn- und Treibstoffen effektiv steigende CO2 -Anteil in der Atmosphäre einer der Hauptgründe für die behauptete Erwärmung des Weltklimas seit
Mitte des 19. Jahrhunderts sei. Obwohl es
real betrachtet nicht möglich ist, den CO2Haushalt und -Austausch zwischen Atmosphäre, Ozeanen, Boden, Fauna und Flora, usw. vollständig zu erfassen, wird mit
fragwürdigen Computer-Klimamodellen
Bild: shutterstock.com
die gewollte CO2 -Erwärmung herbeigeredet und -gerechnet. So gesehen stimmt
es, dass die Klimaerwärmung vom Menschen verursacht sei: Wird sie doch von
Vertretern der Klima-CO 2 -Philosophie
herbeigerechnet!
Effizienz fördern –
Verbrauch drosseln
Mittels Klima-Drohung sollen Wirtschaft
und Bürgern gesalzene CO2 -Steuern und
Einschränkungen aufgebrummt werden,
welche dann nach dem Gusto der KlimaGläubigen umverteilt werden. Der Bundesrat spielt mit und will mit der Verschärfung des CO2 -Gesetzes u. a. die 2008 mit
CHF 12.-/t CO2 auf fossilen Brennstoffen
eingeführte, und seit 2016 mit CHF 84.-/t
CO2 belastete CO2 -Steuer in Etappen bis
auf CHF 240.-/t CO2 erhöhen. Auf Treibstoffen wird vorwiegend aus politischen
Gründen (noch) keine CO2 -Steuer erhoben. Obwohl diese ursprünglich nur angedroht wurde, sollte der CO2-Ausstoss aus
Brennstoffen nicht reduziert werden, werden Brennstoffe ebenfalls aus politischen
Gründen mit der CO 2 -Steuer belastet,
obwohl der Verbrauch an fossilen Brennstoffen, insbesondere Heizöl, seit 1990
deutlich rückläufig ist. Gemäss Unterlagen des BAFU hat sich auch der gesamte
Ausstoss an Treibhausgasen in der Schweiz
seit 1990 verringert, trotz Wachstum von
Bevölkerung und Wirtschaft. Dies durch
diverse technologische Massnahmen u. a.
zur Effizienzverbesserung und Substitution beim Einsatz von fossilen Brenn- und
Treibstoffen. Bei diesen Statistiken werden
auch Emissionszertifikate berücksichtigt,
eine Art CO2 -Ablasshandel. Die Staaten
sind dazu verpflichtet, periodisch zu rapportieren und ständig weitere Reduktionsmassnahmen anzuordnen. Die Schweiz
wird dieses Spiel ohnehin als Musterschülerin wahrnehmen, hat sie doch einen
Anteil am weltweiten CO2 -Ausstoss von
0,15 – 0,2 %. Eigentlich spielt es überhaupt
keine Rolle, ob wir unseren CO2 -Ausstoss
verzehnfachen oder auf Null reduzieren.
Aus meiner Sicht ist es deshalb zentral,
dass unser Land endlich seine Energiepolitik radikal vom Klima abkoppelt und sich
primär auf die Reduktion des Gesamtenergieverbrauchs und des Erdölverbrauchs,
sowie auf die technologische EnergieEffizienzverbesserung konzentriert.
Klimawandel oder
Klimahandel?
Leider bleiben in der Schweizer Öffentlichkeit die ständigen Behauptungen
betreffend Klimaerwärmung in den Medien unwidersprochen. Klimaveränderungen sind ein natürlicher, normaler, von der
Sonnenaktivität abhängiger Vorgang, der
Einfluss von CO2 ist vernachlässigbar. Das
durch die Verbrennung fossiler Brenn- und
Treibstoffe freigesetzte CO2 war früher (vor
der Sintflut vor ca. 4000 – 6000 Jahren,
nicht Millionen von Jahren) ebenfalls im
Kreislauf der Biosphäre. Selbstverständlich sollen wir die fossilen Ressourcen Öl,
Kohle, Gas verantwortungsbewusst nutzen und nicht verschwenden. Völlig ignoriert wird auch die Tatsache, dass es vor
dem industriellen Zeitalter nachweisbare
Wärmeperioden gegeben hat, in denen
z. B. die Waldgrenze auch in den Schweizer Alpen mehrere Hundert Meter weiter
oben war, als heute, wie u. a. die unter den
schmelzenden Gletschern zum Vorschein
kommenden Baumstrünke oder auch die
Profile von Moränen belegen.
Es kommen teure Zeiten…
Die in Marrakesch beschlossenen UNOCO 2 -Klima-Diktate werden – falls umgesetzt – zu einer massiven Verteuerung
der Energie und damit der Lebenshaltungskosten in den betreffenden Ländern führen. Die Verteufelung der fossilen
Energieträger wird v. a. in Schwellen- und
Entwicklungsländern, welche ihre Erdöl-,
Gas- und Kohlevorkommen für die eigene
Energieversorgung und Wirtschaft nutzen
wollen, die wirtschaftliche Entwicklung
sabotieren. Der von den verschuldeten
Industriestaaten zu schaffende 100-Mrd.
$-UNO-Klimafonds zu Gunsten von Entwicklungsländern wird nicht funktionieren und die allfällig eingezahlten Gelder
durch Administration und Korruption
versickern, ähnlich, wie dies beim CO2 Emissionshandel geschieht. Letztendlich
werden die UNO und ihre CO2 -KlimaMarionetten nach x Jahren feststellen,
dass die ganze Übung nutzlos war, weil
das Klima weiterhin macht, was Sonne
will. Das ursprüngliche Ziel, die Errichtung einer UNO-Weltherrschaftsdiktatur
wird dann erreicht sein, auch mit Hilfe
der Schweiz.
a. NR Markus Wäfler
EDU IN AKTION
In einem dringlichen Postulat forderte
EDU-Kantonsrat Michael Welz zusammen
mit zwei weiteren Kantonsräten den Regierungsrat auf, zu prüfen, wie sich der Kanton Zürich an den zum Verkauf stehenden
Wasserkraftwerken direkte Mehrheitsbeteiligungen sichern könnte. Der Kanton
Zürich, als bevölkerungsreichster Kanton
und grösster Strombezüger der Schweiz,
soll die Gunst der Stunde nutzen und sich
Beteiligungen an den ureigenen Schweizer
Bauwerken zur Stromproduktion sichern.
Wasserkraftwerke sollen auch in Zukunft
den Strombedarf in der Schweiz sichern
und nicht aus kurzfristigen ökonomischen Interessen an fremde Investoren
veräussert werden.
Während des Abstimmungskampfs über
die EDU-Volksinitiative «Schutz der Ehe»
griffen die Gegner mangels Argumenten
in die unterste Schublade, heisst es in der
Fraktionserklärung der EDU. So wurde die von der EDU erstellte Webseite zu
dieser Volksinitiative von den Gegnern
kopiert, allerdings mit leicht abgeänderten
Inhalten und 180 Grad konträren Aussagen, dem Original zum Verwechseln
ähnlich. Federführend war übrigens eine
national bekannte Redaktorin und Verlegerin einer linken Wochenzeitung, deren
Ehemann ebenfalls im Nationalrat sitzt.
Beide gehören Parteien an, die sich als
besonders tolerant bezeichnen… jedoch
nicht gegenüber Andersdenkenden (siehe
auch Artikel auf S. 6).
Im Hauptbahnhof Zürich hingen Plakate
mit der Aufschrift «Wir fordern von der
EU und von der Schweiz: Sanktionen gegen Israel». Darauf zu sehen war eine Frau
in gebückter Haltung, die einem Mann
die Füsse küsst: Offenbar handelt es sich
bei ihm um Israels Ministerpräsident
Benjamin Netanjahu. In einer Sprechblase
verkündet die Figur: «Wir brechen Völkerrecht durch Landraub, Vertreibung,
Apartheid usw. Weiter heisst es: «Unser
Joker, das schlechte Gewissen Europas.»
Die EDU verurteilte in ihrer Fraktionserklärung im Zürcher Kantonsrat in aller
Form die antiisraelischen Plakate, welche
Israel in den Dreck ziehen. Mit solch diffamierenden Plakaten wird Hass gegen
Israel geschürt. EDU-Kantonsrat Hans Egli
machte auch darauf aufmerksam, dass
selbst der UNO-Menschenrechtsrat Israel von 2006 – 2016, 57 Mal verurteilte.
Die Islamische Republik Iran dagegen nur
4 Mal, den IS 1 Mal – Al-Qaida, Boko
Haram, Fatah, Hamas, Hisbollah wurden
Bild: Erich Vontobel
für ihre Vergehen nie gerügt. –
Mit dieser Plakataktion wird dem Staat
Israel das Existenzrecht abgesprochen.
Eine Forderung, die gegenüber keinem
anderen Staat und keinem anderen Volk
erhoben wird. Die EDU erwartet von der
Gesellschaft Schweiz-Palästina ehrliche
Kommunikation, die auf Fakten beruht
(siehe auch Interview auf S. 8 – 10).
Israelischer Pionier in Thun
Bild: hs
Grossrat Daniel Beutler und Nati
Rom am 28.11. im Hotel Freienhof
Vor einem vollen Saal berichtete Nati Rom,
wie er zusammen mit drei Freunden nach
dem Militärdienst nach Samaria fuhr, um
dort ein Siedlungsprojekt zu starten.
Der orthodoxe Jude, Landwirt, Rechtsanwalt sowie fünffache Vater ist Mitbegründer von Lev HaOlam (siehe Interview im
«EDU-Standpunkt» 09-2016). In einem
Gebiet, das die Welt als Westbank bezeichnet, produzieren er und weitere Pioniere
u. a. Honig, Olivenöl, Wein, Organische
Kräuter usw. Die jüdische Siedlung Esh
Kodesh liegt in Samaria unweit der ersten
jüdischen Hauptstadt Shilo, wo während
369 Jahren auch die Stiftshütte stand.
Im Kernland Judäa und Samaria haben
sich mehr als 90 % der Geschichte des
jüdischen Volkes zugetragen. Die direkte
Vermarktung ihrer landwirtschaftlichen
Produkte hilft die negativen Auswirkungen des weltweit initiierten Boykotts BDS
zu überwinden.
EDU-Standpunkt – Januar 2017
EDU Kanton Zürich
13
WICHTIGE
ERGÄNZUNG ZU
CHOLESTERINWERTEN
GENDER MAINSTREAMING:
GESCHLECHTSIDENTITÄTSSTÖRUNGEN
SOLLEN NORMAL SEIN
Unterscheidung
in «gutes« und
«schlechtes«
Cholesterin
EDU-Standpunkt – Januar 2017
Nebst einem gesunden
Lebensstil mit ausgeglichener Ernährung und genügend Bewegung ist die
Unterscheidung zwischen
zwei Cholesterintypen
wichtig.
14
Im «EDU-Standpunkt 10-2016 war mein
Artikel «Das grosse Geschäft mit Cholesterinsenkern» veröffentlicht worden.
Ein Arzt machte mich daraufhin auf eine
wichtige Differenzierung aufmerksam.
Es solle nicht einfach von Cholesterin
gesprochen werden, sondern die Aufteilung in LDL und HDL (Low und High
density lipoprotein) Cholesterin vorgenommen werden. Im Volksmund spreche
man vom «guten» (HDL) und «schlechten» (LDL) Cholesterin. HDL-Cholesterin
reduziert das Risiko für kardiovaskuläre
Krankheiten, weshalb tendenziell eher
höhere Werte erwünscht sind. Erhöhtes
LDL-Cholesterin hingegen zählt zu den
etablierten kardiovaskulären Risikofaktoren (http://www.world-heart-federation.
org/cardiovascular-health/cardiovascular-disease-risk-factors/cholesterol/, neben: Diabetes mellitus, Bluthochdruck,
Rauchen, belastete Familiengeschichte
mit Herzinfarkten vor 60 Lebensjahren).
Es bleibt zentral, dass mit dem Arzt die
individuellen Risikofaktoren angeschaut
werden und entsprechend vorgegangen
wird. Der Mensch – wie alles Leben – ist
ein hochkomplexes Wunderwerk Gottes.
Viele Errungenschaften in der Medizin
sind ein Segen. Instrumentalisierung und
Geschäftemacherei hingegen gilt es zu
hinterfragen. So ist für unsere Gesundheit
weniger manchmal auch mehr. Zudem
dürfen wir Christen füreinander beten,
wie es in Jakobus 5 beschrieben wird.
Lisa Leisi
Eingriffe mit langfristigen
Konsequenzen
Seien es Gleichgeschlechtliche oder Kinder mit dem
Gefühl im falschen Körper
zu stecken, zunehmend soll
nicht mehr nach möglichen
psychischen Ursachen
geforscht und diese aufgearbeitet werden dürfen.
Das unwissenschaftliche
Gender Mainstreaming
auferlegt uns immer mehr
Denkverbote – mit verheerenden Folgen.
Der Begriff «Geschlechtsidentitätsstörung» wurde in der US-amerikanischen
Diagnoseliste für psychische Erkrankungen 2013 durch «Geschlechtsdysphorie» ersetzt. Damit steht nicht mehr die
objektive Störung im Vordergrund, sondern das subjektive Unbehagen bezüglich
des eigenen Geschlechts. In Toronto verlor
Kenneth Zucker Ende 2015 seinen Posten
als Direktor der «Child Youth and Family
Gender Identity Clinic», weil er der Überzeugung ist, dass es für ein Kind das Beste
ist, wenn man ihm hilft, sein biologisches
Geschlecht anzunehmen.
Fehlschlüsse
Weltanschaulich motiviert vertreten zunehmend Ärzte, Therapeuten und Wissenschaftler die Ansicht, dass das wirkliche Geschlecht eines Kindes das von
ihm gefühlte Geschlecht sei. Etwa, wenn
ein Kind die Auffassung äussert, dass
es eigentlich zum anderen Geschlecht
gehöre. Gefundene Unterschiede, sogenannt «feminisierte» Gehirne, bei transsexuell lebenden Männern sowie «maskulinisierte» Gehirne bei transsexuell lebenden Frauen verleiten zur Annahme, dass
solche Gefühle angeboren seien. Dabei ist
gut belegt, dass sich Mikrostrukturen im
Gehirn in Abhängigkeit von Erfahrungen
und Verhalten formen und lebenslang
verändern. So entwickeln sich bei Taxifahrern oder Musikern Gehirnregionen
unterschiedlich, je nachdem, was geübt
und mehr genutzt wird. Tragisch, wenn
aus weltanschaulichen Gründen eine Stö-
rung nicht mehr als solche erkannt und
behandelt, sondern durch ungeeignete
Massnahmen noch verschlimmert wird.
Verbrechen an Kindern
Ein Kind muss im Lauf seiner Entwicklung
lernen, seine Gedankenwelt mit der physischen Realität in Übereinstimmung zu
bringen. Das Geburtsgeschlecht ist abgesehen von seltenen Ausnahmen anatomisch
festgelegt und in jeder Zelle überprüfbar.
Es ist problematisch, wenn die psychische
Belastung und damit der emotionale Stress
zum Massstab für eine auf Symptomen
beruhende und nicht Ursachen bezogene
Behandlung gemacht wird. Experten sind
sich einig, dass bis 95 % der Kinder, die an
Geschlechtsdysphorie leiden, in der späten
Adoleszenz ihr biologisches Geschlecht
annehmen können. Wenn es heute in den
USA trotzdem schon 40 Gender-Kliniken
gibt, welche pubertätshemmende und
dann gegengeschlechtliche Hormone bei
8 – 14-jährigen Kindern einsetzen, ist dies
eine Katastrophe. Damit kommt es bei diesen Kindern zu einer nicht mehr rückgängig zu machenden Sterilität.
Folgen
Kinder können in diesem Alter die langfristigen Auswirkungen von auf Gefühlen
beruhenden Entscheidungen noch gar
nicht abschätzen, weil sich diese Fähigkeit
erst im Alter von Anfang bis Mitte zwanzig
entwickelt. Die Pubertätshemmung hat
noch weitere negative Auswirkungen: neben der gleichzeitig verhinderten Entwicklung von äusseren Geschlechtsmerkmalen
wird das Knochenwachstum gehemmt,
die Knochendichte verringert und die Reifung des adoleszenten Gehirns verhindert. Damit wird die Identifizierung mit
dem eigenen Geschlecht vorzeitig massiv
erschwert bis verunmöglicht mit verschiedenen, auch gesundheitlichen Folgen.
Damit wird auch die Sozialisation massiv
in Frage gestellt. Die Anwendung solch
medizinischer Massnahmen bei Minderjährigen, birgt ein schwerwiegendes ethisches Problem. Zudem hat man in einer
repräsentativen Langzeitstudie im Jahr
2011 in Schweden herausgefunden, dass
MARXISTISCHE KULTURREVOLUTION IN ZÜRICH?
Die langen Schatten der
Oktoberrevolution
Der Kampf gegen die Familie, den die
Gender Studies mit den Bolschewiken
verbindet, ist reine marxistische Lehre.
Schon für Marx und Engels war die Überwindung der «bürgerlichen» Familie eine
zentrale Etappe der Revolution. «Der
erste Klassengegensatz der Geschichte
fällt zusammen mit der Entwicklung
des Antagonismus von Mann und Weib
in der Einzelehe». Die russische Revolution brachte diese Doktrin erstmals
auf die politische Agenda. Alexandra
Kollontai, eine Theoretikerin der ersten
Stunde, setzte der monogamen Ehe die
«erotische Kameradschaft» entgegen. Sie
selbst hatte nach fünf Jahren Ehe ihren
Mann und ihren Sohn verlassen, um
sich politisch zu engagieren. «Ich wollte
FORTSETZUNG VON S. 14
transsexuell lebende Personen nach einer
«Geschlechtsumwandlungsoperation»
zwanzigmal häufiger Selbstmord begehen
als die Allgemeinbevölkerung. Man weiss
unterdessen, dass nach einer anfänglichen
Euphorie und Zufriedenheit, sich die alten
Probleme wieder einstellen.
Gender Mainstreaming und die damit
einhergehende Political Correctness wird
zu einer ernstzunehmenden Gefahr für
die Forschung und eine gesunde gesellschaftliche Weiterentwicklung!
(Quelle: Bulletin Nr. 24, Herbst 2016,
Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft, DIJG)
Lisa Leisi
Bild: Roter Platz Moskau / pixabay.com
frei sein», gab sie später als Begründung
an. Die «neue Frau» sollte laut Kollontai, die in Zürich Sozialwissenschaften
studiert hatte, die Rolle der Mutter auch
im Rahmen der neuen Beziehungsformen übernehmen. Der Staat würde sie
dabei unterstützen und durch die Vergesellschaftung von Hausarbeit und
Kinderbetreuung eine Doppelbelastung
verhindern. Dieses Programm wurde in
der Sowjetunion nie ganz umgesetzt.
Den weltweiten Durchbruch schafften
Kollontais Ideen aber, als Gender Mainstreaming bei der Weltfrauenkonferenz
von 1995 auf die politische Agenda der
Vereinten Nationen gesetzt wurde und
seither auch die Familienpolitik der
Schweiz immer mehr prägt.
Auflehnung gegen Gott …
Die u. a. von Judith Butler entwickelte
Gender-Theorie ist im Kern nichts anderes als eine Verschärfung der marxistischen Gesellschaftskritik. Anstatt die
«Natur» bzw. den Trieb gegen die bürgerliche Gesellschaft zu mobilisieren, wie
dies noch für den Freudomarxismus der
68er-Bewegung kennzeichnend war, stellt
Gender die Natürlichkeit der Sexualität
selbst in Frage. Der Kampf gilt nun nicht
mehr nur Ehe und Familie, sondern auch
der Zweigeschlechtlichkeit und Heteronormativität, die diesen zugrunde liegen.
Die geschlechterlose Gesellschaft ist die
sozialistische Utopie des 21. Jahrhunderts.
Die Gender Studies erklären den Menschen und sein Geschlecht zu einem
Produkt gesellschaftlicher Machtverhältnisse. Alles Wissen ist gemäss Gender
Studies bloss «machthaltiger Zugriff auf
die Wirklichkeit» (Michel Foucault). Die
Wahrheitsfrage wird durch die Macht-
frage ersetzt. Die Grenze zwischen Wissenschaft, Propaganda und Politik fällt.
Denn der Diskurs über die Wirklichkeit
des Menschen bringt den Menschen erst
hervor. Folglich geht es um nichts anderes
als um einen erbitterten Kampf um Diskurs- und Deutungshoheit darüber, was
Geschlecht und Familie heute sein dürfen. Die «Frau» – und entsprechend auch
der «Mann» – sind dann nichts anderes
mehr als das jeweilige «situative Resultat
feministischer Politik», wie es die Basler
Gender-Professorin Andrea Maihofer einmal ausgedrückt hat. Und ähnlich sieht
man es auch in Zürich: «Unser Zugang zur
Welt beruht stets auf Interpretationen»,
betonte die Literaturwissenschaftlerin
Elisabeth Bronfen bei der Eröffnung des
neuen Fachbereichs Gender Studies. Eine
wichtige Aufgabe der Genderforschung
bestehe darin, diese durch «Queer-Denken» zu verändern.
… und seine Schöpfung
Gewiss, die Wirklichkeit ist uns in vielem ein Rätsel. Vieles ist Interpretation.
Aber nicht alles, und schon gar nicht die
ebenso überlebenswichtige wie schöne
Tatsache, dass Menschen, abgesehen von
wenigen Ausnahmen, eindeutig als Männer und Frauen geboren werden. Hier wird
mittels einer längst totgeglaubten politischen Ideologie nicht nur der gesunde
Menschenverstand betrogen, sondern der
Mensch im Kern seiner Identität getroffen!
Ein Jahrhundert marxistischer Menschenversuche wären eigentlich genug. Doch 99
Jahre nach der Oktoberrevolution kehren
Lenin und Kollontai nach Zürich zurück.
Wo bleibt der Widerstand?
Dominik Lusser, Stiftung Zukunft CH
EDU-Standpunkt – Januar 2017
1917 verliess Lenin Zürich
in Richtung Russland. Dort
startete er im November
die erste marxistische Kulturrevolution der Weltgeschichte. 99 Jahre später
sind an der Universität
Zürich die neomarxistischen
Gender Studies (Geschlechterforschung) zu einem
eigenständigen Fachbereich
ausgebaut worden. Was das
eine mit dem anderen zu
tun hat, ist leider noch
kaum ins öffentliche
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Christus, Schaffhauserstrasse 4,
Gebet der EDU Zürcher Unterland
(044 865 20 32, 044 856 01 93)
EDU-Standpunkt – Januar 2017
9.1. Flawil: 18.15 h, Kreisgericht,
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Arbeit des Kreisgerichts», Referent:
Stefan Haltinner (Gerichtspräsident);
anschliessend Abstimmungsinfo inkl.
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erforderlich; 071 420 92 64)
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11.1. St. Gallen: 19.30h, Café
Gschwend, Goliathgasse 7 (bei
Marktplatz): EDU-Infoabend zu
Abstimmungsvorlage (071 420 92 64)
14.1. Zizers: 14 h, Hotel 5 Dörfer,
neben Bahnhof Untervaz: MV der
EDU Graubünden. Vortrag «Gottes
Gebote in Schweizer Politik und
Bedeutung für Christen links und
rechts», mit David Gysel. Parolenfassung für den 12. Februar. Traktanden
folgen per Mail u. Post.
15.1. Herisau: 17 h, Pfingstgemeinde,
Rosenaustrasse 1, EDU-Gebet
(071 351 67 39)
6. − 15.10.17 Israelreise der EDU
Schweiz (033 222 36 37,
[email protected])
02/2017 Der nächste «EDU-Standpunkt» wird am 16. Januar 2017 versandt (Redaktionsschluss: 30. Dezember 2016, Druck: 12. Januar 17)
Bürger für Bürger
28.01.17, 10 – 12.30 h, Gasthof zum
Höfli, Landstrasse 26, 8112 Otelfingen
(nähe Autobahnausfahrt Würenlos AG):
Referat «Hintertreibung eines Volksentscheids: Die Masseneinwanderung
bleibt der Schweiz erhalten» mit Dr.
Ulrich Schlüer www.freie-meinung.ch
Christliche
Anlässe
Israel Gebetsgruppe Wattenwil
5.1. 20 h, Kirchgemeindehaus Wattenwil: Vortrag «Der Arabische Frühling
aus der Perspektive eines Jerusalemer Korrespondenten» mit Johannes
Gerloff (www.fokus-jerusalem.tv)
Dr. Erez Soref, Netanya/IL
(033 335 41 84)
Credo Schloss Unspunnen
Wilderswil
11. − 18.2. Single-Ski- u. Winterfreizeit
18. − 25.2. Winterferienwoche
26.2. − 17.3. Fackelträger
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2. − 5.3. Skitouren-WE
(033 822 32 06, [email protected])
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18.2. 10 − 16 h, KGH Sitterdorf:
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Der «Standpunkt» ist die christlich-politische Monatszeitschrift der EDU.
hehen
Er analysiert das politische Geschehen
er die
in der Schweiz und berichtet über
Tätigkeit der EDU.
Seminar für biblische Theologie
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UDF TICINO
Sie kommen zu Wort
«EDU-Standpunkt» 12-2016
Nach der Lektüre der Standpunkt-Nr. 12 bin ich wieder einmal
besonders beeindruckt über die mutigen Stellungnahmen,
auch zu eher sehr heiklen Themen, die in den politisch korrekt gestalteten Massenmedien kaum so offen und umfassend
erwähnt oder gar kritisch beurteilt werden (dürfen).
Im Gegensatz zu anderen Parteizeitschriften, die v. a. auf
Selbst-Promotion machen, wurden in der Nr. 12 speziell aktuelle und sensible Themen aus christlicher Sicht aufgegriffen:
• «Islam nach Koran ist nicht gemässigt» (Islamistisches
Netzwerk in der Schweiz)
• «Recht auf Migration?» (gemäss UNO)
• «Das Unheimliche – mitten unter uns» (Ritueller Missbrauch)
• «Suizid-Beihilfe in Schweizer Heimen» (Offiziell vorgeschrieben)
• «Licht im Gefängnis» (positive Aspekte aus Polen)
Also wieder einmal eine herausragend interessante Standpunkt-Nr. mit umfassenden Stellungnahmen speziell auch aus
christlicher Sicht. Vielen Dank dem gesamten Redaktionsteam
für diese sehr wertvolle Berichterstattung im Rahmen der
vorhandenen Möglichkeiten der EDU.
Unser himmlischer Vater möge Euch alle reich segnen, befähigen und bewahren für diese sehr anspruchsvolle Tätigkeit,
die je länger je schwieriger werden wird in diesen Tagen der
Endzeit, wie sie unser Herr Jesus Christus u. a. in Matthäus 24
angekündigt und beschrieben hat.
Matthias Jundt, Kirchdorf BE
«Recht auf Migration», «EDU-Standpunkt» 12-2016
{…} Der Artikel «Recht auf Migration» hat mir sehr zu denken
gegeben. Was sich unsere Bundesrätin Simonetta Sommaruga
in New York geleistet hat, grenzt an Wahnsinn. Will sie mit
allen Mitteln die Schweiz vernichten? Falls im Jahr 2018 diese
Deklaration der neuen Menschenrechte von unseren Räten
abgesegnet würde, stünde ja dem Untergang der Schweiz bald
nichts mehr im Wege. Einmal mehr meint unsere «Classe
politique», sie könne über den Willen der Schweizer regieren.
Weiterhin zeigt sich, dass sich unsere Regierung dem Diktat der
EU unterwerfen will. Diese Personen merken scheinbar nicht,
dass diese Organisationen mit einer Diktatur zu vergleichen
sind. Es geht wieder zurück in die Zeit der französischen Kriege: «L'état c'est moi». Das Volk hat nichts zu sagen. Das sind ja
auch schon die Töne, die man aus dem Munde der EU-Oberen
(Juncker, Schulz usw.) laufend zu hören bekommt.
Man sollte Mittel und Wege finden, dass dieses Vorgehen
der Bundesrätin auch einer weiteren Öffentlichkeit bekannt
gemacht wird. Wir haben bereits im Mittelalter unsere Vögte
weggeschickt. Wir wollen aber auch heute keine neuen mehr.
Wir müssen zu unserer Schweiz Sorge tragen. {…}
Ich danke Ihnen, dass Sie nicht dem Mainstream gefolgt sind,
und diese Entgleisung der Bundesrätin öffentlich gemacht
haben – wenn auch nur einem kleinen Kreis.
Peter Pfyffer, Winterthur ZH
IL FUTURO DELLA SCUOLA
TICINESE
La scuola che verrà
È così che i vertici del Dipartimento dell’Educazione, della Cultura e dello Sport
(DECS) hanno denominato il progetto di
futura scuola che hanno pensato per il
Canton Ticino.
La proposta è descritta in un documento di 84 pagine ed è in
consultazione presso tutti gli interessati fino alla fine di marzo
2017; l’implementazione definitiva dovrebbe avvenire a partire
dal 2023, mentre già a partire dal settembre 2017, quindi dal
prossimo anno scolastico, dovrebbe iniziare la sperimentazione
in un piccolo numero di istituti. E qui sorge il primo problema. La
Commissione scolastica del Gran Consiglio ritiene che il tempo
fra la fine della consultazione e l’inizio della sperimentazione
sia troppo breve e chiede al DECS di rimandare quest’ultima di
un anno.
Perplessità
Ma se le perplessità sulla «Scuola che verrà» si limitassero solo a
questo non sarebbe troppo grave. Il fatto è che, chi per un motivo,
chi per l’altro, diverse associazioni di docenti, diversi sindacati e
parecchi singoli docenti, ex-direttori di scuola ecc. si oppongono
a molte delle proposte contenute in questo progetto che, anche a
mio parere, è troppo infarcito di «pedagogismo», pieno di propositi difficilmente realizzabili nella pratica, lontano dalle esigenze
di preparazione scolastica richieste dal mondo del lavoro e…
trasudante di ideologia di sinistra (abolizione dell’insegnamento
a livelli nella Scuola media, abolizione della media minima per
l’accesso alle Scuole medie superiori…). Infine c’è anche la questione finanziaria: in un momento in cui il Cantone è in difficoltà
finanziarie la riforma costerebbe molti milioni di franchi all’anno
in più di quel che succedere ora. Siamo tutti d’accordo che sulla
formazione non si devono lesinare gli sforzi e che la formazione
è un investimento sul futuro più che una spesa nel presente, ma
penso che siamo anche tutti d’accordo che, se si spende, occorre
spendere bene!
L’impressione è che, comunque, i vertici del DECS, a partire dal
Consigliere di Stato Bertoli seguito dal direttore della Divisione
Scuola Berger, non abbiano alcuna intenzione di fare la benché
minima retromarcia. Proprio oggi, mentre sto scrivendo, leggo
su un quotidiano la dichiarazione di Berger che a proposito del
progetto afferma: «Condiviso nel senso di ‘conosciuto’ e ‘discusso’, sì, ma condiviso da tutti è impossibile. E ciò dal momento
che un progetto è sempre appoggiato da una maggioranza». Il
problema è che, a quanto sembra a tutti meno
che a Bertoli e Berger, questa maggioranza non
esiste affatto. Mi auguro di sbagliarmi ma mala
tempora currunt per la scuola ticinese.
Edo Pellegrini, presidente UDF Ticino
EDU-Standpunkt – Januar 2017
LESERBRIEFECKE
17
SCHLUSSPUNKT
«Süüplaateri»
Bild: Auf dem Harder bei Interlaken / iStock.com
EDU-Standpunkt – Januar 2017
Dichtgedrängt stehen die
Zuschauer am Strassenrand. Marroni- und Glühweinverkäufer reiben sich
die Hände. Nicht vor Kälte.
– «Si chöme, si chöme!»,
ruft ein kleiner Knirps, der
mitten auf der Strasse auf
und ab hopst vor Aufregung. Hälse recken sich,
freudige Erregung erfasst
die Menschen, wippen auf
den Zehenspitzen.
18
«I gseh nüüd», jammert ein kleines Mädchen. Vater befördert es schwungvoll auf
seine breiten Achseln. «Heh da, das geit
niid, i gseh nüüd, dä Tschubel söll a Bode»,
wettert eine giftige Stimme. Das Meiteli
bleibt oben, Vater verscheucht die hässige
Stimme. Lachen, schmunzeln, Bravorufe,
die Leute unterhalten sich prächtig. – Der
Umzug kommt näher. Trychler führen
die Kolonne an. Kräftige Burschen in Sennenblusen schwingen im Gleichschritt
die grossen Kuhglocken. «Zöttelchappa»
(Zipfelmütze) aufgesetzt, die Tabakpfeife
im Gesicht. Dumpf, laut und unheimlich lärmen die verschiedenen Trychlergruppen vorbei. Mitten drin das Hardermanndli mit seinem Wybli. Dieses schaurig schöne Paar steigt immer am 2. Januar,
dem «Nüüjahrsmoondrischt», vom Interlakner Hausberg (Harder) herab und
zeigt sich dem Volk in seinen kunstvoll
geschnitzten Masken. Begleitet werden
die Sagengestalten von ihrem Jungvolk,
den «Pootschen». Sie sind verkleidet mit
Tannästen, Sacktuch und «gfürchigen»
Larven und treiben allerlei Schabernack.
Auch «Süüplaateri» – getrocknete, aufgeblasene Schweinsblasen – sind im Einsatz,
tätschen hier auf einen Kopf und fliegen
dort einem hübschen Meitschi um die
Ohren. Natürlich nur friedlich und sanft.
Ein fröhliches Treiben, ein Volksfest, die
«Harder-Pootscheta».
Vor Jahren war das noch
anders
Da liefer ten sich am Bärzelistag
(Berchtoldstag) maskierte Jugendbanden
aus Interlaken, Matten und Unterseen
wüste Gefechte, böse Schlägereien und
verbreiteten Angst und Schrecken. Einander fertig machen hiess die Parole. Krieg
war angesagt. Die kleineren Kinder wagten
sich kaum auf die Strasse. Die Pootschen
gingen mit Stöcken und «Süüplaateri»
aufeinander los, dass es krachte und Blut
floss. Die Hiebe mit den Schweinsblasen
schmerzten. Immerhin musste die Polizei
selten eingreifen, die Streithähne schlugen keine Schaufensterscheiben ein und
zündeten weder Autos noch Häuser an.
Spät abends schlossen die Chaoten wieder Frieden für ein Jahr – bei einem Bier.
Man zählte die zerplatzten «Süüplaateri»,
leckte die Wunden und verarztete Beulen
und Schrammen mit «Sparablang» (Fixierpflaster) und einem dreckigen «Schnuderhudel». Tags darauf grüssten sich die
Kämpfer wieder mit einem Grinsen und
trafen sich im Turnverein. Krieg und
Frieden, «Süüplaateri» und Bier. Gar so
schlimm war das 2. Jänner-Treiben ja gar
nicht. – Weitsichtige Männer und Frauen
fanden dann aber, dass dieses mehr oder
weniger wüste Treiben aus dem Ruder laufen könnte. Wie weise. Die wilden Gesellen wurden langsam aber sicher gezähmt,
aus den Strassenschlachten auf dem Bödeli wurde, wie eingangs erwähnt, ein
friedliches Volksfest mit Tausenden von
Gästen aus Nah und Fern.
Einander fertig machen
Liebe und Frieden gehen unter, Krieg und
Terror regieren die Welt. Heute braucht’s
keine «Süüplaateri» mehr, einige kleine
Tasten reichen. Bequem vom weichen Sessel zu Hause aus, vom Zug oder Bus, wo
wir auch immer sind: Ein paar schnelle
Klicks, schon ist mein Gegner fertig gemacht, «ohni Schnätta am Grind», nur
mit einigen wenigen Buchstaben. Worte
können grausamer sein als jede andere
Waffe. Ein paar Klicks – und bald darauf
legen Radaubrüder und Gewaltbereite los
und beklagen sich «nach getaner Arbeit»
über den wie immer unverhältnismässigen Einsatz der Polizei. Liebe, Anstand,
Wertschätzung – weg damit.
Wir sollen einander lieben
Und annehmen wie wir sind, befiehlt uns
Jesus. Das ist eine echte Herausforderung.
Der Evangelist Hans Peter Royer sagte mal:
«Du musst als Christ nicht die ganze Welt
lieben. Du musst nur den Menschen lieben, der gerade vor dir steht, das genügt».
Ist das zuviel verlangt?
Lasst uns damit anfangen – und die Welt
sieht ein klein wenig heller aus. In diesem
Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, Gottes reichen Segen im
neuen Jahr.
Ruedi Ritschard
Die Technik des gestützten Schreibens erweiterte drei
Männern mit Spektrum Autismus die Kommunikation.
Hier ein Ausschnitt (Text unverändert übernommen) von
ihren Erfahrungen im Advent:
Gut gehen feine Düfte bei der Weihnachtsküche aus dem Raum, denn die erreichen
unser Gemüt und bringen uns in Stimmung über Weihnachten nachzudenken. Wir
Menschen neigen dazu, ein riesiges Drumherum aufzubauen, genau das Gegenteil
als in Gottes Plan stand. Es ist uns fern die Gesellschaft zu kritisieren, aber gerade
die Hektik während Weihnachten ist tief bemerkbar und traurig. Wir reden ohne
Unterlass im Alltag und sind ungeduldig. Und unser Leben ist getrieben von Trieben
und Lustgefühlen. Sollen unsere Gedanken kreisen um Liebe, Vertrauen, Friede,
Freude und nicht um Hetzte, Dunkelheit, Unruhe, Hast und vieles mehr. In der Zeit
des Überflusses von Materialien ist ein Hüter der Menge notwendig. Weder keine
Geschenke, noch zu viele sind ungesund. Lieber finden wir kleine Taten für den
Mitmensch und überbringen damit viel Freude, statt riesige Reden zu schwingen.
Zeigt Eure Zuneigung im Teilen der Geschenke.
Die Namen der Schreibenden sind der Redaktion bekannt
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Präsidentin EDU Mittelland Süd
EDU-Standpunkt – Januar 2017
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