Predigtvorschlag für den So. 8. Jänner 2017, Taufe des Herrn Ev.: Mt. 3, 13 – 17 Ankündigung der PGR Wahl 2017 1. Les.: Jes 42, 5.1-4.6-7 2. Les.: Apg 10, 34 – 38 Liebe Gottesdienstgemeinde Im heutigen Evangelium hören wir von der Taufe Jesu durch Johannes. Dieser Taufakt gilt im Allgemeinen als Startschuss des öffentlichen Wirkens des Jesus von Nazareth. Er muss für ihn also von wesentlicher Bedeutung gewesen sein, etwas, dass ihm jene Kraft und jenes Selbstbewusstsein verliehen hat, um dann sein altes Leben – von dem wir ja nur sehr wenig wissen – hinter sich zu lassen und sich ganz dem Ruf Gottes zu widmen. Dieses Besondere lässt sich wohl in den Worten jener Stimme finden, die aus dem Himmel sprach: „Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe!“ Jesus erlebte sich in diesem Moment ganz von Gottes Wirklichkeit getragen. Er erlebte eine Naherfahrung Gottes, die der Evangelist nur mit dem Bild des „geliebten Sohnes“ ausdrücken konnte, also einem Bild der damaligen Zeit, das wohl das innigste Naheverhältnis zwischen zwei Wesen bezeichnete. Jesus erlebte Gott als so nahe, wie nur ein Vater seinem Sohn nahe sein konnte. Er sah darin den Anfang des Kommens des Reiches Gottes – also jener Zeit, in der alle Menschen diese Nähe Gottes erfahren würden – und stellte sein Leben nun radikal in den Dienst der Verkündigung dieser frohen Botschaft: Freut euch! Gott ist nahe! Gott ist schon mitten unter uns! Leben wir auch so! Ich will euch Zeichen dafür sein! Öffnen wir Blinden die Augen, befreien wir Gefangene, bringen wir Licht in das Dunkel der Welt – so heißt es dazu im Text aus der 1. Lesung aus dem Buch des Propheten Jesaja. Und Jesus fand bald Menschen, die seinem Ruf folgten, die sich einließen auf seine Botschaft und versuchten, ihr Leben danach zu gestalten. Und in dieser Nachfolge stehen wir Christinnen und Christen noch heute. Auch heute hören wir diese Botschaft vom Kommen des Reiches Gottes immer noch im Modus der Erwartenden, also derer, die in der Hoffnung auf etwas leben, dessen ganze Erfüllung erst eintreten wird. Im Leben auf dieses „Woraufhin“ versuchen wir aber schon das Kommende vorwegzunehmen. Persönlich durch ein bewusstes und tätiges Leben in und aus diesem Glauben heraus, durch persönliches Gebet, tätige Nächstenliebe, Umkehrbereitschaft, … Gemeinschaftlich durch das Gestalten unseres Zusammenlebens im christlichen Sinn, wo wir aufeinander achten, uns gegenseitig im Glauben stärken, dem anderen zur Seite stehen und gemeinsam das Kommen des Herrn erwarten und feiern – wie es in unseren liturgischen Texten heißt. Eine Form dieses gemeinschaftlichen Zusammenlebens ist eben die Pfarrgemeinde. Christinnen und Christen sorgen zusammen mit einem Priester oder anderen Hauptamtlichen dafür, dass in ihrem Nahbereich der Glaube gemeinsam gefeiert, verkündet und in tätiger Nächstenliebe gelebt wird. In besonderer Weise tun dies die Pfarrgemeinderäte, die sich – von der Pfarrbevölkerung für fünf Jahre gewählt – eben in den Dienst dieser Gemeinschaft stellen und darum kümmern, dass Menschen in zeitgemäßer Form ihr Christsein gemeinsam leben. Am 19. März sind wir wieder dazu aufgerufen, Mitglieder für einen neuen Pfarrgemeinderat zu wählen. Unter dem Motto „ICH BIN DA für“ wurden schon und werden noch viele Gespräche dazu in unserer Pfarre geführt, um Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl zu finden. Alle dürfen sich dazu angesprochen fühlen, sei es als jene, die sich als KandidatInnen der Wahl stellen, sei es als jene, die mit den Menschen in unserer Pfarre reden und sie motivieren, sich in irgendeiner Form am Pfarrleben zu beteiligen oder sei es als jene, die am 19. März an der Wahl teilnehmen und ihre Stimme für eine gute Zukunft der Pfarrgemeinde einsetzen. ICH BIN DAFÜR, dass wir heute noch dem Beispiel Jesu folgen, aus unserer Tauferfahrung heraus tätig werden für die FROHE BOTSCHAFT, und mit je unseren eigenen Begabungen und Charismen zu einem gelingenden Zusammenleben im christlichen Sinne beitragen. AMEN. _________________________________________________________________ Zum Abschluss kann hier noch das Bischofswort (siehe nächste Seite) zur Pfarrgemeinderatswahl 2017 verlesen werden oder dies folgt bei den Verlautbarungen am Ende des Gottesdienstes! Liebe Schwestern und Brüder! Am 19. März 2017 werden in allen österreichischen Diözesen die Pfarrgemeinderäte neu gewählt. Sie beraten und entscheiden Fragen des pfarrlichen Lebens; damit wirken sie an der Leitung der Pfarrgemeinde mit. Das diesjährige Wahl-Motto „ICH BIN DA.FÜR“ beinhaltet drei wesentliche Aspekte des Christseins: • „ICH BIN DA“ ist der Name Gottes in der Bibel. Er ist in allen Nöten und Fragen mit uns. So können wir uns den Zeichen der Zeit stellen, sie im Licht des Evangeliums deuten und danach handeln. • „ICH BIN DA für …“ erinnert daran, dass die persönliche Zuwendung zu den Bedürftigen ein Grundauftrag des Christseins ist. Es ist die Einladung, das zu tun, was sich mir als Aufgabe zeigt. • „ICH BIN dafür“ drückt aus, dass sich Gläubige für ihre christlichen Werte einsetzen. Alle Getauften sind berufen und befähigt, in Wort und Tat Zeugnis ihres Glaubens zu geben und an der Seelsorge mitzuwirken. Pfarrgemeinderäte tun das in besonderer Weise. Ich lade Sie ein, sich bei der Wahl am 19. März zu beteiligen. Wer wählt, drückt damit aus: „Ich bin dafür, dass diese Person in meinem Namen Verantwortung in der Pfarrgemeinde übernimmt.“ Laden Sie auch Nachbarn und Bekannte zur Stimmabgabe ein, damit die zukünftigen Vertreterinnen und Vertreter der Pfarrgemeinde einen breit getragenen Auftrag erhalten. + Bischof Dr. Manfred Scheuer
© Copyright 2024 ExpyDoc