15. Januar 2017 / Nr. 3 Glaube 25 Kunstwerk der Woche Taufstein der Stiftskirche St. Zeno, Bad Reichenhall Am Sonntag nach Epiphanie feiert die katholische Kirche das Fest „Taufe des Herrn“. Während bei vielen künstlerischen Darstellungen an Tauforten auf die Taufe Christi im Jordan Bezug genommen wird, verbindet der Taufstein der ehemaligen Stiftskirche St. Zeno in Bad Reichenhall das Taufgeschehen eher mit der österlichen Passion und dem Sterben Christi und verweist auf den Zusammenhang von Ostern und Taufe. Noch im Mittelalter wurde im Schwerpunkt nur an den hohen kirchlichen Festtagen, nach Epiphanie und zu Ostern, getauft. Der Taufstein in St. Zeno gehört zu den bemerkenswertesten historischen Tauforten im Erzbistum. Er wurde 1522 gestiftet. An den zwölf Brüstungsfeldern des zwölfseitigen Beckens aus Rotmarmor sind Büsten der zwölf Apostel dargestellt mit Schriftbändern, auf denen in gotischen Minuskeln das apostolische Glaubensbekenntnis in deutscher Sprache zu lesen ist. Auf dem Deckel sind in den unteren, von Pfeilern und Pilastern eingerahmten Feldern Engel mit den Leidenswerkszeugen Christi dargestellt. Die von Engeln dargebrachten Arma Christi werden dem Täufling als die Waffen und Werkzeuge zur Überwindung von Sünde und Tod für sein neues Leben in der Nachfolge Christi mitgegeben. Foto: EOM/HA Kunst/Thomas Splett Ökumenisches Friedensgebet 2017 DBK-Arbeitshilfe zum Thema Sucht MÜNCHEN. Die katholischen Missionswerke Missio München, Missio Aachen und das Evangelische Missionswerk in Deutschland laden zum Ökumenischen Friedensgebet 2017 ein. Das Gebet soll während des ganzen Jahres bundesweit als Impuls für Veranstaltungen dienen, etwa in Gemeinden oder Schulen. Verfasst hat es die aus dem Irak stammende Dominikanerin Nazik Kahlid Matty. Sie erinnert mit dem Text daran, dass Christen und andere religiöse Minderheiten im Irak zurzeit unberechenbaren Terroranschlägen ausgesetzt sind. Erhältlich ist das Gebet kostenlos als Faltblatt oder Download unter www.oekumenisches-friedensgebet.depm BONN. U nter dem Titel „Zur Freiheit hat uns Christus befreit (Gal 5,1). Sucht – Eine Herausforderung für die Pastoral“ ist eine Arbeitshilfe der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) erschienen. Ihr Ziel sei vor allem, pastoralen Mitarbeitern zu ermöglichen, eine Suchterkrankung wahrzunehmen, heißt es im Vorwort des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode. Außerdem soll über Angebote der professionellen Suchthilfe informiert werden. Auch die spezifische Funktion der Seelsorge im Umgang mit Suchtkranken werde vermittelt. Die 86-seitige Broschüre kann unter „Arbeitshilfen“ auf www.dbk-shop.de bestellt oder als pdf-Datei heruntergeladen werden.rno „Toller Einstieg“ Auftakt zum Reformationsgedenken in St. Michael MÜNCHEN. E twa fünfhundert Menschen haben dem Schneetreiben am Sonntagnachmittag getrotzt und einen kleinen ökumenischen Frühling erlebt. Der bedeutendste evangelische Komponist steht im Zentrum eines Zyklus in der wichtigsten deutschen Kirche der „katholischen Gegenreformation“. St. Michael in München stellt an neun Sonntagen in diesem Jahr Kantaten von Johann Sebastian Bach vor (wir berichteten). Er sei der Einladung gerne nachgekommen, diese musikalische Predigtreihe zu eröffnen, sagt Kardinal Reinhard Marx. Sie sei „etwas Spezielles“ unter den Angeboten zum Reformationsgedenken. Dass er zur Kantate „Gott, wie dein Name“ predigt, ist dabei eine Steilvorlage für den Münchner Erzbischof. „Es ist eine meiner Lieblingskantaten.“ Der Name Jesu ist für Kardinal Marx etwas, was auch in der letzten Verzweiflung bleibt. Selbst wenn einem „das Beten aus den Händen gleitet“, wie er in seiner Eröffnungspredigt zu „Bach2017“ sagt. Jesus sei ein Hoffnungsname, der beiden Kirchen und allen Menschen gehöre. Unter den Zuhörern beim Auftakt ist auch der Astrophysiker, FernsehModerator und evangelische Christ Harald Lesch. Ihn freut, „wenn beide Kirchen mehr anfangen nachzudenken, was sie verbindet, als was sie trennt“. Der Chordirektor von St. Michael und Initiator von „Bach2017“, Frank Höndgen, sieht sich durch solche Reaktionen und ein „volles Haus“ bestätigt: „Für so ein Projekt, das es in München so noch nicht gegeben hat, ist das ein toller Einstieg.“ Alois Bierl Frank Höndgen dirigiert das Orchester „La Banda“ und das Collegium Monacense Foto: Kiderle
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