Grußwort Ausstellungseröffnung „70 Jahre Lippe in Nordrhein-Westfalen“ Dienstag, 10. Januar 2017, 14 Uhr Landtag NRW, Bürgerhalle Sehr verehrte Frau Verbandsvorsteherin Anke Peithmann! Sehr geehrter Herr Staatssekretär Kluthe! Liebe Kolleginnen und Kollegen aus dem Landtag! Liebe Gäste aus Lippe! Meine sehr geehrten Damen und Herren! I. Mit meinen herzlichen Wünschen für ein gesundes, glückliches und friedliches 2017 begrüße ich Sie zur ersten Ausstellungseröffnung des neuen Jahres hier im Landtag Nordrhein-Westfalen! Es freut mich besonders, dass wir uns gleich zu Beginn des parlamentarischen Jahres 2017 aus sehr schönem Anlass hier in Düsseldorf begegnen. In diesen Wochen feiern wir den Beitritt Lippes zum Bundesland Nordrhein-Westfalen vor 70 Jahren. 2 Wir feiern damit, dass NRW, wie wir es heute kennen und lieben, im Januar 1947 mit dem Land Lippe komplett geworden ist. II. Unser Landeswappen ist erstes Zeugnis der Landesgeschichte: zum Rhein und zum westfälischen Ross kam 1947 die Lippische Rose hinzu und vervollständigte das Bild unseres Landes. Aus genau diesem Anlass laden der Landtag, die Landesregierung und der Kreis Lippe am Samstag kommender Woche auch zu einem gemeinsamen Festakt ins Landestheater nach Detmold ein. Und schon heute wollen wir mit dieser Ausstellung des Landesverbands einen Blick zurück auf sieben Jahrzehnte Lippe in Nordrhein-Westfalen, auf die Anfänge der Partnerschaft zwischen Lippe und NRW und damit auch auf das Zusammenwachsen unserer drei Landesteile werfen. Damit setzen sich zugleich die Jubiläums-Veranstaltungen aus dem vergangenen Jahr fort, als wir die Gründung NordrheinWestfalens durch die britische Militärmacht 1946 und die Konstituierung des ersten Landtags mit bunten Festen und mit Festakten gefeiert haben. 2 3 III. Zum 70. Landesjubiläum, vor allem zum NRW-Tag hier in Düsseldorf, ist immer wieder eindrucksvoll deutlich geworden: Nordrhein-Westfalens Stärke besteht in der Vielfalt seiner Regionen, in der Vielfalt der hier lebenden Menschen, in der Vielfalt von Kultur, Wirtschaft und Natur. Diese überwältigende Vielfalt also macht unser Land aus. Sie schafft Heimatverbundenheit. Sie schweißt uns alle in NordrheinWestfalen, im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland mit fast 18 Millionen Einwohnern, eng zusammen. Daran hat das Land Lippe ohne Frage seit sieben Jahrzehnten einen entscheidenden Anteil. Und deshalb lässt sich gerade jetzt, zum 70. Jubiläum des Beitritts feststellen: Ohne Lippe wäre unser Land heute weniger vielfältig, weniger liebens- und lebenswert, weniger bunt. Kurzum: Ohne Lippe wäre Nordrhein-Westfalen einfach nicht komplett. Denn es ist der Reichtum der Regionen, der unser Land in den zurückliegenden Jahrzehnten unverwechselbar, stark und zukunftsfest gemacht hat, und der uns auch für neue Herausforderungen von heute und morgen stärkt. 3 4 Wir als „NRWler“ können daher im geschichtlichen Rückblick sehr darüber glücklich sein, dass damals die Verhandlungen zwischen dem lippischen Landespräsidenten Heinrich Drake und dem ersten Ministerpräsidenten Dr. Rudolf Amelunxen erfolgreich zum Anschluss Lippes geführt haben Und wir können ebenso glücklich darüber sein, dass die zwischenzeitlich ebenso geführten Gespräche zwischen Lippe und Niedersachsen erfolglos geblieben sind. Das können wir ruhig offen zugeben. Der Anschluss an Nordrhein-Westfalen war die große Lebensleistung von Heinrich Drake, an dessen Schaffen das Jubiläum und diese Ausstellung nicht zuletzt auch erinnern. Das wirtschaftliche Wohl Lippes, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der in Lippe beheimateten Menschen, lagen Heinrich Drake zeitlebens am Herzen. Und genau dafür haben sich nach ihm viele weitere Personen auf allen Ebenen von Politik und Gesellschaft, von Wirtschaft und Kultur landauf landab mit großer Motivation Generationen hinweg eingesetzt. 4 und über 5 IV. Verehrte Gäste! Am 21. Januar 1947 verlor Lippe mit den „Lippischen Punktuationen“ – also mit dem Verhandlungsergebnis zwischen Lippe und NRW – nach über 800 Jahren seine Selbstständigkeit als Grafschaft, als Fürstentum, als Freistaat in der Weimarer Republik. Aber was es nicht verlor, das war sein Landesvermögen, das fortan im neu gegründeten Landesverband Lippe verblieb. Die erforderlichen gesetzlichen Regelungen verabschiedete der Landtag etwas später, am 5. November 1948. Seitdem sorgt der Landesverband Lippe dafür, das lippische Vermögen zu bewahren und fortzuentwickeln. Mit nachhaltiger Wirkung setzt er sich dafür ein, die Geschichte und die Traditionen Lippes im kulturellen Gedächtnis zu bewahren und diese für die Zukunft fortzuschreiben. Als Betreiber von Kulturstätten, als Verwalter des Landesvermögens und als Träger vieler bekannter Bildungs- und Erholungseinrichtungen gelingt es dem Landesverband seit Jahrzehnten, die Stärken Lippes zum Wohle der Menschen in dieser Region verantwortungsvoll weiterzuentwickeln. Und das kommt immer auch ganz Nordrhein-Westfalen zugute. 5 6 Dafür gilt den engagierten Menschen in der Verbandsversammlung und stellvertretend Ihnen, verehrte Frau Verbandsvorsteherin Peithmann, der herzliche Dank und die hohe Anerkennung unseres Parlaments. V. Sie alle, meine sehr geehrten Damen und Herren, stimmen sicher mit mir darin überein: 70 Jahre Lippe in Nordrhein-Westfalen sind eine Erfolgsgeschichte, auf die wir insbesondere in diesen Tagen gemeinsam stolz sein können. Und wie diese Geschichte ihren Anfang nahm, darauf wirft die Ausstellung, die wir heute eröffnen, einige interessante Schlaglichter. Ich danke daher ganz herzlich allen beteiligten Akteuren – dem Landesverband Lippe, dem Landesarchiv NRW, der Regionalstelle Detmold sowie dem Lippischen Landesmuseum Detmold – dass es gelungen ist, diese Ausstellung im Jubiläumsjahr hier im Haus der Bürgerinnen und Bürger Nordrhein-Westfalens zu zeigen. 6 7 VI. Ebenso sind 70 Jahre Lippe in Nordrhein-Westfalen eine Verpflichtung für uns alle, uns auch weiterhin für ein enges Miteinander und zugleich für die Vielfalt der Landesteile Nordrhein-Westfalens einzusetzen. Der Landtag Nordrhein-Westfalen wird hierzu auch zukünftig seinen Beitrag leisten, denn hier im Parlament gelangt die Vielfalt unseres Landes an allererster Stelle und auf demokratischem Wege, durch Wahlen, zum Ausdruck. Und hier fallen immer wieder viele gesetzgeberische Entscheidungen, die für das Handeln der Regionen und für die Gestaltungsspielräume vor Ort von allerhöchster Bedeutung sind. Worauf es also auch zukünftig ankommt, ist eine enge Partnerschaft, ein vertrauensvoller Austausch zwischen unserem Parlament, den drei Landesteilen, den Regionen, den Kreisen, Städten und Gemeinden. Es kommt also auf eine Partnerschaft an, wie sie auch in dieser Ausstellung mit Blick auf 70 Jahre Lippe in Nordrhein-Westfalen in einigen Punkten dargestellt wird. 7 8 Ich sagte es bereits zu Beginn meines Grußworts: Rhein, Ross und Rose, das sind die drei Symbole für die Vielfalt und die Stärken unseres Landes. – Und wie diese Ausstellung verrät, ist es ja auch ein weiterer, historischer Verdienst von Heinrich Drake, dass die Lippische Rose einen angemessenen Platz im Landeswappen gefunden hat. Was den Menschen vor 70 Jahren alles andere als eine Selbstverständlichkeit war, das ist heute für uns schlicht Gewissheit: Rhein, Ross und Rose gehören einfach zusammen. Das ist die Botschaft, die im Zentrum der 70. Jubiläen unseres Landes steht und die somit auch hervorragend zu 70 Jahren Lippe in Nordrhein-Westfalen passt. Verehrte Gäste! Ich danke Ihnen für Ihr Kommen! Ich wünsche Ihnen einen interessanten Ausstellungsrundgang. Und ich freue mich schon jetzt darauf, viele von Ihnen Ende kommender Woche beim Festakt in Detmold wiederzusehen. *** 8
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