Der Blick auf RB - Torgauer Zeitung

DER BLICK AUF RB LEIPZIG …
SONNABEND / SONNTAG, 14./15. JANUAR 2017 | SEITE 20
… die TZ-Fußballseite mit dem Extra
RB testet in Torgau gegen Budissa / Hartenfelser verabschieden R. Sonnekalb zu RB
Sonntag: Sachsen kontra Schotten
FUSSBALL. Für die Fans der Roten Bullen
steht am morgigen Sonntag ein Schmeckerchen an: Die Elf von Ralph Hasenhüttl
testet sich gegen die Mannschaft vom
schottischen Traditionsclub Glasgow Rangers. Anstoß in der Red-Bull-Arena ist um
15.30 Uhr. In diesem Spiel treffen Sachsen
auf Schotten und trifft Moderne auf Tradition. „The Gers“, die vom Engländer Mark
Warburton trainiert werden, nehmen in
der Scottish Premiership hinter Stadtrivale Celtic den 2. Platz ein. Ihr letztes Pflicht-
spiel absolvierten die Rangers am 31. Dezember zuhause – 1:2 (1:1) gegen Celtic
Glasgow. Glaubt man den Meldungen, so
werden an die 8000 schottische Fans morgen in Leipzig erwartet. Man darf gespannt sein, ob Leipzigs Neuverpflichtung
– Dayot Upamecano (18 Jahre/Innenverteidiger) – gleich mit aufläuft. Toll wäre es.
tom
Karten für dieses Testspiel gibt es an der
Tageskasse und über das Internet unter:
www.dierotenbullen.de
RB-Fans können mit
Stadion-Ausbau leben
Ausbau der Red-Bull-Arena oder Neubau? TZ befragte Fans
FUSSBALL. Die richtungweisende Entscheidung über den Kauf der Red-Bull-Arena
durch RB Leipzig ist gefallen. Das war bereits in der TZ am 22. Dezember vorigen
Jahres zu lesen. Für 70 Millionen Euro erwirbt der Fußball-Bundesligist das im Leipziger Stadtzentrum gelegene Stadion von
Michael Kölmel. Die Erweiterung von
43 000 auf 57 000 Plätze ist für 2018 geplant
und soll 40 Millionen Euro kosten, verkündete RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff.
Ein Neubau auf der Grünen Wiese nördlich
der Stadt ist damit vom Tisch. Die Mehrzahl der immer zahlreicher werdenden RBFans der Region Torgau akzeptiert diese
Lösung, sind aber teils anderer Meinung:
FUSSBALL. Am 9. Juli 2011 trug RB Leipzig, dazumal unter der Leitung von Trainer Peter Pacult (Foto oben) in der Regionalliga, im Torgauer Hafenstadion ein
Testspiel gegen den Oberligisten Budissa Bautzen aus. 3:0 endete dieses Vorbereitungsspiel (1:0) vor 455 Zuschauern. Die Torschützen der Leipziger, in deren
Reihen beispielsweise Kammlott, Frahn, Kutschke, Rockenbach da Silva, Kocin,
Lagerblom oder aber Tim Sebastian (großes Foto) mitwirkten, waren dazumal
Kammlott, Kutschke und Frahn. Im Rahmen des Spiels wurde Hartenfels-Fußballtalent Robin Sonnekalb verabschiedet – zu RB Leipzig. Der Süptitzer, inzwischen 19 Jahre, spielt nunmehr für die Erste des SSV Markranstädt in der Oberliga SÜD.
Fotos/Text: TZ/Th. Manthey
„Ich bin geteilter Meinung, was den Ausbau
der Red Bull Arena in
der Innenstadt betrifft.
Die Geschäftsleute
und die dort wohnenden Menschen profitieren davon. Aber es
müssen parallel dazu
Volkmar Böhme R a n d b e d i n g u n g e n
verbessert werden. Vor
allem benötigen die Zuschauer mehr Parkplätze. Für die vielen auswärtigen Besucher
wäre natürlich ein Stadion auf der Grünen
Wiese günstiger. Wir könnten direkt von
der Autobahn aus auf die Stadionparkplätze gelangen. Und es könnte ein viel größeres Stadion errichtet werden, denn die
Red-Bull-Arena hat zu wenig Sitzplätze.
Für die Champions League, die unser RBTeam erreichen wird, ist das jetzige Stadion zu klein“, sagt der Staupitzer Bauunternehmer Volkmar Böhme (62).
Die individuelle Zahlenrundumleuchte dreht sich weiter
FUSSBALL. Heute der zweite Teil der individuellen Zahlenrundumleuchte von
Matthias Kießling:
Insgesamt sieben Spieler spielten vorletzte Pässe zu einem Torerfolg von RB
Leipzig. Fünf Spielern gelang das mindestens zweimal. Auch hier ist Emil Forsberg wieder einsame Spitze. Gleich acht
vorletzte Pässe spielte er. Alle 135 Minuten einen. Auch Marcel Sabitzer und Diego Demme hier mit wichtigen Rollen.
Vor allem bei Diego Demme verweist das
auf seine eher strafraumferne Rolle, die
aber trotzdem immer wieder Spielzüge
zu eröffnen bzw. sie zu gefährlichen zu
machen weiß. Auffällig, dass Timo Werner fehlt. Neun Tore und fünf Vorlagen,
aber kein einziger vorletzter Pass bei einem Tor. Das verweist darauf, dass Werner ein absoluter Abschluss- und Strafraumspieler ist und abseits davon kaum
in (erfolgreiche) Kombinationen eingebunden wird.
[Vorvorl = Anzahl der vorletzten Pässe vor einem
Tor in dieser Saison; Min/Vovorl = Minuten pro
vorletzten Pass vor einem Tor in dieser Saison]
Spieler
Vorvorl Min/Vorvorl
Emil Forsberg
8
135
Marcel Sabitzer
5
225
Diego Demme
5
270
Naby Keita
3
318
Yussuf Poulsen
2
599
Wenn man alle Beteiligungen an Toren
zusammenrechnet (also Tore, Vorlagen,
Vorvorlagen und sonstige Beteiligungen
zuvor an einem zu einem Tor führenden
Angriff), dann bleibt Emil Forsberg der
überragende Akteur. An 21 von 31 Toren war der Schwede auf die eine oder
andere Art, meist relativ direkt beteiligt.
Alle 51 Minuten irgendeine Offensivaktion, die in einem Torerfolg mündet.
Muss man gar nicht weiter kommentieren.
Mit Abstand folgen dahiner die anderen
beiden Offensivakteure Marcel Sabitzer
und Timo Werner. Auffällig, dass hier Sabitzer vor Werner steht. Sprich, Sabitzers
Rolle viel stärker noch auf die Entstehung von Toren ausgerichtet ist, während Werner ja, wie gezeigt, ausschließ-
lich bei Toren und direkten Torvorlagen
in Erscheinung tritt.
Interessant auch die starke Rolle von Diego Demme. Noch viel mehr als in den
letzten Jahren ist er an diversen Toren in
der Entstehung beteiligt. Selbst getroffen hat er noch nie und trotzdem hatte
er bei 13 Toren seine „Finger“ im Spiel.
Starker Wert, der die wichtige Rolle des
Mittelfeldmanns, der auf dem Feld permanent als sich freilaufende Anspielstation für jeden fungiert, betont.
[TB = Anzahl der Beteiligung am Torerfolg (Tore
plus Assists plus sonstige Beteiligungen an Torentstehung); Min/TB = Minuten pro Beteiligung
an der Torentstehung]
Spieler
TB
Min/TB
Emil Forsberg
21
51
Marcel Sabitzer
15
75
Timo Werner
14
84
Diego Demme
13
104
Naby Keita
9
106
Willi Orban
8
180
Yussuf Poulsen
7
171
Stefan Ilsanker
5
254
Marvin Compper
4
218
Marcel Halstenberg
4
354
Größter Sünder bei RB Leipzig bleibt
auch in dieser Saison Willi Orban, der
schon viermal Gelb gesehen hat. Wenn
man es allerdings auf Karten pro Minute herunterrechnet, kommt Marvin
Compper noch schlechter weg. Alle 290
Minuten sieht er den Gelben Karton.
Auch das ist aber noch kein extremer
Wert. Selbst wenn man in diesem Tempo weitermachen und immer 90 Minuten spielen würde, stünden am Ende nur
zwei Sperren an. Willi Orban schippert
ganz gemächlich auf nur eine Gelb-Sperre in dieser Saison zu.
Auffällig auch Stefan Ilsanker, der letzte
Saison mit zehn Karten und einer Gelben Karte alle 207 Minuten noch der eifrigste Kartensammler war. Denn in dieser Saison sind es gerade mal drei Gelbe Karten, die sich der Österreicher abholte.
Letzte Saison sah RB Leipzig nur einen
Platzverweis. Legendär mit Willi Orban
in Kaiserslautern. Diese Saison hat bisher Emil Forsberg den einzigen Platzver-
weis gesehen. Glatt Rot für sein eher übles Foul von hinten bei Bayern München.
Es war das einzige Spiel, in dem man oft
hinterherlief und sich nicht anders zu
helfen wusste, als mit solchen Mitteln.
[Gelb = Anzahl der gelben Karten der Saison (gelbrote Karten zählen als zwei gelbe Karten); Min/
Gelb = Minuten pro gelber Karte gesamte Saison]
Spieler
Gelb
Min/Gelb
Willi Orban
4
360
Marvin Compper
3
291
Timo Werner
3
391
Stefan Ilsanker
3
423
Naby Keita
2
477
Yussuf Poulsen
2
599
Diego Demme
2
674
Marcel Halstenberg
2
708
In Bezug auf die begangenen Fouls führt
mal wieder Yussuf Poulsen die Statistik
an. Fast dreimal pro 90 Minuten wird
ihm eine Aktion abgepfiffen. Was für
sein intensives, physisches Spiel spricht.
Zudem wurde er noch 29mal gefoult,
wodurch er der RB-Spieler ist, der am
meisten an Foulspielen beteiligt war.
Dass er bei seinen Aktionen nur zweimal gelb sah, spricht auch dafür, dass
seine Foulspiele nie böse waren. Hinsichtlich seines Lamentierens über
Schiedsrichterentscheidungen ist sicherlich noch Luft für Verbesserungen, aber
im Gegensatz zu früherer Theatralik hat
sich das schon wesentlich verbessert.
Auch ist das Verhältnis zwischen begangenen und erlittenen Fouls inzwischen
absolut in Ordnung.
Diego Demme ist in Sachen Foulspiel
auf Augenhöhe mit Yussuf Poulsen. Als
Lückenschließer auf der Sechs und
Spielgestalter kriegt er gleichermaßen
auf die Socken, wie er austeilt. Auch
hier erstaunlich, dass er bisher mit zwei
gelben Karten davongekommen ist. Zumal er in etwas zentralerer Position und
näher zum eigenen Tor auch immer mal
Foulspiele einstreut, die nah am taktischen Foul sind. Insgesamt ist die Foulbilanz aber auch hier Ausweis von Demmes Spielweise und zentraler Rolle im
System RB Leipzig in beiden Richtungen des Spielfelds.
Vielleicht noch erwähnenswert die Rol-
Über den
Rotebrauseblogger
Eigentlich heißt er Matthias Kießling und lebt in
Leipzig. Die Rasenballer
begleitet er seit der ersten
Saison 2009/2010. Sein
Medium ist dabei das Internet. Auf der Seite rotebrauseblogger.de
beschäftigt er sich dabei nicht nur intensiv mit dem Fußball der Roten Bullen.
Auch das enorme Rauschen um den „etwas anderen“ Verein macht er zum Thema. Analyse ist aber in jedem Fall
Trumpf. Sein Vorteil: Im Internet gibt es
keine Längenvorgaben. Wer also gerne
mal etwas mehr liest und tiefer einsteigen möchte, ist beim Rotebrauseblogger
gut aufgehoben.
le von Bernardo, der alle 68 Minuten zu
einem Foulspiel greifen muss. Und damit gegenüber den Mitspielern in den
Viererkette (Orban, Compper, Halstenberg) vergleichsweise deutlich abfällt.
Sprich, vielleicht ein wenig zu viel foult.
Was auf seiner Position dann eben auch
gern mal einen gefährlichen Standard
mit sich bringt. Kann natürlich daran liegen, dass er sich an die Außenverteidigerposition erst noch gewöhnen muss.
Kann man ja aber mal im Auge behalten.
[Fouls pro Spieler bzw. Anzahl der Fouls gegen die
Spieler. Mindestens 10 Fouls oder mindestens
500 Einsatzminuten.]
Spieler
F Min/F Gef Min/Gef
Yussuf Poulsen
37
32
29
41
Diego Demme
32
42
33
41
Naby Keita
24
40
14
68
Stefan Ilsanker
21
60
12
106
Willi Orban
16
90
18
80
Marcel Halstenberg 16
89
14
101
Emil Forsberg
14
77
23
47
Bernardo
11
68
4
186
Marvin Compper
10
87
3
291
Marcel Sabitzer
9 125
15
75
Dominik Kaiser
8
91
14
52
Timo Werner
7 168
20
59
Michael Richter
(31/Inhaber einer
Torgauer Baumdienst-Firma) sieht
Vor- und Nachteile.
„Mir wäre ein neues Stadion auf der
Grünen Wiese lieber gewesen. Meine Freunde und ich
als Auswärtige hätMichael Richter
ten es besser erreichen können. Ich kann aber auch sehr gut
mit der Erweiterung der Red-Bull-Arena
leben. Dort habe ich als Dauerkartenbesitzer im Block D hinter dem Tor einen klasse Blick aufs Feld. Ganze 15 Meter vor mir
kann ich das Geschehen in einem der
Strafräume genau verfolgen. Ich habe herrliche Tore vor meiner Nase gesehen. In der
Stadt müssen mehr Parkplätze geschaffen
werden. Dieses Problem wäre auf der Grünen Wiese kein Problem“, erklärt der ehemalige Torwart des Landesklassen-Teams
von Hartenfels Torgau.
Thomas Richter, nicht verwandt mit Michael Richter, ist aktiver Kegler beim Bezirksligisten KSV Torgau. Der 34-Jährige ist
ebenso Fan von RB, bereits seit 2009. „Mir
wäre ein Stadion außerhalb lieber gewesen, weil die Anreise für mich als Dommitzscher bequemer wäre. Allerdings finde ich
es auch akzeptabel für die Stadt, dass RB
dort weiter spielt, weil es ein wunderschönes Stadion geworden ist, das nicht verfallen darf. Die Konzerte, die darin stattfinden, reichen nicht, um diese Sportstätte zu
erhalten. Und ob der 1. FC Lok oder Chemie Leipzig jemals so hoch spielen werden,
dass sie das Stadion füllen, glaube ich
nicht.“
Dirk Strehlau begrüßt die Erweiterung der
Red-Bull-Arena. „Die Lage halte ich für
besser, als ein Stadion außerhalb Leipzigs.
Auch der Stadt tut diese herrliche Sportstätte gut“, sagt der RB-Fan, der einst viele Jahre zu den Stützen des Fußball-Teams
von Blau-Weiß Mockrehna zählte und es
in dessen Glanzzeiten mit prägte. Außerdem, ergänzt der 48-Jährige, der regelmäßig mit Frau und Tochter die Partien des
Erstligisten sieht: „Warum soll eine neue
Arena gebaut werden, wenn hier bereits
ein Stadion steht, noch dazu ein solch schönes?“
Günter Nicolaus (60) nimmt als Dauerkarteninhaber im Gegensatz zu den Strehlaus
einen weiteren Weg auf sich für die Heimspiele. Er fährt von Drebligar bis Torgau mit
dem Pkw, setzt sich in Torgau in den Zug
bis Leipzig, und düst dort mit der Straßenbahn in die Arena. „Ich finde es gut, dass
RB in der Stadt bleibt. Das ist günstig. Ich
reise bequem nach Leipzig, kann dort noch
in Ruhe einkaufen und gehe entspannt zum
Spiel. Sonst müsste ich ja nach meinem
Stadtbummel wieder raus in die Prärie ins
neue Stadion fahren, wo diese Arena entstehen sollte. Günstig ist es auch für die immer mehr werdenden Händler, die im Umkreis der Red-Bull-Arena ihre Würstchen,
Getränke und andere Waren verkaufen
können. Ob das für sie auf der Grünen Wiese so einfach möglich wäre, wage ich zu bezweifeln“, meint der Elektromonteur.
Der Süptitzer Marcel Winkler ist Fan des
FC Bayern und von RB. Der 34-Jährige besucht oft Heimspiele der Münchner, findet
es gut, dass die Allianz-Arena an der Autobahn liegt. Aber für Leipzig akzeptiert er
die Entscheidung der RB-Verantwortlichen,
die Red Bull Arena zu erweitern. „In Leipzig profitieren die meisten davon. Das gilt
für die Stadt, die Hotels, die Geschäftsleute und die Fans. Das Flair ist schön. Vor
dem Spiel können wir als Fans durchs
Stadtzentrum bummeln, einkaufen, dazu
gepflegt essen, danach in einem Pub ein
Bierchen trinken, ins Kino gehen und ohne
Stress mit dem Zug an- und abreisen“, erklärt der selbständige Maler.
Rick Litka, der als
Webdesigner in der
hiesigen Firma CNS
24 Torgau tätig ist,
gehört zu den RBFans der ersten Stunde. „Ich freue mich,
dass die Mannschaft
auch zukünftig im alten Stadion spielt.
Das alte ZentralstadiRick Litka
on ist schließlich ein
Wahrzeichen von
Leipzig, das erhalten werden muss. Damit
bleibt es ein Fußball-Stadion und es finden nicht nur irgendwelche Konzerte statt.
Allerdings sollten die Anbindungen zum
Stadion verbessert werden, zumal dessen
Fassungsvermögen erhöht wird“, sagt der
28-Jährige, der in zweiten Mannschaft von
Hartenfels dem Ball nachjagt.
Der Torgauer Unternehmer Hans-Detlev
Schulz (52) ist bei jedem Heimspiel der
Roten Bullen vor Ort. „Sollte RB weiter erfolgreich in der Bundesliga sein und später wohl auch in der Champions League
spielen, wird es trotzdem ‚schwer‘ für das
frühere Zentralstadion. Es sei denn, es
gibt eine bessere Zufahrt vom Autobahnring um Leipzig. Kaum zu toppen ist das
Umfeld der Arena. Und bis zum Zentrum
sind es eigentlich nur ein paar Minuten
zu Fuß. Viele unserer Geschäftspartner
aus anderen Bundesländern sind begeistert über das, was hier bei uns in Leipzig
passiert und wollen unbedingt auch mal
zu den Spielen anreisen.“
Dauerkartenbesitzer
Bodo Menzel (63) befürwortet den Ausbau.
„Anfangs stand ich der
Idee Neubau eines größeren Stadions am
Stadtrand positiv gegenüber. Das wäre für
meine Familie von Staupitz aus optimal zu erBodo Menzel
reichen gewesen. Auch
würde sich die Reisedauer verkürzen. Heute finde ich die Entscheidung gegen einen Stadionneubau
richtig. Mit dem Verbleib in der Red Bull
Arena wird ein deutliches Zeichen gesetzt,
dass sich RB mit der Stadt identifiziert und
dass man eine Plattform für fußballbegeisterte Menschen und Fans aus der Region
sein möchte. Außerdem ist dieser Schritt
als logische Folge nach dem Bau des Trainingszentrums für die Profis und den
Nachwuchs am nicht weit von der Arena
gelegenen Cottaweg Beweis dafür, dass
RB Leipzig nicht nur eine auf Gewinn orientierte Eintagsfliege ist, sondern dass
man für Nachhaltigkeit steht. Auch für Tradition zeigt der Klub Verständnis, denn das
alte Leipziger Zentralstadion ist einer der
traditionsreichsten Fußballstandorte in
Deutschland.“ Rentner Menzel glaubt, mit
dieser Entscheidung habe RB viele neue
Fans gewonnen. Es bleibe zu hoffen, dass
die Stadt ihre Zusage zur vollen Unterstützung für diese Erweiterung erfüllt und dass
vor allem das Verkehrsprojekt (Anreise,
Parken, Abreise) kurzfristig und optimal
umgesetzt wird.
Norbert Töpfer