Günter Danner: Haushaltsrede der SPD- Fraktion im Gemeinderat der Stadt Oberndorf für das Haushaltsjahr 2017 Sehr geehrter Herr Bürgermeister, meine sehr verehrten Damen und Herren, Kollege Rinker hat am Freitag in seiner Rede anlässlich der Jahresschlusssitzung des Gemeinderats bereits darauf hingewiesen, dass die „Gesellschaft für deutsche Sprache“ das Wort „postfaktisch“ zum Wort des Jahres 2016 gewählt hat. Bereits zuvor war es auch schon zum internationalen Wort des Jahres in England bestimmt worden. Der Präsident der Oxford Dictioniers definiert den Begriff „postfaktisch“ folgendermaßen: „ als Beschreibung von "Umständen, in denen objektive Fakten weniger Einfluss auf die Bildung der öffentlichen Meinung haben als Bezüge zu Gefühlen und persönlichem Glauben". Eine solche postfaktische Weltsicht werde befördert "durch den Aufstieg sozialer Medien als Nachrichtenquelle und das wachsende Misstrauen gegenüber Fakten, die vom Establishment angeboten werden". Ähnlich formuliert es die Gesellschaft für deutsche Sprache: „In politischen und gesellschaftlichen Diskussionen gehe es zunehmend um Emotionen anstelle von Fakten. Insofern stehe das Wort für einen tiefgreifenden politischen Wandel.“ Was hat dies nun mit unserer Stadt und dem heute zu verabschiedenden Haushalt 2017 zu tun? Unserer Meinung nach durchaus manches. Lässt man das vergangene Jahr nämlich Revue passieren, so muss leider auch in Oberndorf konstatiert werden, dass sowohl in den sozialen Medien als auch in manchen Leserbriefen und Äußerungen zur Arbeit des Gemeinderats immer wieder pauschale, undifferenzierte oder gar faktisch falsche Beurteilungen zu finden sind. Man empört sich, argumentiert an der Oberfläche und bemüht sich nur am Rande darum, die wirklichen Fakten heranzuziehen. Dies macht 1 Günter Danner: Haushaltsrede der SPD- Fraktion im Gemeinderat der Stadt Oberndorf für das Haushaltsjahr 2017 betroffen, entwertet sie doch die an der Sache orientierte und im Detail oft schwierige ehrenamtliche Arbeit im Gemeinderat. Wir werden im Zusammenhang unserer Ausführungen zum vorliegenden Haushaltsplan noch darauf zurückkommen. Im Vergleich zum Haushalt 2016 mit einem Gesamtumfang von rund 45,07 Millionen Euro steigt das Haushaltvolumen 2017 auf 49,28 Millionen Euro. Der Vermögenshaushalt verzeichnet mit 9,75 Millionen Euro im Vergleich zu 2016 ebenfalls eine merkliche Steigerung. Hervorgehoben werden muss aber auch, dass der Verwaltungshaushalt erneut um 1,93 Millionen auf 39,52 Millionen angewachsen ist. Positiv nehmen wir dabei zur Kenntnis, dass der Verwaltungshaushalt trotz der um rund 1 Million gestiegenen Gesamtausgaben dennoch eine Zuführungsrate von 1, 7 Millionen € an den Vermögenshaushalt erwirtschaften soll. Das hat auch damit etwas zu tun, dass der Gemeinderat mehrheitlich im vergangenen Jahr die Gewerbesteuer und die Grundsteuer B erhöht hat. Gewerbesteuer, Grundsteuer und Hunde/Vergnügungssteuer sind die einzigen Einnahmen, auf die wir direkt Einfluss haben. Dennoch sind sie, was Erhöhungen angeht, mit Zurückhaltung zu handhaben. Die für 2017 zu erwartenden Ansätze hinsichtlich der Gewerbesteuer erscheinen uns realistisch, zieht man die Erfahrungen der vergangenen Jahre hinzu. Meist sind hier sogar am Ende noch bessere Ergebnisse, als ursprünglich erwartet, erzielt worden. Sicher können wir diesbezüglich aber nie sein, sondern sind hier abhängig von der konjunkturellen Entwicklung der Gesamtwirtschaft. 2 Günter Danner: Haushaltsrede der SPD- Fraktion im Gemeinderat der Stadt Oberndorf für das Haushaltsjahr 2017 Erfreulich ist auch, dass sich auf der Basis des Haushaltserlasses des Landes vom November der Finanzausgleich im Vergleich zu 2016 leicht zu verbessern scheint. Auch die weiteren Einnahmequellen des Verwaltungshaushaltes mit Ausnahme der Konzessionen zeigen eine positive Entwicklung. Dem gegenüber stehen aber die Ausgaben, wobei dabei die Personalausgaben mit insgesamt 10,3 Mio. € naturgemäß den Löwenanteil ausmachen. Gegenüber 2016 steigen diese um 588 000€ an. Ursache hierfür sind unter anderem voraussichtliche Tariferhöhungen, Wiederbesetzungen, Höhergruppierungen, Höherbewertungen, aber auch neue Stellen, die wir heute mit dem Stellenplan als Teil des Haushaltes verabschieden. Genannt sei hier die zusätzliche Halbtagesstelle zur Organisation von Integrationskursen, die erfreulicherweise zu 100% gefördert wird und der Seniorenbeauftragte zur Koordination der Seniorenarbeit. Die SPD-Fraktion trägt den Stellenplan für 2017 mit, möchte aber in diesem Zusammenhang erneut auf den Prüfungsbericht der GPA verweisen, der der Stadt zwar insgesamt ein positives Zeugnis ausgestellt hat, der aber auch hervorhebt, dass die Personalausgaben im Mittel der Jahre 2010 bis 2013 schon merklich über dem Landesdurchschnitt gelegen haben. Der SPD-Fraktion ist durchaus bewusst, dass dies in erster Linie daraus begründet ist, dass die Stadt für ihre Bürger als Dienstleister ein breites Angebot, angefangen von der VHS, der Jugendkunstschule, der Bücherei, den Museen, der Stadtjugendpflege usw. vorhält. Nichts von dem wollen wir in Frage stellen. Im Gegenteil, gerade diese Angebote bereichern das Leben in unserer Stadt. 3 Günter Danner: Haushaltsrede der SPD- Fraktion im Gemeinderat der Stadt Oberndorf für das Haushaltsjahr 2017 Erwähnt werden muss aber auch, dass die GPA in ihrem Prüfbericht ausführt, dass …“ Die personelle Besetzung der Kernverwaltung… nach dem Stellenplan 2015 mit 3,09 Bediensteten/1000 Einwohner über dem …Durchschnittswert… von 2,43 Bediensteten/1000 Einwohner“… liegt. Hier ist also ausdrücklich von der Kernverwaltung die Rede, nicht vom Werkhof, der Stadtgärtnerei, der Bücherei etc.. Außerdem bezieht sich der Prüfbericht auf 2015 und berücksichtigt so die Jahre 2016 und 2107 naturgemäß noch nicht. –Verkürzt gilt deshalb, künftig die Personalausgaben genauestens im Blick zu behalten. Es ist auf eine sparsame und wirtschaftliche Verwaltungsführung zu achten, die unter Berücksichtigung eines humanen Arbeitsplatzes sowohl organisatorisch wie auch personell zielgerichtet arbeitet. Der Vermögenshaushalt 2017 präsentiert mit einem Haushaltsvolumen von 9,759 Mio. € eine beachtliche Gesamtsumme, die allerdings zu 40% aus Krediten finanziert wird. Die aus dem Verwaltungshaushalt erwirtschaftete Zuführungsrate macht dagegen lediglich 18% der Einnahmen aus. Zudem werden 1,4 Mio. € oder 14% aus den Rücklagen entnommen. Dies hat notgedrungen Auswirkungen auf die Verschuldung der Stadt. War Ende 2015 ein Tiefpunkt des Schuldenstandes erreicht, so steigt er bis Ende 2016 voraussichtlich auf 4,2 Mio. € an. Ende 2017 werden dann vermutlich 7,88 Mio. € erreicht sein. Dieser rasante Anstieg der zu erwartenden Schulden bedarf einer Begründung. Der Anstieg der Schulden lässt sich dadurch rechtfertigen, dass z. B. 68% der Ausgaben in Baumaßnahmen investiert werden. Allein in die Schulen fließt hierbei weit mehr als 1 Mio. €, wobei das Gymnasium mit 500 000€ beim Brandschutz und 320 000 € für die Sanierung der Toiletten den Löwenanteil 4 Günter Danner: Haushaltsrede der SPD- Fraktion im Gemeinderat der Stadt Oberndorf für das Haushaltsjahr 2017 ausmacht. Der Brandschutz ist damit aber leider noch nicht abgeschlossen, er wird uns auch noch im Haushalt 2018 beschäftigen. Die Forderungen des Gymnasiums, nach einer grundlegenden Innenrenovierung sind für uns durchaus nachvollziehbar und werden wir auch nicht aus den Augen verlieren. Wir bitten aber um Verständnis, dass die Riesenausgaben im Bereich des Brandschutzes, die der Stadt als unabdingbar auferlegt worden sind, eine schnellere Umsetzung angesichts der finanziellen Gesamtsituation momentan nicht zulassen. Sicherheit geht schließlich vor. Wenn sich nun durch die Absenkung der Kreisumlage, wie von ihnen, Herr Acker, in der Jahresschlusssitzung angedeutet, Spielräume ergeben sollten, so steht unsere Fraktion dem offen gegenüber. Die Renovierung der Pausenhalle als Entree des Gymnasiums war im Übrigen schon in zwei Haushaltsplänen vergangener Jahre enthalten und wurde immer wieder aufgeschoben. Hier könnte nun endlich das damals gegebene Versprechen eingelöst werden. Die SPD-Fraktion möchte sich an dieser Stelle ausdrücklich für das konstruktive Gespräch mit den Haushaltsplanungen Vertretern bedanken, des welches Gymnasiums wir auch im in Vorfeld Zukunft der gerne weiterführen würden. Uns allen muss aber klar sein, dass es mit der Sanierung des Gymnasiums nicht getan ist, sondern dass auch die anderen Schulen in der Stadt Sanierungsbedarf anzumelden haben. Ganz besonders gilt dies für die in der Verbundschule integrierte Realschule, die wir nicht aus dem Blickfeld verlieren dürfen. Auch wenn nicht alle Wünsche sofort erfüllt werden können, sollte man zumindest planerisch die weiteren zukünftigen Schritte in der Generalsanierung der Schulgebäude angehen. Dies haben auch sie, Herr Bürgermeister Acker, in 5 Günter Danner: Haushaltsrede der SPD- Fraktion im Gemeinderat der Stadt Oberndorf für das Haushaltsjahr 2017 ihrer Haushaltsrede angedeutet. Die SPD-Fraktion unterstützt dies ohne wenn und aber, zumal der Bund ja Gelder für die Sanierung der Schulen zur Verfügung stellen will. Es bleibt nur zu hoffen, dass dies auch realisiert wird und nicht am Kompetenzgerangel zwischen Bund und Ländern, was die Kultushoheit angeht, scheitert. Signale aus Stuttgart durch den Ministerpräsidenten des Landes werfen hier jedoch einige Fragezeichen auf. Keine Rede kann aber davon sein, dass die Stadt in ihre Schulen bisher nicht investiert habe. Wobei wir wieder bei dem Begriff „postfaktisch“ angekommen wären. Fakt ist dagegen, und die notwendigen Zahlen liegen hierzu vor, dass allein für das Gymnasium seit 2005 rund 1,5 Millionen € an Investitionen in Gebäude und Ausstattung geflossen sind. Nimmt man alle Schulen in der Stadt seit 2002 zusammen, kommt man auf eine Summe von rund 8 Mio. €. Dazu gehört auch der Kauf des Gebäudes Hauptstraße 3, das die Stadt deshalb erworben hat, um die von der Karl-Wider-Schule als dringend formulierte Raumnot in der Ganztagesbetreuung zu beseitigen. Die Mängel des Gebäudes waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu erkennen. Festzuhalten ist aber, dass das Gebäude aus einer Insolvenzmasse heraus sehr günstig erworben werden konnte und nun wieder veräußert werden soll. Der finanzielle Schaden für die Stadt wird sich also in Grenzen halten. Die Schulen sind unstrittig ein wichtiger Standortfaktor unserer Stadt. Sie sind es aber nicht alleine, sondern nur einer unter vielen. So haben wir am Ende des Jahres das Sanierungsgebiet östliche Oberstadt formal abgeschlossen und passend dazu ist endlich das Gebäude Schuhmarkt 13 fertiggestellt geworden. Geradezu „postfaktisch“ hat sich diesbezüglich die Diskussion entwickelt. Bei aller berechtigten Kritik am Baufortschritt und der intransparenten Kostengestaltung bleibt als Fakt festzuhalten, dass die Kommune hier Beispiel 6 Günter Danner: Haushaltsrede der SPD- Fraktion im Gemeinderat der Stadt Oberndorf für das Haushaltsjahr 2017 gebend und zielgerichtet in die Oberstadt investiert hat. Das Gebäude steht im Zusammenhang des gelungenen und inzwischen hochfrequentierten Parkhauses, bietet es doch einen direkten Zugang zum Schuhmarkt und somit zur Innenstadt. Ein Verzicht auf diese Passage wäre im Zusammenhang der Entwicklung der Innenstadt geradezu kontraproduktiv gewesen. Nur wenn in die Innenstadt investiert wird, wird sie belebt werden. Die Stadt ist hier vorangegangen und der Erfolg gibt ihr recht. Hatte das Gebäude bereits vor seiner Fertigstellung einen Mieter der Praxisräume, sind inzwischen auch alle anderen Wohnungen vermietet. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Beispiel auch bei den privaten Hausbesitzern am Schuhmarkt und in der Oberstadt Nachahmer findet und die Aktion „Potentiale“ des HGV und der Stadtverwaltung hierzu Brücken bietet. Die konsequente Fortsetzung der Sanierung der Oberstadt ist die Talstadtsanierung, die im kommenden Haushalt 1,1 Millionen € bindet. Neben der sich nun hoffentlich zügig entwickelnden Umgestaltung des ehemaligen Brauereigeländes werden mit dem Wettbewerb zum Talplatz bereits Weichen für den nächsten Schritt gestellt. Die Bürger wurden hierbei einbezogen und besonders der erste Workshop brachte hier wichtige Ergebnisse, die in die Ausschreibung des Wettbewerbs auch Eingang finden werden. Klar ist aber auch, dass das Sanierungsgebiet die Stadt über Jahre hinaus finanziell fordern wird. Die SPD-Fraktion trägt dies mit, fordert vor diesem Hintergrund aber höchste Kostendisziplin, was zusätzliche neue Projekte angeht. Im Gegensatz zu den Hochbaumaßnahmen werden die Tiefbauarbeiten meist wenig wahrgenommen, dennoch sind sie für die Fortentwicklung der Stadt ebenso wichtig. 2017 fließen 1,3 Mio. € in die Straßen mit den Schwerpunkten in der Schulstraße in Aistaig und der Erschließung des Neubaugebiets Aspen. In 7 Günter Danner: Haushaltsrede der SPD- Fraktion im Gemeinderat der Stadt Oberndorf für das Haushaltsjahr 2017 Aistaig kann somit einem schon seit langem formulierten Wunsch des Ortschaftsrates entsprochen werden. Dennoch kommen wir bei der Abarbeitung unserer sanierungsbedürftigen Straßen nur langsam voran. In diesen Zusammenhang möchten wir an unseren schon in den vergangenen Jahren immer wieder formulierten Vorschlag erinnern, die Prioritätenliste dahingehend zu überprüfen, ob nicht durch einfache Maßnahmen wenigstens die Fahrbahndecke saniert werden kann, und zwar dort, wo man nicht in den kostenintensiveren Untergrund einzugreifen braucht. Ein gelungenes Beispiel wäre hier etwa die Straße vom Stockbrunnen zum Eichhof. Mit rund 1 Mio. € stellt der Erwerb von beweglichen Gegenständen einen nicht unerheblichen Kostenfaktor in 2017 dar, wobei die Beschaffung einer neuen Drehleiter für die Feuerwehr mit 450 000 Restfinanzierung hier den größten Posten ausmacht. Diese Anschaffung, die zudem hoch bezuschusst wird, ist unaufschiebbar, da sie im Dienst der Sicherheit aller Bürger steht. Ansonsten fällt auf, dass neben einer Vielzahl kleinerer Erwerbungen die Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen, sei es für die Maurerabteilung, das Tiefbauamt oder die Stadtgärtnerei, hervorsticht. Hier sollte unserer Meinung nach in Zukunft einer bereits vorgebrachten Anregung aus dem Gemeinderat gefolgt und überprüft werden, ob es nicht wirtschaftlicher ist, vorgreifend zu reagieren. D. h. die Fahrzeuge nicht bis zur Schrottreife zu nutzen und immer wieder zu reparieren, sondern sie bereits früher auszutauschen. Auf die weiteren Ausgaben im Vermögenshaushalt möchte ich nicht näher eingehen, sie ergeben sich aus den Beschlüssen des Gemeinderats und werden von unserer Fraktion so auch mitgetragen. Eines scheint uns jedoch als sehr wahrscheinlich: Alle die im Haushalt 2017 eingestellten Maßnahmen werden in 8 Günter Danner: Haushaltsrede der SPD- Fraktion im Gemeinderat der Stadt Oberndorf für das Haushaltsjahr 2017 diesem Haushaltsjahr wohl kaum umgesetzt werden können. Den städtischen Bediensteten wird diesbezüglich alles abverlangt werden. Aber es gibt auch Grenzen der Belastung. Da mit dem Haushalt 2017 aber auch das Ende der Kameralistik in unserer Stadt gekommen ist und der nächste Haushalt in Form der Doppik erstellt wird, wird es künftig keine Haushaltsreste mehr geben. Was nicht abgearbeitet werden konnte, wird also erneut auf dem Prüfstand stehen und Jahr für Jahr neu bewertet werden müssen. Hinsichtlich der Verschuldung können sich dabei 2017 also durchaus auch positive Effekte ergeben. Stand der Haushalt 2016 noch deutlich unter dem Zeichen der großen Zahl der Flüchtlinge, die in Oberndorf erwartet wurden, so hat sich hier die Situation deutlich entspannt. Dies betrifft auch die OWO, von der wir dennoch erwarten, dass sie sich neben der Konsolidierung und der Sanierung ihres Wohnungsbestandes auch dem Thema „Sozialer Wohnungsbau“ stellt. Auch für schmale Geldbeutel muss es weiterhin in Oberndorf möglich sein, eine adäquate und bezahlbare Wohnung zu finden. Bezahlbar muss auch der Bezug von Wasser sein. 2016 stieg der Frischwasserpreis auf 2,60€ Der Wasserverbrauch scheint sich inzwischen stabilisiert zu haben, sodass 2017 den Verbrauchern eine Ruhepause hinsichtlich der Steigerung des Wasserpreis-und Abwasserpreises gegönnt ist. Trotz aller Einsparungen, die weitgehend ausgereizt sind, zeichnet sich jedoch ab, dass 2018 eine neue Kostenanpassung erfolgen wird. Ursache hierfür sind notwendige Investitionen und der allmähliche Einstieg in den Abbau der Verbindlichkeiten. Dennoch bitten wir darum, wie bereits im letzten Jahr angeführt, zu überprüfen, ob nicht durch einen veränderten Abrechnungsmodus hinsichtlich Grundgebühr und reinem Verbrauch mehr Gerechtigkeit hergestellt werden könnte. 9 Günter Danner: Haushaltsrede der SPD- Fraktion im Gemeinderat der Stadt Oberndorf für das Haushaltsjahr 2017 Das Freibad als Eigenbetrieb ist zwar schuldenfrei, dies aber nur, weil die Stadt den jährlichen Abmangel aus ihrem Haushalt ausgleicht. Die rund 300 000€, die dafür jährlich notwendig sind, schmerzen zwar, werden von unserer Fraktion aber auch weiterhin mitgetragen. Das Freibad ist unter anderem ein Markenzeichen unserer Stadt und für uns nicht wegzudenken. Allerdings ist es in die Jahre gekommen und Maßnahmen zur Renovierung und Modernisierung stehen dringend an. Auch hier wird man aber nur schrittweise vorankommen können. Diesen Maßnahmen werden wir uns nicht verschließen, raten aber zu Augenmaß. Dies gilt auch für die planerischen Überlegungen zur Attraktivitätssteigerung in der Dollau, die erstmals im Haushalt 2017 eingestellt sind. Abschließend gilt unser Dank ihnen, Herr Bürgermeister Acker, ihnen, Herr Beigeordneter Kopf, allen Amtsleitern und städtischen Bediensteten für die im vergangenen Jahr geleistete Arbeit. Die SPD-Fraktion stimmt dem Haushalt 2017 zu. 10 Günter Danner: Haushaltsrede der SPD- Fraktion im Gemeinderat der Stadt Oberndorf für das Haushaltsjahr 2017 11
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