No.184: Oktober – Dezember 2016 GELD :„Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon!“ : Schätze im Himmel : Haushalten mit Gottes guten Gaben :Recht und Gerechtigkeit statt rauschende Lieder : Macht Geld glücklich? : Darf man als Christ reich sein? :„Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!“ :Weiser Umgang mit Arbeit, Geld und Karriere. Entdeckungen im Buch der Sprüche :Christus als Lösegeld – wer zahlt hier eigentlich an wen? TO THEOLOGISCHE ORIENTIERUNG EDITORIAL www.jumiko-stuttgart.de (Um) GOTTES Willen: gehorchen! Liebe Freunde des Albrecht-Bengel-Hauses, Über 24 Veranstaltungen mit Ulrich Parzany, Winrich Scheffbuch, Dr. Volker Gäckle, Heinz Spindler, Stefan Kiene, Dr. Carsten Polanz u.v.m. ich schreibe Ihnen heute das erste Mal als neuer Rektor des ABH und grüße Sie herzlich: Sie, die Leserinnen und Leser der Theologischen Orientierung. Es freut mich, dass Sie unsere TO in Händen halten. Ich wünsche Ihnen viel Freude und Gewinn beim Lesen. „Von Geld spricht man nicht.“ Mit diesem Grundsatz sind viele von uns aufgewachsen. Wir vermeiden, vom eigenen Vermögen zu sprechen, vom eigenen Gehalt, von unseren fälligen Monatsraten, von unseren Geldanlagen. Wenigstens sprechen wir nicht mit jedermann davon. Von unserem Geld zu reden – das berührt uns unangenehm. Wenn andere von ihrem Geld reden, ist uns das ebenfalls peinlich. Auch als Christen reden wir kaum von unserem Geld. Geld gehört, neben Sex und Macht, zu den großen Gesprächs-Tabus der christlichen Gemeinde. Ich erinnere mich an einen Männerabend in einer Kirchengemeinde, an dem der Journalist Andreas Malessa zum Thema referiert hat. Es war kaum möglich, an den Tischen ein lockeres Gespräch zu führen. Geld, noch dazu unser eigenes – das ließ uns stumm werden. Nun haben wir mit diesem Heft eine TO herausgegeben, in der wir über viele Seiten fast nichts anderes tun, als von Geld zu reden. Allerdings muss ich eines sofort zugeben: Auch von uns ABH-Autoren redet keiner von 24. JUGENDKONFERENZ für Weltmission 8. JANUAR 2017 ICS Messe Stuttgart 19 Darf man als Christ reich sein? BIBLISCHE BESINNUNG 8 „Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon!“ (Lk. 16,9) Warum wir auch in Geldfragen vertrauen müssen D r. P a u l M u r d o c h 24 28 Christus als Lösegeld – wer zahlt hier eigentlich an wen? D r. C l e m e n s H ä g e l e Der zufriedene Fischer. Eine Anekdote von Heinrich Böll THEM A: GELD AUS DEM ALBRECHT- BENGEL- HAUS 10 3Editorial 4 ABH-Gemeindeakademie. Neue Seminare und Studientage 6 Ein Bibelwort, das mir viel bedeutet: Psalm 118,28 Andrea Baur 7 Isso. Evangelistische Hochschultage an der Universität Tübingen Lena Brugger 16 Programm TurmTreff am 21. Januar 2017 26 Mitten im Leben. Bengel in Kirche, Schule und Mission. Heute im Interview: E h e p a a r P f r. F r a n k u n d P f r ’ i n P e t r a W e s e m a n n aus Wendeburg und Har vesse 27 Aufgelesen. Lesefrüchte und Buchempfehlungen aus dem ABH 29Anzeigen 31 Überweisungsträger und Informationen zu den Sanierungen 32 Herzliche Einladung ins Albrecht-Bengel-Haus... ...zum Theater im ABH „Der zerbrochene Krug“ (6.-9. Jan. 2017) ...zum Bengel-Café ...zum TurmTreff am 21. Januar 2017 12 15 18 19 21 22 Schätze im Himmel C h r i s t i n a To n n i e r Haushalten mit Gottes guten Gaben. Als Christ mit Geld umgehen D r. P a u l M u r d o c h Recht und Gerechtigkeit statt rauschende Lieder. Der Prophet Amos und seine Mahnung zur Weitherzigkeit D r. U w e R e c h b e r g e r Macht Geld glücklich? D r. C l e m e n s H ä g e l e Darf man als Christ reich sein? Warum Jesus (nicht) wie Robin Hood ist D r. R o u v e n G e n z „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!“ C h r i s t i n a To n n i e r Weiser Umgang mit Arbeit, Geld und Karriere. Entdeckungen im Buch der Sprüche D r. U w e R e c h b e r g e r seinem Gehalt, seiner Miete, seinem Bausparkredit etc. Auch wir sprechen nicht von unserem Geld. Aber, und deswegen gibt es dieses Heft, die Bibel tut es. Ich denke wirklich nicht, dass wir mehr über unser Geld sprechen sollten. Aber wir sollten mehr hören, wenn uns Gott auf das Thema Geld und Besitz anspricht. Und die Bibel spricht uns auffallend häufig auf unser Geld an und deshalb wollen wir in dieser TO hören, was sie uns zum Thema zu sagen hat. Viele Beiträge sind schlicht Bibelauslegungen. Das Alte Testament hat Wichtiges zu unserem Geld zu sagen, etwa in den Sprüchen. Jesus wusste, wie stark uns der Umgang mit unserem Geld prägt und wie schwer es ist, einen rechten Umgang mit dem Mammon zu pflegen. Und auch Paulus hat sich über Armut und Reichtum in seinen Gemeinden Gedanken gemacht. Vielleicht kann diese TO dazu beitragen, dass unser Geld kein christliches Gesprächs-Tabu mehr bleibt, dass wir zumindest mit Gott darüber ins Gespräch eintreten. Mit herzlichem Gruße, Ihr IMPRESSUM Herausgegeben von Dr. Clemens Hägele im Auftrag des Vereins Fotos: malerapaso/istockphoto, abh/istockphoto.com Albrecht-Bengel-Haus e.V. Autorinnen- und Autorenportraits sowie alle anderen Fotos, Redaktion: Dr. Uwe Rechberger wo nichts anderes angegeben ist: privat. Ludwig-Krapf-Str. 5, 72072 Tübingen Telefon 07071/7005-0 Fax 07071/7005-40 Die Theologische Orientierung des Albrecht-Bengel-Hauses E-Mail: [email protected] erscheint vierteljährlich. Nachdruck – auch auszugsweise – Internet: www.bengelhaus.de nur mit Einwilligung der jeweiligen Autoren und des Dr. Clemens Hägele Rektor Herausgebers. Layout und Satz: Agentur Krauss GmbH, Herrenberg Der Bezug ist mit keinen Verpflichtungen verbunden. Druck: Zaiser, Nagold Wir freuen uns über jede Spende: Albrecht-Bengel-Haus e.V. Kontonummer: 419001 | BLZ 520 604 10 Evangelische Bank IBAN: DE24 5206 0410 0000 4190 01 2 T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2016 BIC: GENODEF1EK1 3 IE EINDEAKADEM DIE ABH GEM E. D N U ÄCHSTE R GEHT IN DIE N KURSE. AUF DIE NEUEN H C SI E SI EN FREU ABH GEMEINDE AKADEMIE Dozent: Dr. Paul Murdoch Wintersemester 2017/18 Zeit: 10 Abende; jeweils dienstags um 20.00 – 21.30 Uhr Beginn: Dienstag, 17. Oktober 2017 um 20.00 Uhr „GUT ZU WISSEN“ DIE ABH GEMEINDEAKADEMIE Biblische Lehre. Theologische Orientierung. Praktische Kompetenz. SEMINARE L AUF UCH IM MMEN. A IE S N O KÖNNE NOCH DAZUK GERNE S R E T S E DES SEM 1)Die biblische Urgeschichte (1.Mose 1-11) Faszinierende Einsichten über Gott und die Welt, den Menschen und das Leben Dozent: Dr. Uwe Rechberger Wintersemester 2016/17 Zeit: 10 Abende; jeweils dienstags um 20.00 – 21.30 Uhr Beginn: Dienstag, 18. Oktober 2016 um 20.00 Uhr Die biblische Urgeschichte zählt nicht nur zu den herausragenden literarischen Werken der Menschheit. Ihre Erzählungen erschließen uns eine biblische Sicht auf Gott und die Welt, den Menschen und das Leben. Im Seminar wird die biblische Urgeschichte ausgelegt, und zugleich werden ihre Hauptthemen entfaltet: die Welt als Schöpfung, der Mensch als Gottes Ebenbild, die Beziehung von Mann und Frau, Sünde, Tod, zwischenmenschliche Konflikte, Gericht und Rettung, Hybris und Zerstreuung der Menschheit u.a. Darüber hinaus werfen wir auch einen vergleichenden Blick in Texte des antiken Vorderen Orients und ihre Darstellung der Weltschöpfung. Spannende Entdeckungen sind garantiert. 4 3) Der Galaterbrief – Ein Kompendium der paulinischen Botschaft T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2016 Dozent: Dr. Rouven Genz Sommersemester 2017 Zeit: 10 Abende; jeweils dienstags um 20.00 – 21.30 Uhr Beginn: Dienstag, 25. April 2017 um 20.00 Uhr Warum beten wir eigentlich? Und zu wem genau: zu Gott-Vater, zu Jesus und auch zum Heiligen Geist? Wie können wir überhaupt beten, und welche Schwierigkeiten gibt es dabei? Werden Gebete wirklich immer erhört? In diesem Seminar bedenken wir Texte aus dem Neuen Testament und sehen, was uns Jesus zum Gebet gesagt hat, wie er Gebet gelebt hat, und welche Aspekte uns Paulus und die anderen neutestamentlichen Schriftsteller wichtig machen – in der Hoffnung, dass dies unser Gebetsleben prägt und verändert. 1) Lobpreis und Anbetung Dozent: Dr. Rouven Genz Termin: Samstag, 4. Februar 2017; 10.00 – 16.00 Uhr Der Galaterbrief ist die Botschaft des Apostels Paulus in Kompaktform. Sowohl der Kern seines Evangeliums als auch interessante und wichtige Einzelheiten seiner Biografie kommen hier zur Sprache. Der klassische Aufbau der Paulusbriefe lässt sich schön am Galaterbrief darstellen. Auch die paulinische Ethik kommt hier in komprimierter Form zur Geltung. Wohl darum ist neben Luthers Kommentar zum Römerbrief sein Kommentar zum Galaterbrief eines der einflussreichsten Werke des Reformators. Eine lohnende Beschäftigung für das Lutherjahr! Die christliche Gemeinde ist seit jeher eine singende Gemeinde. In den letzten Jahren hat sich „Lobpreis“ allerdings zum Schlagwort entwickelt, und ein Zweitgottesdienst mit Band ist fast schon ein Muss. Wie ist Lobpreis aber theologisch einzuordnen? Welchen Stellenwert hat Anbetung in der Bibel? Welche Theologie kommt in unseren Liedern zum Ausdruck, und welche sind besonders wertvoll? Und was ist ganz praktisch zu beachten, wenn man „Lobpreis“ anleitet? Ein Tag für alle, denen dieses Thema wichtig ist, und die wissen wollen, was sie tun. 4) Theologen, die Geschichte machten 2) Von Jesus zu Paulus Wie ein großer Schriftgelehrter das Evangelium von Jesus weitergab Dozent: Dr. Clemens Hägele Sommersemester 2018 Zeit: 10 Abende; jeweils dienstags um 20.00 – 21.30 Uhr Beginn: Dienstag, 17. April 2018 um 20.00 Uhr Im Laufe der Kirchengeschichte gab es Theologen, deren enormer Einfluss bis heute anhält. Sie prägen, oft unbewusst, unser Glauben und Denken. Person und Werk von zehn solcher Theologen sollen an diesen Abenden dargestellt werden. Der Schwerpunkt liegt auf Theologen des Protestantismus. Was war ihre Wirkung? Was dürfen wir von ihnen lernen? Was lässt uns vielleicht auch ratlos zurückbleiben? OrtAlbrecht-Bengel-Haus Ludwig-Krapf-Str. 5, 72072 Tübingen Anfahrtsskizze: www.bengelhaus.de Kosten • Einzelne Seminare: 75,- Euro • Einzelne Studientage: 30,- Euro (inkl. Mittagessen und Kaffee) 2) Das Gebet im Neuen Testament STUDIENTAGE Anmeldung Zu den jeweiligen Veranstaltungen bitten wir um eine Anmeldung vorab (per Post, telefonisch oder per E-Mail). Telefon: 07071/7005-0 Email: [email protected] Die Teilnahme wird mit einem Zertifikat Fortbildungszertifikat bescheinigt. FÜR SIE VOR ORT: Gerne kommen wir auch zu Ihnen in die Gemeinde: Bibelwochen, Mitarbeiterseminare, Themenabende, Kirchengemeinderatsfortbildungen, u.a. Tel. 07071/7005-0 [email protected] | www.bengelhaus.de Dozent: Dr. Paul Murdoch Termin: Samstag, 8. Juli 2017; 10.00 – 16.00 Uhr Wie stehen die vier Evangelien und die 13 Briefe des Apostels Paulus in Beziehung zueinander? Bei diesem eintägigen Seminar wollen wir die Zusammenhänge zwischen den Evangelien und den Paulusbriefen aufspüren und untersuchen. Was auf den ersten Blick an der Oberfläche unterschiedlich zu sein scheint, hat eine gemeinsame Basis. Wir wollen untersuchen, wie die prinzipielle Verkündigung Jesu für die Praxis im Alltag eines Christen durch den jüdischen Schriftgelehrten Paulus umgesetzt wurde. 3) Hiob Dozent: Dr. Uwe Rechberger Termin: Samstag, 18. November 2017; 10.00 – 16.00 Uhr Warum lässt Gott das zu? Warum muss der Gerechte leiden? Woher kommt das Böse? Was hat es mit dem Satan auf sich? Ist Leiden die Strafe für Sünde? Wie sieht gelungene Seelsorge aus, und was geht gar nicht? Was hilft angesichts von unverständlichen Leiderfahrungen weiter? Wie kann ich hinter manchem Dunkel Gottes Größe und Liebe wieder erkennen? Fragen über Fragen. Hiob fordert uns heraus! 4) Was ist die Heilige Schrift? Dozent: Dr. Clemens Hägele Termin: Samstag, 28. April 2018; 10.00 – 16.00 Uhr Die Bibel ist „Regel und Richtschnur“ der christlichen Lehre. So steht es in den Bekenntnisschriften der lutherischen Kirchen. Aber warum kommt dieses Amt ausgerechnet diesem Buch zu und keinem anderen? Was macht die Bibel zur Heiligen Schrift? Und wie sollen wir sie dementsprechend gebrauchen? Um solche grundlegenden Fragen soll es an diesem Studientag gehen. 5 HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM BESTANDENEN EXAMEN LE AL S E G Ä H S N E M E L DR. C DES ABH R O T K E R R E U E N EINGESETZT Im Sommersemester haben das Examen bestanden (von links): Anna-Lena Beck, Philipp und Stefanie Gurski, Jan-Dominik Toepper, Esther Hanussek (nicht auf dem Bild: Annalena Kukofka). Am 16. Oktober wurde Dr. Clemens Hägele als Rektor des ABH eingesetzt. Wir wünschen ihm Gottes Segen für seine neue Aufgabe. ihnen für Wir freuen uns mit unseren Studierenden und wünschen er sie zum dem mit , ihren weiteren Weg Gottes Führung und Segen Segen für viele setzen möge. GEMEINSAMER START INS NEUE SEMES TER ISSO. EVANGELISTISCHE HOCHSC HULTAGE AN DER UNIVERSITÄT TÜBINGEN Schon im Herbst 2015 startete die Vorbereitung für die Hochschultage im Sommer 2016 – mehr als 1000 E-Mails, 500 Stunden Planung, 150 Mitarbeiter und dann 1000 Besucher an den vier Tagen vom 6. bis zum 9. Juni. Vier Tage geprägt von der einen Begegnung, die in uns alles verändert, und dem, der durch seine Begegnung verändern möchte. Dafür sollten die Hochschultage einen Raum schaffen, dass unsere Kommilitonen Gott begegnen können und es sichtbar wird: Gott verändert Tübingen. Schon in der Woche vor den Hochschultagen erfreuten viele Bengel mit ihrer Musik die Tübinger Innenstadt. An den Nachmittagen der vier Tage konnte man im Hochschultage-Café Waffeln essen, Eiscafé trinken und chillen. Und abends fanden dann Vorträge statt: „Gott ungezähmt“ war das Thema von Johannes Hartl und „Cheesus, wir stellen euch den Meister vor“ das von Christina Brudereck. Matthias Clausen sprach über den christlichen Glauben und seine unglaubwürdigen Vertreter. Am letzten Abend erzählten vier Studenten aus ihrem bewegten Leben mit Gott. Umrahmt war das Ganze von einem genialen Programm mit der TuschBand, einer Dreier-WG und Moderatoren, die uns in die christlichen Klischees einführten. Mich hat es beeindruckt, wie wir Bengel, SMDler und Campusis (zwei andere christliche Stundentengruppen) an dem einen Projekt zusammenarbeiteten und es einfach rund lief. Viele neue Menschen durften wir kennenlernen. Und vor allem war es kostbar, wie Gott uns begegnet ist und wie er gewirkt hat. Wir konnten zwei Abende im Top10, einem Tübinger Club, sein. Mich hat es gefreut zu sehen, wie die Angestellten dort gespannt zuschauten und das Evangelium hörten. Nach den Vorträgen standen meist Zuhörer vorne bei den Referenten, neben ihren Sitznachbarn oder denen, die sie mitbrachten, und redeten darüber, warum eine Begegnung mit Gott alles verändert, ob es überhaupt wünschenswert ist und wie jetzt eigentlich diese Veränderung stattfinden kann. Gott ist groß und genial. Er verändert uns und andere durch die Begegnung mit ihm. Darauf dürfen wir vertrauen und hoffen; ja, wir dürfen es wissen. ISSO. EIN BIBELWORT, DAS MIR VIEL BEDEUTET Mitglieder aus dem ABH-Vorstand, -Ausschuss und -Mitarbeiterteam teilen mit uns einen für sie besonders kostbaren Bibelvers. „DU BIST MEIN GOTT, UND ICH DANKE DIR; MEIN GOTT, ICH WILL DICH PREISEN.“ Lena Bru gger Stu denti n Psalm 118,28 Dieser Vers begleitet mich seit meiner Konfirmation. Ehrlich gesagt war ich über die Auswahl durch meinen Konfirmator zunächst enttäuscht. Ich hatte mir ein Wort des Zuspruchs erhofft. Über die Jahre ist mir der Satz des Psalmisten aber zur Ermutigung und zum eigenen Bekenntnis geworden. Gott ist nicht irgendein Gott, er ist mein Gott. Das war er nicht irgendwann oder wird es vielleicht einmal sein: Er ist mein Gott – gestern, heute und morgen. Wenn ich in meinem Leben zurückschaue, geht es mir wie dem Psalmisten. Der dreieinige Gott ist durch alle Höhen und Tiefen mit mir gegangen. Dankbarkeit erfüllt mich – gegenüber Menschen und Gott, dem Schöpfer und Vollender meines 6 T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2016 Lebens. Auch die fast fünfzigjährige Wirkungsgeschichte unseres ABH ist ein Grund zu danken und Gott zu preisen. Was für ein Privileg, junge Menschen auf dem Weg ihrer Berufung zu begleiten und sie fit für ihre Aufgaben in Gemeinde und Schule zu machen. Mein Konfirmationsspruch ist mir wichtiger denn je geworden. Andrea Baur M i t gli e d i m Vo rs t a n d d e s A B H 7 Biblische Besinnung IN 10 WORTEN: Mammon, Geld, Betrug, Vertrauen, Fürsorge, Nachfolge, Treue, Untreue, Abhängigkeit, Freiheit „MACHT EUCH FREUNDE MIT DEM UNGERECHTEN MAMMON!“ Das Problem, dass wir mit dem Geld haben, ist, dass wir uns davon abhängig machen lassen. Wo wir das tun, sind wir wirklich arm! Warum wir auch in Geldfragen vertrauen müssen Lesedauer 5 – 10 min Christen leben anders. Das gilt auch für den Umgang mit Geld. Nachfolge erstreckt sich auf den monetären Bereich. Den Unterschied spricht Jesus in seinem Gleichnis vom ungerechten Mammon an. Es gibt wohl kein Gleichnis, das mehr missverstanden wurde als dieses. „Es war ein reicher Mann, der hatte einen Verwalter; der wurde bei ihm beschuldigt, er verschleudere ihm seinen Besitz. Und er ließ ihn rufen und sprach zu ihm: Was höre ich da von dir? Gib Rechenschaft über deine Verwaltung; denn du kannst hinfort nicht Verwalter sein. Der Verwalter sprach bei sich selbst: Was soll ich tun? Mein Herr nimmt mir das Amt; graben kann ich nicht, auch schäme ich mich zu betteln. Ich weiß, was ich tun will, damit sie mich in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich von dem Amt abgesetzt werde. Und er rief zu sich die Schuldner seines Herrn, einen jeden für sich, und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? Er sprach: Hundert Eimer Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich hin und schreib flugs fünfzig. Danach fragte er den zweiten: Du aber, wie viel bist du schuldig? Er sprach: Hundert Sack Weizen. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein und schreib achtzig. Und der Herr lobte den ungetreuen Verwalter, weil er klug gehandelt hatte; denn die Kinder dieser Welt sind unter ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichts. Und ich sage euch: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit, wenn er zu Ende geht, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten. Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht. Wenn ihr nun mit dem ungerechten Mammon nicht treu seid, wer wird euch das wahre Gut anvertrauen? Und wenn ihr mit dem fremden Gut nicht treu seid, wer wird euch geben, was euer ist? Kein Knecht kann zwei Herren dienen; entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ (Lukas 16,1-13) Manche Ausleger machen veritable Kopfstände bei ihren Versuchen, dem Handeln des ungerechten Verwalters eine positive Bedeutung abzuringen. Dabei macht auch hier der Ton die Musik: Jesus hat eindeutig einen beißenden, sarkastischen Ton. Der ungerechte Mammon und seine Besitzer haben eben keine ewigen Hütten, in welche sie ihre Komplizen aufnehmen könnten. Das ist die Pointe der Geschichte. Was Menschen dieser Welt für schlau halten, ist am Ende gar nicht klug. Der VWAbgasskandal ist einmal wieder ein aktueller Beleg. Betrug zahlt sich nicht aus, und wenn er noch so genial wäre. Wir können unsere Sicherheit nicht erschwindeln. Aber auch sonst können wir nicht rein wirtschaftliche Kriterien für die Reich-Gottes-Arbeit zugrunde legen. Das Reich Gottes ist nur im geistlichen Sinne ein „profitables Geschäft“. Die Urgemeinde in Jerusalem hat ihr ganzes Vermögen für die Schulung der ersten Generation der Christen aufgebraucht. Erst nach der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 n.Chr. erschien das logisch. Zunächst war es schlicht notwendig gewesen. In der Theorie wollen wir frei sein – aber nicht vom Geld! Wenn es um Geld geht, denken wir oft: Das Geld gehört zum „Weltlichen“, nicht zum „Geistlichen“ im Leben. Folglich wenden wir weltliche Prinzipien bei der Verwaltung unseres Geldes an. Aber so wenig sich Nachfolge vom Werktag ausschließen und auf den Sonntag reduzieren lässt, so wenig lässt sich unser Umgang mit Geld und den weltlichen Gütern von der Nachfolge Jesu trennen. Jesus macht hier deutlich, dass Treue oder Untreue im Blick auf den Umgang mit dem Geld Rückschlüsse darüber zulassen, wie verantwortungsvoll wir mit allem Anderen umgehen, was Gott uns in seiner Gnade überlässt. Er schließt sein Gleichnis mit dem lapidaren Satz: „Ihr könnt nicht zwei Herren dienen… Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“. Was heißt das? Jesus erläutert das mit seinem Gleichnis vom reichen Kornbauern. Wer sein Vertrauen in Reichtum setzt, meint für sich selber sorgen zu können. Er will sich von Gott und seiner Fürsorge unabhängig machen. Dabei macht Jesus seinen Jüngern klar: Kerkez/istockphoto LUKAS 16,9 Wenn der himmlische Vater für die Vögel des Himmels sorgen kann, die weder säen noch ernten, dann kann und wird er auch für seine Kinder sorgen. Das Problem, das wir mit dem Geld haben, ist, dass wir uns davon abhängig machen lassen. Wo wir das tun, sind wir wirklich arm! Wie oft bekunden wir unsere Armut dadurch, dass wir unsere Sicherheit über unser Bankkonto definieren. Das stimmt für Personen, Institutionen, Werke, Gemeinden und Kirchen gleichermaßen. In der Theorie wollen wir frei sein – aber nicht vom Geld! Wer sich aber ein Kind Gottes nennt, dem das ganze All gehört und dessen Erben wir sind, müsste sich auch nach der Freiheit der Kinder Gottes in diesem Bereich sehnen. Wenn es ums Geld geht, besonders um das vermeintlich fehlende, hört unser Glaube und unser Vertrauen ganz schnell auf. Da wird es nämlich ernst! Schließlich gibt es Ausgaben... Wie ernst nehmen wir, dass Gott – und nicht das Geld – regiert? Wer auf Gott vertrauen will, wer Jesus nachfolgen will, wer Gott dienen will, der muss auch darauf vertrauen, dass Gott für ihn sorgen wird. Wo wir dem Herrn dienen, und zwar in allen Bereichen unseres Lebens, da wird er auch für uns sorgen! Der Herr ist gut und sieht in Gnaden an / den armen Dienst der Knechte, die ihn lieben. / Er gibt mehr Lohn, als man erwarten kann; / kein kühler Trunk ist unvergolten blieben: / er gibt dafür die ganze Segensflut. / Der Herr ist gut. (Johann Jakob Rambach 1727) Wo wir dem Herrn dienen, und zwar in allen Bereichen unseres Lebens, da wird er auch für uns sorgen! Wir können nicht gleichzeitig Gott und dem Mammon dienen. Unser Vertrauen können wir nur in den einen oder den anderen setzen. Sind wir Gefangene unseres Wohlstands und unseres Reichtums? Wenn wir begreifen würden, was wahrer Reichtum ist, nämlich so viel zu haben, dass wir es mit anderen teilen können, werden wir mehr von der Freiheit der Kinder Gottes erleben. Noch nie waren wir so reich wie heute. Trotzdem finden wir es immer schwieriger, die Reich-Gottes-Arbeit mit unseren Spenden zu finanzieren. Kürzlich gab ein deutsches Missionswerk in seinem Mitteilungsblatt bekannt, dass es einige Stellen streichen muss. Die Spenden reichen nicht mehr. Auch bei uns im ABH soll eine Studienleiter-Stelle vorerst nicht wieder besetzt werden. Zwar wachsen die Spenden, wofür wir unendlich dankbar sind, aber die Ausgaben wachsen eben auch... Aber: Auch wir im ABH wollen vertrauen! Dr. Paul Murdoch Stu di enlei ter 8 T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2016 9 Chalabala/istockphoto SCHÄTZE IM HIMMEL Lesedauer 5 – 10 min Dinge verlieren ihren Wert. Wer nach Jahren seinen PKW verkauft, bekommt nur noch einen Bruchteil des Neupreises. Ein Notebook hält maximal ein Studium durch, bis es veraltet ist. Auch die Lieblingsjeans ist irgendwann so abgetragen, dass sie ersetzt werden muss. Jeder hat es schon bei seinen kleineren oder größeren Schätzen, bei dem, was ihm „lieb und teuer“ ist, erlebt: Dinge verlieren ihren Wert. Und nicht nur das: Auch Geld kann seinen Wert verlieren. Für jemanden, der investieren, der für später vorsorgen und sich Sicherheit schaffen möchte, ist das ein Problem. Und dass momentan Goldanlagen als „wertbeständig“ beworben werden, kann auch nur darüber hinwegtäuschen, dass aller Besitz am Ende wertlos ist. Denn das letzte Hemd hat bekanntlich keine Taschen. In der Bergpredigt, in Matthäus 6,19-21, gibt Jesus einen völlig anderen – und auch noch sicheren – Anlagetipp: „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ Auch Jesus macht hier zunächst darauf aufmerksam, dass die Schätze, die wir auf der Erde sammeln können, vergänglich sind. Da gibt es nichts, was bleibt. Motten fressen die kostbaren Kleider und der Rost greift Metalle an. Metalle waren so etwas wie die Wertpapiere, das Vermögen der damaligen Welt. Dazu kommt: Es gibt Diebe, die einbrechen und stehlen. In Palästina konnten Diebe bei den Häusern aus Lehm die Wände durchgraben – wie man den Ausdruck für „einbrechen“ auch übersetzen kann – und so an die Schatztruhe herankommen. Irdische Jesus kennt unser Streben danach, dass unser Leben ertragreich ist. 10 T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2016 Schätze sind also alles andere als sicher. Dem stellt Jesus Schätze im Himmel gegenüber. Dabei handelt es sich um Schätze, die beständig sind, die von nichts und niemandem auf dieser Welt genommen oder angegriffen werden können. Allerdings sagt er an dieser Stelle nichts darüber, was sich hinter den „Schätzen im Himmel“ verbirgt, wie wir sie sammeln können oder welche „Währung“ sie haben. Im Neuen Testament ist noch an anderen Stellen von einem Schatz die Rede, von Gold, Silber und Edelsteinen. Mithilfe dieser Stellen kann das Bild vom Schatz im Himmel weiter entschlüsselt werden. In Matthäus 13,44 macht Jesus in einem Gleichnis deutlich: Das Himmelreich ist wie ein Schatz, den wir voller Freude entdecken und heben dürfen: „Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker.“ Hier vergleicht Jesus die Entdeckung des Reiches Gottes mit dem Finden eines Schatzes. Wer also erkennt, dass Jesus der von Gott Gesandte, der Messias, ist, mit dessen Kommen Gottes Reich anbricht; wer erfährt, dass durch ihn Gefangene frei, Blinde sehend und Zerschlagene aufgerichtet werden; wer glaubt, dass sich in ihm die Liebe Gottes offenbart; wer weiß, dass er in ihm ewiges Leben hat und wer darauf sein Leben baut, der hat einen Schatz im Himmel - einen Schatz, der nicht an Wert verlieren und der einem durch nichts genommen werden kann. Für den Mann im Gleichnis wie auch für uns bleibt die Entdeckung dieses Schatzes jedoch nicht folgenlos: Es ändert sich, wohinein wir (uns) investieren und was wir tun. Dies führt uns zum zweiten Gedanken, der im Neuen Testament im Zusammenhang mit Schätzen auftaucht: In 1.Korinther 3,12f verwendet Paulus das Bild von Gold, Silber und Edelsteinen auch für die Taten von uns Christen, und zwar für die Taten, die am Ende Bestand haben. Der Schatz im Himmel wird also nicht nur entdeckt, sondern man kann durchaus auch Dinge von großem und unvergänglichem Wert tun. Dabei geht es nicht darum, Jesus will, dass wir den Schatz entdecken, ein sinnvolles Leben zu führen, das von Gott und seiner Sache bestimmt ist. IN 10 WORTEN: Wert, vergänglich, Schatz, beständig, entdecken und tun, nicht folgenlos, Herz, Orientierung, ertragreich, das bleibt dass wir uns den Himmel verdienen könnten, sondern darum, dass wir unserem Glauben entsprechend leben und unsere Überzeugungen auch unser Handeln leiten, und wir so diese Welt mitprägen. Wer beispielsweise anderer Lasten trägt; wer Fremde aufnimmt, mit Hungrigen sein Brot teilt und Gefangene besucht; wer Böses mit Gutem überwindet; wer jederzeit Zeugnis gibt von dem Grund der Hoffnung, die ihn erfüllt, oder wer zum Beispiel Gott alles im Gebet bringt, der tut Dinge von bleibendem und unvergleichlichem Wert. Auch Jesus selbst macht in der Bergpredigt auf den Zusammenhang aufmerksam, dass unser Schatz Auswirkungen auf unser Denken und Handeln hat. Er sagt: „Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz“ (Matthäus 6,21). Uns leuchtet das nicht sofort ein, weil das Herz für uns der Sitz der Emotionen ist. Im biblischen Denken ist das Herz aber das Personzentrum, es ist der Ort der Überzeugungen, des Planens und des Denkens. Wohin sich das Herz orientiert, das wird zur Orientierung des ganzen Menschen. Ein Mensch, der den Schatz im Himmel entdeckt hat und dort investieren will, der ist auch als ganzer Mensch dabei: Seine Gedanken, seine Pläne und sein Handeln werden sich um Gott und seine Sache drehen. Er wird also Dinge von beständigem Wert tun. Andersherum können aber die Gedanken und das Tun von Menschen, die ihre Schätze auf der Erde sammeln wollen, an den Besitz gebunden sein – und das macht sie gleichzeitig unfrei gegenüber anderem. Ihr Denken Dinge verlieren ihren Wert. wird darum kreisen, wie sie ihren Besitz hier erhalten und vermehren können, und damit um etwas, das ihnen nicht bleiben wird. Interessanterweise rät Jesus nicht grundsätzlich davon ab, Schätze zu sammeln. Er scheint unsere Sammelleidenschaft zu kennen und unser Streben danach, dass unser Leben ertragreich ist. Aber weil unser Leben, unser Denken und Handeln von dem bestimmt ist, wo unser Schatz ist, fordert er uns dazu heraus, nicht in vergängliche Schätze zu investieren und davon eingenommen zu sein. Er möchte vielmehr, dass wir den Schatz entdecken, ein sinnvolles Leben zu führen, das von Gott und seiner Sache bestimmt ist. Er will unserem Leben und unserem Investieren die richtige Ausrichtung geben. Wir dürfen uns reich wissen ihn ihm und uns dahinein investieren, dass auch andere diesen Reichtum entdecken und durch uns beschenkt werden. Und das bleibt. Christina Tonnier Stu di ena ssi s tenti n 11 HAUSHALTEN MIT GOTTES GUTEN GABEN iprogressman/istockphoto Als Christ mit Geld umgehen IN 10 WORTEN: Geld, Gut, Reichtum, Opfer, Spende, Zehnte, Kirchensteuer, Planen, Verzicht, Haushalterschaft DIE LIEBE ZUM GELD IST DIE WURZEL ALLEN ÜBELS Lesedauer 10 – 15 min Gott braucht unser Geld nicht – wie auch sonst kein Opfer von uns (Psalm 50,9ff) – aber er hat beschlossen, es zu ge-brauchen. Nicht Geld an sich ist schlecht, sondern was es unter Umständen mit uns macht, ist gefährlich. Einer der großen Investmentbanker von der Wall Street hat einmal gesagt: „Man könnte darüber streiten, ob die Liebe zum Geld die Wurzel allen Übels ist. Unstrittig aber ist, dass der langjährige Umgang mit viel Geld einen pervertiert und verdirbt.“ Paulus schreibt seinem jungen Mitarbeiter Timotheus: „Geldgier ist eine Wurzel alles Übels; danach hat einige gelüstet und sie sind vom Glauben abgeirrt und machen sich selbst viel Schmerzen“ (1.Timotheus 6,10). SEGEN UND FLUCH Was für ein Segen ist das, dass wir im Wohlstand leben können! Er ist aber auch der größte Fluch unserer Tage. Es hat den Anschein, dass wir, je mehr Geld wir haben, je weniger dazu bereit sind, uns davon zu trennen. Hat es die Witwe im Tempel nicht leichter gehabt, sich von ihrem Scherflein zu trennen, als wir von unseren Tausenden auf dem Bankkonto? Was wollte sie denn auch noch mit ihrem Scherflein anstellen? Damit kann man kein neues Auto und keine neue Küche kaufen, und auch keinen Urlaub machen. Am anderen Ende der Skala wird es schon wieder einfacher: Ein Milliardär, der mehrere Milliarden für die AIDSForschung spendet, weiß immer noch nicht, wie er die restlichen Milliarden ausgeben soll. So stellen Spendenforscher fest, dass gerade in der niedrigsten und in der höchsten Einkommensklasse am meisten gespendet wird, 12 T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2016 und zwar prozentual etwa gleich viel vom verfügbaren Einkommen, nämlich im Durchschnitt um die 2%. Die Spender mit mittlerem Einkommen spenden vergleichsweise wenig, nämlich 0,7 Prozent ihres verfügbaren Einkommens. Von den 35% der Menschen in Deutschland, die mindestens einmal im Jahr spenden, werden durchschnittlich knapp 130 Euro pro Kopf und Jahr gespendet. Die meisten unterstützen dabei mehr als eine Organisation, ein Viertel sogar mehr als vier. Der erste Bischof der anglikanischen Kirche von Liverpool J.C. Ryle (1880-1900) hat einmal gesagt: „Ich bin sicher, dass nichts so sehr dazu neigt, das Glaubensfeuer zu löschen, wie der Besitz von Geld.“ Das liegt daran, dass Glauben Vertrauen heißt. Wer viel Geld besitzt, neigt dazu, sein Vertrauen in sein Geld und nicht in Gott zu setzen. Sowohl Individuen als auch Glaubenswerke leben davon, dass sie täglich in der Abhängigkeit von Gott und seiner Fürsorge leben. Werke, die aus Fonds oder Stiftungen leben, verlieren leicht ihren Glaubenseifer. Die Autoren Peter Greer und Chris Horst, die beiden obersten Führungskräfte von HOPE International, haben in der Ziel- Es geht doch nicht darum, wie viel Geld ich Gott gebe, sondern darum, wie viel von Gottes Geld ich für mich behalte! Wirklich reich zu sein heißt, so viel zu haben, dass ich nicht alles für mich behalten muss! setzung verschiedenster Werke und Institutionen mit ihrem Buch Mission Drift eine grundlegende Studie zu den Verschiebungen vorgelegt. Darin haben sie gezeigt, dass zu viel Geld, das heißt zu viel Unabhängigkeit von Gott, Glaubenswerke von ihrem ursprünglichen Ziel abbringt. Nur die ständige Rückbesinnung auf den Auftrag und das vollständige Ausgeben bzw. Weiterleiten der anvertrauten Spenden und sonstiger Gelder kann davor schützen. Es wird bei Privatpersonen nicht viel anders sein. Geld kann Segen, aber auch Fluch sein. REICHTUM IST RELATIV Im Vergleich zum Handwerker in Pakistan, der mit seinem Tageslohn allein kaum für die Grundbedürfnisse an Essen, Kleidung und Herberge seiner Familie sorgen kann, sind wir alle reich – auch der Rentner, der Hartz IVEmpfänger oder der Flüchtling in der Sammelunterkunft. Wir reden hier vom Reichtum im herkömmlichen Sinne, so wie Jesus bei seiner Begegnung mit dem reichen Jüngling davon spricht. Am Ende heißt es: „Als aber Jesus sah, dass er traurig geworden war, sprach er: Wie schwer kommen die Reichen in das Reich Gottes! Denn es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher in das Reich Gottes komme“ (Lukas 18,21ff). Wie auch immer dieses Bild verstanden wird, bleibt die Intention gleich: Nur durch ein Wunder Gottes kann das geschehen! Und was für ein Wunder ist das? Dass der Mensch nicht an seinem Reichtum hängen bleibt, sondern an Gottes Gnade und Erbarmen. Auch unter uns gibt es Menschen, die nicht an ihrem Geld kleben und durch Gottes Gnade bereit werden, dieses mit anderen zu teilen. Missionswerke, diakonische Initiativen, evangelistische Projekte, Jugendarbeit in den Gemeinden – all das und vieles mehr wird so finanziert! Auch unser ABH! Wie dankbar sind wir doch für diese „Reichen“, die von der Gnade und dem Erbarmen leben und mit uns teilen! Der Löwenanteil unserer Spendeneinnahmen setzt sich übrigens aus Kleinspenden zusammen. Auch das ist Ausdruck von Reichtum. Was für ein Segen sind Sie mit Ihren Spenden – dass Sie mit uns teilen! Herzlichen Dank! Wirklich reich zu sein heißt, so viel zu haben, dass ich nicht alles für mich behalten muss! Axel Kühner erzählt die Geschichte von einer Witwe und Mutter dreier Töchter, die über Monate hinweg Tag für Tag begeistert Verzicht übte, um für ein spezielles Opfer für Bedürftige zu sparen. 13 IN 10 WORTEN: sich in die Tasche lügen, frommer Selbstanspruch, Lobpreisgottesdienste, Alltagsrelevanz, Selbstbereicherung, Schuldknechtschaft, Heilsgeschichte, rückgängig, Gerechtigkeit, gemeinschaftsgemäßes Verhalten HAUSHALTEN MIT GOT TES GUTEN GABEN Gute Haushalterschaft mit den Gaben Gottes heißt, unseren Lebensstil so anzupassen, dass wir mit anderen teilen können. Am Ende hatten sie sich 70 Dollar für eine anonym gehaltene, arme Familie in ihrer Gemeinde vom Mund abgespart, damit auch sie das kommende Fest feiern konnten. Wie reich und glücklich fühlten sie sich, als sie das Geld am Opfersonntag in die Kollekte legten. Nicht wenig verdutzt waren sie, als ihr Pastor ihnen später am Tag ein Kuvert mit 80 Dollar überreichte – „ein doch recht ansehnliches Opfer der Gemeinde für Sie als bedürftige Familie!“ Sie hatten beschlossen, das Geld nicht für sich zu behalten. Sie wollten sich nicht arm fühlen. Sie wollten es genießen, so reich zu sein, dass sie in der Lage waren, siebenmal so viel wie die ganze Gemeinde zu opfern. Gott weiß, dass wir Mittel und Güter brauchen. Er weiß, was wir brauchen. Er hat deswegen auch dafür gesorgt, dass wir durch unsere Arbeit unser täglich Brot verdienen können. Und darüber hinaus beschenkt er uns über Bitten und Verstehen. Das Ziel dabei ist es, von ihm abhängig zu bleiben. Paulus schreibt einer Gemeinde: „Jeder arbeite und schaffe mit eigenen Händen das nötige Gut, damit er dem Bedürftigen abgeben kann“ (Epheser 4,28b). „Das nötige Gut“ sollen wir durch redliche Arbeit haben. Wir sollen es aber auch teilen. GEBEN IST SELIGER ALS NEHMEN Geld und Gut für andere zu haben: Das macht wirklich glücklich und dankbar. Es ist, wie bei so vielem, eine Einstellungssache. Gehört mein Geld mir oder bin ich nur Verwalter der Güter, die Gott mir anvertraut hat? Der Industrielle LeTourneau hat immer wieder gesagt: „Es geht doch nicht darum, wie viel Geld ich Gott gebe, sondern darum, wie viel von Gottes Geld ich für mich behalte!“ Er ließ 90% seiner Millionen an Einkünften in eine Stiftung fließen, die missionarische, mildtätige und evangelistische Zwecke förderte. DER ZEHNTE UND DIE ERSTLINGSGABE Wie viel sollte ich geben? 90% ist eine krasse Ausnahme. Das kann nur jemand, der zehnmal so viel hat, als er zum Leben braucht. Im alten Bund gab es die Regel, den zehnten Teil der Ernte oder des Einkommens Gott zu weihen und für seine Arbeit als Erstlingsgabe zu geben. Der zehnte Teil von allem, was Gott uns gibt, gehört ihm als Anerkennung dessen, dass er uns mit allem, was wir brauchen, versorgt. Wenn wir abwarten, wie viel Geld für uns „übrig“ bleibt, um dann davon ein Teil Gottes Reich zu widmen, werden es eben immer nur Reste sein, die Gott von uns bekommt; nicht das, was ihm zusteht. Der biblische „Zehnte“ ist eine gute Orientierung. Den Zehn- 14 T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2016 ten vorweg zu spenden hat einen besonderen Segen. Wenn am Ende des Monats oder Jahres noch etwas übrig bleibt, können wir immer noch eine „freiwillige Gabe“ geben. Es hat mich bewegt zu sehen, wie mein Vater, der immer am Anfang des Monats den Zehnten per Dauerauftrag überwies, nach Weihnachten die Missionsblätter und seinen Bankauszug auf dem Bett ausbreitete und kniend darüber betete, wohin er das von seiner Rente übrig gebliebene Geld spenden solle. Bill Hybels, Hauptpastor der Willow Creek-Megagemeinde bei Chicago, empfiehlt 10% spenden, 10% sparen und 80% für die Ausgaben zu verwenden. Über die Prozentsätze kann man unterschiedlicher Meinung sein, aber es ist auf jeden Fall sinnvoll, diese Posten fest einzuplanen und seine Ausgaben danach zu richten. Gute Haushalterschaft mit den Gaben Gottes heißt, unseren Lebensstil so anzupassen, dass wir mit anderen teilen können. Das hat etwas mit Verzicht zu tun. Wenn ich Abstriche mache, mich bescheide und mich mit weniger zufrieden gebe, habe ich mehr zu geben. Weltweit sind die Kirchen Deutschlands und Skandinaviens die große Ausnahme darin, dass sie sich über ein Steuermodell finanzieren. Ansonsten finanzieren sich die Kirchen auf der ganzen Welt durch Opfer und Spenden. In den meisten wird das Prinzip des „Zehnten“ als Vorbild gelehrt. Warum ist das bei uns in Vergessenheit geraten? Weil ca. 8% der Einkommenssteuer als Kirchensteuer ausreichen? Bei den schrumpfenden Mitgliederzahlen ist allen klar, dass das Steuermodell künftig nicht ausreichen wird, das kirchliche Leben im gegenwärtigen Stil zu erhalten. Manche sehen das mit Sorge an. Andere sehen darin eine Chance zu mehr Beteiligung der kirchlichen Basis. Ein kluger bayerischer Pfarrer sieht darin sogar einen notwendigen Schritt zur Rettung der Landeskirche (Jochen Teufel, Rettet die Kirche! Schafft die Kirchensteuer ab!, Basel 2015). Die Bibel redet von gesetzlich geregelten Opfern, aber auch von „freiwilligen Gaben“! Wir müssen nicht; wir dürfen! Wir dürfen mit unseren Opfern und Gaben Reich Gottes gestalten! Dr. Paul Murdoch St ud i e n le i te r RECHT UND GERECHTIGKEIT STATT RAUSCHENDE LIEDER Der Prophet Amos und seine Mahnung zur Weitherzigkeit Er findet deutliche Worte: der Prophet Amos – im 8. Jh. v.Chr. in Israel und bis heute für uns. Seine Botschaft, Israels Ignoranz und die daraus resultierenden Konsequenzen – gesellschaftlicher Zusammenbruch und feindliche Eroberung durch die Babylonier als Ausdruck von Gottes Gericht – sollten uns zu denken geben. Amos zerreißt es, wenn er sieht, wie Menschen mit Menschen und mit Gott umgehen – und sich dabei noch in die Tasche lügen, fromm zu sein. RAUSCHENDER LOBPREIS OHNE ALLTAGSRELEVANZ Amos’ Kritik trifft keine verweltlichte Gesellschaft, sondern Menschen mit einem frommen Selbstanspruch: „Tu weg von mir“ – lässt Gott ihn ausrichten – „das Geplärr (wörtlich „das Rauschen“) deiner Lieder; denn ich kann dein Harfenspiel nicht hören“ (Amos 5,23). Es lag nicht daran, dass die Lobpreisband schräg gespielt hat, nein, es waren rauschende Lieder und herrliche Lobpreisgottesdienste, die Gott nicht ertragen hat. Weshalb? Weil jene Gottesdienste keine Alltagsrelevanz mehr hatten. Statt Gott und den Nächsten liebte man nur sich selbst, sah in Gott den Erfüllungsgehilfen zum eigenen Wohlergehen und in den Mitmenschen nur Potential zur Selbstbereicherung. RADIKALE KRITIK Konkret prangerte Amos eine korrupte Rechtspflege an (Amos 5,7.10.12; 6,12), Profitstreben, Handelsbetrug (8,5f), zu hohe Pachtabgaben (5,11), sexuelle Ausschweifung, ein Verfall des Familienethos (2,7), Reichtum (3,10f.15; 5,11; 6,4) und Luxus (4,1; 6,1). Das Hauptproblem dabei: Zuerst mussten Menschen, die durch unterschiedlichste Schädigung zahlungsunfähig wurden, ihren Besitz veräußern – ihre Äcker und ihr Vieh, womit sie ihre Einnahmequelle verloren und damit jede Möglichkeit, aus der Schuldenfalle herauszukommen. Dann kam die ganze Familie in Schuldknechtschaft. Diese Tragödie war eine menschliche, eine gesellschaftliche und schließlich ein mehrfacher „Schlag ins Gesicht“ Gottes. FEHLENDE WEITHERZIGKEIT WÜRDE OHNE GOTTES EINGREIFEN SEINE HEILSGESCHICHTE RÜCKGÄNGIG MACHEN Gott führte Israel aus der ägyptischen Sklaverei in das Land Israel. Dort pflanzte er – so Jesaja 5,1-7 – sein Volk wie einen Weinberg ein und wartete wie ein Weinbergbe- Mit einer egoistischen und unbarmherzigen Haltung war Israel im Begriff, nicht nur Gottes Landgabe, sondern seine Heilsgeschichte rückgängig zu machen. sitzer auf gute Früchte, eben auf Recht und Gerechtigkeit. Doch vergeblich. Israel „verkehrte das Recht in Wermut und stieß Gerechtigkeit zu Boden“ (Amos 5,7ff). Das Problem war vielschichtig: Wurde einem Menschen sein Land genommen, verlor er Gottes ihm anvertrautes Erbland. Gottes Erbland für sein ganzes Volk konzentrierte sich bald gegen sein Gebot (3.Mose 25; Ruth 4; Jeremia 32; 1.Könige 21) bei wenigen Reichen (Jesaja 5,8ff). Gleichzeitig verlor ein Mensch mit dem Eintritt in ein Abhängigkeitsverhältnis seine Stellung als freier, rechts- und kultfähiger Bürger. Jeder Leibabhängige bedeutete eine Reduzierung der Bürgerschaft Israels, womit langfristig Israels Existenz als Volk Gottes auf dem Spiel stand. Mit einer egoistischen und unbarmherzigen Haltung war Israel im Begriff, nicht nur Gottes Landgabe, sondern seine Heilsgeschichte rückgängig zu machen. Deshalb sandte Gott Propheten wie Amos und griff schließlich mit der babylonischen Eroberung Judas so massiv ein – um der Unterdrückten willen und um einer Fortschreibung seiner Heilsgeschichte willen mit Israel und mit der ganzen Welt. Lesedauer 5 – 10 min GERECHTIGKEIT MEINT „GEMEINSCHAFTSGEMÄSSES VERHALTEN“ Heute ist unsere Gerechtigkeit gefragt, unser „gemeinschaftsgemäßes Verhalten“. Im Glauben an Jesus Christus schenkt uns Gott „die Gerechtigkeit, die vor ihm Bestand hat“ (Römer 3,21f). So beschenkt sollen wir den Armen und Notleidenden in unserer Gesellschaft mit einem gemeinschaftsgemäßen Verhalten zu ihrem Recht in dieser Welt verhelfen. Dr. Uwe Rechberger Studie nl e ite r 15 ilbusca/istockphoto SEMINARE (11.00/14.00 Uhr) • „Es geht auch ohne Pfarrer“? Vom Priestertum aller Gläubigen Dr. Rouven Genz 2017 [ˈtaʋə ˈpaʋə], die: Turm-Kraft; geballte Ladung Bengel – Studenten in Aktion: faszinierende Atmosphäre, inspirierende Anregungen, kreative Akzente • Glaube und Furcht Dr. Clemens Hägele UNSERE GÄSTE: • Reformation heute Dr. Paul Murdoch Du, Deine Freunde, Dein Jugendkreis, Deine Mitschüler, Deine Studienkollegen ... • Erwählung – zwischen Vorherbestimmung, unfreiem Willen und dem Ruf zum Glauben Dr. Uwe Rechberger Samstag, 21. Januar 2017 • Glaube und Wissen Prof. Dr. Rainer Riesner Herzliche Einladung, mit uns das Geschenk des Glaubens neu zu entdecken! • Glaube und Zweifel Christina Tonnier • Ich glaub schon ... Entdeckungen im Glaubensbekenntnis Matthias Braun Programm für alle Generationen 9.30 Auftakt und Hauptreferat Glaube 2017. Biblische Entdeckungen, reformatorische Einsichten, aktuelle Herausforderungen Dr. Uwe Rechberger 12.00 Mittagspause Essen und Begegnung 13.00 Bengelhaus 2017 Die humorvolle Studenten-„Stond“ 14.00 Seminare 15.00 Kaffeepause PROGRAMM: P Lu dw i t tür familien: In os n sere Studente n u n e t ie b r e d Für Kin gramm an. parallel ein Pro t mit Kleinkindern rn e lt E r ü g n u rtrag Außerdem: Übe T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2016 B2 8 REU TLI NG EN g we Fuß DERENDINGEN B27 HECHINGEN Ende ca. 16.00 Uhr RO TT EN BU RG Worte auf den Weg Dr. Clemens Hägele of hnh ptba Hau tr. 5 f-S ap Kr g- 16 UNI T TGAR STUT B27 ger St endin Der ... und natürlich auch Infos zum Theologiestudium und dem Leben im ABH. kar Nec r. 15.30 Schlussakkord TÜBINGEN gber loss el Sch tunn Seminare 1) (A8 11.00 G ER NB RE RR HE Kaffeepause Mehr Infos auf unter facebook.com/albrechtbengelhaus 8 B2 10.30 THEMEN TURM TREFF #SchonwiederReformation? #WasjucktmichLuther? #Wasglaubeicheigentlich? #BinicheinRevolutionär? #Wofürsteheichein? #IchWeltverändern? 18.30 Uhr Empfang mit (Im)Biss 19.30 Uhr Seminare 20.30 Uhr Nachtgottesdienst Danach engel-Lounge mit Cocktails B Bengel erzählen: „Mit Gott erlebt“ . . KOMMEN. HOREN. ERLEBEN. Aktuelle Infos: Unsere Adresse: Ludwig-Krapf-Str. 5 72072 Tübingen Tel 07071 7005 0 E-Mail [email protected] www.bengelhaus.de facebook.com/albrechtbengelhaus 17 5 – 10 min MACHT GELD GLÜCKLICH? Als ich nach dem Studium das erste mal regelmäßig Geld aufs Konto bekam – als „wissenschaftliche Hilfskraft“ nicht üppig, aber genügend – da hatte ich das Gefühl, dass mein Geld zumindest andere glücklich macht. Auf einmal entdeckten mich Zeitungsabonnementverkäufer, Versicherungsvertreter, Telefonanbieter usw. Und da ich sicher bin, dass sie sich letztlich nicht wirklich für meine Person, meine Telefongewohnheiten oder meine Zeitungslektüre interessierten, muss es wohl mein Geld gewesen sein, das sie wollten, das sie also irgendwie glücklich machen sollte, wenn nicht mehr ich, sondern sie es haben. Also, macht Geld glücklich? Macht viel Geld sehr glücklich? Macht sehr viel Geld überglücklich? Wir sind nicht die ersten, die diese Fragen stellen. Es gab wissenschaftliche Untersuchungen zu Lottogewinnern, es gab mindestens einen „Glückskongress“, auf dem der Zusammenhang von Geld und Glücklich-Sein untersucht wurde. Und, zuerst einmal: Ja, Geld macht glücklich. Denn ein Mensch ist in der Regel glücklicher, oder wenigstens weniger traurig, wenn ihm sein Geld manchen Ärger erspart, dem sein finanzschwacher Nachbar hilflos ausgesetzt ist: ein kaputtes Auto (oder gar keins), ein undichtes Dach, eine winzige Wohnung usw. Mit Geld stehe ich besser da, auf jeden Fall glücklicher als ohne. Wie ist es aber z.B. bei einem Lottogewinn, wenn ich also plötzlich einen Haufen Geld habe? Sie ahnen es schon: Man kann das so genau nicht sagen, es kommt eben darauf an. Auf was aber kommt es an? Die Hirnforschung lehrt, dass uns, neben guten zwischenmenschlichen Beziehungen, verdiente Belohnungen glücklich machen. Und genau das scheint das Problem des unglücklichen Lottogewinners zu sein: Sein Lottogewinn ist eben nichts, was er sich verdient hätte. Er ist auch keine Belohnung für etwas. Er ist ihm einfach zugefallen, weil er Die Bibel fragt, wie viel an Besitz meiner Gottesbeziehung keinen Schaden zufügt. seine Kreuze zufällig an der richtigen Stelle auf den Lottoschein gemalt hat. Bei einem Lottogewinn fehlen also schon die hirnphysiologischen Voraussetzungen für dauerhaftes Glück. Weiter hat der Lottogewinner das Problem, dass sein Hirn stets auf Neues aus ist. Das Glücksempfinden über sein teures neues Auto weicht irgendwann der Langeweile und das Glücksgefühl schwächt ab. Die Bibel stellt die Frage nach dem Geld und dem Glück anders. Sie fragt, wie viel an Besitz meiner Gottesbeziehung keinen Schaden zufügt. Agur bittet im Buch der Sprüche, genug zu haben, nicht mehr und nicht weniger. So will er von Gott abhängig bleiben: „Armut und Reichtum gib mir nicht; lass mich aber mein Teil Speise dahinnehmen, das du mir beschieden hast. Ich könnte sonst, wenn ich zu satt würde, verleugnen und sagen: Wer ist der Herr? Oder wenn ich zu arm würde, könnte ich stehlen und mich an dem Namen meines Gottes vergreifen“ (Sprüche 30,8f). Ridvan çelik/istockphoto Dr. Clemens Hägele Re k to r 18 IN 10 WORTEN: Reichtum, Armut, soziale Gerechtigkeit, Vorrat, Geben, Abhängigkeit, Hilfe, Wohlstand, Wohlstandsevangelium, Großzügigkeit T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2016 DARF MAN ALS CHRIST REICH SEIN? DeanDrobot/istockphoto Eva Katalin Kondoros/istockphoto Lesedauer IN 10 WORTEN: Glück, Geld, Lottogewinn, arm, reich, traurig, Belohnung, verdient, genug, Gottesbeziehung Warum Jesus (nicht) wie Robin Hood ist Seit Jahrhunderten fasziniert er: der Mann aus Sherwood Forest. Sein Umgang mit Pfeil und Bogen ist legendär. Er lebt nicht nur abenteuerlich mit seinen Männern im Wald, sondern als enteigneter englischer Adelsmann steht er vor allem für eines: Er nimmt von den Reichen und gibt den Armen. Robin Hood, ein Vorkämpfer für soziale Gerechtigkeit – so die Legende, die im Lauf der Zeit nicht nur weiterentwickelt wurde, sondern auch viele Nachahmer gefunden hat. Schlägt man das Neue Testament auf, klingt es ganz nach Robin Hood, was Jesus zum Thema verlauten lässt. Auf freiem Feld ruft er den Leuten zu: „Selig seid ihr Armen, denn das Reich Gottes ist euer...“. Aber dagegen: „Weh euch Reichen! Denn ihr habt euren Trost schon gehabt“ (Lukas 6,20.24). Kommt man als reicher Mann zu ihm, schleudert Jesus einem entgegen: „Verkaufe alles, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben“. Seinen Männern erklärt er dabei: „Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher in das Reich Gottes komme“ (Lukas 18,18-27). Ist Jesus wie Robin Hood? Darf ich als Christ reich sein oder nicht? Für diese Frage sind zwei Perspektiven hilfreich: 1. Was bedeutet reich sein für mich? 2. Was bedeutet mein Reichtum für andere? REICH SEIN – FÜR MICH Jesus tritt mit einer klaren Botschaft auf: Er ist gekommen, „zu verkündigen das Evangelium den Armen“ (Lukas 4,18). Und es geschieht: „Blinde sehen, Lahme gehen, Aus- sätzige werden rein, Taube hören, Tote stehen auf – und Armen wird das Evangelium gepredigt“ (Lukas 7,22). Gute Botschaft für die Armen – das ist seine Überschrift bzw. seine Unterschrift. Alle, die mehr haben, als sie täglich brauchen, schlucken jetzt vielleicht. Den Armen, nicht den Reichen gilt das Evangelium! Damit sind aber nicht nur die materiell und monetär Armen gemeint. Jesus meint damit umfassend den Menschen, der in allem angewiesen ist auf Gott. Wir Menschen sind hilfsbedürftig und abhängig von dem, der uns das Leben schenkt. Wir sind von uns aus arm vor Gott und haben nichts vorzuweisen. Darüber kann ein volles Konto nicht hinwegtäuschen. Im Gegenteil: Es kann mich daran hindern, meine Abhängigkeit von Gott zu erkennen. Lesedauer 5 – 10 min Wofür häufe ich etwas an? Wer will ich dadurch sein? 19 REICH SEIN – FÜR ANDERE An anderer Stelle erzählt Jesus von einem reichen Mann, der sich in feinstes Gewand kleidet und alle Tage herrlich und in Freuden lebt. So weit, so gut. Wie beim reichen Kornbauer. Eines kommt aber dazu: Vor der Tür liegt der arme Lazarus, der „begehrte sich zu sättigen mit dem, was von des Reichen Tisch fiel“. Für den Reichen bleibt er aber offenbar außen vor. Als beide gestorben sind, bekommt der reiche Mann zu hören: „Gedenke, dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, Lazarus dagegen Ich habe, um zu geben. Und wenn ich mehr habe, habe ich mehr zu geben. 20 Stand 2016 besitzt laut der Hilfsorganisation Oxfam 1% der Weltbevölkerung mehr als 50% des weltweiten Wohlstandes. Die 85 reichsten Menschen der Erde haben genauso viel wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung, also rund 3,5 Milliarden Menschen. Das sind untragbare Verhältnisse. Mir fällt es jedoch schwer, gegen „die Reichen“ pauschal zu schimpfen. Reich ist nicht automatisch negativ. Die erste Erwähnung von Reichtum in der Bibel betrifft Abraham, den Gott wie so manch anderen in Israels Geschichte reichlich segnet (1.Mose 13,2). Man denke auch an die wohlhabenden Frauen, die Jesus und seine Männer versorgt haben (Lukas 8,3). Gottes Reich fängt also auch mit meinem Reichtum an. Ich habe, um zu geben. Und wenn ich mehr habe, habe ich mehr zu geben. Es geht nicht um ein Wohlstandsevangelium nach dem Motto „Wenn ich gebe, wird mir umso mehr gegeben“. Mein Besitz ist letztlich von Gott geliehen, damit ich dadurch diese Welt in seinem Sinne mitgestalte, gerade auch vor meiner Tür. Was haben andere von dem, was Gott mir anvertraut? ZWISCHEN ARM UND REICH Halten wir fest: 1. Reichtum ist ein Geschenk. Wer mehr als genug hat, erlebt zeichenhaft die Fülle Gottes. Dadurch kann aber auch der Blick auf Gott verstellt werden. T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2016 Dr. Rouven Genz St u d i e n a s s i s tent „Ist’s recht, dass man dem Kaiser Steuern zahlt, oder nicht?“ (Markus 12,14). In Israel war das eine brisante Frage: Das Land war besetzt und unterdrückt von den Römern, deren Kaiser Steuern einzog. Auf ihren Münzen prangten das Bild des Kaisers Tiberius und unter anderem die Aufschrift „Pontifex Maximus“ – „Höchster Priester“. Eine Aussage, die für Gottes Volk unerträglich war. Steuern zu zahlen wirkte wie die Unterstützung der Besatzungsmacht, die Gottes Willen missachtete. Dementsprechend planten einige den politischen Umsturz. Sie wollten sich mit Gewalt von der Herrschaft der Römer befreien und weigerten sich, Steuern abzuführen. Andere wiederum setzten auf Abwarten und Anpassen und zahlten. „Ist’s recht, dass man dem Kaiser Steuern zahlt, oder nicht?“ – mit dieser Frage forderten Pharisäer und Herodianer auch Jesus zu einem politisch-religiösen Bekenntnis heraus. Und sie stellten ihm damit eine Fangfrage. Mit seiner Antwort – egal ob ja oder nein – konnte er sich nur Feinde machen. Entweder wurde er theologisch angreifbar, wenn er mit seiner Antwort den Anspruch der römischen Besatzer unterstützte, oder er stand als politischer Aufrührer da und konnte so überführt werden. Doch Jesus wählte keine dieser Alternativen, sondern wies mit seiner Reaktion auf etwas ganz Grundsätzliches hin: Er ließ sich zunächst eine Münze mit dem Bild des Kaisers zeigen und beschreiben und gab dann seine Antwort: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!“ (Markus 12,16). Mit dieser Aufforderung wird deutlich: Worauf jemandes Bild prangt, darauf hat derjenige Anspruch – doch nicht nur die Münze des Kaisers trägt jemandes Bild! So wie auf der Münze das Kaiserbild eingeprägt ist, sind wir als Menschen Ebenbild Gottes! In jeder Hinsicht – und nicht nur bei der Steuerfrage – sind wir dazu herausgefordert, unser Leben in Gemeinschaft mit ihm und in Verantwortung vor ihm zu führen so mp Th o -A e nn 2. Gott steht nicht nur auf der Seite der geistlich Armen, sondern auch der finanziell Armen. Dies soll ich durch mein Verhalten widerspiegeln, wenn ich Mittel zur Verfügung habe. Dadurch erinnere ich die Welt an einen großzügigen Gott und dafür ist es nicht falsch, reich zu sein. 3. Letztlich geht es Gott tatsächlich darum, dass wir reich werden – durch Jesus: „Ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus: Obwohl er reich ist, wurde er doch arm um euretwillen, damit ihr durch seine Armut reich würdet“ – reich an wahrem Leben, an Glaube, Hoffnung, Liebe (2.Korinther 8,9). Wo ich mehr habe, als ich brauche, möchte ich mir diesen Satz vor Augen halten und nach der Empfehlung des Paulus auch finanziell daran Maß nehmen. Es ist wichtiger, dass andere reicher werden, als dass ich reich bleibe. Seit Jahrhunderten fasziniert er also, der Mann aus Nazareth. Sein Umgang mit Freunden und Gegnern ist legendär. Er lebt nicht nur abenteuerlich mit seinen Männern hier und da, sondern als Adelsmann von göttlichem Geblüt steht er vor allem für eines: Er nimmt von seinem Reichtum und gibt davon den Armen. Ja, Christus wird selbst arm, damit durch seine Armut alle auf ewig reich werden – sogar die Reichen. Deshalb ist Jesus mehr als Robin Hood. „GEBT DEM KAISER, WAS DES KAISERS IST, UND GOTT, WAS GOTTES IST!“ h Lea Gottes Reich fängt auch mit meinem Reichtum an. Es ist wichtiger, dass andere reicher werden, als dass ich reich bleibe. ph hat Böses empfangen; nun wird er hier getröstet und du wirst gepeinigt“ (Lukas 16,19-25). „Lazarus“ bedeutet vom Hebräischen her „Gott hat geholfen“. Er steht damit für die Abhängigkeit von Gott und für seine gnädige Hilfe. Der reiche Mann dagegen ist ein Portrait dafür, wie wir unsere Angewiesenheit auf Gott übersehen können – und dadurch auch das, was vor unserer Tür liegt. ock Wie beim reichen Kornbauer, der eine gute Ernte einfährt, Scheunen füllt und sich sagt: „Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut!“ Er hat mehr, als er braucht. Er genießt, was er hat und was das Leben ihm schenkt. Kann man es ihm verübeln? Eigentlich nicht, oder? Gott aber spricht zu ihm: „Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird dann gehören, was du angehäuft hast?“ Fazit von Jesus: „So geht es dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich bei Gott“ (Lukas 12,1621). Ich kann also für mich mehr haben, als ich brauche, aber das macht mich noch nicht reich in Gottes Augen. Ich muss mich fragen: Wofür häufe ich etwas an? Wer will ich dadurch sein? Denn was ich habe, macht mich aus: Ich habe dadurch etwas in der Hand, habe mir etwas verdient, habe Ressourcen, auf die ich zugreifen kann. Drehe ich mich aber durch das, was ich habe, um mich oder habe ich Gott im Blick als den, von dem alles kommt? Und wer bin ich eigentlich noch, wenn magere Zeiten kommen sollten? st n/i DARF M AN AL S CHRIST REICH SEIN? o to IN 10 WORTEN: Bild des Kaisers, Ebenbild Gottes, Beziehung, Verantwortung, Denken und Handeln, entscheidend, Ehre, lieben, Anspruch Nicht nur die Münze des Kaisers trägt jemandes Bild: So wie auf der Münze das Kaiserbild eingeprägt ist, sind wir als Menschen Ebenbild Gottes! Wir sind sein Geschöpf, wir sind zur Beziehung mit ihm geschaffen. In jeder Hinsicht – und nicht nur bei der Steuerfrage – sind wir dazu herausgefordert, unser Leben in Gemeinschaft mit ihm und in Verantwortung vor ihm zu führen. Entscheidend für Jesus ist also nicht die Steuerfrage, sondern Gott zu geben, was sein Bild trägt. Das gilt für uns heute – unter völlig anderen äußeren Umständen – genauso: Als ganzer Mensch, mit unserem Denken und Handeln, gehören wir Gott. Ihm gebührt unsere Ehre, ihn sollen wir lieben mit ganzem Herzen, ganzer Seele und unserem ganzen Verstand – und unseren Nächsten wie uns selbst. In ihm sollen wir uns festmachen. Nach seinem Wort sollen wir fragen und leben. Wie könnte eine Steuer an den Kaiser in Konkurrenz zu dem treten, was Gott von uns Menschen möchte? Ob das allein wichtige Gebot, Gott zu geben, was Gottes ist, von Ansprüchen, die jemand oder etwas anderes an mich stellt, beeinträchtigt wird, klärt sich nicht anhand dieser einen Frage. Jesu Botschaft will die Menschen zu mehr und zu anderem herausfordern. Er lädt mit seiner Aufforderung dazu ein, selbst Verantwortung zu übernehmen und sich immer wieder selbst zu fragen: Räume ich jemand oder etwas anderem letzte Ansprüche an mich ein, oder prägt wirklich der Glaube an Gott mein Denken und Handeln? Lesedauer 5 – 10 min Christina Tonnier Stu di ena ssi s tenti n 21 IN 10 WORTEN: Abraham Maslow, Bedürfnispyramide, Fleiß, Faulheit, Lebensunterhalt, Habgier, investieren, teilen, langfristig denken, vertrauen WEISER UMGANG MIT ARBEIT, GELD UND KARRIERE Entdeckungen im Buch der Sprüche 5 – 10 min ARBEIT UND KARRIERE ABRAHAM MASLOW’S BEDÜRFNISPYRAMIDE Der amerikanische Psychologe Abraham Maslow, einer der Gründerväter der humanistischen Psychologie im 20. Jahrhundert, hat einmal versucht, die menschlichen Bedürfnisse in ihrem Verhältnis zueinander bzw. in ihrer Bedeutung für das ganze Leben darzustellen. Persönlichkeitsentwicklung hoch Bedürfnisintensität Lesedauer Sie könnten nicht aktueller und alltagstauglicher sein, die Sprüche Salomos, gerade auch zu den Themen Arbeit, Geld und Karriere. Physiologische Bedürfnisse Sicherheitsbedürfnisse Soziale Bedürfnisse Individualbedürfnisse ür ed sb m tu hs ac W Selbstverwirklichung ICH Bedürfnisse De fiz itb ed ür fn iss e Anerkennung / Geltung Soziale Bedürfnisse Anerkennung / Geltung Sicherheitsbedürfnisse Aber denken wir an eine Stellenausschreibung: Was wird dem zukünftigen Stelleninhaber versprochen, wenn er diese Stelle antritt? Versprochen wird ihm in der Anzeige nicht, dass er seine Familie ernähren kann. Eine konkrete Gehaltszahl wird auch nicht genannt. Versprochen wird ihm Anerkennung und die Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen, also die oberste Ebene der Bedürfnispyramide. Anerkennung / Geltung Grundbedürfnisse Anerkennung / Geltung Bedürfnispyramide nach Abraham Harold Maslow (1908 – 1970) An erster Stelle steht die Erfüllung der physiologischen Grundbedürfnisse. Sind diese gestillt, tritt das Bedürfnis nach Sicherheit in den Vordergrund. Es folgen soziale Bedürfnisse, das sog. Ich-Bedürfnis nach Anerkennung und schließlich der Wunsch nach Selbstverwirklichung, verbunden mit der Hoffnung, das Leben in Freiheit selbst gestalten zu können. Natürlich gibt es Überschneidungen: Man kann auf eine großartige Arbeitsstelle berufen werden, einen traumhaften Abend mit seinem Ehepartner erleben und am nächsten Tag wird man von einem Raser in einen Verkehrsunfall verwickelt. Und essen muss man auch jeden Tag... So ist das Modell einer Bedürfnishierarchie kein statisches, sondern ein dynamisches. GELD UND WOHLSTAND DER SEGEN DES WOHLSTANDS Reichtum und Wohlstand sind die positive Folge von Fleiß: „Arm wird, wer mit lässiger Hand schafft, aber die Hand der Fleißigen macht reich“ (10,4). Gleichzeitig erinnern die Sprüche daran, dass letztlich alles an Gottes Segen gelegen ist: „Der Segen JHWHs, der macht reich, und [eigenes] Abmühen fügt neben ihm nichts hinzu (10,22). Ungewöhnlich klar halten die Sprüche auch fest: Reichtum verhilft uns zu Freunden, während Armut einsam macht. „Selbst seinem Nächsten ist der Arme verhasst, aber die Freunde des Reichen sind zahlreich“ (14,20; vgl. 19,4.6). DIE GRENZEN DES WOHLSTANDS Selbstverwirklichung fn iss e gering „Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege an und werde weise! Sie, die keinen Anführer, Aufseher und Gebieter hat, sie bereitet im Sommer ihr Brot, sammelt in der Ernte ihre Nahrung. Bis wann, du Fauler, willst du noch liegen? Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf?“ (6,6ff; vgl. 10,4f). Fazit: Für die Sprüche ist Karriere nichts Erstrebenswertes. Notwendig ist nur die fleißige Arbeit zum Lebensunterhalt. Identität, Erfüllung und Selbstwert gibt es allein in Gott. ARBEIT UND KARRIERE IM BUCH DER SPRÜCHE In den Sprüchen Salomos dienen Arbeit und Karriere nicht dem Erreichen der obersten Stufe, sondern der Stillung physiologischer Grundbedürfnisse. „Der Hunger des Arbeiters arbeitet für ihn, denn sein Mund spornt ihn an“ (16,26; vgl. 20,13). Arbeit verschafft dem Menschen ein Auskommen und Sicherheit: „Der Besitz des Reichen ist seine feste Stadt, das Verderben der Geringen ist ihre Armut“ (10,15). Es geht um die goldene Mitte: Zur Bitte um Bewahrung vor Armut gehört auch die Einsicht, dass Reichtum zwar ein Segen, aber nicht zwingend zu erstreben ist. Nach den Sprüchen dient die Arbeit, auch die der tugendhaften Haus- und Familienfrau (31,13ff), dem Lebensunterhalt und der Versorgung mit den elementaren Dingen des Lebens – für sich und seine Mitmenschen, angefangen bei der Familie bis zum bedürftigen Glied der Gesellschaft. Dabei soll Fleiß statt Faulheit leiten: „Die Tür dreht sich in ihrer Angel und der Faule auf seinem Bett.“ Die Sprüche wissen: Geld ist nicht alles. Und erst recht nicht, wenn man nicht damit umgehen kann. Weisheit, die Kunst zu leben und mit dieser Kunst zum Segen für andere zu werden, lässt sich weder kaufen noch durch Geld aufwiegen. „Weisheit erwerben – wieviel besser ist es als Gold! Und Verständnis erwerben ist vorzüglicher als Silber!“ (16,16) Gerechtigkeit ist höher einzuschätzen als jeglicher Besitz. Wer egoistisch oder gar mit Unrecht Besitz erwirbt, wird nichts davon haben. „Besser wenig mit Gerechtigkeit als viel Einkommen mit Unrecht“ (16,8). Ebenso sind auch Anmut und ein guter Name kostbarer als jeglicher Reichtum. „Ein [guter] Name ist vorzüglicher als großer Reichtum, besser als Silber und Gold ist Anmut“ (22,1). Reichtum birgt Gefahren, z.B. im Neid anderer, oder in der damit verbundenen Angst, um seines Geldes willen bedroht zu werden. „Besser wenig in der Furcht JHWHs als ein großer Schatz und Unruhe dabei. Besser ein Gericht Gemüse, und Liebe ist da, als ein gemästeter Ochse und Hass dabei“ (15,16f). Und dann ist Reichtum vergänglich. Wer auf ihn vertraut, hat einmal nichts mehr, woran er sich halten kann oder was ihn hält, spätestens, wenn es ans Sterben geht. „Nichts nützt Reichtum am Tag des Zornes, Gerechtigkeit aber rettet vom Tod“ (11,4). „Du richtest deine Augen auf Reichtum und er ist nicht mehr da; denn er macht sich Flügel wie ein Adler und fliegt gen Himmel“ (23,4f). Eine weitere Gefahr sehen die Sprüche darin, dass Wohl- stand zur Überheblichkeit verführt. „Wer den Armen verspottet, verhöhnt den, der ihn gemacht hat; wer sich über Unglück freut, bleibt nicht ungestraft“ (17,5). Entsprechend schaffen Habgier und unrechter Gewinn nur Streit und richten letztlich zugrunde. „Sein Haus zerrüttet, wer unrechten Gewinn macht; wer aber [Bestechungs]geschenke hasst, wird leben“ (15,27). „Ein Habgieriger erweckt Zank; wer sich aber auf den Herrn verlässt, wird gelabt“ (28,25). WIE KÖNNEN WIR UNSEREN WOHLSTAND POSITIV EINSETZEN? Die Sprüche setzen zwei Akzente: Einerseits braucht es eine weitsichtige Vorratshaltung, zugleich aber sollen wir nicht horten, sondern das Erwirtschaftete umgehend wieder investieren. „Ein begehrenswerter Schatz und Öl ist an der Wohnstätte des Weisen, ein törichter Mensch aber verschlingt es“ (21,20). „Wer Getreide zurückhält, den verwünschen die Leute; aber Segen [kommt] auf das Haupt dessen, der Getreide verkauft“ (11,26). Und dann liegt Segen darauf zu teilen. „Da ist einer, der ausstreut, und er bekommt immer mehr, und einer, der mehr spart, als recht ist, [und es gereicht ihm] nur zum Mangel. Wer gern wohltut, wird reichlich gesättigt, und wer [andere] tränkt, wird auch selbst getränkt.“ (11,24f). Weise ist es, langfristig zu denken und für das Wohl all jener zu arbeiten, für die wir Verantwortung tragen. „Kümmere dich sorgfältig um das Aussehen deiner Schafe, richte deine Aufmerksamkeit auf die Herden! Denn nicht ewig [reicht] der Vorrat. Und [währt] etwa eine Krone von Generation zu Generation? Ist das Heu geerntet und erscheint frisches Gras und sind eingesammelt die Kräuter der Berge, [dann gibt es] Lämmer zu deiner Bekleidung und Böcke als Kaufpreis für ein Feld; und genug Ziegenmilch ist da zu deiner Nahrung, zur Nahrung deines Hauses, und Lebensunterhalt für deine Mägde“ (27,23-27). FAZIT Das Problem sind weder Wohlstand noch Armut, sondern die Liebe zum Wohlstand oder die Sorge angesichts von Mangel. Woran erkennen wir, ob wir das Geld nicht nur gebrauchen, sondern es lieben? Wenn wir habgierig werden oder auf unseren Wohlstand vertrauen. „Wer auf seinen Reichtum vertraut, der wird fallen, aber wie Laub werden die Gerechten sprossen“ (11,28). Dr. Uwe Rechberger Stu di enlei ter (SPRÜCHE 26,14) 22 T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2016 23 Beschluss, den Schuldbrief zu tilgen, stammt von Gott, nicht vom Teufel. Anselm hat die Lehre vom Loskauf aus der Hand des Teufels verabschiedet. Was bleibt? CHRISTUS ALS LÖSEGELD WER ZAHLT HIER EIGENTLICH AN WEN? Lesedauer 5 – 10 min Das Thema dieses Heftes ist „Geld“. Dieser Artikel steht deswegen ein wenig quer zu den anderen dieser TO, da es ihm nicht, wie man erwarten könnte, um Münzen, Scheine, Besitz, Umgang mit Geld o.ä. geht. Aber „Geld“ ist nicht nur ein Zahlungsmittel, mit dem wir irgendwie gut umgehen sollen. Es ist auch ein biblisches Bild für Christus. Das will ich hier aufgreifen. Christus gibt sein Leben am Kreuz „als Lösegeld für viele“ (Markus 10,45). Haben Sie sich schon einmal gefragt, wer dieses Lösegeld eigentlich zahlt? Und an wen? Der Mensch an Gott? Gott an den Teufel? Wer ist Zahler, wer Empfänger? DER TEUFEL ALS EMPFÄNGER? In der sogenannten „Alten Kirche“ (die ersten fünf bis sechs Jahrhunderte der Kirche) lehrten manche Kirchenväter, dass Gott dieses Lösegeld an „den Bösen“, also den Teufel gezahlt habe. Gott musste dem Teufel, der unsere Seelen in seiner Gewalt hatte, ein Lösegeld zahlen, um unsere Seelen aus dessen Gewalt zu befreien. Dem Teufel hat das dann allerdings, anders als er dachte, nichts genutzt. Gott wusste, dass sich der Teufel an dieser Sache „verheben“ würde, er hatte damit den Teufel also bewusst getäuscht. Andere Lehrer der Alten Kirche haben diese Gedanken kritisiert, in späteren Jahrhunderten wurde er fast durchweg abgelehnt. Man hielt zwar immer am Glauben fest, dass 24 Jesus uns zugut am Kreuz gestorben ist. Man verwarf aber den Gedanken, dass damit ein Lösegeld an den Teufel gezahlt wurde. Allerdings kann man diesem Gedanken heute immer noch begegnen, in Gemeinden, in christlicher Literatur oder in christlichen Filmen, etwa dem Buch: „Der König von Narnia“ von Clive Staples Lewis. Was hat es mit diesem Gedanken auf sich? Ein Beispiel aus der Alten Kirche: Gott ist weder dem Menschen noch dem Teufel etwas schuldig. ORIGENES Origenes (ca. 185-254 n.Chr.) zählt zu den großen Lehrern und Schriftauslegern der Alten Kirche. Er leitete in Alexandria eine Katechetenschule, also eine Schule für Taufanwärter. Er erörtert das Problem, wem denn dieses Lösegeld, Christus, gezahlt wurde, das Christus mit seinem Leben hingibt: „Wem gab er sein Leben als Lösegeld für die Vielen? Doch wohl nicht Gott. Doch nicht etwa dem Bösen? Doch, denn dieser, der Böse, hat Macht über uns, bis die Seele Jesu ihm als Lösegeld für uns gegeben wurde, indem er offenkundig getäuscht wurde und die Illusion T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2016 hatte, über Jesu Seele herrschen zu können, und nicht merkte, dass er unfähig war, die Mühsal zu ertragen, die damit verbunden war, die Seele Jesu festzuhalten“ (Matthäuskommentar zu 20,28). Nach Origenes gab Gott also dem Teufel, der über uns Macht hatte, die Seele Jesu als Lösegeld, um unsere Seelen freizukaufen. Der Teufel überschätzte allerdings seine Fähigkeit, die Seele Jesu festhalten zu können. Nach Origenes ging es letztlich um ein Machtspiel, das der Teufel falsch einschätzte und verlor. Sofern man in der Lösegeldzahlung an den Teufel eine bewusste Täuschung des Teufels durch Gott sah, spricht man vom sogenannten „Teufelsbetrug“. BASILIUS VON CÄSAREA Von weiteren Kirchenvätern ist der Gedanke der Lösegeldzahlung an den Teufel und der Teufelsbetrug ausgebaut worden: Nach Basilius von Caesarea (330-379 n.Chr.) war dem Teufel die eine Seele des Gottmenschen Jesus unendlich viel mehr wert als alle anderen Menschenseelen, so dass er für sie alle anderen herausgab. Dass er sich an der Seele Jesu täuschte, und meinte, sie behalten zu können, lag nach Gregor von Nyssa (335-394 n.Chr.) an der „menschlichen Hülle“ Jesu. Der Teufel sollte über der leicht zu bezwingenden menschlichen Natur Jesu dessen unbezwingbare göttliche Natur vergessen. stevanovicigor/istockphoto Gedanken der Kirchenväter IN 10 WORTEN: Lösegeld, Gott, Teufel, Mensch, Kreuz, Schuldbrief, Teufelsbetrug, Kirchenväter, Mittler, Barmherzigkeit GREGOR VON NYSSA Nach Gregor von Nyssa verbarg Gott die göttliche Natur Christi absichtlich unter der menschlichen, so dass der Teufel nicht merken konnte, dass er sich am Gottessohn vergriffen hatte. Ein Theologe des 19. Jahrhunderts schreibt, Gregor referierend: „der Teufel aber, wie ein gieriger Fisch, verschlang mit dieser [menschlichen Natur] auch jene [göttliche]… Jener unrechte Biss bekam aber dem alten Leviathan so übel, dass er […] alle diejenigen wieder von sich geben musste, die er zuvor verschlungen hatte.“ ANSELM Der berühmte Theologe Anselm von Canterbury (1033-1109 n.Chr.) hat all diesen Gedanken deutlich widersprochen: Es sei nicht einzusehen, dass Gott gegen den Teufel irgendwie eine Rechtssache führen müsse. Warum? Antwort: Teufel und Mensch gehören beide nur Gott. Gott ist weder dem Menschen noch dem Teufel etwas schuldig. Der Teufel hat kein Recht auf den Menschen, über das Gott mit ihm verhandeln müsste. Der „Schuldbrief“ von Kolosser 2,14 ist nicht so zu verstehen, als ob der Teufel ein verbrieftes Anrecht auf den Menschen gehabt hätte. Und der Anselm hat Recht. Gott zahlt dem Teufel kein Lösegeld. Gott zahlt sich selbst das Lösegeld – für den Menschen. Absurd klingt dieser Gedanke nur solange, wie man sich nicht klar macht, dass die Zahlung eines Lösegeldes an den Teufel viel absurder wäre. Schuldet Gott dem Teufel etwas? Gott schuldet niemand etwas. Vielmehr ist der Mensch Schuldner Gottes. Und nur Gott selbst kann diese Schuld bezahlen und hat es auch getan: „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu“ (2.Korinther 5,19). LUTHER Luther hat es später so zusammengefasst: „Doch ist diese barmherzige Vergebung nicht geschehen ohne Verdienst, sondern es ist ein Mittler dazu gekommen, der es für uns und an unserer Statt verdienet hat. Das ist Christus, der Herr. Denn Gott wollte gleichwohl genug gethan haben für die Sünde, und seine Ehre und Recht bezahlt haben. Das konnten wir nicht; aber Christus thats, welcher aus grundloser Barmherzigkeit des Vaters dazu gesandt und zu uns kommen ist, solches auszurichten“, nämlich „Vergebung verdienen und erwerben zur ewigen Seligkeit.“ Nach Luther ist es Gott, der „gezahlt haben“ wollte. Das Lösegeld geht an ihn. Den Preis aber hat er selbst gezahlt, in Christus. Gott zahlt sich selbst das Lösegeld – für den Menschen. Absurd klingt dieser Gedanke nur solange, wie man sich nicht klar macht, dass die Zahlung eines Lösegeldes an den Teufel viel absurder wäre. Dr. Clemens Hägele Re ktor 25 Interview MITTEN IM LEBEN. BENGEL IN KIRCHE, SCHULE UND MISSION Heute im Interview: Das Ehepaar Pfr. Frank und Pfr’in Petra Wesemann aus Wendeburg und Harvesse (Evangelisch-lutherische Landeskirche Braunschweig) Seit der Gründung des ABH vor 46 Jahren sind inzwischen 1100 ehemalige ABH-Studierende weltweit im Dienst – vor allem im Pfarramt und als Religionslehrer, aber auch als Missionare oder Dozenten und in einer Reihe von anderen spannenden Berufen und Aufgabenfeldern, in denen theologische Kompetenz gefragt ist. Regelmäßig stellen wir Ihnen einen „Bengel“ oder eine „Bengelin“ vor, der oder die inzwischen haupt- oder ehrenamtlich im Reich Gottes Dienst tut. Petra Wesemann (geb. 1970 in Berlin) und Frank Wesemann (geb. 1970 in Bad Pyrmont) lernten sich 1990 beim Sprachstudium im Geistlichen Rüstzentrum Krelingen bei Walsrode kennen. Es folgte das gemeinsame Theologiestudium: zwei Jahre in Münster und vier Jahre als „Bengel“ in Tübingen. Acht Jahre lang teilten sie sich eine Pfarrstelle in Schöppenstedt. Seit sieben Jahren arbeiten sie in den Gemeinden Wendeburg und Harvesse. Ihre vier Kinder sind zwischen 10 und 18 Jahre alt. TO: Ihr seid beide Pfarrer. Wie erlebt ihr den Pfarrdienst als Ehepaar? Petra Wesemann: Wir arbeiten gern zusammen. Jeder kann seine Stärken einbringen und muss nicht alles machen. Außerdem sprechen wir zusammen mehr Menschen an, als es einem alleine gelingen würde, da wir recht verschieden sind. Schwierig ist es manchmal, vor lauter Gemeindearbeit auch Zeit als Ehepaar und Familie zu finden. schon biblische Geschichten und kirchliche Feste kennen. Darüberhinaus wird Kirche über den Kindergarten als Teil des Gemeinwesens vor Ort wahrgenommen, da wir mit der Grundschule, den Krippen und der kommunalen Gemeinde zusammenarbeiten. So erfüllen wir unseren diakonischen Auftrag. Viel Zeit nehmen leider auch Personal- und Verwaltungsfragen oder Konfliktmanagement ein. Da versuche ich, den Mitarbeitern eine gute Chefin zu sein. TO: In eurem Leitbild schreibt ihr: „Wir wollen Möglichkeiten anbieten, zum Glauben zu kommen und im Glauben zu wachsen.“ Wie sehen solche Möglichkeiten aus? TO: In eurer Gemeinde gibt es eine wahrhaft lebendige Kirche, erbaut aus Weidenruten, die in jedem Frühjahr ausschlagen und weiterwachsen (Foto). Frank Wesemann: Das soll sich durch alle Arbeitsbereiche der Gemeinde ziehen: Kindergarten, Kindergottesdienst, Konfirmandenarbeit, Gottesdienste, Andachten bei Besuchsdienst, Kirchenvorstand und Frauengruppen. Überall laden wir zum Glauben ein und bieten Möglichkeiten, darin zu wachsen. Darüber hinaus haben wir einen Bibelkreis ins Leben gerufen, die Aktion „Expedition zum Ich – in 40 Tagen durch die Bibel“ mit einer Gemeindegruppe durchgeführt, und im letzten Jahr gemeinsam mit drei Nachbarpfarrverbänden den Glaubensgrundkurs „Spur 8“ angeboten. FW: Die Weidenkirche feiert dieses Jahr ihr 10-jähriges Jubiläum. Es ist ein schöner Ort für einen Gottesdienst im Grünen. Im Sommer wird die Weidenkirche oft für Taufen oder sogar Trauungen angefragt. Auch Radler- oder Wandergruppen nutzen sie für eine Andacht unterwegs. Ich finde es besonders schön, dass man bei der Andacht den Himmel sehen kann. Aber auch, dass die Musik aus der Weidenkirche in die Nachbarschaft hinausschallt. TO: Als Pfarrer tragt ihr auch die Verantwortung für einen großen Kindergarten mit 125 Plätzen... PW: Ich liebe diese Arbeit. Es ist eine Chance, von den Kindern gekannt zu werden und Vertrauen zu Kindern und Eltern aufzubauen. So kommen wir in Kontakt mit Menschen, die von sich aus sonst nichts mit Kirche zu tun hätten. Außerdem lernen die Kinder im Kindergarten 26 T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2016 TO: Herzlichen Dank und Gottes Segen für euren Dienst. Für weitere Einblicke in die Evangelisch-lutherische Gemeinde in Wendeburg und Harvesse: www.kirche-wendeburg.de AUFGELESEN gen aus dem ABH Lesefrüchte und Buchempfehlun Bücher, die uns begeistern: Gerne wollen wir Ihnen an unseren Lesefrü chten Anteil geben. Peter Bukowski, Humor in der Seelsorge. Eine Animation Stefan Lämmer, Neue Hoffnung finden. Biblische Weisheiten für Zeiten der Trauer Tim Mahoney, DVD Patterns of Evidence. Auf der Suche nach Spuren des Exodus Ei ne Empfehlu ng von C lem ens H ä gele Ei ne Empfehlu ng von C hri s ti na Tonni er Ei ne Emp fe hl ung von Uwe Re chb e rge r Der schmale Band (62 Seiten ohne Anmerkungen) ist ein herrliches Seelsorgebuch, lesbar für Laien wie Fachleute. Bukowski bringt zusammen, was nicht viele zusammenbringen: Seelsorge und Humor. Er schreibt von Humor als Lebensweise, als Glaubensweise und als Weise der Seelsorge. Geistlich wertvoll, lohnend schon allein wegen der zahlreichen eingestreuten Witze: In einem Cafe in der DDR: „Bringen Sie mir einen Kaffee ohne Sahne!“ Nach einer Weile kehrt die Bedienung zurück: Sahne ist aus. Darf´s auch ohne Milch sein?“ Wer tiefes Leid erfahren hat, tut sich nicht selten schwer, Worte dafür zu finden – und auch wer trösten will, ringt oft um die richtigen Worte. Stefan Lämmer ist es in seinem sehr persönlichen Buch gelungen, die Trauer nach dem Tod seiner ältesten Tochter in Worte zu fassen, und zu beschreiben, was ihm geholfen hat, Trost und neue Hoffnung zu finden. Auf diesen Weg will er andere mitnehmen, nicht nur durch seine eigene Geschichte und hilfreiche Informationen zum Trauerprozess, sondern ebenso durch tröstende Worte anderer: In seinem Buch sind auch Bibelworte, Gedichte und Liedverse abgedruckt, in denen sich Trauernde wiederfinden und Trost finden können. Stefan Lämmer, Neue Hoffnung finden. Biblische Weisheiten für Zeiten der Trauer, Freimund-Verlag: Neuendettelsau 2016 (180 Seiten; 13,80€). Der Auszug aus Ägypten – Tatsache oder Erfindung im babylonischen Exil? Dass die historisch-kritische Exegese wesentliche Teile der Auszugserzählungen ins babylonische Exil datiert und dem Überlieferten vielfach die Historizität abspricht, löste, wie bei vielen Juden und Christen, auch in Tim Mahoney eine tiefe Glaubenskrise aus. Also machte er sich auf die Reise auf der Suche nach Spuren des Exodus. Intensive Recherchen an den Orten des Geschehens und spannende Interwies mit verschiedensten, auch kritischen Experten ergeben nicht nur ein schlüssiges Bild, sondern die umfassendste Dokumentation über den Exodus, die je in einem Film festgehalten wurde, ausgezeichnet mit 13 Filmpreisen. Beeindruckend, wie ein geschichtliches und heilsgeschichtliches Schlüsselereignis auf einmal sehr konkret wird. Tim Mahoney, DVD Patterns of Evidence: Exodus. Auf der Suche nach den Spuren des Exodus. Inner Cube Christliche Medien: Düsseldorf 2016 (Laufzeit ca. 120min; Sprachen: Deutsch & Englisch; Altersfreigabe FSK 6; 18,95€). Peter Bukowski, Humor in der Seelsorge. Eine Animation, Neukirchener Theologie: Neukirchen-Vluyn 3. Aufl. 2009 (80 Seiten; 9,90€). Christian Lehmann, Einfach von Gott reden. Liebevoll, praktisch und kreativ predigen Ei ne Empfehlu ng von Rou ven G enz Wie kann eine Predigt Gottes vollmächtiges Wort sein? Wie kann der biblische „Wortschatz“ heute verständlich gemacht werden? Welche kreativen Formen lassen die Botschaft konkret werden? Der ehemalige Studienassistent des ABH vertritt die These, dass die Bibel nicht nur lehrt, was wir weiterzusagen haben, sondern auch, wie wir das am besten tun. Er bespricht alle wichtigen Fragen ganz praxisnah. Ein hervorragendes Buch mit Übungsteil für alle, die hauptamtlich oder ehrenamtlich Gottes Wort lebendig weitergeben wollen. Christian Lehmann, Einfach von Gott reden. Liebevoll, praktisch und kreativ predigen, SCM Brockhaus: Witten 2. Aufl. 2016 (240 Seiten; 10,- €; im Handel vergriffen, aber erhältlich beim Autor: [email protected]) Peter Greer, Chris Horst, Mission Drift. The Unspoken Crisis Facing Leaders, Charities, and Churches Ei ne Empfehlu ng von Pa u l M u rdoch Weltweit ist eine alarmierende Entwicklung zu beobachten. Kirchen, Missionsgesellschaften, diakonische Einrichtungen und andere Glaubenswerke verlieren ihren Fokus und werden den ursprünglichen Zielen ihrer Gründer untreu. Mit der gründlichen Studie Mission Drift sind Peter Greer und Chris Horst diesem Phänomen nachgegangen. Anhand von zahlreichen Beispielen zeigen sie, wie es dazu kommen konnte, und was man dagegen tun kann. Die Lektüre dieses Buches ist ein Muss für alle, die Verantwortung in Kirchen und geistlichen Werken tragen. Peter Greer, Chris Horst, Mission Drift. The Unspoken Crisis Facing Leaders, Charities, and Churches, Bethany House Publishers: Ada 2. Aufl. 2015 (224 Seiten; 13,89€). David Garrison, A Wind in the House of Islam Ei ne Emp fe hl ung von Paul Murdoch Wir hören viel über geistliche Aufbrüche in der islamischen Welt. Meist ist das recht nebulös. Nicht so das hervorragend recherchierte und geschriebene Buch von David Garrison. „Ein Wind im Haus des Islam“ gibt es leider noch nicht auf deutsch, doch lohnt es sich für alle, die Englisch lesen. David Garrison, A Wind in the House of Islam. How God is drawing Muslims around the world to Faith in Jesus Christ, Wigtake Resources: Monument CO 2014 (314 Seiten; 17,24€). 27 DER ZUFRIEDENE FISCHER Paolo Cipriani/istockphoto Eine Anekdote von Heinrich Böll Lesedauer 5 – 10 min In einem Hafen an einer westlichen Küste Europas, liegt ein ärmlich gekleideter Mann in seinem Fischerboot und döst. Ein schick angezogener Tourist legt eben einen neuen Farbfilm in seinen Fotoapparat, um das idyllische Bild zu fotografieren: blauer Himmel, grüne See mit friedlichen, schneeweißen Wellenkämmen, schwarzes Boot, rote Fischermütze. Klick. Noch einmal: klick, und da aller guten Dinge drei sind und sicher sicher ist, ein drittes Mal: klick. Das spröde, fast feindselige Geräusch weckt den dösenden Fischer, der sich schläfrig aufrichtet, schläfrig nach seiner Zigarettenschachtel angelt. Aber bevor er das Gesuchte gefunden, hat ihm der eifrige Tourist schon eine Schachtel vor die Nase gehalten, ihm die Zigarette nicht gerade in den Mund gesteckt, aber in die Hand gelegt, und ein viertes Klick, das des Feuerzeuges, schließt die eilfertige Höflichkeit ab. Durch jenes kaum messbare, nie nachweisbare Zuviel an flinker Höflichkeit, ist eine gereizte Verlegenheit entstanden, die der Tourist – der Landessprache mächtig – durch ein Gespräch zu überbrücken versucht. „Sie werden heute einen guten Fang machen.“ Kopfschütteln des Fischers. „Aber man hat mir gesagt, dass das Wetter günstig ist.“ Kopfnicken des Fischers. „Sie werden also nicht ausfahren?“ Kopfschütteln des Fischers, steigende Nervosität des Touristen. Gewiss liegt ihm das Wohl des ärmlich gekleideten Menschen am Herzen, nagt an ihm die Trauer über die verpasste Gelegenheit. „Oh? Sie fühlen sich nicht wohl?“ Endlich geht der Fischer von der Zeichensprache zum wahrhaft gesprochenen Wort über. „Ich fühle mich großartig“, sagt er. „Ich habe mich nie besser gefühlt.“ Er steht auf, reckt sich, als wollte er demonstrieren, wie athletisch er gebaut ist. „Ich fühle mich phantastisch.“ Der Gesichtsausdruck des Touristen wird immer unglücklicher, er kann die Frage nicht mehr unterdrücken, die ihm sozusagen das Herz zu sprengen droht: „Aber warum fahren Sie dann nicht aus?“ Die Antwort kommt prompt und knapp. „Weil ich heute morgen schon ausgefahren bin.“ „War der Fang gut?“ „Er war so gut, dass ich nicht noch einmal auszufahren brauche. Ich habe vier Hummer in meinen Körben gehabt, fast zwei Dutzend Makrelen gefangen.“ Der Fischer, endlich erwacht, taut jetzt auf und klopft dem Touristen auf die Schulter. Dessen besorgter Gesichtsausdruck erscheint ihm als ein Ausdruck zwar unangebrachter, doch rührender Kümmernis. „Ich habe sogar für morgen und übermorgen genug!“ sagte er, um des Fremden Seele zu erleichtern. „Rauchen Sie eine von meinen?“ „Ja, danke.“ Zigaretten werden in Münder gesteckt, ein fünftes Klick. Der Fremde setzt sich kopfschüttelnd auf den Bootsrand, legt die Kamera aus der Hand, denn er braucht jetzt beide Hände, um seiner Rede Nachdruck zu verleihen. „Ich will mich ja nicht in Ihre persönlichen Angelegenheiten mischen“, sagt er, „aber stellen Sie sich mal vor, Sie führen heute ein zweites, ein drittes, vielleicht sogar ein viertes Mal aus, und Sie würden drei, vier, fünf, vielleicht sogar zehn Dutzend Makrelen fangen. Stellen Sie sich das mal vor!“ Der Fischer nickt. „Sie würden“, fährt der Tourist fort, „nicht nur heute, sondern morgen, übermorgen, ja, an jedem günstigen Tag zwei-, dreimal, vielleicht viermal ausfahren – wissen Sie, was geschehen würde?“ Der Fischer schüttelt den Kopf. „Sie würden sich in spätestens einem Jahr einen Motor kaufen können, in zwei Jahren ein zweites Boot, in drei oder vier Jahren könnten Sie vielleicht einen kleinen Kutter haben, mit zwei Booten oder dem Kutter würden Sie natürlich viel mehr fangen - eines Tages würden Sie zwei Kutter haben, Sie würden...“, die Begeisterung verschlägt ihm für ein paar Augenblicke die Stimme, „Sie würden ein kleines Kühlhaus bauen, vielleicht eine Räucherei, später eine Marinadenfabrik, mit einem eigenen Hubschrauber herumfliegen, die Fischschwärme ausmachen und Ihren Kuttern per Funk Anweisung geben, sie könnten die Lachsrechte erwerben, ein Fischrestaurant eröffnen, den Hummer ohne Zwischenhändler direkt nach Paris exportieren – und dann...“ – wieder verschlägt die Begeisterung dem Fremden die Sprache. Kopfschüttelnd, im tiefsten Herzen betrübt, seiner Urlaubsfreude schon fast verlustig, blickt er auf die friedlich hereinrollende Flut, in der die ungefangenen Fische munter springen. „Und dann“, sagt er, aber wieder verschlägt ihm die Erregung die Sprache. Der Fischer klopft ihm auf den Rücken wie einem Kind, das sich verschluckt hat. „Was dann?“ fragt er leise. „Dann“, sagt der Fremde mit stiller Begeisterung, „dann könnten Sie beruhigt hier im Hafen sitzen, in der Sonne dösen – und auf das herrliche Meer blicken.“ „Aber das tu ich ja schon jetzt“, sagt der Fischer, „ich sitze beruhigt am Hafen und döse, nur Ihr Klicken hat mich dabei gestört.“ Tatsächlich zog der solcherlei belehrte Tourist nachdenklich von Dannen, denn früher hatte er auch einmal geglaubt, er arbeite, um eines Tages einmal nicht mehr arbeiten zu müssen, aber es blieb keine Spur von Mitleid mit dem ärmlich gekleideten Fischer in ihm zurück, nur ein wenig Neid. Heinrich Böll, Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral, in: Robert C. Conrad (Hg.): Heinrich Böll, Kölner Ausgabe Bd. 12, 1959–1963, Köln 2008. Christliches Freizeitheim GÄSTEHAUS KREBS Grüß Gott bei uns in Oberstdorf! Familiäre, herzliche Atmosphäre. Ruhige, zentrale Ortsrandlage, idealer Ausgangspunkt für Unternehmungen. Gepflegte Einzel- und Doppelzimmer mit Dusche/WC, teilweise Balkon. Gesunde, frische Küche mit regionalen Spezialitäten. Fitnessalp - Terrasse - Aufzug. Fordern Sie unseren Prospekt mit Jahresprogramm an. Am Faltenbach 28 87561 Oberstdorf/Allg. Tel. 08322 -9599-0 Fax 08322 - 9599-11 Das Land der Bibel erleben www.freizeitheim-krebs.de [email protected] KREBS_93x64.indd J. Gresham1 Machen Israel | 25.02. – 05.03.2017 mit Landesbischof i.R. 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Begegnung Ägypten | 19. – 29.03.2017 mit Studienleiter Dr. Paul Murdoch DZ: 1.495,00 € | EZ: 1.650,00€ Infos & Anmeldung: www.christliche-freizeiten.de [email protected] | Tel: +49 (0) 7151 603034 28 T HEO LO GISCHE ORIE NT IERUNG : Ok tober – Dez ember 2016 29 Kreuzfahrten und Reisen 2017 Ü be r 25 Ja hr e Reisen und Meer Neue Horizonte entdecken. Menschen begegnen. Urlaub genießen. Neue Fenster in Bibliothek und Verwaltung 11. bis 20. August 2017 Große Sommerkreuzfahrt Zu den Hauptstädten der Ostsee bis nach St. Petersburg Mit MS BERLIN – exklusiv gechartert Tallinn St. Petersburg Helsinki Wort an Bord: Stockholm Kopenhagen Kiel Musik an Bord: Dr. Günther Beckstein, Ministerpräsident a.D. Sefora Nelson, Sängerin und Liedermacherin Pfarrer Hanspeter Wolfsberger, Leiter des Hauses der Besinnung Betberg und Direktor a.D. der Liebenzeller Mission Prof. Dr. Manfred Siebald, Sänger und Liedermacher Dir. Wilfried und Doris Schulte, Missionswerk NEUES LEBEN Prof. Dr. Rüdiger Gebhardt, Rektor der CVJM-Hochschule Kassel 30. Mai bis 8. Juni 2017 Pfingsten in Israel Mit Bordchor Samuel Jersak, Pianist und Komponist KMD Hans-Ulrich Nonnenmann, Landesposaunenwart und Leiter der Bordposaunen Dr. C lem ens H ä gele Amerika entdecken! In Abschnitten oder kombiniert buchbar. Pfarrer Wilfried Wassermann Prof. Dr. Manfred Siebald, Sänger und Liedermacher Weitere Reisen bei hand in hand tours 15. bis 23. September 2017 12. bis 20. April 2017 Ostern in Israel mit Prälat Ulrich und Cornelia Mack New York Halifax, Kanada Saint John, Bay of Fundy, Kanada Portland, Maine Boston, Massachusetts New York 18. Mai bis 1. Juni 2017 Große Donau-Kreuzfahrt bis ins Donaudelta am Schwarzen Meer mit Prof. Dr. Rolf und Dorothea Hille Neuengland-Kanada-Kreuzfahrt zum Indian Summer mit MS NORWEGIAN GEM Reiseleitung: Fenster sind das Wichtigste an einem Gebäude. Okay, das Dach auch. Gut, Wände sind auch wichtig. Aber ohne Fenster gäbe es nur trübes Licht und schlechte Luft. Die ersten Fenster des ABH haben treu ihren Dienst getan, sind aber in die Jahre gekommen. Neue Fenster dämmen besser und sparen Heizkosten. In den Wohnbereichen des ABH wurden bereits neue Fenster eingesetzt. Nun sind, seit dem 6. September, die Fenster des Bibliotheks- und Verwaltungsbereiches dran. Für etwa zwei Wochen haben die Studenten ihre Arbeitsbereiche in der Bibliothek geräumt und sind mit ihren wichtigsten Büchern in andere Räume des ABH ausgewichen. Die Regale wurden mit Folien abgedeckt, um die wertvollen Bücher vor dem Staub der Bauarbeiten zu schützen. Das bringt Einschränkungen mit sich, aber wegen des Ergebnisses lohnt es sich. Um die Kosten niedrig zu halten, arbeiten die Studierenden bei der Entsorgung der alten Fenster mit. Sie tragen die Fenster zu den Containern und sortieren die Bestandteile nach Glas, Metall und Gummi. Auch dieser Schritt der Renovierungsarbeiten ist nur deshalb möglich, weil Sie uns finanziell unterstützen. Und das betrifft nicht nur die Renovierungen. Auch die inhaltliche Arbeit des Hauses ist nur deshalb möglich, weil Menschen wie Sie ihren Geldbeutel aufmachen. Vielen Dank dafür! Mit an Bord: Prof. Dr. Manfred Siebald Literaturwissenschaftler (Amerikanistik), Prof. Stefan Claas, Pfarrer 16. bis 22. Juni 2017 Auf Vater Rhein in Deutschland, Frankreich und der Schweiz mit Präses a.D. Dr. Christoph Morgner 23. September bis 5. Oktober 2017 21. Juni bis 3. Juli 2017 Auf Postschiffkurs bis ans Nordkap zur Mitternachtssonne mit Hartmut und Angelika Steeb USA-Reise „Auf den Spuren Billy Grahams“ Chicago Wheaton Südstaaten Charlotte Florida Reiseleitung: 2. bis 9. Juli 2017 Mittelmeer-Kreuzfahrt ab/bis Venedig mit Dir. Wilfried und Doris Schulte, NEUES LEBEN Prof. Dr. Manfred Siebald, Henning Zahn 7. bis 15. Oktober 2017 Karibik-Kreuzfahrt mit MS NORWEGIAN ESCAPE Miami Charlotte Amalie, St. Thomas, Amerikanische Jungferninseln Road Town, Tortola, Britische Jungferninseln Nassau, Bahamas Miami Mit an Bord: Prof. Dr. Manfred Siebald, Pfarrer Wilfried Wassermann Hinweise zum Ausfüllen des Überweisungsauftrages: Bis 200 Euro gilt der abgestempelte Beleg als Zuwendungsbestätigung zur Vorlage beim Finanzamt. Unsere Spendenbuchhaltung benötigt zur korrekten Verbuchung und Quittierung Ihrer Spende folgende Angaben: Der Verein Albrecht-Bengel-Haus e.V. ist wegen Förderung kirchlicher Zwecke nach dem letzten uns zugegangenen Freistellungsbescheid des Finanzamtes Tübingen, Steuernummer 86167/75702, vom 15. September 2016 nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 des Körperschaftsteuergesetzes von der Körperschaftsteuer und nach § 3 Nr. 6 des Gewerbesteuergesetzes von der Gewerbesteuer befreit. Es wird bestätigt, dass die Zuwendung nur zur Förderung von kirchlichen Zwecken (§§ 52, 54 AO) verwendet wird. Beleg/Quittung für den Kontoinhaber Gewünschte Art der Spendenbescheinigung J = Jahresbescheinigung E = Einzelbescheinigung K = keine Bescheinigung Vielen Dank, dass Sie uns mit diesen Angaben die Bearbeitung Ihrer Spende ermöglichen. SEPA-Überweisung/Zahlschein Für Überweisungen in Deutschland und in anderen EU-/EWRStaaten in Euro. Name und Sitz des überweisenden Kreditinstituts BIC IBAN BIC IBAN bei (Kreditinstitut/Zahlungsdienstleister) BIC des Kreditinstituts/Zahlungsdienstleisters (8 oder 11 Stellen) DE24520604100000419001 GENODEF1EK1 2. bis 12. August 2017 Sommer-Kreuzfahrt auf der Rhone von Lyon bis ans Mittelmeer mit Pastor Eckard Krause Verwendungszweck Heiner Zahn GmbH . Postfach 65 . 72222 Ebhausen Tel. 07458 / 99 99-0 . Fax 07458 / 99 99-18 [email protected] . www.handinhandtours.de Vollständige Anschrift Angaben zum Zahlungsempfänger: Name, Vorname / Firma (max. 27 Stellen, bei maschineller Beschriftung max. 35 Stellen) Evangelische Bank eG 17. bis 22. Oktober 2017 Romantische Rhein-Kreuzfahrt mit Pfarrer Winrich und Beate Scheffbuch Freundesnummer (siehe Adressaufkleber / Rückseite der Broschüre) Zahlungsempfänger Albrecht-Bengel-Haus e.V. Tübingen 30. Juli bis 6. August 2017 Kreuzfahrt im westlichen Mittelmeer ab/bis Barcelona mit Dekan i.R. Claus-Dieter und Gerdi Stoll 20. August bis 2. September 2017 Sommerkreuzfahrt „Rund um Großbritannien“ auf MS BERLIN, mit Schwester Heidemarie Führer Außerdem bei hand in hand tours: Kuba, – Neuseeland, Israelreisen 30 AustralienT HEO LO GISCHE ORIE NTweitere IERUNG : Ok tober – Dez ember 2016 Bestätigung zur Vorlage beim Finanzamt Betrag: Euro, Cent ALBRECHT-BENGEL-HAUS E.V. TÜBINGEN DE24520604100000419001 SPENDE Kiel GUTE THEOLOGIE BRAUCHT DURCHBLICK GENODEF1EK1 Betrag: Euro, Cent Gewünschte Art der Spendenbescheinigung: J / E / K Abzugsfähige Spende Freundesnummer Verwendungszweck 4 / 2 0 1 6 Bestätigung zur Vorlage beim Finanzamt PLZ, Ort und Straße des Spenders (insgesamt max. 2 Zeilen à 27 Stellen, bei maschineller Beschriftung max. Zeilen à 35 Stellen) Auftraggeber/Einzahler: Angaben zum Kontoinhaber: Name, Vorname / Firma, Ort (max. 27 Stellen, keine Straßen- oder Postfachangaben) IBAN 06 IBAN des Kontoinhabers Datum (Quittung bei Barzahlung) Unterschrift(en) ZKZ 10403 PVSt, Deutsche Post Albrecht-Bengel-Haus e.V., Ludwig-Krapf Str. 5, 72072 Tübingen Herzliche Einladung zum Theater im ABH „Der zerbrochene Krug“ ein Lustspiel von Heinrich von Kleist - AUFGEFÜHRT VON STUDENTEN DES ABH - 6., 7., 8. und 9. Januar 2017 Eines Tages kommt Gerichtsrat Walter in ein kleines niederländisches Dorf, um Richter Adam und seine Arbeit zu inspizieren. Gleich morgens wohnt er der Frau Marthes Verhandlung bezüglich ihres zerbrochenen Kruges bei. Wer hat den Krug zerbrochen? Wer war der nächtliche Besucher ihrer Tochter Eve? Ist Gerichtsrat Walter mit Adams Arbeit zufrieden? Beginn: Am 6., 7., 9. Januar jeweils um 19.30 Uhr (Einlass 19.00 Uhr) Am 8. Januar um 17.00 Uhr (Einlass 16:30 Uhr) Eintritt: Kategorie 1: 7€ (ermäßigt 4€) Kategorie 2: 5€ (ermäßigt 3€) Der Erlös kommt dem ABH zugute. Wir freuen uns auf Sie! G HERZLICHE EINLADUN AFÉ ZUM BENGELHAUS-C S ABH, KOMMEN SIE ZU UNS IN EN UND ZU KAFFEE UND KUCH UNGEN. FRÖHLICHEN BEGEGN É FINDET IN DAS BENGELHAUS-CAF ER AN DIES EM WINTERSEMEST N STATT FOLGENDEN SONNTAGE (14.30 - 17.30 UHR): 6. NOVEMBER 11. DEZEMBER 8. JANUAR 5. FEBRUAR 2017 TURM TREFF Programm für alle Generationen Samstag, 21. Januar 2017 Albrecht-Bengel-Haus / 9.30 bis 16.00 Uhr Ein inspirierender Tag mit Referaten und Seminaren rund um das Thema „Glaube 2017“. Wertvolle Begegnungen, gemeinsames Essen, Singen und Beten runden den Tag mit seinen Impulsen ab. Ein Tag für alle Gemeindeglieder, Mitarbeiter und Freunde des Bengelhauses. ilbusca/istockphoto Ein Tag für Sie! Für junge Leute, Jugendkreise und Theologieinteressierte Samstag, 21. Januar 2017 Albrecht-Bengel-Haus / 18.30 Uhr Ein Abend für Dich! Weitere Informationen finden Sie auf S. 16f.
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