Der Arbeitskreis mediävistischer NachwuchswissenschaftlerInnen

Kultur im Kloster
Dienstag, 10. Januar 2017, 17.15–18.45 Uhr
Kulturhistorisches Museum Rostock
Kloster zum Heiligen Kreuz, Klosterhof 7
Blatt 1r (Ausschnitt) des Liederbuches des Sebastian Eber (Nürnberg, 1596), SBB Mgq 733.
Jonathan Boudevin (Gesang), Max Hattwich (Laute)
Kein lust, kein freudt empfinndt mein hertz
Neue Lautenmusik der Renaissance
Im 15. und 16. Jahrhundert kommt es nach dem hochmittelalterlichen
Minnesang nochmals zu einer blühenden Liedkultur. Diese übernimmt aus
der älteren Tradition einzelne Motive, rhetorische Darstellungsmuster und
Strophenbaupläne, passt diese Übernahmen aber dem aktuellen
musikalischen Geschmack an. Zu den zeittypischen Elementen gehört u.a.
die Begleitung der gesungenen Texte mit der Laute, die zu einem
regelrechten Modeinstrument avanciert und den Klang einer ganzen Epoche
mitbestimmt.
Jonathan Boudevin und Max Hattwich – Absolventen der Hochschule für
Musik und Theater Rostock – bringen ihren Zuhörern diese musikalische Welt
der Renaissance näher. Im Mittelpunkt steht dabei das erst kürzlich in seiner
Bedeutung für die Musik seiner Zeit entdeckte Liederbuch des Sebastian
Eber. Wie Rostocker Forscher nachweisen konnten, hat der Nürnberger
Patrizier um 1592 eine ganze Reihe von Stücken aufgezeichnet, für die es
keine andere Überlieferung gibt und die bislang noch nicht erschlossen
worden ist. Erstmals wird diese gänzlich neue Quelle für das Gesellschaftslied
der Renaissance einer interessierten Öffentlichkeit präsentiert; dabei werden
die Stücke eingebunden in zeitgenössische Lautenmusik von Matthäus
Waissel, Arnolt Schlick, Josquin Desprez, Pierre Certon, Hans Neusidler und
Melchior Vulpius.
Der Eintritt ist frei, wir bitten jedoch um eine Spende für das Kulturhistorische Museum Rostock.
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