Kleinanzeigen im Internet aufgeben: www.der-sonntag.de 1. Januar 2017 Leserservice 08 00/222 42 24 02 · www.der-sonntag.de Gegen Salzfraß! Autowäsche! Bei Vorlage des Gutscheins erhalten Sie bis zum 24.12.2016: Der Sonntag ✁ Private KLEINANZEIGEN ganz bequem schalten! Platin- 20,Pflege nur11,-D CleanCar goes App 06.01.2017 geschlossen im Markgräflerland 2017 ist das große Luther-Jahr Der Sonntag am Samstag FCE auf gutem Weg Martin Lutherwar der große Ideengeber der Reformation. Der Freiburger evangelische Dekan Markus Engelhardt spricht im Interview über die Bedeutung des ehemaligen Augustinermönchs SEITE 3 für das Christentum. Die erste Ausgabe des Sonntag 2017 erhalten die meisten Haushalte noch im alten Jahr. Ab kommender Woche gibt es den Sonntag dannwieder am Sonntag. Wirwünschen allen Leserinnen und Lesern einen guten Start ins neue Jahr! Dank seiner Beharrlichkeit in der Jugendarbeit sieht Vorsitzender Renzo Düringer (Foto) den Landesligisten FC Emmendingen gut gerüstet. SEITE 12 Einlösbar: CleanCar Freiburg · Lembergallee 1 (Ecke Tullastraße/Mooswaldallee) meine Woche ALDI SÜD Magazin Das aktuelle liegt unserer heutigen Ausgabe bei! aldi-sued.de Nach Köln Wie die Silvesternacht vor einem Jahr die Arbeit von Hilfsorganisationen und Behörden mit FLÜCHTLINGEN geprägt hat Die zahlreichen sexuellen Übergriffe in der Kölner Silvesternacht 2015 vor allem durch junge Nordafrikaner haben die Flüchtlingsdebatte verändert. Besonders Hilfsorganisationen schauen nun genauer hin. „Nach Köln“ wurde zum geflügelten Wort. auf ihrem Rücken rechte Flüchtlinge einstellen. Wir Hetze betreiben. Das instrumüssen daher große Anmentalisiert die Übergriffe strengungen unternehmen, und macht die Frauen ereinen funktionierenden Moneut zu Betroffenen. Bei dus des Umgangs zu finden. RAZ den Tätern zeigte sich trotz der vielen Geflüchteten das gleiche Bild wie eh und je: > HERWIG POPKEN arbeitet seit 20 Jahren in der Flüchtein Querschnitt durch die lingsbetreuung im Landkreis ganze Gesellschaft. SexualiLörrach sierte Gewalt bleibt ein gesamtgesellschaftliches m Stühlinger sind die PasProblem, bei dem man sich ie Übergriffe von Köln – nicht verstecken darf, insantenvorsichtiger geworauch für uns eine erschüt- dem man einzelne Täterden, beobachtet Ulrich RAZ ternde neue Dimension gruppen vorschiebt. Nowak vom Polizeiposten sexualisierter Gewalt – haben des Freiburger Stadtteils. viel Angst und Wut ausgelöst, > CLAUDIA WINKER leitet Doch mit den sexuellen ebenso die Sexualmorde in Frei- die Beratungsstelle FrauenhoÜbergriffen in Köln bringt er burg und Endingen. Wir müssen rizonte in Freiburg das nicht in Zusammenuns aber die Mühe machen, die hang. Dahinter stehen vielis zur Silvesternacht Debatte zu differenzieren und mehr die Erfahrungen mit hatten die Polizei und dürfen niemanden unter Geneunbegleiteten minderjähriwir Betreuer und Helralverdacht stellen. In unserer gen Flüchtlingen auf dem Beratungsstelle hatten wir 2016 fer nicht einmal das BeKirchplatz: Antanzen und mehr Anfragen als je zuvor. wusstsein dafür, dass so etfreudiges Umarmen, um Auch von der Presse, wobei wir was passieren könnte. Zum dann ausgeraubt zu werden schnell lernten, auf welch ver- Teil waren wir vielleicht – die gleiche Vorgehensweimintem Terrain wir uns bewe- ziemlich naiv, auch in den se wie in Köln –, das kannte gen. Unsere Fallzahlen sind um Unterkünften waren wir anman bis dahin in Freiburg knapp 30 Prozent gestiegen. fangs erstaunt über den nicht. In Zusammenarbeit Aber nicht, weil es mehr Gewalt Umgang mancher Flüchtmit der Stadt hat die Polizei durch Geflüchtete gegeben hät- linge mit ihren oder andedie Lage 2015 entschärft: mit te. Sondern weil durch die inten- ren Frauen. Es lässt sich Betretungsverboten für aufsive Debatte die Hemmschwelle nicht leugnen, dass Männer fällig gewordene Jugendlifür betroffene Frauen sank, die aus Regionen gekommen che und erhöhter Präsenz. Hilfsangebote bekannter wur- sind, die meinen, dass sie Doch die Erinnerung an die den und sich die rechtliche Lage sich hier Übergriffe gegen Vorfälle ist im Stadtteil präverbesserte. Es gibt jetzt mehr Frauen leisten könnten. Das sent. Geblieben ist der HanUnterstützung für Opfer sexua- ist ein Problem, das wir del mit Drogen. Den gibt es lisierter Gewalt, die Köln zwar nach Köln intensiv diskuseit vielen Jahren, nur haben nicht hervorgebracht, aber doch tiert haben: Unterstützen ihn jetzt teilweise Gambier enorm beschleunigt hat: die Re- wir Menschen, die dann übernommen. Nowak sagt FOTO: DPA aber auch, dass die Raubform des Paragraph 177 setzt die übergriffig werden? Die Lö- Einschnitt in der Flüchtlingspolitik: Silvester 2015 in Köln. Forderungen der „Nein heißt sung für die Probleme sind überfälle und körperlichen Nein“-Debatte um, der Stalking- aber nicht Höchstgrenzen, die tem im Bewusstsein der Neuan- gen nicht mehr Kriminalität als Auseinandersetzungen 2016 – paragraph wurde nachgebessert, gegen das Grundgesetz versto- kömmlinge verankern. Wer das unter Deutschen. Es ist auch entgegen dem Eindruck – auf ab 2017 gilt das Recht auf psycho- ßen, oder mehr Polizei. Wir müs- nicht packt, der packt es hier sinnlos, Politik gegen Flüchtlin- dem Kirchplatz eher rückläufig RIX soziale Begleitung vor Gericht. sen die zu uns kommenden nicht. Das klingt hart, aber wir ge machen zu wollen, um Stim- scheinen. Das sind wichtige Verbesserun- Menschen so bilden, in Sprach- müssen auf Regeln bestehen men zu gewinnen. Langfristig gen. Bitter an den Debatten ist kursen und im Alltag, dass sie und notfalls Strafen bis zur Aus- müssen wir uns wegen des Kli- > ULRICH NOWAK, Polizeihauptaber, wie manche die erlebte Ge- von sich aus ihr Verhalten anpas- weisung verhängen. Anderer- mawandels und neuer Stellver- kommissar, Leiter Polizeiposten walt der Frauen ausnutzen und sen. Wir müssen unser Wertesys- seits gibt es unter den Flüchtlin- treterkriege eher auf mehr Stühlinger I D B D urch Köln hat sich für uns nichts geändert“, sagt Regierungsvizepräsident Klemens Ficht. Das Regierungspräsidium (RP) leitet die Erstaufnahmestellen für Flüchtlinge in Donaueschingen, Freiburg und Villingen-Schwenningen. Seit Anfang des Jahres hat die Behörde ein eigenes Referat mit rund 50 Angestellten für Flüchtlingsbetreuung. Auf Konflikte sei das RP immer eingestellt, betont Ficht. So gibt es im Flüchtlingsreferat ein interkulturelles Kompetenzteam mit einem Deutschen, einem Syrer und zwei gebürtigen Türken, das dort hingeschickt wird, wo Ansatzpunkte von Konflikten auftauchen. Ein typischer Einsatz der geschulten Kräfte sind Streitigkeiten zwischen Volksgruppen. So kam es einmal in einer Unterkunft zum Streit zwischen Assad-Gegnern und Assad-Anhängern. „Unsere Leute haben denen dann klargemacht, dass es nicht geht, innersyrische Konflikte in die Unterkünfte reinzutragen. Der Streit wurde durch Gespräche beendet. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht“, sagt Ficht. Das Team ist auch vor Silvester im Einsatz. Doch Ficht sagt auch, dass der Fokus in der Flüchtlingsbetreuung 2016 noch stärker auf das Vermitteln von Werten ausgerichtet wurde. „Man muss den jungen Männern sagen, was nicht akzeptabel ist.“ Flüchtlinge, die neu ankommen, erhalten Infopakete, es gibt Kurse zur Wertevermittlung. „Die Menschen reagieren darauf positiv.“ Auf der anderen Seite sei das Engagement durch freiwillige Helfer unverändert groß, beRIX tont Ficht. > KLEMENS FICHT, Regierungsvi- zepräsident, leitet unter anderem das Flüchtlingsreferat Wir wünschen unseren Kunden, Geschäftspartnern, Freunden und Bekannten einen guten Start ins Jahr 1974 Seit 2017 Viel Glück, Erfolg und Gesundheit! Wir suchen in allen Größen für vorgemerkte Kunden: Häuser, Eigentumswohnungen, Bauplätze, Attraktive 2-Zimmer Dachgeschoss-Wohnung Abrissgrundstücke, Landwirtschaftliche mit großer Loggia, Dachgauben und TG-Stellplatz in ruhiger Lage von Badenweiler-Oberweiler. 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Energieverbrauchsausw.22,3 kWh Luft-Wärmepumpe. Effizienzklasse A+. Aktuell null Euro Energiekosten. KP: 670.000,- k. 2 AUS DER REGION Landkreis baut eigenes Glasfasernetz Grundsatzentscheidung zum BREITBAND-AUSBAU Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald wird eigene Datenleitungen zum Aufbau einer flächendeckenden Breitbandversorgung verlegen. Diese Grundsatzentscheidung hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung vergangene Woche einstimmig getroffen. Angestrebt wird die Gründung eines Internet-Zweckverbandes, dem die einzelnen Kreisgemeinden beitreten können. Der Zweckverband wird ein sogenanntes Backbone-Netz bauen, das alle Ortschaften per Glasfaserkabel mit- Fernsehen über das Internet? In einigen Teilen des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald ist das bisFOTO: DPA her unmöglich. einander verbindet. Dieses Netz bleibt im Eigentum der öffentlichen Hand, wird aber an einen privaten Betreiber verpachtet. Langfristig soll die Millioneninvestition durch dessen Pachtzahlungen wieder hereingeholt werden. Für den Ausbau der Ortsnetze, die das schnelle Internet von den Backbone-Knotenpunkten in die einzelnen Haushalte und Gewer- bebetriebe bringen, sind dann die Gemeinden selbst zuständig. 35 der 50 Kommunen des Landkreises haben sich allerdings einer Initiative des Kreises angeschlossen, um die Ortsnetze gemeinsam zu planen. Womöglich wird auch deren Aufbau dann der Zweckverband übernehmen. Das kommunale Engagement ist notwendig, weil der privatwirtschaftliche Ausbau der Datenleitungen zu erheblichen Lücken führt. Wegen der schwierigen Topographie undvergleichsweise dünnen Besiedlung in Teilen des Landkreises lohnt sich das Verlegen von Glasfaserkabeln wirtschaftlich nicht überall. Einige Gemeinden wie Bad Krozingen haben den Aufbau eines digitalen Hochgeschwindigkeitsnetzes bereits selbst in die Hand genommen. Sie könnten sich frühestens 2028 dem kreisweiten Netz anschließen. „Bis dahin läuft der Vertrag mit unserem Netzbetreiber“, sagt Christian Thomann, Finanzdezernent im Bad Krozinger Rathaus. „Danach wäre es denkbar, dass wir dem Zweckverband beitreten.“ Andere Kommunen vertrauen zunächst auf Privatfirmen wie die Telekom, die alte Telefonleitungen aus Kupfer so aufrüsten, dass höhere Übertragungsgeschwindigkeiten möglich werden. Diese sogenannte Vectoring-Technik gilt unter Breitband-Experten jedoch nur als Zwischenlösung, an einer Investition in Glasfaseranschlüsse führe mittelfristig kein Weg vorDAG bei. BEILAGEN Teilen unserer heutigen Auflage liegen folgende Prospekte bei: real,-, ALDI Süd, Thomas Philipps, Apotheke Am Schillerplatz, KIK, Dänisches Bettenlager, XXXLutz KG, Möbel Dau GmbH, Apotheke am Bahnhof, Möbelschau Norsingen, DS Neujahrskonzert Stadt Staufen. 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Mit diesem sogenannten Bürgerbegehren wollen sie eine Abstimmung über das Baugebiet durchsetzen. Sie haben Erfolg. Der Bürgerentscheid soll am 5. Februar 2017 stattfinden. September Landesinnenminister Thomas Strobl stattet der Deutsch-Französischen Brigade in Müllheim einen Besuch ab. Beim RÜCKKEHRERAPPELL würdigt er den Einsatz der Soldaten in Krisenländern. Es sei ihm eine Ehre und eine Freude, sie „wieder wohlbehalten in unserer Heimat begrüßen zu dürfen“, sagt der CDU-Politiker. Seinen Besuch versteht Strobl auch als politisches Signal Richtung Berlin und Brüssel. Die Idee einer gemeinsamen europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik sollte wieder verstärkt aufgenommen werden, so der Minister. Zum neuen Schuljahr startet eine neue GRUNDSCHULE in Müllheim. Sie ist ein Ableger der Freien Evangelischen Schulen Lörrach. Die christliche Privatschule will in Müllheim weiter wachsen. Die Amtszeit der deutschen WEINKÖNIGIN Josefine Schlumberger aus Sulzburg-Laufen endet. In Mainz gibt sie die Krone an ihre Nachfolgerin weiter, die leider nicht aus Baden, sondern aus dem Mosel-Gebiet stammt. Das Bürgerbündnis Bahn Markgräflerland fährt nach Stuttgart, um Druck auf die Landesregierung zu machen. Mehrere Landtagsabgeordnete und die Verkehrsstaatssekretärin sind vor Ort – und bekommen 4 200 Unterschriften gegen die aktuellen Ausbaupläne für die RHEINTALBAHN überreicht. Das Bündnis fordert eine Tieferlegung der Güterzugtrasse im Markgräflerland. Bislang sind stattdessen hohe Lärmschutzwände geplant. Dass sich daran etwas ändert, gilt allerdings als kaum wahrscheinlich. Die geforderte Tieflage wird in Stuttgart und Berlin als unrealistisch beurteilt, Lebendiges Heimatmuseum: 800-Jahr-Feier in Wettelbrunn. FOTO: RUT weil sie sehr teuer ist. wolle das Projekt hinter ver- Eugen ENGLER zählt mit seinen schlossenen Türen durchsetzen. Amtskollegen Werner BundMärz Dann stellt sich heraus: Um das schuh in Schliengen und JoaDas traditionsreiche Grandhotel Bauvorhaben genehmigen zu chim Schuster in Neuenburg zu RÖMERBAD in Badenweiler ist können, müsste der Regional- den dienstältesten Bürgermeisseit Jahresbeginn wegen Reno- plan geändert werden. Damit ist tern im Markgräflerland. vierungsarbeiten geschlossen. das Thema erstmal vom Tisch. Die Rheinregatta des Vereins Nun bekommen die neuen thaiGrißheim aktiv findet ein jähes ländischen Eigentümer Proble- Mai Ende. Die fantasievoll dekorierme mit deutschen Behörden: ten SPASSBOOTE müssen an Wegen Brandschutzmängeln Am Ende ist der Gegner FC Hei- Land bleiben. Der Grund: Aus Si- Oktober und Denkmalschutzauflagen denheim kein Spielverderber: cherheitsgründen sind Flöße bei wird der weitere Hotelbetrieb Als Zweitligameister steigt der der Rheinregatta nicht erlaubt. In Freiburg finden Passanten eiuntersagt. Das Römerbad bleibt SC FREIBURG wieder in die erste Während die Veranstalter dach- ne TOTE FRAU in der Dreisam, es ten, damit seien nur klassische handelt sich um eine 19-jährige leer, bis zum Jahresende ändert Fußballbundesliga auf. Holzflöße aus zusammenge- Studentin, die vergewaltigt worsich nichts daran. bundenen Baumstämmen ge- den ist. Unter großer AnteilnahBaden-Württemberg wählt ei- Juni meint, sieht das die Wasser- me beginnt die Fahndung. Im nen neuen LANDTAG. Die Grünen werden stärkste Kraft und Heftige Regenfälle machen Hei- schutzpolizei vor Ort anders. Dezember nimmt die Polizei überholen sogar die CDU – auch tersheim zum Überflutungsge- Nur Kanus und Schlauchboote den jungen afghanischen Asylim Wahlkreis Breisgau: Bärbl biet. Der WOLKENBRUCH dauert dürfen aufs Wasser. bewerber HUSSEIN K. als TatverMielich (Grüne) jagt Patrik Rapp etwa eine dreiviertel Stunde und Wettelbrunn feiert drei Tage dächtigen fest. Das sorgt für Wir(CDU) das Direktmandat ab. sorgt dafür, dass der mitten lang seine stolze Ortsgeschichte. bel in der Flüchtlingsdebatte, taRapp kommt aber über die Liste durch Heitersheim fließende 800 JAHRE alt ist das inzwischen gelang ist der Freiburger Fall in den Landtag. Gewinner der Sulzbach an mehreren Stellen zu Staufen gehörende Dorf. Zur bundesweit in den Medien. Wahl ist zudem die AfD, die aus über die Ufer tritt. Zahlreiche Jubiläumsfeier wird es zum ledem Stand auf 11,5 Prozent der Keller laufen voll, Erde gerät ins bendigen Heimatmuseum. In November Stimmen im Wahlkreis kommt, rutschen und Straßen werden vielen Höfen können Besucher landesweit sind es sogar 15,1 Pro- unterspült. Die Rettungskräfte und Einheimische zwar nicht Christoph Hoffmann, Bürger800 aber rund 100 Jahre zurück- meister von Bad Bellingen, sind im Dauereinsatz. zent. Der Landkreis Breisgau-Hoch- reisen. Zu erleben sind Bügelei- könnte 2017 in den deutschen In Heitersheim bekommen die Wähler noch einen zweiten schwarzwald setzt sich vor dem sen aus Gusseisen, handgedreh- Bundestag gewählt werden. Die Stimmzettel. Der BÜRGERENT- Verwaltungsgericht gegen die te Schleudern, Butterfässer, FDP setzt ihn auf Platz zehn ihrer SCHEID über die geplante Nord- Landesregierung durch. Dass das Holzherde und Heubetten. Landesliste. Wenn die Liberalen umgehung findet gleichzeitig Kultusministerium die geplante in Baden-Württemberg gut abmit der Landtagswahl statt. Das Verlagerung eines Teils der BE- August schneiden, hat Hoffmann ChanErgebnis ist eindeutig: 56,4 Pro- RUFLICHEN SCHULEN von Müllcen. zent stimmen für das seit Jahr- heim nach Bad Krozingen nicht Bad Krozingen verliert seinen genehmigt hat, war rechtswid- prominentesten Bürger: WAL- Dezember zehnten umstrittene Projekt. rig, so das Urteil. Nun muss das TER SCHEEL stirbt im Alter von Kultusministerium erneut über 97 Jahren. Der FDP-Politiker war Am vierten Adventssonntag finApril den Antrag des Kreises entschei- von 1974 bis 1979 Bundespräsi- det in Eschbach endlich wieder Das Markgräfler Museum freut den. Die Chancen stehen gut, dent. Später zog er mit seiner die „Historische BAUERNWEIHsich über eine wertvolle Schen- dass es diesmal klappt. dritten Ehefrau nach Bad Kro- NACHT“ statt. Der stimmungskung: die BADISCHE BIBLIOzingen, um dort seinen Lebens- volle und in der ganzen Region THEK von Erich Blankenhorn Juli Weihnachtsmarkt abend zu verbringen. Im Rat- beliebte (1878-1963). Der Sohn des Müllhaus wurde Scheel ein Büro ein- musste davor zwei Jahre lang heimer Weinbaupioniers Ein Vierteljahrhundert auf dem gerichtet, dass nun als Gedenk- pausieren. Die Veranstalter hatAdolph Blankenhorn sammelte Chefsessel im Rathaus: Baden- zimmer dient. ten sich mit dem damaligen Bürüber 500 Bücher: lateinische weiler feiert das 25. DienstjubiläDie Gegner des geplanten germeister von Eschbach überDAG und deutsche Geschichtswerke, um seines Bürgermeisters. Karl- Neubaugebiets KÄPPELEMAT- worfen. religiösen Traktate, Bücher zu wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und literarischen Themen der Region. Das älteste Werk stammt von 1599. Seine Familie hat diese Privatbibliothek dem Museum in Müllheim übergeben, das Blankenhorns „Bücherschätzen“ eine Ausstellung widmet. Im Eggener Tal herrscht Aufregung: Die Pläne eines Immobilieninvestors werden bekannt, der auf einem Sägewerkgelände zwischen Nieder- und Obereggenen (Gemeinde Schliengen) ein FERIENRESSORT mit Luxusappartements bauen möchte. Schliengens Bürgermeister Werner Bundschuh wird vorgeworfen, er Heitersheim leidet unter Hochwasser, Bad Krozingen trauert um Alt-Bundespräsident Scheel. FOTOS: MPS/DPA DIE DRITTE SEITE 3 Der Sonntag · 1. Januar 2017 „Luther hätte getwittert wie Trump“ MARKUS ENGELHARDT , Freiburger Dekan der evangelischen Kirche, über 500 Jahre Reformation und das Jubiläumsjahr Würde Martin Luther heute leben, was würde er an der katholischen Kirche verändern wollen, Herr Dekan? Das ist ein ganz weites Feld. Bestimmt würde er mit Faszination verfolgen, wie der jetzige Papst versucht, die Kirche an wichtigen Stellen zu reformieren. Er würde Franziskus unterstützen bei dessen Bestrebungen, nahe an den Sorgen der Menschen zu sein. Den hierarchischen Aufbau der katholischen Kirche würde er aber auch heute kritisieren. Hier unterscheiden sich die katholische und die evangelische Kirche grundlegend: Die eine ist hierarchisch aufgebaut, die andere basisdemokratisch. Mit der evangelischen Kirche wäre Luther zufrieden? Er lebte in einer Zeit, in der die Humanisten das Schlagwort „ad fontes“, das heißt „zurück zu den Quellen“, prägten. „Ad fontes“ war für Luther „zurück zur Bibel“. Folglich würde er der evangelischen Kirche ins Stammbuch schreiben, dass sie zu selbstbezogen sei, dass es ihr zu sehr um den Selbsterhalt als Institution gehe. Wir wollen Volkskirche bleiben, solange es irgendwie geht, aber die finanziellen Mittel, um flächendeckend als solche noch präsent zu sein, werden immer weniger. Die Gemeinden sind somit mit Veränderungen konfrontiert, die nicht nur wirtschaftlich, sondern auch theologisch reflektiert werden müssen. Wir haben in Freiburg die Lutherkirche aufgeben müssen und sie an die Uniklinikverkauft. Nun entsteht darin ein Hörsaal der Medizinischen Fakultät. Dass aus einem sakralen Raum ein profaner wird, lässt sich theologisch gut begründen, wenn seine Verwendung weiterhin eine ethische Ausrichtung hat. Welche Bedeutung hat Luther für Sie persönlich? Er war eine ganz große historische Persönlichkeit. Und wie bei den meisten großen historischen Persönlichkeiten liegen Bedeutung und Schatten eng nebeneinander. Luther war ein großer Theologe und Lehrer. Er war nicht nur ein profunder Bibelkenner und -ausleger, sondern auch ein einzigartig begnadeter religiöser Volksschriftsteller. Ihm kam es auf den Glauben des einzelnen Menschen an, der die tröstliche Gottesgewissheit fernab eines Systems der Angst erfahren soll. Aber Luther war auch ein sehr jähzorniger Mensch, seine Frau hatte kein leichtes Leben mit ihm. Sein Haus war stets voller Gäste, sie hat ihm alle häuslichen Arbeiten abgenommen und ihm den Rücken freigehalten. Seine reformatorischen Weggefährten litten ebenfalls unter seinem Temperament. Ehrlicherweise muss man auch feststellen: Luther war nicht ganz frei von der Neigung zum postfaktischen Populisten, wie wir das inzwischen nennen. Lebte er heute, wollte ich nicht wissen, wie er die sozialen Medien nutzen würde. Bestimmt würde er ähnlich ausdauernd twittern wie Donald Trump – aber mit mehr Niveau! Und zu seinen Schattenseiten zählt auch sein Bild vom Judentum. Wie erklären Sie sich Luthers Antijudaismus und Antisemitismus? Einzelnen, er benötigt die Heilsmittlerschaft der Kirche nicht. Luther hat die Freiheit des Einzelnen entdeckt und somit den Weg in die Moderne und letztendlich in den Säkularismus mit geebnet. Dann muss man die Bedeutung der Bibel für Luther erwähnen, Gott offenbart sich dem Menschen über die Bibel, keine Tradition kann über ihr stehen. Zudem hat er die Trennung zwischen dem Sakralen und dem Profanen aufgehoben: Er verkündet ein allgemeines Priestertum aller Getauften, das sich nicht durch irgendeine Weihe erklärt. Um es mit Luthers bildhafter Sprache zu sagen: Wer aus dem Wasser der Taufe gekrochen ist, ist zum Bischof geweiht. Die evangelische Kirche ist die Kirche der Freiheit. Aber damit auch des christlichen Subjektivismus, was seine Schattenseiten hat. Ist das 500-jährige Reformationsjubiläum eine Chance für die evangelische Kirche? Was meinen Sie damit? „Ein großer Theologe und Lehrer“: Martin Luther. Der frühe Luther war dem Judentum noch liebevoll gesinnt. Er betonte, Christus sei ein geborener Jude. Da lebte in ihm noch die Hoffnung, die Juden würden sich zum Christentum bekehren. Sein Antijudaismus kommt aus der Enttäuschung, dass dies nicht der Fall war. In dieser Schrift ruft Luther dazu auf, die Juden zu vertreiben, ihre Synagogen zu zerstören. Führt eine Spur von ihm zum Holocaust? trem erstarrten Zustand der damaligen Kirche gab es eine allgemein verbreitete Unzufriedenheit. Mit seiner charismatischen, begeisternden Persönlichkeit hat Luther dieser an der Schwelle zwischen Spätmittelalter und Neuzeit Ausdruck verliehen. Dann kommt hinzu die historische Figur seines Landesherrn Friedrich des Weisen, der den in Worms alsvogelfrei erklärten Luther auf der Wartburg in Schutzhaft nahm. Auch den Mut und die Zivilcourage Luthers darf man nicht unterschätzen. Luther stand zu seinen Überzeugungen und akzeptierte nur, aus der Bibel widerlegt zu werden. Schließlich hat die damalige Erfindung des Buchdrucks zur Verbreitung seiner Ideen enorm beigetragen. teils ist es auch sehr fragwürdig. Luthers Judenschriften entstanden zweifellos aus einer antijudaistischen Grundstimmung, die seiner Zeit nicht fremd war. Spätere bedeutende Protestanten, die durchaus als liberal gelten, konnten sich vom Antisemitismus ebenfalls nicht freimachen. Dass sich im Dritten Reich Nazis wie Goebbels und Streicher gerne bei ihrem Antisemitismus auf Luther beriefen und ihn zitierten, ist be„Luther hat die kannt. Eine schwierige FraFreiheit des ge, die ich weder mit Zu Beginn des DritEinzelnen „Ja“ noch mit einem ten Reiches waren entdeckt.“ entschiedenen in der evangelischen „Nein“ beantworten Kirche die antisemiDekan Markus kann. Das sollen die tisch eingestellten Engelhardt Fachhistoriker tun. Deutschen Christen Es gibt ja die These umvermeintin der Mehrheit gegenüber der lich große historische Linien, eiBekennenden Kirche. Wann hat ne soll von Luther über Friedrich sich Ihre Kirche von dieser abII. und Bismarck zu Hitler fühlehnenden Haltung zum Judenren. Dies mag teils plausibel sein, tum öffentlich distanziert? INVENTUR VERKAUF FOTOS: DPA, RIX Nach dem Zweiten Weltkrieg. Das ging Schritt für Schritt und war auch ein langsamer, teilweise etwas verschämter Prozess. In den 70er und 80er Jahren haben sich die einzelnen evangelischen Landeskirchen selbstkritisch der Frage „Christentum und Judentum“ gestellt. Es wurden Erklärungen verabschiedet, in denen in Anlehnung an Paulus die Betonung darauf lag, dass das Christentum gegenüber dem Judentum nicht etwas absolut Neues darstelle. Die Wurzel des Christentums liegt im Judentum, das Christentum ist somit ein Zweig, der aus dieser Wurzel gewachsen ist. Wir könnten von dem Diktat der Beschäftigung mit dem Organisatorischen wieder etwas freier werden und uns den wesentlichen Fragen zuwenden: Was ist evangelisch? Worin liegt das Potenzial des Protestantismus? Wir können zu Einsichten gelangen, die wichtig wären angesichts der aktuellen düsteren Weltlage und des vergifteten politischen Klimas in Deutschland. Wir werden das Reformationsjubiläum aber keineswegs triumphalistisch begehen, sondern in einer Haltung der Aufrichtigkeit. Wir machen Warum konnte sich Luther mit seiner Lehre im 16. Jahrhundert aus Luther keinen protestantischen Heiligen oder Mythos, durchsetzen? sondern beschäftigen uns auch Eine einzige schlüssige Erklä- mit seinen Schattenseiten sowie rung gibt es nicht. Gegen den ex- der kirchlichen Zersplitterung, zu der die Reformation leider auch geführt hat. Es gibt etliche Protestanten, die mir sagen, sie bräuchten nicht den Gottesdienst besuchen, Gott begegne ihnen auch auf dem Schauinsland. Das ist zwar nicht falsch, aber Christsein im stillen Kämmerlein trägt nicht auf Dauer. Ohne Gemeinschaft verdunstet es irgendwann. Es gibt Krisen, die man aus sich selbst heraus nicht meistern kann, und es ist schon hilfreich, durch das Gebet anderer getragen zu sein. ZUR PERSON MARKUS ENGELHARDT ist 1961 in Freiburg geboren und in Heidelberg aufgewachsen. Nach dem Abitur in Heidelberg studierte er dort sowie in Bern, Erlangen und Tübingen evangelische Theologie. Nach dem Vikariat in einigen südbadischen Gemeinden war er zehn Jahre als Pfarrer in Konstanz tätig. Seit 2007 ist Markus Engelhardt evangelischer Dekan in Freiburg. Er ist verheiratet und hat drei Stieftöchter. Sein Vater Klaus Engelhardt war badischer Landesbischof und von 1991 bis 1997 EKD-RatsvorsitzenTN der. Worin liegt aus heutiger Sicht die Bedeutung Luthers für das Christentum? Wenn wir Luthers Theologie aus seinen drei großen reformatorischen Schriften von 1520 betrachten, dann können wir schlussfolgern: Das Christsein liegt in der Verantwortung des NÄHMASCHINE NÄHMASCHINE Was ist in Freiburg zum Jubiläum geplant? Ich möchte auf den Höhepunkt am 31. Oktober hinweisen. Da wird es einen großen Gottesdienst im Stadttheater geben, bei dem typisch reformatorisch gezeigt werden soll, wie man als Kirche in die Welt hinausgeht. Im Historischen Kaufhaus wird es einen Empfang geben. Das alles wollen wir in einer hoffentlich gelingenden Mischung aus typisch protestantischer Bescheidenheit und eher untypischem, aber angebrachtem Selbstbewusstsein angehen. DAS GESPRÄCH FÜHRTEN KLAUS RIEXINGER UND TONI NACHBAR OVERLOCK HT ZÄHLEN! FEN, MÜSSEN WIR NIC WAS WIR JETZT VERKAU 300rt! 100rt! gespa Von unseren 4 neuen, geräumigen und lichten Atelier-Räumen mit viel Platz und Weite werden Sie sicher begeistert sein! Weitere Infos online! gespa PFAFF “expression 3.5” BERNETTE “sew & go 5” Pfaff Qualität, wie man sie von jeher gewohnt ist. 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Grüne Die Gottesanbeterin, de- Exemplare lassen sich dann ren Dreiecksgesicht viele kaum von Grashalmen unterHollywood-Regisseure für ihre scheiden, und wenn sich braunextraterrestribeige Tiere auf Ässchen Monster inten, Zweigen oder spirierte, galt bei vertrockneten uns zwischenzeitBlättern niederlaslich schon als aussen, ist die Targestorben. Jetzt nung auch dort wurde die Fangperfekt. Ihren Naschrecke von einer men verdankt sie Jury aus Zoologen der Pose, die sie und Naturschütstehend einzern des Naturnimmt: Dann erinschutzbundes nern ihre zusamDeutschland zum mengelegten VorInsekt des Jahres derbeine an die an2017 und damit dächtige Haltung zur „Botschafterin eines Betenden. der Insekten im Doch das ist reinsdeutschsprachite Scheinheiligkeit. gen Raum“ gekürt. Hat sie erst ein OpUrsprünglich lebt fer im Visier, gibt sie im Mittelmeeres kein Entrinnen. raum. Weil es sich Hier posiert die Gottes- Ganz langsam anbeterin in Endingen. pirscht sie sich an aber dort wohlFOTO: CHRISTINA EULER ihre Beute, meist fühlt, wo es warm ist, hat sich das bis andere Insekten, zu acht Zentimeter große Tier heran. Blitzschnell lässt sie auch am Kaiserstuhl angesiedann ihre mit Dornen besetzdelt, von wo aus es weiter exten Fangarme zupacken. Dieser pandiert. Damit gilt die Gottes- Zugriff dauert nur Bruchteile anbeterin laut Jury als hervoreiner Sekunde. Berühmt – oder ragendes Beispiel für die Ausbesser: berüchtigt – sind besonwirkung des Klimawandels: Mit ders die Weibchen wegen ihres steigenden Temperaturen wird rabiaten Paarungsverhaltens: sich die Mantis religiosa, so ihr Frei nach dem Song eines Hanlateinischer Name, vorausnover’schen Musikduos („Der sichtlich immer weiter ausbrei- Mann ist nur ein Lustobjekt ten – in fast allen deutschen und sonst zu nichts zu gebrauBundesländern wurde sie chen“) kommt es vor, dass der schon nachgewiesen. Wie groß Fortpflanzungsakt das Männund stabil die südbadischen Be- chen seinen Kopf kostet: Ist stände sind, lässt sich allerdings sein Job erledigt, beißt ihm das nicht sagen – denn sie liebt Ver- begattete Weibchen brutal den steckspiele. Gut getarnt kann Kopf ab, um ihn genussvoll zu NINA LIPP sie stundenlang in völliger Un- verspeisen. KURZ GEFASST NORSINGEN Weihnachtsbäume geklaut In der Nacht zum 23. Dezember kam es in Ehrenkirchen-Norsingen zu einem besonderen Diebstahl. Vermutlich waren mehrere Täter am Werk, die beim Möbelmarkt aus dem dortigen Weihnachtsbaum-Verkaufsstand vier Tannenbäume entwendeten. Um die gestohlenen Bäume auch dekorieren zu können, entfernten die Täter an zwei vor dem Eingang stehenden Tannenbäumen eine Lichterkette und den Baumschmuck. Da die Tat eine Weile gedauert haben dürfte, könnte jemand etwas mitbekommen haben. In diesem Falle bittet der Polizeiposten Ehrenkirchen um sachdienliche Hinweise unter DS Telefon 0 76 33/80 61 80. ZOLL Hochexplosive Pyrotechnik entdeckt Zollfahnder haben in der Wohnung eines 24-jährigen Deutschen im Landkreis Emmendingen rund 40 Kilogramm nicht zugelassene Pyrotechnik gefunden. Wie das Zollfahndungsamt Stuttgart diese Woche mitteilte, fand die Hausdurchsuchung bereits am 13. Dezember statt. Dabei wurden bei dem Tatverdächtigen mehr als sieben Kilogramm chemische Substanzen entdeckt, die offen in Behältern und Tüten lagerten. Daneben entdeckten die Fahnder 90 Rohlinge zur Herstellung von Kugelbomben und Böllern sowie eine Zündanlage, einen Zeitauslöser und 66 Raketenmotoren aus Metall. „Im Falle einer Umsetzung der Pyrotechnik wäre ein großer Personenund Sachschaden entstanden“, sagte ein Sprecher des Zollfahndungsamts. Außerdem wurden demnach Drogen gefunden DS und Verstöße gegen das Waffengesetz festgestellt. SCHLIENGEN Lions-Club sucht Förderprojekte Der 1996 gegründete Lions-Club Schliengen wirbt seit vielen Jahren Mittel und Spenden ein, um seine satzungsmäßigen karitativen Zwecke erfüllen zu können. Das Geld fließt in Dauerprojekte, aber auch viele karitative und kulturelle Einzelprojekte vor Ort werden unterstützt. Nun schreibt der Club auch 2017 allgemein Fördermittel aus, um weitere, bisher nicht berücksichtigte Ideen und Projekte zu entdecken oder auch schon bekannte weiterhin zu fördern. Es können sich Einrichtungen beteiligen, die im Bereich des südlichen Markgräflerlandes tätig sind. Auch Vorschläge von dritter Seite können berücksichtigt werden. Zur Bewerbung genügt die Einsendung eines Bewerbungsschreibens mit ausführlicher Darstellung der zu fördernden Projekte und Aktivitäten. Die Bewerbung ist zu richten an den Förderverein des Lions-Clubs Schliengen im Markgräflerland e.V., zu Händen seines Ersten Vorsitzenden Wolfram Hartig, Am Prestenberg 15, 79418 Schliengen, schriftlich DS oder per E-Mail unter [email protected]. Der Sonntag · 1. Januar 2017 „Staat muss Zähne zeigen“ Freiburger Polizeipräsident Bernhard Rotzinger über Polizeiarbeit in ZEITEN DER ANGST Das Jahr 2016, das mit der Terrordrohung in München und den sexuellen Übergriffen in Köln begann, geht mit den Morden an Maria L. und Carolin G. und dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt zu Ende. Der Freiburger Polizeipräsident Bernhard Rotzinger fordert eine Ausweitung polizeilicher Befugnisse bei der DNA-Analyse und der Videoüberwachung. nachts durch die Stadt gehen, ist es weniger als ein Promille der Bevölkerung, das polizeilich auffällig wird. Klar ist: Wir brauchen mehr Polizisten. Die bringen mehr als schärfere Gesetze, sind aber teurer. Mehr Polizisten fordern Sie seit Jahren. Nach dem Mord an Maria L. wurden Ihnen nun 25 zusätzliche Bereitschaftspolizisten bewilligt. Wie viele bräuchten Sie tatsächlich? Das Gefühl der Bedrohung hat in diesem Jahr massiv zugenommen. Bildet 2016 aus Polizeisicht eine Zäsur, Herr Rotzinger? Das kann ich heute noch nicht beurteilen, ich stelle aber fest, dass das Sicherheitsgefühl in einem Maße beeinträchtigt ist, wie ich es in meiner 40-jährigen Dienstzeit selten erlebt habe. Die Menschen haben das Gefühl, dass die Gefährdungen massiv zunehmen. Die Zahlen für dieses Jahr liegen mir noch nicht abschließend vor, doch es lässt sich sagen, dass die Kriminalstatistik die gefühlte Gewalt nicht abbildet. Auch korrespondieren Angst und tatsächliches Risiko oft nicht: So haben ältere Menschen häufig mehr Angst vor Kriminalität als jüngere, dabei ist das Risiko gerade umgekehrt. Ich habe noch nie höhere Strafen gefordert, aber mir ist wichtig, dass die Sanktionskette funktioniert und zwar zeitnah und angemessen: Der Rechtsstaat muss Zähne zeigen. Wenn der Eindruck entstünde, dass er sich nicht durchsetzt, ginge Vertrauen verloren und das wäre mit das Schlimmste. Denn dann meinen Einzelne, sie könnten das Recht selbst in die Hand nehmen. Sicherheit oder Freiheit? „Ich glaube, dass sich derzeit die Waage in FOTO: KUNZ Richtung Sicherheit neigt“, sagt Bernhard Rotzinger. Wir brauchen die Erweiterung sche Punkte, an denen sich Strafder DNA-Analyse dringend. taten häufen, und bestimmte Veranstaltungen künftig überMan kann kaum glauben, dass wachen. Besonders nachts trefSie bisher darauf verzichten, etfen an bestimmten Orten potenwa die Hautfarbe zu erheben, zielle Täter, potenzielle Opfer wenn es möglich ist… und Tatgelegenheiten zusammen. Eine Überwachung hätte (lacht). Da würde der Kollege im auch einen Präventionsaspekt. Labor nicht mitmachen, weil er sonst seinen Job verliert. In manWelche Straßen und Plätze sollchen Bereichen müssen wir bildten Ihrer Ansicht nach videoülich gesprochen mit der Fußfesberwacht werden? sel Verbrecher jagen, unsere Ermittler raufen sich manchmal Hier möchte ich dem Gespräch die Haare. Doch diese Beschrän- mit der Stadt nicht vorgreifen. kungen sind Teil des Rechts- Das muss in einem öffentlichen staats, den wir verteidigen. Ich Prozess diskutiert und entschiekann mirvorstellen, dass die Ent- den werden, unter Beteiligung nahme einer DNA-Probe künftig der Bürgerschaft und ihrer geFolge der wachsenden Unsicher- neben den Fingerabdrücken ge- wählten Vertreter. heit sind Forderungen nach Aus- nerell zur erkennungsdienstliweitung der DNA-Analyse, mehr chen Behandlung gehören wird. Nach dem Anschlag auf den Videoüberwachung, besserer Berliner Weihnachtsmarkt am Ausrüstung der Polizisten und Kritiker wenden ein, damit könn19. Dezember haben Sie mit leichterem Zugriff auf Vorratsten ganze Bevölkerungsgruppen Oberbürgermeister Dieter Sadaten. Was davon ist geeignet, in Verdacht geraten, außerdem lomon entschieden, den Freiburfür mehr Sicherheit zu sorgen? seien die Zuordnungen mittels ger Weihnachtsmarkt nicht abDNA nicht zweifelsfrei korrekt. zubrechen. Wie viel VerwundIch glaube, dass barkeit müssen wir aushalten? viele dieser MaßEs sind Annähenahmen geeignet rungswerte. Eine Eine freie Gesellschaft ist ver„Wir stellen eine sind, objektiv die umfassendere wundbar. Hundertprozentige SiZunahme von Sicherheit zu erhöDNA-Analyse wür- cherheit gibt es nicht, dieses RisiKriminalität durch hen – und das Side rascher zu ei- ko müssen wir tragen. Es geht Ausländer cherheitsgefühl. nem Tatverdächti- um Balance: Wie viel Sicherheit allgemein und Und das halte ich gen führen und wollen wir und wie viel Freiheit? für sehr wichtig, durch Asylbewerber andere Bevölke- Ich glaube, dass sich aufgrund weil es mit Lebens- im Besonderen fest.“ rungsgruppen des beeinträchtigten Sicherqualität zu tun hat, entlasten. Es geht heitsgefühls derzeit die Waage in Bernhard Rotzinger damit, dass freie mir darum, spezi- Richtung Sicherheit neigt. Doch Menschen in eifisch zu bleiben: wenn wir uns in der Welt umsenem freien Land sich überall oh- Wir wollen keine genetische Un- hen, erkennen wir, dass es in ne Angst bewegen können. tersuchung etwa auf Krankhei- Staaten mit mehr Repression ten, und es geht deliktisch ja und Kontrolle keineswegs weniEine Erweiterung der DNA-Ana- auch nicht um Ladendiebe. ger Anschläge gibt als bei uns. lyse haben Sie nach der Festnahme von Hussein K. gefordert, der Welche Ausweitung Ihrer BeFreiburg steht seit langem an verdächtigt wird, am 16. Oktober fugnisse fordern Sie außerdem? der Spitze der Kriminalstatistik in Freiburg die Studentin Maria im Land. Haben Zahl und SchweL. getötet zu haben. Sie sagten: Im Fall Hussein K. hat die Videore derTaten 2016 zugenommen? „Das hätte uns massiv geholfen.“ dokumentation in der StraßenWas hätte das hier genützt? bahn den Ausschlag gegeben: Ei- Die endgültigen Zahlen liegen ne Beamtin hat auf den Bändern noch nicht vor, aber wir müssen Die entscheidende Spur – das den Mann mit den auffällig ge- konstatieren, dass wir verglichen auffällig gefärbte Haar des Tat- färbten Haaren erkannt. Ich mei- mit den anderen großen Städten verdächtigen – hätten wir durch ne, dass wir prüfen sollten, ob die nicht nur bei den absoluten Zaheine erweiterte DNA-Analyse Videodokumentation im öffent- len, sondern auch bei der Genicht früher gefunden. Aber lichen Raum ausgeweitet wer- waltkriminalität weiterhin den wenn wir gewusst hätten, dass den kann. Dabei geht es nicht Spitzenplatz haben. Die Gewaltwir einen etwa 20-Jährigen su- darum, Bürger zu beobachten, taten haben 2016 erneut zugechen, der aus Zentralasien sondern darum, im Falle einer nommen, doch dies ist statisstammt, hätten wir viele andere Straftat auf die Aufnahmen zu- tisch nicht in allen Fällen so siTatverdächtige sofort ausschlie- greifen zu können. Im neuen gnifikant, wie es sich anfühlt. So ßen können und nicht überprü- Jahr sprechen wir mit der Frei- gibt es beim Raub einen Anstieg, fen müssen. Das hätte Zeit und burger Stadtverwaltung dar- nicht jedoch bei Sexualdelikten Kräfte gespart. Ich sage daher: über, obwir bestimmte neuralgi- im öffentlichen Raum. Wenn Sie Es fehlt uns an Ermittlern und Interventionskräften, doch eine konkrete Zahl nenne ich wohlüberlegt nicht. Unser Wunsch an das Innenministerium ist, dass die Verteilung der Polizeistellen im Land neu berechnet wird. Dabei muss die Kriminalitätsbelastung einfließen. Wir haben im Polizeipräsidium Freiburg 2 400 Beschäftigte, die zuständig sind für eine Million Einwohner in fünf Kreisen. Unsere Personalsituation ist durchaus prekär. Was mehr Polizisten bringen, zeigt sich bei der Einbruchskriminalität: Im November hatten wir im Bezirk 100 Einbrüche weniger als im Vorjahreszeitraum. Viele glauben, dass mit der Zahl der Flüchtlinge auch die der Gewalttaten steigt. Sind Ausländer tatsächlich in der Kriminalstatistik überrepräsentiert? Das ist eine schwierige und heikle Frage, die wir für unsere Jahrespressekonferenz im Frühjahr analysieren wollen. Was wir feststellen, ist eine Zunahme von Kriminalität durch Ausländer allgemein und durch Asylbewerber im Besonderen. Wie hoch die Anzahl der Täter in den einzelnen Bevölkerungsgruppen und im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ist, wollen wir bis dahin feststellen. Letztes Jahr war dies nicht möglich, weil das Statistische Landesamt uns nicht sagen konnte, wie viele Syrer, Marokkaner oder Gambier in Südbaden leben – es änderte sich ja von Woche zu Woche. Bei Betrachtung der Zahlen ist es dann wichtig zu wissen, wie sich die einzelnen Bevölkerungsgruppen zusammensetzen, unter hier lebenden Gambiern sind ja sehr viel mehr junge Männer als alte Frauen – und junge Männer begehen in jeder Kultur die meisten Straftaten. Ich warne vor reflexartigen Aversionen gegen Flüchtlinge, sage aber: Zur Sanktionskette, die funktionieren muss, gehört die ausländerrechtliche Sanktion. Die Außenpolitik muss sicherstellen, dass die Herkunftsländer ihre straffällig gewordenen Leute zurücknehmen. Die Zeitung „Die Welt“ hat Sie am 20. November in einem Artikel über die Suche nach dem Mörder von Maria L. mit dem Satz zitiert: „Ich habe Sorge gehabt, dass so etwas passiert.“ Was haben Sie befürchtet? Rein statistisch war klar, dass irgendwann ein Flüchtling eine schwere Gewalttat im öffentlichen Raum begehen wird. Ich hatte Sorge, dass es Menschen gibt, die diese Tat instrumentalisieren. Ich bitte darum, dass wir auch hier spezifisch bleiben und nicht von der furchtbaren Tat eines Verdächtigen auf das Verhalten anderer Flüchtlinge schließen, denn all die Menschen, die geflohen sind und hier in Frieden leben wollen, haben damit nichts zu tun. DAS GESPRÄCH FÜHRTE SIGRUN REHM AUS DER REGION 5 Der Sonntag · 1. Januar 2017 Die Künstler von morgen Sehenswerte Arbeiten von SCHÜLERN in Riegel Einen Hut herzustellen, kann mehrere Tage dauern: links die 24-jährige Helena Bruchhäuser, rechts Christiane Zipser, die beide gelernte Modisten FOTOS: WITWICKI, TRÖNDLE sind und jeweils ein Ladengeschäft in Bad Säckingen führen. Mehr Mut zum Hut In Bad Säckingen sorgen zwei HUTMACHERINNEN dafür, das Handwerk zu erhalten Der Beruf des Modisten ist vom Aussterben bedroht. In Zeiten von industriell gefertigten Kopfbedeckungen sinkt die Nachfrage nach handgefertigten Einzelstücken. Nicht so in Bad Säckingen, wo gleich zwei Frauen das seltene Handwerk des Hutmachens aufrechterhalten. NINA LIPP Keine 100 Meter von der Bad Säckinger Rheinbrücke entfernt – der längsten überdachten Holzbrücke Europas – liegt in der Rheinbrückstraße, Ecke Wernergasse, das Hutgeschäft von Ruth Stoll. Dort gehen neben maschinell gefertigten auch handgemachte Hüte über den Ladentisch. „Modisten sind Hutmacherinnen“, erklärt die gelernte Modistin Helena Bruchhäuser, wobei „Hut-“ oder „Mützenmacher“ sich strenggenommen nur auf die Fertigung von Männerhüten bezieht. Nach 66 Arbeitsjahren verabschiedete sich die 93-Jährige Ruth Stoll diesen Sommer in den Ruhestand. Nicht, ohne ihr Lebenswerk in guten Händen zu wissen. Großnichte Helena, 24 Jahre alt, hat das Geschäft übernommen. Sie ist sicher: „Ein passender Hut unterstreicht die Persönlichkeit.“ In den beiden Verkaufsräumen, der größere im Erdgeschoss misst keine 30 Quadratmeter, scheint die Zeit seit Längerem stillzustehen. „Meine Tante hat lange nicht mehr in eine Renovierung investiert“, erzählt die junge Geschäftsführerin fast ein wenig entschuldigend. Nun habe sie vor, den Laden schrittweise zu modernisieren, ohne allerdings die überregionale und treue Stammkundschaft der Großtante zu verprellen. Findet man in Erdgeschoss hauptsächlich Alltagshüte für Männer und Frauen aus Filz und Stoff, sind im ersten Stock im „Anlassraum“ neben Strohhüten die aufwendig gefertigten, prachtvollen Hutmodelle ausgestellt, wie sie zu feinen Gesellschaften, Hochzeiten oder Pferderennen getragen werden. In der kleinen Werkstatt im ers- ten Stock stapeln sich allerlei Stoffe, Bänder, Perlen in Kisten bis unter die Decke – hier findet Helena Bruchhäuser alles, was sie für ihre Kreationen braucht. Ihren wichtigsten Rohstoff, grob vorgeformten Hutrohlinge, zum Beispiel aus gefilztem Hasenhaar oder Schafswolle, die sie zu fertigen Hüten verarbeitet, kauft sie in Italien. Durchnässt und auf diese Weise elastisch gemacht, setzt Bruchhäuser sie auf eine der zahlreichen Hutformen, die sich in den Regalen stapeln. Sind sie nach einem Tag durchgetrocknet, werden die Hüte mit dem Dämpfer, der heißen Wasserdampf verströmt, weiter modelliert. Dabei sind Bruchhäusers Kreativität keine Grenzen gesetzt: Sie besitzt unzählige dieser Hutformen aus Holz, bei denen das Kopfteil mal rund, mal abgeflacht, mal eingekerbt ist; mal ist die Krempe flach und schmal, mal wird sie umgeknickt oder verziert. – Bis 1966 hießen Modistinnen Putzmacherinnen – Schon Helena Bruchhäusers Uroma Lydia Stoll war Modistin und führte das Bad Säckinger Ladengeschäft, damals nannte man sie „Putzmacherin“, wie die Herstellerinnen von Kopfbedeckungen für Frauen früher genannt wurden. Das änderte sich 1966, als die antiquierte Bezeich- nung durch den Begriff der Modistin abgelöst wurde. Zwar gibt es auch Männer, die den Beruf ergreifen – doch Ende 2015 waren 38 von bundesweit 40 Auszubildenden weiblich. In ganz Baden-Württemberg gab es zum gleichen Zeitpunkt lediglich einen einzigen männlichen Auszubildenden. – „Einen Hut zu tragen, erfordert Mut“ – Den überwiegenden Teil des Sortimentes kauft Bruchhäuser längst zu. „Sonst käme ich auch gar nicht mit der Arbeit hinterher“, lacht die junge Geschäftsfrau. Manche Kunden kämen mit ihren Hüten, die sie vor Jahren bei Ruth Stoll gekauft haben, um sie von Bruchhäuser mit einer neuen, extravaganten Garnitur aufhübschen zu lassen. Am liebsten stellt Helena Bruchhäuser Fascinators her, die auch Headpieces genannt werden. Das sind festliche Kopfschmuckteile, wie sie zum Beispiel von Kate Middleton getragen werden. Alle selbst gemachten Kopfbedeckungen seien Unikate, die ab circa 100 Euro zu erwerben sind. Arbeitet Helena Bruchhäuser an einem Modell, legt sie sich die zusammenpassenden Federn, Bänder, Netze, Seidenblumen und Perlen auf ihren Tisch und fängt an zu experimentieren. Ist das Ganze zu einem Ge- Aus welchem Jahr dieses Foto stammt, weiß Helena Bruchhäuser nicht, das Fundstück stammt aber sicher aus der Zeit, als ihre Uroma Lydia Stoll das Geschäft führte. samtkunstwerk drapiert, könne man das Ergebnis nicht kopieren. Geboren ist Bruchhäuser in Fulda, war aber schon als Kleinkind oft im Schwarzwald zu Besuch und hat die Arbeit der Großtante bestaunt. Schon im Grundschulalter sei deshalb der Wunsch gereift, beruflich in die Fußstapfen der Großtante zu treten. Laut Zentralverband des deutschen Handwerks liegt die letzte Handwerkszählung drei Jahre zurück, warum die aktuellen Zahlen hochgerechnet wurden. Demnach gab es Ende 2015 bundesweit nur noch 312 Modistinnen und Modisten, die in gerade einmal 246 Handwerksbetrieben Kopfbedeckungen fertigten. In Baden-Württemberg gibt es aktuell nur noch 29 Betriebe. Und jedes Jahr werden es weniger. Das Kuriose: Auf der Liste der Modisten-Innung des Landes Baden-Württemberg befinden sich neben Hut Stoll nur noch neun weitere Mitgliedsbetriebe. Und dervon Christine Zipser befindet sich nur einen Steinwurfvom Ladengeschäft von Bruchhäuser entfernt. Die 43-Jährige hat ihr Handwerk bei Ruth Stoll erlernt und dann ihren Meister draufgesetzt. Nach der Geburt ihrer Kinder hat sie sich auf die Anfertigung von Einzelstücken spezialisiert. Als Konkurrentin zum Ladengeschäft von Helena Bruchhäuser sieht sie sich daher nicht. In dem mehrstöckigen Haus, das direkt an der Holzbrücke liegt, hat sie sich im Erdgeschoss eine kleine Werkstatt und einen Verkaufsraum eingerichtet. Nachdem die Mutter von zwei Kindern jahrelang nur nebenberuflich tätig war, hat sie diesen Sommer feste Öffnungszeiten eingeführt. „Ich liebe und schätze meinen Beruf sehr“, sagt Zipser, die aber auch sagt, es sei schwer, nur von Auftragsarbeiten zu leben. Neben dem Hutmachen hat sie das Nähen von sportlichen Kappen und Mützen für sich entdeckt. „Einen Hut zu tragen, erfordert ein wenig Mut“, sagt Zipser, die davon schwärmt, wie viel Eleganz ein Hutträger durch seine Kopfbedeckung gewinne. „Wer Hut trägt, wird anders, respektvoller behandelt“, ist sie sich sicher. Wilde Kerle, Draht-Yoga, Rieseninsekten und Holzschnitt-Roboter: Sehenswerte Arbeiten von Schülern aus Baden-Württemberg sind zurzeit in der Kunsthalle Messmer in Riegel zu sehen. „Wir haben über ein Jahr an der Ausstellung gearbeitet. Beim Aufbau war ich noch etwas skeptisch, doch es ist wirklich unglaublich, was die Schüler unseres Landes hier bieten“, zeigt sich Angela Warnecke begeistert von Vielfalt und Qualität der ausgestellten Arbeiten. In der Kunsthalle Riegel sind 300 im Kunstunterricht an baden-württembergischen Schulen entstandene Werke zu sehen, Warnecke betreut das Programm „Schulkunst. Zeichnen“ als Leiterin des Zentrums für Bildende Kunst und intermediales Gestalten (ZKIS) in Stuttgart. Alle Schultypen und Altersstufen sind in Riegel vertreten. Eine „echte“ Galerie hat es in der 25-jährigen Geschichte der alle zwei Jahre stattfindenden Ausstellung noch nie gegeben. Für Jürgen Messmer war es eine Herzenssache, den künstlerischen Nachwuchs zu unterstützen. Die Zahl jugendlicher Besucher, so der Kunsthallen-Chef, sei schon in der vorigen Ausstellung mit Druckgrafiken von Miró groß gewesen. „Ausstellungsbesucher von morgen werden hierher kommen“, erklärte Riegels Bürgermeister Markus Jablonski vor Eröffnung der Schau am Donnerstag: „Herr Messmer und ich hatten schon vor einiger Zeit darüber gesprochen, in der Kunsthalle etwas Besonderes für junge Menschen anzubieten.“ – Eigenwillige und strahlkräftige Porträts – Sind die von einer Jury in regionalen Ausstellungen der 21 staatlichen Schulämter ausgewählten Zeichnungen und Installationen lediglich Kunst von Jugendlichen für Jugendliche oder nur Anregung für Kunsterzieher? Keinesfalls, denn die gestalterische Bandbreite des Präsentierten, Kreativität und offensichtliches Talent vieler junger Kunstschaffender machen einen Rundgang für jeden Kunstinteressierten zum Vergnügen. Eigenwillige, strahlkräftige Porträts findet man zuhauf: Wilde Kerle aus Ölkreide (in Kinderhöhe hängend), expressive Köpfe in Tusche oder Bleistift, eine vielköpfige „Familie“, entstanden als Gemeinschaftsarbeit einer Stuttgarter Klasse. Von großer Ausdruckskraft, wie sie wohl nur zu einem ganz frühen Zeitpunkt künstlerischer Entwicklung möglich ist, zeugt auch die „Familie im Eulengehege“. Roboter als Holzschnitte, Rieseninsekten aus Draht – Draht auch verblüffend kunstvoll in einer Linie zu Yogaübungen geformt: Hervorheben kann man nichts, ohne viel Sehenswertes zu vergessen. Mit etwas Zeit sollten erwachsene Besucher nach Riegel kommen, Kinder und Jugendliche nach Möglichkeit an einem der angebotenen Workshops teilnehmen, für den man sich in Stuttgart anmelden kann. Draht-Yoga: Aus einer Linie sind die Figuren von Schülern des Rastätter Tulla-Gymnasiums entFOTO: TJA standen. Neben digitalen Spielereien von Profis ist übrigens auch eine Projektion des Stuttgarter Künstlers Clemens Schneider zu sehen, der aus Jeansstoff Papier herstellt. Nach seinem Vorbild sind Stuttgarter Schüler kreativ geworden. Wer keine Zeit für einen Ausflug nach Riegel hat, kann Reproduktionen einiger ausgestellter Arbeiten auch in der Freiburger Parkgarage FMF, Stefan-MeierStraße 19/21, sehen. KATJA RUSSHARDT > DIE LANDESAUSSTELLUNG SCHULKUNST.ZEICHNEN ist bis zum 22. Januar in der Kunsthalle Messmer in Riegel zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Eintritt: 9 Euro Erwachsene, 7 Euro ermäßigt. Schüler haben freien Eintritt. Informationen zu Workshops für Schulklassen oder Gruppen im Begleitprogramm auf www.liszkis.de, Anmeldung über das ZKIS unter Telefon 07 11/82 08 59 61 oder 07 11/82 08 59 71. KURZ GEFASST MÜNSTERTAL Neujahrskonzert in St.Trudpert Mit festlicher Musik für Trompete und Orgel startet die Konzertreihe „Konzerte St. Trudpert“ am Sonntag, 1. Januar, ins neue Jahr. Das Konzert in St. Trudpert (Münstertal) beginnt um 16.30 Uhr. Karin Karle an der Orgel und der Trompeter Frieder Reich (Foto) spielen die Konzertsonate D-Dur von Georg Philipp Telemann, in der die Trompete vor allen Dingen in den schnellen Allegro-Sätzen glänzt. Mit der Sonata D-Dur des bedeutenden englischen Komponisten Henry Purcell erklingt ein weiteres barockes Werk. Stimmungsvolle Impressionen aus den Lyrischen Stücken von Edvard Grieg in der Bearbeitung für Orgel und Trompete sowie Stücke für Orgel solo runden das festliche Konzerterlebnis ab. Karin Karle ist Bezirkskantorin der Erzdiözese Freiburg mit Dienstsitz in St. Trudpert in Münstertal und leitet die Konzertreihe „Konzerte St. Trudpert“. Frieder Reich ist Trompeter, Musikpädagoge und Dozent. Der Eintritt beträgt 15 Euro, DS ermäßigt 13 Euro. 6 AUS DER REGION · EXTRA Der Sonntag · 1. Januar 2017 König für einen Tag Experten warnen vor Böllern Um die GALETTE DES ROIS gibt es ab dem 6. Januar nicht nur im Elsass einen kleinen Kult Hansis Gänselliesele, Maria und Josef, Asterix oder Shaun das Schaf: Groß ist der Variantenreichtum der Porzellanfigürchen, fève genannt, die man in der „Galette des Rois“ finden kann. Der Dreikönigskuchen ist ein Brauchtumsgebäck, das in Frankreich ab dem 6. Januar gemeinsam angeschnitten wird. JUTTA JÄGER-SCHENK „Tirer la fève“ – die Bohne ziehen – sagen die Franzosen und sind ganz versessen darauf, gerade das Stück zu bekommen, in dem sich eines der Porzellanfigürchen befindet. „Der Kuchen wird in genausoviele Stücke geschnitten, wie Personen anwesend sind, und der oder die Jüngste setzt sich unter den Tisch und ruft den Namen dessen, dem das aufgeschnittene und nun zu verteilende Kuchenstück gegeben werden soll. So geht das weiter, bis jeder ein Stück Kuchen hat“, schildert die Französin Virtudes Kreppner aus Dijon, die im Raum Emmendingen lebt, den Ablauf, wie sie ihn aus ihrer Familie kennt. Dieser Vorgang solle vermeiden, dass derjenige, der den Kuchen anschneidet, sieht, ob die fève vielleicht am Rand eines bestimmten Stückes heraus schaut und sich dieses selbst zuteilt, erklärt sie. Derjenige, der die fève zieht, sei König oder Königin des Tages, bekomme die beigefügte Pappkrone auf und darf die Figur behalten. „Kinder, die roi oder reine geworden sind, haben an dem Tag das Recht, das SO SCHÖN KANN SILVESTERFEUERWERK sein, doch wenn es unsachgemäß gehandhabt wird, kann es gefährlich werden. Mediziner der Uniklinik Freiburg empfehlen große Vorsicht beim Böllern, Hände und Gesicht seien besonders in Gefahr. Kommt es doch zu Verletzungen, sollte möglichst schnell die Hilfe von Fachärzten in Anspruch genommen werden. „Versuchen Sie auf keinen Fall, selbst etwas am Auge zu behandeln, sondern begeben Sie sich sofort in eine augenärztliche Notfallzentrale“, rät Thomas Reinhard, Ärztlicher Direktor der Klinik für Augenheilkunde der Uniklinik: „Schon geringer äußerer Druck kann in dieser Situation ernsthaft schaden.“ Für die Ohren ist die Explosion eines Sprengkörpers eine extreme Belastung, vor der man sich durch Ohrstöpsel und Abstand schützen kann. Sind Symptome wie Ohrgeräusche oder Hörminderung am folgenden Tag noch da, empfiehlt Roland Laszig, Ärztlicher Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, rasch einen HNO-Arzt aufzusuchen, um eine dauerhafte Hörschädigung zu verhindern. Bei größeren Verbrennungen an den Händen sollte ebenfalls ein Fachmann ran: „Kühlen Sie sie, aber versuchen Sie nicht selbst, die Wunde zu reinigen oder Brandblasen zu öffnen“, sagt Thorsten Hammer, der die Chirurgie des Universitäts-Notfallzentrums leitet. FOTO: BAMBERGER Ein mit Marzipan gefüllter Blätterteig, darin versteckt eine Porzellanfigur – das ist der Dreikönigskuchen. Hier mit der Figurensammlung FOTO: JAE von Virtudes Kreppner aus den vergangenen Jahren. zu tun, worauf sie Lust haben und zu bestimmen“, erzählt Virtudes Kreppner, die in ihren Französischkursen bei der Volkshochschule Nördlicher Breisgau gerne auch Brauchtum weitergibt. Eine Art des Dreikönigskuchens gab es, zumindest in adeligen Kreisen, schon im ausgehenden Mittelalter. Ob die Ursprünge bereits in die Saturnalien in römischer Zeit zurückreichen oder erst ins Mittelalter, in Verknüpfung mit Lehensabgaben an den König, ist nicht eindeutig geklärt. In heutiger Zeit bezieht sich die „Galette des Rois“ vor allem auf den Tag der Erscheinung des Herrn, Epiphanias, am 6. Januar und den Besuch der Heiligen drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar an der Krippe in Bethlehem am selben Tag. Da der Dreikönigstag in Frankreich allerdings kein Feiertag ist, verschiebt sich das Ritual auf den ersten Sonntag im neuen Jahr und kann sich über den ganzen Januar erstrecken. Während die fève in der Frühzeit des Dreikönigskuchens tat- sächlich eine Saubohne war, trat im 16. Jahrhundert eine Geldmünze an ihre Stelle und seit dem 18. Jahrhundert ist sie aus Porzellan. Unter den heutigen bemalten und lackierten Porzellanfigürchen finden sich neben traditionell christlichen und folkloristischen Motiven auch Sehenswürdigkeiten wie der Eiffelturm oder Akteure beliebter Comics oder Filme wie die Simpsons, die Peanuts und viele andere. Die fèves sind beliebte Sammlerfiguren, von denen die Familie Kreppner bereits weit über 100 hat. „Wir verspeisen in der Regel nicht nur eine ’Galette des Rois’, sondern mehrere in unterschiedlicher Gesellschaft wie zum Beispiel im Büro“, erläutert Virtudes Kreppner. Man muss dafür nicht jedes Mal backen, denn neben den Bäckereien bieten auch Supermärkte Dreikönigskuchen an. Schon vor Weihnachten kann man sie für weniger als drei Euro, verschweißt und bestückt mit einer goldenen Pappkrone, im Supermarkt erstehen. In den Bäckereien gibt es sie ab Anfang Januar. Im Norden Frankreichs, so auch im benachbarten Elsass, ist die „Galette des Rois“ aus Blätterteig, gefüllt mit einer Marzipancreme. Zunehmend wird sie aber auch mit Pistazien, Äpfeln, kandierten Früchten oder Schokolade verfeinert. Im Süden Frankreichs ist die Galette aus Briocheteig, auch in der Schweiz, in Spanien und Portugal kennt man Dreikönigskuchen. Und in multikulturellen Großstädten wie Berlin oder New York ist seit einigen Jahren eine Verbreitung dieses Trends zu beobachten. EXTRA: SCHREINEREI MARX, MÜLLHEIM-BRITZINGEN Britzinger Erfolgsgeschichte Daniel & Roger Marx Im Biefang 6 79379 Müllheim-Britzingen Marx Schreinerei Tel. 0 76 31 - 44 29, Fax 42 94 [email protected] www.marx-schreinerei.de Familienbetrieb seit 50 Jahren Markisen Rollladen Jalousien Fliegengitter Michael Spengler Michael Spengler Am Brunnenbuck 7 79424 Auggen Telefon: 0 76 31- 63 81 Telefax: 0 76 31-17 25 48 [email protected] Die SCHREINEREI MARX feierte dieses Jahr ihr 50. Jubiläum – Betrieb ist nach und nach gewachsen Vor 50 Jahren begann die Erfolgsgeschichte der Britzinger Schreinerei Marx: 1966 gründete Schreinermeister Robert Marx seinen Betrieb. Heute wird dieservon seinen beiden Söhnen erfolgreich weitergeführt. Marx kam aus seiner Geburtsstadt Detmold der Liebe wegen nach Britzingen. Seine Ehefrau Helga unterstützte ihn vom ersten Tag an und hatte einen entscheidenden Anteil am Erfolg des Handwerksunternehmens. Die Schreinerei entwickelte sich sehr gut, so dass bald die ersten Mitarbeiter verpflichtet werden konnten. Unter ihnen war auch Schreinermeister Rudolf Kurz, der viele Jahre eine tragende Rolle in dem Unternehmen spielte, bis er in den wohlverdienten Ruhestand ging. Das Team der Schreinerei Marx. 1997 musste Robert Marx aus gesundheitlichen Gründen seinen Betrieb früher als geplant an seine beiden Söhne übergeben. Roger Marx hatte zu diesem Götz + Moriz GmbH · Basler Landstraße 28 · 79111 Freiburg Besuchen Sie unsere Zentren für Bauen + Modernisieren. Bei Götz + Moriz können Heimwerker und Profis einkaufen! 79379 MÜLLHEIM · Neuenburger Straße 3 · Tel. 07631 18 08 - 300 · Fax -311 Weitere Niederlassungen: Bad Krozingen, Bad Säckingen, Freiburg, Lörrach, www.GOETZMORIZ.com Riegel, Titisee-Neustadt und Waldkirch Jeden Sonntag 370.000 mal im Briefkasten. FOTO: MPS Zeitpunkt erfolgreich die Meisterprüfung absolviert. Sein Bruder Daniel tat dies kurz drauf. Eine erste Fertigungshalle mit etwa 400 Quadratmetern wurde in der Löhlefeldstraße gebaut. In den Folgejahren platzte der Betrieb an jenem Standort aus allen Nähten, deshalb entstand 2004 eine dreimal so große Halle im Gewerbegebiet Biefang. Mit dem Erfolg vergrößerte sich auch das Mitarbeiterteam auf heute 15 Personen. Die beiden heutigen Firmeninhaber werden von Daniels Frau Heidi unterstützt, die ebenfalls im Betrieb eine Schreinerausbildung absolviert hat. Handwerkstradition und moderne Technik ergänzen sich heute. So verfügt die Schreinerei über einen computergestützten Maschinenpark. Gefertigt werden vor allem Möbel, Fenster und Türen. Außerdem ist das Unternehmen im Innenausbau und im Industriebedarf MPS tätig. AUS DER REGION 7 Der Sonntag · 1. Januar 2017 Sauerkirsche, Rotmilan und Rind BAD KROZINGEN Lateinamerikanische Folklore Für das BIOSPHÄRENGEBIET Südschwarzwald stehen dieses Jahr 700 000 Euro Fördermittel bereit Anfang 2016 ging das Biosphärengebiet Südschwarzwald an den Start. In diesem Jahr wählt der Lenkungskreis nun die Projekte aus, die unterstützt werden, dafür stehen 700 000 Euro zur Verfügung. Und im Sommer wird das Gebiet möglicherweise zum Unesco-Biosphärenreservat aufgewertet. GABRIELE HENNICKE „Der Lenkungskreis hat kurz vor Weihnachten die Förderrichtlinien verabschiedet, jetzt können wir in die Förderung einsteigen“, sagt Walter Kemkes. Seit vergangenem Juni ist der Forstwissenschaftler und Biologe als Geschäftsführer des Biosphärengebiets Südschwarzwald im Amt. Zahlreiche Förderanfragen seien bereits eingegangen, obwohl noch gar keine Ausschreibung erfolgt sei. Da die Mittel von 2016 nicht ausgegeben wurden, stünden für 2017 nun 700 000 Euro Fördermittel bereit. Wofür die eingesetzt werden können? „Zum Beispiel für Streuobst. Wir haben hier im Gebiet nämlich eine seltene Sauerkirschensorte. Oder für Naturschutzmaßnahmen zugunsten des Rotmilans und für eine Weidbuchenkartierung, Grünlandnutzung und das Hinterwälder Rind“, sagt Walter Kemkes. „Förderfähig sind auch investive Maßnahmen wie etwa der Bau eines Ziegenstalls oder der von Weidezäunen, wenn sie in einem naturschutzfachlichen Kontext stehen und zu den Unesco-Kriterien passen.“ Denn das Biosphärengebiet soll zum Unesco-Biosphärenreservat aufgewertet werden, was sich im Sommer entscheidet. „Damit wird es auf jeden Fall positive ökonomische Effekte in – Weidbuchen wie diese am Wiedener Eck prägen die Landschaft im Südschwarzwald – ihre Kartierung könnte FOTO: HEG 2017 gefördert werden. der Region geben, die messbar sein werden“, meint Walter Kemkes und verweist auf eine Studie der Uni Würzburg, die die regionalökonomischen Effekte von Schutzgebieten belegt. – Einteilung in drei Zonen – Der Aufbau der Geschäftsstelle des Biosphärengebietes in der ehemaligen Textilfabrik Irisette in Schönau ist noch nicht abgeschlossen, einige Mitarbeiter stoßen jetzt im Januar dazu. Von seinem Bürofenster sieht der Ge- schäftsführer direkt auf den Bannwald Flüh. Der ist im Biosphärengebiet als Kernzone ausgewiesen, in der eine land- und forstwirtschaftliche Nutzung ausgeschlossen ist. Kernzonen machen mit 3,3 Prozent nur einen kleinen Teil des über 63 000 Hektar großen Biosphärengebiets aus. Das am Ortsausgang von Schönau an der B 317 gelegene Irisette-Gebäude liegt hingegen in einer Entwicklungszone, die etwa zwei Drittel der BSG-Fläche und die besiedelten, gewerblich oder industriell genutzten „Kein Zeuge hat Hussein K. gesehen“ Polizei hat keinen Tatverdacht im Mordfall Gibt es eine Verbindung von Hussein K., dem Tatverdächtigen im Freiburger Mordfall Maria L. vom 16. Oktober, nach Endingen, wo am 6. November die 27-jährige Carolin G. vergewaltigt und getötet wurde? „Nein, wir haben keine definitive Spur, die es erlaubt, eine Verbindung zwischen beiden Fällen herzustellen“, sagte der Freiburger Polizeisprecher Walter Roth am Freitag auf Nachfrage. Die Badische Zeitung hatte am 24. Dezember berichtet, dass „mehrere Quellen“ behaupteten, dass der damals in Freiburg lebende Hussein K. in Endingen eine Sprachschule besucht habe. Auch sei aus Ermittlerkreisen zu hören, dass es „Parallelen bei der Tatausführung“ gebe. „Wir sind diesen Gerüchten natürlich sofort nachgegangen, doch wir haben keinen einzigen Zeugen gefunden, der uns gegenüber behauptet hätte, Hussein K. in Endingen oder auf dem Weg dorthin, etwa in der Bahn oder an einer Tankstelle, gesehen zu haben“, sagt Roth. Auch in der Sprachschule habe sich niemand gefunden, der Hussein K. – dessen unverpixeltes Bild im Internet zu finden ist – kannte. Die einzige „Verbindung“ sei nach jetzigem Stand der Ermittlungen diese: „Hussein K. ist Afghane und auch in Endingen leben Afghanen“, so der Polizeisprecher trocken. Dennoch: Jedes Gerücht und jeder Hinweis würden Am Donnerstag, 5. Januar, tritt um 19.30 Uhr Sabor Latino mit lateinamerikanischer Folklore im Kurhaus Bad Krozingen im Rahmen des Winter-Festivals auf. Die Gruppe wurde 1993 gegründet und interpretiert vorwiegend Folklore aus dem lateinamerikanischen Raum, aber auch Lieder aus Spanien. Zum Trio gehören der Sologitarrist Paco del Mar. Er ist in Argentinien geboren und befasst sich seit seiner Kindheit mit südamerikanischer Musik. Der Percussionist Jean Michel Canavy ist im französischen Guyana geboren. Sein Gefühl für den richtigen Rhythmus des lateinamerikanischen Kontinents wurde ihm bereits in Lenkungskreis und Beirat die Wiege gelegt. Enrique Fern– andez ist in Frankreich geboren Im Juli fand ein erstes Treffen und in Venezuela aufgewachsen. mit mehr als 140 interessierten Er ist der Hauptsänger und 2. GiDS Bürgern, Vereinen und Verbän- tarrist. den statt, die sich an der Entwicklung des Biosphärengebiets Schwarzwald beteiligen wollen BADENWEILER und sich den fünf Themenbereichen Landnutzung, Natur- Keltische schutz, Wirtschaft und Touris- Harfenklänge mus, Bildung und Gesellschaft und Kultur widmen. Aus ihren Der Barde und Harfenist Andy Reihen wurden Vertreter für die Lang zelebriert am Sonntag, 8. Jabeiden Mitwirkungsorgane ge- nuar, in Badenweiler eine Auswählt. Diese sind der Lenkungs- wahl keltischer Winterlieder für kreis, dem auch Vertreter aus sein Publikum. Das Konzert in dem Umweltministerium, dem der Evangelischen Pauluskirche Regierungspräsidium, den Land- beginnt um 16 Uhr. Die emotiokreisen und Bürgermeister an- nale Tiefe der keltischen Musikgehören und der unter anderem tradition verbindet sich mit dem über das jährliche Arbeitspro- Empfinden des Künstlers zu eigramm und die Verteilung der ner Klangreise durch das weihFörder- und Projektmittel ent- nachtliche Irland und Schottscheidet. Zweites Mitwirkungs- land. Dabei werden bekannte organ ist der Beirat, der beraten- Balladen wie „Greensleeves“ de Funktion hat und sich aus Ver- ebenso einfühlsam inszeniert tretern der 29 Gemeinden und wie Eigenkompositionen von drei Landkreisen, dem Natur- Andy Lang. Romantische Carols park Südschwarzwald und des der hebridischen Inseln ganz im Regierungspräsidiums zusam- Westen von Schottland sind das mensetzt. Beide Gremien trafen exotische Sahnehäubchen des sich im Dezember zu ihrer ers- Programms. Tickets gibt es zu 14 ten Sitzung und werden 2017 ih- Euro im Vorverkauf bei der Toure Arbeit weiterführen, schließ- rist-Information Badenweiler, lich gilt es vieles auf den Weg zu im Kurhaus und zu 16 Euro an DS der Konzertkasse. bringen. Kulturlandschaften wie Wiesen und Weiden zusammen. „Egal, wo ich hinkomme, ich spüre bei meinen Antrittsbesuchen bei den Landräten und Bürgermeistern im Gebiet eine unheimlich positive Grundstimmung. Die erlebe ich ebenfalls in Gesprächen in der ganzen Region, auch bei den Landwirten“, freut sich Walter Kemkes. Insgesamt haben sich 29 Städte und Gemeinden aus drei Landkreisen (Lörrach, Waldshut und Breisgau-Hochschwarzwald) zum Biosphärengebiet Schwarzwald zusammengeschlossen. Trauer in Endingen. Gebiete ausmachen. Als teilweise brachliegende Konversionsfläche ist sie ein gutes Beispiel für die Aufgaben, die es zu bearbeiten gilt: Das Biosphärengebiet soll sich zu einer Modellregion entwickeln, in der Natur- und Umweltschutz mit der Weiterentwicklung der Kulturlandschaft und der wirtschaftlichen Entwicklung, Tourismus und Bildung verknüpft werden. Der dritte Zonentyp des Biosphärengebietes, sogenannte Pflegezonen, knapp 30 Prozent der Gesamtfläche, setzt sich aus FREIBURG · RASTATT · BREISACH · KARLSRUHE · OFFENBURG · WÖRTH · BINZEN · WALDSHUT-TIENGEN CAROLIN G. – DNA-Suche läuft FOTO: DPA sofort von der Sonderkommission „Erle“ geprüft. Und selbstverständlich könne ein Zusammenhang zwischen beiden Taten so lange nicht „ausgeschlossen“ werden, bis in beiden Fällen ein Täter überführt sei. Die Parallelen in der Tatausführung des Freiburger und des Endinger Mordfalls beschränkten sich derzeit darauf, dass mit Abstand von nur drei Wochen und 30 Kilometern jeweils eine junge Frau vergewaltigt und getötet wurde, betont Roth: „Darüber hinausgehende Parallelen haben wir derzeit nicht.“ Offen lässt er, ob es Techniken, Verhaltensweisen oder Gegenstände gab, die bei beiden Verbrechen zum Einsatz kamen. „Weil es sich dabei um Täterwissen handelt, bitte ich um Verständnis, dass wir zur Tatbegehung aus ermittlungstaktischen Gründen nichts sagen können“, so der Polizist. Die Frage, ob es nach nunmehr acht Wochen überhaupt noch Chancen gibt, DNA des Mörders von Carolin G. zu finden, bejaht Walter Roth klar: „Wir haben in Endingen sehr viel potenzielles Spurenmaterial gesichert, das jetzt untersucht wird.“ Da das Tatgebiet anders als im Freiburger Fall nicht eingrenzbar sei – der Erstkontakt zwischen Opfer und Täter fand nicht am Fundort der Leiche statt – brauche das noch Zeit. Bei der Getöteten selbst sei keine Täter-DNA, etwa in Form von Sperma, gefunden worden, dennoch habe es sich nach Paragraf 177 um eine „vollendete Vergewaltigung“ gehandelt, so Roth. Die Ermittlungen erstreckten sich selbstverständlich auch auf das persönliche Umfeld von Carolin G., schließlich handele es sich bei den meisten sexualisierten Gewaltakten um Beziehungstaten, so Roth. Bisher sei die Soko 1 400 Hinweisen nachgegangen und habe 1 500 Personen befragt. Ergebnis: „Wir haben keinen dringend Tatverdächtigen – weder den großen Unbekannten noch jemanden aus dem privaten Umfeld.“ Zur Soko „Erle“ gehören noch immer 40 Ermittler. Einige seien nun über die Feiertage heimgeschickt worden, um sich zu erholen. Doch sollte eine entscheidende Spur auftauchen, würden sie zurückgerufen, so Roth. „Im neuen Jahr geht die Arbeit mit aller Kraft weiter.“ SIGRUN REHM PREISE ZUM GRATIS ! DAHINDAZU SCHMELZEN! 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Die Ururenkelin des Firmengründers Max Gütermann erzählt sie nun in einem reich bebilderten Band, in dem man schmökern und manches überraschende Detail entdecken kann: „Ich möchte zeigen, wie die Werbung die wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Entwicklung unseres Landes und Kontinents widerspiegelt“, erklärt die Autorin und Übersetzerin Alexandra Gütermann (Jahrgang 1961). In einem ersten Teil berichtet sie aus der bewegten Geschichte der Firma von ihren Anfängen in Wien 1865 und dem Umzug ins Elztal, dem Aufschwung während der Gründerzeit und den ersten Schritten zur Weltfirma durch den Erwerb einer stillgelegten Kämmerei im Piemont. Sie schildert, wie Gutach auch dank Gütermann 1910 einen Bahnanschluss bekam und 1910 als eine der ersten Gemeinden im Elztal elektrischen Strom. Dass während der Inflation der 1920er Jahre bei Gütermann eigene Geldscheine gedruckt wurden, um die Mitarbeiter bezahlen zu können und dass die Auslandsgesellschaf- ten – ob in England oder Polen, Argentinien oder der Schweiz – im und nach dem Zweiten Weltkrieg trotz verlockender Angebote dem Unternehmen die Treue hielten, sind weitere kurzweilig erzählte Geschichten. Und wer wusste, dass die Stoffbahnen, mit denen Christo 1995 den Reichstag verhüllte, mit dem Polyesterfaden T2903 von Gütermann zusammengehalten wurden? Vor allem aber widmet sich das Buch der Werbung auf Plakaten und Messen, in Schaufenstern und Zeitungsanzeigen. Es ist spannend, wie sich Bildmotive, Stilrichtungen und Schrifttypen mit dem Zeitgeist wandeln und wie weibliche Rollenbilder ihren Niederschlag finden: Wirbt Gütermann bis in die 1930er Jahre mal mit der braven Hausfrau, die auf ihren Gatten wartet, mal mit der eleganten Dame, so taucht 1956 plötzlich „Sabine, die Direktrice eines großen Modehauses“ auf, die ihr eigenes Geld verdient. Im selben Jahr entstand auch der bis heute schlagkräftigste Werbespruch der Firma – „Der Güte wegen Gütermann“ –, der nun zum Titel des Bildbands SIGRUN REHM wurde. Der Sonntag · 1. Januar 2017 „Der Einsatz ist zu hoch“ Die SCHWEIZ muss die Zuwanderung neu regeln – schon drohen neue Abstimmungen Nach der Masseneinwanderungsinitiative muss die Schweiz ihr Verhältnis zur EU neu ordnen. Die Vorschläge sind auf dem Tisch, doch sie erbosen Bürgerliche und Rechte, weil sie einen Kniefall vor Brüssel darstellten. Der sozialdemokratische Vorsteher des Basler Wirtschaftsdepartments Christoph Brutschin zeigt sich gelassen. Herr Brutschin, nun wird deutlich, wie die Schweiz die perVolksentscheid verfügte Beschränkung der Zuwanderung regeln möchte, ohne den Bruch mit der EU zu riskieren. Doch rechte und bürgerliche Kreise toben, mit dem geplanten Inländervorrang werde der Volkswille missachtet, Christoph Brutschin ist so etwas wie der Wirtschaftsminister des Kantons Basel-Stadt und warnt vor einem FOTO: DANIEL INFANGER (ZVG) Bruch des Freizügigkeitsabkommens mit der EU. weil ein bisschen Arbeitsmarktpolitik noch keine Begrenzung von Zuwanderung bedeutet. Bei Rasa kann man diskutieren, Könnten Sie nicht auch abwarZuwanderer vor allem aus Polen, ob es eine gute Idee war, diese Inten, was die Briten liefern? die teilweise zu Niedrigstlöhnen Ja, die beschlossene Umsetzung itiative zu lancieren. Der Bunarbeiten. Da ist es naheliegend, birgt ein Verfassungsproblem, desrat lehnt sie ab und hat nun Nein, dafür ist die Agenda bei wie die Leute reagieren. weil für die Zuwanderung keine zwei Gegenvorschläge gemacht. uns zu dicht. Rasa-Abstimmung schweizweiten Höchstgrenzen Ich werde daraus nicht ganz und AUNS-Initiative stehen ja Besonders in Basel verlaufen festgesetzt werden. Aber im Ini- schlau. Der eine Vorschlag sagt, vor der Tür. Aber wir schauen naAbstimmungen immer liberaler tiativtext und damit im neuen dass bei der Steuerung der Zu- türlich mit großem Interesse, als in der Innerschweiz. Verfassungsartikel heißt es auch, wanderung völkerrechtliche Ver- was Theresa May macht und ob die Zuwanderung von erwerbs- träge nicht tangiert werden dür- es Zugeständnisse seitens der EU Hier ist die Wahrnehmung traditätigen Ausländern sei auf die fen. Aber das gilt ja heute schon. gibt, wenn das UK kein Clubmit- tionell eine andere, Basel ist „gesamtwirtschaftlichen Inter- Der andere Vorschlag will vor al- glied mehr ist. schon lange ein Melting-Pot. Die essen der Schweiz“ auszurich- lem mehr Zeit für die UmsetAkzeptanz ist grundsätzlich ten. Das ist mit der Umsetzung zung gewinnen, um den VerfasUnd so lange wird an Stellschrau- hoch, was einzelne Verwerfunder Fall. Ich habe aus Kreisen der sungskonflikt zu lösen. Ich kann ben am Arbeitsmarkt gedreht? gen und Auseinandersetzungen SVP bis heute keine Antwort auf mir vorstellen, dass das Parlanicht ausschließt. Aber schauen die Frage bekommen, wie eine ment hier einen eigenen Weg ge- Pragmatismus in der Politik Sie: Die Mehrheit unserer pauschale Zuwanderungsbe- hen wird. Aber es ist Fluch und zeigt sich immer auch in der Hö- Grundschüler spricht zu Hause grenzung wirtschaftsverträglich Segen von Rasa, dass wir die Sa- he des Einsatzes. Diese war bei kein Basel-Deutsch, und es funk> ALEXANDRA GÜTERMANN: Der Güte wegen Gütermann: Die umgesetzt werden sollte. Alle che nochmals diskutieren müs- der Masseneinwanderungsiniti- tioniert trotzdem. Geholfen hat 150-jährige Werbegeschichte eigroßen, exportorientierten sen. ative vielen nicht klar. Wir müs- auch, dass das Grenzgängerner Marke, Verlag Alexandra GüSchweizer Firmen finden im Insen aber sehen: Die Schweiz hat- wachstum bei uns nicht so extermann Gutach im Breisgau, land nicht genügend Fachleute. Wie meinen Sie das? te von 1992 bis 2000 zusam- plosiv erfolgte wie in Genf oder 208 Seiten, 55 Euro (mit DVD 60 mengerechnet ein Nullwachs- im Tessin. Und fast alle sehen, Euro). Erhältlich im Buchhandel Vorgesehen ist ein Vorrang für Das Problem bei Rasa ist, dass tum. Dann kamen die ersten dass unsere Leitindustrien auf sowie bei der Autorin über E-Mail inländische Arbeitssuchende, der „Spieleinsatz“ immer höher Verträge mit der EU, und es ging internationale Fachkräfte [email protected]. der wie ein Bürokratiemonster wird: So wie die Initiative formu- aufwärts. Abgesehen von der Fi- wiesen sind. Es gibt aber die Beklingt: Firmen, die Ausländer liert ist, geht es um das Schicksal nanzkrise sind wir seither auf ei- obachtung, von den Lohnzueinstellen, müssen nachweisen, der bilateralen Verträge mit der nem stabilen Wachstumspfad, wächsen dervergangenen 25 Jahdass es keine geeigneten Bewer- EU. Wenn man diese Abstim- diesen Zusammenhang bestrei- re hätten vor allem die oberen KURZ GEFASST ber aus der Schweiz gab. mung verliert, sind die Konse- tet heute meines Wissens kein Lohnbereiche profitiert, viele quenzen enorm. Aber immerhin ernsthafter Ökonom mehr. Auch Leute fühlen sich nicht mitgeDer Umsetzungsartikel belastet steht nun die Frage des Fortbe- wenn die Zahlen etwas zurück- nommen. Das erhöht den Druck. WINDKRAFT Genehmigung inYach steht weiter aus die Firmen weniger als ur- stands der Verträge ganz klar im gehen, bleibt die EU mit 53 ProDie Freiburger Ökostromgruppe will eine 1,8-Megawatt-Windsprünglich geplant. Anstatt Ab- Raum. Bei der Masseneinwande- zent auch unser mit Abstand Immer wieder ertönt der Vorkraftanlage in Elzach-Yach durch eine 4,2-Megawatt-Anlage lehnungen von Schweizer Be- rungsinitiative hat die SVP im- wichtigster Exportmarkt. wurf, die Schweizer Politik beuge ersetzen, die Verwaltung fordert nun aber „nochmals die werbern zu begründen, müssen mer behauptet, es gehe nicht um sich den Interessen der WirtÜberarbeitung einiger Passagen im Bereich Artenschutz“. Das diese nur noch der Arbeits- die Verträge. Und viele Leute, die Die Tendenz, „Volkeswillen“ geschaft. Nicht zuletzt, als die Reführe zu einer Verzögerung der Genehmigung, teilt die Ökostmarktbehörde gemeldet wer- für eine Begrenzung der Zuwangen gewählte Politiker auszugierung eine Kehrtwende bei der romgruppe mit und verweist auf die schon umfangreichen den. Ich stehe hinter dieser Um- derung stimmten, hatten nicht spielen und Zuwanderung zu Kürzung der Kontingente für eingereichten Untersuchungen. Der Standort sei einer der setzung und bin froh, dass man erkannt, was auf dem Spiel steht. begrenzen, hat halb Europa erNicht-EU-Arbeitnehmer machte. windhöffigsten in Baden-Württemberg. Die neue Windkraftes so gelöst hat und wir nun eine fasst. Liest man die „Basler Zeianlage würde eine Mehrfaches der Strommenge erzeugen, gesetzliche Grundlage haben, Ist der Automatismus „Begrentung“, wähnt man die Schweiz Ich sehe nicht, dass die WirtDS die Elzach-Yach verbraucht. mit der wir arbeiten können. zung der Freizügigkeit – Kündiam Rande eines Bürgerkriegs. schaft die Politik macht, aber gung aller bilateralen Verträge kluge Politik bezieht die WirtAber ein paar Vorstellungsgedurch die EU“ wirklich so klar? Um die Diskussion zu verstehen, schaft immer mit ein. Zu den SÜDWESTMETALL Sorgen wegen Protektionismus spräche werden kaum reichen, muss man sich die Verhältnisse Drittstaat-Kontingenten: Ich Der Arbeitgeberverband Südwestmetall damit politisch Ruhe einkehrt. Spätestens wenn die Freizügig- vor Augen führen. Wir hatten hatte nie ganz verstanden, wargeht mit gemischten Gefühlen ins neue keit tangiert ist, wird die EU die Jahre mit einer Nettozuwande- um Bern diese überhaupt abJahr. Geschäftsführer Stephan Wilcken (Foto) Nicht auf Dauer. Schon 2017 rote Linie aufzeigen. Die Verträ- rung von 80 000 Menschen. Auf senkt. Die Masseneinwandesieht trotz positiver Erwartungen der Ökosteht Rasa („Raus aus der Sack- ge sind ja keine Einzelverträge, Deutschland umgerechnet wä- rungsinitiative fordert eine Benomen schwer kalkulierbare Risiken durch gasse“, die Red.) zur Abstim- sondern ein Paket und nur als ren das 800 000. Die Frage, ob grenzung der Zuwanderung, den Brexit und in der weltweiten Sichermung, und nun sammelt auch solches kündbar. Aber die große das so weitergehen kann, hätte und genau die gibt es hier schon. heitslage. Insbesondere die globalen Tendie Aktion für eine unabhängige Unbekannte ist: Was wird die EU man sich vielleicht selbst schon Man sah in Bern das Ja zur MEI denzen zum Protektionismus machen ihm und neutrale Schweiz AUNS Un- tatsächlich machen? Blocher früher stellen sollen. Der Wider- offenbar als Auftrag, im eigenen Sorgen. „Eine Abschottung der eigenen terschriften für die Forderung, und die SVP haben immer darauf stand blieb aber immer recht Regelungsbereich auch etwas Wirtschaft gegen die Konkurrenz aus dem Ausland wäre für die bilateralen Verträge mit der gesetzt, dass sie diesen Schritt klein. beizutragen. Doch schon Mitte uns fatal, denn unsere Unternehmen sind stark im Weltmarkt EU zu kündigen. nicht gehen wird. Aber weil die 2016 konnten einzelne Firmen verflochten“, sagt Wilcken. Von der Bundesregierung fordert EU nicht nur Deutschland ist, bin Weil es ein Zuzug in den Arbeits- Stellen in der Schweiz nicht DS Wilcken bessere Investitionsbedingungen. Rasa will den Zuwanderungsich mir nicht so sicher, wie das markt war. mehr besetzen, das gab heftige paragraphen rückabwickeln. ausgehen würde. Die EU sitzt Diskussionen. Nun haben wir eieindeutig am längeren Hebel. Richtig, wobei ein Unbehagen nen Kompromiss gefunden. Wir entstanden ist, weil die Mieten müssen sehen: Große Firmen .'!.,-4 Was wäre der Worst Case? häufig gestiegen sind und es und Konzerne schreiben heute mehr Menschen in Bussen und Forschungsprojekte mit 30, 40 Mit einer Kündigung des GeBahnen gibt – Stichwort „Dichte- Leuten weltweit aus. Wenn die Dr. med. Joachim Grether samtpakets würde die Schweiz stress“. Entscheidend für die rela- Leute in der Schweiz wegen feh $-%470./ ihre Privilegien bei Zoll, Luft- tive Ruhe waren die flankieren- lender Kontingente nicht arbei& ,8438/08(838718/4844 fahrt und Marktzugang verlie- den Maßnahmen, die Druck auf ten dürfen, geht das Projekt wo#& ,8438/08(838718/4846 ren. Wir wären dann in der glei- die Schweizer Löhne durch Bil- anders hin. Bei einem Erfolg ist & 6'/,*-/',,!-1',,*-6',, chen Situation wie das UK nach ligarbeiter verhindern. Ohne die Wahrscheinlichkeit dann )& +#)' & 6'/,*-/',,!-1',,*-7',, & """'#)' dem Brexit: Es bräuchte bilatera- diese wäre die Zustimmung zur groß, dass neue Arbeitsplätze "& 6'/,*-/',, le Verträge mit jedem einzelnen Freizügigkeit längst weg. Schau- auch dort entstehen anstatt bei &6'/,*-/',,!-1',,*-6',, !! DAS GESPRÄCH FÜHRTE EU-Land, das ist aber kaum aus- en Sie nach Nordengland, dort uns. & 6',,*-/',, Ihr Praxis-Team RENÉ ZIPPERLEN zuhandeln in vernünftiger Zeit. gibt es inzwischen zahlreiche NACHRICHTEN 9 Der Sonntag · 1. Januar 2017 MISSHANDLUNG KURZ GEFASST BerlinerPolizei wehrt sich SPD BERLIN (DPA). Die Berliner Polizei hat den Vorwurf zurückgewiesen, einen nach dem Weihnachtsmarkt-Anschlag Festgenommenen misshandelt zu haben. „Das hat nicht den Hauch von Substanz“, sagte Sprecher Winfrid Wenzel am Freitag. „Der Mann ist definitiv von keinem Mitarbeiter misshandelt worden.“ Die Polizei sehe sich in ihrer Arbeit diskreditiert. „Das tut uns richtig weh.“ Der Mann, Navid B., war kurz nach dem Anschlag am 19. De- Die Politik des scheidenden US-Präsidenten Barack Obama sei für ihn nicht mehr maßgeblich, er setze auf FOTO: DPA zember auf den Weihnachts- dessen Nachfolger Donald Trump (links), sagte der russische Präsident Wladimir Putin. markt an der Gedächtniskirche festgenommen worden. Er kam schnell frei, weil er fälschlichverdächtigt wurde. Der mutmaßliche Attentäter Anis Amri wurde später in Italien erschossen. Verzicht auf Rache – Navid B. soll von Schlägen PUTIN berichtet haben setzt im Verhältnis zu USA schon jetzt auf Trump Moskau (AFP). Der russische Präsident Wladimir Putin verzichtet vorerst auf die Ausweisung von US-Diplomaten als Vergeltung für die diplomatischen Strafmaßnahmen der USA. Für ihn sei die Russland-Politik des künftigen US-Präsidenten Donald Trump maßgeblich, so Putin. – Die britische Zeitung The Guardian, die nach eigenen Angaben mit dem 24-Jährigen sprach, hatte über angebliche Schläge gegen den Festgenommenen berichtet. Wenzel zufolge sprach die Polizei nach der Veröffentlichung des Interviews am Freitag mit dem Pakistaner – mit Hilfe eines fachkundigen Dolmetschers. Navid B. habe in dem Gespräch betont, er sei weder geschlagen, misshandelt oder verletzt worden. Vielmehr habe er sich dankbar für die Unterstützung gezeigt. So seien eine neue Unterkunft und Kleidung organisiert worden. Zudem könne er jederzeit anrufen, wenn er sich bedroht sehen sollte. Zudem gebe es seit Tagen einen „sehr guten, wechselseitigen Kontakt“. Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland: „Es ist völlig ausgeschlossen, dass Beamte Verdächtige schlagen.“ Dem Guardian zufolge wollte der Pakistaner bekannter machen, dass er unschuldig sei. Demnach fürchte er in Deutschland um sein Leben. Zudem sei seine Familie in Pakistan von Sicherheitskräften kontaktiert worden, es habe Drohanrufe gegeben. Der Mann stammt aus der armen und unruhigen Provinz Baluchistan. In einer am Freitag in Moskau veröffentlichten Stellungnahme machte Putin klar, dass er sich bei der Gestaltung des Verhältnisses zu den USA nicht mehr an den Entscheidungen des scheidenden US-Präsidenten Barack Obama orientiert. Putin betonte zwar, dass sich Russland das „Recht auf Vergeltungsmaßnahmen“ für die Ausweisung von 35 russischen Diplomaten durch US-Präsident Barack Obama vorbehalte. Er fügte aber hinzu: „Unsere nächsten Schritte bei der Wiederherstellung der US-russischen Beziehungen werden wir auf Grundlage der Politik der Regierung von Präsident Donald Trump planen.“ Trump gilt als Russland-Freund und plant engere Beziehungen zum Kreml. Obama hatte am Vortag die Ausweisungen von 35 Geheimagenten verkündet und diese Maßnahme als Vergeltung für russische Cyber-Attacken zur Beein- flussung der Wahl in den USA bezeichnet. Diplomatischen Gepflogenheiten entsprechend hätte Russland nun „jeden Grund für eine vergleichbare Reaktion“, sagte Putin. Diesem Schritt Obamas, der einen Tiefpunkt im Verhältnis seiner Regierung zum Kreml markierte, folgte Putin aber demonstrativ nicht. „Wir werden amerikanischen Diplomaten keine Probleme machen, wir weisen niemanden aus.“ Statt auf eine Ausweisung von US-Diplomaten zu setzen, lud Putin „alle Kinder von in Russland akkreditierten US-Diplomaten“ ein, „die Neujahrs- und Weihnachtsfeiern im Kreml“ zu besuchen. Die aus den USA ausgewiesenen russischen Diplomaten könnten nun „die Feiertage mit Freunden und Verwandten in ihrem Vaterland verbringen“, fügte Putin hinzu. Der Schachzug des KremlChefs kam unerwartet, weil sein Außenminister Sergej Lawrow kurz zuvor gleichwertige Gegensanktionen vorgeschlagen hatte. Lawrow sprach davon, 35 US-Diplomaten zu unerwünschten Personen zu erklären und ihnen die Nutzungsrechte an zwei Immobilien in Moskau zu entziehen. Er hatte bei Vorstellung der Maßnahmen einschränkend hinzugefügt, dass das Präsidialamt die letzte Entscheidung darüber zu treffen habe. Der Streit um die russischen Hacker-Angriffe hatte für eisige Beziehungen zwischen Washington und Moskau gesorgt. Mit dem Amtsantritt des russlandfreundlichen Rechtspopulisten Trump am 20. Januar könnte allerdings eine Tauphase einsetzen. Darauf setzt auch der Kreml. Die von Obama verhängten Sanktionen hieß Trump am Donnerstag nicht gut: Es sei „Zeit für unser Land, zu größeren und wichtigeren Dingen überzugehen“, erklärte er. Er werde sich in der kommenden Woche „im Interesse unseres Landes“ mit Vertretern der US-Geheimdienste treffen, um sich über die „Fakten“ im Fall des möglichen Hackerangriffs aufklären zu lassen. Die US-Geheimdienste hatten schon längst deutlich gemacht, dass sie genügend Beweise für den russischen Angriff haben. In Washington fand Obamas Sanktionsankündigung auch bei Vertretern von Trumps Republikanern Beifall. Der Chef des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, bezeichnete sie als „überfällig“. Die republikanischen Senatoren John McCain und Lindsay Graham kündigten an, im Kongress auf noch schärfere Sanktionen gegen Moskau zu drängen. Die von Trump anvisierte Wende im Verhältnis zu Moskau könnte ihn in Konflikt mit den russlandkritischen Außenexperten seiner Partei bringen. Schulz wird angeblich nicht Kanzlerkandidat Nach Informationen des Spiegel hat der scheidende EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (Foto) gegenüber Parteimitgliedern zu erkennen gegeben, dass er nicht mehr damit rechne, Spitzenkandidat bei der Bundestagswahl 2017 zu werden. Die SPD habe einen Zeitplan zur Bestimmung des Kanzlerkandidaten vereinbart, sagte ein Sprecher von Schulz in Berlin, daher äußere sich Schulz nicht zu der spekulativen Berichterstattung. Die Sozialdemokraten wollen am 29. Januar verkünden, mit wem sie in den Wahlkampf gegen Angela Merkel (CDU) ziehen. Sigmar Gabriel hat als Parteichef das erste Zugriffsrecht. Schulz, der im Januar in die Bundespolitik wechseln will, hatte in Umfragen zuletzt deutlich höhere Zustimmungswerte als Gabriel erzielt. Er wird auch als möglicher Nachfolger von Frank-Walter Steinmeier als Außenminister gehandelt, wenn dieser am 12. Februar DPA zum Bundespräsidenten gewählt wird. KITA-PLÄTZE Jedes zehnte Kind geht leer aus Etwa jedes zehnte Kind unter drei Jahren bekommt in Deutschland keinen Kita-Platz. Derzeit fehlen bundesweit rund 228 000 Betreuungsplätze, wie aus einer unveröffentlichten Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht. Darüber hatte zuerst die Rheinische Post berichtet. Demnach finden Eltern von 10,4 Prozent aller Kinder, für die wegen der Erwerbstätigkeit der Eltern ein Bedarf besteht, keinen Betreuungsplatz in einer Kita oder bei einer Tagesmutter. Seit 2013 haben Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Doch viele sehen von einer Klage ab, weil sie nicht irgendeinen DPA Platz vom Jugendamt zugewiesen bekommen möchten. BILD-ZEITUNG Kai Diekmann verlässt Springer Nach 30 Jahren bei Axel Springer kehrt Bild-Herausgeber Kai Diekmann dem Verlag den Rücken. Diekmann scheide zum 31. Januar 2017 aus, teilte Springer am Freitag in Berlin mit. Der 52-Jährige beende seine Tätigkeit auf eigenen Wunsch und werde sich künftig anderen Aufgaben außerhalb des Unternehmens widmen. Diekmann war seit 1987 mit kurzen Unterbrechungen für das Unternehmen tätig. Springer-Chef Döpfner erklärte , es sei vor allem Diekmann zu verdanken, dass die Bild heute „Trendsetter des digitalen Journalismus“ AFP sei und „eine hochprofitable Multimediamarke“. Fluchtursachen bekämpfen Der Motor der Selbstständigkeit Help – Hilfe zur Selbsthilfe gründet und unterstützt Klein ! !helfen Sie Help! „Help – Hilfe zur Selbsthilfe unterstützt Fluchtursachen. Helfen Sie mit!“ Eva Brenner, Dipl.-Ing. für Innenarchitektur und TVModeratorin DA S W E T TE R 0° -4° Lahr Ettenheim 0° 6° Elzach Elz Rhe in -1° -4° isam Breisach a. Rh. Dre Emmendingen Waldkirch Freiburg Bad Krozingen Rheinfelden heute -1° 0 l/m² Niederschlag 10° 5° 0° 3° -2° -10° WaldshutTiengen Bad Säckingen morgen 6° 1 Titisee Lörrach Basel Im Nordwesten des Landes stark auffrischender Wind, dazu Wolken und vermehrt Regen. In den anderen Region teils längere Zeit neblig-trüb, teils sonnig. Minus 3 bis plus 5 Grad. Neustadt FELDBERG 1493 m 6° Schluchsee 2° Bonndorf St. Blasien 1° Schopfheim Weil a. Rh. -3° DEUTSCHLANDWETTER Zunächst bestimmt weiterhin ein kräftiges Hoch mit Zentrum über der Alpen das Wetter bei uns in Südbaden. Deswegen ist es, wie bereits in den vergangenen Tagen, in manchen Flusstälern längere Zeit neblig. Sonst scheint aber oft die Sonne. Bei Dauernebel bleibt es frostig, mit viel Sonnenschein erwarten uns einige Plusgrade. In der neuen Woche stellt sich die Wetterlage um. Wolken bringen ab und zu Regen oder Schnee, Schnee fällt teilweise sogar im Flachland. 3° -2° -1° -4° Müllheim Furtwangen REGIONALWETTER -1° -4° übermorgen 1° 3 1 0 l/m² g Niederschlag 3 l/m² Niederschlag „Help“ ist Mitglied im Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ Kiel 3° 0° Bremen Hamburg 6 12 18 0 6 12 18 Uhr Essen 0° -3° -3° -5° Köln Frankfurt Windstärken in den Kreisen in Beaufort 08:16/16:47Uhr 09:27/19:14Uhr Auf- und Untergangszeiten gelten für Freiburg Saarbrücken Stuttgart -1° -4° Freiburg www.help-ev.de 5° 2° 1° -1° Berlin Hannover -5° 1 Rostock Dresden Nürnberg 6 12 18 0 IBAN: DE47 3708 0040 0240 0030 00 Commerzbank Köln 0° -4° -1° -7° München 1° -3° NOTDIENSTE Polizeirevier Müllheim: 17 88-0 Feuerwehr/Rettungsdienst: 112 Krankentransporte: DRK 07631/1 92 22 Ärztlicher Bereitschaftsdienst 116 117 Apotheken-Notdienst-Infotelefon: Festnetz: 0800/0022833 (kostenfrei); Mobilfunk: 22833 (max. 0,69 €/Minute); Im Internet: mehr.bz/apotheken Tierärztlicher Notdienst: 0 76 31/3 65 36 Frauenhaus: 0 76 21/4 93 25 und 0761/3 10 72 Frauenhorizonte – gegen sexuelle Gewalt (Freiburg) Rund um die Uhr 0761/2 85 85 85, Basler Straße 8 Schwangerenberatung (Moses Projekt): 0800/0 06 67 37 (anonym) Telefonseelsorge: 08 00/1 11 01 11 Nummer gegen Kummer: Kinder- und Jugendtelefon, 08 00/1 11 03 33 Notdienst des Rechtsanwaltsvereins: 01 72/745 19 40 Stromstörung: 0 76 23/92 18 18 Gas- und Wasserversorgung: 0 76 21/4 02 30 01. Januar 2017 GENIESSEN STATT GUTER VORSÄTZE. GÖNNEN SIE SICH AUCH IN 2017 NUR DAS BESTE. MEIN LEBEN. MEIN LADEN. DIE HIEBER HIGHLIGHTS DER WOCHE FÜR SIE · GÜLTIG BIS ZUM 07. JANUAR 2017 4.99 Schweinehals ohne Knochen, für einen saftigen Braten oder als Steaks geschnitten, 1 kg 9.99 Irische Bugfilets hervorragend zum Braten geeignet, 1 kg 2.49 Fleischwurst im Ring, im Naturdarm mild geräuchert, 100 g 0.49 0.49 Maggi fix & frisch verschiedene Sorten, z. B. Bauern-Topf 39 g (100 g = € 1,26), Packung Schwarzwaldmilch Bioland Frische Bio Vollmilch 3.69 Melitta Kaffee verschiedene Sorten, vakuum gemahlen, 500-g-Packung (1 kg = € 7,38) 8.49 Lieler Vital + ACE CE Kiste mit 12 x 0,7-LFlaschen zzgl. Pfand (1 L = € 1,01) 99 3. Lieler Mineralwasser verschiedene Sorten, Kiste mit 12 x 0,7-L-Flaschen zzgl. Pfand (1 L = € 0,48) Rispentomaten aus Holland oder Tunesien, Klasse I, 1 kg 1.29 La Belle Tortenbrie Französischer Weichkäse aus Kuhmilch, mind. 50% Fett i. Tr., ein natürlich frischer, fruchtiger Brie mit besonders zart cremigem Schmelz, 100 g Kartoffel-Nuss-Stange 500-g-Stange (1 kg = 4,98) 2.99 0.77 Himbeeren aus Spanien oder Tunesien, Klasse I, 125-g-Schale (100 g = € 0,79) 0.99 1.77 Iglo MSC Backfischstäbchen 364 g (1 kg = € 4,86) und weitere Sorten, tiefgefroren, Packung Seelachsfilets gefangen im Nordostatlantik, festes Fleisch perfekt zum Braten, 100 g 0.88 1.99 Kitekat Katzennahrung verschiedene Sorten, 12 x 100-g-Multipackung (1 kg = € 1,66) 0.99 Active O2 Lemon 0,75-L-PET-Flasche zzgl. Pfand (1 L = € 1,17) und weitere Sorten 11.99 Clausthaler Classic Extra Herb Kiste mit 20 x 0,5-L-Flaschen zzgl. Pfand (1 L = € 1,20) AUFGRUND DES FEIERTAGES AM FREITAG, 06.01.2017 BLEIBEN UNSERE MÄRKTE GESCHLOSSEN. DIE BACKSTÄNDE HABEN AM FREITAG, 06.01. UND SONNTAG, 08.01.2017 GEÖFFNET. *Familien-Frühstückstüte 8-teilig, bestehend aus: 2 x Laugenknoten, 1 x Croissant, 1 x je Kartoffel-, Mehrkorn-, Mohn-, Sesam- und Kürbiskernbrötchen *nur gültig am Freitag, 06.01. und Sonntag, 08.01.2017. 3.50 Lasser Premium Pils oder Export Kiste mit 20 x 0,5-L-Flaschen zzgl. Pfand (1 L = € 1,50) Lasser Premium Pils Kiste mit 24 x 0,33-L-Flaschen zzgl. Pfand (1 L = € 1,96) Herausgeber: Hieber’s Frische Center KG, Kanderweg 21, 79589 Binzen. Alle Preise in €. Gültig für Woche 01 • Abgabe nur in haushaltsüblichen Mengen • Solange Vorrat reicht • Irrtum vorbehalten. Mehr Infos unter www.hieber.de oderHotline* unserer076 Hotline 7678 2100 / 9 68*Mo.-Fr.: 78 0007:30-18 Uhr Mehr Infos unter www.hieber.de oder unserer 21 / 9068 Sa.: 07:30-13 Uhr 14.99 15.49 2,99 Der Sonntag Jeden Sonntag 370.000 mal im Briefkasten. Hier könnte Ihre Anzeige stehen! Sport 1967 und die Popmusik David Bowie nimmt sein Debüt-Album auf, Jimi Hendrix (Foto: dpa) wird zum Gitarrengott: Das Jahr 1967 war ein besonderes für die PopmuSEITE 14 sik. Eine Rückschau auf 1.Januar2017 Eisenbichler verpasst Podest Frontmann Markus Eisenbichler schlug nach dem verpassten Podestplatz beim Tournee-Auftakt enttäuscht die Hände vors Gesicht, Weltmeister Severin Freund hakte die Traditionsveranstaltung sogar schon ab. Als der Österreicher Stefan Kraft im mit 25 500 Fans restlos gefüllten Hexenkessel von Oberstdorf ausgelassen seinen Auftaktsieg bei der 65. Vierschanzentournee bejubelte, standen die deutschen Skispringer abseits des Trubels. In einem spannenden Wettbewerb fehlten Eisenbichler als Sechster nur 3,1 Punkte zum erhofften Platz auf dem Podium. „Die Weite hat nicht gefehlt, aber ich muss besser landen. Das ärgert mich extrem - aber nur fünf Minuten. Jetzt heißt es weitermachen“, sagte der 25 Jahre alte Bundespolizist aus dem bayerischen Siegsdorf und richtete vor dem Neujahrsspringen sofort eine Kampfansage an die Konkurrenz. „Es ist noch nichts entschieden.“ Das sieht auch Bundestrainer Werner Schuster so: „Markus hat einen guten Wettkampf gemacht und ist weiter dabei. Es ist bitter, dass er über die Landung Plätze verloren hat. Die Jury hat das hart bestraft.“ Weniger zufrieden konnte er mit den Ergebnissen der anderen DSV-Adler sein: Richard Freitag als 14. und Andreas Wellinger auf Rang 15 waren schon weit weg von der Spitze. „Markus hatte heute keine Unterstützung aus dem Team. Er war der Einzige in der Spitzengruppe“, stellte Schuster enttäuscht fest. Eisenbichler, der auf 135 und 133,5 Me- STANDPUNKT V Starke Haltung in einem spannenden Wettbewerb: Stefan Kraft. ter flog, fährt mit knapp 15 Punkten Rückstand auf Kraft nach Garmisch-Partenkirchen. Der Tournee-Triumphator von 2015 setzte sich mit Weiten von 139 und 134,5 Metern vor DoppelOlympiasieger Kamil Stoch aus Polen durch, der auf 137 und 135 Meter kam. „Das ist unglaublich, einfach mega cool. Das ist einer meiner schönsten Tage“, frohlockte Kraft. Dritter wurde sein Landsmann Michael Hayböck, dahinter landete Mitfavorit Daniel Andre Tande aus Norwegen auf Rang vier. Topfavorit Domen Prevc zeigte im Allgäuer Hexenkessel dagegen Nerven und verspielte alle Chancen auf den Tournee-Triumph. Am Ende stand Rang 26 - mehr als 50 Punkte hinter Kraft. Für Weltmeister Freund, im Vorjahr Auftaktsieger in Oberstdorf und Gesamtzweiter der Tournee, erwies sich die Hypothek der langen Verletzungspause nach seiner Hüftoperation im Frühjahr wie befürchtet als zu groß. „Ich habe schon vorher gesagt, dass die Gesamtwertung in diesem Jahr kein Thema für mich ist. Es war klar, dass die Tournee zu früh kommt“, sagte Freund. – Freund wäre fast ausgeschieden – Fast wäre der Wettbewerb für den 28-Jährigen sogar nach dem ersten Durchgang beendet gewesen. Nach seiner verwackelten Landung auf 129 Meter hatte Freund Glück: Im deutschen K.o.-Duell gegen Lokalmatador Karl Geiger lag er trotz erheblicher Punktabzüge um 0,4 Zähler vorn und zog ins Finale ein. „Das war saublöd und extrem ärgerlich. Da habe ichviele Punk- FOTO: DPA te liegengelassen“, schimpfte Freund auf sich selbst. „Ich habe verkantet und dann fährt mir der Ski weg. Das sah dämlich aus“, schilderte der Gesamtzweite des Vorjahres seinen Fauxpas. Im Finale reichte es sogar nur zu 127 Metern - Platz 20. Noch mehr bangen im ersten Versuch musste Wellinger, der sein K.o.-Duell gegen den Tschechen Vojtech Stursa nach einem Sprung auf 127 Meter verlor. Als Lucky Loser erreichte der TeamOlympiasieger doch noch den zweiten Durchgang, in dem er sich auf 134,5 Meter steigerte. Mit einem Debakel endete der Auftakt für zwei Altstars. Der 44 Jahre alte Skisprung-Methusalem Noriaki Kasai aus Japan schied ebenso im ersten Durchgang aus wie Ex-Olympiasieger Simon Ammann. „Ich ärgere mich. Das war ein gebrauchter Tag“, sagte der Schweizer. 07631/18060 DAS SPORTJAHR 2016 VIERSCHANZENTOURNEE : Der Österreicher Stefan Kraft siegt in Oberstdorf Für die deutschen Skispringer haben sich die Hoffnungen auf einen gelungenen Start in die 65. Vierschanzentournee nicht erfüllt. Nur Markus Eisenbichler als Sechster überzeugt, ist aber dennoch enttäuscht. Der Österreicher Kraft fährt als Führender nach Garmisch. Weitere INFORMATIONEN unter Tel. Glänzende Siege in dunkleren Zeiten ielerorts kann die Torte setzten die man dieser TaHandballer mit dem gevernehmen, Europameistertitel 2016 sei ein „annus in Polen. horribilis“ gewesen. Weder der „politisch Doch was für politikorrekt“ pfeifende sche Entwicklungen Schiedsrichter Nicogelten mag, trifft auf la Rizzoli, der das TONI NACHBAR den Sport hierzuFussball-EM-Halblande keineswegs finale zwischen zu: Kein Schreckensjahr geht Frankreich und Deutschland zu Ende, sondern 366 Tage mit so lenkte, dass der „gewünschzahlreichen Erfolgen sind an te Sieger“ das Finale in Paris uns vorbeigeflogen. erreichte, noch das überraZwar reibt man sich im Bunschende Aus der Bayern im desinnenministerium sowie Champions-League-Halbfibeim Deutschen Olympischen nale gegen Atletico Madrid Sportbund immer noch die können ein durchweg posiAugen, wie es möglich sein tives Fazit wirklich entkräften. konnte, dass die die EuropäiDabei beachtete dieses bislang sche Union verlassenden Brinur Ergebnislisten. Wohin der ten in Rio de Janeiro zur Sport- Sport im vergangenen Jahr weltmacht Nummer zwei auf- allgemein ideell und ethisch stiegen, doch 17 Olympiasieger driftete, steht auf einem ansind auch für Deutschland deren Blatt und bietet den eine stolze Zahl. Die „reiche Stoff eher trauriger ÜberleErnte am Zuckerhut“ durchgungen. brach den Negativtrend, gegen 2017 liegt zwischen den Somden sich das wiedervereinigte merspielen in Brasilien sowie Land seit Barcelona 1992 verden Winterspielen im südkozweifelt und erfolglos stemm- reanischen Pyeongchang und te, zum ersten Mal. der Fussball-WM in Russland. 2016 war ein erfolgreiches Jahr Ein Jahr zum Atemholen ist für Angelique Kerber, die an es nicht: Weltmeisterschaften die Spitze der weiblichen Ten- im Handball, Eishockey oder nis-Hierarchie stürmte, und Leichtathletik sind unverden Rennfahrer Nico Rosberg, meidlich im Schatten der Poder als Formel-1-Weltmeister litik, die – Neujahrswunsch triumphierte. Die Kirsche auf – kürzer werden sollten. KURZ GEFASST FUSSBALL Bajramovic verlässt den Bahlinger SC Cheftrainer Zlatan Bajramovic (Foto) verlässt den Bahlinger SC. Der 37-jährige Ex-Profi, wechselt als Co-Trainer von Mirko Slomka zum Zweitligisten Karlsruher SC. „Es war eine schwere Entscheidung, weil ich mich in Bahlingen sehr wohl gefühlt habe“, sagte Bajramovic: „Letztlich ist es für mich aber die Chance, wieder in den Profibereich zurückzukehren.“ „Das ist schade, weil wir mit Zlatan einen Aufwärtstrend zu verzeichnen hatten“, sagte der Sportliche Leiter des Bahlinger SC, August Zügel: „Nun suchen wir mit Hochdruck einen passenden Nachfolger. Einfach wird das nicht. Aber bis zum Vorbereitungsbeginn am 16. Januar DS müssen wir einen präsentieren.“ Chinesen locken Cristiano Ronaldo mit 100 Millionen Der Berater des portugiesischen Nationalspielers schließt einen TRANSFER nach Asien jedoch kategorisch aus Mit einem astronomischen Angebot soll ein chinesischer Fußball-Club angeblich um Superstar Cristiano Ronaldo von Real Madrid werben. Im Raum stehe eine Ablösesumme von 300 Millionen Euro und ein Jahresgehalt von mehr als 100 Millionen, erklärte Ronaldos Berater Jorge Mendes im italienischen Ableger des TVSenders Sky Sports. Die Erfolgsaussichten für die vermeintliche Offerte sind jedoch gering. Mendes betonte, es sei unmöglich, den 31 Jahre alten Torjäger aus Portugal zu verpflichten. „Geld ist nicht alles. Real Madrid ist sein Leben“, sagte Ronaldo-Berater Mendes. Der chinesi- sche Markt sei ein neuer Markt. „Sie können eine Menge Spieler kaufen, aber noch einmal: Es ist unmöglich, sich um Ronaldo zu bemühen. Cristiano ist der beste Spieler der Welt und der Geschichte. Es ist normal, einige Angebote zu haben.“ Welcher Club das Angebot abgegeben haben soll, teilte Mendes nicht mit. Seine Firma hatte zuletzt Vorwürfe zurückgewiesen, Ronaldo habe mit Steuertricks mehrere Millionen Euro hinterzogen. Der Torjäger hatte mit Real in diesem Jahr die Champions League und die Club-WM sowie mit Portugal erstmals die Europameisterschaft gewonnen. Zu- Cristiano Ronaldo gewann 2016 mit Real Madrid die Champions FOTO: DPA letzt war er zum vierten Mal mit League und die Club-WM. dem Goldenen Ball bei der inzwischen Fifa-unabhängigen Weltfußballer-Wahl der Zeitschrift France Football geehrt worden. Der englische Star-Schiedsrichter Mark Clattenburg kann sich einen Wechsel ins Reich der Mitte dagegen gut vorstellen. „Wenn eine Gelegenheit kommt... Ich bin vertraglich an die Premier League gebunden, aber ich muss auch auf die längerfristige Karriereplanung schauen“, sagte der 41-Jährige der Nachrichtenagentur AP. Es liege derzeit kein Angebot auf dem Tisch, „aber wenn es eines gäbe, wäre es eine Überlegung wert“. Geld spiele dabei keine Rolle, es gehe darum, etwas komplett an- deres zu machen und einem Land wie China zu helfen, die Schiedsrichter-Standards anzuheben. Clattenburg ist einer der bekanntesten Schiedsrichter Englands. Im Sommer leitete er das EM-Finale zwischen Frankreich und Portugal sowie das Champions-League-Finale. Vor kurzem wurde er als Schiedsrichter des Jahres ausgezeichnet. Kürzlich war der Wechsel von Stürmer Carlos Tevez aus Argentinien nach China bekannt gegeben worden. Wie der Club Shanghai Shenhua mitteilte, verpflichtet er den 32-Jährigen für eine Ablösesumme von elf Millionen DPA Dollar von Boca Juniors. 12 SPORT Der Sonntag · 1. Januar 2017 Wenn 2017 wie 2016 wäre Der Fußball-Landesligist FC EMMENDINGEN sieht sich dank seiner Beharrlichkeit in der Jugendarbeit auf einem guten Weg Nicht überall wünscht man sich, dass das kommende Jahr wie das vergangene wird. Dem FC Emmendingen aber dürfte die zweite Jahreshälfte Vorbild für die Rückrunde sein. Nach Abstiegskampf im Frühjahr hat sich der Landesligist zum Topteam gemausert. JAKOB SCHÖNHAGEN Leicht außer Puste nimmt Dino Saggiomo den Hörer ab. Donnerstag nach Heiligabend, Kinderstimmen im Hintergrund: Die Post-Weihnachtstimmung zwischen den Jahren ist durch die Leitung spürbar. „Nach dem Trubel kommt jetzt Ruhe“, hofft der 42-Jährige leicht verschnupft. Ganz beamtentreu hat es die Familie im Urlaub erwischt. Gemäß dem Motto: Ein guter Beamterwird nur in der Ferienzeit krank. „Wir kränkeln alle“, gesteht der Familienvater und Berufsschullehrer für die Fächer Betriebs- und Volkswirtschaftslehre sowie Geschichte. Allzu lang kann die Nachfestgemütlichkeit nicht anhalten im Hause Saggiomo. Bereits morgen früh steht für den A-Lizenzinhaber wieder Fußball auf dem Programm: Hallenturnier in Herbolzheim mit seiner Landesligatruppe. Berufsbefreite Gemütlichkeit sucht man zwischen den Jahren bei Marcus Mädler vergeblich. Gelassen ist er trotzdem: Während Saggiomo die Familie pflegt, hat Mädler Mittagpause vom Bank-Berufsalltag. „Ich mag die Zeit vor dem Jahreswechsel“, wiegelt der Bankangestellte ab, „da haben die Kunden endlich richtig Zeit.“ Mädler ist eine Frohnatur, dessen Zuversicht man spürt. Beim FC Emmendingen ist Mädler stellvertretender Vorsitzender, verantwortlich für die Geschäftsführung und die Koordination der Junioren – dem Aushängeschild des Vereins. Jahrelang war der ehemalige Emmendinger Jugendspieler Jugendleiter im Verein. Seit fast acht Jahren ist er zweiter Vorsitzender. Er hat den Oberligaaufstieg der A-Junioren 2015 sowie den Abstieg im Folgejahr eng begleitet. Mädler kennt das Hauptproblem des Vereins wie kein Zwei- Engagierte Arbeit an der Elz: FCE-Trainer Dino Saggiomo. ter: Jahrelang produzierte der langjährige Oberligist FC Emmendingen technisch-taktisch versierte Jugendspieler am Fließband, schaute am Ende aber stets in die Röhre. Denn die talentierten Kicker qualifizierten sich mit ihren Auftritten im Elzstadion für höhere Aufgaben. Mit Antritt ihrer Aktivenlaufbahn endete für die Veranlagten stets die Emmendingen-Zeit. „Wir wollen trotzdem auf Jugendspieler setzen“, erklärt Mädler die Vereinsphilosophie. Unisono nennen Saggiomo und Mädler Verbandsligist Bötzingen als Negativbeispiel. Jahrelang verpflichtete man dort teuere Fußballer, dieses Jahr musste der Verein nach der Hinrunde aufgrund mangelnder Spieler jüngst zurückziehen. „Wir müssen mehr als nur finanzielle Aspekte bieten“, findet Saggiomo. Beständigkeit suchte man trotz des klaren Plans lange Zeit vergeblich beim Club an der Elz. Nach Jahren des Fahrstuhldaseins kickt die erste Mannschaft seit 2012 in der Landesliga. Zwei FOTO: SEEGER Jahre lang waren man im Niemandsland der Tabelle. 2014 wurde der FCE Siebter, ein Jahr später Neunter. Die Verantwortlichen suchten nach neuen Impulsen und holten 2015 mit Saggiomo einen ehemaligen Topspieler aus der Region, der damals die A-Junioren des ambitionierten Freiburger FC trainierte. Neue Impulse brachte Saggiomo zuhauf, vorerst aber nicht den Erfolg. „Das war ein schwieriges Jahr“, erinnert sich Mädler heute, anderthalb Jahre später. Haarscharf gelang Emmendingen im Frühsommer der Klassenerhalt. Der Vorstand ließ sich nicht beirren, bereits mitten im Abstiegskampf verkündete der FCE die Verlängerung mit Saggiomo und seinem Co-Trainer Tobias Heckhausen. Obwohl auch Renzo Düringer für eine Bank arbeitet, hat er frei. Erst morgen, wenn seine erste Mannschaft in Herbolzheim antritt, muss er wieder bei seinem Arbeitgeber in der Landeshauptstadt anrücken. Düringer kommt vom Joggen – Abarbeiten des Weihnachtsspecks. An der Hinrunde allerdings hat er wenig abzuarbeiten. Emmendingen spielt stark wie lange nicht. Nach 18 von 30 Spielen steht der FCE auf Rang vier. „Es läuft gut“, findet der erste Vorsitzende des 500 Mitglieder starken Vereins. Lediglich Ende September stotterten die Rotoren des Emmendinger Höhenflugs. Da holte die Saggiomo-Truppe aus vier Spielen nur einen Punkt. „Einziges Manko ist unsere Heimschwäche“, findet Düringer. Zu Hause holte sich die Emmendinger drei ihrer vier Niederlagen ab. – Göbel als Stürmer – Woher aber kommt das Emmendinger Hoch? „Eigentlich hatten wir vor der Saison drei Schlüsselspieler verloren“, sagt Düringer. Torhüter Sven Lissek zog es in die Regionalliga nach Neustrelitz, Abdou Jagne und Marvin Frommer zum Verbandsligisten Solvay Freiburg. Endlich einmal aber konnte der Verein auch eigene Jugendspieler halten. Mit den Defensivakteuren Eric Schmidt, Julius Faßbinder und Dardan Jashari sowie den Mittelfeldspieler Marco Anlicker und Stürmer Niklas Holderer beorderten die Verantwortlichen fünf Stammspieler der Oberligajunioren ins Landesligateam. „Anlicker, Holderer und Schmidt haben sich zu Stammspielern entwickelt“, freut sich Mädler. Ergänzt wurden die jungen Wilden durch die verbandsligaerfahrenen Marco Preuß und Tobias Göbel. Berufsschullehrer Göbel war bei Bötzingen, Solvay und Hausen jahrelang Innenverteidiger. Saggiomo beorderte den Abwehrkracher in den Sturm, wo er sechs Treffer markierte. „Das ist aufgegangen“, findet Saggiomo. Trotz dem starken vierten Platz laufen die Arbeiten im Hintergrund auf Hochtouren. „Wir wollen wieder eine zweite Mannschaft melden“, verspricht der Vorsitzende. Die Vereinsgebäude sind im vergangenen Jahr saniert worden. Eine Brauerei ersetzte den scheidenden Vorgänger, ebenfalls ein Bierhersteller, als Hauptsponsor. Der Verein erwirtschaftet schwarze Zahlen. „Der FC Emmendingen ist mehr als seine erste Mannschaft“, versichern Düringer und Mädler unabhängig voneinander. „Auch die gesellschaftliche Verantwortung ist uns wichtig“, sagt Düringer. In der Jugend betreut der Verein über 20 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. „Die erste Mannschaft ist natürlich das Aushängeschild“, weiß Mädler. Auch daher laufen mit den A-Junioren bereits die Gespräche für die kommende Saison. „Das ist ein Vabanquespiel“, erklärt Saggiomo „Je besser die Jugendspieler auftreten, desto mehr Angebote bekommen sie.“ Die talentierten Jungkicker in Emmendingen zu halten, bleibt weiterhin die größte Herausforderung. 2016 ist das dem Landesligisten gut gelungen. Und während für Marcus Mädler die Mittagspause zu Ende geht, Renzo Düringer sich nach der heißen Dusche sehnt und bei Dino Saggiomo die Kinder rufen, sind sie sich doch alle einig, die drei Macher des Emmendinger Erfolgs: 2017 darf da ähnlich werden. Ein „Wunderkind“ für RB Leipzig? Schon in der Winterpause könnte das französische Talent DAYOT UPAMECANO von Salzburg zum Bundesliga-Aufsteiger wechseln Dayot Upamecano gewann mit Frankreichs Junioren 2015 die EM, auf der UEFA-Homepage wurde er in der Rubrik „Europas Wunderkinder“ vorgestellt. Clubs wie Manchester United oder Juventus Turin wollten ihn schon vor anderthalb Jahren verpflichten. Upamecano ist sicher das, was in vielerlei Hinsicht als großes Talent bezeichnet wird. Innenverteidiger, 1,85 Meter groß, 83 Kilogramm schwer, seine Spielweise wird als dynamisch und aggressiv beschrieben. Wie gemacht für RB Leipzig, könnte man denken. Seit Wochen wird über einen Wechsel des Abwehrspielers zum Sensations-Aufsteiger der Fußball-Bundesliga spekuliert. Was nicht völlig verwundert: Damals, als sich Upamecano gegen deutlich renommiertere Vereine bei seinem Weggang Dynamisch und aggressiv: Dayot Upamecano. vom FC Valenciennes in der französischen zweiten Liga entschied, war der jetzige Leipziger RB-Sportdirektor Ralf Rangnick involviert. Denn der Nachwuchsspieler heuerte beim FC Red Bull Salzburg an, und Rangnick war damals auch dort Sportdirektor. – In Salzburg „geparkt“ – FOTO: DPA „Ich habe zu der Zeit viel mit meinem Anwalt, mit meiner Mutter und meinem Vater überlegt. Das vorrangige Ziel war es zu spielen“, erklärte Upamecano unlängst in einem Interview des Fachmagazins France Football. In 15 der bisher 20 Meisterschaftsspiele von Meister Salzburg kam er zum Einsatz. Wenn er direkt zu einem großen Verein gewechselt wäre, hätte er nicht so oft gespielt, vermutete Upamecano, der gleich bei seinem Debüt in der österreichischen Bundesliga im März dieses Jahres mit über 70 Prozent gewonnener Zweikämpfe überzeugte. Nach eigener Aussage ist sein Vertrag in Salzburg bis 2018 gültig. Erst recht für einen möglichen Wechsel von einem zum anderen RB-Verein dürfte das aber kein Hindernis sein. Er wäre ja auch nicht der erste, der von der Mozart- in die Bachstadt wechselt. Erst im Sommer waren Naby Keita und dann Verteidiger-Kollege Bernardo genau diesen Weg gegangenen. Ein weiterer Spieler in der Abwehr mit Einsatzmöglichkeit auch im defensiven Mittelfeld würde Leipzigs RB-Trainer Ralph Hasenhüttl mehr Möglichkeiten geben. In der ersten Saisonhälfte war er immer wieder gezwungen zu improvisieren, nachdem sich zunächst Lukas Klostermann das Kreuzband gerissen und dann auch noch Bernardo am Knie verletzt hatte. Die Leipziger Verantwortlichen machten ihre Strategie deutlich. „Es wird sicher nicht passieren, dass wir gezielt Spieler von auswärts holen, nur damit wir zwei mehr im Kader haben. Ich will aber nicht ausschließen, dass wenn ein Spieler in der Winterpause auf dem Transfermarkt schon zu haben wäre, den wir im Sommer sowieso gerne hätten, dass wir ihn dann nicht auch holen“, so Rangnick. Allerdings könnte sich der Kader auch verändern, wenn Spieler den Verein verlassen. Der Amerikaner Terrence Boyd, der Grieche Kyriakos Papadopoulos, der Ungar Zsolt Kalmár sowie Rani Khedira und der im Sommer 2015 für acht Millionen Euro vom SV Werder Bremen zur RBL gewechselte Davie Selke sind in DPA Leipzig nicht glücklich. EXTRA: RATHAUS ESCHBACH 13 Der Sonntag · 1. Januar 2017 Modernes Zentrum hinter alten Mauern Das ESCHBACHER CASTELL wurde zum Rathaus umgebaut – Historisches Gebäude vor dem Verfall gerettet D ie Dorfmitte Eschbachs hat mit dem frisch sanierten historischen Castell einen neuen Mittelpunkt erhalten. In den historischen Mauern hat seit wenigen Wochen die Gemeindeverwaltung ein neues Zuhause gefunden. Im Erdgeschoss, wo einst eine Gastwirtschaft untergebracht war, wird ein neuer Bürgertreff installiert. Der Kostenrahmen von 1,6 Millionen Euro wie auch der Zeitplan wurden übrigens eingehalten. Die Gemeinde erhielt aus verschiedenen Fördertöpfen rund eine Million Euro zur Unterstützung. Viele Jahre wurde um das Umbauprojekt gerungen, jetzt war es soweit: Die Rathausmannschaft konnte vor wenigen Tagen aus den beengten Verhältnissen des bisherigen Rathauses ausziehen und sich in den neuen Räumen niederlassen. Das „historische Castell“ wird nun für die Dorfgemeinschaft mit seinen neuen Funktionen ein wichtiger Anlaufpunkt und soll sich entsprechend der Ankündigung des amtierenden Bürgermeisters Mario Schlafke zu einem modernen Bürgerzentrum entwickeln. Das heißt: neueste Technik zur Bearbeitung sämtlicher Verwaltungsvorgänge, ein barrierefreier Zugang, Raum für Veranstaltungen an einem zentralen Standort im Dorf. Das Castell wurde erstmals 1327 als brennender Wehrturm urkundlich erwähnt. Seither wurde angebaut, umgebaut und es wurden ihm ganz unterschiedliche Funktionen zugeordnet. Beinahe unrühmlich hätte das jüngste Kapitel geendet, als das Haus von 1987 bis 1998 leer stand und langsamverfiel. Der Statiker und Bauingenieur Klaus Hoffmann, ein erfahrener Investor in Sachen historische Bauten, kaufte das Ge- Im frisch sanierten Castell hat auch der Bürgermeister ein neues Büro bekommen. FOTOS: VOLKER MÜNCH bäude, sanierte es und sorgte für den Erhalt, bevor die Gemeinde das Castell zurückgekauft und zum heutigen Zweck weiterentwickelt hat. Besonders der imposante und einmalige Dachstuhl hatte es früheren Eigentümern und heutigen Fachleuten angetan. Der riesige Dachstuhl übernimmt, sobald 2017 der zweite Bauabschnitt abgeschlossen ist, mit einem eingeschobenen transparenten Raum eine neue Funktion: Dort wird künftig der Gemeinderat tagen oder es werden Veranstaltungen stattfinden. „Es war eine verantwortungsvolle Aufgabe. Man spürt die große Herausforderung für die historische Substanz“, betonte der Architekt Mario Eggen. Es sei gelungen, mit Blick auf den Denkmalschutz und die heutigen Anforderungen an ein modernes Gebäude vernünftige Kompromisse zu finden. MPS Entwurf Planung BaulEitung Statik & SiGeKo NAFZ-INGENIEURE ELEKTROPLANUNG DIPL. ING. 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Er war der einzige Musikjournalist, der Cashs legendäres Folsom-Prison-Konzert vor Ort mitverfolgen durfte, und er war der letzte, der Cash und seine Frau June kurzvor ihrem Tod interviewte. Entstanden ist ein Meisterwerk von fast 850 Seiten, bei dem man in jedem Kapitel Hilburns bemerkenswerte Nähe zu dem Musiker spürt (Übersetzung von Henning Dedekind und Werner Roller). Alle Höhen und Tiefen dieses ungewöhnlichen Lebens werden eingefangen und eingeordnet. Ein Leben zwischen Licht und Schatten, Schmerz und Glück, Drogensumpf und religiöser Erleuchtung. Wohltuend ist dabei, dass Hilburn niemals sensationsheischend schreibt, sondern einfühlsam informiert und hochkarätige Weggefährten zu Wort kommen lässt. Viele Episoden dieses Achterbahnlebens berühren zutiefst, angefangen bei Cashs tragischer Kindheit in ärmlichen Verhältnissen, dessen Ereignisse – insbesondere als er als Zwölfjähriger miterlebte, wie sein Bruder Jack von einer Kreissäge tödlich verletzt wurde – er nie überwand. Später: Erst kometenhafter Aufstieg, dann Tabletten- und Alko- holsucht und Entziehungskuren. Mit einem Mal Musiker von gestern, der nicht mehr recht auf die Spur finden wollte – bis zu seiner künstlerischen Wiederauferstehung Mitte der 90er: Die mit Produzent Rick Rubin entstandenen Alben machten Cash nicht nur wieder zu einem relevanten Künstler und erschlossen ihm eine neue Generation, sondern zementierten auch sein musikalisches Vermächtnis. Zu dieser Zeit lebte der von vielen Krankheiten gepeinigte Cash schon als Schmerzensmann, dessen körperlichem Verfall jeder zusehen und hören konnte. Es ist Hilburns vielleicht beeindruckendstes Kapitel. Cash durchlitt zum Schluss Höllenqualen, aber er war noch nicht fertig und kämpfte sich zurück ins Studio. Rick Rubin und Jesus spielten dabei beide eine große Rolle. Nach dem Lesen der letzten Kapitel sieht man das ohnehin bewegende Video zu „Hurt“ nochmals mit anderen Augen. Nach den 850 Seiten wird klar, wie sehr Amerika einen wie Cash brauchen könnte. Er verband nicht nur die Generationen, sondern auch die politischen Lager. Wie kein anderer nahm er eine gesellschaftspolitische Vermittlerrolle ein. Er besang nicht nur Amerika, er war die Stimme Amerikas. Hilburns tiefschürfende Biografie zeigt uns den ganzen Cash. Monumental. Düster. Hoffnungsvoll. SVEN MEYER > ROBERT HILBURN, „Johnny Cash. Die Biografie“, Berlin Verlag, 34 Euro. „Schwanensee“ im Konzerthaus ZU DEN GROSSEN ZEITLOSEN KLASSIKERN des Balletts zählt die märchenhafte „Schwanensee“-Geschichte von der verzauberten Prinzessin Odette mit der Musik von Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Das Staatliche Russische Ballett unter Leitung von Wjatscheslaw Gordejew, welches mit „Schwanensee“ am nächsten Freitag, 6. Januar, um 16 Uhr im Konzerthaus in Freiburg gastiert, setzt in seinem Gastauftritt auf eine „traditionelle Aufführungspraxis mit Reinheit der Linien und der Bilder sowie einer gewissen Formenstrenge, gepaart mit wundervollen Kostümen und märchenhaften Bühnenbildern“. Zugleich sollen die Künstler aber Raum erhalten, das Stück zu interpretieren. Karteninformationen gibt es unter www.bz-ticket.de/karten oder FOTO: ZVG unter der Telefonnummer 0761 / 496 88 88. Ein Jahr, das happy, friedlich und bunt daherkam: „Blumenkinder“ auf einer Wiese in San Francisco 1967. Ein Geist, der noch lebt Alles so schön bunt damals: 2017 ist der 50. Jahrestag eines wilden Popjahres zu feiern: 1967 Die Zeiten mögen härter werden, auch unübersichtlicher. Ein bisschen was zu feiern gibt es doch. Das für die Popmusik fantastische Jahr 1967 jährt sich zum 50. Mal. Damals debütierte David Bowie, damals veröffentlichten The Beatles ihr bestes Album. Ein paar Musikstile sowie der Beruf „Gitarrengott“ wurden auch erfunden. PASCAL CAMES Ein lässiger Typ kommt auf die Bühne, fackelt ein Rockfeuerwerk ab und zum Schluss auch die Gitarre. Aus lauter Verzerrung wird Musik. Auf der anderen Seite des Atlantiks nölt eine Band Songs von Sadomaso, Strichern und Heroin. In England haben sich derweilvier Typen im Studio verkrochen, experimentieren mit Sounds und Aufnahmetechniken, dirigieren ein Orchester, schreiben großartige Songs und – alle sagen es – erarbeiten sich das beste Album der Musik überhaupt. Wir schreiben 1967, der schwarze Jimi Hendrix wird ein Superstar der Weißen, Velvet Underground „erfinden“ Noise und The Beatles sind mit „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ auf dem Zenit ihres Schaffens. Wenn es einen Big Bang des Pop gab, dann damals. Der Musikjournalist Ernst Hofacker (Ex-Musikexpress, ExRolling Stone) schreibt in seinem gerade erschienenen Buch „1967 – Als Pop unsere Welt für immer veränderte“ von einem „Urknall des Pop“. So viel „Change“ sei bis dahin noch nie gewesen, meint Hofacker, Jahrgang 1959, zu wissen. Was war los? Schon 1965/66 war dank Beatles, Rolling Stones, Beach Boys, Byrds und anderen mehr als nur „Yeah! Yeah! Yeah!“. In San Francisco entstand die Ein Schwarzer wird zu einem Superstar der Weißen: „Gitarrengott“ Jimi FOTO: DPA Hendrix. Hippie-Kultur, junge Menschen mit langen Haaren trafen sich in Parks, spielten Gitarre, rauchten Gras und schluckten LSD. Sie träumten in Farbe von einer friedlichen und besseren Welt. Für einen Moment pfiff der American Way of Life auf die Dollars. The Beatles als wohl immer noch größte und wichtigste Band der Pop-Geschichte sind als der Fixpunkt in dieser Geschichte zu sehen. Angetrieben von Konkurrenz (Beach Boys) und eigener Hybris (Paul McCartney) und beflügelt von Gras gingen die Fab Four ins Studio und bastelten ihr Meisterwerk. McCartney ließ sich von abenteuerlichen Bandnamen wie Big Brother and the Holding Company zu Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band inspirieren, eine von „love, peace & understanding“ angetriebene Army of Love in bunten Fantasie-Uniformen zierte das Albumcover. Auch andere Musiker waren so frei. Pink Floyd probierten LSD und Lightshow und wurden zu den Vätern des Prog-Rock, Bob Dylan und The Band spielten uralte Songs und erfanden Americana. 1967 hing irgendwie alles mit allem zusammen. Nur zwei „Worte sind zu Labels geworden, Ideale zu Slogans und Kunst zur Werbung“, zitiert er aus der ersten Ausgabe des Rolling Stone, auch ein Kind von 1967. Mit ein Grund für das außergewöhnliche Standing von 1967 sind nicht nur technische Neuerungen, die Schallplatte als anerkanntes Leitmedium, neue Musik und neue Stars, sondern auch dass dieses Jahr happy, friedlich und bunt daherkam. Danach wurde es konfrontativer: In Kalifornien regierte mit Ronald Reagan ein erzkonservativer ExSchauspieler, die Hoffnungen für ein friedliches Miteinander, Martin Luther King jr. und Robert „Bobby“ Kennedy wurden 1968 ermordet. Alle Blumen der Freiheit, egal ob im Osten oder im Westen, wurden abrasiert respektive kommerzialisiert. Was bleibt vom Sommer der Liebe? Die Musikstile, die damals „erfunden“ wurden, gibt es heute noch. Ja wie bei einer irrwitzig rasanten Zellteilung hat man längst den Überblick verloren, was wo auf der Welt gerade gespielt wird. Es scheint aber, dass einiges von 1967 sich aufzulösen beginnt. Die Gitarre ist nicht mehr ganz so das bestimmende Instrument der Rockmusik, das Album wird von Downloads und Streaming abgelöst. Festivals erscheinen da noch wie Inseln des peace, love & understanding, sind aber zum Eldorado des Kapitalismus verkommen. 1967 dauert dennoch immer noch an. Ernst Hofacker etwa verweist auf Retro-Trends und Musicals, in denen die klassische Popmusik alter Tage fortlebt. Den Geist von 1967, „die Welt besser machen“, hält er für zeitlos aktuell, auch wenn manche das für „Blödsinn“ und „uncool“ halten. Die Sehnsucht bleibt. Tage nach der Veröffentlichung von „Sgt. Peppers“ spielte Jimi Hendrix schon den Titelsong live nach. Auf dem MontereyFestival wurde der Moog-Synthesizer vorgestellt, ohne den Prog-Rock nicht möglich gewesen wäre. Durch Monterey wurden die schwarzen Otis Redding und Jimi Hendrix auch bei weißen Amerikanern Stars. Dank Hendrix wissen wir auch, was ein „Gitarrengott“ ist, dank Eric Clapton und Cream wissen wir, was man für ein „Powertrio“ braucht, nämlich Gitarre, Bass, Schlagzeug. Ernst Hofacker blickt in seinem Buch noch ein bisschen tiefer und hat bei seinen Recherchen noch ein paar Dinge mehr ausgegraben. So gab es vor dem legendären Monterey-Pop-Festival vom 16. bis 18. Juni 1967 noch ein anderes Festival, das KRFC Fantasy Fair und Magic Mountain Festival nördlich von San Francisco, das fast genauso gut besetzt war. Warum ist das eine als weltbekannter Vorläufer von Woodstock bekannt geworden und das andere in Vergessenheit geraten? Die Antwort: Das eine > ERNST HOFACKER, 1967 – Als wurde gefilmt, das andere nicht. Pop unsere Welt für immer verän„Hast du keinen Film, hast du derte, 272 Seiten, Reclam, 34,95 kein Ereignis“, sagt Hofacker. Euro. KULTUR IN DER REGION 15 Der Sonntag · 1. Januar 2017 Zornige Affen und bewährte Spinnenkräfte Jede Menge pompöse Spektakel mit Spezialeffekten, aber auch Filme über Jackie Kennedy und Karl Marx: Was im KINO 2017 läuft Josef Hader als arbeitsloser Musikkritiker, August Diehl als Karl Marx, jede Menge Action und diverse Fortsetzungen von Erfolgsfilmen: Was uns im Jahr 2017 im Kino so alles erwartet. DIETER OSSWALD Das Fantasy-Genre regt traditionell die Profit-Fantasien der Traumfabrik an. So setzt Hollywood auch im kommenden Kinojahr 2017 massiv auf pompöse Spektakel mit Spezialeffekten. Deren Budgets fallen astronomisch aus, die globale Verwertung rechnet sich freilich fast immer, erst recht bei einem vertrauten Figurenkabinett. Zu den beliebten Klassikern zählen zornige Affen. So erlebt King Kong in „Kong: Skull Island“ (Start am 9.März) eine Runderneuerung, derweil sich intelligente Primaten in „War for the Planet of the Apes“ (3. August) wiederum ein kämpferisches Stelldichein geben. Auf bewährte Spinnenkräfte im Kampf gegen die Bösen setzt einmal mehr ein kostümierter Comic-Held in „Spider-Man: Homecoming“ (6. Juli.), derweil Tom Cruise unheimliche Begegnungen mit der „Mumie“ (20. Juli) erlebt. Die dicken Science-FictionBrummer fehlen gleichfalls nicht. Altmeister Ridley Scott lässt seinen Kult-Klassiker aufleben und schickt in „Alien: Covenant“ (24. August) abermals Sigourney Weaver ins letzte Gefecht mit den Außerirdischen. Mit mittlerweile 67 Jahren fühlt sich die charismatische Leinwand-Ikone ungebrochen abenteuerlustig und wirft anschließend in der Fortsetzung des Mega-Blockbusters „Avatar“ (Kinostart wohl erst im Jahr 2018) erneut den Hut in den Ring. Während der endlose „Krieg der Sterne“ im kommenden Weihnachtsspektakel in die nunmehr achte Runde geht, „Star Wars: Episode VIII“ (14. Dezem- „Lammbock“ (links Marie Zielcke und Moritz Bleibtreu) kommt 2017 als „Lommbock“ zurück, Sigourney Weaver (rechts) kämpft im neuen Jahr noch einmal gegen Aliens und wird FOTOS: ZVG;SENATOR FILM/AFP auch in der Fortsetzung von Avatar wieder mitspielen. ber), schickt der französische Film-Tycoon Luc Besson mit „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ (20. Juli) ein 170 Millionen Dollar teures ZeitreisenSpektakel als europäische Antwort in das von Hollywood dominierte Fantasy-Rennen. Dort setzt man ansonsten gern auf das Gesetz der Serie, ganz egal ob bei Kinderspielzeug oder SadoMaso-Toys für Erwachsene. In „The Lego Batman Movie“ (9. Februar) werfen sich die niedlich unbeholfenen Plastik-Helden mit Cleverness in die Schlacht, in „Fifty Shades of Grey – Gefährliche Liebe“ geht die lüsterne Wiedervereinigung von Dakota Johnson und Jamie Dornan nach der Bestseller-Trilogie in die nächste Runde und dürfte in Baumärkten erneut für Nachfrage an Kabelbindern, Seil und Klebeband sorgen. Business as usual der ziemlich einträglichen Art versprechen die Fortsetzungen des dröhnenden Auto-Action-Abenteuers „Fast & Furious 8“ (13. April) sowie des spaßigen SeeräuberSpektakels „Pirates of the Carib- bean: Salazars Rache“ (25. Mai). Die Realverfilmung des DisneyKlassikers „Die Schöne und das Biest“ (16. März) mit Emma Watson, Ewan McGregor und Emma Thompson dürfte die Kassen derweil ebenso problemlos klingeln lassen wie die LeinwandVersion der TV-Kultserie „Baywatch“ (11. Mai), bei der David Hasselhoff, 64, mit einem Gastauftritt dabei ist. Vielversprechend präsentiert sich im kommenden Jahr die Kunstabteilung von Hollywood. Martin Scorsese schickt in „Silence“ (2. Februar) zwei JesuitenPriester im 17. Jahrhundert nach Japan. Warren Beatty inszeniert sich in „Regeln spielen keine Rolle“ (6. April) als berüchtigter Milliardär Howard Hughes, der einem jungen Pärchen einen Strich durch das Liebesglück macht. Natalie Portman gibt im Biopic „Jackie“ (26. Januar) die trauernde Witwe nach dem Attentat auf John F. Kennedy. Stefan Konarske spielt 2017 Friedrich Engels, August Diehl (rechts) Karl FOTO: ZVG/KRIS DEWITTE;NEUE VISIONEN FILMVERLEIH Marx. KREUZWORTRÄTSEL Sportstätte chines. Schattenboxen kurz: Alphabet Gaststätteninhaber strecken, spannen Schmet- Dateiendung terTextlingsart für dateien Zeichen veredelte für SteinNatrium kohle ein Mineral Bauern- Zeichen hof in für den USA Lutetium kastrierter Masthahn Mahlzeit Westeuropäerin 11 Kf.: Tennisbund US-Autor † (E. Allan) 10 flüchtig überprüfen ugs.: nicht lässig Zeichen für Zinn (Stannum) feste Ummantelung unnachgiebig Milieu mit best. Lebensformen best. Artikel (4. Fall) Teil des Fußes Kfz-Z. Kolumbien 1 Fluss durch Innsbruck Babyspeise ungefähr längliche Vertiefung 3 Seemannsbekleidung Kriechtierunterordnung ausgesucht, exquisit 3 5 6 7 8 Tierprodukt KREBS Leben, Existenz 6 persönl. Fürwort, 1. Person Singular 8 chines. Frucht m. rauer Schale 5 4 Liebe: Sie entdecken immer wieder völlig neue Facetten an Ihrem Partner. Beruf: Achten Sie vermehrt auf die Gestik und Mimik Ihres Kollegen. Allgemein: Es zeigt sich, dass Ihre Strategie genau richtig ist. frühere russ. Raumstation ® vorher, früher 9 10 11 Liebe: Sich klar und verbindlich auszudrücken, fällt Ihnen jetzt leicht. Beruf: In stressigen Momenten müssen Sie einen kühlen Kopf bewahren. Allgemein: Eine Kontosanierung wird erfolgreich abgeschlossen. LÖWE alter Name Thailands von Wasser umgebenes Land 2 4 Unterarmknochen Nachtvogel Liebe: Setzen Sie nicht für ein Abenteuer Ihre Partnerschaft aufs Spiel. Beruf: Gegen die Trägheit in der Firma helfen jetzt neue Impulse. Allgemein: Auch für dringende Angelegenheiten finden Sie Lösungen. ZWILLINGE 1 Freund von Harry Potter (Vorname) kurz für: an das männl. Nachkomme fast eine Melodie ertönen lassen WIDDER Liebe: Ihre Aufmerksamkeit kommt an und stößt garantiert auf Gegenliebe. Beruf: Sie werden aktiv und bekommen die Chance, sich zu beweisen. Allgemein: Halten Sie sich zurzeit nicht nur an schnelle Erfolge. 9 Fahrgast IHR HOROSKOP VOM 1. BIS 7. JANUAR STIER aufwärts zustegern gesehen hender Nachlass 7 abweichend unterer Gesichtsteil span.: Rotwein (Kurzw.) Mixgetränk mit Ei span.: Dorf Schwertwal schenden Pizza-Kreationen aufwartet. Wie glänzend Geschäfte mit einem gewinnenden Lachen funktionieren, war 1979 Thema der TV-Serie „Timm Thaler“, die zum Straßenfeger geriet. Nun erlebt der Kinderbuch-Klassiker von James Krüss eine Neuverfilmung durch Andreas Dresen (2. Februar). Zu den weiteren Literatur-Adaptionen gehören „Jugend ohne Gott“ (16. März) nach dem Klassiker von Ödön von Horváth sowie „Die schönen Tage von Aranjuez“ (26. Januar), wo Wim Wenders das liebesplaudernde Bühnenstück seines Freundes Peter Handke in 3-D verfilmt. Last not least erobern Revolutionäre die Leinwand. In „Der junge Karl Marx“ (2. Februar) gibt August Diehl den 26-jährigen Titelhelden, der anno 1844 im französischen Exil auf den jungen Fabrikantensohn Friedrich Engels trifft, mit dem er die „Pariser Manuskripte“ verfasst, jenes Werk, aus dem später das „Kommunistische Manifest“ entstehen wird. WENN STERNE REDEN KÖNNTEN obenauf (engl., 2 Wörter) 2 Wort des Einwandes Auch das Musical erlebt sein Revival: Im schwer Oscar-verdächtigen „La La Land“ (12. Januar) singen und tanzen Emma Stone und Ryan Gosling gegen die Ungerechtigkeiten des Lebens an, um schließlich die große Liebe zu finden. Im deutschen Kino setzt man derweil vor allem auf Komödie. Erfolgs-Comedian Carolin Kebekus gibt in „Schatz, nimm Du sie!“ (16. Februar) eine geschiedene Mutter, die die beiden gemeinsamen Kinder dem widerwilligen Ex-Gatten unterjubeln will. Ausnahme-Kabarettist Josef Hader spielt in seinem Regie-Debüt „Die wilde Maus“ (9. März) einen arbeitslosen Musikkritiker, der sein Glück als Betreiber einer Achterbahn versucht. Michael „Bully“ Herbig verlegt seine populären TV-Sketche mit „Bullyparade – Der Film“ (20. Juli) auf die Leinwand. Gleichfalls eine Neuauflage erlebt die mit Kultstatus versehene Kifferkomödie „Lammbock“, die nach 15 Jahren mit „Lommbock“ (23. März) ihre Fortsetzung findet, in der Moritz Bleibtreu abermals mit berau- s1813-0892 Lösung vom vergangenen Sonntag: ZUGNUMMER Liebe: Anhänger dervergnüglichen Lebensart kommen ganz auf ihre Kosten. Beruf: Sie geben vielen das Gefühl, von Ihnen bevormundet zu werden. Allgemein: Ein Projekt nicht mit blindem Ehrgeiz vorantreiben. JUNGFRAU Liebe: Verwechseln Sie Ihre innere Unruhe nicht mit wilder Leidenschaft. Beruf: Alles geht Ihnen leicht von der Hand und Sie ernten viel Lob. Allgemein: Geben Sie nicht auf, wenn Sie sich im Recht fühlen. WAAGE Liebe: Ruhig einmal nachgeben und auf die Wünsche des Partners eingehen. Beruf: Ihr Einsatz wird belohnt und zieht weitere Erfolge nach sich. Allgemein: Bald schon dürften sich Missverständnisse auflösen. SKORPION Liebe: Wer sich die Freude durch Misstrauen verdirbt, ist selbst schuld. Beruf: Endlich können Sie in Ihrer Freizeit das tun, was Sie wollen. Allgemein: Eventuell steht ein unvermutetes Wiedersehen bevor. SCHÜTZE Liebe: Sympathie ist keine Kopfsache, sondern eine Herzensangelegenheit! Beruf: Es besteht augenblicklich die Gefahr, sich zu überanstrengen. Allgemein: Die finanzielle Situation wird leider angespannter. STEINBOCK Liebe: Lassen Sie Ihren Charme spielen und nicht Ihren kritischen Geist. Beruf: Folgen Sie bei Ihren Entscheidungen Ihrem Gerechtigkeitssinn. Allgemein: Ihre Finanzlage muss sorgfältiger überdacht werden. WASSERMANN Liebe: Aufgepasst! Ohne gegenseitiges Vertrauen geht absolut gar nichts. Beruf: Gute Einfälle gilt es, auch geschickt an den Mann zu bringen. Allgemein: Ein Angebot besser von allen Seiten gut beleuchten. FISCHE Liebe: Sie wissen genau, wann sich Ihr Charme am besten einsetzen lässt. Beruf: Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, um Verträge abzuschließen. Allgemein: Mars könnte Sie zu voreiligen Reaktionen verleiten. 16 KULTUR IN DER REGION Der Sonntag · 1. Januar 2017 Spaghetti hat mehr Kraft bekommen Schlangenfrau im Freiburger Zirkus CIRCOLO Sein Gesicht auf dem Boden liegend hinter den eigenen Schuhen verstecken? Doch, das geht. Zumindest für Anaelle Molinario, die noch bis zum 7. Januar mit ihrer Kontorsions-Nummer im Weihnachtszirkus Circolo in Freiburg zu sehen ist. Es tutweh, es schmerzt so richtig körperlich beim Zusehen. Dabei sitzen wir recht entspannt in der Loge einer Zirkusmanege, inmitten voller begeisterter Kinder, die vor Vergnügen laut schreien. Oder sind es auch bei ihnen Ausrufe des Schmerzes? Diejenige, die diese ganzen Gefühle auslöst, heißt Anaelle Molinario und ist nur wenige Meter weit entfernt. Gerade hat sie ihren Kopf zwischen den eigenen Beinen hindurchgesteckt, reibt sich jetzt ein wenig mit den beiden großen Zehen am Hals und macht ein Gesicht, als ob ihr das Ganze selbst nicht ganz geheuer wäre. Und wo ist jetzt noch einmal vorne und wo ist hinten? Eine Frage, die sich in den letzten Minuten das eine oder andere Mal stellte. Anaelle Molinario ist 29 Jahre alt, kommt aus Paris und betreibt Kontorsion. Der Volksmund würde sie eine Schlangenfrau nennen, der Begriff Kontorsion (lateinisch contortio „Drehung, Windung“) steht eben für die ganzen unmöglichen Positionen, die Molinario nacheinander und scheinbar mühelos einnimmt. Das Besondere am Auftritt von Molinario ist auch der Humor, mit dem sie die Sache angeht. Ihr Lachen erweckt mitunter den Eindruck, dass sie das eigene Können, zu dem neben körperlichen Voraussetzungen zumindest in den Anfängen eine ganze Menge Übung gehört haben dürfte, selbst noch erstaunt. Zu dieser Komik gehört auch, dass Anaelle Molinario für das letzte Drittel ihrer Nummer Thibaut Lezervant als Partner hinzunimmt. Lezervant ist eigentlich Jongleur, hat vor vier Jahren schon einmal mit Molinario zusammengearbeitet, jetzt stehen sie wieder gemeinsam auf der Bühne. Lezervant ist so etwas wie der dumme August. Wenn er der auf dem Boden liegenden Molinario aufhelfen will, sorgt er damit nur für neuerliche merkwürdige Verrenkungen. Hat er ihr jetzt nicht doch etwas gebrochen? Nein, am Ende befindet sich dann doch jedes Körperteil dort, wo es auch hingehört. Wenige Minuten später sitzt Molinario zum Gespräch im Vorzelt. Und bekommt Fragen gestellt, die sie wohl nicht zum ersten Mal hört. Braucht es da besonderer Knochen, um solche Verrenkungen zu machen? Nein, der Orthopäde habe nichts Besorgniserregendes feststellen können. Und es komme auch eher auf die Sehnen und Bänder an. Aber tut das nicht weh? „Am Anfang schon“, lacht sie. Später sei vor allem das richtige Atmen noch das größte Problem bei der Kontorsion. „Weil der ganze Körper so gepresst wird.“ Wie kam sie zur Kontorsion? Hat sie etwa schon in der Schule die Klassenkameraden mit ihren Verrenkungen erschreckt? Nein, bis auf ein wenig Gymnastik war da lange Zeit nichts. Bis Anaelle Molinario im Alter von 20 Jahren bei einem Freiwilligendienst in Berlin eine ukrainische Kontorsionskünstlerin traf, bei der sie Yoga und Dehnübungen machte. Die hat entdeckt, welche Beweglichkeit in Molinario steckt. Mit „spaghetti“ beginnt die EMail-Adresse, die Anaelle Molinario beim Abschied den Besuchern von der Zeitung in die Hand drückt, um auch ein Exemplar des Artikels über sie zu erhalten. Weil sie so beweglich ist? „Nicht ganz“, muss die 29-Jährige einräumen. „Den Namen hat mir eine Kontorsions-Lehrerin gegeben. Weil mein Körper schon damals so flexibel war, ich aber keine Kraft hatte. Wie Spaghetti eben. Das ist jetzt aber besser geworden.“ OTTO SCHNEKENBURGER > CIRCOLO, Freiburgs Weihnachtszirkus, Messe Freiburg, zahlreiche Vorstellungen noch bis zum 7. Januar, spielfrei am 1. und 2. Januar, weitere Informationen unter www.circolo-freiburg.de Karteninformationen auch unter Telefon 0761/496 88 88. Und wo ist bitte jetzt noch mal vorne? Anaelle Molinario bei ihrer NumFOTO: OSC mer im Freiburger Weihnachtszirkus. Stars in Freiburg im kommenden Jahr: die Ehrlich Brothers und Geiger David Garret. FOTOS: ZVG Herbie, Udo und Rembrandt Was das Jahr 2017 an KULTURELLEN VERANSTALTUNGEN anzubieten hat Kulturell ist das neue Jahr 2017 für die Region nicht mehr die ganz große Wundertüte. Dafür sorgen schon die langen Vorlaufzeiten, die Veranstaltungen gerade im Bereich Popmusik mittlerweile haben. Ein Überblick über Termine, die feststehen. sikfestival 2017 (5. bis 23. Juli) sind dabei nicht gerade seltene Gäste der Stadt: Allen voran betrifft das Dieter Thomas Kuhn, der zwei Auftritte hat (eventuell noch Restkarten beim Start des Vorverkaufs am ZMF-Stand). Aber auch Konstantin Wecker, Helge Schneider, Caro Emerald oder die Sportfreunde Stiller kommen nicht das erste Mal an den Mundenhof. Ein Coup ist den Machern mit der Verpflichtung von Herbie Hancock gelungen, zudem steht ein Auftritt von Michael Mittermaier fest. Auch außerhalb der Stadt, am Tunisee, steigt 2017 am 15. und 16. Juli für die Anhänger von Elektronischer Musik die „Sea You“-Party, zu deren musikalischen Gästen Alle Farben, Gestört aber Geil und Lexi & K-Paul gehören. Der Ex-Reamonn-Sänger Rea Garvey und Andreas Bourani („Auf uns“) sind für I EM Music bereits bestätigt, zum Open Air im (Kur-)Park in Bad Krozingen werden 2017 ExSupertramp-Sänger Roger Hodgson, Hansi Hinterseer, Max Giesinger und Klaus Doldinger mit Passport und Max Mutzke erwartet. Max Giesinger kommt mit Band auch schon zum Freiburger Festival der Brauerei Ganter vom 27. bis zum 29. April, zu dem auch Maxim & Maeckes und Stefanie Heinzmann eingeladen sind. Interessant verspricht im Jahr 2017 das musikalische Pro- gramm der Messe Foire aux Vins (27. Juli bis 6. August) in Colmar zu werden. Als Star der Konzertreihe steht bereits der ehemalige Police-Sänger Sting (Konzert ausverkauft) fest. Außerdem werden die Pixies erwartet, das Programm ist erst teilweise bekannt. Zum Lörracher „Stimmen“-Festival werden ZZ Top (21. Juli), Beginner (23. Juli) und Lambchop (30. Juli) erwartet. – Opern von Händel ter werden mit „Geächtet“, einem Stück von Ayad Akhtar, anhand aufgeklärter Karrieristen im vermeintlich politisch korrekten Fahrwasser brisante Themen der postmodernen Gesellschaft diskutiert (Premiere am 8. März). Ebenfalls im Wallgraben: „Plastik“ von Marius von Mayenburg (Premiere im Mai), eine „Edelboulevard-Komödie“, in der der Autor unter anderem die Mischung von Fremdenfeindlichkeit und verdruckster Deutschtümelei, Glutenunverträglichkeit und Hygienefimmel auf die Schippe nimmt. Und das Theater im Marienbad studiert eine Inszenierung von Herman Melvilles Roman „Moby Dick“ ein. In Sachen Literatur hat es gleich der Januar in sich: Erst wird die Freiburger Autorin Ingeborg Gleichauf ihr Buch „Poesie und Gewalt“ über das Leben von Gudrun Ensslin vorstellen (17. Januar), einen Tag später spricht der Literaturwissenschaftler und Dylan-Experte Heinrich Detering über Bob Dylans Songs und Poesie. Und am 24. Januar kommt mit Navid Kermani der Mann, der 2015 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhielt, um sein Werk „Sozusagen Paris“ in Freiburg vorzustellen. Gemeinsame Sache werden ab dem 27. Mai die beiden städtischen Museen Museum Natur und Mensch und Museum für Neue Kunst mit Ausstellungen über den Tod machen. Ab dem 28. Oktober sind im Augustinermuseum unter dem Titel „Von Macht und Ohnmacht“ 100 Radierungen von Rembrandt zu sehen, die den niederländischen Künstler als genauen Beobachter des menschlichen Körpers zeigen. Einen letzten Höhepunkt des Freiburger Museumsjahres wird dann die Ausstellung „Im Laboratorium der Moderne. Hölzel und sein Kreis“ bilden, welche vom 25. November 2017 bis zum 18. März 2018 im Museum für Neue Kunst gezeigt wird. Die Ausstellung widmet sich Adolf von Hölzel, einem der Pioniere moderner Kunst in Deutschland, und auch seinen Schülern und erinnert so auch daran, dass schon im September 1916 eine Ausstellung des sogenannten Hölzelkreises im Kunstverein in OSC Freiburg zu sehen war. Einige größere Namen des Mainund Massenet – stream-Pop kommen 2017 auf Eine „Oper über die Spätfolgen Kurzbesuch in den Breisgau. Die der Kreuzzüge“ nennt Ludger HipHopper K.I.Z. schon in knapp Vollmer sein neues Musiktheazwei Wochen, am 14. Januar, die ter-Werk, das das Theater FreiSchweizer Hardrocker Gotthard burg bei ihm und der Librettistin auf ihrer 25th Anniversary Tour Tina Hartmann in Auftrag gegeam 19. Februar, Annett Louisan ben hat und das am 14, Januar am 13. März. Santiano gastieren Premiere feiert. Die nächste gromit ihrem Mix aus Schlager, Folk ße Opern-Premiere folgt am 11. und Seemannsliedern am 12. Februar mit Georg Friedrich April (fast ausverkauft), David Händels „Julius Cäsar in ÄgypGarrett am 26. April, „Weltretter“ ten“. Ein ambitionierter TheaterTim Benzko kommt am 12. Mai, abend von acht internationalen die kanadische Rockband Billy Künstlerteams ist „Eurotopia“ Talent beehrt Freiburg am 22. Ju(Premiere am 4. März). Und mit li, Liedermacher Reinhard Mey „Cendrillon oder der gläserne am 13. Oktober, Ina Müller auf ihSchuh“, der Oper von Jules Masrer „Juhu-Tour“ am 3. November senet, wird vom 8. April an auch und der Schweizer Musiker Sedie weltberühmte Geschichte ven am 21. November. von Aschenputtel in Freiburg zu „Keine Panik“ will Udo Lindensehen sein. berg aufkommen lassen, wenn Kafkas „Der Bau“ und Shakeer am 14. Juni in der Sick-Arena speares „Hamlet“ hat sich das aufschlägt. Das „Guitar Event of Theater der Immoralisten als the Year“ soll Joe Bonamassas nächste Projekte vorgenommen. Gastspiel am 16. Mai werden, als Im Freiburger Wallgraben-Thea„Party des Jahres“ bezeichnet der Veranstalter gar „Das große Schlagerfest 2017“ welches Florian Silbereisen am 2. Mai präsentieren wird. Auch abseits der Musik erwartet Freiburg 2017 Gäste, die die zu Neujahr aufgrund eines Sponsoren-Wechsels in Sick-Arena umgetaufte derzeitige Rothaus-Arena füllen sollen, das deutsche Magier-Duo Ehrlich Brothers etwa mit gleich zwei ihrer aufwendigen Bühnenshows am 26. und 27. Januar, die erste ist schon fast ausverkauft. Oder Carolin Kebekus am 28. April und Bülent Ceylan am 15. Dezember. Noch im Januar gibt es in der Messe die Kulturbörse, zugleich beginnt an verschiedenen Orten das Grenzenlos-Festival mit Leo Bassi, Arnulf Rating und vielen anderen. Viel kann der Musikfan bereits über den Open-Air-KonzertSommer 2017 in der Region in Erfahrung bringen. Die schon be- 100 Radierungen von Rembrandt sind vom 28. Oktober 2017 an im Au- > KARTENINFOS zu vielen VeranFOTOS: ZVG staltungen unter 0761/496 88 88. kannten Namen für das Zeltmu- gustinermuseum zu sehen. DREI GÄNGE 17 Der Sonntag · 1. Januar 2017 Strudel am Kamin ÜBERM TELLERRAND BLACK FOREST GINGER Fruchtig und scharf Kaffeestunde im Hotel SCHWARZMATT in Badenweiler mit Rezepten von Hermine Bareiss S In einen Sessel am Kamin fallen und bei einem Stück Kuchen nach Traditionsrezepten von Hermine Bareiss die Zeit vergessen: Das kann man in der gemütlichen Hotelhalle des Schwarzmatt in Badenweiler. Unbedingt probieren sollten Besucher den Milchrahmstrudel. KATJA RUSSHARDT In einer großen, gusseisernen Form steht er seit dreißig Jahren täglich zur Kaffeestunde frisch auf dem Buffet: Milchrahmstrudel nach dem Rezept von Großmutter Hermine Bareiss. Auch inmitten von verführerischer Konkurrenz wie Schwarzwälder Kirsch, Käse-Kirsch und ApfelStreusel lenkt das hauchzarte Gebäck die Blicke der Kaffeegäste auf sich. Man muss einfach, kann nicht anders, als ein Stück zu bestellen, das dann in Gesellschaft von warmer Vanillesauce und Kirschen an den Tisch gebracht wird. Der steht in der Landhauslounge im Relais & Châteaux Hotel Schwarzmatt in Badenweiler, einem 1973 erbauten Haus im Besitz der Familie Mast-Bareiss. Geschäftsführern Rona Mast ist eine Nichte des bekannten Hoteliers Hermann Bareiss in Baiersbronn im Nordschwarzwald, Hermine Bareiss ist ihre Großmutter. „Hermine war eine resolute Frau, die genau wusste, was sie wollte. Bei allem, was sie in Bewegung brachte, hatte sie ein glückliches Händchen“, erinnert sich Rona Mast und erzählt, dass ihre 1996 verstorbene Großmutter die Kuchen- und Tortenproduktion im Stammhaus in Baiersbronn nach eigenen Rezepten bis zuletzt wachsam im Auge behielt und, wenn nötig, die Dicke eines Mürbteigbodens oder „zu bollige Streusel“ tadelte. Exakt sein, beim Streuselmachen stets mit kalten Händen arbeiten – Hermines Anweisungen hat die Nichte verinnerlicht. Wer das Schwarzmatt am Wochenende besucht, bekommt sein Stück von der Chefin persönlich geschnitten, die dort regelmäßig Drei Generationen auf einem Bild: Geschäftsführerin Rona Mast (vorne links) mit ihrem Mann, dem Bad Bellinger Bürgermeister Karl-Eugen Engler (dahinter), Mutter Heidemarie Bareiss (rechts) und LebensgeFOTO: ZVG fährte Karl-Theodor Wagenpfeil sowie den Kindern Anna-Lena und Jakob. am Kuchenbuffet steht. Im DreiSterne-Restaurant ihres Onkels Hermann Bareiss in Baiersbronn folgt der hauseigene Patissier ebenfalls noch immer den bewährten Backanweisungen der berühmten Großmutter. In Badenweiler zieht es nicht nur Hotelgäste zur Kaffeestunde ab 14 Uhr in die mit gemütlichen Sesseln ausgestattete Hotelhalle, wo im Winter ein Kamin neben der Bar für behagliche Wärme sorgt: „Unsere Hotelhalle mit den großen Fenstern und Blick in den Garten war schon immer auch für Besucher von außen geöffnet. Wir haben viele Gäste aus der Region, aber auch solche, die weite Anfahrten haben und nur zum Kuchenessen und einen Spaziergang oder anschließenden Thermenbesuch aus Frankreich und der Schweiz kommen“, erklärt Rona Mast. In Hotelatmosphäre Kaffee zu trinken, sei eben etwas Besonderes. Ganz junge Pärchen seien unter den Gästen, Freundinnen, Familien, aber auch Ruhesuchende, die den Nachmittag am Kaffeetisch ungestört mit einem Buch verbringen wollen. In der Winterzeit bereitet das noch mehr Vergnügen, denn im bequemen Sessel kann man im Schwarzmatt wunderbar die Zeit vergessen und findet sich bei anbrechender Dunkelheit unterm künstlichen Sternenhimmel aus einer Vielzahl von kleinen Lampen an der Hallendecke wieder. Dann hat man hat die Wahl: nach Hause gehen, an der Bar noch einen Wein trinken oder ins Restaurant wechseln, in dem der junge Küchenchef Oliver Mewes das Zepter führt. Auch er ist ein Band zum Nordschwarzwälder Hotel des Onkels: Mewes hat im Drei-Sterne-Restaurant Bareiss bei Claus-Peter Lumpp gelernt und im Schwarzmatt eine kreative Küche etabliert, die neben französischen Elementen mediterran und regional ausgerichtet ist. Abends kann man die Schwarzmatt-Chefin und gelernte Hotel- und Restaurantfachfrau Rona Mast im Service sehen. > KAFFEESTUNDE im Relais & Châteaux Hotel Schwarzmatt der Familie Mast-Bareiss, Schwarzmattstraße 6a, Badenweiler-Therme, täglich von 14 bis 17.30 Uhr, am Wochenende empfiehlt sich eine Tischreservierung. Kontakt: www.schwarzmatt.de; Telefon 076 32/8 20 10. REZEPT MILCHRAHMSTRUDEL Für 8 Personen benötigt man ein bis zwei Packungen Strudelteig und die folgende Quarkmasse: 150 g Zucker mit 375 g flüssiger Butter und das Eigelb von 6 mittelgroßen Eiern schaumig schlagen. 1 500 g Quark, 450 g Sauerrahm, 150 g Mehl und 75 g Vanillezucker hinzufügen und unterrühren. Das Eiweiß von 6 mittelgroßen Eiern mit 50 g Zucker steifschlagen und unterheben. Zuletzt eine Handvoll Rosinen dazugeben. Eine Auflaufform mit drei Lagen Strudelteig auslegen, wobei der Teig nach jeder Lage mit etwas Butter eingepinselt wird. Dann die Quarkmasse auf den Teig geben und diesen wiederum mit drei Schichten, jeweils mit Butter bepinselten, Strudelteig abdecken. 60 Minuten bei 180 Grad Oberhitze und 240 Grad Unterhitze oder 200 Grad Umluft backen. Mit Vanillesauce und Kirschragout servieren. TJA charf riechen sie beide. Die „Black Forest Ginger Lemonade“ schmeckt fruchtigerfrischend, hat eine leichte Ingwernote und eine dezente Schärfe im Abgang. Viel herber, intensiver und entsprechend schärfer, so wie ein klassisches alkoholfreies IngwerBier, kommt der „Black Forest Ginger Intense“ daher. Ein besonderer Trinkgenuss sind sie alle beide – und eine Neuheit in ausgewählten Geschäften, Kneipen oder Restaurants in der Region. Auch wenn wieder einmal der Schwarzwald als Namensgeber herhalten muss, verzichten die Macher immerhin beim Design der Flaschen auf den Bollenhut (allerdings nicht auf der Homepage). Die Etiketten sind schlicht und elegant gehalten und werden von einer goldenen Axt dominiert. Diese steht für Schärfe und Waldarbeit, das Gold für den Ingwer. Der Ingwer beziehungsweise dessen Verarbeitung ist das Besondere am „Black Forest Ginger“, wie die beiden Frauen vom Kaiserstuhl betonen, die ihn 2014 kreiert haben, selbst aber anonym bleiben möchten. Über die Black Forest Ginger GmbH & Co. KG mit Sitz in Endingen vertreiben sie ihn bislang vor allem nach Asien, aber auch nach Österreich, in die Benelux-Länder und die Schweiz sowie zuletzt auch immer mehr an Kunden in Deutschland. Die biozertifizierten und qualitativ hochwertigen Knollen beziehen sie von einem Bauern aus Übersee, den sie kennen. Der Ingwer wird direkt ans Weingut Weber in Ettenheim geliefert, wo er auch gepresst wird und wo die beiden Frauen mit ihren Mitstreitern die Getränke selbst abfüllen. Neben dem frisch gepressten Saft verwenden sie Schwarzwälder Quellwasser, Bio-Limetten und Bio-Zucker. Auf Aromastoffe verzichten sie. Übrigens: Vor dem Öffnen sollte man die Flasche auf den Kopf stellen, da sich der Ingwer am Boden abSUSANNE MAERZ setzt. > BLACK FOREST GINGER gibt es zum Beispiel in Freiburg bei „Memories“ im Bursengang, in der Cocktailbar One Trick Pony, Oberlinden 8, und dem Irish Pub O’Kellys, Milchstraße 1, sowie in Merkles Restaurant in Endingen. Info: www.blackforestginger.com QUERBEET SCHAUINSLAND Notschrei lädt zum Wintersport Keine Schnee weit und breit, die Lifte stehen still … Im ganzen Schwarzwald? Nein: Am Notschrei auf dem Schauinsland liegen stellenweise bis zu 30 Zentimeter Schnee, das 85 Meter lange Förderband ist in Betrieb, Ski- und Snowboardkurse finden statt. „Wir haben vergleichsweise gute Schneebedingungen“, sagt der Leiter der dortigen Schneesportschule Schauinsland, Georg Rees: „Maschinelle Beschneiung aus mehreren Schneekanonen und Schneelanzen sowie die geschützte Lage machen die Hänge einzigartig schneesicher.“ Passend dazu erhielt das am 25. Dezember am Notschrei eröffnete Restaurant den Namen „Gletscher-Stube“. Kurse und Kontakt unter: www.schneesportDS schule-schauinsland.de In einem anderen Licht Ausflugstipp: Die Ausstellung DIE KERZE im Museum Frieder Burda in Baden-Baden widmet sich mit großer Kunst einem profanen Gegenstand Wie so oft werden Ausstellungen, die unter einem bestimmten Thema stehen, zur Schatzkiste für Kunstfreunde: Jeff Koons, Max Beckmann, Karin Kneffel und viele andere werden derzeit in Baden-Baden ausgestellt. „Die Kerze“ heißt die bunte, abwechslungsreiche Ausstellung, die einen altgedienten Gebrauchsgegenstand in einem anderen Licht erscheinen lässt. Dass Musiker und bildende Künstler eine einträgliche Verbindung eingehen, ist seit 1967 gängig. Damals malte Andy Warhol für die New Yorker Band The Velvet Underground eine Banane und dieses Bild wurde zur Ikone. Die New Yorker Noise-Rock Band Sonic Youth wählten für ihre Schallplatte „Daydream Nation“ (1988) ein Bild von Gerhard Richter. Ob nun der Baden-Badener Kunstmäzen und -Sammler Frieder Burda (Jahrgang 1936) gerne gitarrenlastige Rockmusik à la Sonic Youth hört, sei mal dahin gestellt, dass er ein „Fan“ von Gerhard Richter ist, weiß man. „Das Bild ’Kerze’ von Gerhard Richter gehört zu den Ikonen meiner Sammlung“, erklärte Frieder Burda im Vorfeld, es wurde zur Inspiration zu dieser Ausstellung, die perfekt in die dunkle Jahreszeit passt, wo zu jeder Gelegenheit eine Kerze angezündet wird. Durch den heimeligen Charakter, die Haptik, den schönen Schein sowie die Symbolik bleibt sie quasi alternativlos. Im Erdgeschoss des Museums, dort, wo die Bilder am meisten Raum bekommen, zeigt sich, wie sehr die Kerze in der Kunst eingeschlagen hat. Ein großes Bild zeigt einen knackigen Moment der Leidenschaft, im Vordergrund brennt eine Kerze, dahinter sind Mann und Frau beim Liebesspiel. Das Bild hat seinen Effekt durch das allzu Offensichtliche, das auch noch in den kräftigsten Farben gemalt ist. Im gleichen Raum stehen auch brennende Kerzen auf dem Boden. Was hat es damit auf sich? Die Installation „teleportiert“ stammt von Alicja Kwade, hier offene Fenster, man würde sie sofort schließen wollen, damit kein Lufthauch dieses gemalte Stillleben ausbläst. Solche Gegensätze und auch Ergänzungen finden sich häufig. Im Untergeschoss gibt es dann noch eine Installation („One Candle“, 1989) von Nam June Paik, dem Begründer der Video- und Medienkunst. Hier beleuchten grotesk große Lichtmaschinen eine Kerze und verändern dabei deren Licht. Nebenan läuft derweil eine kurzweilige Filmcollage rund um die Kerze. Grablichter als Wer hätte gedacht, dass ein bissheitere Pop-Art – chen Wachs mit einem brennenWie sehr es in dieser Schau aus- den Docht einmal so im Rameinander geht, wird durch die Fo- penlicht steht? PASCAL CAMES tografie von Thomas Demand (Tribute, 2011) deutlich. Die zahl- > DIE KERZE Ausstellung bis 29. reichen roten Grableuchten mit Januar im Museum Frieder Burda, Zetteln lassen auf einen trauri- Lichtentaler Allee 8b, Baden-Bagen Anlass schließen, trotzdem den. Öffnungszeiten: Dienstag bis wirkt das Bild wie heitere Pop- Sonntag 10 bis 18 Uhr, an allen FeiArt. Bei Gerhard Richters „Kerze“ ertagen geöffnet. Künstlerge(1982) lässt sich dagegen der Mo- spräch mit Karin Kneffel am Donment der Besinnlichkeit nicht nerstag, 19. Januar, 19 Uhr, Eintritt leugnen. Hätte dieses Museum 15 Euro. Zu den ausgestellten Künstlern muss man nicht viel erzählen, Pablo Picasso ist genauso darunter wie Max Beckmann. Von den deutschen Malerfürsten sind Markus Lüpertz, A. R. Penck, Georg Baselitz und Jörg Immendorff vertreten. Jeff Koons nimmt die Kerze für Kritik am sexualisierten Konsum. Die von Frieder Burda sehr geschätzte Karin Kneffel hat wie Gerhard Richter auch eine Serie zum Thema gemalt. – Eine Ikone: Gerhard Richters „Kerze“. spiegeln sich die Kerzen in den gegenüberliegenden Wänden. Spiegelungen gibt es häufig zu sehen, zum Beispiel, wenn der FOTO: MUSEUM FRIEDER BURDA Betrachter auf hochglänzende Fotografien schaut, und dabei sich, die anderen Besucher sowie die Kunstwerke gegenüber sieht. 18 ANZEIGEN Der Sonntag · 1. Januar 2017 STELLENANGEBOTE Mit einem breiten Spektrum an Beratungs- und Bildungsleistungen unterstützen wir unsere Mitglieder und setzen uns als moderne Selbstverwaltung für die Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen für unsere Handwerksbetriebe ein. An diesem Auftrag können Sie mitwirken. Wir suchen als Nachfolgeregelung in der Gewerbe Akademie am Standort Schopfheim zum schnellstmöglichen Termin den/die E+V · Schopfheim · Hauptstraße 48 · Tel. 07622-674290 · Altgold-Ankauf Wir suchen per sofort nach Müllheim eine gelernte Schmuckfachverkäuferin (w/m) in Teil- oder Vollzeit. Schriftliche Bewerbung mit Lichtbild gerne nach 79650 Schopfheim, Hauptstr. 48 oder per E-Mail an: [email protected] Ausbildungsmeister/in im Schreiner-Handwerk in Teilzeit 50 % Die Arbeitszeit erfolgt in wöchentlichen Unterrichtsblöcken in Vollzeit. 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Bitte senden Sie Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen, unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung (p.a.) bis zum 13. Januar 2017 an die Handwerkskammer Freiburg, Personal, Bismarckallee 6, 79098 Freiburg oder per Mail an: [email protected] Wir suchen Sie, engagierte und zuverlässige Im Dezernat Soziales & Jugend sind zum 01.03.2017 zwei Vollzeitstellen als Bildungskoordinator/-innen für ein kommunales Bildungsmanagement für Neuzugewanderte zu besetzen. Ihr Aufgabengebiet umfasst u.a. die Entwicklung und Erprobung von Kooperationsund Steuerungsstrukturen, Vernetzung und Koordination der im Landkreis vorhandenen Angebote sowie Ermittlung fehlender Angebote für die Integration der Zielgruppe „Neuzugewanderte“ Ihre Qualifikation: Fach- oder Hochschulstudium im Bereich Sozial-, Politik- oder Erziehungswissenschaften oder eine vergleichbare Ausbildung Diplom-Sozialpädagoge/-in oder Bachelor of Arts – Soziale Arbeit zu besetzen. Die einzelfall- und gemeinwesenorientierte Sozialarbeit umfasst u.a. die Beratung in erzieherischen, familiären und sozialen Fragen, das Einleiten von Maßnahmen zum Schutz junger Menschen sowie die Beratung zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten Im Fachbereich Jugend & Familie ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Teilzeitstelle (70 %) als Sachbearbeiter/-in im Bereich Wirtschaftliche Jugendhilfe zu besetzen. Ihr Aufgabengebiet umfasst u. a. die kostenrechtliche Abwicklung der Leistungen der Jugendhilfe, Prüfen und Durchsetzen von Kostenerstattungs- und Ersatzansprüchen sowie Ermitteln, Festsetzen und Einziehen von Kostenbeiträgen Interesse? Details zur Ausschreibung finden Sie auf unserer Homepage unter www.loerrach-landkreis.de/karriere oder scannen Sie einfach den QR-Code. Wir freuen uns auf Ihre Online-Bewerbung. 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KG (Gläubiger-Identifikationsnummer: DE28ZZZ00000054367) Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der Badischer Verlag GmbH & Co. KG auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Meine Mandatsreferenznummer entnehme ich meinem Kontoauszug. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. ! Gehen Sie bestens informiert durch das neue Jahr 2017! Bestellen Sie jetzt die BZ für mindestens 12 Monate und profitieren Sie von unserem exklusiven Preisvorteil. halbjährlich (mit 3 % Ermäßigung) SEPA-Lastschriftmandat Ja, ich bin damit einverstanden, dass Sie mir auch telefonisch oder per E-Mail weitere interessante Angebote der Firmengruppe Badisches Pressehaus GmbH & Co. KG unterbreiten. Das Angebot ist befristet bis zum 15. 1. 2017. 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Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 20 vom 1. 1. 2017 Unvergessen bleibt ... Sie sind wunschlos glücklich? Dann machen Sie feierliche Anlässe unvergesslich. Wie das geht? Natürlich mit einer Spendenaktion für die Alzheimer-Forschung. Unter 0800 / 200 400 1 erfahren Sie mehr. Oder schreiben Sie uns: AUTO & MOBILES Kaufe alle Skoda VW Tiguan TDi Sport+ Style 177 PS, AHK, Xenon, 78 tkm, EZ 02/13, schwarz, DSG, Allrad, uvm. NP 46.000€ für FP 23.400€. Tel.: 0173-31 88596 Online unter: schnapp.de/0281387 auch ohne TÜV, viele KM, Tel. 015207562555, Online unter: schnapp.de/0277436 Name Vorname Kreuzstraße 34 · 40210 Düsseldorf www.alzheimer-forschung.de Straße, Hausnr. Spendenkonto: IBAN: DE19 3702 0500 0008 0634 00 BIC: BFSWDE33XXX Bank für Sozialwirtschaft, Köln Kaufe alle Toyota Abrollcontainer zu verkaufen. 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F9 Redaktionsleitung (verantwortlich): Klaus Riexinger (rix), Telefon: 0761/496-8011 Stellvertretung: Sigrun Rehm (sir), Telefon: 0761/496-8013 Redaktion Müllheim: Daniel Gräber (dag), Telefon: 07631/1806-8053 Fax: 07631/1806-5409, e-Mail: [email protected] Redaktion Freiburg: Toni Nachbar (tn), Telefon: 0761/496-8014 Otto Schnekenburger (osc), Telefon: 0761/ 496-8016 Jens Kitzler (jki), Telefon: 0761/496-8015 Redaktion Dreiland: René Zipperlen (raz), Telefon: 07621/4038-8051 Kathrin Ganter (gtr), Telefon: 07621/4038−8054 Redaktionsanschrift: Der Sonntag Verlags GmbH, Hauptstraße 70, 79379 Müllheim Telefon Sekretariat: 0761/496-8000 Geschäftsführer: Wolfgang Poppen Hans-Otto Holz Anzeigenleiter: Ralph Strickler Telefon: 0761/496-4101 Telefax: 0761/496-4109 e-mail: [email protected] Kleinanzeigenannahme: Telefon: 0800/222422401 Fax: 0800/2224229 Vertrieb: badenkurier GmbH Leserservice: Telefon: 0800/222422402 e-mail: [email protected] Herstellung/Druck: Freiburger Druck GmbH & Co. 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