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Kolumne
Sind Insurtechs die Zukunft für Makler?
„Ich suche Carsten Maschmeyer zum Mindestlohn“ - in etwa so ließe sich das ein oder andere Job-Gesuch
übersetzen, das bei Hans Steup, Betreiber des Portals Versicherungskarrieren, eingeht. Modern wäre es
hingegen, die Vertriebsarbeit aufzuteilen: in Neukundenakquise, Kundenberatung und
Vertriebsunterstützung, schreibt Steup in seiner Kolumne - und er erklärt, warum Insurtechs jetzt mit auf
diesem Feld spielen.
Ruft mich jemand an und sucht Mitarbeiter für den Vertrieb, dann sagt er ziemlich bald: „Ich suche nur
gute Vertriebsmitarbeiter. Gegen Provision. Keine Pfeifen, die nicht verkaufen können. Auch keine
Faulen, die nur gegen Festgehalt arbeiten.“ Ich übersetze das mal: „Ich suche Carsten Maschmeyer
zum Mindestlohn.“ Träum weiter.
Wie kommst du darauf, dass ein Top-Verkäufer deinetwegen seinen Job kündigt? Und dann für die
halbe Provision als selbstständiger Vermittler für deine Capitol-Agentur, dein Maklerbüro oder deinen
Finanzvertrieb Neukunden ranschafft? Dabei kommen viele Vermittler von alleine nicht auf den grünen
Zweig.
Entweder sind sie einfach keine Unternehmer oder ihnen fehlt ein System, das ihnen regelmäßig neue
Kunden bringt. Sie beraten gut und gerne Kunden, haben aber kein Geschäftsmodell. Und verdienen
auch kein Geld.
Für genau diese Leute brauchen wir passende Angebote. Wir können es uns nicht leisten, sie ziehen zu
lassen. Manchmal fehlt auch Anrufern, die einen Maschmeyer zum Mindestlohn suchen, ein
erkennbares Geschäftsmodell.
Deshalb brauchen sie Top-Verkäufer. Weil sie es selbst nicht gebacken kriegen. Ganz anders hingegen
Vermittler-Unternehmen mit einem Geschäftsmodell. Und einem passenden Angebot für einsame
Vermittler.
Diese Betriebe suchen unzufriedene Makler und Vertreter, die besser im Team arbeiten. Die ein fertiges
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System brauchen, mit dem sie zum Kunden gehen. Solche Systeme finden wir bei Struktur-Vertrieben,
einigen wenigen Versicherern und in wachsenden Makler-Betrieben.
Insurtechs erreichen die Zielgruppe online und durch Apps
Diese Betriebe teilen die Vertriebsarbeit auf: in Neukundenakquise, Kundenberatung und
Vertriebsunterstützung. Sie sprechen Neukunden an nach einem erprobten System. Sei es
Generationenberatung, ganzheitliche Finanzanalyse oder eine Lösung in der Nische. Insurtechs spielen
jetzt mit auf diesem Feld. Sie sprechen Neukunden online an und über Apps. Sie brauchen keine Leute,
die ihre Adressbücher abtelefonieren und Kaltakquise betreiben.
Doch für die Kundenberatung und für das Schreiben fachlicher Web-Texte brauchen die digitalen
Versicherungsmakler Menschen. Leute, die sich mit Versicherungen auskennen.
Wäre ich ein Versicherungsvermittler, der sich in der Akquise unwohl fühlt und der trotzdem gerne
Kunden berät, dann würde ich mir mal die Stellenangebote der Insurtechs ansehen. Ich mein ja nur.
Über den Autoren
Hans Steup ist Versicherungskaufmann und war lange Jahre Vertriebsunterstützer bei der Allianz.
Heute betreibt Steup den Spezial-Stellenmarkt Versicherungskarrieren und berät Finanzdienstleister
zur Content-Marketing-Strategie und zu Social Media.
Dieser Artikel erschien am 06.01.2017 unter folgendem Link:
http://www.pfefferminzia.de/kolumne-sind-insurtechs-die--zukunft-fuer-makler-1483714262/
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