So sieht das neue Produktinformationsblatt aus

Mehr Durchblick bei Riester- und Rürup-Renten
So sieht das neue Produktinformationsblatt aus
Seit 1. Januar gilt das neue Produktinformationsblatt (PIB) für Riester- und Rürup-Renten. Das PIB soll
Verbraucher vor Vertragsabschluss unter anderem über garantierte Leistungen und Kosten informieren –
und so mehr Vergleichbarkeit schaffen. Wie so ein PIB aussieht, lesen Sie hier.
Das neue Produktinformationsblatt (PIB) kommt in zwei Ausführungen daher: Zum einen gibt es ein
Muster-PIB, das Finanzdienstleister für jedes aktuell erhältliche Riester- beziehungsweise
Rürup-Rentenprodukt auf ihrer Internetseite veröffentlichen müssen. Die darin verwendeten Daten
basieren auf einem kinderlosen, unverheirateten Musterkunden. (Hier geht es zum Dokument).
Das individuelle PIB erhalten Kunden vor Vertragsabschluss. Darin tauchen folgende Kundendaten auf:
Familienstand, Alter, vereinbarte Beitragshöhe und Vertragslaufzeit.
„Form, Inhalt und Berechnungsmethoden sind bei beiden Produktinformationsblättern vom
Gesetzgeber bis ins Detail vorgegeben“, erklärt der Gesamtverband der Deutschen
Versicherungswirtschaft (GDV). Durch die einheitliche Gliederung solle ein hoher
Wiedererkennungswert erreicht werden. Zudem stünden alle Informationen bei allen Angeboten an
genau der gleichen Stelle, was die Vergleichbarkeit deutlich erleichtere, so der GDV.
Der Verband erläutert anhand eines Muster-PIB, welche Informationen der Kunde darin findet. Die
wichtigsten Punkte im Überblick:
Chancen-Risiko-Klasse
Jedes Riester- und Basisrentenprodukt wird einer von fünf Chancen-Risiko-Klassen (CRK) zugeordnet:
Bei der Chancen-Risiko-Klasse 1 handelt es sich um eine „sichere Anlage mit niedrigen
Ertragschancen“, die höchste Stufe CRK 5 gilt für Produkte, die „hohe Ertragschancen mit hohen
Risiken“ aufweisen. „Um in der Chancen-Risiko-Klasse 1 oder 2 zu landen, muss der Beitragserhalt
garantiert werden“, erklärt der GDV. Die Zuordnung übernimmt die unabhängige
Produktinformationsstelle Altersvorsorge – kurz PiA.
Beispielrechnung
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Die Beispielrechnung im BIP zeigt laut GDV, mit welcher monatlichen Altersrente Verbraucher am Ende
der Ansparphase rechnen können, wenn sie in ihren Vertrag wie geplant einzahlen und eine bestimmte
jährliche Wertentwicklung eintritt. Dabei gilt: Je höher die Chancen-Risiko-Klasse des Produkts, desto
größer kann die Wertentwicklung schwanken. Ein CRK-1-Produkt sieht beispielsweise eine Rendite von
höchstens zwei Prozent pro Jahr vor. Zum Vergleich: Bei einem CRK-5-Produkt ohne Beitragserhalt
schwankt die Rendite-Spanne zwischen einem Verlust von jährlich einem Prozent und einer
Wertsteigerung von satten sieben Prozent pro Jahr.
Effektivkosten
Die Effektivkosten sollen dem Verbraucher zeigen, um wie viele Prozentpunkte die Rendite des
Produkts durch anfallende Kosten gemindert wird. Die Effektivkosten werden laut GDV zum Beginn der
Auszahlungsphase berechnet. Die angenommene Wertentwicklung vor Kosten sei dabei vorgegeben
und richte sich nach der Chancen-Risiko-Klasse des jeweiligen Produkts. „Wird ein Vertrag vor dem
Ende der vereinbarten Laufzeit gekündigt oder beitragsfrei gestellt, weichen die ausgewiesenen
Effektivkosten von den tatsächlichen Kosten ab“, erklären die Versicherungsexperten.
Einzelne Kosten
In dieser Rubrik wird erklärt, welche Kosten dem Verbraucher berechnet werden dürfen. Dabei werden
die Kosten in Euro und Cent sowie in Prozent der eingezahlten Beiträge und Zulagen beziehungsweise
des gebildeten Kapitals angegeben. Zudem sind hier die Kosten für bestimmte Anlässe wie einen
Anbieterwechsel, die Kapitalverwendung für eine eigengenutzte Immobilie sowie für den
Versorgungsausgleich bei einer Scheidung aufgeführt.
Anbieterwechsel
Wollen Kunden ihren Riester-Anbieter wechseln, können sie das angesparte Kapital zum neuen
Anbieter mit – darunter fallen Beiträge und Zulagen abzüglich der Kosten. „Wie sich die Höhe des so
genannten Übertagungswertes im Zeitverlauf entwickelt, können Verbraucher der Rubrik
Anbieterwechsel entnehmen“, erklärt der Verband. Die angenommene Wertentwicklung vor Kosten sei
hier vorgegeben und richte sich nach der Chancen-Risiko-Klasse des jeweiligen Produkts.
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Dieser Artikel erschien am 05.01.2017 unter folgendem Link:
http://www.pfefferminzia.de/mehr-transparenz-bei-riester--und-ruerup-renten--so-sieht-das-neue-produktinformationsblatt-aus-1483609610/
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