XJR der harten Sorte

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Yamaha XJR 1200
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XJR
der
harten
Sorte
2005. Während der Tour de France kachelt die spätere Doping-Ikone Jan Ullrich mit dem Rad in ein vor
ihm fahrendes Auto. Ein paar Wochen später und etwa 2000 km weiter nordöstlich ist Axel der Meinung,
die vorgelegte Marke toppen zu können – und schafft das auch auf Anhieb. Bei regnerischem Wetter sucht
Axel leicht desorientiert auf seiner
XJR nach dem Weg zur VinstedtParty. Er schaut sich fragend um,
und als sein Blick wieder Richtung
Fahrtrichtung wandert, steht da
plötzlich ein Auto. Das sofort eingeleitete Ausweichmanöver zeigt nur
begrenzte Wirkung, und so schlägt
Axel in den Mittelklassewagen ein,
wie die Abrissbirne in den maroden
Fahrradschuppen.
Epilog
Ihren Anfang nahm die Geschichte anno 2000, als Axel nach längerer
Kradabstinenz auf der Suche nach
einem fahrbaren Untersatz war.
Neu sollte er sein – und von Yamaha.
Anvisiert wurde eine 600er Fazer,
die unter dem Hühnen aber ausgesehen hätte, wie Dschingis Khan auf
’nem Zwergpony. Also mindestens
eine Nummer größer bitte – oder
gerne auch gleich zwei. Da kam die
massige, luftgekühlte XJR wie gerufen. Zwölfhundert Kubik Hubraum,
reichlich Drehmoment und Platz genug für Axels Gardemaß. Also her
mit dem Teil – und weg mit dem Geld.
Von seinem Juniorchef bekam Axel
zum Neuerwerb feierlich die Fighters überreicht. „Zieh’ dir das mal
rein, das müßte doch was für dich
sein.“ Ja, war es. Und wie!
Erster Akt
Kein halbes Jahr später, die XJR
war quasi gerade eingefahren und
das Neue noch nicht ab, begann Axel
mit dem Umstricken der Dicken und
machte auch gleich Nägel mit Köpfen. Der Heckrahmen bekam die Flex
zu spüren und Axel gut gemeinte
Ratschläge zu hören. „Laß das lieber.
Denk mal an die Garantie.“ Für so viel
unkreative Vernunft hatte Axel nur
ein verächtlich-gleichgültiges „Pah!“
über und schnitt munter weiter. Im
selben Jahr erstand unser Virenträger auf der Fighterama dann noch
einen Rau 2-Mannhöcker, der fortan das barocke Seriensofa ersetzen
sollte. Nach der Vormontage und einer Proberunde mit seiner Freundin
zeigte sich der Passagierplatz jedoch
als erfreulich überflüssig. Mit einem
„Nie wieder!“ wurde die Reise im Copilotensattel kommentiert – woraufhin Axel den Beifahrersitz kommentarlos zulaminierte.
Zweiter Akt
Zwischenzeitlich geriet Axel immer wieder in die schlechte Gesellschaft von vom Schrauberwahn befallenen Zeitgenossen. Mit jedem dieser Kontakte verlor die XJR immer
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