01/2017 als PDF

Nr. 1 / Januar 2017
DAS MAGAZIN DER BERLINER VERKEHRSBETRIEBE
Neubau für
ganz Berlin
INTERVIEW MIT COMEDY-AUTOR
MICKY BEISENHERZ
Ein Mann
mit Witz
BVG PLUS 01| 14
Die BVG zu Gast im
Humboldtforum
BV
T
I
M
I
AV
N
G
1
INTRO
· BUSREISEN · SCHIFFS-/FLUGREISEN
· KUR-/ERHOLUNGSREISEN
· STÄDTE-/RUNDFAHRTEN
· WANDER-/ERLEBNISREISEN
Direkte Buchung beim Reiseveranstalter Berlin-Express!
6 Micky Beisenherz
+++ LERNEN SIE UNS KENNEN +++
Timmendorfer Strand mit Galaveranstaltung
Stationen meines Lebens Der Multi­
jobber erzählt im Interview von
„Dschungelcamp“-Helden und seiner
Humorerziehung im Ruhrpott
3 Tg. 06.03. – 08.03.17 + 10.03. – 12.03.17
Eigene Busflotte mit
LuxusPlus Sitzabstand
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ZOB, Steglitz, Reinickendorf,
Ostbahnhof
Abholservice zubuchbar!
NEU
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Tagesfahrtenka
INHALT
17
Hauptkatalog 2017
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14 Verborgen
Eine Linie, zwei Welten
Innenstadterkundungen
zwischen Schöneberg und
Tempelhof
Breslau im zentralen 4-St.-Hotel
BVG verbindet Oberhalb des
neuen U5-Tunnels entsteht derzeit das Humboldt Forum – wir
haben uns einmal umgeschaut
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Reiseleitung freut sich
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Mit seinen über 4 Millionen Krokussen
im Schlossgarten verwandelt sich Husum im Frühling in das „Lila Wunder
des Nordens“ und wird sicherlich auch
Sie verzaubern. Weitere Ziele sind das
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Fotos: Clemens Bilan, Oliver Lang, Jan Ahrenberg
3 Tg. 24.03.17 – 26.03.17
©Netzer Johannes - fotolia
12 Gute Nachbarn
4
Was war / Was kommt?
9
Frau Nikutta hört zu
10 Hinter den Kulissen
Notfallübungscenter der BVG
18 Tipps vom tip
20 Netzspinne
22 Im Bahnhof
Pizzen frisch aus dem Ofen
24 Tickets
Tarifanpassung im VBB 26 Buchtipp
Ein Romandebüt aus Berlin
27 Forschung
Erste Eindrücke vom virtuellen
Ticket der Zukunft
28 BVG Club
Angebote für Abonnenten
33 Buntes
38 Service
BVG PLUS 01 | 17
EDITORIAL
Liebe Leserin,
lieber Leser,
bis zum geplanten Lücken­
schluss zwischen U5
und U55 im Jahr 2020
ist es noch ein bisschen
hin. Aber die Vorfreude
wächst: Am Roten Rat­
haus und an der Museumsinsel entstehen der­
zeit neue Bahnhöfe, und auch die Ausrüstung
der neuen Tunnelröhren ist in vollem Gang.
Doch die BVG ist nicht das einzige Unterneh­
men, das im Herzen Berlins baut – prominen­
ter Baustellennachbar ist unter anderem das
Humboldt Forum. Wir haben uns dort einmal
umgesehen – lesen Sie mehr dazu ab Seite 12.
Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen
David Rollik, Chefredakteur
3
WAS WAR / WAS KOMMT
Berlin (Ost)
Berlin (West)
Dieses Jahr ist
Silberhochzeit
Die BVG, so wie wir sie heute kennen, hat Geburtstag! Vor 25 Jahren, am 1. Januar 1992,
fusionierten die Westberliner BVG und die
Ostberliner BVB zu einem Unternehmen.
28.000 Beschäftigte stemmten damals den Betrieb auf neun U-Bahn-, drei S-Bahn-, 36 Straßenbahn- und 202 Omnibuslinien. Damit avancierte die BVG quasi über Nacht zum größten
Nahverkehrsbetrieb Deutschlands. Eine gigantische Herausforderung: Zwei unterschiedliche
Verkehrssysteme mussten wieder zusammenwachsen – mit neuen Verbindungen, einheit-
lichen Tarifen, Fahrplänen, Liniennummern
und allem, was dazugehört. Auch bei der Angleichung der sozialen und rechtlichen Unterschiede in Ost und West war die BVG Vorreiter in Berlin. Heute zählt das Unternehmen nur
noch halb so viele Beschäftigte, die eine höhere
Verkehrsleistung als damals bewältigen. Über
eine Milliarde Fahrgäste fahren auf die BVG ab.
Auch im internationalen Vergleich glänzen wir
mit Netzdichte, Taktfrequenzen und Betriebszeiten. Auf die nächsten 25 Jahre – als Ihr intekm
grierter Verkehrsbetrieb mit Herz!
BVG-News
Weg vom Sprit:
BVG-Dienstfahrzeuge
Abo-online gibt es jetzt neu auch für Senioren und Auszubildende. Um ein solches BVGAbonnement abzuschließen, muss man gar
nicht mehr das Haus verlassen. Die VBB-Umweltkarte und die 10-Uhr-Karte konnte man
schon seit einiger Zeit bequem von zu Hause
aus oder auch von unterwegs online auf www.
BVG.de bestellen. Jetzt ist das auch für Senioren und Auszubildende möglich. Der Antrag ist leicht zu finden: Einfach im Internet
auf www.BVG.de unter der Rubrik „Tickets“
und dann bei „Abo-Bestellung (online)“ suchen. Alle Felder ausfüllen, Foto hochladen,
für Azubis den Ausbildungsnachweis hochladen, für Senioren den Altersnachweis hochlabwg
den, abschicken – das war’s!
100 Dienst-Pkw und damit die Mehrheit der
Flotte sind emissionslos und leise unterwegs.
Die Elektrofahrzeuge werden im Betrieb von
Verkehrsmeistern, Vertriebsmitarbeitern oder
Technikern für dienstliche Fahrten genutzt.
Für die gelben Flitzer mit den flotten Sprüchen (z. B. „Ich bin weg vom Sprit“) hat die
BVG eine eigene Ladeinfrastruktur geschaffen,
lediglich in Ausnahmefällen „tanken“ sie an
öffentlichen Ladesäulen. Durch den Einsatz
der E-Autos wird im Vergleich zu 100 Dieselfahrzeugen ein CO2-Ausstoß von 285 Tonnen
pro Jahr vermieden. Die Stromautos wurden
im Rahmen der „InitiativE Berlin-Brandenburg“ beschafft und teilweise durch das Bundesumweltministerium gefördert.
km
U-BHF YORCKSTR.
JETZT MIT AUFZUG
BVG VERABSCHIEDET
MEENZER KOLLEGEN
Verkehrserziehung mal
ganz anders: Auf dem
Straßenbahnhof Marzahn
trainierten 44 syrische Flüchtlingskinder einer Willkommensklasse – alle zwischen
10 und 14 Jahre –, wie man
richtig mit der Tram unterwegs
ist. BVGerin Martina Markusch
übte mit den Kids u. a. Einund Aussteigen, Festhalten
und beantwortete Fragen.
Der viel benutzte UBahnhof Yorckstraße
hat nun auch einen Aufzug
bekommen. Damit ist ein barrierefreier Zugang von der
Straßenebene zum Bahnsteig
möglich. Mit der Inbetriebnahme des Aufzugs gehört der
1971 eröffnete Bahnhof der UBahnlinie 7 zu den insgesamt
111 barrierefrei zugänglichen
BVG-Bahnhöfen.
Tschüss und Danke
schön sagte die BVG
15 Straßenbahnfahrern und
13 Buskapitänen von der
Mainzer Verkehrsgesellschaft,
die im vergangenen Jahr unkompliziert aushalfen, als es
in Berlin eng mit dem Personal
wurde. Inzwischen wurden
allein bei der Straßenbahn
238 neue Fahrerinnen und
Fahrer ausgebildet.
BVG PLUS 01|17
Fotos: Oliver Lang, Joachim Donath
BVG-Termine
JUNGE SYRER LERNEN
STRASSENBAHN
4
Senioren und Azubis
können auch online
¼ 14. JANUAR
¼ 14. JANUAR
¼ 19. JANUAR
Nur noch bis einschließlich
heute sind noch nicht entwertete Fahrscheine des alten
Tarifs 2016 gültig.
¼ Umtausch und Erstattung der alten Tickets sind
bis zum 31. Mai 2017 möglich.
Heute hat das U-Bahn-Museum
geöffnet – es zeigt die fast
115 Jahre alte Geschichte
unserer Berliner U-Bahn.
¼ U-Bahn-Museum direkt
in der Eingangshalle des
­U-Bahnhofs Olympia-Stadion
Zum Ersten, zum Zweiten, zum
Dritten: Nicht abgeholte Sachen aus dem BVG-Fundbüro
werden öffentlich versteigert.
¼ Auktionshaus Beier,
Saalburgstr. 3/3a, Tempelhof,
www.auktionshaus-beier.de
Umtauschmöglichkeit
Umtausch oder Erstattung
sind in allen BVG-Kundenzentren oder BVG-Verkaufsstellen
möglich. Mehr auf Seite 24
Öffnungszeiten
Das Museum hat von 10.30
bis 16 Uhr geöffnet, letzter
Einlass ist um 15 Uhr.
Olympia-Stadion
Anreise:
Versteigerung
Besichtigung von 8 bis 10 Uhr,
Versteigerung ab 10 Uhr;
M46 bis Bergholzstr. oder
277 bis Saalburgstraße
BVG PLUS 01 | 17
5
STATIONEN MEINES LEBENS
STATIONEN MEINES LEBENS
INTERVIEW
»Ich arbeite
nicht an einer Platte«
Wenn in Deutschland gelacht wird, steckt mit gewisser
Wahrscheinlichkeit Comedy-Autor Micky Beisenherz dahinter
Im vergangenen Jahr standen die Chancen
gut, dich zu sehen, sobald man den Fernseher einschaltete oder eine Zeitschrift aufschlug. Am Ende habe ich fast ein wenig den
Überblick verloren, so viel hast du gemacht.
Ich bin ein Multijobber, aber es macht halt
einfach auch alles total Spaß. Also egal, ob das
Kolumnenschreiben für den „Stern“ oder die
„GQ“, die Arbeit hinter den Kulissen mit Joko
und Klaas, die „Heute Show“ oder „Extra 3“ …
und dann noch die zwei, drei Sachen, bei denen
ich vor der Kamera bin: Die machen mir alle
Freude. Und sie passen letzten Endes alle gut in
mein Gesamtkonzept: in irgendeiner Form immer die Auseinandersetzung mit Menschen in
satirischer oder in teilweise auch etwas dreisterer Form, siehe „Dschungel“. Das hat sich
im Laufe der Jahre so toll für mich entwickelt,
6
dass ich ausschließlich Sachen mache, die mir
Freude bereiten und die ich im Zweifel auch
selber konsumieren würde.
Die meisten verbinden dich vor allem mit
dem „Dschungel“, du hast ihn angesprochen.
Am 13. Januar geht „Ich bin ein Star – Holt
mich hier raus!“ oder kurz das „Dschungelcamp“ in die nächste Runde. Du schreibst
dort die Texte.
Zusammen mit Jens Oliver Haas und Jörg
Uebber. Wir sind mittlerweile ein Trio.
Gibt es einen Kandidaten, auf den du dich
besonders freust?
Kann ich ehrlicherweise gar nicht sagen, weil
ich mich vorher meistens noch nicht damit
beschäftigte. Mein Lieblings-„Dschungel“Kandidat ist eigentlich derjenige, mit dem du
zunächst nicht rechnest. Aber generell ist natürlich immer das Auseinanderklaffen von
Selbst- und Fremdwahrnehmung toll. Deswegen ist nach wie vor mein absoluter Lieblingskandidat Peter Bond, der die totale MinderleisBVG PLUS 01|17
Foto: Clemens Bilan
Micky Beisenherz ist der gefragteste Comedy-Autor Deutschlands. Im Interview spricht
der 39-Jährige unter anderem über das
„Dschungelcamp“, seinen Schrauber Harry
und Schwingtüren im Grill Royal.
tung, sei es im „Dschungel“ als auch beruflich,
immer als das ganz große Ding verkauft und
keinen Zweifel daran lässt, dass man halt wirklich einfach der Allergeilste ist. Das ist schon
toll, das ist wirklich bestes Entertainment.
­
Du unterscheidest das „Dschungelcamp“
stark von anderen Formaten wie „Schwiegertochter gesucht“, das von dir gescholten wird.
Der Unterschied ist für mich, dass wir es
bei „Schwiegertochter gesucht“ ausschließlich mit Menschen zu tun haben, die in der
Regel sehr medienunerfahren sind und die,
wenn wir es ganz streng sehen, weniger einen Partner als erst mal einen Betreuer brauchen. Im „Dschungel“ hast du es für gewöhnlich mit Menschen zu tun, die eine gewisse
mediale Vorerfahrung haben und, sagen wir
mal, geistig auch ein bisschen stabiler sind
als die Menschen, die bei „Bauer sucht Frau“
oder „Schwiegertochter gesucht“ mitmachen.
Da verläuft für mich ganz klar die Grenze und
deshalb betreibe ich den „Dschungel“ auch
mit großer Freude, weil er, auch im Gegensatz
zu diesen anderen Formaten, eine Sendung ist,
die nicht ausschließlich Verlierer produziert.
Wie steht es denn aus deiner Sicht um
Comedy in Deutschland?
Die wird ja momentan gerne komplett runtergemacht, und wenn man sich so diverse Sender anguckt, dann kann ich auch verstehen,
warum man in so einen Kulturpessimismus
verfällt. Ich würde das aber nicht so negativ
sehen. Da liegt die Wahrheit wie so häufig in
der Mitte. Es gibt wahnsinnig zahnlose, harmlose Arenen-Comedy, die natürlich auch nix
anderes sein möchte als die Helene Fischer
des Humors. Aber es gibt auch sehr viele sehr
gute Komiker, die noch die kleineren Läden
bespielen und es sich auf die Fahnen geschrieben haben, böse zu sein, hart zu sein oder –
um es mal positiver zu formulieren – ein bisschen an die Grundfesten zu gehen, an unseren
Befindlichkeiten zu rütteln und den einen
oder anderen Lacher zu generieren, der einem
im Halse stecken bleibt.
Was sind die sozialen Medien für dich? Du
bespielst Facebook (www.facebook.com/­
mickybeisenherzoffiziell) und Twitter sehr
intensiv. Da gibt es mehrmals am Tag Gags
von dir, geschrieben oder gezeichnet.
Angefangen hat das wie bei allen anderen
einfach als private Eitelkeit, und dann wuchs
es zu einer Art kleiner Entertainment-Plattform an, die mittlerweile doch von recht vielen Leuten gelesen wird. Unterm Strich geht
es in erster Linie um Unterhaltung und auch
ein bisschen Haltung, was man durchaus auch
mal durchschimmern lassen sollte, finde ich
zumindest.
In der „Süddeutschen Zeitung“ wurde
vor ein paar Jahren Oliver Welke („Heute
Show“) zitiert, der sagte, du seist „der einzige telegene Comedy-Autor“, den er jemals
getroffen habe. Wenn ich mich zurückerinnere – der Klassenclown war selten der Attraktivste. Wann hast du erkannt, dass du
nicht nur schön, sondern auch lustig bist?
Oha. Ich habe schon als ganz kleines Kind bemerkt, dass da ein gewisses Unterhaltungspotenzial vorhanden ist. Da zieht man sich mal
Omas Klamotten an und rutscht dann auf allen vieren ins Wohnzimmer und die Eltern
lachen … Dann hab ich meinen sechs Jahre
älteren Bruder und seine Kumpels mit HapeKerkeling-Parodien unterhalten. Glücklicherweise war ich eine Zeit lang aber auch relativ
dick, so im Alter zwischen 8 und 14, das war
dann genau die Phase, in der man nicht so einen Schlag bei Mädels hatte und eine alternative Strategie entwickeln musste. Offenbar
hatte ich genügend Verzweiflung und Enter-
Mit dem, was du in einer Woche bei Facebook veröffentlichst, könnte der ein oder anderen Comedian, den man so kennt, zwei
Jahre auf Tour gehen.
Es gibt sogar welche, die gehen damit fünf
Jahre auf Tour. Ich bin immer erstaunt, dass
von Menschen, die offiziell unter dem Titel
BVG PLUS 01 | 17
7
STATIONEN MEINES LEBENS
FRAU NIKUTTA HÖRT ZU
tainmentpotenzial angehäuft, um darauf eine
nachhaltige Karriere aufzubauen. Und als es
dann bei den Mädels richtig wichtig wurde,
habe ich halt einfach abgenommen. Eigentlich
eine gute Doppelstrategie, würde ich sagen.
bringen. Ich empfinde, auch wenn ich in Hamburg lebe mittlerweile, eine ganz, ganz große
Wärme für das Ruhrgebiet. Es gibt schon viele
Gründe, warum man die Gegend sehr mögen
kann.
Du bist in Recklinghausen geboren …
… und in Castrop-Rauxel sozialisiert.
Du bist ja häufig in Berlin. Wie findest du
die Stadt?
Ich bin sehr gerne in Berlin. Hamburg finde
ich insgesamt ein bisschen kuscheliger, überschaubarer. Aber Berlin ist toll und spannend,
hier passiert halt viel und es leben hier sehr
viele, sehr nette, interessante und lustige Menschen, die ich sehr gerne besuche. Auch beruflich ist hier für mich immer was zu tun. Und
wenn’s nur darum geht, was zu beobachten, ob
ich nun irgendwo mit der U-Bahn fahre oder
abends im Grill Royal sitze und einem auf
die Nase hauen will, weil er zu doof ist, eine
Schwingtür richtig zu bedienen. Also für den
Autor ist das hier Gold.
8
Die BVG versucht sich mit „Weil wir dich lieben“ seit zwei Jahren auch im Humor. Wie
beurteilst du uns?
Ich mag das Augenzwinkernde, dass man gerade als Dienstleistungsunternehmen, das ja
nicht immer einen reibungslosen Ablauf garantieren kann, trotzdem so locker-leicht
mit sich selbst umgeht und sich aber durchaus auch etwas traut. Ihr scheint da auf einem
sehr, sehr guten Weg zu sein. Auch ich sehe
immer öfter etwas von euch und denke: „Ach,
die BVG wieder!“ Die Schlagzahl ist sehr hoch.
Aber es funktioniert. Plötzlich bekommt ein
Unternehmen ein Gesicht.
Du schreibst, zeichnest, moderierst – bei
„Inas Nacht“ hast Du „Herz ist Trumpf “ von
Trio gesungen. Das wäre doch der nächste
Karriereschritt: Musik.
Ja, das hat Deutschland wirklich noch gefehlt,
noch ein Komiker, der eine Platte aufnimmt.
Also definitiv nicht. Das kann ich mit Bestimmtheit ausschließen. Ich arbeite nicht an
einer Platte.
Interview: David Rollik
Mehr von Micky Beisenherz auf www.bvg.de
BVG PLUS 01|17
Schreiben Sie Ihre Fragen an [email protected] oder an BVG PLUS,
Holzmarktstraße 15–17, 10179 Berlin, Stichwort „Frau Nikutta hört zu“.
Wir wählen für PLUS Fragen von allgemeinem Interesse aus,
alle übrigen werden durch unsere Fachleute beantwortet.
Liebe Frau Nikutta,
seit fast zehn Jahren arbeite ich am Kottbusser Tor. Ich frage mich immer wieder, warum
die Rolltreppe, die zur U1 führt, „falsch rum“
läuft. In der Regel führt die rechte Treppe
nach oben, die linke runter, hier ist es umgekehrt. Vielleicht können Sie Licht ins Dunkel
bringen.
Ihre Melanie Gollin
Fotos: Marcus Höhn, Jürgen Heinrich
Das half dir vermutlich auch bei deiner
Zusammenarbeit mit Atze Schröder.
Natürlich, klar. Er verkörpert das und das
lebt er auch. Und die Figur findet ihre Entsprechung in der Realität. Mein Freund Harry zum Beispiel, der ist Schrauber, der fährt einen DeLorean, der ist von seiner ganzen Art
her genauso wie Atze, genauso lustig, genauso
warmherzig, hilfsbereit, schlau, da gibt’s ja im
Ruhrgebiet auch einige, die das durchaus mit-
Sie haben Fragen an die BVG? An dieser Stelle antwortet
Ihnen die BVG-Vorstandsvorsitzende Dr. Sigrid Evelyn Nikutta
Foto: Clemens Bilan
Wie trug die Heimat zu deinem Humor bei?
Im Ruhrgebiet wirst du damit groß, dass es darum geht, wer zuerst zieht. Da hast du immer
schon ein, zwei Assoziationsketten im Kopf,
die du wie Peitschen den Leuten um die Ohren
hauen kannst, und ein, zwei Sprüche, weil du
einfach weißt: Da kommt gleich was, da musst
du einfach schnell sein. Bei uns bleibt keiner
dem anderen was schuldig, und die Leute tragen – es ist ja nicht nur ein Klischee – das Herz
auf der Zunge. Da wird auf eine warmherzige Art und Weise das Gegenüber auch einfach
mal abgeduscht.
Auf und ab
BVG PLUS 01 | 17
Liebe Frau Gollin,
das hat etwas mit der Geschichte Berlins als
geteilte Stadt zu tun. Vor der Wiederinbetrieb­
nahme der Strecke bis zur Warschauer Straße
fuhr die U­Bahn nur bis zum Schlesischen Tor.
Der Großteil der Fahrgäste kam die Fahrtrep­
pe hoch und wollte in die City West. Damit
die Fahrgäste sich nicht gegenseitig blockieren,
hat man die Laufrichtung der Fahrtreppe dem
Laufweg der Fahrgäste angepasst.
In den nächsten drei Jahren sollen die beiden
Fahrtreppen ausgetauscht bzw. erneuert wer­
den. Dann können wir die eigentlich richtige
Laufrichtung wieder einstellen.
Im Übrigen gibt es diese Kuriosität noch auf
drei weiteren Stationen wie Rathaus Steglitz
(U9), Leopoldplatz (U9) und am U­Bahnhof
Hauptbahnhof (U55) bei den Fahrtreppen zur
Straßenbahn­Haltestelle.
Ihre Dr. Sigrid Evelyn Nikutta
9
HINTER DEN KULISSEN
Notfälle trainieren
FEUERWEHRSCHLAUCH,
VERTEILER UND
NOTRUFSÄULE
Auf dem Straßenland
gibt es für alle U-Bahnhöfe Anschlüsse für
Feuerwehrschläuche. Die
Einsatzkräfte kommunizieren per Notrufsäule
mit der BVG, die auch
ein Live-Kamerabild vom
Bahnsteig sieht.
BRIAN
Um möglichst realistisch
üben zu können, gibt es
Brian – eine Puppe, die
Größe und Gewicht eines Menschen hat. Brian
ist die kostengünstige
Alternative zu Großübungen mit lebenden
Statisten, die Verletzte
darstellen.
NOTAUSSTIEG
Die Notausstiege sind
bei eingeschaltetem
Tunnellicht an einer
blauen Beleuchtung
erkennbar. Im NÜC kann
auch die Evakuierung
über einen Notausstieg
geprobt werden.
©INFOGRAFIK PRO / Raufeld Medien
Wenn bei der Berliner U-Bahn der Ernstfall eintritt,
muss jeder Handgriff sitzen. BVG, Feuerwehr und
Polizei müssen reibungslos miteinander arbeiten
können. Um für eine mögliche Großschadenslageüben zu können, hat die BVG im U-Bhf Jungfernheide 2003 das Notfallübungscenter (NÜC) eingerichtet. Es ist wichtig, dass alle Einsatzkräfte die
richtigen Maßnahmen in der korrekten Reihenfolge
kennen und anwenden: Bahnhofsgleise sichern mit
dem Notsignal, Kontaktaufnahme mit der BVGBetriebsleitstelle Sicherheit, um den Zugverkehr
einzustellen sowie die Fahrspannung abzuschalten
und das Wiedereinschalten der Fahrspannung per
tragbarem Kurzschließer verhindern. Das NÜC
verfügt auch über Verrauchungsanlagen, so können Brandbekämpfung und Evakuierung trainiert
werden.
HINTER DEN KULISSEN
ÜBENDE GRUPPEN
TRAGBARER KURZSCHLIESSER
UND RETTUNGSLORE
Der tragbare Kurzschließer verhindert das vorzeitige Wiedereinschalten der Fahrspannung.
Erst wenn er gesetzt ist, können
die Retter ins Gleis und dann
kann auch die Rettungslore
eingesetzt werden.
10
BVG PLUS 01|17
BVG PLUS 01| 17
Es werden Einsatzkräfte
folgender Art im NÜC
ausgebildet: Feuerwehr,
Polizei (auch Bundespolizei
und Sondereinsatzkommando), Notärzte, Mitarbeiter
des Roten Kreuzes und des
Technischen Hilfswerks. Der
Schwerpunkt liegt auf der
fachlichen Ausbildung des
BVG-Personals.
11
BVG VERBINDET MENSCHEN
BVG VERBINDET MENSCHEN
Ort mit Geschichte:
Außen erhält der
Neubau eine historische Fassade – innen
sind auch Relikte des
Palastes der Republik
zu entdecken.
Forschung und Wissensvermittlung werden.
Dazu beitragen sollen auch die Sonderausstellungsflächen im unteren Teil des Gebäudes, in
denen zum Beispiel Beiträge zu Themen wie
Migration, Klimawandel oder Kolonialismus
geplant sind.
„Wer sich ein genaueres Bild vom Ausstellungskonzept machen will, sollte schon einmal
in der Humboldt-Box vorbeischauen“, empfiehlt Mirko Nowak, der die Kommunikation
der kulturellen Inhalte des Forums betreut, „die
aktuelle Ausstellung ,Extreme! Natur und Kultur am Humboldtstrom‘ zeigt sehr schön, wie
unterschiedliche Berliner Museen künftig vor
Ort gemeinsam spannende Ausstellungen gestalten werden.“ In diesem Fall sind es das Ethnologische und das Museum für Naturkunde,
die Humboldt-Universität, der Botanische Garten und das Botanische Museum.
Noch macht man sich die Schuhe schmutzig auf der Baustelle, „und bevor der Bau nicht
staubfrei ist, ist an einen Einzug der Museen nicht zu denken“, sagt Pressesprecher Wolter. Das ist vermutlich im Sommer 2018 der
Fall. Um keine Zeit zu verlieren, wurden gerade
zahlreiche Öffnungen mit Sperrholz verschlossen, Bauheizungen sorgen für das richtige Arbeitsklima. Bis es so weit ist, können Besucher
sich am Wochenende bei öffentlichen Führungen selbst ein Bild vom Bau machen. „Kommen
Sie uns besuchen“, sagt auch Mirko Nowak,
„schließlich ist das Schloss ein Ort für alle BerJan Ahrenberg
liner – und Berlin-Besucher.
Hinter der Fassade
Nur knapp eine Mannshöhe über den Tunneln der künftigen U5 entsteht
derzeit das Humboldt Forum. PLUS war zu Besuch bei den Nachbarn
12
und Forschungseinrichtungen hier einziehen
können. 2019 soll der Bau seine Pforten für alle
öffnen.
Einer der Hauptmieter wird dann das Ethnologische Museum aus Dahlem sein, es packt
gerade die letzten Kisten für den Umzug. Auch
das Museum für Asiatische Kunst erhält hier eine neue Adresse. Beide sind vor allem in der
zweiten und dritten Etage angesiedelt – Südseeboote und Pfahlbauten bekommen jedoch
großzügige Hallen im ersten Stock. Neu entsteht dagegen die Berlin-Ausstellung, eine Koproduktion von Stadtmuseum Berlin und Kulturprojekte Berlin. Die Schau im ersten Stock
des spreeseitigen Gebäudeflügels soll später
einmal erfahrbar machen, wie die Hauptstadt
historisch mit der Welt vernetzt ist. Schließlich erhält auch die benachbarte HumboldtUniversität eigene Räume – ganz im Sinne der
Namensgeber Wilhelm und Alexander von
Humboldt soll das Forum einmal ein Ort der
BVG PLUS 01|17
M10
THE BIG ISLAND
Von: Hawaii We started
a conversation about
swimming with dolphins, I
had to jump out of the train
and unfortunately I didn’t
even get your name. I would
have liked to hear more
about your travels!
10. Dezember, 11 Uhr
X83
BUSFAHRERIN
Von: GeniusLion Sehe ich
die zauberhafte und äußerst
freundliche, brünette Bus­
fahrerin wieder, die mir am
Rathaus Steglitz die Tür öff­
nete und der ich an der Halte­stelle Schmidt-Ott-Str. nochmals
zulächelte? Ich hätte bis zur
Endstation mitfahren sollen.
24. November, 9 Uhr
∑ MEINE AUGENBLICKE
Haben Sie auch einen
Fotos: Jan Ahrenberg
D
ieser Durchgang“, sagt Bernhard Wolter und zeigt in den Schlüterhof, „wird
später Tag und Nacht geöffnet sein. Ein
neuer Stadtraum, ähnlich den Piazze in italienischen Renaissance-Städtchen.“ Wolter leitet die
Öffentlichkeitsarbeit des Humboldt Forums.
Wer mit ihm über die Baustelle flaniert, merkt
bald, dass es ihn kribbelt, endlich richtig loszulegen – und den Berlinern zu zeigen, was alles
in dem Neubau steckt: Die städtebauliche Öffnung des Forums für das Laufpublikum gehört
dabei zu den weniger oft erzählten Geschichten.
Ein Bistro und ein Restaurant soll es künftig im
rückwärtigen Schlüterhof geben, Konzerte sind
angedacht, auf den Terrassen zur Spree spannen sich schon jetzt die Sonnenschirme für die
Besucher auf – bislang allerdings nur auf den
Visualisierungen des Architekten Franco Stella.
Der Rohbau steht, die barocke Verklinkerung
ist fast fertig, viel ist also schon geschafft, viel
bleibt aber auch noch zu tun, bevor die Museen
Die zweite Chance, Ihren
Flirt aus Bus und Bahn
wiederzusehen
besonderen Augenblick
gehabt und nicht genutzt?
Mit Durchgang für die Bürger: Bernhard
Wolter zeigt, wie der Schlüterhof einmal
aussehen soll.
BVG PLUS 01 | 17
Versuchen Sie es unter
www.BVG.de/Augenblicke
13
IN
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IE –
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LT E
BVG VERBINDET BERLIN
gehören. Denn die West-Berliner hatten allen
Grund zur Sorge, als Bauernopfer des Kalten
Krieges an die Sowjetunion zu fallen.
Vor dem zerstörten Reichstag hatte Oberbürgermeister Ernst Reuter 1948 gefordert:
„Ihr Völker der Welt ... schaut auf diese Stadt.“
Nach Berlin-Blockade, Luftbrücke, Mauerbau und Konfrontation am Checkpoint Charlie trat nun der junge Präsident der USA auf
den Balkon des Schöneberger Rathauses und
versicherte den Berlinern und Deutschen seine Solidarität. Denn inzwischen war das Gebäude längst nicht mehr nur das Rathaus eines Bezirks, sondern der Regierungssitz ganz
West-Berlins. Und stand damit fortwährend
im Fokus des Weltöffentlichkeit. Wurde Berlin
zur symbolischen Frontstadt des Kalten Krieges, so wurde das Schöneberger Rathaus mehr
noch als der Bonner Regierungssitz zum Symbol des demokratischen Widerstandes gegen
die Begehrlichkeiten Stalins.
Unterm Turm: Bus M46 am
Rathaus Schöneberg.
M46
S+U ZOOLOGISCHER GARTEN
REICHARTSTR.
RATHAUS SCHÖNEBERG
Politiker
und Piloten
U BRITZ-SÜD
RATHAUS SCHÖNEBERG
Anders als Bilder schaffen es historische Tonaufnahmen selten in das kollektive Gedächtnis der Gesellschaft. Zu flüchtig ist das gesprochene Wort. Den meisten unvergessen
sind jedoch zumindest zwei Zitate. Herbert
Zimmermanns emphatischer Jubel: „Rahn
Grunewaldstr.
14
schießt, Tooor! Tooor! Tooor! Tooor!“ beim
3:2 der deutschen Auswahl im Finale der WM
1954. Und John F. Kennedys „I take pride in
the words: Ich bin ein Berliner.“ Gilt Ersterer als Geburtsschrei der Bundesrepublik, gab
Letzterer den Menschen in West-Berlin die
Hoffnung, dieser BRD auch in Zukunft anzu-
RATHAUS SCHÖNEBERG
Dominicusstr./Hauptstr.
BVG PLUS 01|17
Fotos: Jan Ahrenberg
Für unsere Serie fahren wir jeden Monat mit einer Linie der BVG durch
die Stadt. Dabei porträtieren wir zwei Kieze entlang der Strecke.
Folge 32: Rathaus Schöneberg und das Fliegerviertel
Zwischen Trödler und Marketendern
Bis 1991 tagte der Berliner Senat hier. Nach
dem Umzug in das Rote Rathaus ging es wieder an den Bezirk, der seit 2001 TempelhofSchöneberg heißt. Aktuell residieren hier die
Abteilungen Gesundheit, Soziales und Stadtentwicklung sowie das Ordnungs- und ein
Bürgeramt. An der viel befahrenen Dominicusstraße gelegen, ist der Stadtraum um den
70 Meter hohen Turm nicht sonderlich reizvoll. Das eigentliche Leben findet in den
Wohnvierteln in den Nebenstraßem ringsum statt. Das ändert sich jedoch dienstags
und freitags, wenn der Wochenmarkt auf den
Parkflächen vor dem Rathaus stattfindet – den
gibt es an dieser Stelle übrigens bereits seit
dem Ersten Weltkrieg. Samstags und sonntags
kommen dann die Trödler zu ihrem Recht.
An Tagen ohne ambulantes Gewerbe zieht
es die Passanten jedoch meist schnell weiter,
der Kiez ist nach der Wende etwas ins Abseits
geraten. Dabei lohnt sich vor allem im Sommer ein Spaziergang durch den benachbarS Schöneberg
BVG PLUS 01 | 17
Stolzes Geweih: Der Hirschbrunnen ist das
Schmuckstück des Rudolph-Wilde-Parks.
Nackedei: Seit dem Wiederaufbau bis 1955 ist
das Rathaus schlichter, aber nicht schmucklos.
Berühmter Besucher: Eine Tafel am Rathaus
erinnert heute an J.F.K.s legendäre Rede.
Sportzentrum Schöneberg
Sachsendamm/Gotenstr.
15
BVG VERBINDET BERLIN
ten Teil der Siedlung ein und ist der Grund,
warum die Immobilienpreise umgehend abgehoben sind, nachdem der letzte Flieger auf
dem Tempelhofer Feld gelandet war. Kleine,
bunte Häuschen reihen sich hier entlang der
schmalen Gässchen. In den Vorgärten blüht
und brummt es in Frühjahr und Sommer. Als
städtebauliche Klammer umgibt ein breiter
Parkstreifen das gesamte Areal. Ob der Fluglärm früher wirklich nicht so schlimm war,
lässt sich heute schwer nachvollziehen. Inzwischen allerdings ist es sehr ruhig im Kiez:
Über die Paradestraße, die geradewegs auf den
Südflügel des Flughafens zuläuft, dringt man
in zwei, drei Gehminuten in ein innerstädtisches Dorfidyll vor. Nur dort, wo die Manfred-von-Richthofen-Straße auf den Platz der
Luftbrücke trifft und sich die Anwohner mit
den Dingen des alltäglichen Bedarfs eindecken, herrscht so etwas wie urbane Geschäftigkeit. Dass der umtriebige Bergmannkiez ein
direkter Nachbar ist, kann man aber auch hier
Jan Ahrenberg
kaum glauben.
Entree zur Siedlung: Entlang der Paradestraße
wandeln Fußgänger durch Torbögen in den Kiez.
Bis vor gar nicht allzu langer Zeit war das
Brummen von Flugzeugmotoren der vertraute
Klang im Fliegerviertel. Auch wenn manch ein
Anwohner gern behauptet, davon gar nicht so
viel mitbekommen zu haben. Das Tempelhofer
S Südkreuz
Dorfidyll in der Innenstadt
Das war bei der Erbauung freilich noch anders: Als ab 1912 entlang der Dudenstraße,
dem Tempelhofer Damm und der Manfredvon-Richthofen-Straße die ersten fünfgeschossigen Mietshäuser entstanden, gehörte
Neu-Tempelhof, so der offzielle Name, noch
zur Gemeinde Tempelhof. Ab 1920 entstand
dann die Gartenstadt rund um den zentralen Adolf-Scheidt-Platz. Sie nimmt den größ-
REICHARTSTR.
Die Kirche auf dem Tempelhofer Feld ist eine
der größeren Rundkirchen der Stadt.
Fest
© DECCA / Philipp Müller
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Foto: Vladimir Shirkov
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Feld liegt jedenfalls auf der anderen Seite des
Tempelhofer Damms, und damit auch in Hörweite. Wer sich dem Fliegervertel jedoch vom
Südkreuz her nähert – so wie wir, denn wir
sind heute mit dem M46 bis zur Haltestelle Rei­
chartstraße unterwegs und gehen noch ein kleines Stück –, der könnte die Siedlung fast für den
Stadtrand halten. Tatsächlich liegt die Gartenstadt jedoch sogar noch knapp innerhalb des
S-Bahnrings und ist damit Teil der Innenstadt.
Fotos: Jan Ahrenberg
ten Rudolph-Wilde-Park, der mit gleich zwei
Schmuckstücken aufwartet: dem Hirschbrunnen samt goldener Skulptur und dem U-Bahnhof Rathaus Schöneberg – einer der wenigen
Berliner Stationen im Jugendstil-Dekor. Nach
dem Spaziergang kann man zum Beispiel im
Ratskeller mit den Beamten speisen – die werden übrigens jeden Mittag Punkt 12 Uhr durch
zweiminütiges Läuten der Freiheitsglocke zu
Tisch gebeten. Die ist ein Geschenk von mehr
als 16 Millionen amerikanischen Spendern,
die bereits 1950 ein Zeichen gegen den Kommunismus setzen wollten. Noch so ein Tondokument, das vielleicht nicht für alle, aber doch
für viele Berliner sehr vertraut im Ohr klingt.
Schöneberger Str.
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156
BVG PLUS 01 | 17
19
IM BAHNHOF
INFORMATION
Frisch gebacken: Sein
Börek-Rezept hat Serdar
Karakaya aus Istanbul.
Neue Infos für 2017
BVG-Atlas und Liniennetze jetzt in allen Kundencentern und Verkaufsstellen
Heißer Ofen
E
chte Berliner kennen „ihre Linie“ natürlich genau. Aber bei frischgebackenen Eltern taucht vielleicht doch einmal
die Frage auf, ob es am Märkischen Museum
eigentlich einen Aufzug gibt. Und wenn die
Studienfreunde zu Besuch sind, kann es praktisch sein, zu wissen, ob der Nachtbus auch am
U-Bahnhof Scharnweberstraße hält.
Zu diesen und allen anderen Fragen rund um
den Berliner Nahverkehr gibt die BVG natürlich
gern Auskunft – in allen Servicecentern und unter www.bvg.de. Wer aber lieber etwas Gedrucktes in den Händen hält, dem empfehlen wir das
seit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember er-
22
und musste schließen. Ich habe aber einen seiner Angestellten behalten, einen alten Italiener,
der hat mir das Pizzabacken beigebracht.“ Mit
diesem Learning-by-Doing-Ansatz hat es der
gelernte Zentrallüftungsbauer und Schweißer
weit gebracht – vor eineinhalb Jahren wurde
einer seiner Mitarbeiter auf das leer stehende
Ladenlokal im U-Bahnhof Osloer Straße aufmerksam. Mit der Vermieterin, der BVGTochter URBANIS, wurde Serdar Karakaya
schnell einig – schließlich kannte man sich bereits vom Geschäft in Tegel. Nun betreibt die
Familie also bereits zwei Pizzerien – neben seinem Bruder, der das Geschäft in Tegel betreibt,
ist auch seine Mutter als oberste Chefin mit an
Bord. Mit der Filiale in der Osloer Straße hat
die Familie noch so einiges vor. Kommendes
Frühjahr wird der Tresen ausgebaut. „Dann
haben wir noch mehr Platz für noch mehr
selbst gemachte Spezialitäten.“ Jan Ahrenberg
BVG PLUS 01|17
Foto: BVG, Montage: Raufeld Medien
P
atsch! So landet der Teig auf dem Tresen.
Mehl wirbelt auf und Serdar Karakaya
knetet den Fladen noch einmal ordentlich durch, bis er ganz geschmeidig und elastisch ist: „Jeder Teig hat seine Besonderheit“,
erzählt der Chef von Kral Pizza auf dem UBahnhof Osloer Straße. „In unseren Börekteig
mischen wir zum Beispiel kein Öl.“ Und wieso reißt er dann nicht beim Ausrollen? „Das
Geheimnis habe ich von einem Bäcker in Istanbul: Man legt den Teig vorher in Öl ein.“
Pizza und Pide, Börek und Gözleme: Bei Kral
Pizza kommt alles frisch aus dem Ofen. „Angefangen habe ich vor fast 16 Jahren mit einem
Geschäft im U-Bahnhof Tegel“, erzählt Karakaya. Damals hatte er zwar schon viel Erfahrung in der Gastronomie – hat Eis, Döner und
Currywurst verkauft –, doch wie man eine Pizza backt, das musste er erst noch lernen. „Der
Vorbesitzer hatte an dem Standort kein Glück
Fotos: Jan Ahrenberg
Bei Kral Pizza im U-Bahnhof Osloer Straße ist alles selbst gebacken
hältliche neue Broschürenangebot: Kostenlos
sind die Titel „Berlin. Barrierefrei 2017“, „Berlin. Nachtnetz 2017“ sowie „Berlin. Liniennetze
2017 S+U Bahn Tram“ erhältlich. Das „Berlin.
Gesamtnetz 2017“ gibt es für 1,95 Euro.
Alle Infos gebündelt liefert übrigens der
„Berlin. Atlas 2017“ für 12,90 Euro – jetzt im
noch kompakteren Format. Neben dem Nahverkehrsangebot von BVG, S-Bahn und Bahnregionalverkehr in Berlin, Potsdam und Umgebung enthält der ein Straßenverzeichnis, einen
Kartenteil Berlin-Innenstadt sowie Standortpläne wichtiger Berliner Verkehrsknoten und
jah
Informationen zur Barrierefreiheit.
BVG PLUS 01 | 17
23
TICKETS
Im Galopp
zu den Stars
Karten für den radio B2 Schlager­
Hammer gibt’s auch bei der BVG
Feiern mit den Stars: Am 15. Juli lädt radio B2,
Deutschlands Schlager-Radio (u. a. auf 106,0
UKW), zum „radio B2 SchlagerHammer“ nach
Hoppegarten ein. Wo sonst edle Rennpferde
über den grünen Rasen jagen, geben sich an
diesem Tag Schlagerstars wie Vanessa Mai, DJ
Ötzi, Costa Cordalis, Feuerherz, Frank Schöbel,
voXXclub, Fantasy und viele mehr die Ehre.
Der SchlagerHammer ist ein Familiensommerfest mit Hüpfburgen, Karussells, Streichelzoo und Ponyreiten. Um 11 Uhr beginnt der
Einlass, von 13 Uhr bis 22 Uhr geben sich die
Künstler dann das Mikrofon auf der großen
Bühne in die Hand. Kinder unter 14 Jahren haben bei der Veranstaltung traditionell freien
Eintritt, alle anderen erhalten ihr Ticket im
Vorverkauf und an den Fahrkartenautomaten
jah
der BVG zum Preis von 28,90 Euro. Viele Preise bleiben
2017 stabil, vor allem
das 4-Fahrten-Ticket
lohnt sich weiterhin.
Neu im Netz
Der neue VBB-Tarif ist in Kraft getreten – er bringt neue Preise und Angebote
24
Senioren-Abo in neuen Städten
Auch wird der Geltungsbereich für die
4-Fahrten-Karte erweitert. So gibt es das
beliebte Angebot in Berlin nun auch für die
Tarifbereiche BC und ABC. In drei Brandenburger Städten wurde das 4-Fahrten-Angebot zudem neu eingeführt: in Potsdam AB für
Einzelfahrausweise und Kurzstrecken sowie
in Frankfurt (Oder) AB und Brandenburg an
der Havel AB jeweils als Einzelfahrausweise.
In Potsdam verkürzt sich die Kurzstrecke von
sechs auf vier Stationen. Außerdem wird in
Frankfurt (Oder), Cottbus und Brandenburg
an der Havel zukünftig das VBB-Abo 65 vor
Ort eingeführt. Das Jahresabo zum Preis von
340 Euro richtet sich an Menschen, die 65 Jahre oder älter sind.
Alle Informationen zu den Fahrpreisen im
Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg finden
jah
Sie unter www.VBB.de/Fahrpreise. BVG PLUS 01|17
Vanessa Mai gehört
zu den Stars des radio B2
SchlagerHammer 2017.
Tickets für die Gala
Tickets für die Preisverleihung der Smago! Awards am Automaten der BVG
Foto: SchlagerHammer
Bis zu drei Kinder kostenlos mitnehmen
Vor allem Familien profitieren bei der BVG
zudem von der erweiterten Mitnahmemöglichkeit bei den Tageskarten und vom Angebot
der 4-Fahrten-Karten: Künftig ermöglichen
die Tageskarten in Berlin ABC und Potsdam
AB die Mitnahme von bis zu drei Kindern bis
einschließlich 14 Jahre. Dies gilt für die Tageskarte im Regeltarif Berlin AB, BC und ABC
sowie für die Tageskarte im Regeltarif Potsdam AB.
Der Einzelfahrausweis wurde von 2,70 Euro auf 2,80 Euro angepasst. Wer allerdings
mehr als einmal mit Bus und Bahn in Berlin
unterwegs ist, zahlt dennoch nicht drauf,
denn der Preis für die 4-Fahrten-Karte Berlin
AB bleibt mit 9 Euro, also 2,25 Euro pro Fahrt,
unverändert.
Foto: Joite
I
m Zuge der zum 1. Januar im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) in Kraft
getretenen Tarifanpassung bietet die BVG
ihren Fahrgästen neue attraktive Angebote –
und mit gerade einmal plus 0,56 Prozent fällt
sie in Berlin äußerst moderat aus. Im bundesweiten Durchschnitt erhöhen sich die Preise
dagegen um 1,9 Prozent. Gerade im Berliner
Stadtgebiet AB bleiben die Preise daher weitgehend gleich: Schülertickets, Geschwisterkarten, Zeitkarten und alle Tickets für Fahrräder gibt es weiterhin zum gewohnten Preis.
Zum sechsten Mal findet die Preisverleihung
der Smago! Awards bereits statt – diesmal lädt
das Onlinemagazin für deutsche Musik zur
Gala im Best Western Premier Hotel Moa in
Berlin. Bereits am 8.1. geben sich hier Stars
wie Jürgen Drews, Gunter Gabriel und die
Amigos die Ehre. Tickets für die Veranstaltung
gibt es noch bis zum 5.1. zum Preis von 38 Euro an den Fahrscheinautomaten der BVG. Wer
auch zur Aftershowparty möchte, muss ein
wenig tiefer in die Tasche greifen: Der Einlass
kostet dann 149 Euro pro Person. Ebenfalls
bis zum 5.1. sind Eintritskarten für den AufBVG PLUS 01 | 17
tritt der Original Band of Elvis in dem 4-Sterne-Etablissement in Moabit erhältlich. Die
Bandmitglieder James Burton (Gitarre), Ronnie Tutt (Drums) und Glen D. Hardin (Piano,
Keyboards) prägten den unverwechselbaren
Sound des Kings bei zahlreichen Auftritten in
den 1970er-Jahren. Kostenpunkt hier: 39 Euro pro Person. Und bis zum 11.1. sind schließlich noch Ticktes für die „Magic Diva Show“
auf der Hotelbühne zu haben. Zum Preis von
9,50 Euro erlebt man hier die „DSDS“-Kandidatin Annemarie Eilfeld, wie sie bekannte Hits
jah
und eigene Songs zum Besten gibt.
25
FORSCHUNG
LITERATUR
Ticket der Zukunft
Die Datenerhebung der Studie VERS ist abgeschlossen. Jetzt wird aus­
gewertet, wie hoch die Akzeptanz für ein flexibles virtuelles Ticket ist
W
ie soll das Ticket der Zukunft im
öffentlichen Personennahverkehr
(ÖPNV) aussehen? Papierfahrschein? Handyticket? Oder ein ganz neues Tarifsystem, das die Fahrgäste beim Einsteigen
erfasst und nach Verlassen der ÖPNV-Fahrzeuge den optimalen Tarif berechnet? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die umfangreiche
Studie „VERS“ (VERkehrszugangsSysteme),
deren Datenerhebung mit dem Jahreswechsel abgeschlossen worden ist. Geforscht wurde in der Berliner U-Bahn, und die ausführenden Partner der Studie sind die Technische
Universität Berlin, Wissenschaft im Dialog,
das nexus Institut und der VBB. Das Bundes­
ministerium für Bildung und Forschung ist
Förderpartner der Studie.
Wahlberlinerin
und gebürtige
Potsdamerin:
Autorin Paula
Fürstenberg.
Weichen des Lebens
Sensibler Debütroman: Paula Fürstenbergs „Familie der geflügelten Tiger“
26
Stasi-Knast? Hat gar ihre Mutter etwas damit
zu tun?
Schwierige Biografien mit all ihren Widersprüchen und Brüchen werden von der Autorin Paula Fürstenberg in ihrem Debüt „Familie
der geflügelten Tiger“ mit einem hohen Maß an
sprachlicher Delikatesse und in höchst unaufgeregtem Erzählstil dargeboten. Christian Piepert
Paula Fürstenberg,
Jahrgang 1987, lebt,
schreibt und studiert
heute in Berlin.
„Familie der geflügelten Tiger“, Kiepenheuer & Witsch,
1. Auflage Köln 2016,
240 Seiten,
18,99 Euro
BVG PLUS 01|17
Fotos: Wissenschaft im Dialog
¼Lesetipp
Foto: Joachim Gern
E
ine junge Frau, Johanna, zieht nach ihrem Abitur aus der Uckermark nach
Berlin und absolviert eine Ausbildung
zur Straßenbahnfahrerin – zum Leidwesen
ihrer Mutter, die bis zum Ende der DDR als
Tierärztin ein Tierheim leitete. Nun mistet
sie Ställe aus. Der Vater verließ die Familie,
als Johanna zwei Jahre alt war, im selben Jahr
ging die Mauer auf. So sind ihre Erinnerungen
sowohl an den Vater wie an den untergegangenen Staat so gut wie nicht vorhanden. Die
DDR-Witze ihres Ausbilders Karl, mit dem sie
in der Straßenbahn durch Berlin fährt, kann
sie folglich auch nicht nachvollziehen.
Eines Tages besucht sie ihre Mutter und
erfährt, dass ihr Vater sich gemeldet hat. Sie
nimmt Kontakt zu ihm auf, er hat Krebs im
Endstadium. Sie lernt im Krankenhaus ihre
Halbschwester und später auch ihre Großmutter kennen. Plötzlich gerät ihre Weltsicht ins
Wanken. Ihre Mutter hat ihr immer erzählt, ihr
Vater Jens sei damals in den Westen geflüchtet. Sie wird nun mit anderen Versionen seines
Weggangs konfrontiert. Landete er in einem
Datenerhebung in drei Schritten
Im ersten Schritt der Erhebung wurden rund
1.200 Fahrgäste auf U-Bahnhöfen befragt. Ihnen wurde ein System vorgestellt, bei dem sich
die Fahrgäste beim Einsteigen mit dem Mobiltelefon oder einer Chipkarte aktiv einchecken
und beim Verlassen automatisch erkannt werden. Der optimale Tarif könnte dann einmal
ermittelt werden und der Fahrpreis in Rechnung gestellt werden. 61 Prozent der Befragten konnten sich vorstellen, ein solches System
zu benutzen, 39 Prozent sahen sich dafür eher
nicht als Zielgruppe. Die größten Bedenken
bei den Befragten war: Was passiert, wenn der
Akku des Handys leer ist oder das System ausfällt?
Im zweiten Schritt setzte sich eine Gruppe
von 23 zufällig ausgesuchten Bürgerinnen und
Bürgern zwei Tage zusammen und diskutierte die Vor- und Nachteile verschiedener Verkehrszugangssysteme. Abschließend wurde
in einem dritten Schritt im Herbst 2016 ein
BVG PLUS 01 | 17
Online-Forum eröffnet, auf dem Interessierte ihre Meinungen kundtun konnten. Diese
Diskussionsphase ist zum Jahresende abgeschlossen worden, aber die Beiträge sind noch
auf www.zukunftsticket.berlin nachzulesen.
Akzeptanz durch Beteiligung
Jetzt beginnt für die Wissenschaftler die
Auswertung der Studie. Ziel von VERS ist es
dabei auch, durch Befragung und Interviews
mit den Diskussionsteilnehmern herauszufinden, wie sich der Einbezug von Bürgerinnen und Bürgern auf die Akzeptanz von neuen Technologien auswirkt. Im zweiten Quartal
dieses Jahres sollen die Ergebnisse vorgestellt
Christian Retzlaff
werden.
27
ABOVORTEILE
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John Williams komponiert seit
über 50 Jahren die Musik für
die Blockbuster Hollywoods.
Die legendäre Filmmusik vom
mehrfachen Oscar- und Grammy-Preisträger wird im Frühjahr 2017 mit einer spektakulären Show auf großer Tournee
inszeniert.
Ihr Vorteil: 25. Januar, 20 Uhr,
10 Euro Rabatt* (*gilt nach
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Verfügbarkeit zzgl. Gebühren,
nicht kombinierbar mit weiteren Preisnachlässen).
Kartentelefon: 479 97 477 oder
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So kommen Sie hin
Mercedes-Benz Arena, Mercedes Platz 1, Friedrichshain.
S+U Warschauer Str.
M10
248,
347 (ca. 550 m)
MADAME TUSSAUDS
Herzensbrecher Ryan Gosling
ist ab Januar als erste atmende
Wachsfigur im Madame Tussauds Berlin zu sehen. Durch
eine spezielle Animatronik hebt
und senkt sich sein Brustkorb
und lässt ihn noch lebensechter
erscheinen.
Ihr Vorteil: BVG-Clubabend
mit Sektempfang und persönlicher Führung: 23. Januar,
19 bis 21 Uhr. Karten für
18 Euro inkl. Getränk & Füh-
rung außerhalb der Öffnungszeiten statt regulären
23,50 Euro, Kartentelefon: 300
148 674 (Mo–Fr 9–18 Uhr)
oder per E-Mail [email protected]
Madame Tussauds Berlin, Unter den Linden 74, Mitte. S+U
Brandenburger Tor
100 (ca. 100 m)
BOB, DER STREUNER
Die berühmteste Straßenkatze
der Welt kommt endlich ins
Kino: Bob ist da! Die Abenteuer des gewitzten Katers Bob
und seines Herrchens James
haben bereits ein Millionenpublikum bewegt und begeistert. Die beiden sind der beste
Beweis, dass Freundschaft der
sicherste Weg zum Glück ist,
wenn das Leben mal nicht so
richtig mitspielt. Ein samtpfotiges Kinoereignis voller Humor, Menschlichkeit und Her-
Fotos: Semmel Concerts, Madame Tussauds, Concorde Filmverleih
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t*
Rabat
100 Kinder für Kinder ab 5 Jahren, denn bis auf
den Bösewicht Hitzeheiß sind alle Haupt- und
Nebenrollen von Kids besetzt. Die Kindershow
des jungen Ensembles ist Europas aufwendigste Familienshow auf der größten Theaterbühne
der Welt!
Ihr Vorteil: Für alle Shows vom 8. bis 27. Januar bezahlen Eltern den Kinderpreis (pro Kind 1
Erwachsener) in den Kategorien 1–4, Premium
und VIP. Das Angebot ist buchbar bis 27. Januar.
Kartentelefon: 232 62 326, Kennwort: BVG VS
„Verrückte Sonne“, die neue Kindershow im
Friedrichstadt-Palast, ist ein Jump ’n’ Run-Abenteuer über Zusammenhalt, Freundschaft und
den Mut, über sich selbst hinauszuwachsen.
Auch in der neuesten Show spielen wieder über
N u r fü
10 €
VERRÜCKTE SONNE – KINDERSHOW
IM FRIEDRICHSTADT-PALAST
Fotos: Friedrichstadt-Palast Berlin, Jerry Dalia
Eltern n
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zenswärme. Ihr Vorteil: Wir
verlosen 80 x 2 Kinokarten.
Postkarte mit dem Stichwort
„Bob“ bis 16. Januar an:
Berliner Verkehrsbetriebe,
BVG-Club (43320),
10096 Berlin.
Offizieller Kinostart:
12. Januar 2017.
Weitere Infos unter:
www.bobderstreuner-film.de
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Foto: Lars Burmeister
030/58 58 54 60
iga, die Hauptstadt von Lettland und
mit rund 700.000 Einwohnern größte
Stadt des Baltikums, ist bemerkenswert
schön und auf jeden Fall eine Reise wert. Den
Titel „Hauptstadt des Jugendstils“ trägt sie
völlig zu Recht.
Von Interesse für den ÖPNV-Fan sind die
auf 20 Linien eingesetzten fast 330 Oberleitungsbusse. Sie ergänzen – bereits seit 1947 –
das insgesamt über 50 Linien umfassende
Netz, auf dem Busse mit Verbrennungsmotoren verkehren. Besonders praktisch sind spezielle Minibusse: Auf Kleintransportern basierend, bedienen sie feste Linien ohne definierte
Haltestellen. Fahrgäste können individuell
aus- und einsteigen, sie zeigen dem Fahrer
dies beim Aussteigen per Zuruf an, beim EinBVG PLUS 01 | 17
steigen per Handzeichen. Außerdem existiert
ein 55 Kilometer langes Straßenbahnnetz mit
neun Linien, hier werden noch für Jahre die
auch vom Berliner Tram-Netz bekannten
Tatra-Züge dominieren.
Bedeutend für die Bürger Lettlands ist das
Freiheitsdenkmal: Errichtet während der ersten lettischen Unabhängigkeit in den 1930erJahren, ist es das Symbol der nationalen Souveränität Lettlands und Rigas wichtigste
Sehenswürdigkeit. Interessanterweise blieb es
sowohl während der deutschen Besatzung im
Zweiten Weltkrieg als auch in der anschließenden Zeit während der Herrschaft der
Sowjetunion bis 1991 unberührt, obwohl es
gerade dem Moskauer Politbüro ein Dorn im
Lars Burmeister
Auge war.
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ÄSTHETISCHER FUNKTIONALISMUS
Postmoderne
Bauchef Uwe Kutscher
kennt jeden Berliner
U-Bahnhof im Detail.
Haben Sie den
Bahnhof erkannt?
BVG-Bauchef Uwe Kutscher
enträtselt die Baustile der BVG.
Station 13: Brandenburger Tor
36
BVG PLUS 01|17
Die Londoner Tube verkehrt in bis zu 50 Metern
Tiefe – in Berlin aber rattern die U-Bahnen zumeist nur wenige Meter unter dem Asphalt. Deshalb sind fast alle älteren Berliner U-Bahnhöfe
kastenförmig und flach. Eine Gewölbekonstruktion, wie bei der Pariser Metro, bei der auf tragende Säulen verzichtet werden kann, braucht in
der Höhe mehr Platz. Nur dort, wo z.B. Flussläufe die Planer tiefer in den Untergrund zwangen,
bekam diese formschöne Bauform eine Chance.
Das war bislang jedoch nur zwei Mal der Fall. Insofern dürfte dieser Bahnhof leicht zu erraten
IMPRESSUM
Herausgeber/Verlag
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG),
Anstalt des öffentlichen Rechts
Chefredaktion
David Rollik (dro) (verantw.)
Fotos: Jan Ahrenberg, Oliver Lang
Edel und
schlicht: Der
Bahnhof ist
Teil der noch
unvollendeten Verlängerung der U5.
Welche Station wurde aus dem vereisten Untergrund geknabbert, wollte ich von Ihnen im
vergangenen Monat wissen. Und natürlich handelt es sich dabei um den noch recht neuen
U-Bahnhof Brandenburger Tor. 2009 wurde er
eingeweiht, und das innovative Bauverfahren
lässt sich noch heute an seinen Wänden ablesen.
Die sind am oberen Ende nämlich abgeschrägt,
was sich durch die Form des Tunnelbohrers so
ergeben hat. Das Verfahren kam deshalb zum
Einsatz, weil eine Absenkung des Grundwasserspiegels womöglich zu Schäden an den benachbarten Gebäuden geführt hätte. Die sind
zum Teil nämlich schon sehr alt und ruhen auf
Eichenholzpfählen, die bei plötzlicher Trockenlegung vermutlich verrottet wären. Gestalterisch hat sich die BVG bei dieser Station
bewusst zurückgehalten. Ich bezeichne
den Stil gern als „Ästhetischen Funktionalismus“. Edel, aber schlicht. Denn der
eigentliche Star ist das Brandenburger
Tor an der Oberfläche. Darauf nehmen
auch die historischen Zitate aus der Zeit
des Kalten Krieges und des Mauerfalls an den Wänden Bezug – gerade
für Berlin-Besucher ein gelungenes
Willkommen am historischen Ort.
Wo ist die nächste Station?
Redaktion
Bernd Wegner (bwg)
Kerstin Marquard (km)
Christian Retzlaff (chr)
Maria-M. Covelo Boente (mmcb)
Lars Burmeister
Jan Ahrenberg (Raufeld)
BVG PLUS 01 | 17
Titel
Clemens Bilan
Redaktion
BVG PLUS,
das Kundenmagazin (11540),
10096 Berlin
Telefon: (030) 256-0
BVG Call Center
Telefax: (030) 256 28 611
E-Mail: [email protected]
Produktion
Raufeld Medien GmbH
Paul-Lincke-Ufer 42/43
10999 Berlin
sein. Zumal er 1987 mit stadtgeschichtlichen
Motiven aufgewertet wurde, siehe Bild. Den ersten haben wir in dieser Serie jedenfalls schon
vorgestellt. Doch welcher war das noch gleich?
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Sie die Lösung bis zum 26. Januar 2017
an [email protected], Betreff: Baustile.
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Telefon: (030) 695 665 904
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Für unverlangt eingesandtes Bildund Textmaterial übernehmen wir
keine Haftung. Bei Verlosungen
ist der Rechtsweg ausgeschlossen.
Mitarbeiter der BVG und deren
Familienangehörige dürfen an
den Verlosungen nicht teilnehmen.
Druck
Parzeller print & media GmbH
& Co. KG
Frankfurter Straße 8
36043 Fulda
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SERVICE
Auf einen Blick
Alle wichtigen Adressen und Öffnungszeiten für BVG-Kunden
¼ BVG-KUNDEN ­
ZENTREN
MIT ABO-SERVICE
Im Einkaufszentrum
Das Schloss
(S+U-Bhf Rathaus Steglitz)
BVG-Zentrale
Holzmarktstraße 15–17
S+U-Bhf Jannowitzbrücke
Mo–Sa 08.30–20.00 Uhr
Lichtenberger Straße 248
Mo–Mi 09.30–17.00 Uhr
Do 09.30–17.45 Uhr
Fr 09.30–14.00 Uhr
¼
Mo–Fr 06.30–20.30 Uhr
Sa+So 10.00–17.30 Uhr
Mo–Fr 06.30–20.30 Uhr
Sa+So 10.00–17.30 Uhr
(Berliner Straße 1a)
Mo–Fr 06.30–20.30 Uhr
Sa+So 10.00–17.30 Uhr
S+U-Bhf Alexanderplatz
Mo–Fr 06.30–21.30 Uhr
Sa+So 10.00–17.30 Uhr
S+U-Bhf Zoo
Mo–Fr 06.30–21.30 Uhr
Sa+So 10.00–17.30 Uhr
S-Bhf Marzahn (Marzahner Promenade 1)
Mo–Fr 06.30–20.30 Uhr
Sa 10.00–18.00 Uhr
S-Bhf Köpenick (Elcknerplatz 6)
Mo–Fr 06.30–20.30 Uhr
Sa 10.00–18.00 Uhr
38
Flughafen Tegel (TXL)
TXL, X9, 109, 128
Mo–So 07.00–22.00 Uhr
¼ FUNDBÜRO
Bülowstraße Kleistpark
M48, M85, 106, 187, 204
www.bvg.de/fundbuero
Fax: (030) 256 28 020
Mo, Di & Do 09.00–18.00 Uhr
Fr 09.00–14.00 Uhr
Mittwoch geschlossen
¼
-
¼
Mo–Fr 06.30–20.30 Uhr
Sa 10.00–17.30 Uhr
U-Bhf Leopoldplatz Musikgenehmigung
Mi 07.00–11.00 Uhr
An der Michaelbrücke
(Rückseite BVG-Zentrale)
S+U-Bhf Jannowitzbrücke
248
Fax: (030) 256 28 015
Mo–Do 09.00–18.00 Uhr
Fr 09.00–14.00 Uhr
U-Bhf Wittenbergplatz
¼ CALL CENTER
Mo–Fr 06.30–20.30 Uhr
Sa 10.00–17.30 Uhr
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