Das Jahr 2016 bot den Finanzmärkten schwer verdauliche Kost

Das Jahr 2016 bot den Finanzmärkten schwer verdauliche
Kost. Waren es zu Beginn Sorgen um die konjunkturelle
Verfassung Chinas, standen mit dem Brexit-Referendum,
der US-Präsidentschaftswahl sowie dem Verfassungsreferendum in Italien gleich drei politisch einschneidende Ereignisse auf der Agenda. Obwohl bei sämtlichen Abstimmungen nicht das aus Sicht der Finanzteilnehmer im Vorfeld präferierte Ergebnis resultierte, zeigten sich die Finanzmärkte äusserst robust. Nach anfänglicher Schockstarre konnten die politischen Rückschläge schnell weggesteckt
werden. Eine Erklärung für die Widerstandsfähigkeit der
Finanzmärkte findet sich im anhaltenden Niedrigzinsumfeld. Der weiterhin vorherrschende Anlagenotstand der
Investoren ist derart ausgeprägt, dass selbst negative Nachrichten nur kurz für Nervosität sorgten. Zusätzlich sind
auch aus fundamentaler Sicht Fortschritte zu erkennen.
Allen Unsicherheiten und Unwägbarkeiten zum Trotz,
bleibt die Konjunkturentwicklung insbesondere in den
USA auf Kurs und bildet ein stabiles realwirtschaftliches
Fundament.
Auch die Geldpolitik der Notenbanken bleibt vielerorts
expansiv. Konnte sich die US-Notenbank Fed nach langem
Zögern im Dezember zu einem nächsten Zinsanhebungsschritt durchringen und eine graduelle Normalisierung der
Geldpolitik einleiten, bleibt die Geldpolitik der EZB weiterhin ultra-expansiv. Um die Deflationsrisiken zu bekämpfen, hat die EZB kürzlich das ursprünglich im März 2017
auslaufende Anleihenkaufprogramm bis mindestens Ende
2017 verlängert und den historisch tiefen Leitzins bestätigt.
Die Notenbankpolitik dies- und jenseits des Atlantiks wird
infolgedessen zunehmend divergieren. Die geldpolitischen
Stimulierungsmassnahmen zeigen – insbesondere in
SPI
EuroStoxx 50
S&P500
MSCI Emerging Markets
MSCI World
Europa und Japan – nur noch begrenzt Wirkung. Vermehrt
sind die Regierungen gefordert, die fiskalische Zurückhaltung abzulegen und konjunkturfördernde Massnahmen im
Sinne einer wachstumsfreundlicheren Politik umzusetzen.
In den USA hat der gewählte Präsident Donald Trump
bereits im Wahlkampf angekündigt, die Wirtschaft durch
Steuersenkungen und schuldenfinanzierte Infrastrukturausgaben in erheblichem Umfang anzukurbeln. Unklarheit
besteht allerdings über die wirtschaftspolitischen Eckpunkte und darüber, ob sie tauglich sind, das Wachstum anzukurbeln. Die Finanzmärkte fürchten sich vor einer Einschränkung der amerikanischen Handelspolitik und einer
protektionistischen Abkehr von der als Bedrohung wahrgenommenen Globalisierung. Weniger Welthandel würde
bei vielen Firmen auf die Umsätze drücken und in weniger
Wohlstand münden.
Verglichen mit den USA erwarten wir in der Eurozone
deutlich weniger fiskalische Massnahmen, hingegen mehr
politische Unsicherheit. Im neuen Jahr steht in Europa eine
für die Wirtschaft und die Finanzmärkte folgenreiche Serie
von politischen Ereignissen an. Neben Parlamentswahlen
in Frankreich, den Niederlanden und in Deutschland, wo
jeweils EU-feindliche Parteien auf dem Vormarsch sind,
stellen auch das zukünftige Machtgefüge in Italien sowie
die politische Umsetzung des Brexit wichtige Traktanden
dar. Vor und nach diesen Ereignissen ist mit erhöhter
Volatilität an den europäischen Finanzmärkten zu rechnen.
Dies sollte jedoch nicht zu schwer auf den Wirtschaftsaussichten lasten. In den USA und anderen grossen Volkswirtschaften bleibt die Konjunktur stabil. Wir sehen eine Beschleunigung des Wachstums, einen Anstieg der Inflation
und ein aktienfreundliches Konjunkturumfeld im 2017.
%
10y Bunds
03.16
06.16
10y US-Treasuries
3.00
115
2.50
110
2.00
105
1.50
100
1.00
95
0.50
90
0.00
85
-0.50
80
12.15
10y Swiss
03.16
06.16
09.16
12.16
-1.00
12.15
09.16
12.16
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Anlagen.
Im Jahr 2016 sahen wir uns weiterhin mit dem historisch
tiefen Zinsniveau konfrontiert. Zudem brachten einige
politische Ereignisse erhöhte Unsicherheit für die Finanzmärkte mit sich. Dieses herausfordernde Umfeld macht
situative Anpassungen der Anlagetaktik notwendig, um
flexibel auf neue Marktbedingungen reagieren zu können.
Obligationen und Liquidität
Auch 2016 wurden die Renditen durch die Zentralbanken
auf niedrigem Niveau gehalten. Erst in den letzten Monaten setzte, ausgehend von den USA, ein leichter Renditeanstieg bei den mittleren und langen Laufzeiten ein. Dieser
Renditeanstieg führte zu einem Performancerückgang, vor
allem bei den längeren Laufzeiten, welche sich bis im dritten Quartal am besten entwickelten. Betrachtet man die
Entwicklung der verschiedenen Bonitäten, so haben sich in
diesem Jahr die unteren Ratingsegmente am besten entwickelt.
Wandelanleihen
Wir erachten Wandelanleihen aufgrund ihrer positiven
Portfolio-Eigenschaften als strategische Investition: Sie
bieten einen gewissen Schutz bei sinkenden Aktienmärkten,
partizipieren jedoch bei steigenden Kursen.
Aktien
Die Aktienmärkte waren im abgelaufenen Jahr geprägt von
vielen sich schnell abwechselnden Trends. Der Start ins
neue Jahr wurde Aktionären dabei gehörig vermasselt.
Globale Wachstumssorgen lasteten dabei auf den Aktienmärkten. Die Märkte verloren in der Spitze rund 15% an
Wert. In der Folge sahen wir vorwiegend gutes Börsenwetter. In der zweiten Jahreshälfte wurden die Märkte von
politischen Ereignissen hin und her gerissen. So konnten
sich keine anhaltenden Trends ausbilden.
Wir erwarten, dass die Geldpolitik der Notenbanken 2017
stärker divergiert. Das hat auch Auswirkungen auf die
Aktienmärkte. Aktienanleger werden zunehmend vorsichtiger und selektiver werden, was zu deutlich unterschiedlichen Aktienmarktentwicklungen führen dürfte. Wir ziehen
daraus zwei Schlüsse: Erstens wird aktives Risikomanagement wichtiger werden; zweitens sollten sich 2017 gute
Gelegenheiten für aktive Positionierungen ergeben.
Alternative Anlagen
Die Alternativen Anlagen erhöhen die Diversifikation auf
Portfolio-Ebene und reduzieren das Gesamtrisiko. Sie
korrelieren wenig bis gar nicht mit traditionellen Anlageklassen und entwickeln sich unabhängig von der jeweiligen
Marktrichtung.
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