noauth SEITE 16 SAMSTAG, 31. DEZ./NEUJAHR 2017 BEKO04 RUND UM BAD KÖTZTING Trauer um Hildegard Weber Blaibachs Ziele für 2017 BÜRGERVERSAMMLUNG Fragen bezogen sich auf Straßen, Freibad und Haus des Gastes. BLAIBACH. Beim Ausblick auf 2017 führte Bürgermeister Wolfgang Eckl am Mittwoch in der Bürgerversammlung unter anderem die Kinderkrippenerweiterung, den Rückbau der Becken im ehemaligen Freibad aber auch Zuwendungen für Spielplätze oder den Bau eines Wasserverteilerbauwerks am Kirchbichl auf. Für den Breitbandausbau sind ebenso Planungen im Haushalt enthalten wie auch für die energetische Sanierung am Haus des Gastes, Straßenbau und Kanalsanierungsarbeiten. Des Weiteren soll eine Planung für den Hochwasserschutz am Chamer Bach in Auftrag gegeben werden. Sofern es der Haushaltsplan ermöglicht, sollen auch wieder Schulden abgebaut werden. Bei der anschließenden Diskussionsrunde kam beispielsweise die Frage auf, inwieweit sich die Bürger an Straßenbaumaßnahmen beteiligen müssen. Hier konnte die Antwort gegeben werden, dass in den letzten Jahren keine solche Maßnahme vorlag, sollten jedoch Erschließungsmaßnahmen, beispielsweise für ein neues Baugebiet, anfallen, sind hier natürlich die Nutzer – also die Anwohner – an den Kosten zu beteiligen. Die Frage, welche Maßnahmen die energetische Sanierung am Haus des Gastes beinhalten werden, konnte dahingehend beantwortet werden, dass hier Fenster, Dämmung, Heizung und Beleuchtung erneuert werden sollen. Für die oberen Räume im alten Schulhaus gibt es aktuell noch keine weitere Nutzung, und auch die veraltete Infotafel am Parkplatz Höhe Kreuzbach soll zeitnah überarbeitet beziehungsweise aktualisiert werden. Eine weitere Frage aus den Reihen der Anwesenden betraf das Konzert- Pfarrer Augustin Sperl: „Das Sterben ist Eintreten in Christus.“ REQUIEM MILTACH. Am 1. Weihnachtsfeiertag vollendete sich das irdische Leben von Hildegard Weber (81) aus Untervierau. Am Donnerstag fanden sich zum Requiem mit Pfarrer Augustin Sperl viele Trauernde ein. Die musikalische Gestaltung übernahm der Männerchor unter Leitung von Hans Grassl. Pfarrer Augustin Sperl sagte, dass das vom Männerchor gesungene Lied „Ich steh an deiner Krippe hier, o Jesu, du mein Leben“ ein wunderbares Weihnachtslied sei, das von dem evangelischen Theologen Paul Gerhardt stamme. „Der Dichter dieser Strophen legt uns Worte in den Mund, die uns einreihen in die Schar der Hirten und Weisen, die das Kind in der Krippe finden. Da sie das Heil schauen dürfen, wollten sie nicht mit leeren Händen dastehen. Dem göttlichen Kind in der Krippe bringen wir unser Erstaunen darüber, dass es unser menschliches Leben teilt. So seltsam es klingen mag, das Sterben ist ein Eintreten in Christus, er umfängt Hildegard Weber mit seiner Liebe, sie ist am Ziel. Mitbringen dürfen wir ihm alles, was das Leben ausmacht, was als Aufgabe gestellt war, was gut gelungen ist und auch, was zu tragen war. Das gilt auch für die Verstorbene“, so Sperl. Im Weiteren schilderte der Geistliche den Lebensweg von Hildegard Weber. Sie wurde 1935 den Eltern Anna und Johann Schmucker geboren und wuchs mit zwei Brüdern in Untervierau auf. Oft erzählte sie von ihrem beschwerlichen Schulweg nach Miltach. Hildegard arbeitete einige Jahre in der Konservenfabrik Kreuzbach. Sie verheiratete sich mit Ägid Weber aus Roßberg, die Ehe war mit Sohn Günther gesegnet. Frühes Leid kam über sie, als im Alter von 42 Jahren der Ehemann und Vater im Jahr 1978 verstarb. Zwei Jahre später folgte die Mutter und wiederum zwei Jahre danach Bruder Rudolf im Alter von erst 50 Jahren. „Diese Frau muss in vier Jahren das Sterben von drei Menschen, die ihr nahestanden, bewältigen“, so Sperl weiter. Hildegard Weber konnte sich selber versorgen, besorgte Einkäufe, bewältigte Kirch- und Friedhofsgänge mit dem Fahrrad und war mit dem Hund ihrer Nichte Margit unterwegs. Im November musste sich Hildegard Weber einer Operation unterziehen. Infolge gesundheitlicher Schwierigkeiten wurde sie danach im Seniorenheim Graßl versorgt. Der Gesundheitszustand verschlechterte sich jedoch. Am 1. Weihnachtsfeiertag wurde sie im Bett tot aufgefunden. Pfarrer Sperl: „In ihrem Sterben ist sie ihrem Herrn entgegengegangen. Den Glauben hat sie in ihrem Leben bezeugt, darum erbitten wir, dass sie Gott schauen darf“, schloss der Geistliche. Zum Friedhofsgang formierte sich der Trauerzug. Nach den Zeremonien an der Aussegnungshalle begaben sich die Angehörigen und übrigen Trauergäste an das Familiengrab Weber, wo der Sarg mit der Verstorbenen in die geweihte Erde versenkt wurde. Die (kvg) Psalmen sang Alois Pielmeier. Hildegard Weber † Foto: kvg KÖTZTINGER UMSCHAU MGV-Vorsitzender Rudi Lüttke (l.) und Liedermeister Klaus Meitert (r.) überreichten Willi Baumgartner zur 40-jährigen Mitgliedschaft die goldene Vereinsnadel nebst Urkunde und Geschenk. Foto: che haus. Hier ging es im Sspeziellen um die Unterhaltskosten. Hier konnte seitens der Gemeinde die Information gegeben werden, dass alle Kosten von der Kulturwald gGmbH getragen werden, einzig die Gebäudeversicherung geht zulasten der Gemeinde Blaibach, da diese auch Eigentümer des Konzerthauses ist. Bezüglich Freibad sieht die Planung derzeit so aus, dass die Becken rückgebaut werden sollen, hierfür ist bereits im Haushalt eine Summe vorgesehen. Die Gebäude werden an den Grundstückseigentümer Wolfgang Rösch zurückgegeben, die Minigolfanlage und die Parkplätze können von der Gemeinde weiter genutzt werden. Abschließend dankte Bürgermeister Wolfgang Eckl den Vereinen, die sich stets so aktiv ins Dorfleben einbringen und es prägen. Hier hob er vor allem das Dorffest in diesem Jahr hervor, aus dessen Erlös auch ein Teil wieder dem Dorf selber zugutekommen soll. Lobend erwähnte Eckl auch die beiden Feuerwehren Blaibach und Bärndorf, die nicht nur bei Einsätzen – so beispielsweise beim Starkregenereignis am 1. Juni – stets engagiert und zuverlässig seien, sondern auch bei gesellschaftlichen Anlässen. Hier zeigte sich in diesem Jahr besonders der Zusammenhalt beim Gründungsfest der Feuerwehr Blaibach. Seinen Dank richtete Eckl an die Mitarbeiter des Wertstoffhofes, des Bauhofes und der Gemeindeverwaltung, der ehrenamtlichen Helfer bei Veranstaltungen im Konzerthaus und der Pfarrei für die gute Zusammenarbeit. Auch dem Gemeinderat und seinen beiden Stellvertretern Josef Speckner und Stefan Schmid dankte Eckl für die stets konstruktive Zusammenarbeit. Abschließend dankte Vizebürgermeister Speckner noch Wolfgang Eckl für seinen steten Einsatz für die Gemeinde (khu) und deren Bürger. Urkunde und Gold für einen treuen Sänger beim MGV Digitales Wandern MENSCHEN Männergesangs- verein Chamerau zeichnete Willi Baumgartner für 40 Jahre voller Engagement aus und lud zum „letzten alten Bier“ ein. CHAMERAU. Rudi Lüttke, der Vorsitzende des Männergesangsvereins, hat zur letzten Singstunde 2016 neben vielen Sängern auch die Mitglieder der Stubenmusi „Sait’n di“ aus Bad Kötzting begrüßt, die zur Weihnachtsfeier des MGV aufgespielt hatten. Willi Baumgartner wurde mit einer nicht alltäglichen Ehrung überrascht. Für seine 40jährige, aktive Mitgliedschaft überreichten Lüttke und Liedermeister Klaus Meitert dem Sangesbruder nebst der goldenen Vereinsnadel mit Urkunde ein Geschenk. Lüttke würdigte die Verdienste Baumgartners um den Chorgesang. Er habe sich schon „als zarter Jüngling“ dem MGV gewidmet. Er habe viele Gesangsabende besucht und sich bei vielen Auftritten engagiert. Als sicherer und stimmgewaltiger Sänger sei er in all der Zeit eine Stütze des Vereins gewesen. Auch gebühre ihm Dank für seine immerwährende Unterstützung. Nach der Ehrung ließ sich Baumgartner nicht lange lumpen und lud die Sänger „zum letzten alten Bier“ und einer Brotzeit ein. Und wie immer wurde „hintnache noch a weng“ gsunga und gspuit.“ Dass diese etwas andere Singstunde etwas länger dauerte, war dem reichhaltigen Repertoire der Sänger zu verdanken, die mit „Mir san de Schwirza vom Landl“ richtig loslegten. Instrumental begleitet wurden die Sänger von Liedermeister Meitert am Akkordeon, von Karl Wutz mit der Knopfharmonika und von Manfred Purschke mit der Gitarre. Viele Stammgäste vom Bäckerwirt, die die Weihnachtsfeiertage bis Neu- jahr hier verbringen, waren begeistert von dem Musikgenuss. Nur mit dem Thema des Abends „Zum letzten alten Bier“ konnten die Urlauber nichts anfangen. Vereinswirt Willi Baumgartner erklärte mit viel Humor, worum es sich da handelt. Der Brauch stammt aus der Zeit vor der Erfindung der Kältemaschine. Nach Allerheiligen bis Dezember konnte man früher in den Zeitungen Einladungen „Zum letzten alten Bier“ finden. Man muss in der Geschichte bis in das 16. Jahrhundert zurückgehen, um die Ursprünge zu erforschen. Bier wurde auf Vorrat produziert und musste über die warme Jahreszeit gebracht werden. Ab Ende März wurde ein stärkeres, haltbareres Bier gebraut, das Märzen. Der Kühlschrank war noch nicht erfunden, und so behalfen sich die Brauer, indem sie das Getränk in unterirdischen Bierkellern in Eichenfässern lagerten. Schattenspendende Kastanienbäume schützten die Keller vor praller Sonne. Im Winter sägten die Brauer zur Kühlung Eis aus den Weihern, das in den tiefen Kellern erst im Spätsommer abschmolz. Ebenso machten es die Wirte, um ihren Biervorrat zu kühlen. Ende Oktober reifte das neue Bier in den Brauereien. Der Ausstoß erfolgte nach Allerheiligen. Jetzt hieß es Platz machen in den Kellern. Das alte Bier musste raus. Der Brauch, das Fest des „alten Bieres“ abzuhalten, hat die Zeiten überdauert. (che) ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● EIN ALTER BRAUCH ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● TOURISMUS QR-Codes auf Ste- len führen zu Rimbacher Sehenswürdigkeiten. RIMBACH. Eine neue und moderne Möglichkeit, Rimbach und seine Umgebung und Sehenswürdigkeiten zu erkunden, wird seit einigen Tagen mittels sogenannter QR-Codes angeboten. An dafür neu aufgestellten Granitsäulen bzw. an Sehenswürdigkeiten wurden Tafeln mit einem QR-Code angebracht, die seitdem als „Fremdenführer fürs Handy“ dienen. Bürgermeister Ludwig Fischer dankte den Initiatoren Matthias Amberger und Heinz Niedermayer junior sowie Diana Graßl-Pongratz von der Tourist-Info Rimbach für die Umsetzung des Projekts. Jeweils eine Granitstele wurde im Mehrgenerationenpark und bei der Thenrieder Kapelle aufgestellt. Bei weiteren vier Sehenswürdigkeiten wurden Aludibond-Tafeln an geeigneter, gut sichtbarer Stelle angebracht. Viele Informationen erhält ab sofort der interessierte Naturund Wanderfreund über Rimbach und im Speziellen über den Mehrgenerationenpark, die Pfarrkirche St. Michael, über die Burgruine Lichtenegg, über die Thenrieder Kapelle und das Holmeierhaus. Zudem sind weitere Informationen, wie etwa über die Homepage der Gemeinde Rimbach, nur einen Klick weiter entfernt. Auch entlang des Rimbacher Kapellenwanderwegs (Ri9) wurden acht Tafeln an den Marterln, Kapellen und Flurkreuzen, an denen der Spaziergänger vorbeikommt, angebracht. Auch hier gibt es Hintergrundinformationen, z.B. wann und von wem die jeweilige Kapelle errichtet wurde, oder vom Brauchtum der Aufstellung von Totenbrettern etc. Zur Komplettierung wurde auch noch der Rimbacher Panoramaweg (Ri5) mit neuen Wanderwege-Hinweisschildern, versehen mit einem (kov) QR-Code, ausgestattet. ● ➤ Der Brauch vom „letzten alten Bier„ stammt aus der Zeit vor der Erfindung der Kühlschränke. ➤ Ende Oktober reifte das neue Bier in den Brauereien heran. Der Ausstoß erfolgte nach Allerheiligen. ➤ Jetzt hieß es Platz machen in den Kellern der Gasthäuser für das neue Bier. Das alte Bier musste raus. So wurde zum letzten alten Bier eingeladen. Bürgermeister Ludwig Fischer (Mitte) mit den beiden Initiatoren Heinz Niedermayer junior und Matthias Amberger bei der QR-Code-Stele im MehrgeneratioFoto: kov nenpark
© Copyright 2024 ExpyDoc