OA Dr. Werner Maurer-Ertl Teamleiter Sektion Hüfte Seit Februar 2013 hat OA Dr. Werner Maurer-Ertl die Leitung der Sektion Hüfte übernommen. Unter Beibehaltung der etablierten Standards mit hervorragenden Langzeitergebnissen, wird für die Primärimplantation nach wie vor eine zementfreie Implantatverankerung verwendet. Nur in Ausnahmefällen wird bei schlechter Knochenqualität auf die Fixierung der Implantatkomponenten mittels Knochenzement zurückgegriffen. Unter Miteinbeziehung der gesamten OP Mannschaft insbesondere dem Anästhesieteam, konnte im Jahr 2013 eine Optimierung der OP Kapazitätsnutzung erreicht werden. Dadurch wurde die Zahl der mit einer primären Hüfttotalendoprothese versorgten Patientin um ca. 25% gesteigert. Routinemäßig wird eine minimalinvasive Implantationstechnik unter Verwendung eines anterolateralen Zuganges nach Watson Johnes durchgeführt. Bei diesem Zugangsweg wird praktisch keine Muskulatur verletzt, sondern vergleichbar mit dem Auseinanderdrängen von Jalousieelementen, ein schonender direkter Weg zur Hüfte gewählt. Dieses Verfahren ermöglicht in der Routine bereits am ersten Tag nach der Operation eine physiotherapeutische Mobilisierung des Patienten. Gesamtzahl Hüftoperationen Uniklinik Orthopädie 2013 Quelle: MEL Abfrage MEDOCS unter Bereinigung von Doppelnennungen Primärimplantationen Revisionsoperationen Gesamt 325 99 424 Primärimplantationen Primäre HTEP Uniklinik Orthopädie Graz 2005-2013 Quelle: MEL Abfrage MEDOCS 325 350 300 244 250 200 187 195 210 234 246 263 210 150 100 50 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Aufbauend auf eigene Nachuntersuchungen und unter Berücksichtigung der internationalen Registerdaten werden hauptsächlich 36mm Keramik Keramik Gleitpaarungen eingesetzt (Pinnacle/Corail, DePuy Synthes) Abb.1 Primäre Coxarthorse links mit kranial aufgebrauchtem Gelenksspalt, Z.n. Implantation einer zementfreien Hüfttotalendoprothese mit 36 mm Keramik/Keramik Gleitpaarung Abb. 1 Revisionsoperationen Aufgrund der jahrelangen Vorerfahrung von OA Dr. Maurer-Ertl in der orthopädischen Tumorchirurgie mit mehrfach durchgeführten Beckenbeinrekonstruktionen, wurden 2013 in der Sektion Hüfte mehrfach komplexeste Revisionsoperationen, zum Teil unter Verwendung von Tumorspezialprothesen, vorgenommen. Abb.2 Innerhalb von 1,5 Jahren nach Primärimplantation auswärts Migration des Kurzschaftes durch die laterale Corticalis. Persistierende belastungsabhängige Schmerzen führten schließlich zur Notwendigkeit einer Wechseloperation unter Verwendung eines zementfreien Standardschaftes und Anlagerung eines Allograftes mittels 2er Cerclagen zur Schienung des corticalen Defektes Abb.2 Abb.3 Abb.3 Vollkommen knochensparendes Ausschneiden einer liegenden zementfreien Pfanne unter Verwendung des Klingenausschneidinstrumentars, nach vollständigen Durchrieb des Polyethylengleitlagers mit Mehrfragmentbruch und bereits hochgradigen Einschleifen des Keramikkopfes in die dahinter liegender Metallpfanne zeigt sich ein tief schwarzes Abriebreaktionsgewebe Abb. 4 Abb.4 Nach Durchführung einer Revisionsoperation auswärts an der rechten Hüfte unter Verankerung des Schaftes mittels Zement kam es innerhalb weniger Monaten zu einer vollständigen Protrusion und Verkippung der Pfanne in das kleine Becken, die knöcherne Beckenkontinuität wurde dadurch vollständig aufgehoben. Als Versorgungsvariante wurde eine gestielte zementierte Pfannenverankerung der Marke „Lumic“ gewählt. Dasselbe Pfannensystem wurde unter zementfreier Ankerung zur Rekonstruktion des Hüftrezentrums nach einer ausgedehnten inneren Teilresektion aufgrund eines Ewingsarkoms bei einem 14-jährigen jungen Mann verwendet Abb.5 Abb.5 Nach vollständigem Polyethylenabrieb einer bereits revidierten Hüfttotalendoprothese links kam es zu einer vollständigen Luxation des Kopfes, leider kam es bei der Revisionsoperation im Zuge der Pfannenexplantation aufgrund der mehrfach durchgeführten Voroperationen inklusive einer Chiari-Osteotomie mit massiver Sklerosierung des Knochens zu einer Fraktur der Beckenschaufel, diese musste unter 2fach Plattenosteosynthese und anschließender Implantation einer Stützschale mit zementierter Verankerung des hoch vernetzten Polythyleninlays versorgt werden. Erfreulicherweise ist die Patientin zwischenzeitlich wieder nahezu schmerzfrei gut mobilisert Miniopen Impingementchirurgie Am J Sports Med. 2012 Jul;40(7):1620-7. doi: 10.1177/0363546512445883. Epub 2012 May 4. Treatment of femoroacetabular impingement in athletes using a mini-direct anterior approach. Cohen SB, Huang R, Ciccotti MG, Dodson CC, Parvizi J. Abb.6 Abb.6 Impingementchirurgische Interventionen unter Labrumteilresektion sowie Remodellierung des KopfHalsüberganges werden an der Univ.-Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie über einen direkt anterioren Zugang im so genannten „mini-open-Verfahren“ durchgeführt. Das hervorragende klinische Outcome dieser impingementchirurgischen Methode wurde aktuell in einer Top-Publikation im American Journal of Sports Medicine bestätigt UNITRAC MIS HIP Selbsthaltesystem Abb. 7 Abb.7 In Zeiten der Personalknappheit und Resourcenoptimierung wurde im Jahr 2013 gemeinsam mit der Firma „Aesculap Braun“ ein pneumatisch stabilisiertes Selbsthaltearmsystem für die Verwendung zur Implantation von Hüfttotalendoprothesen weiter entwickelt. Mit diesem Tool kann unter Verwendung der gewohnten Standardhohmannhebel eine konstante und unkomplizierte Darstellung des Wundgebietes gewährleistet werden. Ein entsprechend Produktprospekt ist aktuell firmenintern in Ausarbeitung
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