ADVENT 2016 Evangelischer Gemeindebrief Frickenhausen Krippe in der Evang. Kirche zu unserer lieben Frau in Frickenhausen IN DIESER AUSGABE: Brot für die Welt 3 Altdorfer Tage Vesperkirche Kirchenchor Impressum 4 Erntedank Neues Parament Reformationsjubiläum 5 Kirchenchorausflug Konfirmanden 6 7 8-11 12 13 Gottesdienst „Puzzleteile zur Reformation“ 14-15 Aus den Kirchenbüchern 19 Bläserkonzert des Posaunenchors 16-17 Veranstaltungen, die Sie noch interessieren könnten 19 Jahreslosung 2017 20 Brunch und Lesung mit Doro und Jonas Zachmann 18 SEIT E 2 Liebe Leserin, lieber Leser! In den vier Adventswochen bereiten wir uns auf die Geburt Jesu Christi, die Ankunft des Retters vor. Gott hätte seinen Sohn auch im Schloss des Königs Herodes oder im Palast des Hohepriesters in Jerusalem zur Welt kommen lassen können. Aber dann wäre Jesus ein so vornehmes Kind geworden, dass keiner gewagt hätte, zu ihm zu kommen. Es musste eine Krippe im Stall sein! Etwas ganz Ärmliches und Einfaches. Erst die Krippe bringt uns Jesus ganz nah. Das ist die Stelle, wo Gott gefunden werden will - wo er erreichbar, greifbar und ansprechbar ist. Jesus bringt Licht zu den Menschen – und Wärme! Wo ein Licht leuchtet, ist es nicht mehr dunkel. Wo wir die frohe Botschaft von Gottes Liebe und Vergebung erfahren, können Menschen getröstet werden, auch wenn sie Leid und Kummer haben. Jede der Krippenfiguren hält eine „Predigt“. Ich greife Josef und Maria heraus. Maria und Josef waren keine herausragenden Leute. Obwohl sie doch so wichtig sind, werden sie in der Bibel nicht herausgestellt und in den Vordergrund gerückt. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass uns kein einziges Wort überliefert ist, das Josef gesprochen hätte? Nur über ihn wird etwas Wichtiges gesagt. Im LukasEvangelium steht: „Josef aber war fromm“. Seine Frömmigkeit beweist er, indem er auf Gott hört. Weil Gott es will, setzt er seinen guten Ruf aufs Spiel und bleibt seiner Braut Maria treu. Er geht mit ihr ins Notquartier nach Bethlehem. Er betreut Mutter und Kind auf der Flucht nach Ägypten. Er erzieht mit seiner Frau Maria den Sohn Jesus in Nazareth. Aber immer bleibt Josef im Hintergrund. Frömmigkeit ohne große Worte. Und nun schauen wir uns Maria an. Sie ist in unvergleichlicher Weise eine zentrale Person in der Geschichte Gottes mit den Menschen. EVAN GELISCH ER GEM EIN DEBRI EF Sie ist die Mutter, die Gott erwählt hat, seinen Sohn zur Welt zu bringen. Sie hört und bewahrt die Zusagen Gottes und sie vertraut ihm. Wenn man es recht überlegt, ist da etwas fast Revolutionäres geschehen: Maria - historisch gesehen eine unbedeutende Frau aus dem Volk - wird von Gott erwählt. Als sie von ihrer Rolle erfährt, jubelt sie in einem Lied über ihre Erwählung: „Meine Seele erhebet den Herrn, und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes!“ Und dann fährt sie fort: „Er stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen, die Hungrigen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer“. Das Lied der Maria ist geradezu ein Vorspiel auf das, was ihr Sohn Jesus später in seiner Predigt in Nazareth sagen wird: „Der Geist des Herrn ist auf mir, zu predigen den Gefangenen, dass sie los sein sollen .... und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen“. Die Botschaft Jesu - die Botschaft von Weihnachten - ist zu allererst für die bestimmt, die am Rande leben, wie sie in der schlichten Frau Maria schon dargestellt sind. In ihrer Freude und ihrem Glauben an den, dem sie den Weg bereiten darf, gibt Maria dazu freudig ihr Ja-Wort: „Siehe, ich bin des Herrn Magd.“ Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit wünscht Ihnen ADVENT 2016 SEIT E 3 Satt ist nicht genug – Zukunft braucht gesunde Ernährung Foto: THOMAS LOHNES Fast jedem dritten Menschen auf der Welt fehlen lebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe. Kinder, die sich nicht ausgewogen ernähren können, sind in ihrer Entwicklung körperlich und geistig beeinträchtigt. Eine Ursache für Mangelernährung ist der weltweite Verlust an natürlicher Artenvielfalt. In den letzten Jahrzehnten sind Reis- und Kartoffelsorten durch wenige, teilweise gentechnisch veränderte Arten ersetzt worden. Mit gravierenden Folgen: Das Industriesaatgut ist teurer und nicht so widerstandsfähig wie die Sorten, die traditionell von Kleinbauern angebaut werden. Brot für die Welt fördert den Erhalt und die Wiederbelebung alter und nährstoffreicher Kulturpflanzen wie zum Beispiel Quinoa oder alte Reis- und Hirsesorten. Gemeinsam mit unseren Partnern unterstützen wir den Aufbau dörflicher Saatgutbanken. Artenvielfalt schützt vor Hunger und Mangelernährung! Lassen Sie uns den in der Schöpfung geschenkten Reichtum bewahren. Unterstützen Sie uns – mit ihrem Gebet und ihrer Spende. Herzlichen Dank allen, die „Brot für die Welt" bisher unterstützt haben. Auch in diesem Jahr bitten wir wieder um Ihre Gabe für „Brot für die Welt“. Ein Faltblatt mit näheren Informationen sowie ein Spendentütchen liegen dieser Ausgabe des Gemeindebriefs bei. Das Spendentütchen können Sie auch schon während der Adventszeit in die Opferstöcke der Kirche einlegen oder in den Briefkasten des Pfarramts Frickenhausen einwerfen. Wenn Sie Ihren Namen und Ihre Adresse auf dem Spendentütchen vermerken, erhalten Sie eine Zuwendungsbescheinigung Ihrer Kirchenpflege. Gerne können Sie Ihre Spende auch auf das Konto der Kirchenpflege, KSK Esslingen, IBAN: DE98 6115 0020 0048 2004 84, überweisen. Das Gottesdienstopfer an Heiligabend ist für „Hilfe für Brüder“, am 1. Christfesttag in Frickenhausen für „Brot für die Welt“ und am 2. Christfesttag in Tischardt für „Asylarbeit“ bestimmt. SEIT E 4 EVAN GELISCH ER GEM EIN DEBRI EF Evangelischer Kirchenchor Frickenhausen/Tischardt Adventliches Singen zum ersten Advent Erstmals seit einigen Jahren wird der Kirchenchor kein eigenständiges Adventskonzert gestalten. Im Reformationsjahr 2017 ist am Sonntag Kantate ein großes Chorkonzert geplant (s.u.), wofür der Chor mehr Vorbereitungszeit als sonst benötigt. Das Adventskonzert fällt in diesem Jahr aber nicht ersatzlos aus. Am 27.11.2016 findet um 18:00Uhr ein Adventliches Singen statt. Chor und Gemeinde singen miteinander adventliche und weihnachtliche Gesänge, begleitet von Klavier und Orgel. Außerdem wird der Chor von den Gesangsklassen des Max-Planck-Gymnasiums Nürtingen unterstützt. Die rund 40 Schüler aus der Klassenstufe 5 haben das Singen zum Schwerpunkt des Musikunterrichts gewählt. Dafür haben sie auch kontinuierlich 3 anstatt regulär 2 Wochenstunden Musikunterricht. Die Ziele des Unterrichts sind neben einer fundierten Stimmbildung u.a. das Singen im Ensemble bis hin zu Sologesang. Manch ein Schüler profitiert ein Leben lang von den erworbenen Fähigkeiten. Jung und Alt - Zuhören und Mitmachen: Es erwartet Sie eine abwechslungsreiche Stunde Musik mit vielen Facetten des Singens! Der Eintritt ist frei, über Spenden freuen wir uns. Die Leitung haben Claudia Burkhardt und Florian Aißlinger. Herzliche Einladung! Weihnachtsfest Der Kirchenchor singt im Gottesdienst zum 1. Weihnachtsfeiertag am 25.12.2016 um 9:45Uhr. Wer Lust hat, projektweise mitzusingen, ist bei den Proben herzlich willkommen: Freitag, 2.12.; Dienstag, 6.12. und Freitag, 16.12., jeweils 19.30 Uhr im Evang. Gemeindehaus. Vorschau: Konzert zum Sonntag Kantate 2017 14.05.2017 um 18:00 Uhr in der evangelischen Kirche Frickenhausen Werke von G. P. Telemann und K. Jenkins Ausführende: Kirchenchor Frickenhausen/Tischardt Instrumentalisten Leitung: Florian Aißlinger Impressum Herausgegeben von der Evangelischen Kirchengemeinde Frickenhausen Verantwortlich: Pfarrer Wilfried Scheuer - Redaktionsteam: Ursula und Wilfried Scheuer - Druck: Colorpress Druckerei GmbH, Nürtingen Bildnachweis: Brot für die Welt (S.3); GEP (S.20); Immendörfer (S.12); restliche Fotos privat Der Gemeindebrief erscheint 3 x jährlich in einer Auflage von 1400 Stück und wird kostenlos an alle evang. Haushalte durch die Vertrauensleute verteilt. Kirchenpflege Frickenhausen: KSK Esslingen, IBAN: DE98 6115 0020 0048 2004 84, BIC: ESSLDE66XXX E-Mail: [email protected] - Tel.: 07022/41937 - Fax 07022-470917 ADVENT 2016 SEIT E 5 Neues grünes Parament Die Paramente unserer Kirche sind teilweise ausgeblichen und in den Teilen, die nicht direkt sichtbar sind, leicht brüchig. Das grüne Parament ist zudem etwas gewellt. Deshalb hat der Kirchengemeinderat beschlossen, zunächst ein neues grünes Parament anzuschaffen. Frau Blechschmidt, Herr Greiler und Pfarrer Scheuer kennen die Paramentenwerkstatt „Knotenpunkt“ und empfahlen sie. Frau Gassen von der Paramentenwerkstatt „Knotenpunkt“ legte dem Kirchengemeinderat Fotos von 25 Paramenten vor, die von verschiedenen Künstlern stammen und in unterschiedlichen Techniken hergestellt wurden. Die Wahl fiel auf einen Entwurf der Künstlerin Dr. Sabine Waldmann-Brun. Der Preis in Höhe von 7260 Euro (Altar– und Kanzelparament zusammen) schreckte das Gremium jedoch ab. Daher befasste sich das Gremium mit preisgünstigeren Angeboten von Kirchenausstattern, die Paramente „von der Stange“ anbieten. Diese konnten allerdings die Mehrheit des Gremiums nicht überzeugen. Da ein Teil des Kirchengemeinderats die Anschaffung eines so teuren Paraments gegenüber der Gemeinde nicht vertreten kann, hat sich die Mehrheit des Gremiums dafür ausgesprochen, die Gemeinde um Spenden für das neue Parament zu bitten. Wenn 60 % des Preises zusammen sind, kann das Parament in Auftrag gegeben werden. 60 % entsprechen 4355 Euro. Ja, das geplante neue grüne Parament ist teuer. Jedoch schmückt es voraussichtlich viele Jahrzehnte unsere Kirche. Auf dem Bild sehen Sie eine Fotomontage mit dem neuen grünen Altar– und Kanzelparament. Wir bitten Sie um Spenden auf das Konto der Kirchenpflege: KSK Esslingen, IBAN: DE98 6115 0020 0048 2004 84 Stichwort: Parament Pfarrer Wilfried Scheuer Reformationsjubiläum im Neuffener Tal Am Anfang des neuen Jahres erhält jeder evangelische Haushalt im Distrikt Neuffener Tal ein „Reformationsbüchle“ mit Beiträgen zur Reformationsgeschichte in den sieben Kirchengemeinden und zum Evangelischsein heute. Von 29. Januar bis 19. Februar wird es distriktsweit eine Predigtreihe zu den reformatorischen Grundworten „Allein Christus“, „Allein der Glaube“, „Allein die Gnade“ und „Allein die Schrift“ geben. In Frickenhausen wird Pfarrer Scheuer ein biblisches Abendseminar anbieten. Die Termine stehen fest: jeweils Mittwoch, 20.00 Uhr - 21.30 Uhr, im Evang. Gemeindehaus: 1., 8. und 15. Februar. Die Bibeltexte der einzelnen Abende werden noch bekanntgegeben. SEIT E 6 EVAN GELISCH ER GEM EIN DEBRI EF ADVENT 2016 SEIT E 7 SEIT E 8 EVAN GELISCH ER GEM EIN DEBRI EF Erntedank 2016 Die Konfirmandinnen und Konfirmanden, Jungscharkinder und ein Helferteam unter Leitung von Diakon Bühler haben im Ort die Erntegaben gesammelt und in die Kirche gebracht. Herzlichen Dank … … allen, die Erntegaben mitgegeben und zu einem schönen Spendenergebnis für den Krankenpflegeverein, für Unterweissach und im Gottesdienst für die Flüchtlingsarbeit beigetragen haben; … allen, die durch ihr Mitfeiern, durch ihre Mitarbeit und ihre Beiträge das Gemeindefest haben gelingen lassen! ADVENT 2016 SEIT E 9 Erntedank 2016 Die Kinderkirche, Jungschar- und Schulkinder gestalteten den Gottesdienst mit. Sie zeigten, wie aus den Früchten, die Gott wachsen lässt und den Fähigkeiten, die Gott uns schenkt, Leckeres und Nützliches entsteht. Maultaschenvariationen und Salate schmeckten lecker! Spiel und Spaß! SEIT E 10 EVAN GELISCH ER GEM EIN DEBRI EF Erntedank 2016 Sich unterhalten ... Am späten Nachmittag trafen sich Familien zum Erntedankgottesdienst für kleine Leute: Dank für die leckeren Äpfel ... … und miteinander singen ADVENT 2016 SEIT E 11 Ein Dankeschön aus Unterweissach Liebe Gemeinde, jedes Jahr freuen sich die Studierenden der Ev. Missionsschule Unterweissach auf den Oktober, denn da findet das Einsammeln der Erntegaben statt. Über 30 Gemeinden spenden der Missionsschule ihre Gaben. Sie ermöglichen damit uns Studierenden ein Jahr voller Leckereien und machen durch die niedrigeren Versorgungskosten das Studium für uns bezahlbar. Neben dem Lernalltag erleben die Missionsschüler die Erntegaben als Stärkung der Gemeinschaft. Jeder packt mit an, damit die Gaben den Weg in unsere Missionsschulküche und schließlich in unsere Bäuche finden. Angefangen beim Abholen der Spenden in den Gemeinden, bis hin zum Kochtopf passiert dazwischen eine ganze Menge: Abholen - Ausladen - Sortieren & Wiegen zum Weiterverarbeiten transportieren - Verarbeiten und Einkochen - Einlagern Wir sind jedes Jahr aufs Neue überwältigt mit wie vielen Erntegaben wir beschenkt werden. Ein großes DANKESCHÖN an die Frickenhäuser Kirchengemeinde und besonders an Sie als Spender. Liebe Grüße aus der Missionsschule – Lisa Straub im Namen aller Studierenden. SEIT E 12 EVAN GELISCH ER GEM EIN DEBRI EF Kirchenchorausflug Interessante Führung im Schloss Sigmaringen Spaziergang am Federsee ADVENT 2016 SEIT E 13 Diakonie-Rallye der Konfirmandinnen und Konfirmanden Seit 2007 öffnen diakonische Einrichtungen im Kirchenbezirk Nürtingen an einem Nachmittag ihre Türen für Konfirmandengruppen. Für die Jugendlichen bietet sich hier eine gute Gelegenheit, die diakonische Arbeit kennen zu lernen. Fachleute vor Ort beantworten ihre Fragen. Eine Hälfte der diesjährigen Konfirmandengruppe besuchte die diakonische Bezirksstelle, die andere den Weltladen. Im darauffolgenden Unterricht hatten die Konfirmandinnen und Konfirmanden folgende Ideen zu den Wörtern Weltladen und Diakonie und stellten sich das Erlebte gegenseitig vor. SEIT E 14 EVAN GELISCH ER GEM EIN DEBRI EF Gottesdienst „Puzzleteile zur Reformation“ Mehrere Gemeindegruppen folgten der Einladung des Kirchengemeinderats, den Gottesdienst am Reformationsfest mitzugestalten. Weltweit wurde an diesem Sonntag bzw. dem darauffolgenden Reformationstag das Reformationsjubiläumsjahr in den protestantischen Kirchen eröffnet. Zu Beginn des Gottesdienstes sang der Kirchenchor die Choralkantate von G. P. Telemann „Ein feste Burg ist unser Gott.“ Zitate Martin Luthers: „Die Heilige Schrift will einen demütigen Leser haben, der immerfort spricht: Lehre mich, lehre mich, lehre mich!“ „Wer im Text der Bibel wohl gegründet ist, der ist ein Doktor.“ „Wenn ich viel reisen sollte, wollte ich nirgend lieber als durch Schwaben und Bayern ziehen; denn sie sind sehr freundlich und gastfrei.“ Mitglieder des Hauskreises Gonser lasen zwischen den einzelnen Teilen des Gottesdienstes Zitate von Martin Luther. Ganz im Sinne Martin Luthers wird die Bibelübersetzung immer wieder an die aktuelle Sprache angepasst. Pünktlich zum Reformationsfest 2016 wurde die neueste Überarbeitung fertiggestellt. Die Landeskirche schenkte ihren Kirchengemeinden in Württemberg in dieser Übersetzung neue Altarbibeln, persönlich signiert von Landesbischof Dr. h.c. Frank Otfried July. Fred Stickel, der Vorsitzende des Kirchengemeinderats, las aus Psalm 119: „ Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.“ Unsere Kirchengemeinde erhielt drei Bibeln, eine für unsere Kirche, eine für das Gemeindehaus, in dem regelmäßig Kindergottesdienst und andere Gottesdienste gefeiert werden und eine für das Haus Steinach, in dem monatlich Gottesdienste stattfinden. ADVENT 2016 Die Kinderkirche bot ein Interview mit Martin Luther dar. Danach zog die Kinderkirche mit der neuen Bibel ins Gemeindehaus. Das Frauenfrühstück widmete sich einer Frauengestalt der Reformationszeit, und zwar Elisabeth Cruciger. Sie war Nonne in Treptow/Rega, durch J. Bugenhagen mit der Reformation bekannt gemacht, von Luther mit dem Magdeburger Prediger Caspar Cruziger getraut. Das älteste evangelische Lied im Gesangbuch stammt von ihr aus dem Jahr 1524 (EG 67). SEIT E 15 Florian Aißlinger, Leiter des Kirchenchors, erläuterte, dass diesem Lied ein bekanntes mittelalterliches Liebeslied zugrunde liegt. E. Cruziger hat auf diese Melodie einen neuen geistlichen Text gedichtet. Der Kirchenchor sang beide Versionen. Pfarrer Wilfried Scheuer sagte in seiner Predigt, 500 Jahre Reformation seien Anlass zum Innehalten, zum Danken und zum Feiern. Es gäbe jedoch auch dunkle Seiten, z.B. die Aussagen Martin Luthers zu Juden und Frauen. Wir blicken zurück auf eine lange Geschichte. Die letzten Jahrzehnte waren geprägt von der Suche nach Gemeinschaft über die Grenzen der Konfessionen hinweg. Wir sind dankbar für alles Miteinander in ökumenischem Geist. SEIT E 16 EVAN GELISCH ER GEM EIN DEBRI EF Bläserkonzert des Posaunenchors Frickenhausen Mit dem Stück „One Moment in Time“ in einem Satz von Ansgar Sailer begrüßten die Bläser unter der Leitung von Herbert Gneiting die Gemeinde. Recht viele Leute haben sich mehr als einen Moment Zeit genommen für die Abendmusik der Frickenhäuser Bläser. Es folgte ein abwechslungsreiches Programm mit Werken zeitgenössischer Komponisten und Musik aus dem Barock. So waren nun zunächst die Stücke Corrente und Preludio von Antonio Vivaldi zu hören. Eine Besonderheit und ein klangliches Gegenstück zu der lautstarken Bläsermusik boten drei Frickenhäuser Frauen mit ihren Veeh-Harfen. Die Vee-Harfe hat der Landwirt Hermann Veeh ursprünglich für seinen Sohn, der das Down-Syndrom hat, ent-wickelt. Um das Instrument zu spielen, braucht man nur ganz geringe musikalische Kenntnisse. Das klangliche Ergebnis, das so an diesem Abend geboten wurde, war berückend schön. Zunächst erklang eine Gavotte von G.F.Händel und ein Andantino von W.A. Mozart. Jetzt waren die drei Nachwuchsbläser an der Reihe. Sie zeigten mit Unterstützung ihres Jungbläserleiters, Daniel Schäf, wie weit sie es schon gebracht hatten. Weil das Spielen von Chorälen schon immer die wichtigste Aufgabe war, die sich die Posaunenchöre vornahmen, durften hier wenigstens zwei der in diesen Kreisen besonders beliebten Bachsätze nicht fehlen: „Vater unser im Himmelreich“ und „Gott lebet noch“. Das Hauptwerk des Abends war der Choral „Großer Gott, wir loben dich“ in unterschiedlichen Sätzen und unterschiedlichen Besetzungen. Dem Choralvorspiel von Helmut Lammel folgten zwei Strophen, die mit Bläserbegleitung gemeinsam gesungen wurden. Die Strophen der Veeh-Harfen verliehen dem Lied zwischendurch zarten himmlischen Glanz. Als Bläserzwischenspiel erklang eine Vertonung von Max Reger. ADVENT 2016 SEIT E 17 Eine weitere Strophe blies Martin Gneiting auf seinem Alphorn, eine Uraufführung im Rahmen dieses Bläserchors. Und als Choralnachspiel war eine Musik von dem Frickenhäuser Komponisten Florian Aißlinger gewählt worden. Durch Lesungen wurde auf die Eigenart, Entstehung und Textvorlage der jeweiligen Werke hingewiesen. So auch bei der nun folgenden Motette „Alles, was ihr tut, in Worten oder mit Werken ...“ von Dietrich Buxtehude, den J.S. Bach besonders schätzte. Ein krasser Gegensatz zu dem barocken Meister bildete das moderne Stück „Ephemera“ (Eintagsfliege) von Dieter Wendel. Es ist auch bei dieser Musik bewundernswert, mit welcher technischen Geläufigkeit die Bläserinnen und Bläser dieses schwierige Stück meisterten. Von den Veeh-Harfen waren nun die beiden Lieder zu hören „Bunt sind schon die Wälder“ und „Ich bete an die Macht der Liebe“ als erneut schönen Gegensatz zu den starken Bläserklängen. Aber die poppigen modernen Stücke haben es den Frickenhäuser Bläsern besonders angetan. So von Gottfried Schreiter „Aufsteh'n, aufeinander zugeh'n“ und die „Pop Serenade“ von Michael Schütz, die das Programm des Abends beschlossen. Nach der Würdigung der Solistinnen und Solisten des Abends, nach Würdigung der Arbeit des bewährten Dirigenten, begleitet von reichem Beifall, ließen es sich die Bläser nicht nehmen, noch einmal zu den Instrumenten zu greifen und das Konzert mit den ruhigen Stücken „Tröste deine Menschen“ von Hans-Joachim Eißler und „Abendgebet“ von Engelbert Humperdinck ausklingen zu lassen. Ulrich Immendörfer SEIT E 18 EVAN GELISCH ER GEM EIN DEBRI EF „Bin kein Star, bin ich“ - Brunch und Lesung mit Doro und Jonas Zachman Doro und Jonas Zachmann lasen aus ihrem neuen Buch „Bin kein Star, bin ich“ vor. Dazu zeigten sie Bilder. Jonas hat das Down-Syndrom. Er hat ein anderes Leben als Menschen ohne Behinderung. Jonas fragte: „Was ist Behinderung? Jeder ist behindert. Jeder ist normal. Einer, der eine Brille trägt, ist behindert.“ Jonas sagte: „Gott hat mich lieb. Er hat mich so gemacht. Gott macht keine Fehler.“ Jonas hat bereits zwei Herzoperationen hinter sich. „Es ist immer noch nicht so optimal“, sagte seine Mutter. Er arbeitet als Schreiner in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Ein Job, der ihm Spaß macht. Jonas hat drei ältere Schwestern. Er führt wichtige Männergespräche mit seinem Vater und teilt die Leidenschaft fürs Schreiben mit seiner Mutter. Was ihm am Schreiben am besten gefällt, sind die Übernachtungen in einem Hotel, wenn er mit seiner Mutter zu einer Lesung fährt. Allerdings war in diesem Fall in Frickenhausen keine Übernachtung notwendig. Wie witzig das auch klingen mag, eines wird dabei deutlich: Jonas möchte ernst genommen werden. Um es mit seinen Worten zu sagen: „Ich erzähle aus meinem Leben, weil es kompliziert ist und damit ihr wisst, wer ich bin, und keine blöden Kommentare macht, und es ist kein Witz, mein Leben, damit das alle wissen.“ Brunch und Lesung - wie kam es dazu? Sabine Haußmann hatte die Idee, Ursula und Wilfried Scheuer fanden sie gut. Der Kirchengemeinderat stimmte der Veranstaltung im Gemeindehaus zu. Familie Haußmann, Freundinnen von Sabine Haußmann, Mitsängerinnen im Kirchenchor, Konfirmandinnen und Konfirmanden und Familie Scheuer übernahmen die Durchführung des Brunchs und der Veranstaltung. Es wurde ein wirklich schöner Nachmittag. Das, was man Inklusion nennt, gelang. Er ist ein junger Mann, der sein Leben gestalten muss wie jeder andere junge Mann auch. Er sehnt sich ebenso nach der Einen wie jeder andere auch. Er geht zur Arbeit, hat Freunde, liebt Disney-Filme und muss sich während des Erwachsenwerdens mit dem Down-Syndrom auseinandersetzen. Doro und Jonas Zachmann gaben mithilfe einer multimedialen Präsentation einen gefühl- und insbesondere humorvollen Einblick in den Alltag des jungen Mannes. Mehr noch - einen Einblick in seine Gedanken, die erfrischend direkt sind. Einen Einblick in ein ganz normales Leben, das ein wenig anders ist. Zum Abschluss legte Jonas Zachmann spontan eine CD ein und tanzte dazu. ADVENT 2016 SEIT E 19 Aus den Frickenhäuser Kirchenbüchern Veranstaltungen, die Sie noch interessieren könnten... Lebendiger Adventskalender 1. - 24. Dezember 2016 Programme liegen in den Kirchen, in den Gemeindehäusern und Pfarrämtern aus. Ökumenisches Hausgebet im Advent Die Glocken der christlichen Kirchen in BadenWürttemberg laden am Montag, den 5.12.16, um 19.30 Uhr zum Ökumenischen Hausgebet im Advent ein. Das Faltblatt, das alle in Händen haben sollten, ist ein Vorschlag für die Liturgie des diesjährigen Hausgebetes. Es wird in den Gottesdiensten am 1. und 2. Advent ausgeteilt und liegt im Gemeindehaus aus. Samstag, 10. Dezember 2016, 14 Uhr Adventlicher Seniorennachmittag im Omni, Kolpingstraße 8 3zehn16 Teeniegottesdienst für Teens zwischen 13 und 16 24.12.16, 22.30-23.55, Martinskirche Neuffen 29.1.17, 17.56 , Beuren 19.2.17, 17.56, Kohlberg 19.3.17, 17.56, Neckartenzlingen 1.1.2017, 17 Uhr Evang. Martinskirche Neuffen Altenkreis Tälesgottesdienst zu Neujahr der evang. Kirchengemeinde Frickenhausen im evang. Gemeindehaus jeweils 14.30 - 17 Uhr Predigt: Landesbischof Dr. h. c. F. O. July 8.12.16 „Unsere Advents– und Weihnachtsfeier“ 10.1.17 „Rückblick 16 - Ausblick 17 - Jahreslosung 2017“ Weitere Termine: siehe Prospekt oder Amtsblatt Kaffeenachmittag sonntags ab 14.00 Uhr im evang. Gemeindehaus Frickenhausen 15 Jan., 19. Febr., 19. März 2017
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