Neujahrsansprache 2017 (gekürzte Fassung) Stadtpräsident Otto Müller Liebe Dietikerinnen und Dietiker, geschätzte Gäste Ich lade Sie ein, mit Zuversicht ins neue Jahr 2017 zu schreiten, in ein Jahr, das noch keine grossen Spuren hinterlassen hat. Es liegt vor uns wie ein weisses, noch fast jungfräuliches Blatt, das gestaltet werden kann. ... Im Namen des Stadtrates überbringe ich Ihnen zum angefangenen Jahr 2017 zuerst die besten Grüsse und Wünsche. Gesundheit, Zufriedenheit, eine Prise Glück, etwas Gelassenheit und Humor sollen Ihre treuen Begleiter im neuen Jahr sein! Diese Wünsche richten sich wie immer auch an Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen: Kranke, Einsame, Menschen, die jemanden verloren haben, Menschen ohne Arbeit, Menschen mit Schicksalsschlägen. 2017 soll Licht, Zuversicht und Perspektiven bringen. Geschätzte Gäste, geniessen Sie den heutigen Augenblick in der Stadthalle, wie wenn er zeitlos wäre. Auch wenn wir es gerne hätten, können wir die Zeit nicht anhalten, wir können sie aber sinnvoll nutzen. Es ist ja nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nützen. Das Verhältnis zur Zeit kann zwiespältig sein. Wir müssen ab und zu die Zeit gar totschlagen - wie scheusslich - oder Zeit vertreiben - wie unsinnig. Eigentlich verscheucht man mit der Zeit etwas, das man dringend braucht, aber nicht mit Geld kaufen kann. Es ist aber eigentlich ganz einfach, Zeit hat man für das, wozu man sich Zeit nimmt. Vielleicht geht es Ihnen auch so, dass Sie viel Zeit verlieren, damit Sie Zeit gewinnen. Oder sie haben die Erfahrung gemacht, dass Zeit zwar heilt aber eine schlechte Kosmetikerin ist. Ich nehme mir immer wieder vor, mehr den Moment zu geniessen, weil der Moment nicht wiederkehren wird, die heutige Zeit ist morgen bereits Vergangenheit. Vielleicht sind heute gar die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in Jahren zurücksehnen werden. Es kann auch sein, dass für die gute alte Zeit einzig unser Gedächtnis verantwortlich ist. Zeit beschäftigt Menschen immer wieder und die Zitate dazu, die sie heute von mir etwas abgewandelt hören, stammen zum Teil von Personen aus der Literatur und Politik. Schauen wir auf das Jahr 2016 zurück; auf einige Ereignisse, die Auswahl ist bewusst nicht repräsentativ. Das Jahr 2016 hat in Dietikon spektakulär begonnen und verschafft der Stadt oder zumindest dem Gefängnis Limmattal zu weltweiten Schlagzeilen. Liebe öffnet alle Tore und Mauern sind kein Hindernis. Eine kurze Zeit in süsser Freiheit, gefolgt von langer Zeit hinter Gittern. Die Zeit ist reif! Reif für ein grosses Stadtfest. Der Stadtrat erkennt die Zeichen der Zeit und lanciert ein Dietiker Stadtfest, das Ende August 2018 unter dem Motto "Dietikon bewegt" stattfinden wird. Der neue Stadtteil Limmatfeld soll offiziell eingeweiht werden. Symbolisch wird zwischen dem alten und neuen Dietikon eine Brücke gebaut - ein Handschlag gegeben. Ein Städtevergleich einer Schweizer Zeitschrift zeigt ein erfreuliches Resultat: Von 162 Städten und grösseren Ortschaften nimmt die Stadt Dietikon den hervorragenden 20. Platz ein, zwei Plätze besser als ein Jahr zuvor. Noch vor sieben Jahren war Dietikon auf Platz 80. Diese Aussensicht macht durchaus ein wenig stolz. Allerdings ist die Platzierung schwindelerregend hoch. Hoch – höher ... am höchsten... Am 9. Mai wird ein Dietiker höchster Zürcher: Rolf Steiner wird Präsident des Kantonsrates. Ein würdiger Empfang im Frühling, im Herbst ein Anlass mit der Zürcher Regierung und dem ganzen Kantonsrat. Beide geben der Stadt die Gelegenheit, sich im besten Lichte zu präsentieren. Eine Reihe von Anlässen haben das Jahr 2016 bereichert, Freude bereitet und die Bevölkerung zusammengeführt. Ein Höhepunkt war das grosse Musikfest der Stadtmusik Dietikon, die im letzten Jahr auf eine lange und erfolgreiche Zeit von 125 Jahren zurückschauen konnte. Die Spiele der Fussballweltmeisterschaft wurden auf dem Kirchplatz übertragen. Das Interesse war gross. Leider war die Zeit noch nicht reif für die Schweiz im Halbfinal oder gar mehr. Besser die neuen Zeiten gestalten als den alten nachtrauern. Die „totgesagte“ Sichlete wird von einem neu gegründeten Verein mit grossem Erfolg weitergeführt. Die Guggenmusik Reppischfäger feiern ihren 40. Geburtstag unter dem Motto "fägige" Musik für Menschen, die an der Reppisch wohnen. Die Stimmbevölkerung setzt rechtzeitig ein Zeichen und sagt ja zur nötigen Erweiterung von Schulraum bei der Schulanlage Steinmürli. Freude bereitet die neue und erweiterte Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt. Weihnachtszeit - Zeit des Lichtes im Dunkeln! Die Zeit bleibt nicht stehen. Für 2017 sind die Weichen für eine positive Entwicklung in der Schweiz und in Dietikon gestellt, Zuversicht ist angesagt. Sie alle können aber unterstützend wirken. Erlauben Sie mir drei Wünsche: Ich wünsche mir, dass Sie alle als aktive Botschafterinnen und Botschafter unserer schönen Stadt auftreten und wirken, das Gute und Lebenswerte von Dietikon nach aussen tragen. Damit dies einfacher wird, habe ich Ihnen etwas mitgebracht. Es ist ein Kleber, mit dem Sie die Verbundenheit zu Dietikon zeigen, z.B. können Sie den Kleber auf das Auto, das Velo, den Kinderwagen oder anderswo aufkleben. Am Ausgang sind diese Kleber unentgeltlich zu beziehen. Zweitens wünsche ich mir weniger Missgunst und Neid in der Gesellschaft, Familie, Arbeitswelt, auch in der Politik, dafür mehr Zusammenhalt und Freude, auch Freude und Dankbarkeit über das gemeinsam Erreichte. ... Jetzt zu meinem dritten und letzten Wunsch, ein Wunsch für Sie: Für 2017 wünsche ich Ihnen Zeit, Zeit für Begegnungen mit andern und sich selbst, Zeit zum Träumen, zum Lachen und Freuen. Zeit zum Leben.
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