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1. Januar 2017
Leserservice 08 00/222 42 24 02 · www.der-sonntag.de
Jeden Sonntag
370.000 mal
im Briefkasten.
Der Sonntag
Die Tür zu Ihrem Tor
am Hochrhein
Klinikkrieg und Thermenstreit
2017 ist das große Luther-Jahr
FCE auf gutem Weg
Der Unfall in der Bad Säckinger Innenstadt, Sabine Spitz ’ Olympiateilnahme, der Argwohn über
die Klinikfusion und schließlich der Streit um die
Aqualon-Therme:WasdieMenschen2016bewegSEITE 2
te, steht im Jahresrückblick auf
Martin Lutherwar der große Ideengeber der Reformation. Der Freiburger evangelische Dekan
Markus Engelhardt spricht im Interview über die
Bedeutung des ehemaligen Augustinermönchs
SEITE 3
für das Christentum.
Dank seiner Beharrlichkeit in
der Jugendarbeit sieht Vorsitzender Renzo Düringer (Foto)
den Landesligisten FC Emmendingen gut gerüstet. SEITE 10
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meine Woche
ALDI SÜD Magazin
Das aktuelle
liegt unserer heutigen Ausgabe bei!
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Nach Köln
Wie die Silvesternacht vor einem Jahr die Arbeit von Hilfsorganisationen und Behörden mit FLÜCHTLINGEN geprägt hat
Die zahlreichen sexuellen
Übergriffe in der Kölner
Silvesternacht 2015 vor allem durch junge Nordafrikaner haben die Flüchtlingsdebatte verändert. Besonders Hilfsorganisationen schauen nun genauer
hin. „Nach Köln“ wurde
zum geflügelten Wort.
D
ie Übergriffe von Köln –
auch für uns eine erschütternde neue Dimension
sexualisierter Gewalt – haben
viel Angst und Wut ausgelöst,
ebenso die Sexualmorde in Freiburg und Endingen. Wir müssen
uns aber die Mühe machen, die
Debatte zu differenzieren und
dürfen niemanden unter Generalverdacht stellen. In unserer
Beratungsstelle hatten wir 2016
mehr Anfragen als je zuvor.
Auch von der Presse, wobei wir
schnell lernten, auf welch vermintem Terrain wir uns bewegen. Unsere Fallzahlen sind um
knapp 30 Prozent gestiegen.
Aber nicht, weil es mehr Gewalt
durch Geflüchtete gegeben hätte. Sondern weil durch die intensive Debatte die Hemmschwelle
für betroffene Frauen sank, die
Hilfsangebote bekannter wurden und sich die rechtliche Lage
verbesserte. Es gibt jetzt mehr
Unterstützung für Opfer sexualisierter Gewalt, die Köln zwar
nicht hervorgebracht, aber doch
enorm beschleunigt hat: die Reform des Paragraph 177 setzt die
Forderungen der „Nein heißt
Nein“-Debatte um, der Stalkingparagraph wurde nachgebessert,
ab 2017 gilt das Recht auf psychosoziale Begleitung vor Gericht.
Das sind wichtige Verbesserungen. Bitter an den Debatten ist
aber, wie manche die erlebte
Gewalt der Frauen ausnutzen
und auf ihrem Rücken rechte
Hetze betreiben. Das instrumentalisiert die Übergriffe
und macht die Frauen erneut
zu Betroffenen. Bei den Tätern zeigte sich trotz der vielen Geflüchteten das gleiche
Bild wie eh und je: ein Querschnitt durch die ganze Gesellschaft. Sexualisierte Gewalt bleibt ein gesamtgesellschaftliches Problem, bei
dem man sich nicht verstecken darf, indem man einzelne Tätergruppen vorschiebt.
funktionierenden Modus
des Umgangs zu finden.
RAZ
> HERWIG
POPKEN arbeitet seit 20 Jahren in der
Flüchtlingsbetreuung
im
Landkreis Lörrach
I
D
urch Köln hat sich für uns
nichts geändert“, sagt Regierungsvizepräsident
Klemens Ficht. Das Regierungspräsidium (RP) leitet die Erstaufnahmestellen für Flüchtlinge in
Donaueschingen, Freiburg und
Villingen-Schwenningen. Seit
Anfang des Jahres hat die Behörde ein eigenes Referat mit 50 Angestellten für Flüchtlingsbetreuung. Auf Konflikte sei man immer eingestellt, betont Ficht. So
gibt es im Flüchtlingsreferat ein
Kompetenzteam mit einem
Deutschen, einem Syrer und
zwei gebürtigen Türken, das dort
hingeschickt wird, wo Ansatzpunkte von Konflikten auftauchen. Ein typischer Einsatz der
geschulten Kräfte sind Streitigkeiten zwischen Volksgruppen.
So kam es einmal in einer Unterkunft zum Streit zwischen Assad-Gegnern und Assad-Anhängern. „Unsere Leute haben denen
klargemacht, dass es nicht geht,
innersyrische Konflikte in die
Unterkünfte reinzutragen. Der
Streit wurde durch Gespräche
beendet. Damit haben wir gute
Erfahrungen gemacht“, sagt
Ficht. Das Team ist auch vor Silvester im Einsatz. Auch wurde
der Fokus in der Flüchtlingsbetreuung 2016 noch stärker auf
Wertevermittlung ausgerichtet.
„Man muss den jungen Männern sagen, was nicht akzeptabel
ist.“ Flüchtlinge, die neu ankommen, erhalten Infopakete, es gibt
Kurse zur Wertevermittlung.
„Die Menschen reagieren darauf
positiv.“ Auf der anderen Seite
sei das Engagement durch freiwillige Helfer unverändert groß,
RIX
betont Ficht.
m Stühlinger sind die
Passanten vorsichtiger
geworden, beobachtet
Ulrich Nowak vom Polizeiposten des Freiburger
Stadtteils. Doch mit den sexuellen Übergriffen in
Köln bringt er das nicht in
RAZ
Zusammenhang. Dahinter
stehen vielmehr die Erfahrungen mit unbegleiteten
> CLAUDIA WINKER leitet die
Beratungsstelle Frauenhorizonminderjährigen Flüchtlinte in Freiburg
gen auf dem Kirchplatz:
Antanzen und freudiges
is zur Silvesternacht
Umarmen, um dann aushatten die Polizei und
geraubt zu werden – die
wir Betreuer und Helfer
gleiche
Vorgehensweise
nicht einmal das Bewusstsein
wie in Köln –, das kannte
dafür, dass so etwas passieren
man bis dahin in Freiburg
könnte. Zum Teil waren wir
nicht. In Zusammenarbeit
vielleicht ziemlich naiv, auch
mit der Stadt hat die Polizei
in den Unterkünften waren
die Lage 2015 entschärft:
wir anfangs erstaunt über
mit Betretungsverboten
den
Umgang
mancher
für auffällig gewordene JuFlüchtlinge mit ihren oder
gendliche und erhöhter
anderen Frauen. Es lässt sich
Präsenz. Doch die Erinnenicht leugnen, dass Männer
rung an die Vorfälle ist im
aus Regionen gekommen
Stadtteil präsent. Gebliesind, die meinen, dass sie sich
ben ist der Handel mit Drohier Übergriffe gegen Frauen
gen. Den gibt es seit vielen
FOTO: DPA Jahren, nur haben ihn jetzt
leisten könnten. Das ist ein Einschnitt in der Flüchtlingspolitik: Silvester 2015 in Köln.
Problem, das wir nach Köln
teilweise Gambier überintensiv diskutiert haben: Unter- Verhalten anpassen. Wir müssen nalität als unter Deutschen. Es nommen. Nowak sagt aber auch,
stützen wir Menschen, die dann unser Wertesystem im Bewusst- ist auch sinnlos, Politik gegen dass die Raubüberfälle und körübergriffig werden? Die Lösung sein der Neuankömmlinge ver- Flüchtlinge machen zu wollen, perlichen Auseinandersetzunfür die Probleme sind aber nicht ankern. Wer das nicht packt, der um Stimmen zu gewinnen. gen 2016 – entgegen dem EinHöchstgrenzen, die gegen das packt es hier nicht. Das klingt Langfristig müssen wir uns we- druck – auf dem Kirchplatz eher
RIX
Grundgesetz verstoßen, oder hart, aber wir müssen auf Regeln gen des Klimawandels und neu- rückläufig scheinen.
mehr Polizei. Wir müssen die zu bestehen und notfalls Strafen er Stellvertreterkriege eher auf
uns kommenden Menschen so bis zur Ausweisung verhängen. mehr Flüchtlinge einstellen. Wir > ULRICH NOWAK, Polizeihaupt- > KLEMENS FICHT, Regierungsvibilden, in Sprachkursen und im Andererseits gibt es unter den müssen daher große Anstren- kommissar, Leiter Polizeiposten zepräsident, leitet unter anderem
das Flüchtlingsreferat
Alltag, dass sie von sich aus ihr Flüchtlingen nicht mehr Krimi- gungen unternehmen, einen Stühlinger
B
„Kein Zeuge hat Hussein K. gesehen“
Die Polizei hat keinen Tatverdacht im Endinger Mordfall
Gibt es eine Verbindung von
Hussein K., dem Tatverdächtigen
im Freiburger Mordfall Maria L.
vom 16. Oktober, nach Endingen,
wo am 6. November die 27-jährige Carolin G. vergewaltigt und
getötet wurde? „Nein, wir haben
keine definitive Spur, die es erlaubt, eine Verbindung zwischen
beiden Fällen herzustellen“, sagte der Freiburger Polizeisprecher
Walter Roth am Freitag auf Nachfrage. Die Badische Zeitung hatte
am 24. Dezember berichtet, dass
„mehrere Quellen“ behaupteten,
dass der damals in Freiburg lebende Hussein K. in Endingen eine Sprachschule besucht habe.
Auch sei aus Ermittlerkreisen zu
hören, dass es „Parallelen bei der
Tatausführung“ gebe.
„Wir sind diesen Gerüchten
natürlich sofort nachgegangen,
doch wir haben keinen einzigen
Zeugen gefunden, der uns gegenüber behauptet hätte, Hussein K. in Endingen oder auf dem
Weg dorthin, etwa in der Bahn
oder an einer Tankstelle, gesehen zu haben“, sagt Roth. Auch in
der Sprachschule habe sich niemand gefunden, der Hussein K. –
dessen unverpixeltes Bild im Internet zu finden ist – kannte. Die
einzige „Verbindung“ sei nach
jetzigem Stand der Ermittlungen diese: „Hussein K. ist Afghane und auch in Endingen leben
Afghanen“, so der Polizeisprecher trocken. Dennoch: Jedes Gerücht und jeder Hinweis würden
sofort von der Sonderkommission „Erle“ geprüft. Und selbstverständlich könne ein Zusammenhang zwischen beiden Taten so
lange nicht „ausgeschlossen“
CAROLIN G. – Die DNA-Suche läuft auf Hochtouren
werden, bis in beiden Fällen ein
Täter überführt sei.
Die Parallelen in der Tatausführung des Freiburger und des
Endinger Mordfalls beschränkten sich derzeit darauf, dass mit
Abstand von nur drei Wochen
und 30 Kilometern jeweils eine
junge Frau vergewaltigt und getötet wurde, betont Roth: „Darüber hinausgehende Parallelen
haben wir derzeit nicht.“ Offen
lässt er, ob es Techniken, Verhaltensweisen oder Gegenstände
gab, die bei beiden Verbrechen
zum Einsatz kamen. „Weil es sich
dabei um Täterwissen handelt,
bitte ich um Verständnis, dass
wir zur Tatbegehung aus ermittlungstaktischen Gründen nichts
sagen können“, so der Polizist.
Die Frage, ob es nach nunmehr acht Wochen überhaupt
noch Chancen gibt, DNA des
Mörders von Carolin G. zu finden, bejaht Walter Roth klar: „Wir
haben in Endingen sehr viel potenzielles Spurenmaterial gesichert, das jetzt untersucht wird.“
Da das Tatgebiet anders als im
Freiburger Fall nicht eingrenzbar sei – der Erstkontakt zwischen Opfer und Täter fand
nicht am Fundort der Leiche
statt – brauche das noch Zeit. Bei
der Getöteten selbst sei keine Täter-DNA, etwa in Form von Sperma, gefunden worden, dennoch
habe es sich nach Paragraf 177
um eine „vollendete Vergewaltigung“ gehandelt, so Roth.
Die Ermittlungen erstreckten
sich selbstverständlich auch auf
das persönliche Umfeld von Carolin G., schließlich handele es
sich bei den meisten sexualisier-
Trauer in Endingen am Kaiserstuhl.
ten Gewaltakten um Beziehungstaten, so Roth. Bisher sei
die Soko 1 400 Hinweisen nachgegangen und habe 1 500 Personen befragt. Ergebnis: „Wir haben keinen dringend Tatverdächtigen – weder den großen
Unbekannten noch jemanden
aus dem privaten Umfeld.“
FOTO: DPA
Zur Soko „Erle“ gehören noch
immer 40 Ermittler. Einige seien
nun über die Feiertage heimgeschickt worden, um sich zu erholen. Doch sollte eine entscheidende Spur auftauchen, würden
sie zurückgerufen, so Roth. „Im
neuen Jahr geht die Arbeit mit aller Kraft weiter.“ SIGRUN REHM
2 AUS DER REGION
JAHRESRÜCKSCHAU
Der Sonntag · 1. Januar 2017
Das war das Jahr 2016
Die Krankenhausfusion und der Thermenstreit sind nur zwei Themen, die die Menschen am Hochrhein beschäftigten
Januar
Ein Thema, das die Menschen
am Hochrhein schon 2015 in
Atem hielt, wird auch 2016 Dauerbrenner sein: die KRANKENHAUSFUSION. Im Januar 2016
fällt der Startschuss für die Umsetzung des Kreistagsbeschlusses, der vorsieht, dass aus den
beiden Spitälern im Kreis „ein
Krankenhaus an zwei Standorten“ werden soll.
Der Bad Säckinger Gemeinderat unterstützt Alexander Guhls
Entscheidung, den Zuschuss von
jährlich 600 000 Euro an das
Thermalbad AQUALON zu stoppen. Dieser, so befürchtet der
Bürgermeister, verstoße möglicherweise gegen EU-Recht.
Die Polizei gibt bekannt, dass
die Zahl der WOHNUNGSEINBRÜCHE zum ersten Mal nach
vielen Jahren gesunken ist – im
Landkreis Waldhut sind die Zahlen sogar unter den Zehnjahresschnitt gesunken.
Aqualon-Streit beigelegt: Volker Kull, Geschäftsführer des Rehaklinikums, Bad Säckingens Bürgermeister
Alexander Guhl (Mitte)und der Direktor der Stiftung Gesundheitsförderung Bad Zurzach und Baden, Rainer
Blaser, unterschreiben den neuen Vertrag und sichern so die weitere Zusammenarbeit.
nen Großeinsatz der Rettungskräfte aus, eine Frau wird tödlich
verletzt, später stirbt ein Mann
im Krankenhaus, zwölf Menschen werden schwer verletzt,
acht weitere leicht.
Der STREIT zwischen der Stadt
Bad Säckingen und den Betreibern der Aqualon-Therme geht
in die nächste Runde: Die Stiftung Gesundheitsförderung Bad
Zurzach und Baden droht, die
Wellness-Oase zum Ende des
Jahres zu schließen, sollte die
Stadt ihre Zahlungen an sie nicht
wieder aufnehmen.
Februar
Nach der Schwäbischen Alb wird
der Südschwarzwald zum BIOSPHÄRENGEBIET: 29 Gemeinden aus den Kreisen Lörrach,
Breisgau-Hochschwarzwald und
Waldshut sowie die Stadt Freiburg sind Teil des Gebiets. Aus
dem Kreis Waldshut gehören
Wehr, Albbruck, Bernau, Dachsberg, Höchenschwand, Häusern,
Ibach, St. Blasien, und ÜhlingenBirkendorf dazu.
Weltrekord
verschlumpft:
Rund 2 150 Menschen folgen in
Waldshut-Tiengen dem Aufruf
zu einem großen SCHLUMPFTREFFEN. Die für den Weltrekord
zu überbietende Marke aber
liegt bei 2510 Teilnehmern.
60 Prozent der Schweizer
Wähler sagen „Nein“ zur
DURCHSETZUNGSINITIATIVE.
Mit der Volksinitiative wollte die
SVP in der Verfassung festschreiben, dass Ausländer auch bei geringfügigen Vergehen automatisch abgeschoben werden müssen.
März
Der baden-württembergische
Landtag wird gewählt. Waren bislang für den Wahlkreis Waldshut
mit dem Bad Säckinger Stadtrat
Hidir Gürakar (SPD) und dem
aus Lauchringen stammenden
FELIX SCHREINER (CDU) zwei
Abgeordnete im Stuttgarter
Landtag vertreten, fliegt nun der
Deutschtürke raus. Schreiner
verteidigt sein Direktmandat
mit einer hauchdünnen Mehrheit vor der Grünen-Politikerin
Petra Thyen.
An der rund 270 Kilometer
langen Grenze zur Schweiz werden an zehn Zollstellen Handelswaren abgefertigt. Das will die
Schweiz einschränken. Was in
Ein Ärzteteam riet Sabine Spitz von ihrer fünften Olympia-Teilnahme
ab. Die Murgerin trat trotzdem an – und kämpfte sich tapfer durch das
FOTOS: DPA, HRVOJE MILOSLAVIC, AXEL KREMP, SAVERA KANG
Rennen.
auf neuere Technologien der
Stromspeicherung.
Nach 19 Jahren für den Wahlkreis Waldshut in Berlin gibt der
Waldshuter Bundestagsabgeordnete THOMAS DÖRFLINGER
(CDU) bekannt, 2017 nicht für eine weitere Legislaturperiode zu
kandidieren. Die Gründe seien
vor allem privater Natur – Dörflinger ist aber auch als Merkelkritiker bekannt, der ihren Modernisierungskurs nicht für richtig hält.
„Nehmt die Schweizer UraltAKW vom Netz! Wartet nicht, bis
es zum Super-Gau durch Materialermüdung kommt“, fordert die
Waldshuter Initiative „ZUKUNFT OHNE ATOM“ genau 30
Jahre nach der Atomkatastrophe
von Tschernobyl. Die Initiative
kritisiert, dass die Schweiz das älteste Atomkraftwerk der Welt,
April
Beznau I, noch mindestens dreiDie Pläne für das umstrittene zehn Jahre weiterlaufen lassen
PUMPSPEICHERKRAFTWERK
wolle.
ATDORF können nun eingesehen werden. Bis Mitte Juni kann Mai
jeder seine Bedenken gegenüber
dem Projekt äußern. Für das Bad Säckingen steht unter
Pumpspeicherwerk sollen eine SCHOCK: Ein 84-Jähriger rast
Bergkuppe abgetragen und zwei mit seinem Auto mitten in der
riesige Seen aufgestaut werden. Fußgängerzone in eine Menvor
einem
Kritiker bemängeln den Flä- schenmenge
chenverbrauch und verweisen Straßencafé. Der Unfall löst ei-
Deutschland besonders für Empörung sorgt: An Samstagen soll
an fast allen Übergängen die Abfertigung für den Transitverkehr
eingestellt werden – damit würde sich der Verkehr auf ein einziges Grenzzollamt konzentrieren.
Mit einer Beschwerde beim
Bundesverwaltungsgericht will
die
Umweltorganisation
GREENPEACE erreichen, dass die
schweizerische Atomaufsichtsbehörde Ensi einen Sicherheitsbericht des Energiekonzerns Axpo zum Zustand des Reaktordruckbehälters von Beznau 1
herausrückt. Angeblich wurden
950 Seiten des Berichts geschwärzt. Der älteste kommerzielle Reaktor der Welt ist seit März
2015 wegen Materialfehlern vom
Netz.
Polizisten, Rettungskräfte und Medienvertreter stehen am 7. Mai 2016 in der Fußgängerzone von Bad Säckingen. Dort war ein 84 Jahre alter Mann mit seinem Auto mitten in eine Menschenmenge vor einem
Straßencafé gerast; vermutet wurde, dass er Gas und Bremse verwechselte. Das Foto rechts zeigt den wiedergewählten Bürgermeister von Laufenburg, Ulrich Krieger.
August
Die einstige Olympiasiegerin
aus Murg, SABINE SPITZ, bleibt
im olympischen MountainbikeRennen in Rio de Janeiro chancenlos. Am Ende reicht es nur für
Platz 19. Trotzdem freut sich die
Sportlerin über ihre Teilnahme –
wegen einer Schleimbeutelentzündung im linken Knie war ihr
Start gefährdet.
Als erste ländliche Kommune
rüstet Bad Säckingen ihren Linienbus zum ELEKTROFAHRZEUG um. Als Kurstadt will sie
Emissionen reduzieren. Eine
Spezialfirma hat das ehemalige
Juni
Dieselfahrzeug
umgerüstet.
Die Kritiker des geplanten Jetzt fährt es mit Strom aus 100
Pumpspeicherwerks oberhalb Prozent Wasserkraft.
von Bad Säckingen waren fleißig:
Als die Frist abläuft, haben Behörden, Verbände und Grundstückseigentümer rund 1300
EINWENDUNGEN eingereicht.
An der Ab-/Auffahrt HAUENSTEIN kracht es regelmäßig. Die
extrem steile und enge Zufahrt
zur A 98 sorgt seit Jahren für Kritik aus der Region. Nach dem
Land erkennt nun auch das Bundesverkehrsministerium, dass
sich etwas ändern muss.
Der im Juni 2015 gegründete
und seit Dezember eröffnete
DORFLADEN in Öflingen ist nun
offiziell als Genossenschaft in
das
Genossenschaftsregister
eingetragen. „Hocke, schwätze,
kaufe“ lautet das Motto des Seine Solidarität mit dem Spital in
Dorfladens, der gleichzeitig auch Bad Säckingen bekundete Wehrs
Kommunikationszentrum und Bürgermeister Michael Thater mit
dem Tragen dieses T-Shirts.
Treff ist.
Bad Säckingen braucht doch
Mitarbeiter des Spitals Bad Säkeinen städtischen Integrationsbeauftragten, gibt Bürgermeis- ckingen wollen ihre Teilnahme
ter Alexander Guhl bekannt. Sei- am Wehratallauf mit einer Botne Begründung: Die Migranten schaft für das Spital verbinden:
haben KEINEN ERHÖHTEN IN- Doch die Geschäftsführung verTEGRATIONSBEDARF, die Be- bietet, die T-SHIRTS mit dem
treuung sei durch den Landkreis Slogan „Wir, Spital Bad Säckingewährleistet.
gen, laufen um unser (Über)Leben)“ zu tragen. Wehrs Bürgermeister Michael Thater aber
Juli
trägt das T-Shirt.
Mit den neuen „Scheffel-Räumen“ im Schloss Schönau erin- September
nert die Trompeterstadt würdig
an den Schriftsteller Joseph Vic- Der OPERATIONSBETRIEB im
tor von Scheffel. Im Mittelpunkt Bad Säckinger Spital wird eingeder Dauerausstellung steht stellt. Untersuchungen an der
Scheffels Erstlingswerk „Der Außenhülle haben ergeben, dass
Trompeter von Säckingen“, ein der OP-Trakt grundlegend saBestseller, der die Stadt am niert werden muss. Die Arbeiten
Hochrhein weltberühmt ge- werden etwa vier Wochen dauern, heißt es zu diesem Zeitmacht hat.
Im Rhein bei Bad Säckingen punkt.
ERTRINKT ein Flüchtling. Der 19Ein achtjähriges KIND treibt
Jährige kann nicht schwimmen regungslos am Boden eines Beund wird von der Strömung mit- ckens der Aqualon-Therme. Es
gerissen.
wird reanimiert und in eine KliNach achteinhalb Jahren Pla- nik geflogen. Dort stirbt es einen
nung bleibt die Bebauung des Tag später.
BRENNET-AREALS in Bad SäDie letzte Hürde ist genomckingen Aufreger-Thema. Doch men: Der Bad Säckinger Geder Gemeinderat wird sich meinderat gibt grünes Licht für
schließlich einig, der Bebau- den Bebauungsplan des BRENungsplan kann in die zweite Of- NET-AREALS. Die Baugenehmigung will die Stadt noch 2016 erfenlage.
teilen, – die Bagger sollen schon
im Januar rollen, damit ein
Schmidts Markt und ein Aldi
und Lidl entstehen können.
Oktober
Ein neuer VERTRAG wird unterschrieben – und damit steht fest:
Die Aqualon Therme bleibt der
Stadt Bad Säckingen erhalten –
und mit ihr der Status der Stadt
als Heilbad. Die Stadt und die
Aqualon-Betreiberin, die Stiftung Gesundheitsförderung Bad
Zurzach und Baden, beenden damit einen Monate andauernden
Streit.
Knapp ein halbes Jahr nach
dem Unfall in der Bad Säckinger
Fußgängerzone mit zwei Toten
und vielen Verletzten wird gegen
den Fahrer am Schöffengericht
des Amtsgerichts Bad Säckingen
ANKLAGE erhoben. Der inzwischen 85-Jährige ist wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger
Körperverletzung angeklagt.
Der multikulturelle Beirat von
Bad Säckingen entscheidet, dass
ein schwuler Film aus dem Programm der sogenannten „INTERKULTURELLEN WOCHE“ gestrichen wird. Das schlägt Wellen
– sogar der Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck wendet
sich mit einem offenen Brief gegen das Zurückweichen vor der
„islamischen Homophobie“.
November
Mit deutlicher Mehrheit votieren die Schweizer in einer Volksabstimmung
gegen
einen
schnellen AUSSTIEG AUS DER
ATOMKRAFT – damit rückt die
Stilllegung der grenznahen
Kraftwerke von Leibstadt und
Beznau in weite Ferne.
Die Spitäler Hochrhein GmbH
hat eine neue GESCHÄFTSFÜHRERIN. Wann in Bad Säckingen
wieder operiert wird, kann auch
Simone Jeitner noch nicht sagen.
Dezember
Der Laufenburger Bürgermeister Ulrich KRIEGER bleibt der
Waldstadt erhalten. Als einziger
Bewerber wird er mit 98,9 Prozent wiedergewählt.
Die Geschäftsführung der Spitäler Hochrhein GmbH gibt bekannt, dass im Spital in Bad Säckingen nachts keine chirurgischen NOTFÄLLE mehr aufgenommen werden – weil dort die
OP-Säle ohnehin auf unbestimmte Zeit geschlossen sind.
Gleich drei Mal muss die Polizei zur Flüchtlingsunterkunft im
Gettnauer Boden in Bad Säckingen ausrücken, weil Streitigkeiten zwischen den Bewohnern eskalieren. Mehrere Menschen
werden verletzt, die Polizei
spricht von einer MASSENNINA LIPP
SCHLÄGEREI.
DIE DRITTE SEITE 3
Der Sonntag · 1. Januar 2017
Luther war eine
große historische
Persönlichkeit
mit Schattenseiten, sagt Markus
Engelhardt. Das
Jubiläumsjahr
sieht der Dekan
als Chance für die
evangelische Kirche.
„Luther hätte getwittert wie Trump“
MARKUS ENGELHARDT , Freiburger Dekan der evangelischen Kirche, über 500 Jahre Reformation und das Jubiläumsjahr
Das kommende Jahr steht
im Zeichen Martin Luthers:
Am 31. Oktober 1517 leitete
der Theologe in Wittenberg
mit seinem Thesenanschlag die Reformation
ein. Der Freiburger Dekan
Markus Engelhardt spricht
im Sonntag über die Bedeutung dieses Ereignisses.
Würde Martin Luther heute leben, was würde er an der katholischen Kirche verändern wollen,
Herr Dekan?
Das ist ein ganz weites Feld. Bestimmt würde er mit Faszination
verfolgen, wie der jetzige Papst
versucht, die Kirche an wichtigen Stellen zu reformieren. Er
würde Franziskus unterstützen
bei dessen Bestrebungen, nahe
an den Sorgen der Menschen zu
sein. Den hierarchischen Aufbau
der katholischen Kirche würde
er aber auch heute kritisieren.
Hier unterscheiden sich die katholische und die evangelische
Kirche grundlegend: Die eine ist
hierarchisch aufgebaut, die andere basisdemokratisch.
Mit der evangelischen Kirche
wäre Luther zufrieden?
Er lebte in einer Zeit, in der die
Humanisten das Schlagwort „ad
fontes“, das heißt „zurück zu den
Quellen“, prägten. „Ad fontes“
war für Luther „zurück zur Bibel“.
Folglich würde er der evangelischen Kirche ins Stammbuch
schreiben, dass sie zu selbstbezogen sei, dass es ihr zu sehr um
den Selbsterhalt als Institution
gehe. Wir wollen Volkskirche
bleiben, solange es irgendwie
geht, aber die finanziellen Mittel,
um flächendeckend als solche
noch präsent zu sein, werden immer weniger. Die Gemeinden
sind somit mit Veränderungen
konfrontiert, die nicht nur wirtschaftlich, sondern auch theologisch reflektiert werden müssen.
Wir haben in Freiburg die Lutherkirche aufgeben müssen
und sie an die Uniklinikverkauft.
Nun entsteht darin ein Hörsaal
der Medizinischen Fakultät.
Dass aus einem sakralen Raum
ein profaner wird, lässt sich
theologisch gut begründen,
wenn seine Verwendung weiterhin eine ethische Ausrichtung
hat.
Priestertum aller Getauften, das
sich nicht durch irgendeine Weihe erklärt. Um es mit Luthers
bildhafter Sprache zu sagen: Wer
aus dem Wasser der Taufe gekrochen ist, ist zum Bischof geweiht.
Die evangelische Kirche ist die
Kirche der Freiheit. Aber damit
auch des christlichen Subjektivismus, was seine Schattenseiten hat.
Welche Bedeutung hat Luther
für Sie persönlich?
Er war eine ganz große historische Persönlichkeit. Und wie bei
den meisten großen historischen Persönlichkeiten liegen
Bedeutung und Schatten eng nebeneinander. Luther war ein großer Theologe und Lehrer. Er war
nicht nur ein profunder Bibelkenner und -ausleger, sondern
auch ein einzigartig begnadeter
religiöser
Volksschriftsteller.
Ihm kam es auf den Glauben des
einzelnen Menschen an, der die
tröstliche Gottesgewissheit fernab eines Systems der Angst erfahren soll. Aber Luther war auch
ein sehr jähzorniger Mensch, seine Frau hatte kein leichtes Leben
mit ihm. Sein Haus war stets voller Gäste, sie hat ihm alle häuslichen Arbeiten abgenommen
und ihm den Rücken freigehalten. Seine reformatorischen
Weggefährten litten ebenfalls
unter seinem Temperament.
Ehrlicherweise muss man auch
feststellen: Luther war nicht
ganz frei von der Neigung zum
postfaktischen Populisten, wie
wir das inzwischen nennen. Lebte er heute, wollte ich nicht wissen, wie er die sozialen Medien
nutzen würde. Bestimmt würde
er ähnlich ausdauernd twittern
wie Donald Trump – aber mit
mehr Niveau! Und zu seinen
Schattenseiten zählt auch sein
Bild vom Judentum.
Wie erklären Sie sich Luthers
Antijudaismus und Antisemitismus?
Was meinen Sie damit?
„Ein großer Theologe und Lehrer“: Martin Luther.
weder mit „Ja“ noch mit einem
entschiedenen „Nein“ beantworten kann. Das sollen die Fachhistoriker tun. Es gibt ja die These
um vermeintlich große historische Linien, eine soll von Luther
über Friedrich II. und Bismarck
zu Hitler führen. Dies mag teils
plausibel sein, teils ist es auch
sehr fragwürdig. Luthers Judenschriften entstanden zweifellos
aus einer antijudaistischen
Grundstimmung, die seiner Zeit
nicht fremd war. Spätere bedeutende Protestanten, die durchaus als liberal gelten, konnten
sich vom Antisemitismus ebenfalls nicht freimachen. Dass sich
im Dritten Reich Nazis wie Goebbels und Streicher gerne bei ihrem Antisemitismus auf Luther
beriefen und ihn zitierten, ist bekannt.
Zu Beginn des Dritten Reiches
waren in der evangelischen Kirche die antisemitisch eingestellten Deutschen Christen in der
Mehrheit gegenüber der Bekennenden Kirche. Wann hat sich
Ihre Kirche von dieser ablehnenden Haltung zum Judentum
öffentlich distanziert?
Der frühe Luther war dem Judentum noch liebevoll gesinnt. Er
betonte, Christus sei ein geborener Jude. Da lebte in ihm noch
die Hoffnung, die Juden würden
sich zum Christentum bekehren. Sein Antijudaismus kommt
aus der Enttäuschung, dass dies Nach dem Zweiten Weltkrieg.
nicht der Fall war.
Das ging Schritt für Schritt und
war auch ein langsamer, teilweiIn dieser Schrift ruft Luther dazu se etwas verschämter Prozess. In
auf, die Juden zu vertreiben, ihre den 70er und 80er Jahren haben
Synagogen zu zerstören. Führt
sich die einzelnen evangelischen
eine Spur von ihm zum HoloLandeskirchen selbstkritisch der
caust?
Frage „Christentum und Judentum“ gestellt. Es wurden ErkläEine schwierige Frage, die ich rungen verabschiedet, in denen
FOTOS: DPA, RIX
in Anlehnung an Paulus die Betonung darauf lag, dass das
Christentum gegenüber dem Judentum nicht etwas absolut
Neues darstelle. Die Wurzel des
Christentums liegt im Judentum, das Christentum ist somit
ein Zweig, der aus dieser Wurzel
gewachsen ist. Was der evangelischen Theologie selbstverständlich ist, ist aber in den Gemeinden nicht Allgemeingut geworden. Von Antisemitismus kann
dort zwar keine Rede mehr sein,
aber das Interesse am Judentum
ist gering. Umgekehrt gilt das für
das Interesse des Judentums am
Protestantismus ebenso.
Worin liegt aus heutiger Sicht
die Bedeutung Luthers für das
Christentum?
Wenn wir Luthers Theologie aus
seinen drei großen reformatorischen Schriften von 1520 betrachten, dann können wir
schlussfolgern: Das Christsein
liegt in der Verantwortung des
Einzelnen, er benötigt die Heilsmittlerschaft der Kirche nicht.
Luther hat die Freiheit des Einzelnen entdeckt und somit den
Weg in die Moderne und letztendlich in den Säkularismus mit
geebnet. Dann muss man die Bedeutung der Bibel für Luther erwähnen, Gott offenbart sich
dem Menschen über die Bibel,
keine Tradition kann über ihr
stehen. Zudem hat er die Trennung zwischen dem Sakralen
und dem Profanen aufgehoben:
Er verkündet ein allgemeines
Es gibt etliche Protestanten, die
mir sagen, sie bräuchten nicht
den Gottesdienst besuchen, Gott
begegne ihnen auch auf dem
Schauinsland. Das ist zwar nicht
falsch, aber Christsein im stillen
Kämmerlein trägt nicht auf Dauer. Ohne Gemeinschaft verdunstet es irgendwann. Es gibt Krisen,
die man aus sich selbst heraus
nicht meistern kann, und es ist
schon hilfreich, durch das Gebet
anderer getragen zu sein.
Warum konnte sich Luther mit
seiner Lehre im 16. Jahrhundert
durchsetzen?
Eine einzige schlüssige Erklärung gibt es nicht. Gegen den extrem erstarrten Zustand der damaligen Kirche gab es eine allgemein verbreitete Unzufriedenheit. Mit seiner charismatischen,
begeisternden
Persönlichkeit
hat Luther dieser an der Schwelle
zwischen Spätmittelalter und
Neuzeit Ausdruck verliehen.
Dann kommt hinzu die histori-
ZUR PERSON
MARKUS ENGELHARDT ist
1961 in Freiburg geboren und
in Heidelberg aufgewachsen.
Nach dem Abitur in Heidelberg studierte er dort sowie
in Bern, Erlangen und Tübingen evangelische Theologie.
Nach dem Vikariat in einigen
südbadischen Gemeinden
war er zehn Jahre als Pfarrer
in Konstanz tätig. Seit 2007
ist Markus Engelhardt evangelischer Dekan in Freiburg.
Er ist verheiratet und hat drei
Stieftöchter. Sein Vater Klaus
Engelhardt war badischer
Landesbischof und von 1991
bis 1997 EKD-RatsvorsitzenTN
der.
sche Figur seines Landesherrn
Friedrich des Weisen, der den in
Worms alsvogelfrei erklärten Luther auf der Wartburg in Schutzhaft nahm. Auch den Mut und
die Zivilcourage Luthers darf
man nicht unterschätzen. Luther stand zu seinen Überzeugungen und akzeptierte nur, aus
der Bibel widerlegt zu werden.
Schließlich hat die damalige Erfindung des Buchdrucks zur Verbreitung seiner Ideen enorm
beigetragen.
Ist das 500-jährige Reformationsjubiläum eine Chance für die
evangelische Kirche?
Unbedingt! Wir könnten von
dem Diktat der dauernden Beschäftigung mit dem Organisatorischen in unserer Kirche wieder etwas freier werden und uns
den wesentlichen Fragen zuwenden: Was ist evangelisch? Worin
liegt das Potenzial des Protestantismus? Wir können zu Einsichten gelangen, die wichtig wären
angesichts der aktuellen düsteren Weltlage und des vergifteten
politischen Klimas in Deutschland. Wir werden das Reformationsjubiläum aber keineswegs
triumphalistisch begehen, sondern in einer Haltung der Aufrichtigkeit. Wir machen aus Luther keinen protestantischen
Heiligen oder Mythos, sondern
beschäftigen uns auch mit seinen Schattenseiten sowie der
kirchlichen Zersplitterung, zu
der die Reformation leider auch
geführt hat.
Was ist in Freiburg zum Jubiläum
geplant?
Ich möchte vor allem auf den
Höhepunkt am 31. Oktober hinweisen. Da wird es einen großen
Gottesdienst im Stadttheater geben, bei dem typisch reformatorisch gezeigt werden soll, wie
man als Kirche in die Welt hinausgeht. Im Historischen Kaufhaus wird es anschließend noch
einen Empfang geben. Das alles
wollen wir in einer hoffentlich
gelingenden Mischung aus typisch protestantischer Bescheidenheit und eher untypischem,
aber angebrachtem Selbstbewusstsein angehen.
DAS GESPRÄCH FÜHRTEN
KLAUS RIEXINGER UND
TONI NACHBAR
4 AUS DER REGION
GESICHT DER WOCHE
DIE GOTTESANBETERIN – INSEKT DES JAHRES 2017
Scheinheilige Kannibalin
N
icht schön, aber selten:
beweglichkeit verharren. Grüne
Die Gottesanbeterin, de- Exemplare lassen sich dann
ren Dreiecksgesicht viele kaum von Grashalmen unterHollywood-Regisseure für ihre scheiden, und wenn sich braunextraterrestribeige Tiere auf Ässchen Monster inten, Zweigen oder
spirierte, galt bei
vertrockneten
uns zwischenzeitBlättern niederlaslich schon als aussen, ist die Targestorben. Jetzt
nung auch dort
wurde die Fangperfekt. Ihren Naschrecke von einer
men verdankt sie
Jury aus Zoologen
der Pose, die sie
und Naturschütstehend einzern des Naturnimmt: Dann erinschutzbundes
nern ihre zusamDeutschland zum
mengelegten VorHier posiert die Gottes- derbeine an die anInsekt des Jahres
anbeterin in Endingen. dächtige Haltung
2017 und damit
FOTO: CHRISTINA EULER eines Betenden.
zur „Botschafterin
der Insekten im
Doch das ist reinsdeutschsprachigen Raum“ gete Scheinheiligkeit. Hat sie erst
kürt. Ursprünglich lebt sie im
ein Opfer im Visier, gibt es kein
Mittelmeerraum; weil es sich
Entrinnen. Ganz langsam
aber dort wohlfühlt, wo es
pirscht sie sich an ihre Beute,
warm ist, hat sich das bis zu
meist andere Insekten, heran.
acht Zentimeter große Tier
Blitzschnell lässt sie dann ihre
auch am Kaiserstuhl angesiemit Dornen besetzten Fangardelt, von wo aus es weiter exme zupacken. Dieser Zugriff
pandiert. Damit gilt die Gottes- dauert nur Bruchteile einer Seanbeterin laut Jury als hervorkunde. Berühmt – oder besser:
ragendes Beispiel für die Ausberüchtigt – sind besonders die
wirkung des Klimawandels: Mit Weibchen wegen ihres rabiaten
steigenden Temperaturen wird Paarungsverhaltens: Frei nach
sich die Mantis religiosa, so ihr dem Song eines Hannoverlateinischer Name, vorausschen Musikduos („Der Mann
sichtlich immer weiter ausbrei- ist nur ein Lustobjekt und sonst
ten – in fast allen deutschen
zu nichts zu gebrauchen“),
Bundesländern wurde sie
kommt es vor, dass der Fortschon nachgewiesen. Wie groß pflanzungsakt das Männchen
und stabil die südbadischen Be- seinen Kopf kostet: Ist sein Job
stände sind, lässt sich allerdings erledigt, beißt ihm das begattenicht sagen – denn sie liebt Ver- te Weibchen brutal den Kopf ab,
steckspiele. Gut getarnt kann
um ihn genussvoll zu verspeiNINA LIPP
sie stundenlang in völliger Un- sen.
KURZ GEFASST
BAD SÄCKINGEN
Berufsschularten werden vorgestellt
Die beruflichen Schulen Bad Säckingen wollen am 18. und
19. Januar über über die Schularten des Berufsschulzentrums
informieren. Eingeladen sind Eltern, Auszubildende und Schüler.
Am ersten Termin (Mittwoch) werden ab 18.30 Uhr die beruflichen Gymnasien, das zweijährige Berufskolleg Fremdsprachen, das Berufskolleg I und II , das einjährige duale
Berufskolleg Fachrichtung Soziales, das einjährige Berufskolleg
Fachhochschulreife sowie die technische Oberschule vorgestellt.
Am Donnerstag folgen ab 18.30 Uhr Infos über die ein- und
die zweijährige Berufsfachschule sowie das Berufseinstiegsjahr
(BEJ) sowie die Vorqualifizierung Arbeit und Beruf (VAB). Die
beiden Infoabende finden im Foyer der Rudolf-Eberle-Schule
DS
in Bad Säckingen statt.
VERSANDBETRUG
Polizei ermittelt gegen drei Männer
Die Polizei Waldshut-Tiengen ermittelt gegen mindestens
drei mutmaßliche Betrüger. Diese hatten laut Polizei in den
vergangenen eineinhalb Jahren unter falschem Namen zahlreiche Pakete mit Kleidern und Elektronik im Internet bestellt
und an falsche Adressen schicken lassen. Die Pakete ließen
sie an verschiedene Postadressen zwischen Eggingen und Bad
Säckingen liefern. Die drei Männer zwischen 25 und 30 Jahren
baten ahnungslose Bewohner, die Pakete für sie entgegenzunehmen. Dann holten sie die Päckchen ab, allerdings ohne
die Waren zu bezahlen. Laut Polizei liegt der Schaden im
DS
fünfstelligem Bereich.
BEILAGEN
Teile der heutigen Ausgabe unserer Zeitung enthalten Beilagen
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Wir bedanken uns bei
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Der Sonntag · 1. Januar 2017
„Staat muss Zähne zeigen“
Freiburger Polizeipräsident Bernhard Rotzinger über Polizeiarbeit in ZEITEN DER ANGST
Das Jahr 2016, das mit der
Terrordrohung in München
und den sexuellen Übergriffen in Köln begann, geht
mit den Morden an Maria
L. und Carolin G. und dem
Anschlag auf den Berliner
Weihnachtsmarkt zu Ende.
Der Freiburger Polizeipräsident Bernhard Rotzinger
fordert eine Ausweitung
polizeilicher Befugnisse bei
der DNA-Analyse und der
Videoüberwachung.
nachts durch die Stadt gehen, ist
es weniger als ein Promille der
Bevölkerung, das polizeilich auffällig wird. Klar ist: Wir brauchen
mehr Polizisten. Die bringen
mehr als schärfere Gesetze, sind
aber teurer.
Mehr Polizisten fordern Sie seit
Jahren. Nach dem Mord an Maria L. wurden Ihnen nun 25 zusätzliche Bereitschaftspolizisten
bewilligt. Wie viele bräuchten
Sie tatsächlich?
Das Gefühl der Bedrohung hat
in diesem Jahr massiv zugenommen. Bildet 2016 aus Polizeisicht
eine Zäsur, Herr Rotzinger?
Das kann ich heute noch nicht
beurteilen, ich stelle aber fest,
dass das Sicherheitsgefühl in einem Maße beeinträchtigt ist, wie
ich es in meiner 40-jährigen
Dienstzeit selten erlebt habe. Die
Menschen haben das Gefühl,
dass die Gefährdungen massiv
zunehmen. Die Zahlen für dieses
Jahr liegen mir noch nicht abschließend vor, doch es lässt sich
sagen, dass die Kriminalstatistik
die gefühlte Gewalt nicht abbildet. Auch korrespondieren
Angst und tatsächliches Risiko
oft nicht: So haben ältere Menschen häufig mehr Angst vor
Kriminalität als jüngere, dabei
ist das Risiko gerade umgekehrt.
Ich habe noch nie höhere Strafen
gefordert, aber mir ist wichtig,
dass die Sanktionskette funktioniert und zwar zeitnah und angemessen: Der Rechtsstaat muss
Zähne zeigen. Wenn der Eindruck entstünde, dass er sich
nicht durchsetzt, ginge Vertrauen verloren und das wäre mit das
Schlimmste. Denn dann meinen
Einzelne, sie könnten das Recht
selbst in die Hand nehmen.
Sicherheit oder Freiheit? „Ich glaube, dass sich derzeit die Waage in
FOTO: KUNZ
Richtung Sicherheit neigt“, sagt Bernhard Rotzinger.
Wir brauchen die Erweiterung sche Punkte, an denen sich Strafder DNA-Analyse dringend.
taten häufen, und bestimmte
Veranstaltungen künftig überMan kann kaum glauben, dass
wachen. Besonders nachts trefSie bisher darauf verzichten, etfen an bestimmten Orten potenwa die Hautfarbe zu erheben,
zielle Täter, potenzielle Opfer
wenn es möglich ist…
und Tatgelegenheiten zusammen. Eine Überwachung hätte
(lacht). Da würde der Kollege im auch einen Präventionsaspekt.
Labor nicht mitmachen, weil er
sonst seinen Job verliert. In manWelche Straßen und Plätze sollchen Bereichen müssen wir bildten Ihrer Ansicht nach videoülich gesprochen mit der Fußfesberwacht werden?
sel Verbrecher jagen, unsere Ermittler raufen sich manchmal Hier möchte ich dem Gespräch
die Haare. Doch diese Beschrän- mit der Stadt nicht vorgreifen.
kungen sind Teil des Rechts- Das muss in einem öffentlichen
staats, den wir verteidigen. Ich Prozess diskutiert und entschiekann mirvorstellen, dass die Ent- den werden, unter Beteiligung
nahme einer DNA-Probe künftig der Bürgerschaft und ihrer geFolge der wachsenden Unsicher- neben den Fingerabdrücken ge- wählten Vertreter.
heit sind Forderungen nach Aus- nerell zur erkennungsdienstliweitung der DNA-Analyse, mehr chen Behandlung gehören wird.
Nach dem Anschlag auf den
Videoüberwachung, besserer
Berliner Weihnachtsmarkt am
Ausrüstung der Polizisten und
Kritiker wenden ein, damit könn19. Dezember haben Sie mit
leichterem Zugriff auf Vorratsten ganze Bevölkerungsgruppen
Oberbürgermeister Dieter Sadaten. Was davon ist geeignet,
in Verdacht geraten, außerdem
lomon entschieden, den Freiburfür mehr Sicherheit zu sorgen?
seien die Zuordnungen mittels
ger Weihnachtsmarkt nicht abDNA nicht zweifelsfrei korrekt.
zubrechen. Wie viel VerwundIch glaube, dass
barkeit müssen wir aushalten?
viele dieser MaßEs sind Annähenahmen geeignet
rungswerte. Eine Eine freie Gesellschaft ist ver„Wir stellen eine
sind, objektiv die
umfassendere
wundbar. Hundertprozentige SiZunahme von
Sicherheit zu erhöDNA-Analyse wür- cherheit gibt es nicht, dieses RisiKriminalität
durch
hen – und das Side rascher zu ei- ko müssen wir tragen. Es geht
Ausländer
cherheitsgefühl.
nem Tatverdächti- um Balance: Wie viel Sicherheit
allgemein und
Und das halte ich
gen führen und wollen wir und wie viel Freiheit?
für sehr wichtig, durch Asylbewerber andere Bevölke- Ich glaube, dass sich aufgrund
weil es mit Lebens- im Besonderen fest.“ rungsgruppen
des beeinträchtigten Sicherqualität zu tun hat,
entlasten. Es geht heitsgefühls derzeit die Waage in
Bernhard
Rotzinger
damit, dass freie
mir darum, spezi- Richtung Sicherheit neigt. Doch
Menschen in eifisch zu bleiben: wenn wir uns in der Welt umsenem freien Land sich überall oh- Wir wollen keine genetische Un- hen, erkennen wir, dass es in
ne Angst bewegen können.
tersuchung etwa auf Krankhei- Staaten mit mehr Repression
ten, und es geht deliktisch ja und Kontrolle keineswegs weniEine Erweiterung der DNA-Ana- auch nicht um Ladendiebe.
ger Anschläge gibt als bei uns.
lyse haben Sie nach der Festnahme von Hussein K. gefordert, der
Welche Ausweitung Ihrer BeFreiburg steht seit langem an
verdächtigt wird, am 16. Oktober
fugnisse fordern Sie außerdem?
der Spitze der Kriminalstatistik
in Freiburg die Studentin Maria
im Land. Haben Zahl und SchweL. getötet zu haben. Sie sagten:
Im Fall Hussein K. hat die Videore derTaten 2016 zugenommen?
„Das hätte uns massiv geholfen.“ dokumentation in der StraßenWas hätte das hier genützt?
bahn den Ausschlag gegeben: Ei- Die endgültigen Zahlen liegen
ne Beamtin hat auf den Bändern noch nicht vor, aber wir müssen
Die entscheidende Spur – das den Mann mit den auffällig ge- konstatieren, dass wir verglichen
auffällig gefärbte Haar des Tat- färbten Haaren erkannt. Ich mei- mit den anderen großen Städten
verdächtigen – hätten wir durch ne, dass wir prüfen sollten, ob die nicht nur bei den absoluten Zaheine erweiterte DNA-Analyse Videodokumentation im öffent- len, sondern auch bei der Genicht früher gefunden. Aber lichen Raum ausgeweitet wer- waltkriminalität weiterhin den
wenn wir gewusst hätten, dass den kann. Dabei geht es nicht Spitzenplatz haben. Die Gewaltwir einen etwa 20-Jährigen su- darum, Bürger zu beobachten, taten haben 2016 erneut zugechen, der aus Zentralasien sondern darum, im Falle einer nommen, doch dies ist statisstammt, hätten wir viele andere Straftat auf die Aufnahmen zu- tisch nicht in allen Fällen so siTatverdächtige sofort ausschlie- greifen zu können. Im neuen gnifikant, wie es sich anfühlt. So
ßen können und nicht überprü- Jahr sprechen wir mit der Frei- gibt es beim Raub einen Anstieg,
fen müssen. Das hätte Zeit und burger Stadtverwaltung dar- nicht jedoch bei Sexualdelikten
Kräfte gespart. Ich sage daher: über, obwir bestimmte neuralgi- im öffentlichen Raum. Wenn Sie
Es fehlt uns an Ermittlern und
Interventionskräften, doch eine
konkrete Zahl nenne ich wohlüberlegt nicht. Unser Wunsch an
das Innenministerium ist, dass
die Verteilung der Polizeistellen
im Land neu berechnet wird. Dabei muss die Kriminalitätsbelastung einfließen. Wir haben im
Polizeipräsidium Freiburg 2 400
Beschäftigte, die zuständig sind
für eine Million Einwohner in
fünf Kreisen. Unsere Personalsituation ist durchaus prekär. Was
mehr Polizisten bringen, zeigt
sich bei der Einbruchskriminalität: Im November hatten wir im
Bezirk 100 Einbrüche weniger
als im Vorjahreszeitraum.
Viele glauben, dass mit der Zahl
der Flüchtlinge auch die der Gewalttaten steigt. Sind Ausländer
tatsächlich in der Kriminalstatistik überrepräsentiert?
Das ist eine schwierige und heikle Frage, die wir für unsere Jahrespressekonferenz im Frühjahr
analysieren wollen. Was wir feststellen, ist eine Zunahme von
Kriminalität durch Ausländer
allgemein und durch Asylbewerber im Besonderen. Wie hoch die
Anzahl der Täter in den einzelnen Bevölkerungsgruppen und
im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ist, wollen wir bis dahin
feststellen. Letztes Jahr war dies
nicht möglich, weil das Statistische Landesamt uns nicht sagen
konnte, wie viele Syrer, Marokkaner oder Gambier in Südbaden
leben – es änderte sich ja von Woche zu Woche. Bei Betrachtung
der Zahlen ist dann wichtig zu
wissen, wie sich die einzelnen
Bevölkerungsgruppen zusammensetzen, unter hier lebenden
Gambiern sind ja sehr viel mehr
junge Männer als alte Frauen –
und junge Männer begehen in
jeder Kultur die meisten Straftaten. Ich warne vor reflexartigen
Aversionen gegen Flüchtlinge,
sage aber: Zur Sanktionskette,
die funktionieren muss, gehört
die ausländerrechtliche Sanktion. Die Außenpolitik muss sicherstellen, dass die Herkunftsländer ihre straffällig gewordenen Leute zurücknehmen.
Die Zeitung „Die Welt“ hat Sie
am 20. November in einem Artikel über die Suche nach dem
Mörder von Maria L. mit dem
Satz zitiert: „Ich habe Sorge gehabt, dass so etwas passiert.“
Was haben Sie befürchtet?
Rein statistisch war klar, dass
irgendwann ein Flüchtling eine
schwere Gewalttat im öffentlichen Raum begehen wird. Ich
hatte Sorge, dass es Menschen
gibt, die diese Tat instrumentalisieren. Ich bitte darum, dass wir
auch hier spezifisch bleiben und
nicht von der furchtbaren Tat eines Verdächtigen auf das Verhalten anderer Flüchtlinge schließen, denn all die Menschen, die
geflohen sind und hier in Frieden leben wollen, haben damit
nichts zu tun.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
SIGRUN REHM
AUS DER REGION 5
Der Sonntag · 1. Januar 2017
Eine Insel trägt Trauer
Kuba-Kenner Tobias Hauser erlebte die Reaktionen auf den TOD FIDEL CASTROS
Niels Meyer-Först und sein Wanderfalke Strawberry gehen während der Saison, die von August bis Februar
FOTO: GABRIELE HENNICKE
dauert, dreimal pro Woche zur Jagd.
Brüllend auf die Beute
Bei der Jagd unterstützt FALKNER Niels Meyer-Först seinen Vogel
Die Falknerei gehört seit
2010 zum immateriellen
Weltkulturerbe der
Menschheit, seit Dezember
hat die Unesco die 3 500
Jahre alte Tradition auch
in Deutschland zum Weltkulturerbe ernannt. Der
Sonntag hat den in Buchenbach lebenden Falkner Niels
Meyer-Först auf einer Beizjagd begleitet.
GABRIELE HENNICKE
Dreimal pro Woche geht Niels
Meyer-Först während der Jagdsaison, die von August bis Februar dauert, mit seinem Wanderfalken Strawberry auf Jagd nach Rabenkrähen. Die etwa 45 Zentimeter großen schwarzen Vögel mit
dem schwarzen Schnabel leben
bevorzugt in offenem, parkähnlichem Gelände mit einzeln stehenden Bäumen, die als Sitzund Nistplätze dienen. In kleinen Schwärmen von 20 bis 30
Vögeln suchen die Allesfresser
ihre Nahrung auf Feldern und
Wiesen.
Auch der Falkner muss sich
erst einmal auf die Suche machen, bevor er seinen Falken jagen lässt: Er muss den Krähenschwarm im für die Jagd günstigen Gelände finden. Dazu
nimmt er das Auto. Falke Strawberry sitzt bereits im Kofferraum des Geländewagens auf
seiner Stange und putzt sich, die
Haube auf dem Kopf. Diese erspart dem Falken Stress während
der Autofahrt.
Im Dreisamtal liegt dicker Nebel über dem Jagdrevier von
Niels Meyer-Först. „Für den Falken ist der Nebel kein Problem,
der kann hindurchsehen“, sagt
der Falkner, „wir Menschen allerdings finden in dieser Suppe die
Krähen schlechter. Wir fahren
jetzt einfach die Stellen ab, an
denen sich die Krähen häufig
aufhalten. Die erste Stunde geht
immer mit Rumfahren drauf.“
Vom Diezendobel, einem kleinen Seitental von Buchenbach,
wo der Falkner ganz hinten in einem 350 Jahre alten früheren Tagelöhnerhof lebt, geht es nach
Stegen-Oberbirken. Hier entdeckt
Meyer-Först
einen
Schwarm Rabenkrähen auf einem abgeernteten Maisacker.
Doch die Lage passt nicht, die
Krähen würden zum gegenüberliegenden Bauernhof flüchten
und dort für Unruhe sorgen. Also weiter.
„Die Krähen sind schlau, sie
kennen mein Auto und flüchten,
wir müssen deshalb schnell sein,
wenn wir welche entdecken“, sagt
der Falkner. An der alten B31 zwischen Zarten und Freiburg-Ebnet stehen die Chancen gut, das
weiß der Falkner aus langjähriger Erfahrung.
Meyer-Först zieht den ledernen Falknerhandschuh an,
nimmt dem Vogel die Haube ab,
löst die Befestigungsbänder an
den Krallen, setzt sich mit dem
Falken auf den Beifahrersitz und
kurbelt das Fenster runter. Das
Steuer übernimmt sein Jagdkollege. Langsam fährt der Wagen
die Strecke ab. Als der Falkner einen Schwarm Rabenkrähen entdeckt, geht alles ganz schnell. Er
lässt Strawberry durchs Autofenster losfliegen, steigt aus dem
Auto aus und rennt schreiend
auf den Vogelschwarm zu. Der
Job des Falkners ist es, mit Hilfe
von Geschrei und dem lauten
Klappern einer hölzernen Rätsche, wie sie auch an Fastnacht
benutzt wird, einzelne Krähen
aufzuschrecken und sie zum Davonfliegen zu bewegen. Der Falke kann nämlich nur fliegende
Vögel fangen.
–
Mit 400 Sachen stürzt sich
der Falke auf die Krähen
–
Mit einer Geschwindigkeit von
bis zu 400 Stundenkilometern
stürzt sich der Falke auf seine
Beute. Doch heute hat Strawber-
ry Pech, die Krähen hingegen
Glück. „Nichts zu machen, so ist
das halt. Vielleicht war Strawberry auch nicht hungrig genug“,
meint der Falkner und zieht dennoch eine Belohnung aus der
Falknertasche, ein Stück Taubenfleisch. Gleich ist Strawberry da
und langt zu. Falken müssen alle
zwei, drei Tage fressen. Während
der jagdfreien Schonzeit sind die
Tauben die bevorzugte Nahrung
des Jagdvogels.
–
Im Alter von elf Jahren den
ersten Greifvogel
–
Zur Falknerei ist Niels MeyerFörst schon sehr früh gekommen. Bereits im Alter von elf Jahren hatte er seinen ersten Greifvogel. Ein Bekannter der Familie
nahm ihn zu einer Beizjagd mit.
„Da war ich gleich angefressen,
durfte als Hilfsfalkner mithelfen
und habe schon mit 16 Jahren
den Jagdschein und die Falknerprüfung gemacht“, sagt er.
Niels Meyer-Först schwärmt
von der Ästhetik des Jagens, die
sich seit 3 500 Jahren in ihren
Grundprinzipien nicht verändert hat. „Mir ist es wichtig, dieses alte Wissen zu erhalten und
weiterzugeben, deshalb engagiere ich mich als Vorsitzender des
Landesverbandes Baden-Württemberg im Deutschen Falkenordnen“, sagt der 53-Jährige.
Seit 2007 hat der frühere Medizinstudent, der auch als Altenpflegehelfer gearbeitet hat, sein
Hobby zum Beruf gemacht. Als
einer der ganz wenigen freiberuflichen Falkner in Deutschland bietet er professionelle Vogelschutz-Dienstleistungen an.
Mit Hilfe des Falken und anderer
Methoden schreckt er Vögel wie
Saatkrähen ab und verhindert
dadurch Schäden auf landwirtschaftlichen Feldern, Ruhestörungen durch nistende Saatkrähen in Städten und den Zusammenprall von Vögeln mit Flugzeugen auf dem Stuttgarter
Flughafen.
Der Freiburger Fotojournalist
Tobias Hauser ist einer der besten Kenner Kubas in Südbaden.
Mehr als 40 Reisen haben ihn
seit 1998 auf die Karibikinsel geführt. Der Zufall wollte es, dass
Hauser zum Zeitpunkt von Fidel
Castros Tod am 25. November gerade wieder
auf der Insel war. Dort
erlebte er einige Tage
später in einer Provinzstadt eine bestens organisierte aber eindrucksvolle Trauerzeremonie
für Kubas legendären Staatschef.
Hauser hat sich mit seinen Kuba-Vorträgen in Deutschland einen Namen gemacht. Der Freiburger stellt bekannte und entlegene Winkel der Insel vor, er porträtiert Menschen und erzählt
Geschichten über Land und Leute. Kuba, sagt Hauser, sei ihm zur
zweiten Heimat geworden. In
keinem seiner Vorträge aber
fehlte die Frage nach der Zukunft des Landes: Was passiert,
wenn Fidel Castro stirbt?
Hauser landete am Freitagabend, 25. November, um 21 Uhr
mit einer kleinen, von ihm geführten Fotoreisegruppe in Havanna. Eineinhalb Stunden später starb Castro. Erfahren hat er
es am nächsten Morgen von einer Freundin aus Deutschland
per SMS. „Jetzt muss irgendetwas passieren“, dachte er sich.
Doch in Havanna ging zunächst
alles seinen gewohnten Gang. An
der Nachricht vom Tod Castros
kam aber bald niemand mehr
vorbei. Schon zum Frühstück lief
im Hotel ein Nonstop-Programm im Fernsehen über den
Revolutionsführer. Die Regierung ordnete dann neun Tage
Staatstrauer an, Bars wurden geschlossen, Alkohol wurde aus
den Läden geräumt, laute Musik
und Live-Musik untersagt. Tobias Hauser wurde bewusst: „Kuba
war auf diesen Tag bestens vorbereitet.“ 2006 war die Nachricht über Castros Krebserkrankung bekannt geworden, ab
2008 zog er sich allmählich aus
Kuba-Kenner Tobias Hauser (links) traf in Sancti Spiritus hunFOTOS: HAUSER/ZVG
derte Trauernde am Straßenrand.
der Politik zurück. Die Staatsführung hatte also genug Zeit, sich
auf diesen Tag vorzubereiten.
Das zeigte sich der Reisegruppe um Hauser auch einige Tage
später, als die Urne mit Castros
Asche vom Norden der Insel in
Havanna mit dem Auto bis ganz
in den Süden nach Santiago de
Cuba gebracht wurde. Auf der
mehrtägigen Tour passierte die
kleine Wagenkolonne zahlreiche
Städte, so auch Sancti Spiritus,
wo sich die kleine deutsche Reisegruppe aufhielt. Hauser fiel
auf, dass die Straßen zuvor gereinigt und sogar manche Bordsteine neu gestrichen wurden. Am
Straßenrand drängten sich zahlreiche Menschen mit Plakaten
und Fotos von Castro. Schulkinder hatten zu diesem Anlass frei
bekommen. Für den Freiburger
bot sich plötzlich eine Gelegenheit, mit der er nicht mehr gerechnet hatte: Er traf Kämpfer
der Revolution von 1959. Als
Journalist ist er immer auf der
Suche nach solchen Geschichten. Nun fand er die Veteranen
zuhauf, gut erkennbar an ihren
vielen Orden. Einer der älteren
Männer berichtete Hauser, wie
er mit dem Revolutionär Che
Guevara 1959 einen feindlichen
Zug in Santa Clara zum Entgleisen gebracht hatte.
Die alten Männer wirkten besonders ergriffenvon der Trauerzeremonie. Hauser ist überzeugt, dass die Trauer der Menschen authentisch war. Eine ältere Frau berichtete ihm, dass sie
als mittellose Frau vom Land nur
durch Castro die Möglichkeit
zum Studium bekommen habe.
Selbst dem Regime gegenüber
kritisch eingestellte Menschen
zeigten sich ergriffen. Statt mit
seiner Kamera von der Polizei
weggeschickt zu werden – was er
in Kuba auch schon einige Male
erlebt hat – wurde Hauser vom
Staatsfernsehen interviewt. Ein
höherer Sicherheitsbeamter forderte ihn sogar freundlich auf,
seine Bilder in Sozialen Netzwerken zu verbreiten. Die Absicht
war offenkundig: Die Welt soll
sehen, wie ganz Kuba um den geliebten Revolutionär trauert.
Wie es mit Kuba nun weitergeht, darüber gehen in der Bevölkerung die Meinungen auseinander. Die einen sagen, dass
die Reformen nun schneller vorangehen, die anderen, dass sie
zurückgedreht werden. Hauser
rechnet eher damit, dass sich Kuba zumindest wirtschaftlich
„weiter durchwurschteln“ wird.
Jetzt, nachdem die billige Ölquelle in Venezuela für Havanna
zu versiegen droht, springen
vielleicht Russland oder China
als Helfer ein. In einem aber ist
sich Hauser sicher: Politisch
überlässt Havanna nichts dem
KLAUS RIEXINGER
Zufall.
> KUBA-VORTRÄGE
von Tobias
Hauser: Samstag, 7. Januar, 16
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6 AUS DER REGION
Der Sonntag · 1. Januar 2017
König sein – wenigstens
für einen Tag
Die GALETTE DES ROIS wird ab dem 6. Januar gewürdigt
„Tirer la fève“ – die Bohne ziehen
– sagen die Franzosen und sind
ganz versessen darauf, gerade
das Stück zu bekommen, in dem
sich eines der Porzellanfigürchen befindet. „Der Kuchen wird
in genausoviele Stücke geschnitten, wie Personen anwesend
sind, und der oder die Jüngste
setzt sich unter den Tisch und
ruft den Namen dessen, dem das
aufgeschnittene und nun zu verteilende Kuchenstück gegeben
werden soll. So geht das weiter,
bis jeder ein Stück Kuchen hat“,
schildert die Französin Virtudes
Kreppner aus Dijon, die im
Raum Emmendingen lebt, den
Ablauf, wie sie ihn aus ihrer Familie kennt. Dieser Vorgang solle
vermeiden, dass derjenige, der
den Kuchen anschneidet, sieht,
ob die fève vielleicht am Rand eines bestimmten Stückes heraus
schaut und sich dieses selbst zuteilt, erklärt sie. Derjenige, der
die fève zieht, sei König oder Königin des Tages, bekomme die
beigefügte Pappkrone auf und
darf die Figur behalten. „Kinder,
die roi oder reine geworden sind,
haben an dem Tag das Recht, das
zu tun, worauf sie Lust haben
und zu bestimmen“, erzählt Virtudes Kreppner, die in ihren
Französischkursen bei der Volkshochschule Nördlicher Breisgau
gerne auch Brauchtum weitergibt.
–
Franzosen praktizieren Ritual am ersten Sonntag
–
Eine Art des Dreikönigskuchens
gab es, zumindest in adeligen
Kreisen, schon im ausgehenden
Mittelalter. Ob die Ursprünge
bereits in die Saturnalien in römischer Zeit zurückreichen oder
erst ins Mittelalter, in Verknüpfung mit Lehensabgaben an den
Hier der Dreikönigskuchen mit
der Figurensammlung von Virtudes Kreppner aus den vergangeFOTO: JAE
nen Jahren.
König, ist nicht eindeutig geklärt. In heutiger Zeit bezieht
sich die „Galette des Rois“ vor allem auf den Tag der Erscheinung
des Herrn, Epiphanias, am 6. Januar und den Besuch der Heiligen drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar an der Krippe in
Bethlehem am selben Tag. Da
der Dreikönigstag in Frankreich
allerdings kein Feiertag ist, verschiebt sich das Ritual auf den
ersten Sonntag im neuen Jahr
und kann sich über den ganzen
Januar erstrecken.
Während die fève in der Frühzeit des Dreikönigskuchens tatsächlich eine Saubohne war, trat
im 16. Jahrhundert eine Geldmünze an ihre Stelle und seit
dem 18. Jahrhundert ist sie aus
Porzellan. Unter den heutigen
bemalten und lackierten Porzellanfigürchen finden sich neben
traditionell christlichen und
folkloristischen Motiven auch
Sehenswürdigkeiten wie der Eiffelturm oder Akteure beliebter
Comics oder Filme wie die Simpsons, die Peanuts und viele andere. Die fèves sind beliebte Sammlerfiguren, von denen die Familie Kreppner bereits weit über
100 hat.
–
Bäckereien verkaufen
sie ab Januar
–
„Wirverspeisen in der Regel nicht
nur eine ’Galette des Rois’, sondern mehrere in unterschiedlicher Gesellschaft wie zum Beispiel im Büro“, erläutert Virtudes
Kreppner. Man muss dafür nicht
jedes Mal backen, denn neben
den Bäckereien bieten auch Supermärkte Dreikönigskuchen
an. Schon vor Weihnachten kann
man sie für weniger als drei Euro,
verschweißt und bestückt mit einer goldenen Pappkrone, im Supermarkt erstehen. In den Bäckereien gibt es sie ab Anfang Januar. Im Norden Frankreichs, so
auch im benachbarten Elsass, ist
die „Galette des Rois“ aus Blätterteig, gefüllt mit einer Marzipancreme. Zunehmend wird sie aber
auch mit Pistazien, Äpfeln, kandierten Früchten oder Schokolade verfeinert. Im Süden Frankreichs ist die Galette aus Briocheteig, auch in der Schweiz, in Spanien und Portugal kennt man
Dreikönigskuchen. Und auch in
Großstädten wie Berlin oder
New York verbreitet sich der
HEG
Trend seit Jahren.
„Wer arm ist, fällt negativ auf“
In Freiburg leben 800 WOHNUNGSLOSE Menschen, nicht alle erreichen die Hilfsangebote
Immer mehr Menschen in
Deutschland sind wohnungslos – Tendenz stark
steigend. Da macht Südbaden keine Ausnahme, und
im Landesvergleich schneidet Freiburg sogar besonders schlecht ab. Hier gibt
es zwar ein funktionierendes Hilfesystem – aber
kaum günstigen Wohnraum. Für viele Wohnungslose ist daher die Perspektivlosigkeit das Schlimmste.
Und die eisigen Winter.
NINA LIPP
Alles hinter sich lassen wollte
Uli vor 16 Jahren, nachdem seine
Frau tödlich verunglückt war.
Damals war er 34. Drei Jahre lang
strauchelte er, bis er die Kraft für
einen Neuanfang fand. Der heute 49-Jährige wurde wieder sesshaft, fand einen Job. Uli arbeitete
sich hoch, nach zwölf Jahren hatte er 40 Mitarbeiter unter sich.
Bis die Firma pleite machte. Wieder fiel er in ein tiefes Loch. Das
Schlimmste, erinnert er sich, war
gar nicht die Arbeitslosigkeit
selbst, sondern wie andere damit
umgingen. Selbst Freunde hatten kein Verständnis dafür, dass
er plötzlich kein Geld mehr hatte, das Auto verkaufen und Versicherungen kündigen musste.
Die Miete habe er da noch zahlen
können. Dass andere ihn ihre
Verachtung spüren ließen, belastete seine Beziehung, die Freundin ging. In einer Nacht-und-Nebel Aktion verließ er Wohnung
und Stadt mit dem Wissen, nicht
mehr wiederzukommen. Mit
dem Bus fuhr er an den Ort seiner Kindheit: Freiburg. Eine
Wohnung fand er auf dem angespannten Freiburger Wohnungsmarkt nicht – bis heute. „Hier
gibt es zwar Jobs, aber erst
brauchst du ’ne Wohnung.“ Vorstellungsgespräche liefen immer gleich ab. „Spätestens wenn
ich sage, ich wohne im Haus St.
Gabriel, werden die Leute argwöhnisch.“ In der Einrichtung
des Caritasverbandes FreiburgStadt wohnen 30 wohnungslose
Menschen, die von Sozialarbeitern dabei unterstützt werden,
ihre Schwierigkeiten zu bewältigen.
„Wer arm ist, fällt negativ auf“,
bestätigt Martin Pfetzer, der seit
Etwa die Hälfte der rund 800 Freiburger Obdachlosen übernachtet auf der Straße, die anderen in NotunFOTO: DPA
terkünften. Seit diesem Sommer ist das Übernachten in der Innenstadt verboten.
vielen Jahren in der Wohnungslosenhilfe arbeitet und das ErikaKramer-Haus in Haslach leitet.
Dort hat Uli gewohnt, bevor er in
das Haus St. Gabriel einziehen
konnte. „Nur weil Menschen ihre
Wohnung verlieren, werden sie
dadurch doch nicht automatisch
weniger kompetent oder lebensfähig“, sagt Pfetzer. Die Vorurteile von Arbeitgebern und Vermietern aber zementierten häufig
den Zustand der Wohnungs- und
Arbeitslosigkeit.
–
Hilfe erreicht nicht alle
–
Auf der Straße, darauf legt Uli
großen Wert, habe er nie geschlafen. „Das hat mein Stolz nicht zugelassen.“ Mit Stolz habe das rein
gar nichts zu tun, widerspricht
Ronny, der auch im Haus St. Gabrielwohnt. Der 35-Jährige hatviele Jahre „Platte gemacht“, hat in
besetzten Häusern geschlafen
und in Parks, Hauseingängen
oder unter Brücken. Die meiste
Zeit in Berlin, wo er viele „arschkalte Winter“ erlebt – man muss
wohl sagen: überlebt hat. Ronny
kommt eigentlich von Rügen,
anders als Uli hat er nie in einer
eigenen Wohnung gewohnt.
Nach einem schlechten Zeugnis
gab’s Stress mit den Eltern, Ronny haute ab. Damals war er 18;
der Bruch hält bis heute. Wie viele andere betäubte er sich auf der
Straße mit Alkohol und Drogen.
In Freiburg gibt es rund 800 Obdachlose, die Hälfte davon übernachtet draußen, die anderen in
der „Oase“ an der Haslacher Stra-
ße oder anderen Notunterkünften. „Freiburg hat ein gut ausgebautes und funktionierendes
Hilfesystem für wohnungslose
Menschen“, sagt Freiburgs Sozialbürgermeister Ulrich von
Kirchbach. Weil die städtischen
Kapazitäten der Stadt chronisch
ausgeschöpft seien, sollen weitere Plätze geschaffen werden.
„Die Notunterkünfte stellen
eine erste, schnelle Hilfe dar“,
sagt Caritas-Mitarbeiter Pfetzer.
Wichtig sei, dass wohnungslose
Menschen dauerhaft dabei unterstützt werden, längerfristige
Perspektiven zu entwickeln, um
den Kreislauf zu durchbrechen,
der durch den Verlust der Wohnung in Gang gesetzt wird. Dabei
werden sie von Caritas und Diakonie unterstützt, in Aufnahmeeinrichtungen wie dem ErikaKramer-Haus, wo Menschen bis
zu drei Monaten bleiben können. Wer wie Uli und Ronny in einer eigenen Wohnung leben will,
kann längerfristig im Haus St.
Gabriel wohnen.
Der nächste Schritt auf dem
Weg zur Selbstständigkeit ist das
betreute Wohnen in einer eigenen Wohnung – wenn es denn
den Wohnraum gäbe. „Bis zu 40
Menschen könnten wir im Jahr
so von der Straße holen“, sagt
Pfetzter. Weil es auf dem angespannten Freiburger Wohnungsmarkt aber immer mehr Menschen gibt, die sich die Mieten
nicht leisten können, verharrten
die Klienten in den Eingliederungseinrichtungen. Durch die
auslaufenden Bindungen im sozialen Wohnungsbau verschlimmere sich die Situation zusätzlich.
Dazu kommt: Das Hilfssystem
erreicht längst nicht alle. Manche Menschen wollen aus psychischen Gründen keine Hilfe
annehmen, ein anderes Problem
sind EU-Migranten, die keinerlei
rechtliche Ansprüche haben.
FAKTEN
DIE ZAHL der Wohnungslosen
in Deutschland ist auf 335 000
gestiegen. Im Vergleich zu
2010 entspricht das einem
Plus von 35 Prozent. Die Linkspartei hatte die Zahlen bei der
Regierung erfragt. Die Ergebnisse einer Landesstudie von
2015 kommt zu dem Ergebnis,
dass Baden-Württemberg eine
Spitzenposition bei der Anzahl
wohnungsloser Menschen ein-
nimmt. In Freiburg 800 Wohnungslose auf.
Im LANDKREIS WALDSHUT
ist die Zahl der Obdachlosen
im Vergleich sehr niedrig: Dort
gibt es statistisch gesehen pro
1000 Einwohner nur 0,97 Wohnungslose. Die entsprechende
Anzahl ordnungsrechtlich untergebrachter Wohnungsloser
ist im Landesvergleich nur im
NIL
Enzkreis niedriger.
Die Künstler von morgen
Die Kunsthalle Messmer stellt in Riegel sehenswerte Arbeiten von SCHÜLERN aus
„Wir haben über ein Jahr an der
Ausstellung gearbeitet. Beim
Aufbau war ich noch etwas skeptisch, doch es ist wirklich unglaublich, was die Schüler unseres Landes hier bieten“, zeigt sich
Angela Warnecke begeistert von
Vielfalt und Qualität der ausgestellten Arbeiten. In der Kunsthalle Riegel sind 300 im Kunstunterricht an baden-württembergischen Schulen entstandene
Werke zu sehen, Warnecke betreut das Programm „Schulkunst. Zeichnen“ als Leiterin des
Zentrums für Bildende Kunst
und intermediales Gestalten
(ZKIS) in Stuttgart.
Alle Schultypen und Altersstufen sind vertreten. Eine „echte“ Galerie hat es in der 25-jährigen Geschichte der alle zwei Jahre stattfindenden Ausstellung
noch nie gegeben. Für Jürgen
Messmer war es eine Herzenssache, den künstlerischen Nach-
wuchs zu unterstützen. Die Zahl
jugendlicher Besucher, so der
Kunsthallen-Chef, sei schon in
der vorigen Ausstellung mit
Druckgrafiken von Miró groß gewesen. „Ausstellungsbesucher
von morgen werden hierher
kommen“, erklärte Riegels Bürgermeister Markus Jablonski vor
Eröffnung der Schau am Donnerstag: „Herr Messmer und ich
hatten schon vor einiger Zeit
darüber gesprochen, in der
Kunsthalle etwas Besonderes für
junge Menschen anzubieten.“
Sind die von einer Jury in regionalen Ausstellungen der 21
staatlichen Schulämter ausgewählten Zeichnungen und Installationen lediglich Kunst von
Jugendlichen für Jugendliche
oder nur Anregung für Kunsterzieher? Keinesfalls, denn die gestalterische Bandbreite des Präsentierten, Kreativität und offensichtliches Talent vieler jun-
Projektion
des
Stuttgarter
Künstlers Clemens Schneider zu
sehen, der aus Jeansstoff Papier
herstellt. Nach seinem Vorbild
sind Stuttgarter Schüler kreativ
geworden.
Wer keine Zeit für einen Ausflug nach Riegel hat, kann Reproduktionen einiger ausgestellter
Arbeiten auch in der Freiburger
Parkgarage FMF, Stefan-MeierStraße 19/21, sehen.
Neuntklässler aus Stuttgart haben auf Holzplatten gezeichnet (oben).
ger Kunstschaffender machen
einen Rundgang für jeden
Kunstinteressierten zum Vergnügen.
Eigenwillige,
strahlkräftige
Porträts findet man zuhauf:
Wilde Kerle aus Ölkreide (in Kinderhöhe hängend), expressive
Köpfe in Tusche oder Bleistift, eine vielköpfige „Familie“, entstanden als Gemeinschaftsarbeit ei-
ner Stuttgarter Klasse. Von großer Ausdruckskraft, wie sie wohl
nur zu einem ganz frühen Zeitpunkt künstlerischer Entwicklung möglich ist, zeugt auch die
„Familie im Eulengehege“. Roboter als Holzschnitte, Rieseninsekten aus Draht – Draht auch
verblüffend kunstvoll in einer
Linie zu Yogaübungen geformt:
Hervorheben kann man nichts,
FOTOS: TJA
ohne viel Sehenswertes zu vergessen.
Mit etwas Zeit sollten erwachsene Besucher nach Riegel kommen, Kinder und Jugendliche
nach Möglichkeit an einem der
angebotenen Workshops teilnehmen, für den man sich in
Stuttgart anmelden kann.
Neben digitalen Spielereien
von Profis ist übrigens auch eine
> DIE LANDESAUSSTELLUNG
SCHULKUNST.ZEICHNEN ist bis
zum 22. Januar in der Kunsthalle
Messmer in Riegel zu sehen. Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr. Eintritt: 9 Euro Erwachsene, 7 Euro ermäßigt. Schüler haben freien Eintritt. Informationen zu Workshops
für Schulklassen oder Gruppen im
Begleitprogramm auf www.liszkis.de , Anmeldung über das ZKIS
unter
0711/82085961
und
0711/82085971 (Ulla Köplin).
MENSCHEN UND MÄRKTE 7
Der Sonntag · 1. Januar 2017
„Der Einsatz ist zu hoch“
Experten warnen vor Böllern
Die SCHWEIZ muss die Zuwanderung neu regeln – schon drohen neue Abstimmungen
Nach der Masseneinwanderungsinitiative muss die
Schweiz ihr Verhältnis zur
EU neu ordnen. Die Vorschläge sind auf dem Tisch,
doch sie erbosen Bürgerliche und Rechte, weil sie
einen Kniefall vor Brüssel
darstellten. Der sozialdemokratische Vorsteher des
Basler Wirtschaftsdepartments Christoph Brutschin
zeigt sich gelassen.
Herr Brutschin, nun wird deutlich, wie die Schweiz die perVolksentscheid verfügte Beschränkung der Zuwanderung regeln
möchte, ohne den Bruch mit der
EU zu riskieren. Doch rechte und
bürgerliche Kreise toben, mit
dem geplanten Inländervorrang
werde der Volkswille missachtet,
weil ein bisschen Arbeitsmarktpolitik noch keine Begrenzung
von Zuwanderung bedeutet.
Ja, die beschlossene Umsetzung
birgt ein Verfassungsproblem,
weil für die Zuwanderung keine
schweizweiten Höchstgrenzen
festgesetzt werden. Aber im Initiativtext und damit im neuen
Verfassungsartikel heißt es auch,
die Zuwanderung von erwerbstätigen Ausländern sei auf die
„gesamtwirtschaftlichen Interessen der Schweiz“ auszurichten. Das ist mit der Umsetzung
der Fall. Ich habe aus Kreisen der
SVP bis heute keine Antwort auf
die Frage bekommen, wie eine
pauschale
Zuwanderungsbegrenzung wirtschaftsverträglich
umgesetzt werden sollte. Alle
großen,
exportorientierten
Schweizer Firmen finden im Inland nicht genügend Fachleute.
Vorgesehen ist ein Vorrang für
inländische Arbeitssuchende,
der wie ein Bürokratiemonster
klingt: Firmen, die Ausländer
einstellen, müssen nachweisen,
dass es keine geeigneten Bewerber aus der Schweiz gab.
Der Umsetzungsartikel belastet
die Firmen weniger als ursprünglich geplant. Anstatt Ablehnungen von Schweizer Bewerbern zu begründen, müssen
diese nur noch der Arbeitsmarktbehörde gemeldet werden. Ich stehe hinter dieser Umsetzung und bin froh, dass man
es so gelöst hat und wir nun eine
gesetzliche Grundlage haben,
mit der wir arbeiten können.
Aber ein paar Vorstellungsgespräche werden kaum reichen,
damit politisch Ruhe einkehrt.
Christoph Brutschin ist so etwas wie der Wirtschaftsminister des Kantons Basel-Stadt und warnt vor einem
FOTO: DANIEL INFANGER (ZVG)
Bruch des Freizügigkeitsabkommens mit der EU.
zung gewinnen, um den Verfassungskonflikt zu lösen. Ich kann
mir vorstellen, dass das Parlament hier einen eigenen Weg gehen wird. Aber es ist Fluch und
Segen von Rasa, dass wir die Sache nochmals diskutieren müssen.
Wie meinen Sie das?
Das Problem bei Rasa ist, dass
der „Spieleinsatz“ immer höher
wird: So wie die Initiative formuliert ist, geht es um das Schicksal
der bilateralen Verträge mit der
EU. Wenn man diese Abstimmung verliert, sind die Konsequenzen enorm. Aber immerhin
steht nun die Frage des Fortbestands der Verträge ganz klar im
Raum. Bei der Masseneinwanderungsinitiative hat die SVP immer behauptet, es gehe nicht um
die Verträge. Und viele Leute, die
für eine Begrenzung der Zuwanderung stimmten, hatten nicht
erkannt, was auf dem Spiel steht.
Ist der Automatismus „Begrenzung der Freizügigkeit – Kündigung aller bilateralen Verträge
durch die EU“ wirklich so klar?
Spätestens wenn die Freizügigkeit tangiert ist, wird die EU die
rote Linie aufzeigen. Die Verträge sind ja keine Einzelverträge,
sondern ein Paket und nur als
solches kündbar. Aber die große
Unbekannte ist: Was wird die EU
tatsächlich machen? Blocher
und die SVP haben immer darauf
gesetzt, dass sie diesen Schritt
nicht gehen wird. Aber weil die
EU nicht nur Deutschland ist, bin
ich mir nicht so sicher, wie das
ausgehen würde. Die EU sitzt
eindeutig am längeren Hebel.
Nicht auf Dauer. Schon 2017
steht Rasa („Raus aus der Sackgasse“, die Red.) zur Abstimmung, und nun sammelt auch
die Aktion für eine unabhängige
und neutrale Schweiz AUNS UnWas wäre der Worst Case?
terschriften für die Forderung,
die bilateralen Verträge mit der Mit einer Kündigung des GeEU zu kündigen.
samtpakets würde die Schweiz
ihre Privilegien bei Zoll, LuftRasa will den Zuwanderungsfahrt und Marktzugang verlieparagraphen rückabwickeln.
ren. Wir wären dann in der gleichen Situation wie das UK nach
Bei Rasa kann man diskutieren, dem Brexit: Es bräuchte bilateraob es eine gute Idee war, diese In- le Verträge mit jedem einzelnen
itiative zu lancieren. Der Bun- EU-Land, das ist aber kaum ausdesrat lehnt sie ab und hat nun zuhandeln in vernünftiger Zeit.
zwei Gegenvorschläge gemacht.
Ich werde daraus nicht ganz
Könnten Sie nicht auch abwarschlau. Der eine Vorschlag sagt,
ten, was die Briten liefern?
dass bei der Steuerung der Zuwanderung völkerrechtliche Ver- Nein, dafür ist die Agenda bei
träge nicht tangiert werden dür- uns zu dicht. Rasa-Abstimmung
fen. Aber das gilt ja heute schon. und AUNS-Initiative stehen ja
Der andere Vorschlag will vor al- vor der Tür. Aber wir schauen nalem mehr Zeit für die Umset- türlich mit großem Interesse,
was Theresa May macht und ob
es Zugeständnisse seitens der EU
gibt, wenn das UK kein Clubmitglied mehr ist.
Besonders in Basel verlaufen
Abstimmungen immer liberaler
als in der Innerschweiz.
Hier ist die Wahrnehmung tradiUnd so lange wird an Stellschrau- tionell eine andere, Basel ist
ben am Arbeitsmarkt gedreht?
schon lange ein Melting-Pot. Die
Akzeptanz ist grundsätzlich
Pragmatismus in der Politik hoch, was einzelne Verwerfunzeigt sich immer auch in der Hö- gen und Auseinandersetzungen
he des Einsatzes. Diese war bei nicht ausschließt. Aber schauen
der Masseneinwanderungsiniti- Sie: Die Mehrheit unserer
ative vielen nicht klar. Wir müs- Grundschüler spricht zu Hause
sen aber sehen: Die Schweiz hat- kein Basel-Deutsch, und es funkte von 1992 bis 2000 zusam- tioniert trotzdem. Geholfen hat
mengerechnet ein Nullwachs- auch, dass das Grenzgängertum. Dann kamen die ersten wachstum bei uns nicht so exVerträge mit der EU, und es ging plosiv erfolgte wie in Genf oder
aufwärts. Abgesehen von der Fi- im Tessin. Und fast alle sehen,
nanzkrise sind wir seither auf ei- dass unsere Leitindustrien auf
nem stabilen Wachstumspfad, internationale Fachkräfte angediesen Zusammenhang bestrei- wiesen sind. Es gibt aber die Betet heute meines Wissens kein obachtung, von den Lohnzuernsthafter Ökonom mehr. Auch wächsen dervergangenen 25 Jahwenn die Zahlen etwas zurück- re hätten vor allem die oberen
gehen, bleibt die EU mit 53 Pro- Lohnbereiche profitiert, viele
zent auch unser mit Abstand Leute fühlen sich nicht mitgewichtigster Exportmarkt.
nommen. Das erhöht den Druck.
Die Tendenz, „Volkeswillen“ gegen gewählte Politiker auszuspielen und Zuwanderung zu
begrenzen, hat halb Europa erfasst. Liest man die „Basler Zeitung“, wähnt man die Schweiz
am Rande eines Bürgerkriegs.
Um die Diskussion zu verstehen,
muss man sich die Verhältnisse
vor Augen führen. Wir hatten
Jahre mit einer Nettozuwanderung von 80 000 Menschen. Auf
Deutschland umgerechnet wären das 800 000. Die Frage, ob
das so weitergehen kann, hätte
man sich vielleicht selbst schon
früher stellen sollen. Der Widerstand blieb aber immer recht
klein.
Weil es ein Zuzug in den Arbeitsmarkt war.
Richtig, wobei ein Unbehagen
entstanden ist, weil die Mieten
häufig gestiegen sind und es
mehr Menschen in Bussen und
Bahnen gibt – Stichwort „Dichtestress“. Entscheidend für die relative Ruhe waren die flankierenden Maßnahmen, die Druck auf
die Schweizer Löhne durch Billigarbeiter verhindern. Ohne
diese wäre die Zustimmung zur
Freizügigkeit längst weg. Schauen Sie nach Nordengland, dort
gibt es inzwischen zahlreiche
Zuwanderer vor allem aus Polen,
die teilweise zu Niedrigstlöhnen
arbeiten. Da ist es naheliegend,
wie die Leute reagieren.
Immer wieder ertönt der Vorwurf, die Schweizer Politik beuge
sich den Interessen der Wirtschaft. Nicht zuletzt, als die Regierung eine Kehrtwende bei der
Kürzung der Kontingente für
Nicht-EU-Arbeitnehmer machte.
Ich sehe nicht, dass die Wirtschaft die Politik macht, aber
kluge Politik bezieht die Wirtschaft immer mit ein – wir versuchen das hier. Zu den Drittstaat-Kontingenten: Ich hatte
nie ganz verstanden, warum
Bern diese überhaupt absenkt.
Die Masseneinwanderungsinitiative fordert eine Begrenzung
der Zuwanderung, und genau
die gibt es hier schon. Man sah in
Bern das Ja zur MEI offenbar als
Auftrag, im eigenen Regelungsbereich auch etwas beizutragen.
Doch schon Mitte 2016 konnten
einzelne Firmen Stellen in der
Schweiz nicht mehr besetzen,
das gab heftige Diskussionen.
Nun haben wir einen Kompromiss gefunden. Wir müssen sehen: Große Firmen und Konzerne schreiben heute Forschungsprojekte mit 30, 40 Leuten weltweit aus. Wenn die Leute in der
Schweiz wegen fehlender Kontingente nicht arbeiten dürfen,
geht das Projekt woanders hin.
Bei einem Erfolg ist die Wahrscheinlichkeit dann groß, dass
neue Arbeitsplätze auch dort
entstehen anstatt bei uns.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
RENÉ ZIPPERLEN
SO SCHÖN KANN SILVESTERFEUERWERK sein, doch wenn es unsachgemäß gehandhabt wird, kann es gefährlich werden. Mediziner
der Uniklinik Freiburg empfehlen große Vorsicht beim Böllern, Hände
und Gesicht seien besonders in Gefahr. Kommt es doch zu Verletzungen, sollte möglichst schnell die Hilfe von Fachärzten in Anspruch
genommen werden. „Versuchen Sie auf keinen Fall, selbst etwas am
Auge zu behandeln, sondern begeben Sie sich sofort in eine augenärztliche Notfallzentrale“, rät Thomas Reinhard, Ärztlicher Direktor
der Klinik für Augenheilkunde der Uniklinik: „Schon geringer äußerer
Druck kann in dieser Situation ernsthaft schaden.“ Für die Ohren ist
die Explosion eines Sprengkörpers eine extreme Belastung, vor der
man sich durch Ohrstöpsel und Abstand schützen kann. Sind Symptome wie Ohrgeräusche oder Hörminderung am folgenden Tag
noch da, empfiehlt Roland Laszig, Ärztlicher Direktor der Klinik für
Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, rasch einen HNO-Arzt aufzusuchen, um eine dauerhafte Hörschädigung zu verhindern. Bei größeren Verbrennungen an den Händen sollte ebenfalls ein Fachmann
ran: „Kühlen Sie sie, aber versuchen Sie nicht selbst, die Wunde zu
reinigen oder Brandblasen zu öffnen“, sagt Thorsten Hammer, der
die Chirurgie des Universitäts-Notfallzentrums leitet. FOTO: BAMBERGER
LESESTOFF
DIE GROSSE FONDSLÜGE
E
Die versteckte Kostenfalle
s gehört zum Genre der
Verbraucherratgeber, dass
sie es auf dem Titel gehörig
krachen lassen. Michael Ritzaus
„Die große Fondslüge“ macht
hier keine Ausnahme. Der in
Inzlingen lebende Ritzau hat eine Mission: die Verbraucher
vom „epochalen
Scheitern“ der
Fondsindustrie
und ihren versteckten Kostenfallen zu
überzeugen. Seine
Kernthese: Praktisch kein Fonds
schneidet nach
zehn Jahren noch
besser ab als sein
starrer Referenzindex. Damit werden hohe Gebühren fällig für
eine nicht erbrachte Leistung.
Denn zu einem Bruchteil der
Kosten kann man auch auf den
Index selbst anlegen.
Anlageberater stützen sich auf
Fondsrankings – über Lizenzgebühren von den Fonds bezahlt –
und damit auf Resultate der
Vergangenheit. Doch kann niemand sagen, ob sich ein Fonds
in einem bestimmten Zeitraum durch Glück oder Geschick entwickelt hat. Auch die
Stiftung Warentest macht hier
keine Ausnahme. Ritzau verfolgt die von ihr am besten gerankten Fonds in den Folgejahren: Nach fünf Jahren lagen sie
zum Teil um 40 Prozent
schlechter als der Referenzindex. Die wesentliche Einsicht
lässt sich Ritzau von Nobelpreisträger William F. Sharpe
bestätigen. Für die Wertentwicklung eines Fonds gebe es
nur eine verlässliche Größe: die
laufenden Kosten. Und die werden häufig unterschlagen. Nur
einen Bruchteil der gemanagten Fonds verlangen ETFs, börsengehandelte Indexfonds.
Zinseszinseffekte führten nach
zehn Jahren zu einer Kostendifferenz von 3 000, nach 20 Jahren von bereits
13 000 Euro. ETFs
sind seit einigen
Jahren stark im
Kommen, werden
aber selbst von
Sparkassen und
Volksbanken
nicht aktiv beworben. Für Ritzau
ein Systemfehler:
Warum sollte
man etwas empfehlen, womit man praktisch
nichtsverdient? Wirklich glaubwürdig könne deswegen nur
beraten, wer keine Provisionen
von Fondsanbietern bekommt.
Das sagt Ritzau nicht ohne eigenes Interesse. Er selbst ist Honorarberater, von denen es immer mehr gibt. Sie werden direkt von ihren Kunden bezahlt.
Eine echte Unabhängigkeit ist
damit wahrscheinlicher, garantiert ist sie freilich auch nicht.
Ritzaus Argumentation hat einen Nachteil: Sie muss sich
selbst auf vergangene Entwicklungen beziehen. Garantie gibt
es keine, dass ein ETF, je nach
Kaufzeitpunkt, auf Dauer nicht
schlechter arbeitet als ein entsprechender Fonds. Sicher ist
jedoch: Er frisst sich durch Gebühren nicht auch noch selbst
RENÉ ZIPPERLEN
auf.
> MICHAEL RITZAU, „Die große
Fondslüge“, Tectum, 19,95 Euro.
8 NACHRICHTEN
Der Sonntag · 1. Januar 2017
MISSHANDLUNG
KURZ GEFASST
SPD
BerlinerPolizei
wehrt sich
Schulz wird angeblich nicht Kanzlerkandidat
Nach Informationen des Spiegel hat der
scheidende EU-Parlamentspräsident Martin
Schulz (Foto) gegenüber Parteimitgliedern
zu erkennen gegeben, dass er nicht mehr
damit rechne, Spitzenkandidat bei der Bundestagswahl 2017 zu werden. Die SPD habe
einen Zeitplan zur Bestimmung des Kanzlerkandidaten vereinbart, sagte ein Sprecher
von Schulz in Berlin, daher äußere sich
Schulz nicht zu der spekulativen Berichterstattung. Die Sozialdemokraten wollen am 29. Januar verkünden, mit wem
sie in den Wahlkampf gegen Angela Merkel (CDU) ziehen. Sigmar
Gabriel hat als Parteichef das erste Zugriffsrecht. Schulz, der
im Januar in die Bundespolitik wechseln will, hatte in Umfragen
zuletzt deutlich höhere Zustimmungswerte als Gabriel erzielt.
Er wird auch als möglicher Nachfolger von Frank-Walter Steinmeier als Außenminister gehandelt, wenn dieser am 12. Februar
DPA
zum Bundespräsidenten gewählt wird.
KITA-PLÄTZE
Die Politik des scheidenden US-Präsidenten Barack Obama sei für ihn nicht mehr maßgeblich, er setze auf
FOTO: DPA
dessen Nachfolger Donald Trump (links), sagte der russische Präsident Wladimir Putin.
Jedes zehnte Kind geht leer aus
Etwa jedes zehnte Kind unter drei Jahren bekommt in Deutschland keinen Kita-Platz. Derzeit fehlen bundesweit rund 228 000
Betreuungsplätze, wie aus einer unveröffentlichten Studie
des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht.
Darüber hatte zuerst die Rheinische Post berichtet. Demnach
finden Eltern von 10,4 Prozent aller Kinder, für die wegen der
Erwerbstätigkeit der Eltern ein Bedarf besteht, keinen Betreuungsplatz in einer Kita oder bei einer Tagesmutter. Seit 2013
haben Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz.
Doch viele sehen von einer Klage ab, weil sie nicht irgendeinen
DPA
Platz vom Jugendamt zugewiesen bekommen möchten.
BILD-ZEITUNG
Kai Diekmann verlässt Springer
Nach 30 Jahren bei Axel Springer kehrt Bild-Herausgeber Kai
Diekmann dem Verlag den Rücken. Diekmann scheide zum
31. Januar 2017 aus, teilte Springer am Freitag in Berlin mit.
Der 52-Jährige beende seine Tätigkeit auf eigenen Wunsch
und werde sich künftig anderen Aufgaben außerhalb des
Unternehmens widmen. Diekmann war seit 1987 mit kurzen
Unterbrechungen für das Unternehmen tätig. Springer-Chef
Döpfner erklärte , es sei vor allem Diekmann zu verdanken,
dass die Bild heute „Trendsetter des digitalen Journalismus“
AFP
sei und „eine hochprofitable Multimediamarke“.
Verzicht auf Rache
PUTIN
–
Navid B. soll von Schlägen
setzt im Verhältnis zu USA schon jetzt auf Trump
Moskau (AFP). Der russische
Präsident Wladimir Putin
verzichtet vorerst auf die
Ausweisung von US-Diplomaten als Vergeltung für
die diplomatischen Strafmaßnahmen der USA. Für
ihn sei die Russland-Politik
des künftigen US-Präsidenten Donald Trump maßgeblich, so Putin.
flussung der Wahl in den USA
bezeichnet.
Diplomatischen Gepflogenheiten entsprechend hätte Russland nun „jeden Grund für eine
vergleichbare Reaktion“, sagte
Putin. Diesem Schritt Obamas,
der einen Tiefpunkt im Verhältnis seiner Regierung zum Kreml
markierte, folgte Putin aber demonstrativ nicht. „Wir werden
amerikanischen
Diplomaten
keine Probleme machen, wir
weisen niemanden aus.“
Statt auf eine Ausweisung von
US-Diplomaten zu setzen, lud
Putin „alle Kinder von in Russland akkreditierten US-Diplomaten“ ein, „die Neujahrs- und
Weihnachtsfeiern im Kreml“ zu
besuchen. Die aus den USA ausgewiesenen russischen Diplomaten könnten nun „die Feiertage mit Freunden und Verwandten in ihrem Vaterland verbringen“, fügte Putin hinzu.
Der Schachzug des KremlChefs kam unerwartet, weil sein
Außenminister Sergej Lawrow
kurz zuvor gleichwertige Gegensanktionen vorgeschlagen hatte.
Lawrow sprach davon, 35 US-Diplomaten zu unerwünschten
Personen zu erklären und ihnen
die Nutzungsrechte an zwei Immobilien in Moskau zu entziehen. Er hatte bei Vorstellung der
Maßnahmen
einschränkend
hinzugefügt, dass das Präsidialamt die letzte Entscheidung darüber zu treffen habe.
In einer am Freitag in Moskau
veröffentlichten Stellungnahme
machte Putin klar, dass er sich
bei der Gestaltung des Verhältnisses zu den USA nicht mehr an
den Entscheidungen des scheidenden US-Präsidenten Barack
Obama orientiert. Putin betonte
zwar, dass sich Russland das
„Recht auf Vergeltungsmaßnahmen“ für die Ausweisung von 35
russischen Diplomaten durch
US-Präsident Barack Obama vorbehalte. Er fügte aber hinzu: „Unsere nächsten Schritte bei der
Wiederherstellung der US-russischen Beziehungen werden wir
auf Grundlage der Politik der Regierung von Präsident Donald
Trump planen.“ Trump gilt als
Russland-Freund und plant engere Beziehungen zum Kreml.
Obama hatte am Vortag die Ausweisungen von 35 Geheimagenten verkündet und diese Maßnahme als Vergeltung für russische Cyber-Attacken zur Beein-
BERLIN (DPA). Die Berliner Polizei hat den Vorwurf zurückgewiesen, einen nach dem Weihnachtsmarkt-Anschlag Festgenommenen misshandelt zu haben. „Das hat nicht den Hauch
von Substanz“, sagte Sprecher
Winfrid Wenzel am Freitag. „Der
Mann ist definitiv von keinem
Mitarbeiter misshandelt worden.“ Die Polizei sehe sich in ihrer Arbeit diskreditiert. „Das tut
uns richtig weh.“
Der Mann, Navid B., war kurz
nach dem Anschlag am 19. Dezember auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche
festgenommen worden. Er kam
schnell frei, weil er fälschlichverdächtigt wurde. Der mutmaßliche Attentäter Anis Amri wurde
später in Italien erschossen.
Der Streit um die russischen
Hacker-Angriffe hatte für eisige
Beziehungen zwischen Washington und Moskau gesorgt. Mit
dem Amtsantritt des russlandfreundlichen Rechtspopulisten
Trump am 20. Januar könnte allerdings eine Tauphase einsetzen. Darauf setzt auch der Kreml.
Die von Obama verhängten
Sanktionen hieß Trump am
Donnerstag nicht gut: Es sei „Zeit
für unser Land, zu größeren und
wichtigeren Dingen überzugehen“, erklärte er. Er werde sich in
der kommenden Woche „im Interesse unseres Landes“ mit Vertretern der US-Geheimdienste
treffen, um sich über die „Fakten“ im Fall des möglichen Hackerangriffs aufklären zu lassen.
Die US-Geheimdienste hatten
schon längst deutlich gemacht,
dass sie genügend Beweise für
den russischen Angriff haben.
In Washington fand Obamas
Sanktionsankündigung auch bei
Vertretern von Trumps Republikanern Beifall. Der Chef des Repräsentantenhauses, Paul Ryan,
bezeichnete sie als „überfällig“.
Die republikanischen Senatoren
John McCain und Lindsay Graham kündigten an, im Kongress
auf noch schärfere Sanktionen
gegen Moskau zu drängen. Die
von Trump anvisierte Wende im
Verhältnis zu Moskau könnte
ihn in Konflikt mit den russlandkritischen Außenexperten seiner Partei bringen.
berichtet haben
–
Die britische Zeitung The Guardian, die nach eigenen Angaben
mit dem 24-Jährigen sprach, hatte über angebliche Schläge gegen den Festgenommenen berichtet. Wenzel zufolge sprach
die Polizei nach der Veröffentlichung des Interviews am Freitag
mit dem Pakistaner – mit Hilfe
eines fachkundigen Dolmetschers. Navid B. habe in dem Gespräch betont, er sei weder geschlagen, misshandelt oder verletzt worden. Vielmehr habe er
sich dankbar für die Unterstützung gezeigt. So seien eine neue
Unterkunft und Kleidung organisiert worden. Zudem könne er
jederzeit anrufen, wenn er sich
bedroht sehen sollte. Zudem gebe es seit Tagen einen „sehr guten, wechselseitigen Kontakt“.
Der Vorsitzende der Deutschen
Polizeigewerkschaft
(DPolG), Rainer Wendt, sagte den
Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland: „Es ist völlig ausgeschlossen, dass Beamte
Verdächtige schlagen.“
Dem Guardian zufolge wollte
der Pakistaner bekannter machen, dass er unschuldig sei.
Demnach fürchte er in Deutschland um sein Leben. Zudem sei
seine Familie in Pakistan von Sicherheitskräften
kontaktiert
worden, es habe Drohanrufe gegeben. Der Mann stammt aus
der armen und unruhigen Provinz Baluchistan.
SCHENKEN SIE
Kindern dieser Welt Hoffnung!
DA S W E T TE R
0°
-4° Lahr
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anderen Region teils längere Zeit neblig-trüb,
teils sonnig. Minus 3 bis plus 5 Grad.
heute
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Zunächst bestimmt weiterhin ein kräftiges Hoch
mit Zentrum über der Alpen das Wetter bei uns
in Südbaden. Deswegen ist es, wie bereits in den
vergangenen Tagen, in manchen Flusstälern
längere Zeit neblig. Sonst scheint aber oft die
Sonne. Bei Dauernebel bleibt es frostig, mit viel
Sonnenschein erwarten uns einige Plusgrade. In
der neuen Woche stellt sich die Wetterlage um.
Wolken bringen ab und zu Regen oder Schnee,
Schnee fällt teilweise sogar im Flachland.
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Sport
1967 und die Popmusik
David Bowie nimmt sein Debüt-Album auf, Jimi Hendrix (Foto: dpa)
wird zum Gitarrengott: Das Jahr 1967
war ein besonderes für die PopmuSEITE 11
sik. Eine Rückschau auf
1.Januar2017
Eisenbichler verpasst Podest
Frontmann Markus Eisenbichler schlug nach dem verpassten Podestplatz beim Tournee-Auftakt enttäuscht die Hände vors Gesicht, Weltmeister Severin
Freund
hakte
die
Traditionsveranstaltung sogar
schon ab. Als der Österreicher
Stefan Kraft im mit 25 500 Fans
restlos gefüllten Hexenkessel
von Oberstdorf ausgelassen seinen Auftaktsieg bei der 65. Vierschanzentournee
bejubelte,
standen die deutschen Skispringer abseits des Trubels.
In einem spannenden Wettbewerb fehlten Eisenbichler als
Sechster nur 3,1 Punkte zum erhofften Platz auf dem Podium.
„Die Weite hat nicht gefehlt, aber
ich muss besser landen. Das ärgert mich extrem - aber nur fünf
Minuten. Jetzt heißt es weitermachen“, sagte der 25 Jahre alte
Bundespolizist aus dem bayerischen Siegsdorf und richtete vor
dem Neujahrsspringen sofort eine Kampfansage an die Konkurrenz. „Es ist noch nichts entschieden.“
Das sieht auch Bundestrainer
Werner Schuster so: „Markus hat
einen guten Wettkampf gemacht und ist weiter dabei. Es ist
bitter, dass er über die Landung
Plätze verloren hat. Die Jury hat
das hart bestraft.“
Weniger zufrieden konnte er
mit den Ergebnissen der anderen DSV-Adler sein: Richard Freitag als 14. und Andreas Wellinger
auf Rang 15 waren schon weit
weg von der Spitze. „Markus hatte heute keine Unterstützung
aus dem Team. Er war der Einzige
in der Spitzengruppe“, stellte
Schuster enttäuscht fest. Eisenbichler, der auf 135 und 133,5 Me-
STANDPUNKT
V
Starke Haltung in einem spannenden Wettbewerb: Stefan Kraft.
ter flog, fährt mit knapp 15 Punkten Rückstand auf Kraft nach
Garmisch-Partenkirchen.
Der
Tournee-Triumphator von 2015
setzte sich mit Weiten von 139
und 134,5 Metern vor DoppelOlympiasieger Kamil Stoch aus
Polen durch, der auf 137 und 135
Meter kam. „Das ist unglaublich,
einfach mega cool. Das ist einer
meiner schönsten Tage“, frohlockte Kraft.
Dritter wurde sein Landsmann Michael Hayböck, dahinter landete Mitfavorit Daniel
Andre Tande aus Norwegen auf
Rang vier. Topfavorit Domen
Prevc zeigte im Allgäuer Hexenkessel dagegen Nerven und verspielte alle Chancen auf den
Tournee-Triumph. Am Ende
stand Rang 26 - mehr als 50
Punkte hinter Kraft.
Für Weltmeister Freund, im
Vorjahr Auftaktsieger in Oberstdorf und Gesamtzweiter der
Tournee, erwies sich die Hypothek der langen Verletzungspause nach seiner Hüftoperation im
Frühjahr wie befürchtet als zu
groß. „Ich habe schon vorher gesagt, dass die Gesamtwertung in
diesem Jahr kein Thema für
mich ist. Es war klar, dass die
Tournee zu früh kommt“, sagte
Freund.
–
Freund wäre
fast ausgeschieden
–
Fast wäre der Wettbewerb für
den 28-Jährigen sogar nach dem
ersten Durchgang beendet gewesen. Nach seiner verwackelten
Landung auf 129 Meter hatte
Freund Glück: Im deutschen
K.o.-Duell gegen Lokalmatador
Karl Geiger lag er trotz erheblicher Punktabzüge um 0,4 Zähler
vorn und zog ins Finale ein.
„Das war saublöd und extrem
ärgerlich. Da habe ichviele Punk-
FOTO: DPA
te liegengelassen“, schimpfte
Freund auf sich selbst. „Ich habe
verkantet und dann fährt mir
der Ski weg. Das sah dämlich
aus“, schilderte der Gesamtzweite des Vorjahres seinen Fauxpas.
Im Finale reichte es sogar nur zu
127 Metern - Platz 20.
Noch mehr bangen im ersten
Versuch musste Wellinger, der
sein K.o.-Duell gegen den Tschechen Vojtech Stursa nach einem
Sprung auf 127 Meter verlor. Als
Lucky Loser erreichte der TeamOlympiasieger doch noch den
zweiten Durchgang, in dem er
sich auf 134,5 Meter steigerte.
Mit einem Debakel endete der
Auftakt für zwei Altstars. Der 44
Jahre alte Skisprung-Methusalem Noriaki Kasai aus Japan
schied ebenso im ersten Durchgang aus wie Ex-Olympiasieger
Simon Ammann. „Ich ärgere
mich. Das war ein gebrauchter
Tag“, sagte der Schweizer.
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DAS SPORTJAHR 2016
VIERSCHANZENTOURNEE : Der Österreicher Stefan Kraft siegt in Oberstdorf
Für die deutschen Skispringer haben sich die Hoffnungen auf einen gelungenen
Start in die 65. Vierschanzentournee nicht erfüllt.
Nur Markus Eisenbichler
als Sechster überzeugt, ist
aber dennoch enttäuscht.
Der Österreicher Kraft fährt
als Führender nach Garmisch.
Weitere INFORMATIONEN unter Tel.
Glänzende Siege
in dunkleren Zeiten
ielerorts kann
die Torte setzten die
man dieser TaHandballer mit dem
gevernehmen,
Europameistertitel
2016 sei ein „annus
in Polen.
horribilis“ gewesen.
Weder der „politisch
Doch was für politikorrekt“ pfeifende
sche Entwicklungen
Schiedsrichter Nicogelten mag, trifft auf
la Rizzoli, der das
TONI NACHBAR
den Sport hierzuFussball-EM-Halblande keineswegs
finale zwischen
zu: Kein Schreckensjahr geht
Frankreich und Deutschland
zu Ende, sondern 366 Tage mit so lenkte, dass der „gewünschzahlreichen Erfolgen sind an
te Sieger“ das Finale in Paris
uns vorbeigeflogen.
erreichte, noch das überraZwar reibt man sich im Bunschende Aus der Bayern im
desinnenministerium sowie
Champions-League-Halbfibeim Deutschen Olympischen nale gegen Atletico Madrid
Sportbund immer noch die
können ein durchweg posiAugen, wie es möglich sein
tives Fazit wirklich entkräften.
konnte, dass die die EuropäiDabei beachtete dieses bislang
sche Union verlassenden Brinur Ergebnislisten. Wohin der
ten in Rio de Janeiro zur Sport- Sport im vergangenen Jahr
weltmacht Nummer zwei auf- allgemein ideell und ethisch
stiegen, doch 17 Olympiasieger driftete, steht auf einem ansind auch für Deutschland
deren Blatt und bietet den
eine stolze Zahl. Die „reiche
Stoff eher trauriger ÜberleErnte am Zuckerhut“ durchgungen.
brach den Negativtrend, gegen 2017 liegt zwischen den Somden sich das wiedervereinigte merspielen in Brasilien sowie
Land seit Barcelona 1992 verden Winterspielen im südkozweifelt und erfolglos stemm- reanischen Pyeongchang und
te, zum ersten Mal.
der Fussball-WM in Russland.
2016 war ein erfolgreiches Jahr Ein Jahr zum Atemholen ist
für Angelique Kerber, die an
es nicht: Weltmeisterschaften
die Spitze der weiblichen Ten- im Handball, Eishockey oder
nis-Hierarchie stürmte, und
Leichtathletik sind unverden Rennfahrer Nico Rosberg, meidlich im Schatten der Poder als Formel-1-Weltmeister
litik, die – Neujahrswunsch
triumphierte. Die Kirsche auf – kürzer werden sollten.
KURZ GEFASST
FUSSBALL
Bajramovic verlässt den Bahlinger SC
Cheftrainer Zlatan Bajramovic (Foto) verlässt
den Bahlinger SC. Der 37-jährige Ex-Profi
wechselt als Co-Trainer von Mirko Slomka
zum Zweitligisten Karlsruher SC. „Es war
eine schwere Entscheidung, weil ich mich
in Bahlingen sehr wohl gefühlt habe“, sagte
Bajramovic: „Letztlich ist es für mich aber
die Chance, wieder in den Profibereich
zurückzukehren.“ „Das ist schade, weil wir
mit Zlatan einen Aufwärtstrend zu verzeichnen hatten“, sagte
der Sportliche Leiter des Bahlinger SC, August Zügel: „Nun
suchen wir mit Hochdruck einen passenden Nachfolger. Einfach
wird das nicht. Aber bis zum Vorbereitungsbeginn am 16. Januar
DS
müssen wir einen präsentieren.“
Chinesen locken Cristiano Ronaldo mit 100 Millionen
Der Berater des portugiesischen Nationalspielers schließt einen TRANSFER nach Asien jedoch kategorisch aus
Mit einem astronomischen Angebot soll ein chinesischer Fußball-Club angeblich um Superstar Cristiano Ronaldo von Real
Madrid werben.
Im Raum stehe eine Ablösesumme von 300 Millionen Euro
und ein Jahresgehalt von mehr
als 100 Millionen, erklärte Ronaldos Berater Jorge Mendes im
italienischen Ableger des TVSenders Sky Sports. Die Erfolgsaussichten für die vermeintliche
Offerte sind jedoch gering. Mendes betonte, es sei unmöglich,
den 31 Jahre alten Torjäger aus
Portugal zu verpflichten.
„Geld ist nicht alles. Real Madrid ist sein Leben“, sagte Ronaldo-Berater Mendes. Der chinesi-
sche Markt sei ein neuer Markt.
„Sie können eine Menge Spieler
kaufen, aber noch einmal: Es ist
unmöglich, sich um Ronaldo zu
bemühen. Cristiano ist der beste
Spieler der Welt und der Geschichte. Es ist normal, einige
Angebote zu haben.“ Welcher
Club das Angebot abgegeben haben soll, teilte Mendes nicht mit.
Seine Firma hatte zuletzt Vorwürfe zurückgewiesen, Ronaldo
habe mit Steuertricks mehrere
Millionen Euro hinterzogen.
Der Torjäger hatte mit Real in
diesem Jahr die Champions
League und die Club-WM sowie
mit Portugal erstmals die Europameisterschaft gewonnen. Zu- Cristiano Ronaldo gewann 2016 mit Real Madrid die Champions
FOTO: DPA
letzt war er zum vierten Mal mit League und die Club-WM.
dem Goldenen Ball bei der inzwischen Fifa-unabhängigen Weltfußballer-Wahl der Zeitschrift
France Football geehrt worden.
Der englische Star-Schiedsrichter Mark Clattenburg kann
sich einen Wechsel ins Reich der
Mitte dagegen gut vorstellen.
„Wenn
eine
Gelegenheit
kommt... Ich bin vertraglich an
die Premier League gebunden,
aber ich muss auch auf die längerfristige
Karriereplanung
schauen“, sagte der 41-Jährige der
Nachrichtenagentur AP. Es liege
derzeit kein Angebot auf dem
Tisch, „aber wenn es eines gäbe,
wäre es eine Überlegung wert“.
Geld spiele dabei keine Rolle, es
gehe darum, etwas komplett an-
deres zu machen und einem
Land wie China zu helfen, die
Schiedsrichter-Standards anzuheben.
Clattenburg ist einer der bekanntesten Schiedsrichter Englands. Im Sommer leitete er das
EM-Finale zwischen Frankreich
und Portugal sowie das Champions-League-Finale. Vor kurzem wurde er als Schiedsrichter
des Jahres ausgezeichnet.
Kürzlich war der Wechsel von
Stürmer Carlos Tevez aus Argentinien nach China bekannt gegeben worden. Wie der Club Shanghai Shenhua mitteilte, verpflichtet er den 32-Jährigen für eine
Ablösesumme von elf Millionen
DPA
Dollar von Boca Juniors.
10 SPORT
Der Sonntag · 1. Januar 2017
Wenn 2017 wie 2016 wäre
Der Fußball-Landesligist FC EMMENDINGEN sieht sich dank seiner Beharrlichkeit in der Jugendarbeit auf einem guten Weg
Nicht überall wünscht man
sich, dass das kommende
Jahr wie das vergangene
wird. Dem FC Emmendingen aber dürfte die zweite
Jahreshälfte Vorbild für die
Rückrunde sein. Nach Abstiegskampf im Frühjahr
hat sich der Landesligist
zum Topteam gemausert.
JAKOB SCHÖNHAGEN
Leicht außer Puste nimmt Dino
Saggiomo den Hörer ab. Donnerstag nach Heiligabend, Kinderstimmen im Hintergrund:
Die Post-Weihnachtstimmung
zwischen den Jahren ist durch
die Leitung spürbar. „Nach dem
Trubel kommt jetzt Ruhe“, hofft
der 42-Jährige leicht verschnupft. Ganz beamtentreu hat
es die Familie im Urlaub erwischt. Gemäß dem Motto: Ein
guter Beamterwird nur in der Ferienzeit krank. „Wir kränkeln alle“, gesteht der Familienvater
und Berufsschullehrer für die
Fächer Betriebs- und Volkswirtschaftslehre sowie Geschichte.
Allzu lang kann die Nachfestgemütlichkeit nicht anhalten im
Hause Saggiomo. Bereits morgen früh steht für den A-Lizenzinhaber wieder Fußball auf dem
Programm: Hallenturnier in
Herbolzheim mit seiner Landesligatruppe.
Berufsbefreite Gemütlichkeit
sucht man zwischen den Jahren
bei Marcus Mädler vergeblich.
Gelassen ist er trotzdem: Während Saggiomo die Familie
pflegt, hat Mädler Mittagpause
vom Bank-Berufsalltag. „Ich mag
die Zeit vor dem Jahreswechsel“,
wiegelt der Bankangestellte ab,
„da haben die Kunden endlich
richtig Zeit.“ Mädler ist eine
Frohnatur, dessen Zuversicht
man spürt. Beim FC Emmendingen ist Mädler stellvertretender
Vorsitzender, verantwortlich für
die Geschäftsführung und die
Koordination der Junioren –
dem Aushängeschild des Vereins. Jahrelang war der ehemalige Emmendinger Jugendspieler
Jugendleiter im Verein. Seit fast
acht Jahren ist er zweiter Vorsitzender. Er hat den Oberligaaufstieg der A-Junioren 2015 sowie
den Abstieg im Folgejahr eng begleitet.
Mädler kennt das Hauptproblem des Vereins wie kein Zwei-
Engagierte Arbeit an der Elz: FCE-Trainer Dino Saggiomo.
ter: Jahrelang produzierte der
langjährige Oberligist FC Emmendingen technisch-taktisch
versierte Jugendspieler am
Fließband, schaute am Ende aber
stets in die Röhre. Denn die talentierten Kicker qualifizierten
sich mit ihren Auftritten im Elzstadion für höhere Aufgaben.
Mit Antritt ihrer Aktivenlaufbahn endete für die Veranlagten
stets die Emmendingen-Zeit.
„Wir wollen trotzdem auf Jugendspieler setzen“, erklärt Mädler die Vereinsphilosophie. Unisono nennen Saggiomo und
Mädler Verbandsligist Bötzingen als Negativbeispiel. Jahrelang verpflichtete man dort
teuere Fußballer, dieses Jahr
musste der Verein nach der Hinrunde aufgrund mangelnder
Spieler jüngst zurückziehen.
„Wir müssen mehr als nur finanzielle Aspekte bieten“, findet Saggiomo.
Beständigkeit suchte man
trotz des klaren Plans lange Zeit
vergeblich beim Club an der Elz.
Nach Jahren des Fahrstuhldaseins kickt die erste Mannschaft
seit 2012 in der Landesliga. Zwei
FOTO: SEEGER
Jahre lang waren man im Niemandsland der Tabelle. 2014
wurde der FCE Siebter, ein Jahr
später Neunter. Die Verantwortlichen suchten nach neuen Impulsen und holten 2015 mit Saggiomo einen ehemaligen Topspieler aus der Region, der damals die A-Junioren des
ambitionierten Freiburger FC
trainierte. Neue Impulse brachte
Saggiomo zuhauf, vorerst aber
nicht den Erfolg. „Das war ein
schwieriges Jahr“, erinnert sich
Mädler heute, anderthalb Jahre
später. Haarscharf gelang Emmendingen im Frühsommer der
Klassenerhalt. Der Vorstand ließ
sich nicht beirren, bereits mitten
im Abstiegskampf verkündete
der FCE die Verlängerung mit
Saggiomo und seinem Co-Trainer Tobias Heckhausen.
Obwohl auch Renzo Düringer
für eine Bank arbeitet, hat er frei.
Erst morgen, wenn seine erste
Mannschaft in Herbolzheim antritt, muss er wieder bei seinem
Arbeitgeber in der Landeshauptstadt
anrücken.
Düringer
kommt vom Joggen – Abarbeiten des Weihnachtsspecks. An
der Hinrunde allerdings hat er
wenig abzuarbeiten. Emmendingen spielt stark wie lange
nicht. Nach 18 von 30 Spielen
steht der FCE auf Rang vier. „Es
läuft gut“, findet der erste Vorsitzende des 500 Mitglieder starken Vereins. Lediglich Ende September stotterten die Rotoren
des Emmendinger Höhenflugs.
Da holte die Saggiomo-Truppe
aus vier Spielen nur einen Punkt.
„Einziges Manko ist unsere
Heimschwäche“, findet Düringer. Zu Hause holte sich die Emmendinger drei ihrer vier Niederlagen ab.
–
Göbel als Stürmer
–
Woher aber kommt das Emmendinger Hoch? „Eigentlich hatten
wir vor der Saison drei Schlüsselspieler verloren“, sagt Düringer.
Torhüter Sven Lissek zog es in die
Regionalliga nach Neustrelitz,
Abdou Jagne und Marvin Frommer zum Verbandsligisten Solvay Freiburg. Endlich einmal
aber konnte der Verein auch eigene Jugendspieler halten. Mit
den Defensivakteuren Eric
Schmidt, Julius Faßbinder und
Dardan Jashari sowie den Mittelfeldspieler Marco Anlicker und
Stürmer Niklas Holderer beorderten die Verantwortlichen
fünf Stammspieler der Oberligajunioren ins Landesligateam.
„Anlicker, Holderer und Schmidt
haben sich zu Stammspielern
entwickelt“, freut sich Mädler. Ergänzt wurden die jungen Wilden
durch die verbandsligaerfahrenen Marco Preuß und Tobias Göbel. Berufsschullehrer Göbel war
bei Bötzingen, Solvay und Hausen jahrelang Innenverteidiger.
Saggiomo beorderte den Abwehrkracher in den Sturm, wo er
sechs Treffer markierte. „Das ist
aufgegangen“, findet Saggiomo.
Trotz dem starken vierten
Platz laufen die Arbeiten im Hintergrund auf Hochtouren. „Wir
wollen wieder eine zweite Mannschaft melden“, verspricht der
Vorsitzende. Die Vereinsgebäude sind im vergangenen Jahr saniert worden. Eine Brauerei ersetzte den scheidenden Vorgänger, ebenfalls ein Bierhersteller,
als Hauptsponsor. Der Verein erwirtschaftet schwarze Zahlen.
„Der FC Emmendingen ist mehr
als seine erste Mannschaft“, versichern Düringer und Mädler
unabhängig voneinander. „Auch
die gesellschaftliche Verantwortung ist uns wichtig“, sagt Düringer. In der Jugend betreut der
Verein über 20 unbegleitete
minderjährige Flüchtlinge.
„Die erste Mannschaft ist natürlich das Aushängeschild“,
weiß Mädler. Auch daher laufen
mit den A-Junioren bereits die
Gespräche für die kommende
Saison. „Das ist ein Vabanquespiel“, erklärt Saggiomo „Je besser die Jugendspieler auftreten,
desto mehr Angebote bekommen sie.“ Die talentierten Jungkicker in Emmendingen zu halten, bleibt weiterhin die größte
Herausforderung. 2016 ist das
dem Landesligisten gut gelungen. Und während für Marcus
Mädler die Mittagspause zu Ende geht, Renzo Düringer sich
nach der heißen Dusche sehnt
und bei Dino Saggiomo die Kinder rufen, sind sie sich doch alle
einig, die drei Macher des Emmendinger Erfolgs: 2017 darf da
ähnlich werden.
Ein „Wunderkind“ für RB Leipzig?
Schon in der Winterpause könnte das französische Talent DAYOT UPAMECANO von Salzburg zum Bundesliga-Aufsteiger wechseln
Dayot Upamecano gewann mit
Frankreichs Junioren 2015 die
EM, auf der UEFA-Homepage
wurde er in der Rubrik „Europas
Wunderkinder“
vorgestellt.
Clubs wie Manchester United
oder Juventus Turin wollten ihn
schon vor anderthalb Jahren verpflichten.
Upamecano ist sicher das, was
in vielerlei Hinsicht als großes
Talent bezeichnet wird. Innenverteidiger, 1,85 Meter groß, 83
Kilogramm schwer, seine Spielweise wird als dynamisch und
aggressiv beschrieben. Wie gemacht für RB Leipzig, könnte
man denken. Seit Wochen wird
über einen Wechsel des Abwehrspielers zum Sensations-Aufsteiger der Fußball-Bundesliga spekuliert.
Was nicht völlig verwundert:
Damals, als sich Upamecano gegen deutlich renommiertere
Vereine bei seinem Weggang Dynamisch und aggressiv: Dayot Upamecano.
vom FC Valenciennes in der französischen zweiten Liga entschied, war der jetzige Leipziger
RB-Sportdirektor Ralf Rangnick
involviert. Denn der Nachwuchsspieler heuerte beim FC
Red Bull Salzburg an, und Rangnick war damals auch dort Sportdirektor.
–
In Salzburg „geparkt“
–
FOTO: DPA
„Ich habe zu der Zeit viel mit
meinem Anwalt, mit meiner
Mutter und meinem Vater überlegt. Das vorrangige Ziel war es
zu spielen“, erklärte Upamecano
unlängst in einem Interview des
Fachmagazins France Football.
In 15 der bisher 20 Meisterschaftsspiele von Meister Salzburg kam er zum Einsatz. Wenn
er direkt zu einem großen Verein
gewechselt wäre, hätte er nicht
so oft gespielt, vermutete Upamecano, der gleich bei seinem
Debüt in der österreichischen
Bundesliga im März dieses Jahres mit über 70 Prozent gewonnener Zweikämpfe überzeugte.
Nach eigener Aussage ist sein
Vertrag in Salzburg bis 2018 gültig. Erst recht für einen möglichen Wechsel von einem zum
anderen RB-Verein dürfte das
aber kein Hindernis sein. Er wäre
ja auch nicht der erste, der von
der Mozart- in die Bachstadt
wechselt. Erst im Sommer waren
Naby Keita und dann Verteidiger-Kollege Bernardo genau diesen Weg gegangenen.
Ein weiterer Spieler in der Abwehr mit Einsatzmöglichkeit
auch im defensiven Mittelfeld
würde Leipzigs RB-Trainer Ralph
Hasenhüttl mehr Möglichkeiten
geben. In der ersten Saisonhälfte
war er immer wieder gezwungen
zu improvisieren, nachdem sich
zunächst Lukas Klostermann
das Kreuzband gerissen und
dann auch noch Bernardo am
Knie verletzt hatte.
Die Leipziger Verantwortlichen machten ihre Strategie
deutlich. „Es wird sicher nicht
passieren, dass wir gezielt Spieler von auswärts holen, nur damit wir zwei mehr im Kader haben. Ich will aber nicht ausschließen, dass wenn ein Spieler in der
Winterpause auf dem Transfermarkt schon zu haben wäre, den
wir im Sommer sowieso gerne
hätten, dass wir ihn dann nicht
auch holen“, so Rangnick.
Allerdings könnte sich der Kader auch verändern, wenn Spieler den Verein verlassen. Der
Amerikaner Terrence Boyd, der
Grieche Kyriakos Papadopoulos,
der Ungar Zsolt Kalmár sowie Rani Khedira und der im Sommer
2015 für acht Millionen Euro
vom SV Werder Bremen zur RBL
gewechselte Davie Selke sind in
DPA
Leipzig nicht glücklich.
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Der Sonntag
Kultur
Kaffeestunde im Hotel
Das Kaminfeuer flackert, köstlich
duftet der Milchrahmstrudel nach
dem Rezeptvon Hermine Bareiss: Es
ist Kaffeestunde im Hotel SchwarzSEITE 13
matt in Badenweiler.
1.Januar2017
LESESTOFF
JOHNNY CASH – DIE BIOGRAFIE
F
Ein Jahr, das happy, friedlich und bunt daherkam: „Blumenkinder“ auf einer Wiese in San Francisco 1967.
Ein Geist, der noch lebt
Alles so schön bunt damals: 2017 ist der 50. Jahrestag eines wilden Popjahres zu feiern: 1967
Die Zeiten mögen härter
werden, auch unübersichtlicher. Ein bisschen was zu
feiern gibt es doch. Das für
die Popmusik fantastische
Jahr 1967 jährt sich zum 50.
Mal. Damals debütierte David Bowie, damals veröffentlichten The Beatles ihr
bestes Album. Ein paar Musikstile sowie der Beruf „Gitarrengott“ wurden auch
erfunden.
PASCAL CAMES
Ein lässiger Typ kommt auf die
Bühne, fackelt ein Rockfeuerwerk ab und zum Schluss auch
die Gitarre. Aus lauter Verzerrung wird Musik. Auf der anderen Seite des Atlantiks nölt eine
Band Songs von Sadomaso, Strichern und Heroin. In England
haben sich derweilvier Typen im
Studio verkrochen, experimentieren mit Sounds und Aufnahmetechniken, dirigieren ein Orchester, schreiben großartige
Songs und – alle sagen es – erarbeiten sich das beste Album der
Musik überhaupt. Wir schreiben
1967, der schwarze Jimi Hendrix
wird ein Superstar der Weißen,
Velvet Underground „erfinden“
Noise und The Beatles sind mit
„Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club
Band“ auf dem Zenit ihres Schaffens. Wenn es einen Big Bang des
Pop gab, dann damals.
Der Musikjournalist Ernst
Hofacker (Ex-Musikexpress, ExRolling Stone) schreibt in seinem
gerade erschienenen Buch „1967
– Als Pop unsere Welt für immer
veränderte“ von einem „Urknall
des Pop“. So viel „Change“ sei bis
dahin noch nie gewesen, meint
Hofacker, Jahrgang 1959, zu wissen. Was war los? Schon 1965/66
war dank Beatles, Rolling Stones,
Beach Boys, Byrds und anderen
mehr als nur „Yeah! Yeah! Yeah!“.
In San Francisco entstand die
Ein Schwarzer wird zu einem Superstar der Weißen: „Gitarrengott“ Jimi
FOTO: DPA
Hendrix.
Hippie-Kultur, junge Menschen
mit langen Haaren trafen sich in
Parks, spielten Gitarre, rauchten
Gras und schluckten LSD. Sie
träumten in Farbe von einer
friedlichen und besseren Welt.
Für einen Moment pfiff der
American Way of Life auf die
Dollars.
The Beatles als wohl immer
noch größte und wichtigste
Band der Pop-Geschichte sind
als der Fixpunkt in dieser Geschichte zu sehen. Angetrieben
von Konkurrenz (Beach Boys)
und eigener Hybris (Paul
McCartney) und beflügelt von
Gras gingen die Fab Four ins Studio und bastelten ihr Meisterwerk. McCartney ließ sich von
abenteuerlichen
Bandnamen
wie Big Brother and the Holding
Company zu Sgt. Pepper’s Lonely
Hearts Club Band inspirieren, eine von „love, peace & understanding“ angetriebene Army of Love in bunten Fantasie-Uniformen zierte das Albumcover.
Auch andere Musiker waren so
frei. Pink Floyd probierten LSD
und Lightshow und wurden zu
den Vätern des Prog-Rock, Bob
Dylan und The Band spielten
uralte Songs und erfanden Americana. 1967 hing irgendwie alles
mit allem zusammen. Nur zwei
„Worte sind zu Labels geworden,
Ideale zu Slogans und Kunst zur
Werbung“, zitiert er aus der ersten Ausgabe des Rolling Stone,
auch ein Kind von 1967.
Mit ein Grund für das außergewöhnliche Standing von 1967
sind nicht nur technische Neuerungen, die Schallplatte als anerkanntes Leitmedium, neue Musik und neue Stars, sondern auch
dass dieses Jahr happy, friedlich
und bunt daherkam. Danach
wurde es konfrontativer: In Kalifornien regierte mit Ronald Reagan ein erzkonservativer ExSchauspieler, die Hoffnungen
für ein friedliches Miteinander,
Martin Luther King jr. und Robert „Bobby“ Kennedy wurden
1968 ermordet. Alle Blumen der
Freiheit, egal ob im Osten oder
im Westen, wurden abrasiert respektive kommerzialisiert.
Was bleibt vom Sommer der
Liebe? Die Musikstile, die damals
„erfunden“ wurden, gibt es heute noch. Ja wie bei einer irrwitzig
rasanten Zellteilung hat man
längst den Überblick verloren,
was wo auf der Welt gerade gespielt wird. Es scheint aber, dass
einiges von 1967 sich aufzulösen
beginnt. Die Gitarre ist nicht
mehr ganz so das bestimmende
Instrument der Rockmusik, das
Album wird von Downloads und
Streaming abgelöst. Festivals erscheinen da noch wie Inseln des
peace, love & understanding,
sind aber zum Eldorado des Kapitalismus verkommen.
1967 dauert dennoch immer
noch an. Ernst Hofacker etwa
verweist auf Retro-Trends und
Musicals, in denen die klassische
Popmusik alter Tage fortlebt.
Den Geist von 1967, „die Welt
besser machen“, hält er für zeitlos aktuell, auch wenn manche
das für „Blödsinn“ und „uncool“
halten. Die Sehnsucht bleibt.
Tage nach der Veröffentlichung
von „Sgt. Peppers“ spielte Jimi
Hendrix schon den Titelsong
live nach. Auf dem MontereyFestival wurde der Moog-Synthesizer vorgestellt, ohne den
Prog-Rock nicht möglich gewesen wäre. Durch Monterey wurden die schwarzen Otis Redding
und Jimi Hendrix auch bei weißen Amerikanern Stars. Dank
Hendrix wissen wir auch, was ein
„Gitarrengott“ ist, dank Eric
Clapton und Cream wissen wir,
was man für ein „Powertrio“
braucht, nämlich Gitarre, Bass,
Schlagzeug.
Ernst Hofacker blickt in seinem Buch noch ein bisschen tiefer und hat bei seinen Recherchen noch ein paar Dinge mehr
ausgegraben. So gab es vor dem
legendären Monterey-Pop-Festival vom 16. bis 18. Juni 1967 noch
ein anderes Festival, das KRFC
Fantasy Fair und Magic Mountain Festival nördlich von San
Francisco, das fast genauso gut
besetzt war. Warum ist das eine
als weltbekannter Vorläufer von
Woodstock bekannt geworden
und das andere in Vergessenheit
geraten? Die Antwort: Das eine > ERNST HOFACKER, 1967 – Als
wurde gefilmt, das andere nicht. Pop unsere Welt für immer verän„Hast du keinen Film, hast du derte, 272 Seiten, Reclam, 34,95
kein Ereignis“, sagt Hofacker. Euro.
Die Stimme Amerikas
ür die Country Musik ist
der 2003 verstorbene Johnny Cash eine Mount-Rushmore-Figur: überlebensgroß,
symbolträchtig, wegweisend.
Endlich ist nun die bedeutendste Biografie über Johnny Cash
in deutscher Sprache erschienen. Deren Verfasser Robert
Hilburn kannte Cash so gut wie
nur ganz wenige.
Er war der einzige
Musikjournalist,
der Cashs legendäres Folsom-Prison-Konzert vor
Ort mitverfolgen
durfte, und er war
der letzte, der
Cash und seine
Frau June kurzvor
ihrem Tod interviewte. Entstanden ist ein Meisterwerk von fast
850 Seiten, bei
dem man in jedem Kapitel Hilburns bemerkenswerte Nähe
zu dem Musiker spürt (Übersetzung von Henning Dedekind
und Werner Roller). Alle Höhen
und Tiefen dieses ungewöhnlichen Lebens werden eingefangen und eingeordnet. Ein Leben
zwischen Licht und Schatten,
Schmerz und Glück, Drogensumpf und religiöser Erleuchtung. Wohltuend ist dabei, dass
Hilburn niemals sensationsheischend schreibt, sondern einfühlsam informiert und hochkarätige Weggefährten zu Wort
kommen lässt. Viele Episoden
dieses Achterbahnlebens berühren zutiefst, angefangen bei
Cashs tragischer Kindheit in
ärmlichen Verhältnissen, dessen Ereignisse – insbesondere
als er als Zwölfjähriger miterlebte, wie sein Bruder Jack von
einer Kreissäge tödlich verletzt
wurde – er nie überwand. Später: Erst kometenhafter Aufstieg, dann Tabletten- und Alko-
holsucht und Entziehungskuren. Mit einem Mal Musiker
von gestern, der nicht mehr
recht auf die Spur finden wollte
– bis zu seiner künstlerischen
Wiederauferstehung Mitte der
90er: Die mit Produzent Rick
Rubin entstandenen Alben
machten Cash nicht nur wieder
zu einem relevanten Künstler
und erschlossen ihm
eine neue Generation, sondern zementierten auch sein
musikalisches Vermächtnis. Zu dieser
Zeit lebte der von
vielen Krankheiten
gepeinigte Cash
schon als Schmerzensmann, dessen
körperlichem Verfall
jeder zusehen und hören konnte. Es ist
Hilburns vielleicht
beeindruckendstes
Kapitel. Cash durchlitt zum
Schluss Höllenqualen, aber er
war noch nicht fertig und
kämpfte sich zurück ins Studio.
Rick Rubin und Jesus spielten
dabei beide eine große Rolle.
Nach dem Lesen der letzten Kapitel sieht man das ohnehin bewegende Video zu „Hurt“ nochmals mit anderen Augen. Nach
den 850 Seiten wird klar, wie
sehr Amerika einen wie Cash
brauchen könnte. Er verband
nicht nur die Generationen,
sondern auch die politischen
Lager. Wie kein anderer nahm
er eine gesellschaftspolitische
Vermittlerrolle ein. Er besang
nicht nur Amerika, er war die
Stimme Amerikas. Hilburns
tiefschürfende Biografie zeigt
uns den ganzen Cash. Monumental. Düster. Hoffnungsvoll.
SVEN MEYER
> ROBERT HILBURN, „Johnny
Cash. Die Biografie“, Berlin Verlag,
34 Euro.
KURZ GEFASST
MUSICAL
Aschenputtel kommt nach Schopfheim
Die Geschichte gilt als Klassiker: Trotz aller
Widrigkeiten am Hofe ihrer bösen Stiefmutter lässt sich das brave Aschenputtel
nicht unterkriegen. Eines Tages begegnet
sie ihrem Traumprinzen und das Abenteuer
des tapferen Mädchens nimmt seinen Lauf…
Das Theater Liberi präsentiert den Stoff als
märchenhaftes Musical am Montag, 2. Januar, um 16 Uhr in der Stadthalle in Schopfheim. Tickets zum vergünstigten Vorverkaufspreis von 20,
18 oder 15 Euro für Erwachsene und 18, 16 oder 13 Euro für Kinder
von 3 bis 14 Jahren sind noch bis einschließlich Sonntag bei
allen bekannten Vorverkaufsstellen zu erwerben. Kurzentschlossene bekommen am Montag ab 15 Uhr Karten an der
Tageskasse, dann kosten die Karten 22, 20 oder 17 Euro (Erwachsene) und 20, 18 oder 15 Euro (Kinder). Weitere Infos auf
DS
www.theater-liberi.de
GLORIA-THEATER
„Willkommen bei den Hartmanns“
Nach der Aufnahme des Flüchtlings Diallo
(Eric Kabongo) kommt es bei Familie Hartmann zu allerhand Turbulenzen, Missverständnissen und Wirrungen. Die Komödie
gehört mit 2,5 Millionen Besuchern zu den
meistbesuchten Kinofilmen von 2016 und
wartet mit Starbesetzung auf: Elyas M’Barek
(„Fack Ju Göhte“) spielt neben Senta Berger,
Heiner Lauterbach, Florian David Fitz und
Uwe Ochsenknecht. Der Film läuft am Mittwoch, 4. Januar,
DS
um 20 Uhr im Gloria-Theater in Bad Säckingen.
12 KULTUR IN DER REGION
Der Sonntag · 1. Januar 2017
Verführer, Rocker, Reformatoren
Eine kleine Vorschau auf das KULTURJAHR 2017 im Dreiländereck und am Hochrhein
Ist vom Weihnachtsgeld
noch etwas übrig? Dann
können Sie schon einmal
vorplanen und Karten
reservieren, denn das Jahr
2017 hat kulturell eine Menge zu bieten.
RENÉ ZIPPERLEN
Spannende Begegnungen gibt
es 2017 etwa bei
POP, ROCK, JAZZ & CO.
Der größte Star, dessen Auftritt 2017 im Dreiländereck
schon feststeht, ist wohl der
Brite STING, der am 31. Juli auf
der Foire aux Vins in Colmar
spielt, wo außerdem die US-Legenden der PIXIES (2. August)
und der französische Altstar RENAUD (30. Juli) erwartet werden.
Bereits verkündet sind auch
schon die ersten großen Namen
für das Lörracher Stimmen-Festival vom 6. bis 30. Juli: ZZ TOP
spielen am 21. Juli auf dem
Marktplatz, die Deutsch-Rapper
BEGINNER kommen am 23. Juli
und die Americana-Altstars von
LAMBCHOP am 30. Juli. IndieFans können sich auch das BETWEEN-THE-BEATS-Festival im
Burghof und Alten Wasserwerk
am 7. und 8. April vormerken.
Mit vollem Terminkalender
lockt das Gloria Theater in Bad
Säckingen. Ein paar Beispiele:
Am 24. Januar gastiert mit ABBA-GOLD eine Tribute-Band der
berühmten schwedischen Popgruppe, am 9. Februar legt die A
capella Formation MAYBEPOP
eine Show auf die Bühne. Am 21.
April ist der erste von drei aufeinanderfolgenden Tagen, an denen DADDY COOL – DAS BONEY
M MUSIAL im Gloria gastiert. Im
Oktober feiert dann mit HAPPY
LANDING die Musical-Eigenproduktion des Glorias Premiere.
Und Freiburg? Am 14. Januar
kommen die HipHopper K.I.Z.,
die Schweizer Hardrocker GOTTHARD am 19. Februar, ANNETT
LOUISAN am 13. März, REINHARD MEY am 13. Oktober.
Größter Act ist aber wohl UDO
LINDENBERG, der am 14. Juni
„Keine Panik“ an der Freiburger
Messe verspricht.
Jazzfreunde kommen wie immer in den feinen Konzerten des
Lörracher Jazztone auf ihre Kosten, wo zum Beispiel am 10. März
der Flügelhornist und Trompeter HERBERT JOOS auftritt (JazzEhrenpreis Baden-Württemberg
2016). Eine Woche später kommt
der US-Saxophonist DON MENZA. Eine Stufe größer sind die
Acts, die beim JAZZFESTIVAL
BASEL (24. April bis 18. Mai) erwartet werden. Da kommen zum
Beispiel CHICK COREA mit neuem Trio (28. April), RALPH TOW-
NER (12. Mai) oder MARTIN
TINGVALL (25. April – er spielt
schon zwei Tage vorher solo
auch in St. Agathen, Schopfheim-Fahrnau). Schon davor
kommen RON CARTER und Richard Galliano (13. März) und
ROBERTO FONSECA (19. März).
Es lohnt ein Blick nach Dogern, wenn am 1. April mit einem
exklusiven Konzert der Londoner Band Joni’s Soul die Reihe
JAZZ AM HOCHRHEIN des Kulturamts des Landkreises Waldshut das Lebenswerk der Ausnahmekünstlerin Joni Mitchell ehrt.
KLASSIK & KULTURTAGE
Reichlich Klassik gibt es am
Hochrhein. So geht es in Wehr
am 8. Januar wieder mit dem
Neujahrsklavierkonzert des Pianisten Georgi Mundrov los, dessen Konzert dieses Mal den Titel
ALLE TASTEN IM SCHRANK
trägt. Die Klassik zieht sich in
Wehr durch das ganze Frühjahr.
Die Kulturkooperation mit der
Stadt Schopfheim bringt drei
SCHLOSSKONZERTE (15. Januar,
12. März, 7. Mai) in die Stadthalle.
Am 5. Mai wird es klassisch
auch beim KAMMERMUSIKABEND im Kursaal Bad Säckingen, wenn der Cellist Leonard Elschenbroich
Stargast
des
Abends ist, den das Hungarian
Chamber Orchestra komplettiert.
In Laufenburg stehen vor allem die KULTURTAGE zwischen
dem 29. Juli und dem 12. August
als fester Termin im Kalender.
Diese Tage unter dem Motto
„Fließende Grenzen“ stehen seit
dem Jahr 2000 für Konzerte,
Theater,
Kunstausstellungen,
Kabarett, Jazz, Tango und Kultur
für Kinder. Die Acts für 2017 sind
noch nicht bekannt. Ein weiterer
Termin im Kulturkalender ist es
aber: Am 9. September steigt die
Laufenburger KULTURNACHT.
THEATER & BÜHNE
Gleich im Januar wartet das
Mozart persönlich kommt zwar nicht nach Basel, dafür seine Oper
Theater Basel mit einem Klassi„Don Giovanni“ – Weltstar Sting hat sich derweil für den Sommer in
ker der Oper auf: Mozarts DON
FOTOS: DPA GIOVANNI unter der Regie von
Colmar angekündigt.
Ein Höhepunkt gleich zu Jahresbeginn verspricht die große Monet-Ausstellung in der Fondation Beyeler in
FOTO: RMN-GRAND PALAIS (MUSÉE D'ORSAY)/HERVÉ LEWANDOWSKI (ZVG)
Riehen zu werden.
Richard Jones (ab 27. Januar).
Zwei zeitgenössische Werke stehen mit Iannis Xenakis’ ORESTEIA nach Aischylos (Regie: Calixto Bieito, 24. März) und Philipp Glass’ Minimal-Klassiker SATYAGRAHA (28. April) auf dem
Plan. Gegen Saisonende bringen
dann Andrea Marcon und Lydia
Steier Händels ALCINA auf die
Bühne (10. Juni). Großes Ballett
zeigt Johan Inger ab dem 18. Mai
mit PEER GYNT (natürlich auch
mit der Musik von Edvard Grieg).
Auf der Theaterbühne geht es
gleich am 19. Januar in die Hölle,
wenn Thom Luz Dantes INFERNO bearbeitet. Am 23. Februar
läuft die Geburt einer Nation aus
dem Geiste eines Schwaben:
Schillers WILHELM TELL. Theater-Star Ewald Palmetshofer
bringt mit den UNVERHEIRATETEN ein neues Stück (23. März);
zu einer ganzen Theaterserie auf
humanistischen Spuren im öffentlichen Raum ist im April
Aufbruch: ERASMUS von Basel.
Bea von Malchus klärt im Lörracher Nellie Nashorn über die
SIEBEN TODSÜNDEN auf (15. Januar). Im Gloria-Theater Bad Säckingen ist am 8. März MATHIAS
RICHLING zu Gast.
sagen, dass 2017 reich an Höhepunkten sein wird. Das beginnt
bereits am 22. Januar mit
CLAUDE MONET. Die Fondation
Beyeler in Riehen verspricht ein
„Fest des Lichts und der Farben“
(bis 28. Mai). Am 28. Mai geht es
in das Studio des großen Fotografen WOLFGANG TILLMANNS
(bis 1. Oktober), und der Herbst
gehört PAUL KLEE (1. Oktober bis
21. Januar 2018).
Im Kunstmuseum Basel beginnt das Jahr am 15. Januar mit
¡HOLA PRADO!, der Gegenausstellung zum Madrider Exil, zu
der Werke von Velázquez, Tizian
oder Goya eintreffen. Filme und
Videotapes von RICHARD SERRA
stehen ab dem 20. Mai im Zentrum (bis 15. Oktober), dem „verborgenen CÉZANNE“ widmet
sich das Haus vom 10. Juni bis 24.
September. Dann stehen auch
die „Jahre des Durchbruchs 19111919“ von MARC CHAGALL an
(16. September bis 21. Januar).
Den „kosmischen Kommunismus“ des OTTO FREUNDLICH
untersuchen die Basler vom 10.
Juni bis 10. September, und am 7.
Oktober beginnt die Schau
WEIBSBILDER zu „Eros, Macht,
Moral und Tod um 1500“ (bis 7.
Januar 2018).
AUSSTELLUNGEN
Im Vitra Design Museum erDie Kunst blickt traditionsge- öffnet am 14. Januar eine Schau
BRUTAmäß am weitesten ins Jahr vor- zur
umstrittenen
aus, und so lässt sich jetzt schon LIST-Bewegung im Nachkriegs-
WENN STERNE REDEN KÖNNTEN
Sportstätte
Liebe: Setzen Sie nicht für ein
Abenteuer Ihre Partnerschaft
aufs Spiel. Beruf: Gegen die
Trägheit in der Firma helfen jetzt neue
Impulse. Allgemein: Auch für dringende
Angelegenheiten finden Sie Lösungen.
STIER
Liebe: Ihre Aufmerksamkeit
kommt an und stößt garantiert auf Gegenliebe. Beruf: Sie
werden aktiv und bekommen die Chance,
sich zu beweisen. Allgemein: Halten Sie
sich zurzeit nicht nur an schnelle Erfolge.
ZWILLINGE
Liebe: Sie entdecken immer
wieder völlig neue Facetten an
Ihrem Partner. Beruf: Achten
Sie vermehrt auf die Gestik und Mimik
Ihres Kollegen. Allgemein: Es zeigt sich,
dass Ihre Strategie genau richtig ist.
KREBS
Liebe: Sich klar und verbindlich auszudrücken, fällt Ihnen
jetzt leicht. Beruf: In stressigen
Momenten müssen Sie einen kühlen
Kopf bewahren. Allgemein: Eine Kontosanierung wird erfolgreich abgeschlossen.
LÖWE
Liebe: Anhänger dervergnüglichen Lebensart kommen ganz
auf ihre Kosten. Beruf: Sie geben vielen das Gefühl, von Ihnen bevormundet zu werden. Allgemein: Ein Projekt nicht mit blindem Ehrgeiz vorantreiben.
JUNGFRAU
Liebe: Verwechseln Sie Ihre innere Unruhe nicht mit wilder
Leidenschaft. Beruf: Alles geht
Ihnen leicht von der Hand und Sie ernten
viel Lob. Allgemein: Geben Sie nicht auf,
wenn Sie sich im Recht fühlen.
WAAGE
Liebe: Ruhig einmal nachgeben und auf die Wünsche des
Partners eingehen. Beruf: Ihr
Einsatz wird belohnt und zieht weitere Erfolge nach sich. Allgemein: Bald schon
dürften sich Missverständnisse auflösen.
chines.
Schattenboxen
kurz:
Alphabet
Gaststätteninhaber
strecken,
spannen
Schmet- Dateiendung
terTextlingsart für
dateien
SCHÜTZE
Liebe: Sympathie ist keine
Kopfsache, sondern eine Herzensangelegenheit! Beruf: Es
besteht augenblicklich die Gefahr, sich zu
überanstrengen. Allgemein: Die finanzielle Situation wird leider angespannter.
STEINBOCK
Liebe: Lassen Sie Ihren Charme
spielen und nicht Ihren kritischen Geist. Beruf: Folgen Sie
bei Ihren Entscheidungen Ihrem Gerechtigkeitssinn. Allgemein: Ihre Finanzlage
muss sorgfältiger überdacht werden.
kastrierter
Masthahn
Mahlzeit
flüchtig
überprüfen
ugs.:
nicht
lässig
FISCHE
Liebe: Sie wissen genau, wann
sich Ihr Charme am besten einsetzen lässt. Beruf: Ein denkbar
ungünstiger Zeitpunkt, um Verträge abzuschließen. Allgemein: Mars könnte Sie
zu voreiligen Reaktionen verleiten.
Zeichen
für Zinn
(Stannum)
feste
Ummantelung
7
eine
Melodie
ertönen
lassen
abweichend
Milieu
mit best.
Lebensformen
männl.
Nachkomme
best. Artikel (4. Fall)
Teil des
Fußes
Fluss
durch
Innsbruck
Babyspeise
ausgesucht,
exquisit
ungefähr
3
Westeuropäerin
5
6
7
8
aufwärts
9
zustegern
gesehen hender
Nachlass
Fahrgast
fast
1
Freund
von Harry
Potter
(Vorname)
4
Tierprodukt
Leben,
Existenz
6
persönl.
Fürwort,
1. Person
Singular
8
chines.
Frucht
m. rauer
Schale
5
4
unnachgiebig
frühere
russ.
Raumstation
alter
Name
Thailands
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Land
2
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Der Sonntag
Nachtvogel
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für
den USA Lutetium
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(E. Allan)
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Schwertwal
Wort des
Einwandes
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Gesichtsteil
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für
SteinNatrium kohle
obenauf
(engl.,
2 Wörter)
2
SKORPION
Liebe: Wer sich die Freude
durch Misstrauen verdirbt, ist
selbst schuld. Beruf: Endlich
können Sie in Ihrer Freizeit das tun, was
Sie wollen. Allgemein: Eventuell steht ein
unvermutetes Wiedersehen bevor.
> TICKETS: Für die meisten Kon-
KREUZWORTRÄTSEL
IHR HOROSKOP VOM 1. BIS 7. JANUAR
WIDDER
großbritannien (bis 16. April).
HELLO ROBOT widmet sich vom
11. Februar bis 14. Mai „Design
zwischen Mensch und Maschine“. TOGETHER! untersucht die
„Neue Architektur der Gemeinschaft“ (3. Juni bis 10. September), und ab 30. September geht
es um die wohl wichtigsten Designer der Vitra-Sammlung, in der
„Welt von Charles und Ray EAMES“.
Das Lörracher Dreiländermuseum hat 2017 viel vor. Höhepunkt wird ab 7. Oktober die große Ausstellung „500 Jahre REFORMATION AM OBERRHEIN“
(bis Ende Februar 2018). Die Ausstellung „Mädchen, geh in die
Schweiz und mach dein Glück“
ist Teil eines größeren Programms mit Ausstellungen zu
Migration und Arbeit in der Region. Lörrach widmet sich dabei
den südbadischen HAUSANGESTELLTEN in Basel, ihren Arbeitsund Lebenswelten (28. April bis 1.
Oktober).
Am 2. April kommt es im Kursaal Bad Säckingen unter dem
Motto BAD SÄCKINGER STADTGESCHICHTEN zur dritten Auflage einer Multimedia-Show über
die Trompeterstadt.
®
vorher,
früher
9
10
11
s1813-0892
Lösung vom vergangenen Sonntag:
ZUGNUMMER
DREI GÄNGE 13
Der Sonntag · 1. Januar 2017
Strudel am Kamin
ÜBERM TELLERRAND
BLACK FOREST GINGER
Fruchtig und scharf
Kaffeestunde im Hotel SCHWARZMATT in Badenweiler mit Rezepten von Hermine Bareiss
S
In einen Sessel am Kamin
fallen und bei einem Stück
Kuchen nach Traditionsrezepten von Hermine Bareiss die Zeit vergessen: Das
kann man in der gemütlichen Hotelhalle des
Schwarzmatt in Badenweiler. Unbedingt probieren
sollten Besucher den Milchrahmstrudel.
KATJA RUSSHARDT
In einer großen, gusseisernen
Form steht er seit dreißig Jahren
täglich zur Kaffeestunde frisch
auf dem Buffet: Milchrahmstrudel nach dem Rezept von Großmutter Hermine Bareiss. Auch
inmitten von verführerischer
Konkurrenz wie Schwarzwälder
Kirsch, Käse-Kirsch und ApfelStreusel lenkt das hauchzarte
Gebäck die Blicke der Kaffeegäste auf sich. Man muss einfach,
kann nicht anders, als ein Stück
zu bestellen, das dann in Gesellschaft von warmer Vanillesauce
und Kirschen an den Tisch gebracht wird. Der steht in der
Landhauslounge im Relais &
Châteaux Hotel Schwarzmatt in
Badenweiler, einem 1973 erbauten Haus im Besitz der Familie
Mast-Bareiss. Geschäftsführern
Rona Mast ist eine Nichte des bekannten Hoteliers Hermann Bareiss in Baiersbronn im Nordschwarzwald, Hermine Bareiss
ist ihre Großmutter.
„Hermine war eine resolute
Frau, die genau wusste, was sie
wollte. Bei allem, was sie in Bewegung brachte, hatte sie ein glückliches Händchen“, erinnert sich
Rona Mast und erzählt, dass ihre
1996 verstorbene Großmutter
die Kuchen- und Tortenproduktion im Stammhaus in Baiersbronn nach eigenen Rezepten
bis zuletzt wachsam im Auge behielt und, wenn nötig, die Dicke
eines Mürbteigbodens oder „zu
bollige Streusel“ tadelte. Exakt
sein, beim Streuselmachen stets
mit kalten Händen arbeiten –
Hermines Anweisungen hat die
Nichte verinnerlicht. Wer das
Schwarzmatt am Wochenende
besucht, bekommt sein Stück
von der Chefin persönlich geschnitten, die dort regelmäßig
Drei Generationen auf einem Bild: Geschäftsführerin Rona Mast (vorne links) mit ihrem Mann, dem Bad
Bellinger Bürgermeister Karl-Eugen Engler (dahinter), Mutter Heidemarie Bareiss (rechts) und LebensgeFOTO: ZVG
fährte Karl-Theodor Wagenpfeil sowie den Kindern Anna-Lena und Jakob.
am Kuchenbuffet steht. Im DreiSterne-Restaurant ihres Onkels
Hermann Bareiss in Baiersbronn
folgt der hauseigene Patissier
ebenfalls noch immer den bewährten Backanweisungen der
berühmten Großmutter.
In Badenweiler zieht es nicht
nur Hotelgäste zur Kaffeestunde
ab 14 Uhr in die mit gemütlichen
Sesseln ausgestattete Hotelhalle,
wo im Winter ein Kamin neben
der Bar für behagliche Wärme
sorgt: „Unsere Hotelhalle mit
den großen Fenstern und Blick
in den Garten war schon immer
auch für Besucher von außen geöffnet. Wir haben viele Gäste aus
der Region, aber auch solche, die
weite Anfahrten haben und nur
zum Kuchenessen und einen
Spaziergang oder anschließenden Thermenbesuch aus Frankreich und der Schweiz kommen“,
erklärt Rona Mast. In Hotelatmosphäre Kaffee zu trinken, sei
eben etwas Besonderes. Ganz
junge Pärchen seien unter den
Gästen, Freundinnen, Familien,
aber auch Ruhesuchende, die
den Nachmittag am Kaffeetisch
ungestört mit einem Buch verbringen wollen. In der Winterzeit
bereitet das noch mehr Vergnügen, denn im bequemen Sessel
kann man im Schwarzmatt wunderbar die Zeit vergessen und
findet sich bei anbrechender
Dunkelheit unterm künstlichen
Sternenhimmel aus einer Vielzahl von kleinen Lampen an der
Hallendecke wieder.
Dann hat man hat die Wahl:
nach Hause gehen, an der Bar
noch einen Wein trinken oder
ins Restaurant wechseln, in dem
der junge Küchenchef Oliver
Mewes das Zepter führt. Auch er
ist ein Band zum Nordschwarzwälder Hotel des Onkels: Mewes
hat im Drei-Sterne-Restaurant
Bareiss bei Claus-Peter Lumpp
gelernt und im Schwarzmatt eine kreative Küche etabliert, die
neben französischen Elementen
mediterran und regional ausgerichtet ist. Abends kann man die
Schwarzmatt-Chefin und gelernte Hotel- und Restaurantfachfrau Rona Mast im Service sehen.
> KAFFEESTUNDE
im Relais &
Châteaux Hotel Schwarzmatt der
Familie Mast-Bareiss, Schwarzmattstraße 6a, Badenweiler-Therme, täglich von 14 bis 17.30 Uhr,
am Wochenende empfiehlt sich eine Tischreservierung. Kontakt:
www.schwarzmatt.de;
Telefon
076 32/8 20 10.
REZEPT
MILCHRAHMSTRUDEL Für
8 Personen benötigt man ein
bis zwei Packungen Strudelteig und die folgende Quarkmasse: 150 g Zucker mit 375 g
flüssiger Butter und das Eigelb von 6 mittelgroßen Eiern schaumig schlagen.
1 500 g Quark, 450 g Sauerrahm, 150 g Mehl und 75 g
Vanillezucker hinzufügen
und unterrühren. Das Eiweiß
von 6 mittelgroßen Eiern
mit 50 g Zucker steifschlagen
und unterheben. Zuletzt eine
Handvoll Rosinen dazugeben. Eine Auflaufform mit
drei Lagen Strudelteig auslegen, wobei der Teig nach
jeder Lage mit etwas Butter
eingepinselt wird. Dann die
Quarkmasse auf den Teig
geben und diesen wiederum
mit drei Schichten, jeweils
mit Butter bepinselten, Strudelteig abdecken. 60 Minuten bei 180 Grad Oberhitze
und 240 Grad Unterhitze
oder 200 Grad Umluft backen. Mit Vanillesauce und
Kirschragout servieren. TJA
charf riechen sie beide. Die
„Black Forest Ginger Lemonade“ schmeckt fruchtigerfrischend, hat
eine leichte Ingwernote und eine dezente
Schärfe im Abgang. Viel herber, intensiver
und entsprechend schärfer,
so wie ein klassisches alkoholfreies IngwerBier, kommt der
„Black Forest
Ginger Intense“
daher. Ein besonderer Trinkgenuss sind sie
alle beide – und eine Neuheit in
ausgewählten Geschäften,
Kneipen oder Restaurants in
der Region. Auch wenn wieder
einmal der Schwarzwald als Namensgeber herhalten muss,
verzichten die Macher immerhin beim Design der Flaschen
auf den Bollenhut (allerdings
nicht auf der Homepage). Die
Etiketten sind schlicht und elegant gehalten und werden von
einer goldenen Axt dominiert.
Diese steht für Schärfe und
Waldarbeit, das Gold für den
Ingwer. Der Ingwer beziehungsweise dessen Verarbeitung ist
das Besondere am „Black Forest
Ginger“, wie die beiden Frauen
vom Kaiserstuhl betonen, die
ihn 2014 kreiert haben, selbst
aber anonym bleiben möchten.
Über die Black Forest Ginger
GmbH & Co. KG mit Sitz in Endingen vertreiben sie ihn bislang vor allem nach Asien, aber
auch nach Österreich, in die
Benelux-Länder
und die Schweiz
sowie zuletzt
auch immer
mehr an Kunden in Deutschland. Die biozertifizierten
und qualitativ
hochwertigen
Knollen beziehen sie von einem Bauern aus
Übersee, den sie
kennen. Der Ingwer wird direkt
ans Weingut Weber in Ettenheim geliefert, wo er auch gepresst wird und wo die beiden
Frauen mit ihren Mitstreitern
die Getränke selbst abfüllen.
Neben dem frisch gepressten
Saft verwenden sie Schwarzwälder Quellwasser, Bio-Limetten
und Bio-Zucker. Auf Aromastoffe verzichten sie. Übrigens:
Vor dem Öffnen sollte man die
Flasche auf den Kopf stellen, da
sich der Ingwer am Boden abSUSANNE MAERZ
setzt.
> BLACK FOREST GINGER gibt
es zum Beispiel in Freiburg bei
„Memories“ im Bursengang, in
der Cocktailbar One Trick Pony,
Oberlinden 8, und dem Irish Pub
O’Kellys, Milchstraße 1, sowie in
Merkles Restaurant in Endingen.
Info: www.blackforestginger.com
QUERBEET
SCHAUINSLAND
Notschrei lädt zum Wintersport
Keine Schnee weit und breit, die Lifte stehen
still … Im ganzen Schwarzwald? Nein: Am
Notschrei auf dem Schauinsland liegen
stellenweise bis zu 30 Zentimeter Schnee,
das 85 Meter lange Förderband ist in Betrieb,
Ski- und Snowboardkurse finden statt. „Wir
haben vergleichsweise gute Schneebedingungen“, sagt der Leiter der dortigen Schneesportschule Schauinsland, Georg Rees: „Maschinelle Beschneiung aus mehreren Schneekanonen und
Schneelanzen sowie die geschützte Lage machen die Hänge
einzigartig schneesicher.“ Passend dazu erhielt das am 25.
Dezember am Notschrei eröffnete Restaurant den Namen
„Gletscher-Stube“. Kurse und Kontakt unter: www.schneesportDS
schule-schauinsland.de
In einem anderen Licht
Ausflugstipp: Die Ausstellung DIE KERZE im Museum Frieder Burda in Baden-Baden widmet sich mit großer Kunst einem profanen Gegenstand
Wie so oft werden Ausstellungen, die unter einem bestimmten Thema stehen, zur Schatzkiste für Kunstfreunde: Jeff Koons,
Max Beckmann, Karin Kneffel
und viele andere werden derzeit
in Baden-Baden ausgestellt. „Die
Kerze“ heißt die bunte, abwechslungsreiche Ausstellung, die einen altgedienten Gebrauchsgegenstand in einem anderen
Licht erscheinen lässt.
Dass Musiker und bildende
Künstler eine einträgliche Verbindung eingehen, ist seit 1967
gängig. Damals malte Andy Warhol für die New Yorker Band The
Velvet Underground eine Banane und dieses Bild wurde zur Ikone. Die New Yorker Noise-Rock
Band Sonic Youth wählten für ihre Schallplatte „Daydream Nation“ (1988) ein Bild von Gerhard
Richter. Ob nun der Baden-Badener Kunstmäzen und -Sammler
Frieder Burda (Jahrgang 1936)
gerne gitarrenlastige Rockmusik
à la Sonic Youth hört, sei mal dahin gestellt, dass er ein „Fan“ von
Gerhard Richter ist, weiß man.
„Das Bild ’Kerze’ von Gerhard
Richter gehört zu den Ikonen
meiner Sammlung“, erklärte
Frieder Burda im Vorfeld, es wurde zur Inspiration zu dieser Ausstellung, die perfekt in die dunkle Jahreszeit passt, wo zu jeder
Gelegenheit eine Kerze angezündet wird. Durch den heimeligen
Charakter, die Haptik, den schönen Schein sowie die Symbolik
bleibt sie quasi alternativlos.
Im Erdgeschoss des Museums,
dort, wo die Bilder am meisten
Raum bekommen, zeigt sich, wie
sehr die Kerze in der Kunst eingeschlagen hat. Ein großes Bild
zeigt einen knackigen Moment
der Leidenschaft, im Vordergrund brennt eine Kerze, dahinter sind Mann und Frau beim
Liebesspiel. Das Bild hat seinen
Effekt durch das allzu Offensichtliche, das auch noch in den
kräftigsten Farben gemalt ist. Im
gleichen Raum stehen auch
brennende Kerzen auf dem Boden. Was hat es damit auf sich?
Die Installation „teleportiert“
stammt von Alicja Kwade, hier
offene Fenster, man würde sie
sofort schließen wollen, damit
kein Lufthauch dieses gemalte
Stillleben ausbläst. Solche Gegensätze und auch Ergänzungen
finden sich häufig.
Im Untergeschoss gibt es
dann noch eine Installation
(„One Candle“, 1989) von Nam June Paik, dem Begründer der Video- und Medienkunst. Hier beleuchten grotesk große Lichtmaschinen eine Kerze und verändern dabei deren Licht. Nebenan
läuft derweil eine kurzweilige
Filmcollage rund um die Kerze.
Grablichter als
Wer hätte gedacht, dass ein bissheitere Pop-Art
–
chen Wachs mit einem brennenWie sehr es in dieser Schau aus- den Docht einmal so im Rameinander geht, wird durch die Fo- penlicht steht? PASCAL CAMES
tografie von Thomas Demand
(Tribute, 2011) deutlich. Die zahl- > DIE KERZE Ausstellung bis 29.
reichen roten Grableuchten mit Januar im Museum Frieder Burda,
Zetteln lassen auf einen trauri- Lichtentaler Allee 8b, Baden-Bagen Anlass schließen, trotzdem den. Öffnungszeiten: Dienstag bis
wirkt das Bild wie heitere Pop- Sonntag 10 bis 18 Uhr, an allen FeiArt. Bei Gerhard Richters „Kerze“ ertagen geöffnet. Künstlerge(1982) lässt sich dagegen der Mo- spräch mit Karin Kneffel am Donment der Besinnlichkeit nicht nerstag, 19. Januar, 19 Uhr, Eintritt
leugnen. Hätte dieses Museum 15 Euro.
Zu den ausgestellten Künstlern muss man nicht viel erzählen, Pablo Picasso ist genauso
darunter wie Max Beckmann.
Von den deutschen Malerfürsten sind Markus Lüpertz, A. R.
Penck, Georg Baselitz und Jörg
Immendorff vertreten. Jeff
Koons nimmt die Kerze für Kritik am sexualisierten Konsum.
Die von Frieder Burda sehr geschätzte Karin Kneffel hat wie
Gerhard Richter auch eine Serie
zum Thema gemalt.
–
Eine Ikone: Gerhard Richters „Kerze“.
spiegeln sich die Kerzen in den
gegenüberliegenden Wänden.
Spiegelungen gibt es häufig zu
sehen, zum Beispiel, wenn der
FOTO: MUSEUM FRIEDER BURDA
Betrachter auf hochglänzende
Fotografien schaut, und dabei
sich, die anderen Besucher sowie
die Kunstwerke gegenüber sieht.
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