ChronikSchweizerEnglischscheckenKlub-2016

1916–2016
100 Jahre Leidenschaft
Die Geschichte
des
Schweizer Englischschecken Klubs
1
Inhaltsverzeichnis
Englischschecken damals und heute............................................................................... 3
Vorworte.................................................................................................................................................... 4
Geschichtlicher Teil
1916–1941................................................................................................................................................ 6
1941–1966............................................................................................................................................. 12
1966–2016.............................................................................................................................................18
Vorstände Hauptklub................................................................................................................... 24
Gruppen
Aargau...................................................................................................................................................... 26
Beide Basel...........................................................................................................................................30
Bern............................................................................................................................................................ 36
Innerschweiz....................................................................................................................................... 44
Ost...............................................................................................................................................................50
Romand.................................................................................................................................................. 56
West...........................................................................................................................................................58
Zürich........................................................................................................................................................ 65
Ausstellungen
Schweizerische Klubschauen................................................................................................69
Die erfolgreichsten Aussteller..............................................................................................78
Schweizerische Rammlerschauen....................................................................................80
Rasse, Projekt, Nachbetrachtung
Standard und Entwicklung der Rasse.............................................................................81
Projekt ESch-016.............................................................................................................................. 85
Nachbetrachtung............................................................................................................................87
2
Englischschecken damals und heute
heute
2016
2016
2014
2012
2003
1991
1980
1970
1947
1935
1921
damals
um 1900
Fotos
1900–1947: Standard
1970–1991: Hugo Schürmann
2003: Hansjörg Küng
2012: Daniel Rubin
2014: Christian Braun (blau)
2016: Xaver Eigensatz
3
Vorwort des Präsidenten
W
Xaver Eigensatz,
seit 2014 Präsident des Schweizer
Englischschecken Klubs
enn ich an die 100 Jahre Klubgeschichte denke,
frage ich mich, wer wohl unsere schönen Englischschecken Kaninchen entdeckt und gefördert haben mag. Sicher hatten Haustiere damals einen ganz anderen Stellenwert als heute; für Familien war Kaninchenfleisch
ein willkommener Eiweissspender und daher sehr wichtig
für die Nahrungsbeschaffung. Die Begeisterung für die
Zeichnungsmerkmale dieser schönen Tiere muss die Züchter zudem sehr motiviert haben, diese Kleinrasse zu fördern.
Es hängt sehr viel mit unserem 100-Jahr-Jubiläum zusammen. Der Zentralvorstand hat 2011 das Projektteam ESch016 initiiert und beauftragt, sich speziell mit unserem Klub,
seiner Geschichte und dem Jubiläum zu befassen. Inzwischen sind alle Aufgaben erfüllt worden: Wir haben einen
neuen Namen mit neuem Logo, überarbeitete Statuten
und Reglemente, neu einen Ehrenkodex und eine aktuelle
Homepage, auf die wir besonders stolz sind.
Wir haben in den letzten Jahren viel bewegt und versucht,
die Mitglieder ins Boot zu nehmen. Alle sind gefordert, die
Attraktivität unseres Klubs auch im zweiten Jahrhundert seines Bestehens aufrechtzuerhalten, sodass wieder vermehrt
das Interesse von Jung- und Neuzüchtern an unseren eleganten Englischschecken Kaninchen geweckt werden kann.
Mit grossem Aufwand wurden 100 Jahre Klubgeschichte
in dieser Chronik zusammengefasst. Dieses Werk wird unseren Mitgliedern am Festakt zum Jubiläum als wertvolles
Geschenk übergeben. Es soll uns allen Freude bereiten und
zugleich die grosse Leistung unserer Vorfahren anerkennen.
Benno Büchel, dem Initiator und Verfasser dieser Chronik,
gebührt mein herzlichstes Dankeschön. Ebenso herzlich
danke ich Ernst Stucki, der den Druck vorbereitet und die
Druckkosten übernommen hat.
Der Schweizer Englischschecken Klub geniesst zum ersten
Mal Gastrecht beim OV Worblental, wofür ich mich sehr bedanke. Unter der Leitung von Daniel Rubin hat das OK mit
seinen vielen Helfern mit der sehr schönen 46. Schweizerischen Klubschau einen würdigen Rahmen für unsere Feier
geschaffen.
Es ist mir ein Anliegen, allen, die zur Erneuerung und Positionierung unseres Klubs beigetragen haben, herzlich zu
danken, allen voran dem Projektteam ESch-016 unter der
Leitung von Benno Büchel sowie allen Gruppenpräsidenten
und Klubmitgliedern.
Schweizer Englischschecken Klub
Xaver Eigensatz, Präsident
4
Vorwort des Verfassers
E
in 100-Jahr-Jubiläum ist ein guter Grund, innezuhalten,
dankbar zurückzublicken und zu feiern. Als sieben Männer «in der Frohburg zu Olten» den «Schwei­z. Club für
Englische Scheckenzucht» gründeten, taten sie dies mit viel
Engagement und dem Ziel, dieser damals in der Schweiz
noch jungen Rasse und ihrem Club zum Durchbruch zu
verhelfen. Wie das Leben spielt, war es nicht immer nur eine
Erfolgsgeschichte, sondern, wie der legendäre Ehrenpräsident Alfred Nobs in seinem Bericht zum 25-Jahr-Jubiläum
schrieb, «auch eine Kette von Versuchen, Täuschungen, Teil­
erfolgen und Irrungen geplagter Leute der breiten Masse».
Der Vorstand hätte damals gerne eine Jubiläumsschrift herausgegeben, aber die mangelnden finanziellen Mittel und
das Kriegsgeschehen liessen es nicht zu.
So wie ich es als Aufgabe jeder Generation erachte, die Leistungen der Vorgänger richtig einzuordnen und zu würdigen,
so war es mir ein Anliegen, unserem Klub seine Geschichte
zu geben, und an Gesichter und Namen zu erinnern, die das Benno Büchel,
Geschehen prägten und den Grundstein legten für unseren Leiter Projektteam ESch-016 und
heutigen Stand. Der Einsatz vieler Menschen soll wahrge- Verfasser dieser Chronik
nommen und geschätzt werden.
Die Liebe zur und das Verständnis für die Natur und deren
Zusammenhänge, Pflichtbewusstsein, Geduld und Konsequenz sind Grundlagen jeder erfolgreichen Kaninchenzucht. Bei unseren Englischschecken kommt sicher noch
die besondere Leidenschaft dazu, ohne die wir nicht all das
auf uns nehmen würden, was wir «unser Hobby» nennen.
Die Werte der Kleintierzucht haben auch in unserer hektischen Zeit ihre Bedeutung: Wir finden einen sinnvollen
Aus­gleich, fühlen uns geerdet und erleben immer wieder
Überraschungen, ohne ständig auf Achse sein zu müssen.
Wir haben einerseits unseren Rückzug vom Alltag und andererseits erleben wir Kameradschaft mit Gleichgesinnten.
Es sind aber auch die Englischsche­cken Kaninchen als Rasse,
die mich motivierten, diese Chronik in Angriff zu nehmen.
Ich habe den Text anhand der vorhandenen Protokolle und
Berichte erstellt und die Fotos nach einem vorher festgelegten Raster ausgewählt, wobei sich die Suche nach geeignetem, älteren Bildmaterial als sehr schwierig erwies. Sollte
eine Darstellung unvollständig oder ein Bild nicht vorhanden sein, bitte ich um Nachsicht.
Möge diese Chronik Dank und Anerkennung für unsere
Vorfahren sein sowie Motivation und Identifikation für all
diejenigen, die sich heute noch und in Zukunft für unsere
Sache einsetzen.
Benno Büchel
5
Geschichte: 1916–1941
Alfred Nobs war Präsident von
1938 bis 1948 und wurde 1946
Ehrenpräsident. Sein Bericht ist
leicht gekürzt und angepasst.
Bericht zum 25-jährigen Bestehen des
Schweiz. Clubs für Englische Scheckenzucht
Jubiläumsbericht von Alfred Nobs, erstellt im März 1942
enn wir heute unser 25-jähriges Bestehen feiern
können, so haben wir dies den tatkräftigen Züchtern zu verdanken, die im Jahr 1916 in Olten den
Grundstein zu unserem Klub legten. Leider fallen Gründung
und 25-Jahrfeier in sehr schwere Zeiten. Kriegsgeschrei umtönte bei der Gründung unser Schweizerhaus, und Kriegsgeschrei umtönt es auch heute wieder. Der ganze Erdball ist
in Aufruhr und dieser droht alle Werke menschlicher Kultur
zu zerstören.
Aufruf in der «Tierwelt» vom 7. Oktober Trotz all dieser schweren Zeiten konnte sich unser junger
1916, sich zu einem «Spezialklub der
Klub nicht nur behaupten, sondern in erfreulicher Weise
Züchter der Engl. Schecke» zusammenweiterentwickeln.
zuschliessen.
Das Begehen eines Vereins- oder Klubjubiläums bietet imDie angedachte Herausgabe
mer Gelegenheit, rückblickend Geschehnisse zu verfolgen,
eines Jubiläumsheftes 1941
die dem Werden und Wachsen der Vereinigung den Stemscheiterte an den Kosten und
pel aufgedrückt haben. Dass es in unserem Falle nicht eine
in bescheidener Weise an der
Folge
von Bildern lauter Erfolge sein kann, sondern eine KetEinsicht, dass noch zu wenig
Erwähnenswertes vorhanden sei. te von Versuchen, Täuschungen, Teilerfolgen und Irrungen
geplagter Leute der breiten Masse, betrachte ich als Folgerichtigkeit des unparteiischen Geschehens.
Gründungsmitglieder
Aus dem bescheidenen mir zur Verfügung gestandenen
Die Möglichkeit, bis Ende 1916
Material habe ich die markantesten Ereignisse aus dem Leals Gründer in den Klub einzuben unseres Klubs herausgegriffen und in diesem kleinen
treten, nutzten, nebst dem VorBericht festgehalten.
stand, folgende Personen:
Walter Schaub, Witingsburg; Jul. Nach verschiedenen Aufrufen in der «Tierwelt» und im
«Schweiz. Kaninchenzüchter» trafen sich am 5. November
Nägeli, Neudorf-Horgen; Fritz
Spahr, Bökten; Joh. Mühlethaler, 1916 im Hotel Frohburg in Olten sieben Züchter zur konstituierenden Gründungsversammlung. Als Zweck der GrünRüegsauschachen; Jul. Vögelin,
dung erwähnt das darüber abgefasste Protokoll, «dass das
Horgen; Alfred Griva, Grenchen; Arthur Treichler, Wädens- englische Scheckenkaninchen punkto Zeichnung und Farbe das schönste Farbenkaninchen und deshalb wohl angewil; Hans Marti, Lengnau bei
bracht sei, dass ein solcher Klub ins Leben gerufen werde,
Biel; Eugen Gebert, Martigny;
um der Zurücksetzung dieses Tieres an den verschiedenen
A. Linder, Aesch/Baselland; Th.
Schauen
und Ausstellungen ein Ende zu setzen.»
Stutz, Hochdorf; Albert Uetz,
Unter dem Vorsitz von Tagespräsident Albert Marti, GrenGrünenmatt, Bern; Ed. Juchli,
chen, wurden die Statuten durchberaten und der Vorstand
Zürich 3; Woodtli-Schär, Rothbestellt.
Es wurden gewählt:
rist; Eugen Sutter, Siggenthal;
Aug. Baumberger, Adliswil;
Präsident:
Emil Thommen-Wanner, Liestal
Fritz Schneider, RüegsauschaVize-Präsident: Albert Marti, Grenchen
chen; A. Bosshard, Seuzach
Aktuar:
Huldreich Karrer, Ebertswil
b/Winterthur; Konrad Fitzi,
Kassier:
Christian Kummli, Grenchen
Herisau; A. Rasine, Gals/Bern;
Beisitzer:
Emil Howald, Binningen
Traugott Brunner, St. Gallen;
Die Versammlung beschloss zugleich, alle bis Ende 1916
Heinrich Lüdin, Binningen.
eintretenden Mitglieder als Gründer anzuerkennen.
6
W
Geschichte: 1916–1941
«Nun endlich ist es zur Wirklichkeit geworden, was der Traum
vieler engl. Scheckenzüchter gewesen ist, es ist zu Stande gekommen, zur Freude und Aufmunterung aller. Möge es wachsen und
gedeihen und Freude bringen
und manchem zum Wohl und
Frommen dienen!
Also aufgenommen und nieder geschrieben zur Erinnerung
an unsere Nachkommen am 12.
Tage des Wintermonats im Jahre
des Heils eintausend neunhundert und sechzehn in der wohllöblichen Ortschaft Ebertswil/A.
Der Aktuar, Huldreich Karrer»
Die erste Generalversammlung des Klubs fand am Sonntag,
28. Januar 1917, im Gasthaus Ochsen in Grenchen statt.
Gleich zu Beginn der kollektiven Beteiligung an Ausstellungen hatte sich der Vorstand auch schon mit Fehlentscheiden der Preisrichter zu befassen. So kam es in Birsfelden im
Jahr 1917 vor, dass bei einzelnen Tieren Unterschiede in der
Bewertung von bis zu 10 Punkten von Richtern notiert wurden. Solche Fehlbewertungen kamen auch später noch vor
und gaben dann jeweils Anlass zu lebhaften Diskussionen
an den Versammlungen; auch entstand dadurch viel Verärgerung unter den Züchtern.
Um solche Fehlentscheide nach Möglichkeit auszuschalten und den Züchtern und Ausstellern Gewähr bieten zu
können, dass ihre Anstrengungen auf dem Gebiete der
Zuchtförderung nicht umsonst getan seien, wurde frühzeitig darangegangen, einheitliche Normen, das heisst einen
Standard, aufzustellen, an den sich die Preisrichter bei der
Tierbewertung zu halten hatten.
So wurde im Jahr 1919 an einer Vorstandssitzung in Balsthal
eine Kommission bestimmt, die zuhanden der Hauptversammlung einen solchen Standardentwurf auszuarbeiten
hatte. Auch setzte sich die Klubleitung deswegen mit anderen Verbänden ins Einvernehmen. Sobald sich in der praktischen Anwendung Mängel zeigten, wurde der Standard
den gut abgewägten Bedürfnissen entsprechend geändert
und verbessert. 1923 legte der damalige Zentralpräsident,
Freund Ernst Frei, Langendorf, einen Entwurf mit 10 Posi­
tionen, die Gruppe Zürich einen solchen mit 9 Posi­tionen
vor. Dem Entwurf von Kollege Frei wurde der Vorzug gegeben. In den Jahren 1930 und 1931 unternahmen die Gruppen Aargau und Zürich einen neuerlichen Vorstoss in dieser
Sache. Die Aussprachen hierüber im Vorstand und an der
Der letzte Abschnitt des von Huldreich
Karrer handschriftlich verfassten Originalprotokolls der Gründungsversammlung vom 5. November 1916
Erster Kassenbericht vom Oktober 1917
Einigkeit macht stark
Der Wille, die neue Rasse gemeinsam voran zu bringen,
bestätigt der Eintrag im Gründungsprotokoll: «Herr Thommen
erklärte noch, dass er seinen
89er Rammler sämtlichen Mitgliedern gratis zum Decken zur
Verfügung stelle und Herr Albert
Marti seinen 86,5er.»
7
Geschichte: 1916–1941
Generalversammlung führten dann endgültig zum heute
geltenden Statut, mit dem wir bisher gute Erfahrungen gemacht haben.
Untergruppen
Im Jahr 1918 wurde bereits der Ruf laut nach Gründung eines Spezialklubs von Englischschecken–Züchtern Zürich
und Umgebung. Im Vereinsorgan, der «Tierwelt», wurde
von Vorstandsseite gegen diese Zersplitterung rechtzeitig
Stellung bezogen. Mit Recht wurde betont, dass aus solchen auf Sonderinteressen beruhenden Klubgründungen
Erfolgreicher Aufruf des Präsidenten
1918 in der «Tierwelt», dass statt neuer
zum Schaden aller nur Zwietracht entstehe. Diese Warnung
Klubs Untergruppen gegründet werden
hat denn auch den Zweck nicht verfehlt; neue Klubs bilsollen.
deten sich nicht. Dagegen wurde auf Antrag von Kollege
Thommen, Liestal, die Bildung von Untergruppen im RahUntergruppen entstehen
men des Schweiz. Klubs der Englischschecken Züchter be1920: Basel und Zürich
fürwortet und gefördert, um regionalen Interessen besser
1922: Herisau (später Ost)
entgegenzukommen. Mit dieser Untergruppierung konnte
1935–1943: Ostschweiz
der Zusammenschluss unter der stets wachsenden Mitglie1926: Aargau
derzahl örtlich oder gegendweise enger gestaltet werden.
1932: Jura
Bis heute hat sich diese Aufteilung bewährt.
1966: Romand
Die Untergruppen sind im Rahmen des Schweiz. Klubs sou1980: Innerschweiz
verän und haben ihre eigenen Gruppenvorstände.
1992: Bern (ab 1919 eigenständig)
Alljährlich melden die Gruppenvorstände dem Hauptvor1994: West (ehemals Jura)
stand in Form eines Jahresberichtes, begleitet von den Mitgliederverzeichnissen, über die Tätigkeit in ihrem GebietsDer damalige Aktuar, Ernst Kaiser, wid- bereich. Anfänglich liessen diese Meldungen allerdings zu
mete 1932 dieses Bild ins Protokollbuch.
wünschen übrig, heute klappt diese Sache jedoch gut, wie
überhaupt festgestellt werden kann, dass das Verhältnis
zwischen Gruppenvorständen und Hauptvorstand ein sehr
gutes ist und die Erfolgsberichte nicht ausbleiben.
8
Geschichte: 1916–1941
Statuten
Entsprechend der im Laufe der Jahre geänderten Verhältnisse mussten von Fall zu Fall die Statuten angepasst werden.
Die letzte Revision wurde im Jahr 1934 durchführt. Die von
der damaligen Generalversammlung bereinigten und genehmigten Statuten sind heute noch unverändert in Kraft.
Sie bestimmen, dass die Klubgeschäfte von einem Zentralvorstand, dem die Obmänner der Untergruppen als Beisitzer
angehören, wahrgenommen werden. Ein Arbeitsausschuss,
bestehend aus Präsident, Aktuar und Kassier, hat die laufenden Arbeiten des Hauptklubs zu besorgen.
Aufnahme von Klubs und Beitritt in den Klubverband
Im Jahr 1932 wurden mit dem «Kantonalbernischen Englischschecken-Kaninchen Züchterklub» zum Zwecke einer
Fusion Verhandlungen aufgenommen. Die Verhandlungen
waren ziemlich weit gediehen; leider scheiterte die Verschmelzung dann aus finanziellen Gründen. Trotz Entgegenkommen in der Frage des Mitgliederbeitrages waren
die Berner nicht zu gewinnen. Der Beitrag erschien ihnen
zu hoch.
Viel zu reden gab unser Beitritt zum Klubverband. Ein erster
Antrag an der Generalversammlung vom Jahr 1935 wurde
auf Votum des Vorstands von den Mitgliedern knapp verworfen. Ein späterer Antrag erlitt das gleiche Schicksal. Nicht
der Beitritt an sich stiess auf Ablehnung, sondern die Tatsache, dass mit der damaligen Leitung des Klubverbands ein
erspriessliches Zusammenarbeiten nicht gewährleistet erschien. An der Generalversammlung vom 1. Mai 1938 wurde
der Beitritt dann doch vollzogen.
Klubschauen und Vereinstätigkeit
Durch die Beteiligung an Kaninchenausstellungen und die
Veranstaltung periodischer Klubschauen soll die Veredlung
unserer Pfleglinge angespornt und gefördert werden.
Seit Bestehen des Klubs sind insgesamt 9 Klubschauen
durchführt worden, die zum Teil, besonders was die finan­
zielle Seite anbetrifft, gut abgeschnitten haben. Viele Züchter konnten als Preis ihrer unermüdlichen Arbeit die verdiente Anerkennung in Form schöner Klubprämien einheimsen.
In besonders angenehmer Erinnerung ist uns noch die von
den Basler Kollegen flott durchgeführte letztjährige Jubi­
läumsklubschau in Binningen.
Der Anstoss, für ein Siegertier einen silbernen Kaffeelöffel
oder Likörbecher abzugeben, ging von der Gruppe Ostschweiz aus. An der Generalversammlung von 1924 wurde daraufhin der Vorstand beauftragt, ein bezügliches Prä­
mienreglement auszuarbeiten. Der vorgelegte Entwurf
wurde 1926 in Basel gutgeheissen. Im Jahr 1933 wünschten
Emil Thommen-Wanner,
Gründungspräsident,
Präsident 1916–1919;
1931 wegen Differenzen ausgeschlossen
Von Heinrich Hess, Präsident
1919–1920, und Gottfried
Wenger, Präsident 1928–1932,
wurden trotz aller Bemühungen keine Fotos gefunden.
Ernst Frei, Ehrenpräsident,
Präsident
1920–1928 und 1932–1938;
1942 ausgetreten
Alfred Nobs, Ehrenpräsident,
Präsident 1938–1948
9
Geschichte: 1916–1941
die Mitglieder eine Verbesserung des Reglements. Das umgearbeitete Statut konnte bereits der nächstfolgenden Generalversammlung vom 11. März 1934 in Solothurn vorgelegt werden und erhielt die Genehmigung. Es steht heute
noch unverändert in Kraft.
Zur Ermöglichung der Ausrichtung dieser Prämien, die nach
dem Reglement in Form von silbernen Esslöffeln, Gabeln,
Messern und Kaffeelöffeln verabfolgt werden, wurde ein
Fonds geäufnet.
Prämien erhielten anfänglich die ersten sechs Kollek­tio­nen und
die ersten sechs Einzeltiere; seit der 8. Klubschau von Burgdorf
1937 werden auch noch die ersten sechs Stämme prämiert.
Unzählige Kaninchenausstellungen sind im Laufe dieser 25
Jahre von den Gruppen beschickt und es sind auch sehr
beachtliche Erfolge errungen worden. Schon im Jahr 1919
konnte der damalige Präsident an der Generalversammlung
in Aarau bekanntgeben, dass seit Bestehen des Klubs nicht
weniger als 42 Ausstellungen von den Mitgliedern beschickt
und dabei 29 Siegerpreise, 210 Ehren- und 20 erste Preise erzielt wurden – fürwahr ein erfreuliches und aufmunterndes
Ergebnis.
Dass aber auch böse Reinfälle ausgekostet werden mussten,
sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. In unangenehmster Erinnerung wird wohl allen Beteiligten die anlässlich des
Comptoir Suisse in Lausanne im Jahr 1932 beschickte AusOskar Spinnler, ein wahrlich ausserstellung
sein.
gewöhnlicher Mann: Er war 61 Jahre,
bis zu seinem Tod 1991, Mitglied im
Inzwischen ist grosse Arbeit geleistet worden. Unsere ScheKlub bei der Gruppe Basel und beim
cke hat sich gewaltig entwickelt und wenn wir bedenken,
Verband Westschweizer Englisch-Schecken-Züchter. 1990 zog er noch einmal dass die ersten Klubrammler mit 85,5 und 89 Punkten bewertet waren, so können wir die geleistete Züchterarbeit
alle Register und verabschiedete sich
unvergesslich mit dem Lied «Der letzte nicht genug würdigen. Durch den Austausch von ErfahrunPostillion vom Gotthard», was mit
gen, die Abhaltung von Vorträgen etc. wurde je und je Getosendem Applaus verdankt wurde.
wicht daraufgelegt, das Zuchtverfahren zu vereinheitlichen
Oskar spielte in früheren Jahren oft
und die Rasse zu vervollkommnen. Hand in Hand damit
den Nothelfer, wenn die Kasse leer
ging auch der Ausbau eines einheitlichen Bewertungsverwar und es an Briefmarken und
Briefpapier fehlte.
fahrens. Durch Abhaltung von Diskussionsversammlungen
mit unseren Preisrichtern konnte auch hierin ein zufriedenMeilensteine 1916–1941
stellender Zustand geschaffen werden.
1916
Mitgliederbewegung
Klubgründung
Die Mitgliederbewegung zeigt bis heute eine stets anstei1920
gende Kurve. Im Gründungsjahr wies der Klub 24, im Jahr
Gründung erster Untergruppe
1921 52, 1930 95, 1941 121 Mitglieder auf und ist heute auf
1922
132 angestiegen. Von den Gründern des Klubs gehört heute
Erste Klubschau in Langendorf
nur noch einer unseren Reihen an: es ist dies Freund Emil
1925
Howald in Binningen. Die andern hat der unerbittliche Tod
Neuer Standard in Kraft
abberufen oder sie sind aus dem Klub ausgetreten.
1926
Damit, verehrte Kollegen, bin ich am Schluss meines kurzen
Neues Prämien­reglement
10
Geschichte: 1916–1941
Überblicks angelangt. Ich möchte aber abschliessend nicht
unterlassen, all der Männer zu gedenken, die vor 25 Jahren
weitblickend den Grundstein für unseren Schweiz. Klub
für Englische Scheckenzucht gelegt haben. Auch gebührt
mein Dank denen, die seither am Ausbau und der Festigung
unserer Ideale mitgewirkt haben. Mögen sich auch in Zukunft Männer finden, die zielbewusst das Erreichte pflegen
und im Rahmen des Möglichen ausbauen.
Das Astwerk ist kräftig, die Blätter grün,
All überall weitere Triebe erblüh’n,
Und stolz sind wir alle auf solches Gedeih‘n,
Es schaffet uns Ansporn und festigt die Reih’n!
Die Sonne des Glückes erleuchte uns klar
die weiteren Wege zum fünfzigsten Jahr!
1929
Einführung Stammbaumkontrolle in den Gruppen
1930
Fünf Gruppen, 110 Mitglieder,
sechs Rammler subventioniert
1931
Anschaffung je einer Tätowierzange pro Gruppe
1932
Erstmals Gruppen-Wanderbecher vergeben
Sieger: Gruppe Aargau
100 Stück Vereinsabzeichen «in Nota» gegeben
1933
Einheitliches Briefpapier
Hauptklub- und Gruppenaktuare werden als Tiervermittlungsstellen eingesetzt
1934
Verschiebung der Klubschau
wegen der zu erwartenden Kosten für die Statuten
Rassenbelehrungskurs in
Aarau, «wobei die grössten
Schreier des Klubs durch
Abwesenheit glänzten»
1936
Gruppenpräsidenten erstmals
als Beisitzer im Zentralvorstand
1938
Beitritt zum 1934 mit dem
Ziel gegründeten Klubverband, den Spezialklubs die
gleichen Rechte einzuräumen
wie den Kantonalverbänden
1939
Pflicht der Gruppen: Jahresbericht und Mitgliederverzeichnis
1941
Neue Klubabzeichen und Urkunden für Ehrenmitglieder
Rangliste Jubiläums-Klubschau von
1941 in Binningen; mit 320 Tieren war
es die bis anhin grösste Klubschau.
11
Geschichte: 1941–1966
Bericht zum 50–jährigen Bestehen
Jubiläumsbericht von Emil Birrer jun.
Kriegsjahre
Emil Birrer jun. war von 1958
bis 1978 Präsident und wurde
anschliessend zum Ehrenpräsidenten ernannt.
Der Bericht ist leicht gekürzt und angepasst.
Auszug aus dem Jahresbericht 1942,
verfasst vom damaligen Präsidenten
Alfred Nobs.
12
D
as Fest zum 25-jährigen Bestehen unseres Klubs
war verrauscht und schon zogen die ersten Gewitterwolken am Horizont auf. Wir standen ja immer
noch im Krieg, das hiess das Kriegsgeheul tönte rund um
unser Land. Wir Schweizer sind verschont geblieben. Doch
stand in jener Zeit manch einer unserer Klubkameraden im
feldgrauen Gewand an der Grenze, um unsere Heimat zu
verteidigen, falls unsere kleine Schweiz bedroht werden
sollte. Ich habe aus Korrespondenzen mehrmals gelesen:
«Bitte sei mir nicht böse, dass du so lange auf eine Antwort
warten musstest, aber ich war jetzt eben wieder sechs Wochen im Dienst» usw. Eine dieser Gewitterwolken war auch
der Austritt der Gruppen Jura und Basel. Ich möchte hier
nicht weiter auf diese leidliche Angelegenheit eintreten.
Doch sei der Vollständigkeit halber darauf hingewiesen,
warum es zu diesen Austritten kam. Sechs Mitglieder sind
aus der Gruppe Basel ausgetreten und haben die Gruppe
Birsigtal und Umgebung gegründet. An der Zentralvorstandssitzung vom 2. August 1942 ist diese Gruppe in den
Hauptklub aufgenommen worden. Die Gruppen Basel
und Jura unter der Führung von Jakob Kaufmann und
Ernst Frei haben Einsprache erhoben und mit dem Austritt
gedroht, falls ihren Wünschen nicht entsprochen werde.
Veranlassung zum Verlassen der Gruppe Basel bot den
sechs Kollegen die Aufdeckung einer unsauberen Kaninchen-Schiebung zwischen Frei und Kaufmann. Die Gruppe
Birsigtal und Umgebung (heute unsere Gruppe Basel) ist immer noch Mitglied bei uns. Nach diesem Unerfreulichen, geschätzte Klubkameraden, gebe ich mir nun Mühe, nur noch
von Erfreulichem zu berichten.
1943 konnten neue Statuten genehmigt werden. Seit diesem Jahr sind sie bis auf den heutigen Tag immer noch
gültig. Allerdings haben wir im Laufe der Zeit ganz kleine
Ergänzungen und Abänderungen vorgenommen. Im Grossen und Ganzen zeigt es sich aber, wie weitblickend unsere Kameraden gearbeitet haben. Damals wurde auch ein
neues Prämienreglement ins Leben gerufen. Stimmkarten
mit dem Namen des betreffenden Mitgliedes wurden geschaffen. Sie dienten speziell zur Stellvertretung an Hauptversammlungen. Die neuen Statuten und die Stimmkarten
haben damals ca. Fr. 150.– gekostet. Wenn man auch die
Geldentwertung berücksichtigt, könnten heute mit diesem
Geld die Statuten kaum mehr angeschafft werden.
An der 10. Klubschau, 1944 in Zürich, wurden 207 Engl.
Geschichte: 1941–1966
Schecken ausgestellt. Die Klubkollektions-Konkurrenz
gewann die Gruppe Birsigtal und Umgebung mit einem
Durchschnitt von 94,15 Punkten. Im 1. Rang bei den Kollektionen stand Kollege Hans Biedermann, Rheinfelden,
mit 94,7 Punkten Durchschnitt. Bei den Stämmen wurde
Weber W., Stauffen, mit 95,0 Punkten Durchschnitt Erster.
Es zeigt dies, dass die Engl. Scheckenzucht einen sehr hohen Qualitätsgrad erreicht hat. Es wurde den Ausstellern
als Prämien Langenthaler Porzellan abgegeben.
1945 war das Ende des grossen Völkerringens und die Siegermächte bemühten sich um einen dauernden Frieden.
Mit der Aufhebung der Rationierungsvorschriften wurde
nur schrittweise vorgegangen. Die Versorgung mit Futtermitteln war dementsprechend immer noch ungenügend.
Der Zentralvorstand hat im Interesse der Mitglieder an
den SKV einen Antrag auf Abänderung des Standards gestellt. Es handelt sich hierbei um die Bewertung des Aalstrichs, der entgegen bisherigem Usus, wo eine Unterbrechung im Genick gestattet war, inskünftig durchgehend
sein muss. Diese beantragte Neuordnung fand anfänglich
nicht überall Zustimmung. Sie diente aber doch zur einheitlicheren Bewertung unserer Rasse.
Im Jahr 1946 war das Hauptereignis die Klubschau in
Rheinfelden. Erstmals zählten die 20 höchst prämierten
Tiere für die erste Klubkollektion, die 20 weiteren Tiere für
die zweite einer Gruppe usw. So kam es, dass die Gruppe Aargau alleine 5 Klubkollektionen gestellt hat. An der
Hauptversammlung vom 5. Mai1946 in Herisau wurde
unser Präsident Alfred Nobs durch einen Antrag von Kamerad Hans Naef zum Ehrenpräsidenten gewählt. Sicher
hat Kollege «Alfi», wie er in Züchterkreisen genannt wurde, diese Ehrung verdient, ist er doch in den schwersten
Zeiten dem Klub als Oberhaupt vorgestanden.
Manueller Erhebungsbogen für die Klubkollektionen, Rheinfelden 1946
Die Lebensmittelrationierung (Ausgabe
von Lebensmittelkarten) während des
Krieges führte indirekt zu einem zunehmenden Interesse an den Kaninchen.
Erinnerungen an die Kriegsjahre von Kurt Lippuner, der im
St. Galler Rheintal aufwuchs:
Chüngel-Speisezettel
Not machte erfinderisch: Den
Kaninchen wurde alles gefüttert,
was vorhanden und ungiftig
war, hauptsächlich Heu und
Wasser und im Sommer Gras.
Dazu gab es Äpfel, Birnen, Eicheln und wenn möglich Türkenkörner (Mais), Rüben und
geeigneten Baum- oder Strauchschnitt. Gesottene Kartoffeln
mit Grüsche vermischt war
schon eine Luxus-Delikatesse.
Entsprechend wurden nur die
notwendigsten Zuchttiere überwintert, die übrigen werteten
den häuslichen Speisezettel auf.
Feuerspeiende Lokomotiven
Um unseren Bedarf an Heu für
die Kaninchen in den Kriegsjahren zu decken, durften wir
ein Teilstück des Bahndamms
bei Trübbach mähen. Dabei
mussten wir berücksichtigen,
dass jeweils um 16.00 Uhr ein
von einer Dampflokomotive
gezogener Güterzug, von Buchs
herkommend, vorbeifuhr. Weil
durch den Funkenwurf das
dürre Heu regelmässig Feuer
fing, hatten wir immer nasse
Säcke zum Löschen dabei.
13
Geschichte: 1941–1966
Hans Lüscher, Präsident
1948–1958
Louis Lurati,
der bewährte Kassier
Seuchenjahre
Die X-Krankheit sorgte schon
in den 50er-Jahren für viel Aufregung in den Medien. Gemäss
Statistik des Veterinärbakteriologischen Instituts in Zürich war
aber damals der Schnupfen die
häufigste Kaninchen-Krankheit.
An einem solchen Anblick erfreute sich
schon damals das Züchterherz.
14
1947–1952
Im Berichtsjahr 1947 ereignete sich nichts Nennenswertes.
An der Hauptversammlung, 1948 in Zürich, trat Präsident
Alfred Nobs nach 10-jähriger Amtsführung zurück. Mit ihm
machten auch die beiden anderen Ausschussmitglieder,
Kassier Louis Lurati und Aktuar Hans Stoll, anderen Leuten
Platz. Sie dachten wahrscheinlich: entweder alle drei oder
keiner. Als neuer Präsident wurde Hans Lüscher gewählt.
Ihm zur Seite stand als Aktuar Maurus Niederöst und als Kassier Alex Grether. Von 1943 bis 1947 stieg die Mitgliederzahl
von 88 auf 110. Dann begann sie wieder zu sinken.
Im Jahr 1949 war die Versorgung mit Lebensmitteln in unserem Lande wieder normal. Die Auswirkungen des Krieges
waren erträglicher geworden und das Interesse an der Kaninchenzucht nahm ab. Teilweise waren Kaninchen zur Not
in allen möglichen und unmöglichen Behältern gehalten
worden, um am Sonntag einen guten Braten zu haben.
1950 trat ein Wechsel im Kassieramt ein. In die Lücke sprang
unser altbewährter Fachmann Louis Lurati. Die Mitgliederzahl sank bis auf 95. Mit dem Kantonalen Engl. Scheckenklub Basel wurde Fühlung aufgenommen betreffs Fusion
mit unserer Gruppe Birsigtal. Es zeigte sich nämlich, dass
diese Gruppe mit ihrem Mitgliederbestand auf die Dauer
kaum noch lebensfähig ist. Leider sind die Bemühungen
des damaligen Präsidenten Hans Lüscher gescheitert. In
züchterischer Hinsicht galt das grosse Interesse der Hauptklubschau vom 25./26. November 1950 in Herisau. An dieser
Ausstellung hat einmal mehr die Gruppe Aargau den Wanderpreis gewonnen. Er ging nun in ihr Eigentum über, da sie
schon dreimal die Ersten waren.
Das Jahr 1951 war das Jahr des grossen Seuchenzugs, der
Maul- und Klauenseuche. Damit blieb der Lohn für den immensen Züchterfleiss unserer Mitglieder zum grossen Teil
aus. Nach einer Verschiebung konnte dann die 2. Nationale
Rammlerschau am 2./3. Februar 1952 in Basel abgehalten
werden. An dieser Ausstellung war es keinem von unsern
24 ausstellenden Mitgliedern vergönnt, eine Goldmedaille
heimzutragen. Als ein Markstein innerhalb unseres Aufbaus
der Engl. Scheckenzucht darf das Jahr 1952 angesehen
werden. Gar mancher Kamerad wird sich noch an die Diskussionen erinnern, welche die Inkraftsetzung des neuen
Standards gebracht hat. Obwohl das Engl. Scheckenkaninchen anlässlich der letzten Repetitionskurse der Preisrichter behandelt wurde, liessen unsere alten und bewährten
Richter keine Differenzen merken, doch diejenigen, welche
schon nach dem alten Standard nicht fest im Sattel sassen,
schwimmen heute noch mehr. Solche Abweichungen und
Differenzen, wie sie leider damals an der Schweiz. Stäm-
Geschichte: 1941–1966
meschau des Klubverbandes vom 6./7. Dezember 1952 in
Uster vorgekommen sind, sollten nicht passieren. Das Beschickungsrecht von 20 Stämmen wurde nicht ausgenützt,
wahrscheinlich wegen des hohen Standgeldes. 14 Stämme
verzeichnete unser Klub.
1953–1957
Am 10./11. Januar 1953 fand unsere Klubschau in Wiesendangen statt. Es wurden im Vergleich zu früher viel weniger
Tiere zum edlen Wettstreit geschickt, nämlich nur 189 Stück.
Die Bestände der Kaninchenzüchter wurden im Jahr 1953
von einem grossen Feind bedroht, der Myxomatose. Durch
die unüberlegte Tat eines einzelnen Menschen griff die Seuche sprunghaft um sich und bald war ganz Frankreich von
dieser Seuche befallen. Zu Tausenden und Abertausenden
siechten die grossen Bestände an Wildkaninchen in Frankreich dahin. Die Seuche breitete sich in ganz Westeuropa
aus. Zum Glück hatte die Schweiz keine grossen Wildkaninchenbestände. Die Seuche machte aber auch vor den Hauskaninchen nicht Halt. Die Behörden, das heisst das Eidg. Veterinäramt, gab Mahnungen und Vorschriften heraus. Die
Seuche breitete sich weiter aus. Die traurige Bilanz von 1954
zeigte, dass in 102 Ställen insgesamt 1‘992 Tiere geschlachtet werden mussten. Der jahrelange Aufbau einer Zucht war
mit einem Schlag vernichtet. In dieser Zeit wurden sämtliche Ausstellungen abgesagt. Auch unsere Klubschau war
betroffen. Am 5./6. Januar 1955 fand in Uster die 3. Schweiz.
Rammlerschau statt. Punkto Rich­terurteil machten unsere
Aussteller die gleiche Erfahrung wie schon 1952 in Uster.
Die Myxomatose geisterte weiterhin herum, zum Glück für
uns aber nur in der Westschweiz. Im August 1955 mussten
aus 68 Ställen 1‘308 Tiere abgetan werden. Am 21./22. Januar 1956 fand die 15. Klubschau statt. Einmal mehr stand
die Gruppe Aargau bei den Gruppenkollektionen im ersten
Rang. Bei den Einzelkollektionen standen gleich zwei Mitglieder mit einem Durchschnitt von 95,0 Punkten zu Buche.
Es waren dies die Kameraden Egon Hellbach und Ernst Ruf.
Rassensieger und -siegerin mit 96 Punkten wurden ebenfalls
von diesen beiden Kollegen gestellt. Dieses kleine Detail soll
uns nochmals vor Augen führen, dass in Rothrist sehr gutes
Tiermaterial zu sehen war.
Mit dem Jahr 1956 wurde erstmals wieder ein gesamter Bestand von 110 Mitgliedern erreicht, gleich viel wie 1947. Die
16. Klubschau fand am 8./9. Dezember 1956 in Horgen statt.
Leider stellten sich nur 157 Tiere unserem Preisrichter Eugen
Hofer zur Beurteilung. Es hat sich gezeigt, dass wir in Zukunft
auf die Ohrenlänge achten müssen, denn Engl. Schecken
mit 12 cm langen Ohren gehören einfach nicht zu unseren
Elite-Tieren. Sonst war das Tiermaterial recht ansprechend.
Meilensteine 1941–1966
1942
Gründung Gruppe Birsigtal und Austritt der Gruppen Jura und Basel
1943
Angesichts der prekären Kriegssituation wird die Ausschuss-Tätigkeit der Gruppe Zürich übertragen.
1945
«Die Klubbegebenheiten verblassen vollends vor dem, was um
uns her vorgeht», Alfred Nobs
im Jahresbericht 1945
1946
Emil Howald, letztes noch lebendes Gründungsmitglied, spendet
Tiere für das Elsass
1948
Erste Schweizerische Rammlerschau nach neuem Reglement
1951–1955
Grosse Seuchenzüge (Maul- und
Klauenseuche, Myxomatose),
stark reduzierte Ausstellungen
1958
Ohrenlänge neu 10,5 cm, bisher
10,0 cm
1960
Wiedereinführung von Wanderpreisen
1962
Preisrichter, die im Klub sind,
dürfen an der Klubschau wieder ausstellen, die eigenen
Tiere aber nicht bewerten.
Kein frachtfreier SBB-Rücktransport der Tiere mehr
1964
58 Englischschecken an
der Expo in Lausanne
1966
Die Gruppe Romand
schliesst sich dem Klub an.
50-Jahrfeier an der Klubausstellung am 14./15.1.1967 in Muhen
15
Geschichte: 1941–1966
Emil Birrer, Ehrenpräsident,
Präsident 1958–1978
«Bei unserem schönen Hobby
geht es wesentlich geruhsamer zu
und her als sonst auf der Welt.»
Emil Birrer, im Jahresbericht 1959
Langenthal-Porzellan und SOG-Besteck,
beides wurde bis in die 60er Jahre als
Ausstellungsprämien abgegeben.
1958–1963
An der Hauptversammlung 1958 in Oberentfelden trat Hans
Lüscher nach zehnjähriger Amtsführung als Präsident zurück. Aufgrund der Wahl von Aktuar Emil Birrer jun. zu seinem
Nachfolger musste auch der Aktuar ersetzt werden. Die Nomination fiel auf das altbewährte Ehrenmitglied Hans Stoll.
1959 war für den Hauptklub ein ruhiges Jahr, denn es blieb
den Untergruppen vorbehalten, Gruppenschauen zu organisieren. An der Hauptversammlung wurde über einige Anträge debattiert, aber es wurden keine Beschlüsse gefasst,
da die Gruppenpräsidenten geltend machten, dass sie in
den Gruppen die Meinung der Mitglieder zu wenig kennen.
Die 2. Schweiz. Klubverbands-Stämmeschau, zugleich unsere Klubschau, wurde 1960 in Aarau abgehalten. Unser Klub
stellte 44 der insgesamt 71 Stämme, wobei die ersten sechs
Ränge von Mitgliedern unseres Klubs belegt wurden.
An der Hauptversammlung von 1960 in Rheinfelden wurde
die Wiedereinführung von Wanderpreisen im Hauptklub
beschlossen. Es wurden angeschafft: eine Walliser Kanne als
Gruppenwanderpreis sowie je ein Zinnteller für die beste
Kollektion und den ersten Stamm. Das neue Prämienreglement konnte 1961 in Herisau unter Dach gebracht werden.
1962 wurde unter dem Traktandum «Statutenrevision» ein
Artikel des Prämienreglements abgeändert, und zwar wie
folgt: «Preisrichter, die unserem Klub angehören, dürfen in
Zukunft an einer Klubschau, an der sie als Preisrichter engagiert sind, selber Tiere ausstellen. Sie erhalten keine Käfignummer zugeschickt und dürfen selbstverständlich ihre
eigenen Tiere nicht selbst richten.» Die Gründe, die damals
zu diesem Beschluss geführt haben, sind mannigfaltig. Ab 1.
Januar 1963 hat uns die SBB den frachtfreien Rücktransport
nicht mehr gewährt. Es ist uns aber gelungen, für eine Kaninchenschau pro Jahr diese Dienstleistung zu erhalten.
An der 19. Klubschau, 1962 in Dietfurt, wurden 240 Tiere angemeldet. Erstmals wurden keine Rassensiegerin und kein
Rassensieger ausgezogen. Es waren einfach zu viele Elite-Tiere vorhanden.
Im Jahr 1963 durften wir wieder einmal Stellung nehmen
zu einer besseren Umschreibung unserer Rasse im Standard.
Alle interessierten Züchter trafen sich am 31. März 1963 in
Aarau. Wir haben uns dann erlaubt, der Standardkommission drei Punkte, die Änderungen erfahren sollten, einzureichen. Leider sind wir nur teilweise durchgedrungen. Nicht
wenig waren wir erstaunt, als im neuen Standard eine andere Gewichtsskala aufschien.
Auf den Seiten 17, 20 und 21 sind von
Hugo Schürmann gesammelte Auszeich- 1964–1966
nungen und Erinnerungspreise abgebildet. Kassier Constant Rossier starb am 22.8.1964 durch einen tra-
16
Geschichte: 1941–1966
gischen Motorradunfall; er war ein flotter, lieber Kamerad.
Es wurde ein weiteres Mal versucht, die Basler Züchter zusammenzuführen, trotz gutem Willen auf beiden Seiten
leider vergeblich. 1964 war auch das Jahr der Expo, der
Schweizerischen Landesausstellung in Lausanne. Am 24./25.
Oktober fand die grosse Kaninchenausstellung statt. Leider
konnten pro Sektion oder Klub nur zwei Züchter je ein Tier
ausstellen. 24 Tiere wurden durch Mitglieder unseres Klubs
gestellt; Hans Biedermann stellte den Champion.
Erstmals hörten wir 1965 etwas über die sogenannte Intensivmast bei Kaninchen. Gar mancher Rassenkaninchenzüchter bezeichnet diese Neuerung als Raubbau an unseren Kaninchen. Wir wollen sehen, wie sich alles weiterentwickelt.
In der Ausstellungssaison 1965/66 grassierte wieder einmal
die Maul- und Klauenseuche. Einige Schauen konnten noch
vor Weihnachten durchgeführt werden. Nachher wurde alles verboten. Der Gesamtmitgliederbestand setzte sich wie
folgt zusammen: 36 Ehrenmitglieder, 1 Freimitglied, 118 Aktivmitglieder, total 155 Mitglieder.
Von den Gründern des Klubs gehört heute nur noch Kamerad Emil Howald dem Klub an. Die anderen hat der unerbittliche Tod abberufen oder sie sind aus dem Klub ausgetreten.
Im Ausstellungssektor sind von den Gruppen und ihren Mitgliedern in den 50 Jahren unzählige Kaninchenausstellungen beschickt worden. In unserem Klub ist heute nicht nur
mitgliedermässig, sondern auch hinsichtlich der Qualität
der Tiere die Gruppe Aargau an erster Stelle. Allen Klubkameraden, die am Ausbau und der Festigung unserer Ideale
mitgewirkt haben, gebührt der aufrichtigste Dank. Unsere
Engl. Schecke hat sich gewaltig entwickelt, wenn wir bedenken, dass die ersten Klubrammler mit 85,5 und 89 Punkten
bewertet waren. Danken müssen wir auch allen Kameraden,
die sich in den letzten 50 Jahren für irgendwelche Ämter zur
Verfügung gestellt haben.
Damit, geschätzte Kollegen, sind wir am Schluss meines
Überblicks angelangt. Es war gar nicht möglich, auf alles
einzugehen, aber ich hoffe, mit diesen stichwortartigen
Ausführungen doch manchem Kameraden diese oder jene
Begebenheit wieder in Erinnerung gerufen zu haben.
Hoffen wir, dass sich auch in Zukunft Engl. Scheckeler finden, die zielbewusst das Erreichte pflegen und wenn möglich noch ausbauen werden. Ich rufe euch allen zu:
Ihr Schäggeler vo der Are, Limmat und vom Rhy,
hebet zäme und stönd für eusi Bestrebige ih,
eusi Devise Kameradschaft, Idealismus und Wille
söll witerhi bestehabliebe, wenn au nur im Stille.
17
Geschichte: 1966–2016
Aufgrund von Protokollen, Berichten und aus eigener Erinnerung verfasst.
1967–2016: Bestehen in einer sich schnell
verändernden Welt
Bericht von Benno Büchel
ie sechziger Jahre, als der Klub sein 50-Jahr-Jubiläum
feiern konnte, waren geprägt vom positiven wirtschaftlichen Aufschwung. Mit einhergehend waren
der unumkehrbare Trend zur individuellen Mobilität und
der Drang zur fast grenzenlosen persönlichen Entfaltung.
Das hatte auch tiefgreifende Auswirkungen auf die Kleintierzucht und natürlich auch auf die Mitgliederentwicklung
unseres Klubs. Verändertes Freizeitverhalten, der Mangel
an geeigneten Räumlichkeiten und die ständig neuen Vorschriften bezüglich der Raumplanung und des Tierschutzes
zeigten
ihre Wirkung. Besonders in den Städten und Agglo50-Jahr-Jubiläum im Klub:
von links: Gottlieb Ruppert, Alfred Nobs, merationen begannen die Mitgliederzahlen rapide zurückOtto Wagner und Hans Naef, 1970
zugehen. Hielt man früher Kaninchen oft aus wirtschaftlichen Gründen, liegt die Motivation nun mehr in der Freude
an der Natur allgemein und an bestimmten Kaninchenrassen im Besonderen.
Die Zeichen der Zeit erkennend, fingen die Gruppen, die
sich im Laufe der Jahre auseinander bewegten, an, sich zusammenzuschliessen. 1966 kam die Gruppe Romand zum
Klub und anlässlich der 50-Jahr-Feier, im Januar 1967, traten
17 Mitglieder des seit 1942 eigenständigen «Englisch Scheckenklubs Basel und Umgebung» dem Hauptklub bei. 1968
kam es zum offiziellen Zusammenschluss der beiden Englisch Scheckenklubs auf dem Platz Basel.
Die Standardänderung 1968 gefiel nicht allen, wie könnte
Fredy Christen, Präsident
1978–1980
es auch anders sein. Insbesondere die Änderung der Ohrenlänge gab zu reden, man wollte keine Toleranz zu den
vorgeschriebenen 10,5–11,0 cm. Auch wünschten einige
Votanten, dass das «Hörnli» künftig als Schönheitsfehler gelten soll. Zur Bewertung an der Klubausstellung schrieb der
Präsident: «Gesamthaft darf, glaube ich, gesagt werden, dass
das Tiermaterial doch besser ist, als es die erreichten Punktzahlen zeigen.»
1970–1980
Ab 1970 gab es kein Langenthaler Porzellan als Prämien
mehr. Aufgrund der Produktionsaufgabe wurde der Vertrieb
eingestellt. Der Rest wurde den Gruppen zur Verteilung
Hans Müller, Präsident
übergeben.
1980–1990
1971 konnten vier verdiente Mitglieder für 50 Klubjahre ge«Das Wesentliche ist nicht
ehrt werden. Es waren dies Ehrenpräsident Alfred Nobs sogesiegt, sondern sich wawie die Ehrenmitglieder Gottlieb Ruppert, Hans Naef und
cker geschlagen zu haben.»
Otto Wagner.
Hans Müller, im Jahres­
Bezüglich der Ausstellung 1972 ist im Protokoll vermerkt:
bericht 1987
«Jeder hatte grosse Hoffnung und glaubte, hier einen Grad-
18
D
Geschichte: 1966–2016
messer für sein Erreichtes in der Zucht zu sehen. Aber drei
Männer, sprich Preisrichter, haben es fertiggebracht, Resultate auf die Bewertungskarten zu zeichnen, dass man meinen
könnte, wir seien noch unterentwickelte Scheckenzüchter.»
1973 wurden die Standardfragen mit Preisrichter Ernst Kern
erörtert, hauptsächlich auch, ob «Hörnli» ja oder nein.
1974 schaffte der Klub 400 Urkunden für Ehrenmitglieder an.
1975 beunruhigte die Meldung «Bleirückstände in Orga­
nen und Knochen von Kaninchen durch Autoabgase»
die Kaninchenzüchter. In diesem Jahr entschied man
auch, an den Klubschauen nicht mehr «gruppenweise»,
sondern «gruppengemischt» einzuteilen. Zudem wurde ein neuer Modus der Nummernzuteilung eingeführt.
Für die nächste Standardrevision wünschte man sich für alle
Rassen eine Position «Typische Erscheinung»; dies konnte
leider nicht mehr berücksichtigt werden.
Das Standgeld wurde 1976 erstmals auf das Postkonto einbezahlt und die Abschnitte für die Nummernzuteilung blind
gezogen. Dies führte prompt zu den tiefsten Nummern für
die schönsten Tiere. Die Bewertungen fielen insgesamt tiefer als erwartet aus.
1977 wurden die Klubabzeichen liquidiert. Es gab keinen
Entscheid, für Ersatz zu sorgen.
Emil Birrer jun. trat 1978 nach 20 Jahren von seinem Amt als
Präsident des Hauptklubs zurück und wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt. Im Juli fand in Hitzkirch, zusammen mit
den Kantonalberner und den Westschweizer Englisch-Schecken-Züchtern, eine Tagung mit Kleintierschau statt.
1979 lud Josef Widmer zu einer ersten Züchtertagung nach
Hitzkirch ein.
1980–1991
1980 schloss sich die neu gebildete Gruppe Innerschweiz
dem Hautklub an. Im Vorfeld traf sich der designierte Vorstand der Innerschweizer im August auf der Gerschnialp
ob Engelberg zu einem Mittagessen, was in den darauf
folgenden Jahren wiederholt wurde. 1985 wurde das Treffen offiziell und in der ganzen Schweiz bekannt. Nachdem
anfänglich auch noch Züchter von Dreifarben-Kleinschecken-, Marder-, Loh- und Silberkaninchen dabei waren, wurde es später vornehmlich ein Treffen der Englisch-Scheckenzüchter und fester Bestandteil der Klubaktivitäten,
mit Othmar Bütler und Toni Odermatt als Organisatoren.
Ab 2015 wollte der Klub das «Schäggelertreffen» offiziell
und alternierend in den verschiedenen Gruppen durchführen. Bereits 2016 kehrte es aber in neuer Form wieder zu seiner Wiege nach Engelberg zurück – an echter Tradition führt
kein Weg vorbei.
Meilensteine 1966–1991
1968
Zusammenschluss der beiden Englisch-Schecken-Klubs
auf den Platz Basel
1969
Rammler für die Rammlerschau werden von den einzelnen Gruppen ausgewählt
1970
Abschaffung von Langenthaler
Porzellan als Prämien
1975
Neu nur noch gruppenge­
mischte Ausstellungen
1976
Standgeld erstmals auf Postkonto und Ziehung der Postabschnitte
1979
GV mit Frauenprogramm,
Züchtertagung in Hitzkirch
1980
Aufnahme Gruppe Innerschweiz
1985
Das Gerschni-Treffen in
Engelberg wird erstmals
schweizweit bekannt gemacht.
Entscheid, dass Stämme nur
noch rein ausgestellt werden
können
1987
Züchtertreffen in Watt/ZH
1988
Neue Urkunden für
Freimitglieder
1989
Kleiner Becher mit Gravur statt
Wanderpreise
1991
Wanderpreise werden wieder
abgeben, mit kleinem Beipreis.
Jubiläumsausstellung in Hitzkirch (75 Jahre Klub und 10
Jahre Gruppe Innerschweiz)
19
Geschichte: 1966–2016
Heinz Rohr, Ehrenpräsident,
Präsident 1990–2008
Ab 1981 führte der Klub die Hauptversammlungen jeweils
am zweiten Sonntag im März in Aarau durch.
Um Fahrspesen zu sparen, wurde seit 1983 bei der Wahl der
Rechnungsrevisoren darauf geachtet, dass sie aus der gleichen Gruppe kommen wie der Kassier.
1984 löste sich der 1934 gegründete Schweizerische Klubverband auf. Dadurch wurden die Rasseklubs direkt dem
SKV (Schweizerischer Kaninchenverband) unterstellt. Als Fazit der Klubausstellung wurde vermerkt: «Allgemein zu erkennen war auch, dass die Spitze breiter geworden ist, was
uns zeigt, dass kameradschaftlich miteinander zu züchten
und sich gegenseitig mit gutem Zuchtmaterial zu helfen,
der Gesamtheit der Rasse gut ansteht.»
Ernst Ruf wurde Ehrenpräsident der Gruppe Aargau, Karl
Truniger Ehrenpräsident der Gruppe Ost.
Ab 1985 konnten Stämme nur noch rein ausgestellt werden.
Im Jahr 1986 fand ein zweites Züchtertreffen in Watt/ZH mit
Jungtierschau und Fachsimpeln statt.
1987 schrieb Präsident Hans Müller im Jahresbericht: «Das
Wesentliche ist nicht gesiegt, sondern sich wacker geschlagen zu haben.»
Für die Freimitglieder gab es 1988 neue Urkunden. Die
X-Krankheit sorgte in dieser Zeit für viel Aufregung in den
Medien. Gemäss Statistik des Veterinärbakteriologischen Instituts in Zürich war aber der Schnupfen die häufigste Kaninchen-Krankheit.
1989 beschloss der Klub, kleine Becher mit Gravur statt Wanderpreise abzugeben. Zudem legte man fest, dass der blaue
Farbenschlag mit dem schwarzen konkurriert, wenn nicht
mehr als zwei Stämme bzw. Kollektionen beteiligt sind.
1990–2000
1991 kam man auf die alte Wanderpreisregelung zurück, es
sollte aber zusätzlich ein Beipreis abgegeben werden, den
die Züchter behalten durften. In Hitzkirch fand eine Ausstellung zum 75-Jahr-Jubiläum des Klubs und zum 10-Jahr-Jubiläum der Gruppe Innerschweiz statt.
1992 wurde der Kantonalbernische Englischschecken-Kaninchen Züchterklub in den Hauptklub aufgenommen.
«Vor allem jüngere Züchter der Berner hätten sich für einen
Zusammenschluss ausgesprochen», so Präsident Kurt Wittwer. Die Statuten der Berner durften nicht im Widerspruch
zum Hauptklub stehen. Die Ehrenmitglieder wurden nicht
automatisch Ehrenmitglieder des Hauptklubs und das vorhandene Vermögen blieb bei der Gruppe. Nun wurde nachvollzogen, was 1933 nicht gelang, damals lehnten die Berner
einen Beitritt ab; als Grund wurde angegeben, dass der Mitgliederbeitrag von CHF 3.– zu hoch sei.
20
Geschichte: 1966–2016
1994 doppelten die Kollegen vom Verband Westschweizer
Englisch-Schecken-Züchter nach und traten zu den gleichen
Bedingungen wie die Kantonalberner dem Hauptklub bei.
Den aktuellen Mitgliedern war es freigestellt, dem Hauptklub beizutreten, Neumitglieder wurden ab sofort automatisch und ohne jede Ausnahme Mitglieder des Hauptklubs.
Das alte Wanderpreisreglement wurde angepasst. Später kam noch hinzu, dass die Wanderpreise künftig direkt an der Hauptversammlung vergeben und die
gravierten «Plättle» nachträglich zugeschickt werden.
Auf Probe beschloss der Klub, die Hauptversammlung neu
nur noch jedes zweite Jahr an der Schweizerischen Klubschau am Sonntagmorgen durchzuführen.
Die Gruppe Romand löste sich per Ende 1995 auf. Die Hauptklubkasse erhielt via SRKV als Erbe den Betrag von CHF 495.–.
Die verbliebenen Mitglieder der Gruppe Romand traten den
benachbarten Gruppen Bern und West bei.
1997 wurde der Unterstützungsbeitrag des SRKV (heute
Rassekaninchen Schweiz) mit einem Grundbeitrag und einem Beitrag pro Mitglied eingeführt. Diese Unterstützung
muss den aktiven Züchtern oder Gruppen zugute kommen.
1998 gab es einen neuen Modus zur Berechnung der Gruppenwertung.
Man entschied sich, dass im Standard 2003 der Farbenschlag
Schildkrot gestrichen werden soll.
Die Gruppe Zürich löste sich im Jahre 1999 auf. Die noch
aktiven Mitglieder traten benachbarten Gruppen bei.
Für die Durchführung der Klubschauen wurde eine formelle Checkliste erstellt, die seither laufend ergänzt und angepasst wird.
Der Bundesrat ist kein
Chüngeliverein …
Als Theo Fischer, prominenter
Aargauer SVP-Nationalrat, 1993
medienwirksam feststellte, «dass
die Wahl in den Bundesrat nicht
mit der Wahl in einem Chüngeliverein verglichen werden könne»,
reagierte Heini Kamber, Aktuar
des Hauptklubs und der Gruppe
Aargau sowie ehemaliger Kantonsrat, mit einem offenen Brief,
in dem er Herrn Fischer aufklärte, worauf es bei der Wahl eines
Vorstandsmitglieds ankomme
und auch, dass nicht jeder Politiker Kaninchen züchten könne,
dass aber ein Kaninchenzüchter,
sofern er wolle und dazu auch
bereit sei, ein so guter Politiker
werden könne, wie jeder andere
auch. «Der Vergleich einer Bundesratswahl mit irgendwelchem
Verein, der sich für eine sinnvolle
Freizeitgestaltung seiner Mitglieder einsetzt, ist absolut fehl am
Platz.»
Fischer entschuldigte sich umgehend: «Ich möchte mich in aller
Form entschuldigen, wenn mein
Vergleich gegenüber den vielen
2001–2010
Tausend Kleintierzüchtern verlet2001 stimmten die Gruppen in einer informellen Anfrage zend gewirkt hat. Dies war nicht
für die Beibehaltung des Hörnlis bei unseren Englischsche- meine Absicht und ich hätte dacken. Ab diesem Zeitraum war leider wieder eine Zunahme zu auch keinen Grund gehabt.»
der Enterecolitis – eine Entzündung der Schleimhäute von
Dünn- und Dickdarm – zu beklagen. Diese Krankheit verunmöglichte manchem Züchter das Ausstellen von Tieren.
2002 wurden mit Ernst Stucki, Aktuar, und Ueli Reber, Kassier,
erstmals Vertreter der Westschweizer und der Kantonalberner in den Vorstand gewählt.
Die Gruppe West führte 2004 zum ersten Mal im Rahmen
unseres Klubs eine Klubschau durch, und zwar im Inforama
Münsingen. Gastgeber war der OV Belp mit dem engagierten Englischschecken-Züchter Peter Straub an der Spitze.
Der Vorschlag, die Vorstandsspesen zu verdoppeln, wurde
vom Vorstand geprüft, aber bisher nicht umgesetzt.
2005 stellte Simon Rubin in Bern den Champion mit 97 Punk-
21
Geschichte: 1966–2016
Josef Bucheli, Präsident
2008–2014
Xaver Eigensatz, Präsident
seit 2014
Schäggelertreffen 2015, Burgdorf
bei Roland Christen
22
ten, es folgten zwei weitere Siege mit dem gleichen Resultat
an den Rammlerschauen 2009 in Basel und 2012 in Fribourg.
2006 hiess man den Antrag der Gruppe Bern gut, dass künftig und zusätzlich zu den bisherigen Wettbewerben auch die
höchstpunktierte Kollektion, der höchstpunktierte Stamm
sowie die schönste Zibbe und der schönste Rammler, jeweils über alle Farbenschläge hinweg, auszuzeichnen seien.
Präsident Heinz Rohr machte sich Gedanken über die Ursachen des Mitgliederschwunds. Nebst der Überalterung
seien sicher auch die notorischen Bewertungsunterschiede
ein Faktor der Unzufriedenheit.
2008 löste sich die Gruppe Aargau auf. Es war bedrückend, dass die über Jahrzehnte führende Gruppe keine Möglichkeit zum Weiterbestehen mehr sah. Die verbliebenen Mitglieder traten benachbarten Gruppen bei.
Heinz Rohr gab nach 18 Jahren sein Amt als Präsident an Josef
Bucheli weiter und wurde einstimmig zum Ehrenpräsidenten
ernannt. Heinz führte den Klub kollegial, engagiert und mit
viel Herzblut. Als er sein Amt antrat, war die Kasse leer und
das ganze Preis- und Auszeichnungswesen wegen fehlender
Finanzmittel eingestellt. Xaver Kaufmann, der hochgeschätzte Preisrichter und Züchterfreund, empfahl ihm, Wettbewerbe zu schaffen. So wurde eine Bettelaktion gestartet, die
sich als sehr erfolgreich erwies. Auch dank der Fördermittel
von «Kleintiere Schweiz» durften wir uns bald wieder über
attraktive Wettbewerbe und eine gesunde Kasse freuen.
Heinz legte immer viel Wert auf persönliche Kontak-
Geschichte: 1966–2016
te und ein harmonisches Miteinander. Diese Tugenden
kamen ihm bei der Eingliederung der Kantonalberner
und der Westschweizer zugute. Dies gelang dank vieler
Kontak­
te und Diskussionen. Bei der Auflösung der Gruppe Romand bemühte er sogar die Französisch-Lehrerin seiner Tochter, die ihm bei den Übersetzungen half.
Heinz hatte immer ein offenes Ohr für alle, möge er es auch
weiter haben und über sein Wirken viel Gutes hören!
Die Hauptversammlung 2010 in Langnau i. E. stand im Zeichen der Statutenrevision, vor allem wegen des Klubnamens.
Entgegen dem Vorschlag des Vorstands lehnte die Versammlung den neuen Namen und damit die Statutenrevision ab.
Die Mitglieder realisierten, dass der Klub im Hinblick auf das
Jubiläum mehr als nur eine Namensänderung brauchte.
Projekt ESch-016
2011 berief der Vorstand auf Initiative von Ueli Reber und
Benno Büchel das Projektteam ESch-016 mit Vertretern aller
Gruppen: Benno Büchel (Moderator), Hansruedi Bättig, Werner Corpataux, Erwin Müller und Daniel Rubin trafen sich
regelmässig und liessen die Mitglieder teilhaben an allen
Überlegungen und Entscheidungen. In einem separaten Kapitel wird über das Projekt ESch-016, bei dem der Klub durchleuchtet und auf Vordermann gebracht wurde, berichtet.
Der Klub hat «Ja» gesagt zur notwendigen Erneuerung im
Geiste unserer Vorfahren und wir dürfen stolz sein auf das
Erreichte: Unser Klub lebt, wird anerkannt und ist gerüstet
für die Herausforderungen des zweiten Jahrhunderts seines
Bestehens.
Wie Alfred Nobs und Emil Birrer jun. möchte auch ich die
vergangene Zeit mit einem kleinen Gedicht resümieren:
100 Jahre Englischschecken,
stille Freude, Lebenskraft,
ständiges Gefühle Wecken:
100 Jahre Leidenschaft!
Meilensteine 1991–2016
1992
Aufnahme des Kantonalbernischen Englischsche­ckenKaninchen Züchterklubs
1994
Aufnahme des Westschweizer
Englisch-Schecken-Züchterklubs.
Neues Wanderpreisreglement.
HV alle zwei Jahre, zusammen
mit der Klubschau
1995
Gruppe Romand wird aufgelöst
1997
Unterstützungsbeitrag des SRKV
(Grund- + Mitgliederbeitrag)
1998
Die Farbe Schildkrot gestrichen
1999
Gruppe Zürich wird aufgelöst
2008
Gruppe Aargau wird aufgelöst
2010
Ablehnung Namensänderung
2011
Gründung Projektteam
2012
Mitgliederbefragung und Festlegung der Projekt-Ziele ESch-016
2013–2016
Umsetzung der Projekte
2016
100-Jahr-Feier in Boll/BE
Acht Schecklein in einem Wurf von
Xaver Eigensatz
23
Vorstände Hauptklub
Ehrenpräsidenten
Aktuare
Ernst Frei, Langendorf (1926)
Alfred Nobs, Zürich (1946)
Emil Birrer jun., Zürich (1978)
Heinz Rohr, Hauptwil (2008)
1916–1918
1918–1919
1919–1923
Präsidenten
1916–1919
1919–1920
1920–1928
1928–1932
1932–1938
1938–1948
1948–1958
1958–1978
1978–1980
1980–1990
1990–2008
2008–2014
Seit 2014
Emil Thommen-Wanner,
Liestal
Heinrich Hess, Zürich
Ernst Frei, Langendorf
Gottfried Wenger, Zürich
Ernst Frei, Langendorf
Alfred Nobs, Zürich
Hans Lüscher, Attikon
Emil Birrer jun., Zürich
Fredy Christen, Kölliken
Hans Müller, Schöftland
Heinz Rohr, Hauptwil
Josef Bucheli, Allschwil
Xaver Eigensatz, St. Erhard
1923–1928
1928–1930
1930–1932
1932–1936
1936–1938
1938–1948
1948–1956
1956–1958
1958–1962
1962–1965
1965–1974
1974–1991
1991–1998
1998–2002
Seit 2002
Vizepräsidenten
Kassiere
1916–1918
1918–1919
1919–1923
1923–1928
1928–1937
1937–1956
1956–1962
1962–1974
1974–1987
1987–1990
1990–1998
1998–2004
2004–2008
2008–2014
Seit 2014
1916–1918
1918–1919
1919–1926
1926–1928
Albert Marti, Grenchen
Paul Krattiger, Hölstein
H.E. Huber, Schlieren
Heinrich Graf, Romanshorn
Leo Nachbur, Buchs/AG
Hans Naef, Herisau
Hermann Binggeli, Wynau
Ernst Ruf, Glashütten
Karl Truniger, Bütschwil
Heinz Rohr, Hauptwil
Erwin Müller, Zuzgen
Ruedi Helfenstein, Aesch
Josef Bucheli, Allschwil
Xaver Eigensatz, St. Erhard
Werner Corpataux, Giffers,
seit 2015 auch Obmann
1928–1943
1943–1948
1948–1950
1950–1962
1962–1965
1965–1974
1974–1989
1989–2002
Seit 2002
Huldreich Karrer, Ebertswil
Paul Krattiger, Grenchen
Heinrich Sallenbach,
Zürich
Jakob Kaufmann, Basel
Heinrich Graf, Romanshorn
Hans Buser, Liestal
Ernst Kaiser, Solothurn
Ernst Augsburger, Zürich
Hans Stoll, Zürich
Maurus Niederöst, Zürich
Emil Birrer jun., Zürich
Hans Stoll, Zürich
Adolf Wiedmann,
Mümliswil
Hans Gloor, Birrwil
Jacques Tschopp, Basel
Heini Kamber, Hägendorf
Silvia Sabatino, Basel
Ernst Stucki, Bützberg
Christian Kummli, Grenchen
Albert Marti, Grenchen
Fritz Stöckel, Balsthal
Emil Thommen-Wanner,
Liestal
Jakob Kaufmann, Basel
Louis Lurati, Zürich
Alex Grether, Thalwil
Louis Lurati, Zürich
Constantin Rossier,
Oberentfelden
Otto Erismann, Muhen
Moritz Widmer, Buttisholz
Josef Widmer, Hitzkirch
Ueli Reber, Gerzensee
Seit 1950 sind die Gruppenpräsidenten
zugleich Mitglieder des Zentralvorstands.
24
Vorstände Hauptklub
Aktueller Vorstand 2015–2018
Präsident und
Mitglieder-Verantwortlicher
Vizepräsident und Obmann
Xaver Eigensatz, Gruppe Innerschweiz
Aktuar
Ernst Stucki, Gruppe West
Kassier
Ueli Reber, Gruppe Bern
Beisitzer
Heinz Rohr, Gruppe Ost
Josef Bucheli, Gruppe beide Basel
Werner Corpataux, Gruppe Bern
Massgebende Regelwerke
•
•
•
•
•
Statuten vom 20. September 2015
Ausstellungsreglement und Checkliste für
Klubschauen vom 20. September 2015
Archivierungsregelung vom 9. Februar 2015
Ehrenkodex vom 23. November 2014
Standard 2015
www.englischschecken.ch
25
Gruppe Aargau
Leo Nachbur,
Ehrenpräsident,
Präsident 1926–1936
Hermann Binggeli,
Ehrenpräsident,
Präsident 1946–1958
Ernst Ruf,
Ehrenpräsident,
Präsident 1958–1974
26
Die Gruppe Aargau wurde am 3. Januar 1926, im Restaurant
Schützenstube in Buchs/AG, ins Leben gerufen. Initiant im
Vorfeld war Leo Nachbur, der auch die Gründungsversammlung leitete. Weitere Gründungsmitglieder waren gemäss
Hermann Binggeli (1951): «Zahler, Hürzeler, Ruf Gottfried,
Jeut, Schweizer und Hächler.»
Leo Nachbur wurde zum «Gruppenscheff» gewählt sowie
als Aktuar Jakob Jeut, der zugleich die Finanzen verwaltete.
Aus der Tätigkeit der Gruppe
geht hervor, dass sich die Mitglieder schon frühzeitig an den
Ausstellungen beteiligten. Leo
Nachbur stellte an der Rammlerschau in Zürich 1926 den
Rassensieger mit 92,5 Punkten;
1928, an der Klubschau in Basel,
Dem Gründer Leo Nachbur
wurde die Gruppe mit 91,1 Punk1926–1951
ten Sieger in der Klubkollektion.
Danach war es bis 1939, an der legendären Landesausstellung, «wo Rossier den 4. Rang mit 93,66 erzielte», eher ruhig
in Sachen Ausstellungen.
1940 ergriff der Vorstand die Initiative und beschloss, einen
Wanderpreis anzuschaffen. Ab demselben Jahr wurden
auch Stallschauer bestimmt, die bei jedem Züchter mindestens einmal pro Jahr vorbeischauten und an der Hauptversammlung berichteten. Die Stallschauer rapportierten dem
Obmann, der als Beisitzer im Vorstand vertreten war. Die offizielle Stallschau wurde bis in die 80er Jahre durchgeführt.
In der Folge verbesserten sich die Resultate stetig, was Hermann Binggeli im Jubiläumsbericht wie folgt erklärte: «Diesen aufstrebenden Erfolg verdanken wir in erster Linie unseren Preisrichtern. Sie haben sich in uneigennütziger Art und
Weise den Züchtern zur Verfügung gestellt, um sie in die
Materie der Kleintierzucht einzuweihen. Ihre aufopfernde
Arbeit während einer Reihe von Jahren sei ihnen an dieser
Stelle bestens verdankt.»
Auch Ernst Ruf setzte sich als Präsident nicht nur vorbildlich für den Zusammenhalt ein, sondern ihm war auch die
ständige Weiterentwicklung der Rasse ein wichtiges Anliegen. Sein bewährtes Rezept bei schlechtem Klubklima oder
bei unter den Erwartungen liegenden Resultaten war, gemäss Heini Kamber, immer die Organisation eines Rassenlehrkurses an der nächsten Herbstversammlung. Dies mag,
nebst der guten Vorstandsarbeit, dazu geführt haben, dass
die Gruppe Aargau über Jahrzehnte die züchterisch erfolgreichste war. Bei den Gruppenwertungen an den schweizerischen Ausstellungen beteiligten sich bis zu sechs Züchtergruppen mit den jeweils dafür erforderlichen Tieren.
Gruppe Aargau
Aus der Breite der Züchterschaft ragten über die Jahrzehnte
Egon Hellbach, Xaver Kaufmann und Hugo Schürmann heraus, die konstant hervorragende Zuchterfolge feiern konnten. Alle drei haben sich auch stark für die Gruppe in verschiedenen Funktionen eingesetzt und gaben immer wieder
Zuchttiere an geeignete Züchter ab; Egon Hellbach aber nur
an diejenigen, die dem Klub beitraten oder diesem schon
angehörten. Xaver Kaufmann war nicht nur ein äusserst
kompetenter Preisrichter und Englischschecken-Kenner, er
pflegte auch gerne die Geselligkeit und sagte oft: «Schiessemer än Franka uuf und wäner dobä bliibt, gömmer grad hei,
susch bliibemer noch. – Ruth bring noch än Runde!»
Nebst den jährlichen Gruppenschauen organisierte die
Gruppe insgesamt 10 schweizerische Klubausstellungen sowie 1980, in Hägendorf/SO, die erste gesamtschweizerische
Englischschecken-Ausstellung mit allen Klubs. In das gleiche
Jahr fällt auch die Gründung der Gruppe Innerschweiz, was
zu einem grossen Aderlass führte, von dem sich die Gruppe
Aargau leider nicht mehr erholte.
2008 beschloss die Gruppe, sich aufzulösen. Die noch aktiven Züchter schlossen sich benachbarten Gruppen an.
Hanspeter Erismann, Präsident
Hans Müller, Präsident
Constant Rossier
Egon Hellbach
Heini Kamber
Hugo Schürmann
Fredy Christen, Präsident
Bruno Probst, Präsident
27
Gruppe Aargau
Ehrenpräsidenten der Gruppe
Leo Nachbur, Buchs
Hermann Binggeli
Ernst Ruf
Präsidenten
1926–1936 Leo Nachbur
1936–1939 René Hemmeler
1939–1946 Albert Wildi
1946–1958 Hermann Binggeli
1958–1974 Ernst Ruf
1974–1978 Hanspeter Erismann
1978–1982 Hans Müller
1982–1998 Fredy Christen
1998–2008 Bruno Probst
Vizepräsidenten
1946–1952 Edwin Nachbur
1952–1965 Ernst Schneeberger
1965–1973 Kasimir Ackermann
1973–1974 Hanspeter Erismann
1974–1977 Ernst Ruf
1977–1982 Fredy Christen
1982–1985 Hans Müller
1985–1988 Robert Bertschinger
1988–1998 Bruno Probst
1998–2008 Hugo Schürmann
Aktuare
1926–1929
1929–1933
1933–1937
1937–1939
1939–1941
1941–1944
1944–1946
1946–1950
1950–1974
1974–2000
2000–2008
28
Jakob Jeut
Werner Suter
René Hemmeler
Hans Vogt
Constant Rossier
Paul Wilhelm
Hermann Binggeli
Ernst Woodtli
Egon Hellbach
Heini Kamber
Ruth Meier
Kassiere
1926–1930
1930–1941
1941–1961
1961–1965
1965–1981
1981–1995
1995–2008
Jakob Jeut
Adolf Imboden
Constant Rossier
Franz Schönenberger
Hans Gloor
Hugo Schürmann
Heidy Oeschger
Beisitzer / Obmänner
1932–1933 René Hemmeler
1942–1943 Constant Rossier
1954–1958 Ernst Ruf
1958–1965 Adolf Wiedmann
1965–1979 Ernst Hofmann
1979–1983 Peter Brunner
1983–1993 Walter Keller
1993–2008 Richard Huber
Stallschauer
Leo Nachbur, 1940–1944, 1947–1958;
Albert Wildi, 1940–1944;
Constant Rossier, 1943–1944;
Robert Widmer, 1946–1957;
Ernst Schneeberger, 1946–1949;
Egon Hellbach, 1949–1950;
Hermann Schöni, 1950–1952;
Ernst Ruf, 1952–1958;
Stephan Flückiger, 1952–1953;
Hans Renggli, 1952–1958, ab 1961;
Adolf Wiedmann, 1953–1958;
Kasimir Ackermann, 1958–1965;
Peter Stalder, 1958–1961;
Otto Howald, 1958–1963;
Johann Frey, 1958–1963;
Werner Ruf, ab 1963;
Otto Kaspar, ab 1963;
Willi Däster, ab 1961;
Fritz Erismann, ab 1961;
Walter Gygax,1963–1981;
Edwin Nachbur, ab 1963;
Hans Geiser, ab1974;
Kaspar Hermann, 1981–1987
Gruppe Aargau
29
Gruppe beide Basel
Gegründet am 5. April 1920, im Restaurant Schweizerhaus zu
Liestal
ie Idee zur Gründung einer eigenen Gruppe entstand
am 5. März 1920 anlässlich einer Kaninchenausstellung
im solothurnischen Langendorf. Emil Thommen-Wanner
und Fritz Brechbühl fassten den Entschluss, eine eigene
Englischschecken-Gruppe Baselland zu gründen. Schon einen Monat später fand die Gründungsversammlung mit sieben Mitgliedern statt. Der neue Vorstand bestand aus zwei
Mitgliedern: dem «Gruppenchef» Emil Thommen-Wanner
und dem Aktuar und Kassier Fritz Brechbühl. Dank dem sehr
aktiven Klubleben stieg die Mitgliederzahl auf über 60 an.
D
Emil Thommen-Wanner,
Gründungspräsident
Oskar Spinnler, Präsident
Otto Steiger, Ehrenpräsident
30
Aufspaltung der Gruppe
1942 kam es wegen einer aus damaliger Sicht unsauberen
Ausleihe eines Kaninchens für die Baselstädtische Ausstellung zu einem Hauskrach. Wären nicht tragischerweise zwei
exponierte und sehr verdienstvolle Personen beteiligt gewesen, wäre die Sache schnell intern gelöst worden. So zog
der Fall aber weitere Kreise und hüben wie drüben gab es
Anschuldigungen und böse Worte. Sechs Mitglieder traten
als Konsequenz aus der Gruppe aus und gründeten die
neue Gruppe Birsigtal und Umgebung, welche vom Hauptklub aufgenommen wurde. Dies wiederum bewog die bestehende Gruppe Basel und Umgebung, zusammen mit der
Gruppe Jura, aus dem schweizerischen Hauptklub auszutreten und ihre Gruppen als eigenständige Klubs weiterzuführen. Alfred Gutzwiller aus Therwil wurde der erste Präsident
der Gruppe Birsigtal und er blieb der einzige. Zusammen
mit Hans Biedermann als Kassier und später zusätzlich mit
Otto Wüst als Beisitzer führte er die Gruppe 26 Jahre lang
umsichtig. Bereits an der 10. Klubschau 1944 in Zürich war
es dann die Gruppe Birsigtal und Umgebung, welche den
ersten Rang belegte. 1950, vom damaligen Präsidenten des
Hauptklubs, Hans Lüscher und 1964, anlässlich der Expo in
Lausanne von Emil Birrer, wurde vergeblich versucht, die
beiden Basler Gruppen zu vereinen. Erst am 21. Januar 1968
kam es dann zur Wiedervereinigung.
Entwicklung der Namensgebung:
1920
Gründung Gruppe Baselland
1927
Erster Antrag auf Namensänderung abgelehnt
1930
Erstmalige Erwähnung als Gruppe Westschweiz
1936
Umbenennung in Gruppe Basel und Umgebung
Gruppe beide Basel
1942
Gründung einer neuen Untergruppe und Aufnahme
in den Schweiz. Club für Engl. Schecken Zucht
als Gruppe Birsigtal und Umgebung
Austritt der bisherigen Gruppe Basel und Neugründung Engl. Scheckenklub Basel und Umgebung
1954
Umbenennung in Gruppe Basel und Umgebung
1968
Zusammenschluss durch Aufnahme von 17 Mitgliedern
des Engl. Scheckenklubs Basel und Umgebung zum
Schweiz. Klub für Engl. Scheckenzucht, Gruppe Basel
Alfred Schädeli, Präsident
Auflösung des Engl. Scheckenklubs Basel
und Umgebung
2015
Umbenennung in Gruppe beide Basel
Auffallend sind die langen Dienstjahre verschiedener Präsidenten, vor allem von Jakob Kaufmann (21 Jahre), Otto
Steiger (33 Jahre) und Ruedi Schraner (14 Jahre). Diese
Konstanz half sicher mit, dem allgemeinen Trend des
Rückgangs der Kleintierzucht entgegenzuwirken.
Es ist bei uns dennoch ruhiger geworden in den letzten Jahren, und wir sind heute die kleinste Gruppe,
so richtig familiär. Die GV findet auf dem Bauernhof
in Zuzgen bei Bethli und Erwin Müller statt, mit anschliessendem Sterne-Nachtessen aus der Holzofenküche. Zum traditionellen Apéro wird Muscat und
Speckgugelhopf serviert.
Unsere Gruppe ist klein, aber fein; wir hoffen, dass wir
noch lange und eigenständig bestehen können.
Ruedi Schraner, Ehrenpräsident
Der Birsigtaler Vorstand von 1942 bis 1968
Mitgliederverzeichnis von 1959
der Gruppe Basel, ehemals
Gruppe Birsigtal
Alfred Gutzwiller, Präsident
Hans Biedermann, Kassier
Otto Wüst, Beisitzer
31
Gruppe beide Basel
Ehrenpräsidenten der Gruppe
Jakob Kaufmann
Otto Steiger
Ruedi Schraner
Präsidenten
1920–1926 Emil Thommen-Wanner
1926–1947 Jakob Kaufmann
1942, Januar–März: Otto Gutzwiller
1947–1949 Oskar Spinnler
1949–1982 Otto Steiger
1982–1989 Alfred Schädeli
1989–1999 Ruedi Schraner
1999–2001 Silvia Sabatino
2001–2005 Ruedi Schraner
Seit 2005
Josef Bucheli
Vizepräsidenten
1969–1972 Otto Wüst
1972–1978 Alfred Schädeli
1978–1994 Bruno Jeker
1994–2001 Bernhard Müller
2001–2008 Renate Hänggi
Seit 2008 Fredi Hänggi
Aktuare
1920–1921
1921–1922
1922–1927
1927–1932
1932–1934
1934–1938
1938–1942
1942–1944
1944–1946
1946–1948
1948–1964
1964–1968
1968–1976
1976–1987
Fritz Brechbühl
Emil Howald
Karl Kestenholz
Hans Buser
Alfred Gutzwiller
A. Münger
Alfred Gutzwiller
Walter Camenzind
Peter Mosimann
Alfred Pfister
Peter Mosimann
Alfred Schädeli
Hans Biedermann
Kurt Lippuner
In den Jahren, als Otto Steiger
Präsident war, verbrachten viele
Züchter nach den Versammlungen und auch bei anderen Gelegenheiten gemütliche Stunden in
Ottos zur «Zibbenbar»umfunk­
tionierten Garage, oft feuchtfröhlich bis zum Morgengrauen.
32
1987–2001
2001–2003
2003–2008
2008–2015
Seit 2015
Fritz Burri
Kurt Lippuner
Eveline Bucheli
Renate Hänggi
Gerardo Carpentieri
Kassiere
1920–1921
1921–1922
1922–1926
1926–1930
1930–1932
1932–1935
1935–1939
1939–1960
1960–1968
1968–1970
1970–1982
1982–1989
Seit 1989
Fritz Brechbühl
Emil Howald
Hans Thommen
Karl Jordi
Ernst Eichin
Paul Strub
Theo Waldner
Walter Nachbur
Ernst Schmid
Hans Biedermann
Jacques Tschopp
Ruedi Schraner
Bethli Müller
Obmänner
1970–1972
1972–1977
1977–1979
1979–1981
1981–2002
2002–2010
Seit 2010
Alfred Gutzwiller
Meinrad Schwarb
Peter Kübler
Bruno Jeker
Franz Kälin
Beat Schaffner
Fredi Hänggi
Gruppe Birsigtal, ab 1955 Gruppe Basel
(1942–1968) Präsident und Aktuar
1942–1968 Alfred Gutzwiller
Kassier
1942–1968
Hans Biedermann
Beisitzer
1955–1968
Otto Wüst
Max Boos, der in Weil am
Rhein wohnte, schmuggelte regelmässig in seinen
Hosen- und Mantelsäcken
junge Tiere über die Grenze, zur Blutauffrischung.
Er wurde nie ertappt.
Gruppe beide Basel
Hintergründiges zur Aufspaltung
In der Sache ging es darum, dass ein Züchter
einem anderen einen 6-jährigen Zuchtrammler
mit der Bedingung schenkte, dass dieser der
Gruppe Jura nach wie vor zu Diensten stehe.
Das Tier wurde nach Ansicht der Kollegen,
die es bemerkten, verbotenerweise ausgestellt
und erzielte 96 Punkte. Der viel ältere
Hauptbeschuldigte, Gruppenpräsident Jakob
Kaufmann (1874–1952), verstrickte sich vorerst
in Ausreden, heizte damit die Stimmung an und
wurde prompt nicht mehr wiedergewählt. Als
Schenkender war Klub-Ehrenpräsident und
Preisrichter Ernst Frei, seinerzeit kompetentester,
aber auch sehr dominanter Kenner der Rasse,
involviert. Es gingen Gräben auf, böse Worte
fielen auf beiden Seiten, und das zu einer Zeit,
als Europa brannte und die Nerven blank lagen.
Einen Tag nach der a.o. GV vom 8. März 1942,
an der vermeintlich alles geklärt wurde und
Kaufmann wieder Präsident wurde, gaben
sechs Mitglieder den Austritt, gründeten die
neue Gruppe Birsigtal und stellten den Auf­
nahmeantrag an den Hauptklub, der mehr­
heitlich angenommen wurde. Dies veranlasste
die Gruppen Jura und Basel, den Hauptklub zu
verlassen und eigenständig zu werden.
Ist es heute nicht oft auch so, dass besonders
engagierte und erfolgreiche Mitglieder mehr
in der Kritik stehen als Mitläufer? Dass den
Mächtigen und Erfolgreichen die Fehler weniger
verziehen werden als den Mittelmässigen? Und
dass diejenigen, die am meisten von sich geben,
selber oft dünnhäutig und empfindlich reagieren?
Die Wahrheit lag wohl auch damals in der Mitte
und bestand aus vielen Einzelteilen, die wir aus
unserer Warte nicht mehr beurteilen wollen.
Über Vergangenes ist Gras gewachsen, die
Geschichte hat die damaligen Ereignisse re­
lativiert und die Verdienste sollen bleiben.
Wichtig ist, dass unsere Klubverantwortlichen
nie aufgehört haben zu versuchen, die ehemaligen Gruppierungen zu vereinen. Dies ist ihnen, zusammen mit den Betroffenen, gelungen.
So dürfen wir uns am Resultat nach 100 Jahren
dankbar freuen: An einer Einheit, die gereift, gefestigt und gestärkt ist für die Zukunft!
Die Mitglieder des Kantonalen Klubs entschieden 1967 persönlich, ob sie zum schweizerischen Klub übertreten wollten.
Auszug aus dem Protokoll der gemeinsamen Sitzung vom
21. Januar 1968
33
Gruppe beide Basel
Josef Bucheli, Präsident
Fredy Hänggi, Vizepräsident
Gerardo Carpentieri, Aktuar
Bethli Müller, Kassierin
Kurt Lippuner, Ehrenmitglied
Erwin Müller, Ehrenmitglied
Theophil Suter, Ehrenmitglied
Renate Hänggi
Ulrich Briggen
Dominga Bucheli
Michael Hänggi
Pascal Hänggi
Dorli Schraner
Marlies Suter
Martin Suter
Yannick Scheurer
34
Gruppe beide Basel
35
Gruppe Bern
75 Jahre Kantonalbernischer EnglischscheckenKaninchen Züchterklub
Jubiläumsbericht vom August 1994 von Paul Stucki,
leicht gekürzt und mit Nachtrag
«Pintli» Zollbrück, die Geburtsstätte des Kantonalbernischen
Englischschecken-Kaninchen Züchterklubs
1932–1960 ie erste protokollierte Vorstandssitzung, präsidiert
von Alfred Hofer, fand am 28. Mai 1932 im «Pintli»
(Restaurant zur Brücke) statt. Unter Traktandum III. ist
Folgendes festgehalten: «Vom Schweizerischen Englischschecken­Klub liegt eine Einladung vor, betreffend Angliederung unseres Klubs an den Hauptklub. Der Vorstand ist
im Prinzip dafür eingenommen, und der Sekretär erhält die
Anweisung, die nötigen Verhaltensmassregeln einzuholen,
damit wir an der Konferenz, die im August stattfinden soll,
für unsere Grundsätze einstehen können.»
Die Konferenz mit den Vertretern des Schweizerischen Klubs
fand am 7. August 1932 im Rüegsauschachen statt, wo diese
ihre Vorschläge unterbreiteten, die wirklich einen ganz versöhnlichen Charakter zeitigten. «Schon damals hegten wir
im engeren Vorstand aber Bedenken wegen einer allfälligen
Erhöhung unserer Beitragspflicht, und dieses Votum wurde
dann auch der Fusion zum Verhängnis. Das Ergebnis der
Abstimmung ergab 3 Stimmen für einen Anschluss, 5 Stimmen gegen eine Fusion, 1 Stimme Enthaltung», wie dies aus
dem Protokoll über die Herbstversammlung des Klubs vom
25. September 1932 hervorging, was andererseits den im
Prolog erwähnten minimalen Mitgliederbestand bestätigte.
Die Sitzungen des Vorstandes wie auch die Frühjahrs- und
Herbstversammlungen fanden mehrheitlich in Zollbrück
statt, doch traf man sich zur Hauptversammlung ab und zu
D
Vater Johann Lehmann,
«Pintli-Wirt»
36
In den Anfängen
Vo dr Gründig im Joor 1919 ewägg bis 1931 liit
überhoupt nüt Schriftlichs vor, kes Protokoll, keine Korrespondänze, gar nüüt. Mi isch aagwise
uf die mündliche Überlieferige, wo säge, dass dr
Bärner Schäggeklub anno 1919 z’Zollbrügg im
Pintli vo dreine Züchter, de Brüeder Fritz u Hans
Hügli u em Pintliwirt, Vater Lehmann, g’gründet
worda sig. Die drei hei sech de i de nächschte Joore abwächsligswys i d‘Leitig vom Klub
teilt, u wes mitgliedermässig scho nid eso rächt
het wölle zuune, hei sie mit ihrne Beschträbige, dank ihrem grosse u uneigenützige Ysatz,
schliesslich doch rächt übercho. Sie sy lengschtens nümme unger üs; aber üse Dank söll ihne
gälte, wyt über ds Grab use. Sie heis verdienet!
Gruppe Bern
auch auswärts, wie z. B. am 5. März 1933 im Restaurant Beundenfeld in Bern. Über die Klubschau 1933, die einer Lokalausstellung in Burgdorf angegliedert war, hielt der Sekretär
Ernst Augsburger Folgendes fest:
«Es kann in dieser Beziehung wenig Rühmenswertes berichtet werden. Erstens wurden unsere Tiere ganz falsch bewertet, das ergab unser Vortrag im ‹Bären› unter Ernst Frei.
Ein berechtigter Protest ging an das Preisrichterkollegium,
wobei der Schweizer Hauptklub in dieser Sache vorbildlich
ebenfalls intervenierte. Ferner waren unsere Tiere ganz ungünstig parkiert, und das Fazit: vollständig unbefriedigt!»
Die Frühjahrsversammlung 1935 fand am 17. Februar im Restaurant Warteck in Burgdorf statt. Wie Sekretär Ernst Augsburger protokollarisch festhielt, «zeitigte der Appell nur einen schwachen Besuch, da sich nur 13 Züchter eingefunden
hatten, drei sich wenigstens entschuldigten und der Rest
durch Abwesenheit und Gleichgültigkeit glänzte.»
Durch Beschluss der Versammlung wurde als neuer Sekretär Werner Kiener, Köniz, gewählt, wobei dem abtretenden
bisherigen Sekretär, Ernst Augsburger, für die jahrelange
Mitarbeit im Vorstand der aufrichtige Dank bekundet wurde.
Anlässlich der Hauptversammlung vom 19. Januar 1936 wurde für den demissionierenden Präsidenten Alfred Hofer der
bisherige Vizepräsident Gottfried Beyeler gewählt, welcher
den Vorsitz bis zur Frühjahrsversammlung 1940 innehatte
und auf diesen Zeitpunkt durch Fritz Hügli, der
inzwischen in Münsingen domiziliert war, abgelöst wurde. Werner Kiener, als bisheriger Sekretär,
übernahm 1947 das Amt des Klubpräsidenten,
unterstützt durch A. Bernasconi als Sekretär, der
aber bereits 1949 von Gottlieb Hofer, Ostermundigen, abgelöst wurde. Mitgliedermässig hatte
der Klub in den letzten Jahren einen respektablen Zuwachs zu verzeichnen und zählte 1950 laut
Protokoll einen Bestand von 100 Scheckenzüchtern. Bravo! Die Frühjahrsversammlung vom 18.
Februar 1951 wählte einstimmig Gottlieb Hofer
zum Präsidenten, welches Amt er in überaus vorbildlicher Weise bis 1972 innehatte.
Das 40-Jahr-Jubiläum feierten die Klubmitglieder,
zusammen mit den Züchterfrauen, am Sonntag,
dem 25. Oktober 1959 im «Pintli» Zollbrück, wobei als Gastredner und Gratulanten die Herren
Ruf vom Kantonalverband, Blaser vom Emmentalischen Landesteilverband und Reber vom OV
Zollbrück in verdankenswerter Weise aufgetreten
sind. Es war ein denkwürdiger Anlass.
Gottlieb Hofer, Ehrenpräsident
37
Gruppe Bern
Ausschnitt aus dem
Protokoll der Hauptversammlung vom 6.
März 1960.
Die Kantonalberner
kannten das Amt
eines Fellsammlers,
das Otto Howald von
1949–1965 ausübte
und so mithalf, die
Klubkasse zu äufnen
und die Felle einer
vernünftigen Verwendung zuzuführen.
Wortlaut der Eingabe von
Urs Freiburghaus und Paul
Stucki vom 7. September 1973
«Im Bestreben, das Englische
Scheckenkaninchen in Bezug auf
die Kopf- und Rumpfzeichnung,
dann auch hinsichtlich Farbe zu
verbessern und damit unserem
Zuchtziel näherzubringen, würden wir es sehr begrüssen, wenn
den bezüglichen Bestimmungen
des Schweizerischen Standards
künftighin vermehrte Beachtung
geschenkt und in der Bewertung
dieser Position eine strengere
Abstufung vorgenommen würde.
Die Tatsache, dass bis dahin in
der Bewertung der Kopfzeichnung punktemässig zu wenig abgestuft wurde (weisse Schlarggen
bis weit in die Ohren hinein und
trotzdem vielfach mit ‹vorzüglich› oder mit ‹sehr gut› bewertet) haben uns unter anderem zu
dieser Eingabe veranlasst.»
38
Im Jubiläumsjahr wurde vom Klub auch die Kantonale
Stämmeschau in Wangen a. A. beschickt. Die durch den OV
Belp mustergültig organisierte IG Klubschau erbrachte das
schöne Meldeergebnis von 266 Schecken und als Kollektions-Sieger mit 95,5 Punkten Egon Hellbach, während bei
den Stämmen mit einem Durchschnitt von 94,33 Punkten
Kurt Wittwer den ersten Rang belegte.
1961–1969
Zur Frühjahrsversammlung vom 5. März 1961, welche im
Hotel Bären in Burgdorf stattfand, erschienen 38 Mitglieder
inkl. Vorstand. Präsident Gottlieb Hofer streifte in seinem
Jahresbericht speziell die vom OV Grosshöchstetten mustergültig organisierte Klubschau, wobei er den Verantwortlichen dieses rührigen Vereins im Nachhinein für den tätigen
Einsatz und die vorbildliche Organisation den besten Dank
bekundete. Den 1. Rang mit 95,10 Punkten belegte bei den
Kollektionen Karl Wittwer und bei den Stämmen mit 94,33
Punkten Otto Schneider. Rassensieger 1.0 und 0.1 mit je
96 Punkten wurde Ernst Ruf. Die nächste Klubschau organisierte der OV Pieterlen; sie fand am 16./17. Dezember 1962
statt, die nachfolgenden gastierten in Interlaken und Worb.
Über viele Jahre hinweg fungierte Willi Brenzikofer aus Biel
als rühriger Sekretär und Protokollführer. Er wurde 1970
durch Paul Stucki abgelöst, welcher dieses verantwortungsvolle Amt 20 Jahre lang nach bestem Wissen und Gewissen
versehen hat, die ersten 2 Jahre noch unter dem Präsidium
von Gottlieb Hofer, dann 10 Jahre mit Urs Freiburghaus und
schliesslich, bis zu seinem Ausscheiden aus dem Vorstand
1989, mit Kurt Wittwer. Ich darf in diesem Zusammenhang
doch erwähnen, dass unsere gemeinsame Vorstandstätigkeit stets getragen war durch gegenseitiges Vertrauen und
den festen Willen, innerhalb des Kantonalbernischen Eng-
Gruppe Bern
lischschecken-Klubs zielstrebig und aufbauend zu wirken.
Und diese Verpflichtung wurde auch vom neuen Sekretär
Theo Abrecht übernommen.
Die 50-Jahr-Feier 1969 fand in gediegenem Rahmen und
mit einem gemeinsamen Mittagessen im Hotel Emmental
in Langnau statt. Die bezüglichen finanziellen Aufwendungen inkl. die Kosten für die Keramikteller, welche für die Klubschau in Schlipfen abgegeben wurden, betrugen schliesslich rund CHF 1500.–, wodurch das Klubvermögen auf rund
CHF 1600.– zurückgegangen ist. Aber allein die Erinnerung
an die Jubiläumsfeier dürfte diese Mehrkosten aufwiegen.
Urs Freiburghaus, Präsident
Berner Ehrenrunde anlässlich der
75-Jahr-Feier: v. l. Ueli Reber, Sepp Widmer, Alfred Jau, Paul Luginbühl, Jakob
Kunz, Urs Freiburghaus, Josua Riesen,
Erich Stöckli
1970–1994
Der vorliegende Bericht wäre unvollständig, wenn nicht
auf die Eingabe an die Schweizerische Vereinigung der Kaninchen-Preisrichter vom 7. September 1973 hingewiesen
würde, für welche der damalige Präsident Urs Freiburghaus
und Paul Stucki verantwortlich zeichneten.
Mo-mou, das het grumoret!! Vorweg bei einigen Züchtern
und Klubmitgliedern, dann auch – wie mir Ernst Kern (damaliger Preisrichter-Präsident) kurz nach der Eingabe bestätigte
– auch innerhalb der Preisrichtervereinigung: «Da händ Sie
in es Wäschpinäscht g'reckt.» Urs und ich wurden bei jeder
passenden oder unpassenden Gelegenheit beschimpft, selten gelobt, was wir ja nicht suchten. Aber g'nützt het's; glaubet Dir nid o? Zyt isch verby. Die Wogen haben sich wieder
geglättet und z. B. die Kopfzeichnung unserer Schecken
wurde bis zum Ideal verbessert. Und auf diese Tatsache darf
der Kantonalbernische Englischschecken-Klub wahrlich
stolz sein.
Und mit dieser Feststellung komme ich zum Schluss meines
Berichtes. Ich danke dem Vorstand des Kantonalbernischen
Englischschecken­Züchterklubs für seinen steten Einsatz im
Dienste einer schönen Sache, wünsche jedem einzelnen
Züchter auch im laufenden Jahr einen guten Erfolg. Meine
besten Wünsche begleiten Euch und Eure Familien in der
Gegenwart und in die Zukunft.
Unten: v. l. SRKV-Präsident Richard Piccinin im Gespräch mit Urs Freiburghaus
und Josua Riesen
Paul Stucki, Verfasser dieses
Berichts und Sekretär
39
Gruppe Bern
Kurt Wittwer, Präsident
Ueli Reber, Ehrenpräsident
40
Nachtrag: 1994–2016
Nach 12-jährigem, verdienstvollem Wirken trat Kurt Wittwer auf die Frühjahrsversammlung 1994 von seinem Amt
als Präsident unseres Klubs zurück. An dieser Stelle sei ihm
für sein kameradschaftliches Wirken an der Spitze des Kantonalbernischen Englischschecken Züchterklubs herzlich
gedankt. Als neuer Präsident wurde einstimmig Ulrich Reber, Käsermeister, Gerzensee, gewählt, der als guter Züchter und Funktionär die nötigen Voraussetzungen für dieses
verantwortungsvolle Amt mitbrachte.
Der früher stets vehement bekämpfte Anschluss an den
Schweizerischen Englisch Schecken Züchterklub wurde
durch Beschluss der Hauptversammlung 1994 nun doch
vollzogen. Dies hatte zur Folge, dass wir im SRKV-Jahresbericht nicht mehr unter der Rubrik «Kantonale Klubs»
(S. 38), sondern als Untergruppe des Schweizerischen Englisch Schecken ­Züchterklubs aufgeführt sind. (S. 104).
Der Beitritt zum Hauptklub war, auch rückblickend betrachtet, die richtige Entscheidung.
Ueli Reber übergab sein Amt 2012 an Werner Corpataux
und wurde für seine Verdienste zum Ehrenpräsidenten gewählt.
Auszug aus einem Protokoll von 1957: Bei der Auswahl der Tiere für die Rammlerschau
herrschten strenge Sitten.
Gruppe Bern
Vorstandsmitglieder der Gruppe Bern
Die Gründer Fritz und Hans Hügli sowie «Pintli»-Wirt Vater Johann Lehmann bildeten von
1919 bis 1932 den Vorstand. Sie leiteten den Klub abwechslungsweise und ohne feste
Strukturen.
Ehrenpräsidenten
Fritz Hügli (1944)
Gottlieb Hofer (1972)
Ueli Reber (2012)
Präsidenten
1932–1936
1936–1940
1940–1943
1943–1947
1947–1951
1951–1972
1972–1982
1982–1994
1994–2012
Seit 2012
Alfred Hofer
Gottfried Beyeler
Fritz Hügli
Werner Brosi
Werner Kiener
Gottlieb Hofer
Urs Freiburghaus
Kurt Wittwer
Ueli Reber
Werner Corpataux
Vizepräsidenten
1934–1936 Gottfried Beyeler
1936–1939 H. Schneiter
1939–1940 Fritz Hügli
1940–1942 Herm. Sulzberger
1942–1943 Werner Brosi
1943–1947 Werner Kiener
1947–1950 Ernst Schmutz
1950–1951 Gottlieb Hofer
1951–1955 Werner Kiener
1955–1963 Rudolf Kläntschi
1963–1971 Paul Luginbühl
1971–1972 Urs Freiburghaus
1972–1977 Christian Kappeler
1977–1982 Paul Luginbühl
1982–1988 Bernhard Jegerlehner
1988–1994 Ueli Reber
1994–2005 Hans Wüthrich
2005–2012 Werner Corpataux
Seit 2012
Alfred Thomet
Sekretäre/Protokollführer
1932–1935 Ernst Augsburger
1935–1939 Werner Kiener
1939–1947 Ernst Wittwer
1947–1951 A. Bernasconi (Sekretär)
1949–1951 Gottlieb Hofer (Protokoll)
1951–1959 Otto Mathys (Protokoll)
1951–1956 Ernst Costaldi (Sekretär)
1956–1959 Hans Geiser (Sekretär)
1959–1969 Willi Brenzikofer
1969–1988 Paul Stucki
1988–1996 Theodor Abrecht
1996–2009 Andreas Rubin
Seit 2009
Oswald Egger
Kassiere
1932–1945
1945–1951
1951–1972
1972–1977
1977–1995
1995–2009
2009–2014
Seit 2014
Hans Hügli
Edwin Rentsch
Rudolf Aeberhardt
Josua Riesen
Hans Zimmermann
Alfred Jau
Andreas Rubin
Manuela Bapst
Obmänner
1979–1982 Kurt Wittwer
1982–1988 Manfred Wittwer
1988–1994Vakant
1994–2013 Peter Rösch
Seit 2013
Fredy Aebischer
41
Gruppe Bern
Werner Corpataux, Präsident
Alfred Thomet, Vizepräsident
Oswald Egger, Aktuar
Manuela Bapst, Kassierin
Fredy Aebischer, Obmann
Bendicht Wingeier, Beisitzer
Hugo Schürmann, Ehrenmitglied
Alfred Jau, Ehrenmitglied
Bruno Probst, Ehrenmitglied
Urs Lehmann, Ehrenmitglied
Erich Stöckli, Ehrenmitglied
Theodor Abrecht
Niklaus Blanchard
Fritz Fahrni
Willy Hinni
Rudolf Meier
42
“
Gruppe Bern
Robert Luginbühl
Rösly Luginbühl
Claude Pecaut
Hans Roth
Peter Stadelmann
Vreni von Allmen
Katharina Reber
43
Gruppe Innerschweiz
Anfänge
is in die 70er-Jahre hatte der Englischschecken Klub nur
wenige Mitglieder aus der Innerschweiz. Sepp Widmer,
Othmar Bütler und Fredy Kuster waren bei der Gruppe
Aargau und fuhren immer gemeinsam zu den Anlässen. Der
Wunsch nach mehr Identität und eigenen Aktivitäten, kürzeren Wegen und die Überlegung, die Innerschweizer Scheckenzüchter besser zu erreichen, führte im Verlaufe des Besuchs der
Herbstversammlung der Gruppe Aargau, 1979 in Schöftland,
bei diesen dreien zum spontanen Entschluss, eine neue Gruppe zu gründen. So wurden bald schon mit Mundpropaganda
und einem in der «Tierwelt» veröffentlichten Aufruf für eine erste Besprechung weiterer Interessierter ins Restaurant Bahnhof
in Wauwil geworben. Ergebnis dieser Aussprache war die Einladung für die Gründungsversammlung vom 19. Januar 1980
im Restaurant Kreuz, Hitzkirch, welche von Xaver Kaufmann als
Tagespräsident geleitet wurde. 22 Personen waren anwesend,
davon 16 interessierte Englischschecken-Züchter, vier Interessenten hatten sich entschuldigt. Als Gast war auch Ehrenpräsident Emil Birrer jun. vom Hauptklub dabei. Die Gruppe Zürich
wünschte den Gründern handschriftlich eine gute Zukunft.
Bereits an der Gründungsversammlung befasste man sich mit
der Anschaffung von Wanderpreisen, mit der Teilnahme an
der Schweizerischen Klubschau und wünschte, dass der neue
Obmann im Verlaufe des Jahres alle Klubmitglieder besuche.
B
Xaver Kaufmann,
Gründungspräsident
Fredy Kuster, Präsident
Rolf Bächler, Ehrenpräsident
Ruedi Helfenstein, Präsident
44
Es war immer etwas los
1980, an der Schweizerischen Klubschau in Hägendorf, konnten bereits vier neue Wanderpreise an die Mitglieder abgegeben werden, was natürlich gebührend gefeiert wurde. 1981
schon fand der erste Rassenlehrkurs mit Xaver Kaufmann statt,
und es folgte im gleichen Jahr die erste eigene und sehr erfolgreiche Klubschau in Gelfingen. Das Ausstellungswesen
erfreute sich von Anfang an eines hohen Stellenwerts, wobei
der faire Wettbewerb stets im Mittelpunkt stand. Der Klub
fand auch immer Mittel und Wege für schöne Auszeichnungen, wobei oftmals auch die Mitglieder selber die finanziellen
Lasten mitgetragen haben.
Seit den Anfangsjahren wurden rege Kontakte mit den Gruppen gepflegt; wir besuchten unsere Kollegen in anderen Landesteilen, und diese kamen gerne zu uns in die Urschweiz.
Aber auch klubintern pflegte man die Kameradschaft, auch in
Form von Familientreffen.
Engelberger Schäggelertreffen
Am 15. August 1980 versammelte sich der Vorstand unter dem
Präsidenten Fredy Kuster zu einer Sitzung bei Othmar Bütler in
Engelberg. Othmar, damals Obmann der Gruppe, überraschte
die Teilnehmer, inklusive Frauen, mit einer Einladung zu einem
Gruppe Innerschweiz
Apéro und urchiger Ländlermusik auf der
Gerschnialp. Dabei entstand die Idee, ein
«Häselertreffen» zu organisieren. Als fixes
Datum für die weiteren jährlichen Treffen
wurde der 15. August, Mariä Himmelfahrt,
festgelegt. Es meldeten sich bald noch
weitere Personen, sodass der Fünferklub
entstand, dem nebst Othmar Bütler auch
Edi Hurschler (Marder), Toni Odermatt,
Kaspar Gander (beide Silber) sowie Heinz
Grüther (Loh) angehörten. Sukzessive erhöhte sich die Zahl der besuchten Züchter und der zu bestaunenden Rassen, sodass dieses Treffen auf der Gerschnialp zu
einem Grossanlass mit über 100 interessierten Kaninchenzüchtern heranwuchs.
Ab 1999 gab es keine «Loh» und «Silber»
Der Engelberger Fünferklub, die ersten
mehr in Engelberg, dafür aber neu Englischschecken Ma­ Organisatoren des jährlichen Treffens:
dagaskar bei Edy Hurschler und Blau bei Toni Odermatt. oben, v.l. Othmar Bütler, Toni Odermatt
Der Besucherkreis reduzierte sich hauptsächlich noch auf unten v.l. Heinz Grütter, Kaspar Gander,
die Gruppe Innerschweiz. Ab 2004 versuchte der neue Prä- Edi Hurschler
sident der Gruppe Innerschweiz, Xaver Eigensatz, dieses
Treffen mit neuen Ideen (Selbstbewertung und Rassenlehrkurse) zu bereichern. 2008 besuchten uns acht Scheckenfreunde aus Deutschland. Etliche Experten wurden schon
als Gäste zu diesem Treffen eingeladen, was guten Anklang
fand. Wir wollten unsere Zuchtrichtung und Bewertungen
miteinander besprechen und im Gleichschritt gehen. Über
die Jahre entstand so eine wohltuende Kameradschaft mit Grossaufmarsch in Engelberg, August 2010
45
Gruppe Innerschweiz
Hochwasser trifft Reini Zurfluh
Ende August 2005 gingen im Kanton Uri
aussergewöhnlich heftige Regenfälle und
teils gewaltige Murgänge nieder. Als Folge
davon stiegen die Pegelstände der Gewässer sprunghaft an. Besonders dramatisch
entwickelte sich die Situation in Schattdorf,
wo das Wasser bei der Anlage unseres Klubkollegen Reini Zurfluh zwei Meter tief stand
und immensen Sachschaden anrichtete. Es
gab in der Eile der Rettung der Tiere leider
auch kleine Verluste, andererseits wussten
Zibben, die alleine aus der Behausung hoppeln durften, dies prompt und termingerecht mit neuem Nachwuchs zu verdanken.
Die Betroffenheit im ganzen Klub war
sehr gross und die Mitglieder zeigten sich
solidarisch.
gegenseitigen Einladungen und Tieraustausch. Es
war immer ein grosses Anliegen der Klubverantwortlichen, den Kontakt mit allen Englischschecken-Züchtern zu suchen. So sind wir allen Unkenrufen zum Trotz eine verschworene Züchterfamilie
geblieben, mit dem gemeinsamen Ziel, unsere
geliebte Rasse zu erhalten, zu verbessern, einander zu helfen und neue Mitglieder zu werben. Was
könnte diesem Zweck besser dienen, als ein regelmässig durchgeführtes Schäggelertreffen? Die Innerschweizer und speziell die Engelberger haben
es uns vorgemacht; Othmar und Toni sei herzlichst
gedankt!
1983, Besuch der Basler Züchterkollegen,
Aufnahme bei der inzwischen abgebrochenen Stallanlage von Josef Bättig in Willisau.
Ehrenpräsident
Rolf Bächler (1998)
Präsidenten
1980–1984
1984–1998
1998–2004
Seit 2004
Fredy Kuster
Rolf Bächler
Rudolf Helfenstein
Xaver Eigensatz
Vizepräsidenten
1980–1994 Josef Bättig
1994–1995 Hansruedi Bättig
1995–1998 Rudolf Helfenstein
1998–2004 Franz Willener
2004–2013 Roland Roth
Seit 2013
Reini Zurfluh
46
Aktuare
1980–1991
1991–1993
Seit 1993
Paul Dober
Reini Zurfluh
Christine Christen
Kassiere
1980–1995
Seit 1995
Josef Widmer
Hansruedi Bättig
Obmänner
1980–1995
1995–1997
1997–2009
2009–2013
Seit 2013
Othmar Bütler
Josef Widmer
Bruno Troxler
Roland Roth
Ramon Leupi
Gruppe Innerschweiz
47
Gruppe Innerschweiz
Xaver Eigensatz, Präsident
Reinhard Zurfluh, Vizepräsident
Christine Christen, Aktuarin
Hansruedi Bättig, Kassier
Ramon Leupi, Obmann
Michael Reusch, Mitgl. Verantw.
Othmar Bütler, Ehrenmitglied
Fredy Christen, Ehrenmitglied
Heini Kamber, Ehrenmitglied
Hans Müller, Ehrenmitglied
Maria Wangeler, Ehrenmitglied
Heiri Wangeler, Ehrenmitglied
Alfred Dahinden, Freimitglied
Paul Dober, Freimitglied
Xaver Blum
Richard Graber
48
Gruppe Innerschweiz
Anna Meier
Walter Meier
Renzo Valsangiacomo
Moritz Wangeler
Toni Odermatt
Rudolf Studer
Stolze Sieger mit ihren Preisen,
v. l.: Xaver Kaufmann,
Hans-Ruedi Bättig,
Othmar Bütler,
Sepp Widmer
49
Gruppe Ost
Die Gruppe Ost entstand 1922 als Gruppe Herisau.
Gründerzeit
chon bald nach der Gründung, 1916, des «Schweiz.
Clubs für Englische Scheckenzucht» regte sich auch in
der Ostschweiz Interesse für den neuen Klub und vor
allem für die Englischschecke. Die beiden Herisauer Hans
Naef und Konrad Fitzi, Letzterer übrigens auch ein Mann
der ersten Stunde des Hauptklubs, ergriffen die Inititative
zur Gründung einer Untergruppe und beriefen am 19. März
1922 eine Versammlung nach Herisau ein. Beim dritten Anlauf klappte es dann, sodass am 9. Juli 1922 die sieben Züchter Heinrich Graf, Hans Naef, Konrad Fitzi, Robert Kürsteiner,
Johann Trachsler, Vital Krieg und Ludwig Koller den Grundstock für die neue Gruppe Herisau legten. Heinrich Graf, der
Motor der Gruppe, war zu Beginn Präsident, Kassier und Aktuar in einer Person. Dieser Zustand wurde 1925 auf Antrag
von Preisrichter Isenring aufgehoben und diese drei Ämter
mit verschiedenen Personen besetzt.
1924 stellte die Gruppe drei Tiere an der Klubschau in Basel aus und erwarb in der Folge einen «Wanderbecher», um
mehr Anreiz für die Aussteller zu schaffen.
S
Hans Naef, Ehrenpräsident
Johann Scheuss, Präsident
Karl Truniger, Ehrenpräsident
50
Bewährungsprobe
Nach der ersten Euphorie ebbte das Interesse am Klub
merklich ab; 1928 zählte man nur noch fünf Mitglieder. Hans
Naef hatte die zündende Idee, die Versammlungen vorübergehend einzustellen und stattdessen eine Werbeaktion zu
starten. Er wurde dann 1930 Präsident. Bei seinem Rücktritt
1945 zählte der Klub 33 Mitglieder. Die Mitgliederzunahme
hatte sicher auch mit den Kriegswirren zu tun, wo ein Sonntagsbraten ohne eigene Tiere sehr rar war. Für seine grossen Verdienste wurde Hans Naef zum Ehrenpräsidenten der
Gruppe Ost, wie sie inzwischen hiess, ernannt.
Stabilität durch Kameradschaft
Von 1959 bis 1987 war Karl Truniger ein sehr umsichtiger
und pflichtbewusster Präsident. Ihm und seinem Nachfolger Heinz Rohr, der dieses Amt immer noch innehat, war die
Pflege einer aufbauenden Kameradschaft sehr wichtig. Dies
wurde von den Mitgliedern immer geschätzt, und so wurden diese beiden Persönlichkeiten auch zu Ehrenpräsidenten der Gruppe ernannt. Nebst der Hauptversammlung im
Frühjahr und der Herbstversammlung stärken regelmässige
Ausstellungen, der Sommerhock, alternierend bei verschiedenen Mitgliedern, sowie Züchterbesuche bei und von anderen Gruppen den für alle wichtigen Zusammenhalt.
Die Gruppe Ost ist die älteste noch unveränderte Gruppe
des Schweizer Englischschecken Klubs; ihr gehörten anfangs 2016 28 Mitglieder an.
Gruppe Ost
Ehrenpräsidenten der Gruppe
Hans Naef, Herisau (1945)
Karl Truniger, Bütschwil (1987)
Heinz Rohr, Hauptwil (2012)
Präsidenten
1922–1930
1930–1945
1945–1953
1953–1959
1959–1987
Seit 1987
Heinrich Graf
Hans Naef
Johann Scheuss
Heinrich Keller
Karl Truniger
Heinz Rohr
Vizepräsidenten
1987–2005 Werner Mischler
2005–2015 Hansjörg Küng
Seit 2015
Peter Wittenwiler
Aktuare
1922–1925
1925–1926
1926–1942
1942–1952
1952–1959
1959–1963
1963–1965
1965–1975
1975–1987
1987–2015
Seit 2015
Heinrich Graf
Vital Krieg
Emil Ruppeiner
Emil Bösch
Karl Truniger
Alfred Steudler
Hansruedi Roth
Theo Metzger
Konrad Zellweger
Karl Ruckli
Lotti Rohr
Kassiere
1922–1925
1925–1930
1930–1938
1938–1943
1943–1948
1948–1954
1954–1959
1959–1960
1960–1963
1963–1967
1967–1972
1972–1981
1981–1987
1987–1992
1992–2008
Seit 2008
Heinrich Graf
Hans Naef
Ernst Engeli
Heinrich Graf
Otto Nyffeler
Niklaus Ruosch
Alfred Steudler
Paul Eisenring
Peter Pfister
Alfred Steudler
André Grether
Paul Zingg
Heinz Rohr
Adolf Fehlmann
Hans Indermaur
Benno Büchel
Obmann
Seit 1987
Konrad Zellweger
Die drei Säulen
der letzten 30 Jahre,
von links:
Konrad Zellweger, Obmann;
Heinz Rohr, Ehrenpräsident;
Karl Ruckli, Aktuar bis 2015
51
Gruppe Ost
Heinz Rohr, Ehrenpräsident
Peter Wittenwiler,Vizepräsident
Konrad Zellweger, Obmann
Lotti Rohr, Aktuarin
Benno Büchel, Kassier
Paul Hofstetter, Ehrenmitglied
Andreas Härz, Ehrenmitglied
Karl Ruckli, Ehrenmitglied
Werner Mischler, Ehrenmitglied
Hansjörg Küng, Ehrenmitglied
Ruedi Engeler, Freimitglied
Isidor Inauen, Freimitglied
Hansueli Graf, Freimitglied
Margrith Ruckli, Freimitglied
Peter Tobler, Freimitglied
Marcel Varga, Freimitglied
52
Gruppe Ost
Rita Küng
Resi Dürst
Peter Dürst
Marcel Rohr
Willi Altherr
Rosmarie Strassmann
Marion Vogt-Wolfinger
Denise Dürst
Walter Heiniger
Christian Koch
Heinz Dietrich
Jakob Keller
53
Gruppe Ost
54
Gruppe Ost
55
Groupe Romand
Victor Belaz,
président, fondateur
du groupe romand
Frédéric Mathez,
traducteur de ce résumé de
Benno Büchel et lui-même
membre du groupe romand du
tacheté anglais durant quelques
années
C’est en date du 27 mars 1966 à Yverdon que le groupe romand du lapin tacheté anglais a été fondé. Lors de cette assemblée, six personnes étaient présentes. Jusqu’à la fin de
l’année, plusieurs autres personnes se sont jointes au groupe.
Dès sa fondation, trois membres composaient le comité, en
l’occurrence, un président, un vice-président et un secrétaire/caissier qui cumulait les deux fonctions.
Au cours de l’année 1967, le président estima que la cotisation de CHF 3.50 versée au club central était trop élevée. Il
proposa la somme de CHF 2.50 par membre. Cependant, le
club central n’entra pas en matière et refusa la demande.
Durant cette année, le premier cours de race fut organisé
sous la direction de l’expert Jean Blanc.
En 1968, le club comptait déjà 13 membres. Ceux-ci participèrent à l’exposition du club suisse à Pratteln.
Le club romand du tacheté anglais s’est régulièrement agrandi. Lors d’expositions se déroulant en Suisse alémanique, les
membres y participèrent moyennement vu les grandes distances et le problème linguistique.
Lors de l’assemblée de 1980, un changement important a
eu lieu au comité par le fait que le nouveau président était
bilingue, ce qui facilitait énormément les contacts. En 1982,
le club comptait 19 membres; un joli niveau.
En 1992, le club principal fit un appel à l’aide au président de
lapins de race suisse, Mr. Richard Piccinin.
En effet, ces derniers temps le groupe romand ne se faisait
plus du tout entendre et les cotisations n’étaient pas payées.
En date du 21 octobre 1995, lors d’une assemblée extraordinaire, la dissolution du club romand du tacheté anglais fut
prononcée. A cette époque, il y avait très peu de membres
et parmi ceux-ci le 80 % ne montrait plus aucun intérêt.
Présidents
1966–1980 Victor Belaz
1980–1984 Jean-Claude Schwery
1984–1987 Pierre Robert
1987–1992 Cécile Colomb
1992–1995 Jean Sottas
Vice-Présidents
1966–1980 Georges Weber
1980–1987 Cécile Colomb
1987–1992 Gilbert Voutat
1992–1995 Rachel Waelty
56
Secrétaires
1966–1972 Georges Weber
1972–1982 Frédéric Mathez
1982–1992 Cécile Colomb
1992–1995 Rachel Waelty
Caissiers
1966–1967
1967–1980
1980–1983
1983–1992
1992–1995
Armand Bapst
Robert Schwaar
Serge Nussbaumer
Georges Pauli
Rachel Waelty
Gruppe Romand
Die Gruppe Romand wurde am 27. März
1966 in Yverdon gegründet; anwesend
waren bei der ersten Versammlung
sechs Interessierte, bis Ende Jahr kamen
noch vier weitere Mitglieder dazu.
Der Vorstand umfasste von Anfang an
drei Personen, Präsident, Vizepräsident,
Sekretär und Kassier, wobei jeweils eine
Person zwei Ämter innehatte.
Bereits im Jahr 1967 reklamierte man
die Höhe des Jahresbeitrages. Der Präsident schlug CHF 2.50 pro Mitglied vor,
statt CHF 3.50, was aber der Hauptklub
nicht akzeptieren konnte. In diesem
Jahr fand auch der erste Rassenlehrkurs
mit Jean Blanc statt.
1968 zählte die Gruppe bereits 13 Mitglieder und nahm an der Klubausstellung in Pratteln teil.
Die Romands wuchsen mitgliedermässig stetig; mit der Beschickung von Ausstellungen klappte es aber nie so richtig.
Der Weg in die Deutschschweiz war beschwerlich und zudem gab es Sprachschwierigkeiten.
1980 kam es zum ersten grossen Vorstandswechsel, wobei die Zweisprachigkeit des neuen Präsidenten ein
grosser Vorteil war. Der Mitgliederbestand erreichte 1982 mit 19 Personen
einen Höchststand.
1992 bat der Hauptklub den Präsidenten von Rassekaninchen Schweiz, Herrn
Richard Piccinin, um Hilfe, denn die
Gruppe Romand habe in letzter Zeit
nichts mehr von sich hören lassen und
habe auch die Beiträge nicht mehr bezahlt.
An der a. o. Versammlung vom 21. Oktober 1995 beschloss die Gruppe Romand ihre Auflösung auf Ende 1995. Als
Begründung wurde angegeben, dass
80 % der Mitglieder kaum mehr Begeisterung zeigten, am Klubleben teilzunehmen.
Brief des Initiators der Groupe Romand, Victor Bélaz, an den damaligen Präsidenten, Emil Birrer jun., mit Informationen und Beweggründen für eine neue, französischsprachige Gruppe.
Mitgliederliste vom 1.4.1968
57
Gruppe West
Bericht zum 50-Jahr-Jubiläum
von Hermann Schärer 1983 erstellt,
überarbeitet und ergänzt von Hans-Peter Zysset
Hermann Schärer,
Ehrenpräsident,
Verfasser dieses Berichts
Ernst Kaiser, erster Präsident
Ernst Frei, Ehrenpräsident
Namens-Entwicklung
1933
Gründung als Gruppe Jura
1943
Verband Westschweizerischer
Englisch-Schecken-Züchter
1994
Gruppe West des Schweizer
Englischschecken Klubs
58
Im Januar 1933 fanden sich im Restaurant Storchen in Solothurn vier verdiente Männer zusammen und gründeten
die damalige Gruppe Jura, eine Untergruppe des Schweizerischen Clubs für Englische Scheckenzucht. Es waren
die Pioniere Ernst Frei, Ernst Augsburger, Ernst Kaiser und
Hans Scheidegger. Einige Zeit später bekam dieses Grüppchen Zuwachs durch die beiden nachmaligen Ehrenmitglieder Werner Gribi und Werner Hochuli. Nun konnte der
Start dieser kleinen Gruppe beginnen. Vorerst lief alles gut,
doch bald darauf verliessen die beiden Züchter Kaiser und
Scheid­egger das Schiff, sodass die Gruppe Jura fast am Untergehen war. Wieder waren es die alten Kämpfer Ernst Frei,
Werner Gribi und Ernst Augsburger, welche die Gruppe Jura
aus dem Wasser zogen. Eine Mitgliederversammlung wurde
einberufen, ein neuer Vorstand bestellt und dank guter Kameradschaft und zähem Zusammenhalten konnte die Fahrt
mit der Gruppe weitergehen.
Abspaltung
Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges erlebte der Schweizerische Englisch-Schecken-Klub eine Krisenzeit, welche zu
Differenzen führte, auch mit den anderen Untergruppen Birsigtal und Aargau. An einer Versammlung in Olten versuchte
man, diese Unstimmigkeiten zu beseitigen, dies missglückte und die Vertreter gingen unversöhnt wieder auseinander. Nach dieser erfolglosen Oltener Versammlung wurde
beschlossen, dass die Gruppe Jura aus dem Hauptklub austreten solle, um sich selbstständig zu machen. An der Generalversammlung vom 28. März 1943 in der «Sonne», Solothurn, wurde die Gruppe Jura nach einigen Diskussionen
in Verband Westschweizerischer Englisch-Schecken-Züchter
umgetauft.
Traktandum 6 (Original-Protokollauszug vom 28.3.1943)
«Vom Vorstand wurde die Umtaufung unserer Gruppe Jura auf
Westschweizerischer Englischschecken Verband vorgeschlagen. Werner Hochuli ist der Meinung, dass für unsere Lage
Schweizerischer Verband besser passe. Lehmann teilte hierzu
mit, dass dies nicht in Frage komme, da schon ein Schweizerischer Klub bestehe. Hierauf wäre Hochuli für einen Centralschweizerischen Klub. Nach einigen Diskussionen wurde
nun über die zwei Anträge Verband Westschweizerischer und
Centralschweizerischer abgestimmt. Die Abstimmung ergab
für ‹Westschweizerischer› 7 Stimmen und für ‹Centralschweizerischer› 5 Stimmen. Somit wird unsere Gruppe auf Verband
Westschweizerischer Englisch–Schecken-Züchter umgetauft.»
Gruppe West
Ende gut, alles gut. Der Verband war nun selbstständig und
dem Bernischen Kantonal-Verband und dem Unterverband
Landesteil Emmental angeschlossen. Der Verband entwickelte sich sehr gut und ist zu einer stattlichen Grösse angewachsen. In den nächsten Jahren gab es aber auch viele
Tiefschläge und Unannehmlichkeiten, welche aber meisterhaft überwunden werden konnten. Im Jahre 1983 zählte unser Verband einen Ehrenpräsidenten, 20 Ehren-, 8 Frei-, 7 Vorstands-, und 50 zahlende Aktivmitglieder, total 86 Mitglieder.
In der Zeit von 1958 bis 1977 wurde der Verband durch den
Präsidenten Hermann Schärer und den Aktuar Rudolf Weber ruhig und nachhaltig geführt. Wenige Wechsel im Vorstand zeugten von einer grossen Kontinuität. Erst im Jahr
1981 kam unser Verband kurz in eine Krise, indem wegen
internen Anwürfen gleichzeitig vier Vorstandsmitglieder aus
dem Vorstand zurücktraten. Die Präsidenten Ferdinand Herzog, Egon Zysset und Hans Flückiger konnten aber den Klub
in die gewohnte, zielorientierte und kameradschaftliche
Bahn wenden.
Entstehung Gruppe West
Erste Anzeichen für eine Annäherung an den Schweizerischen Englisch-Schecken Klub gab es bereits im Jahr 1965,
als eine gemeinsame Klubausstellung des Kantonal Bernischen Englisch-Schecken Klubs und unseres Verbandes
Westschweizerischer Englisch-Schecken Züchter geplant
war. Leider konnte diese infolge Ausbruchs der Maul- und
Klauenseuche nicht durchgeführt werden. 1967 und 1968
wurde diese aber Tatsache, und die beiden Klubs beteiligten sich an einer gemeinsamen Ausstellung. Der Mitgliederbestand betrug im Jahr 1968 insgesamt 93 Personen. 1980
wurde unser Verband an die Schweizerische Klubschau eingeladen. Unter dem Namen Freundschaftsausstellung fand
diese vom 29. Dezember 1980 bis 1. Januar 1981 in Hägendorf statt. 1991 wurden erstmals konkrete Gedanken in den
Protokollen für den Beitritt zum Schweizerischen Klub gefunden. Nach den neuen Statuten des SRKV müsste man innerhalb von fünf Jahren dem Hauptklub beitreten. Hermann
Schärer, ein vehementer Gegner eines Beitritts zum Hauptklub, zeigte sich skeptisch und sprach von einer Diktatur. Am
7. März 1993 wurde der Vorstand mit 11 Ja-Stimmen zu 7 Enthaltungen mit dem Auftrag zur Kontaktaufnahme mit dem
Schweizerischen Klub beauftragt, die nötigen Voraussetzungen zu einem allfälligen Beitritt abzuklären. Dieses Vorhaben
wurde an den Vizepräsidenten, Erwin Schmutz, delegiert. An
der Hauptversammlung vom 6. März 1994 wurde über den
Beitritt zum Schweizerischen Englisch Schecken Züchterklub abgestimmt.
Werner Hochuli,
Gründungsmitglied
Ferdinand Herzog, Präsident
Egon Zysset, Ehrenpräsident
Hans Flückiger, Ehrenpräsident
59
Gruppe West
Auszug aus dem Traktandum 6, vom 6.3.1994
«Vizepräsident Erwin Schmutz orientiert ausführlich über
den Werdegang der Beitrittsverhandlungen und die
gegebenen Bedingungen. Hauptpunkte: Unser Name
bleibt gleich. Wir sind frei in der Meldung der Mitglieder,
d. h. Mitglieder, die nicht beitreten wollen, müssen nicht.
Ausnahmen für den Übertritt werden gestattet, d. h. nicht
mehr züchtende Mitglieder werden nicht gemeldet, sodass etwa 25 der gegenwärtig 50 Mitglieder als aktive
Mitglieder gemeldet werden. Neueintretende Mitglieder werden automatisch Mitglied des Schweizerischen
Klubs. Der Jahresbeitrag des Schweizerischen Klubs beträgt aktuell CHF 8.00 pro Jahr, sodass ab Beitritt rund
CHF 10.00 mehr Mitgliederbeitrag erhoben werden
müssen. Eine Statutenanpassung wird notwendig sein,
in Form einer Beilage. Jedes gerade Jahr findet eine
schweizerische Ausstellung statt. In den ungeraden Jahren werden wir die bisherige Klubausstellung durchführen. Somit kann in diesem Jahr, da wir die Ausstellung
schon vergeben haben, fakultativ an der schweizerischen Ausstellung teilgenommen werden. Jede Gruppe
stellt einen Delegierten im schweizerischen Vorstand.
Zukünftig ist nur noch alle zwei Jahre im Anschluss an
die Ausstellung eine schweizerische Hauptversammlung vorgesehen. Nach diesen klaren Erläuterungen
wird die Diskussion eröffnet. Alle Votanten äussern sich
positiv zum Vorhaben. Erwin Schmutz fügt ergänzend
bei, dass bereits ein Aufnahmegesuch unter Vorbehalt
der Zustimmung der heutigen Hauptversammlung deponiert wurde. Auf Anfrage des Präsidenten wünscht die
Versammlung offene Abstimmung. Das Resultat ist 18 Ja
gegen 0 Nein und 0 Enthaltungen. Nach der Aufnahme
durch den schweizerischen Klub sind wir somit Mitglied.»
Heute
Seit 2002 führt Präsident Ernst Stucki unsere Gruppe West in harmonischer, kompetenter und engagierter Form. Wir fühlen uns im Hauptklub wohl und schätzen
auch den kameradschaftlichen Wettbewerb auf fairem und hohem Niveau.
Hans Bruni darf von Präsident Ernst Stucki verdiente
Auszeichnungen entgegennehmen.
60
Gruppe West
Ehrenpräsidenten
Ernst Frei
Hermann Schärer
Egon Zysset
Hans Flückiger
Präsidenten
1933–1937 Ernst Kaiser
1937–1941 Ernst Augsburger
1941–1945 Hugo Schwaller
1945–1949 Oskar Schär
1949–1951 Walter Liechti
1951–1958 Walter Lehmann
1958–1977 Hermann Schärer
1977–1981 Franz Märki
1981–1984 Ferdinand Herzog
1984–1989 Egon Zysset
1989–2002 Hans Flückiger
Seit 2002
Ernst Stucki
Vizepräsidenten
1940–1941
1943–1945
1945–1964
1964–1974
1974–1976
1976–1978
1978–1981
1981–1989
1989–1999
1999–2007
Seit 2007
Hugo Schwaller
Walter Maurer
Fritz Schmutz
Franz Märki
Werner Gygax
Franz Märki
Egon Zysset
Hans Bruni
Erwin Schmutz
Peter Fankhauser
Christian Braun
Aktuare
1933–1942 Werner Gribi
1942–1944 Walter Sutter
1944–1945 Fritz Weber
1945–1946 Ernst Schenkel
1946–1948 Ernst Augsburger
1948–1949 Walter Liechti
1949–1955 Walter Sutter
1955–1976 Rudolf Weber
1976–1981Hans-Peter Zysset
1981–1985 Markus Henzmann
1985–2001 Christian Siegenthaler
Seit 2001
Hans-Peter Zysset
Kassiere
1933–1937 Ernst Augsburger
1937–1940 Otto Ris
1940–1945 Walter Lehmann
1945–1951 Fritz Jutzeler
1951–1955 Fritz Dubach
1955–1964 Franz Märki
1964–1977 Egon Zysset
1977–1981 Ferdinand Herzog
1981–1985 Ursula Gerber
1985–1987Hans-Rudolf Gerber
1987–1989 Hans Flückiger
1989–1999 Kurt Müller
1999–2009 Christian Friedli
Seit 2009
Reto Flückiger
Ein einmaliger Erfolg:
drei Champions
hintereinander
aus dem Hause Rubin
61
Gruppe West
Ernst Stucki, Präsident
Christian Braun, Vizepräsident
Daniel Rubin, Beisitzer
Roland Christen, Beisitzer
Rudolf Neuhaus, Ehrenmitglied
Kurt Müller, Ehrenmitglied
Christian Siegenthaler,
Ehrenmitglied
Peter Straub, Freimitglied
Reto Aeberhard
Hans Baumberger
Werner Baumgartner
Emil Buser
62
Hans-Peter Zysset, Aktuar
Reto Flückiger, Kassier
Peter Fankhauser, Ehrenmitglied Christian Friedli, Ehrenmitglied
Gruppe West
Alice Fankhauser
Hans Frey
Severin Imboden
Martin Jost
Kristine Laduzane
Sandra Lanz
Jörg Mathys
Yves Rubin
Erwin Schmidiger
Marianne Stucki-Friedli
Christoph Zysset
63
Gruppe West
64
Gruppe Zürich
Gründung
Nach einigem Vorgeplänkel mit dem Hauptklub wurde die
Gründung der Gruppe Zürich am 9. Mai 1920 durch Kommissions-Mitglied Heinrich Sallenbach initiiert. Er beantragte der Versammlung, ein Tagesbüro zu wählen, bestehend
aus Präsident und Aktuar.
Unter Punkt I., Eintritte, gaben 15 Mitglieder den Eintritt in
die neue Gruppe des Schweiz. Klubs für Englische Scheckenzucht.
Nach der Wahl des Vorstands und der Revisoren wurden die
Statuten verlesen und genehmigt.
Die ersten
Statuten der
Gruppe Zürich,
genehmigt an
der Gründungsversammlung
vom 9. Mai 1920
Über 100 Mitglieder
Die Gruppe Zürich erfreute sich eines regen Zulaufs,
zählte teilweise über 100 Mitglieder und war sehr aktiv.
Die Kameradschaftspflege war wichtig, auch über die
eigene Gruppe hinaus. Ein Höhepunkt war sicher die Europaschau 1973 in Zürich, die von der Stadtvereinigung
Zürich, zusammen mit der Gruppe Zürich des Schweiz.
Englisch Schecken Züchterklubs, durchgeführt wurde.
OK-Präsident war Emil Birrer jun., Hallenchef Hans Roth.
Werner Huber, Ehrenpräsident
Otto Wagner, Präsident
Alfred Nobs, Ehrenpräsident
Züri hät befolä ...
Die zweifelsohne gesamtschweizerischen Verdienste
der Gruppe Zürich lagen darin, dass sie über Jahrzehnte
die organisatorische Verantwortung für den Hauptklub
trug. Mit Persönlichkeiten, die untereinander sehr gut
harmonierten, bildete sie das Rückgrad des Klubs. «Züri
hät befolä», meinte dazu 2015 der 92–jährige Max Egger († 15.8.2016) kurz und bündig. Mit dem legendären
Alfred Nobs, dem «ewigen Vizepräsidenten» Hans Stoll,
Otto Wagner, Louis Lurati und Werner Huber verband
Hans Lüscher, Präsident
65
Gruppe Zürich
Hans Stoll, Ehrenpräsident
Max Egger, Präsident
Emil Birrer jun.,Ehrenpräsident
Hochkarätige
Scheckenzüch­terrunde:
v.l. Otto Wagner,
Max Boos,
Alfred Gutzwiller,
Otto Wüst,
Alfred Nobs,
Hans Stoll,
Hermann Binggeli
Max Egger war kein Freund langatmiger Einleitungen zu den Jahresberichten.
Hans Roth, Präsident
66
ihn eine tiefe Kameradschaft, die sie alle Höhen und Tiefen gemeinsam meistern liess. Ein Teil von ihnen war bei
den Zürcher Verkehrsbetrieben tätig (VBZ), wo Alfred
Nobs hauptverantwortlich für die Personaleinteilung war.
Er sorgte immer dafür, dass seine Leute bei Versammlungen und Anlässen des Klubs frei hatten. Über Alfred Nobs
fand Max Egger nur lobende Worte: «Er blieb immer gefasst und sorgte für Ruhe. Was er sagte, hatte Hand und
Fuss. Er hatte nie Feinde und hat nie ein ungrades Wort
über andere gesagt.»
Veränderte Voraussetzungen
Mit dem Anwachsen der Agglomeration, dem Wegfall
von Möglichkeiten, Kaninchen zu halten, der wachsenden Mobilität und der damit veränderten Freizeitgestaltung schrumpfte das Interesse am Klub, neue Züchter waren nicht mehr zu gewinnen. So musste sich die
Gruppe Zürich leider 1999 formell auflösen. Die noch
verbliebenen aktiven Züchter sind umliegenden Gruppen beigetreten oder haben ganz mit der Kaninchenzucht aufgehört.
Gruppe Zürich
Ehrenpräsidenten der Gruppe
Werner Huber
Alfred Nobs
Emil Birrer jun.
Hans Stoll
Präsidenten
1920–1922
1922–1925
1925–1929
1929–1931
1931–1932
1932–1934
1934–1945
1945–1946
1946–1948
1948–1956
1956–1958
1958–1960
1960–1969
1969–1982
1982–1999
Hans Demuth
Gottfried Wenger
Werner Huber
Fr. Huber
Otto Wagner
Anton Utz
Alfred Nobs
Alfred Knüsli
Werner Huber
Hans Lüscher
Hans Stoll
Max Egger
Emil Birrer jun.
Max Egger
Hans Roth
Vizepräsidenten
1920–1922 Heinrich Hess
1922–1925 Gustav Wehrli
1925–1929 A. Honegger
1929–1931 Otto Wagner
1931–1934 Alfred Nobs
1934–1945Vakant
1945–1956 Hans Stoll
1956–1958 Max Egger
1958–1987 Hans Stoll
1987–1999 Sepp Hasler
Aktuare
1920–1922
1922–1924
1924–1927
1927–1932
1932–1934
Heinrich Sallenbach
Heinrich Hess
Otto Wagner
Xaver Lehner
Albert Huber
1934–1945
1945–1948
1948–1955
1955–1960
1960–1962
1962–1964
1964–1973
1973–1982
1982–1999
Bernhard Gloglio
Hans Lüscher
Maurus Niederöst
Emil Birrer jun.
Walter Egger
Max Egger
Willi Fruttiger
Hans Roth
Peter Frei
Quästoren/Kassiere
1920–1922 Gottfried Wenger
1922–1925 Werner Huber
1925–1931 Alfred Nobs
1931–1932 Werner Huber
1932–1942 Ernst Jaberg
1942–1964 Louis Lurati
1964–1967 Emil Meier
1967–1969 Alfred Nobs
1969–1979 Gottlieb Ruppert jun.
1979–1999 Erwin Müller
Beisitzer
1920–1922
1922–1925
1925–1929
1929–1932
1932–1945
1934–1945
1945–1948
1948–1956
1956–1960
1960–1962
1962–1964
1973–1979
1979–1982
1982–1985
1985–1987
1987–1999
Ernst Hermann
Gottlieb Ruppert
August Werfeli
Heinrich Erzinger
Werner Huber
Heinrich Erzinger
Emil Meier
Hermann Dürsteler
Gottlieb Ruppert jun.
Max Egger
Emil Krebser
Josef Zanoni
Peter Frei
Max Egger
Georg Ambühl
Sepp Mächler
67
Gruppe Zürich
68
Ausstellungen: Schweizerische Klubschauen
Wettbewerbe fördern und motivieren
A
usstellungen sind, zusammen mit der Freude an den
Tieren und an der Kameradschaft, der wichtigste Pfeiler unseres Klubs. Wettbewerbe fördern und stärken
die Motivation der Züchter und sind Garant für die Weiterentwicklung der Rasse. Der aktuelle, hohe Zuchtstand ist ein
Resultat jahrzehntelanger motivierter Zuchtarbeit und der
Bereitschaft, das Zuchtziel gemeinsam anzustreben.
Ziel: Eigene Klubschau
Als Vorläuferin für eine eigene Klubschau kann sicher die
Ausstellung vom 26. Oktober
1919 in Regensdorf betrachtet
werden, wo fünf ausgewählte
Einzelkollektionen des Klubs
mit 16 anderen Sektionen
Schon früh erkannte man diese Zusammenhänge, und konkurrierten und den «3ten
so liefen schon bald Bestrebungen, eigene Klubschauen Rang mit einem Durchschnitt
durchzuführen.
von 89,8 Punkten erhielten.»
1922 Langendorf
«Die erste Klubschau zeitigte einen schönen Erfolg, jedoch Begriffe
Rammler: männlich (1.0)
keinen klingenden.»
Zibbe: weiblich (0.1)
Kollektionen (aus Sicht der Gruppe Basel)
Stämme (1.2)
drei Tiere, ein Ramm1. Emil Thommen-Wanner, 92,3 Punkte
ler, zwei Zibben
3. Jakob Kaufmann, 91,6 Punkte
Kollektionen (2.4; 3.3; 4.2)
Höchstprämiertes Einzeltier
Sechs Tiere, davon mindestens
zwei von jedem GeJakob Kaufmann, 94 Punkte
schlecht, die besten fünf
kommen in die Bewertung
1924 Basel
Rassensieger (RS-Er)
«Präsident Ernst Frei spricht den Kollegen Emil Thommen
Der schönste Rammler
und Jakob Kaufmann den besten Dank aus für die DurchRassensiegerin (RS-Sie)
führung der zweiten Klubschau in Basel.»
Die schönste Zibbe
Farbenschlagsieger (FS-Er)
Kollektionen
Der schönste Rammler ei1. Emil Thommen-Wanner, zwei Kollektionen: 92,5; 91,8 Punkte nes Farbenschlags
2. Jakob Kaufmann, zwei Kollektionen: 92,2; 90,7 Punkte Farbenschlagsiegerin (FS-Sie)
3. Emil Howald, vier Kollektionen: 92,0; 91,3; 91,0; 90,1 Punkte Die schönste Zibbe eines Farbenschlags
1927 Zürich
Gruppenwertung
Bis 1958 brauchte es 20 bewerEinzeltiere
Kollektionen
tete Tiere mit mindestens drei
1. J. Aberer
1. Otto Wagner
Züchtern für eine Gruppen2. Emil Howald
2. Alfred Nobs
kollektion. Z. B. die Gruppe
3. Alfred Gutzwiller
3. A. Lehner
Aargau stellte daher mehrere
Gruppenkollektionen. Seit 1960
konkurrierten alle Tiere einer
1929 Birsfelden
Gruppe, wobei es einer Min«37 Einzelkollektionen, nebst ein paar Einzeltieren.»
destanzahl an Tieren bedarf; die
«Für das Kegelschieben sowie fürs Schiessen sollen als Garestlichen kommen prozentual
ben je 3 Hasen verabfolgt werden.»
in die Wertung. (1960: 50 %, nun
Keine weiteren Angaben
70 % und mindestens 12 Tiere)
69
Ausstellungen: Schweizerische Klubschauen
1931 Birsfelden
Aargau gewann die Gruppenwertung.
Keine weiteren Angaben, ausser dass die Ausstellung mit einem Defizit von CHF 139.10 abschloss. Dies führte zu kontroversen Diskussionen über den Durchführungsort.
1932 Aarau
Kollektionen
Es wurden Kollektionen ausgestellt, die Resultate sind unbekannt.
Gruppenwertung Aargau, 92,87 Punkte
Weitere Angaben fehlen.
1935 Birsfelden
Sieger Einzeltiere
1 Esslöffel
Jakob Kaufmann
94,5
Ernst Frei
93,1
Jakob Kaufmann
92,5
H. Fricker (Einzeltier)
1937 Burgdorf
Farbenschlag
Alle Farben
Gruppenwertung
Kollektionen
Ernst Frei
Aargau
Punkte
94,5
94,72
Stämme
Walter Nachbur
Punkte
93,33
Kollektionen
Ernst Frei
Jura
Punkte
94,5
94,22
Stämme
Fritz Schmutz
Punkte
94,6
Kollektionen
Hans Biedermann
Birsigtal
Punkte
94,7
94,15
Stämme
W. Weber
Punkte
95,0
Kollektionen
Hans Langenegger
Aargau I
11. Rang: Aargau V
Punkte
94,5
94,3
89,62
Stämme
Constant Rossier
Punkte
94,16
Kollektionen
Ernst Woodtli
Aargau
Punkte
94,8
94,90
Stämme
Otto Erismann
Punkte
94,16
1941 Binningen
Farbenschlag
Alle Farben
Gruppenwertung
1944 Zürich
Farbenschlag
Alle Farben
Gruppenwertung
1946 Rheinfelden
Farbenschlag
Alle Farben
Gruppenwertung
Ferner
1948 Murgenthal
Farbenschlag
Alle Farben
Gruppenwertung
70
Ausstellungen: Schweizerische Klubschauen
1950 Herisau
Farbenschlag
Alle Farben
Gruppenwertung
Kollektionen
Kasimir Ackermann
RS-Er
Hans Lüscher
Aargau
Punkte
94,2
95,5
94,45
Stämme
Johann Scheuss
RS-Sie
Walter Nägeli
Punkte
94,16
Stämme
Ernst Ruf
RS-Sie
Egon Hellbach
Punkte
94,0
95,5
1952 Wiesendangen
Farbenschlag
Alle Farben
Gruppenwertung
Kollektionen
Egon Hellbach
RS-Er
Egon Hellbach
Aargau
Punkte
95,2
96
94,72
96
1954 Oberentfelden
Wegen Myxomatose abgesagt
1956 (Januar) Rothrist
Ersatz für Oberentfelden (1954) – wegen der Rammlerschau 1955 auf Januar 1956 verschoben
Farbenschlag
Alle Farben
Gruppenwertung
Kollektionen
Egon Hellbach
RS-Er
Egon Hellbach
Aargau
Punkte
95,0
96
95,07
Stämme
Otto Wagner
RS-Sie
Ernst Ruf
Punkte
94,5
Stämme
Hans Lüscher
RS-Sie
Egon Hellbach
Punkte
94,16
Stämme
Willy Antenen
Werner Ruf
Paul Hofstetter
RS-Sie
Egon Hellbach
Punkte
94,5
96
1956 (Dezember) Horgen
Kollektionen
Ernst Ruf
RS-Er
Ernst Ruf
Aargau
Punkte
94,7
Farbenschlag
Alle Farben
Kollektionen
Egon Hellbach
Punkte
95,1
Gruppenwertung
RS-Er
Kasimir Ackermann
Aargau
95,5
95,00
Farbenschlag
Alle Farben
Gruppenwertung
95,5
94,67
95,5
1958 Muhen
96
1960 Aarau (im Rahmen der Klubverbands-Stämmeschau)
Farbenschlag
Alle Farben
Gruppenwertung
Kollektionen
Keine Kollektionen
Aargau
Punkte
94,38
Stämme
Peter Stalder
Punkte
94,8
71
Ausstellungen: Schweizerische Klubschauen
1962 Dietfurt/SG
Farbenschlag
Alle Farben
Gruppenwertung
Kollektionen
Ernst Hofmann
Aargau
Punkte
95,0
94,71
Stämme
Otto Erismann
Punkte
95,0
Da die erreichten Durchschnittszahlen nahe beieinander waren, wurde 1962 kurzfristig beschlossen, keine Siegertiere zu ermitteln.
1964 Gränichen
Kollektionen
Egon Hellbach
RS-Er
Egon Hellbach
Aargau
Punkte
95,0
Kollektionen
Xaver Kaufmann
RS-Er
Xaver Kaufmann
Aargau
Punkte
95,4
Farbenschlag
Alle Farben
Kollektionen
Xaver Kaufmann
Punkte
95,5
Gruppenwertung
RS-Er
Xaver Kaufmann
Aargau
96
94,06
Farbenschlag
Alle Farben
Gruppenwertung
95,5
94,53
Stämme
Hans Martin
RS-Sie
Werner Leu
Punkte
94,66
Stämme
Moritz Widmer
RS-Sie
Xaver Kaufmann
Punkte
94,5
Stämme
Jacques Tschopp/
Josef Vogler
RS-Sie
Xaver Kaufmann
Punkte
94,16
Stämme
Otto Wüst
RS-Sie
Otto Steiger
Punkte
95,1
Stämme
Walter Gygax
Franz Kälin
RS-Sie
Walter Ammeter
Punkte
94,66
94.5
95,5
1966 Zug
Farbenschlag
Alle Farben
Gruppenwertung
96,0
94,49
96,0
1968 Pratteln
95,5
1970 Romanshorn
Farbenschlag
Alle Farben
Gruppenwertung
Kollektionen
Otto Steiger
RS-Er
Willi Antenen
Basel
Punkte
95,4
Kollektionen
Walter Ammeter
Theophil Suter
RS-Er
Egon Hellbach
Aargau
Punkte
94,8
94,5
96,5
95,19
96
1972 Murgenthal
Farbenschlag
Madagaskar
Schwarz
Gruppenwertung
72
95,5
–
95,5
Ausstellungen: Schweizerische Klubschauen
1974 Zürich
Farbenschlag
Madagaskar
Schwarz/Blau
Gruppenwertung
Kollektionen
Xaver Kaufmann
Maria Widmer
RS-Er
Xaver Kaufmann
Aargau
Punkte
95,3
94,2
96
94,82
Stämme
Hans Hauser
Moritz Widmer
RS-Sie
Xaver Kaufmann
Punkte
94,83
94,33
Stämme
Walter Gygax
Heini Kamber
RS-Sie
Otto Steiger
Punkte
94,5
93,83
95,5
1976 Pratteln
Farbenschlag
Madagaskar
Schwarz
Gruppenwertung
Kollektionen
Egon Hellbach
Theophil Suter
RS-Er
Willi Antenen
Aargau
Punkte
94,7
94,6
96,5
94,27
96
1978 Amriswil
Farbenschlag
Madagaskar
Schwarz
Gruppenwertung
Kollektionen
Egon Hellbach
Maria Widmer
RS-Er
–
Aargau
Punkte
94,5
94,2
Stämme
Walter Gygax
Walter Stingeli
RS-Sie
–
Punkte
94,83
93,83
Kollektionen
Egon Zysset
Aargau
Punkte
95,2
94,56
Stämme
Bernh. Jegerlehner
Punkte
95,0
Kollektionen
Punkte
Xaver Kaufmann
Ernst Kaltenrieder
RS-Er
Egon Hellbach
Aargau
95,7
94,9
Stämme
Karl Truniger
Kasimir Steiner
Moritz Widmer
RS-Sie
Xaver Kaufmann
Punkte
94,5
95,16
95,0
Kollektionen
Max Boos (D)
Xaver Kaufmann
Hansruedi Bättig
RS-Er
Ursula Gerber
Aargau
Punkte
93,6
95,3
95,0
Stämme
Oskar Spinnler
Hugo Schürmann
Ursula Gerber
RS-Sie
Kasimir Ackermann
Punkte
94,0
94,83
95,16
1980 Hägendorf
Farbenschlag
Alle Farben
Gruppenwertung
1982 Zürich
Farbenschlag
Blau
Madagaskar
Schwarz
Gruppenwertung
96
94.97
96,5
1984 Pratteln
Farbenschlag
Blau
Madagaskar
Schwarz
Gruppenwertung
96
94,91
96
73
Ausstellungen: Schweizerische Klubschauen
1986 Zuzwil
Farbenschlag
Blau
Madagaskar
Schwarz
Gruppenwertung
Kollektionen
Punkte
Ruedi Vogelsanger
Hugo Schürmann
RS-Er
Egon Hellbach:
Aargau
95,5
95,3
96,5
95,11
Stämme
Karl Truniger
Hugo Schürmann
Hugo Schürmann
RS-Sie
Hugo Schürmann
Punkte
94,5
95,66
95,0
Stämme
Beat Schmutz
Peter Rösch
Hugo Schürmann
RS-Sie
Xaver Kaufmann
Punkte
94,33
94,83
95,0
Stämme
Beat Schmutz
Hugo Schürmann
Hugo Schürmann
RS-Sie
Hugo Schürmann
Punkte
95,0
95,33
95,16
96
1988 Willisau
Farbenschlag
Blau
Madagaskar
Schwarz
Gruppenwertung
Kollektionen
Erwin Schmutz
Xaver Kaufmann
Hans Müller
RS-Er
Hans Bruni
Aargau
Punkte
94,6
95,7
95,1
96
95,04
96,5
1990 Holziken
Farbenschlag
Blau
Madagaskar
Schwarz
Gruppenwertung
Kollektionen
–
Xaver Kaufmann
Moritz Widmer
RS-Er
Hugo Schürmann:
Basel
Punkte
95,4
95,1
96
95,06
96,5
1991 Hitzkirch Jubiläumsausstellung 75 Jahre Englisch-Scheckenklub
Farbenschlag
Blau
Madagaskar
Schwarz
Kollektionen
Josef Widmer
Xaver Kaufmann
Hugo Schürmann
RS-Er
Xaver Kaufmann
Punkte
94,5
95,8
95,8
Kollektionen
Josef Widmer
Xaver Kaufmann
Meinrad Schwarb
RS-Er
Xaver Kaufmann
Aargau
Punkte
94,6
95,8
95,2
96,5
Stämme
Piero-Carlo Fontana
Bruno Jeker
Elmar Baudendistel
RS-Sie
Hugo Schürmann
Punkte
95,16
95,66
94,83
Stämme
Hans Wangeler
Reinhard Zurfluh
Alfred Dahinden
RS-Sie
Xaver Kaufmann
Punkte
95,33
95,66
95,0
96,5
1992 Basel
Farbenschlag
Blau
Madagaskar
Schwarz
Gruppenwertung
74
96,5
95,25
96,5
Ausstellungen: Schweizerische Klubschauen
1994 Amriswil
Farbenschlag
Blau
Madagaskar
Schwarz
Gruppenwertung
Stämme
Hans Wangeler
Andreas Rubin
Hugo Schürmann
RS-Sie
Hans Bruni
Punkte
94,66
94,83
95,33
Punkte
94,0
95,6
95,0
FS/RS-Sie
96,5/RS
96
96
95,24
Stämme
Hans Wangeler
Walter Gygax
Egon Zysset
Punkte
95,5
95,5
95,33
Hans Wangeler
Thomas Zgraggen
Egon Zysset
96
96,5/RS
96
Kollektionen
Toni Odermatt
Hansjörg Küng
Egon Zysset
FS/RS-Er
Erwin Schmidiger
Anna Meier
Rösli Luginbühl
Ost
Punkte
95,1
95,4
95,6
Stämme
Erwin Schmidiger
Paul Luginbühl
Theodor Albrecht
FS/RS-Sie
Richard Huber
Kurt Wittwer
Werner Rohrer
Punkte
95,0
95,33
95,33
Kollektionen
Patrik Suter
Christine Christen
Hugo Schürmann
FS/RS-Er
Josef Widmer
Lotti Rohr
Hugo Schürmann
Aargau
Punkte
95,0
95,5
95,6
Stämme
Erwin Schmidiger
Lotti Rohr
Paul Hofstetter
FS/RS-Sie
Hugo Schürmann
Erwin Schmidiger
Egon Zysset
Punkte
95,5
95,67
95,67
Kollektionen
Josef Widmer
Hugo Schürmann
Hugo Schürmann
RS-Er
Hugo Schürmann
Aargau
Punkte
94,0
95,5
95,6
Kollektionen
Werner Corpataux
Hansjörg Küng
Hugo Schürmann
FS/RS-Er
Hans Wangeler
Rita Küng
Hugo Schürmann
Aargau
96,5
95,12
96
1996 Hauptwil
Farbenschlag
Blau
Madagaskar
Schwarz
Blau
Madagaskar
Schwarz
Gruppenwertung
1998 Willisau
Farbenschlag
Blau
Madagaskar
Schwarz
Blau
Madagaskar
Schwarz
Gruppenwertung
96
96,5
96,5
95,12
95,5
96
96
2000 Langnau
Farbenschlag
Blau
Madagaskar
Schwarz
Blau
Madagaskar
Schwarz
Gruppenwertung
96
96
96,5/RS
+ 1,16
96
96
96,5/RS
75
Ausstellungen: Schweizerische Klubschauen
2002 Hauptwil
Farbenschlag
Blau
Madagaskar
Schwarz
Gruppenwertung
Kollektionen
Toni Odermatt
Hansjörg Küng
Paul Hofstetter
RS-Er
Paul Hofstetter
Punkte
95,1
96,0
95,7
West
95,31
Kollektionen
Werner Corpataux
Ernst Stucki
Kurt Müller
FS/RS-Er
Toni Odermatt
Ernst Stucki
Roland Roth
–
Punkte
95,4
95,5
95,6
Kollektionen
Christian Braun
Ernst Stucki
Daniel Rubin
FS/RS-Er
Bethli Müller
Hansjörg Küng
Jakob Keller
West
Punkte
95,3
95,9
95,7
Kollektionen
Christian Braun
Hansjörg Küng
Hugo Schürmann
FS/RS-Er
Heinz Schmid
Hansjörg Küng
Hans Frey
West
Punkte
95,7
96,1
95,9
96,5
Stämme
Fabian Schmutz
Hans Bruni
Benno Büchel
RS-Sie
Erwin Schmidiger
Punkte
95,0
95,5
95,33
Stämme
Niklaus Blanchard
Hans Bruni
Xaver Eigensatz
FS/RS-Sie
Werner Corpataux
Willi Hinni
Hans-Peter Zysset
Punkte
95,0
95,5
95,5
Stämme
Bethli Müller
Werner Baumgartner
Martin Suter
FS/RS-Sie
Christian Braun
Ernst Stucki
Hans-Peter Zysset
Punkte
94,83
95,83
95,5
Stämme
Heinz Schmid
Rita Küng
Hans-Peter Zysset
FS/RS-Sie
Christian Braun
Heiri Wangeler
Hugo Schürmann
Punkte
95,5
95,67
95,5
96
2004 Münsingen
Farbenschlag
Blau
Madagaskar
Schwarz
Blau
Madagaskar
Schwarz
Gruppenwertung
96,0
96,0
96,5/RS
95,5
96,0
96,5/RS
2006 Langenthal
Farbenschlag
Blau
Madagaskar
Schwarz
Blau
Madaskar
Schwarz
Gruppenwertung
96
96.5
97/RS
+ 1,07
96
96.5/RS
96,5
2008 Basel
Farbenschlag
Blau
Madagaskar
Schwarz
Blau
Madaskar
Schwarz
Gruppenwertung
76
96,5
97/RS
96,5
95,58
96,5
97/RS
96,5
Ausstellungen: Schweizerische Klubschauen
2010 Langnau
Farbenschlag
Blau
Madagaskar
Schwarz
Blau
Madagaskar
Schwarz
Gruppenwertung
Kollektionen
Daniel Rubin
Xaver Eigensatz
Daniel Rubin
FS/RS-Er
Werner Corpataux
Xaver Eigensatz
Christian Braun
West
Punkte
95,8
96,0
96,3
Kollektionen
Daniel Rubin
Heiri Wangeler
Daniel Rubin
FS/RS-Er
Daniel Rubin
Yves Rubin
Daniel Rubin
West
Punkte
96,2
96,1
96,4
96,5
96,5
97/RS
+ 1,12
Stämme
Christian Braun
Xaver Eigensatz
Richard Graber
FS/RS-Sie
Daniel Rubin
Yves Rubin
Daniel Rubin
Punkte
95,83
95,5
95,5
Stämme
Christian Braun
Hugo Schürmann
Walter Heiniger
FS/RS-Sie
Daniel Rubin
Heiri Wangeler
Christian Braun
Punkte
95,5
95,67
96,0
Stämme
Hugo Schürmann
Peter Fankhauser
Walter Heiniger
RS-Sie
Hansjörg Küng
Punkte
95,67
96,17
96,17
96,5
96,5
97/RS
2012 Malters
Farbenschlag
Blau
Madagaskar
Schwarz
Blau
Madagaskar
Schwarz
Gruppenwertung
96,5
96,5
97/RS
+ 1,07
96,5
97/RS
96,5
2014 Bischofszell
Farbenschlag
Blau
Madagaskar
Schwarz
Gruppenwertung
Kollektionen
Werner Corpataux
Hansjörg Küng
Hugo Schürmann
RS-Er
Yves Rubin
West
Punkte
95,6
96,3
96,15
97
+ 1,07
97
Bester Jungzüchter Stämme: Pascal Hänggi, 95,17
Bester Neuzüchter Stämme: Christian Koch, 95,17
77
Die erfolgreichsten Aussteller
78
Die erfolgreichsten Aussteller
79
Ausstellungen: Schweizerische Rammlerschauen
Englischschecken-Champions an Schweizerischen Rammlerschauen
(Seit der Wiedereinführung 1948)
80
Nr.
Jahr
Ort
Anzahl
Aussteller
Punkte
1
1948
Langenthal
77
Ernst Maeder
95.5
2
1952
Basel
127
G. Rebmann
95.5
3
1955
Uster
133
Walter Herren
95.5
4
1957
Langenthal
130
Hans Feigel
5
1961
Luzern
161
Ernst Ruf
95.5
6
1964
Zürich
177
James Müller
95.5
7
1967
Luzern
161
Xaver Kaufmann
95.5
8
1970
Lausanne
164
Xaver Kaufmann
95.5
9
1973
Zürich-Oerlikon
153
Max Boos
10
1975
Bern
154
Urs Freiburghaus
96,5
11
1979
Basel
137
Leo Bigger
95,5
12
1982
Lugano
125
Egon Hellbach
13
1985
Basel
151
Kasimir Ackermann
96,5
14
1988
Bern
137
Xaver Kaufmann
96,5
15
1991
St. Gallen
140
Hugo Schürmann
96,5
16
1994
Luzern
153
Egon Hellbach
96,5
17
1997
Delémont
119
Luzia Wangeler
96,5
18
2000
Luzern
137
Reini Zurfluh
96,5
19
2003
St. Gallen
99
Claude Pécaut
96.5
20
2005
Bern
119
Simon Rubin
97
21
2009
Basel
101
Simon Rubin
97
22
2012
Fribourg
104
Simon Rubin
97
23
2015
Sempach
77
Toni Odermatt
95
96
96
97.5
D
Standard und Entwicklung der Rasse
ie Diskussion um den Standard bzw. dessen Auslegung in Form einer einheitlichen Bewertung der
Englischschecke ist seit jeher wichtig und eng mit
der Entwicklung der Rasse verknüpft. Regelmässig alle zwei,
drei Jahre sind entsprechende Hinweise in den Protokollen
erwähnt. Aufgrund der vielen subjektiven Kriterien wird es
auch nie möglich sein, eine für alle absolut gerechte Bewertung unserer Englischschecken zu erreichen.
Die Heimat der Englischschecke
ist England, wo sie im 19. Jahrhundert durch gezielte Zuchtarbeit aus gescheckten Land- und
Hauskaninchen entstand. Mutationen brachten die Tupfenbildung hervor.
Im Standard ist die «Englische Schecke» in der Schweiz
Grosse Bewertungsunterschiede beunruhigen
Schon 1917, mit den ersten Beteiligungen an Ausstellungen, seit 1900 anerkannt.
hatte sich der Vorstand mit Fehlentscheiden der Preisrichter
zu befassen. So kam es in Birsfelden bei einzelnen Tieren zu
Unterschieden von bis zu 10 Punkten in der Bewertung, was
natürlich für viel Verärgerung bei den Züchtern sorgte.
Positionen gemäss dem revidierten Standard 1920
Um solches künftig zu umgehen, wurden 1919 «einheitliche Normalien», d. h. ein Standard, in Auftrag gegeben. Die
Version von 1916, die 1920 mit redaktionellen Abänderungen von der DV der Schweizerischen Ornithologischen Gesellschaft (SOG – heute Kleintiere Schweiz) neu genehmigt
wurde, befriedigte nicht. 1923 legte der damalige Zentralpräsident Ernst Frei einen Entwurf mit 10, die Gruppe Zürich einen solchen mit 8 und die Gruppe Ostschweiz einen
solchen mit 9 Positionen vor. Dem Entwurf Frei wurde der
Vorzug gegeben.
Von Zeichnungsmerkmalen zu Wirtschaftspositionen
1930/31 unternahmen die Gruppen Aargau und Zürich einen neuen Vorstoss in dieser Sache. Dank dem Fachwissen
und dem Durchsetzungsvermögen von Ernst Frei, der angesichts dieser Herausforderung noch einmal für sechs Jahre
das Amt des Präsidenten übernahm, gab es eine grundlegende Verschiebung der Bewertung von den Zeichnungsmerkmalen zu den Wirtschaftspositionen. Dieser neue, von
unserem Klub massgeblich beeinflusste Standard, der 1935
vom Schweizerischen Kaninchenzucht-Verband ausgegeben wurde, hielt, was die Positionen der Englischschecke
betrifft, bis zur Standardrevision 2015 – eine wahre Meisterleistung an Weitsicht!
Standard 1921
Bein- und Bauchflecken
«Beinflecken befinden sich an
jedem Laufe einer in der Gelenkgegend und am Bauche
zusammen 6, womöglich auf die
Saugwarzen verteilt.»
Standard 1935
81
Standard und Entwicklung der Rasse
Standard 1947
Standard 1963
Standard 1969
Standard 1980
82
Nicht alle Wünsche erfüllt – dennoch zufrieden
Nach dem Zweiten Weltkrieg stellte der Vorstand einen Antrag an den SKV, wonach im Interesse der Rasse die Unterbrechung des Aalstrichs bestraft werden solle. Im Protokoll
war festgehalten: «Einzelne Wünsche wurden bei der Drucklegung berücksichtigt, andere dagegen stillschweigend gestrichen.» Präsident Hans Lüscher schrieb nach den ersten
Ausstellungen: «Unsere alten und bewährten Preisrichter
liessen keine Differenzen merken, doch diejenigen, welche
auch nach dem alten Standard nicht fest im Sattel sassen,
schwimmen heute noch mehr und ich vertrete die Ansicht,
dass hier der Hebel angesetzt werden sollte.»
Für die Revision 1963 organisierte unser Klub eine Standardtagung mit interessierten Züchtern. Man wollte «lange Diskussionen an der GV» vermeiden.
Ohrenlänge und Hörnli
Bei der Anpassung 1969 gab die Ohrenlänge zu reden. Es
sollte keine Toleranz zu den 10,5–11,0 cm geben. Es wurde
auch allgemein gerügt, dass das Hörnli im Standard nicht als
Fehler aufgeführt war. Präsident Emil Birrer meinte zu den
Bewertungen: «Gesamthaft darf, glaube ich, gesagt werden,
dass das Tiermaterial doch besser ist, als es die erreichten
Punktzahlen zeigen.» Im Nachgang wurde 1973 der Standard mit Ernst Kern, dem damaligen Preisrichter-Präsidenten,
erörtert. Er empfahl, in der Hörnli-Frage eindeutig Stellung
zu beziehen, was dann auch für die Revision des Standards
80 positiv befolgt wurde.
Die Standards 90 und 2003 schlugen für unseren Klub keine
hohen Wellen, obwohl 2003 die Ohrenlänge um 2 mm auf
10,5–11,2 cm verlängert und der Farbenschlag Schildkrot
nicht mehr anerkannt wurde. Einzelne Auslegungen in den
Positionen wurden einvernehmlich zwischen dem Vorstand
und der Fachtechnischen Kommission geklärt.
Anpassung der Positionen nach 80 Jahren
Der Vorschlag der Fachtechnischen Kommission, bei der
Standardrevison 2015 die Zeichnungspositionen bei allen
Tupfenschecken zu vereinheitlichen, bedeutete eine grosse
emotionale Veränderung für die meisten Züchter. Dies führte in einer breiten Vernehmlassung innerhalb des Klubs zu
vielen Diskussionen, und wir haben uns vehement dagegen
gewehrt, dass die Zeichnung neu mit je 15 Punkten bewertet wird – seit 1935 galten 10 Punkte für die Kopf- und 20
Punkte für die Rumpfzeichnung.. Wir fanden die 20 Punkte
für die Rumpfzeichnung aufgrund des Schwierigkeitsgrades
und der Komplexität des Zusammenspiels der Zeichnungsmerkmale für gerechtfertigt. Wir haben zwar dieses eine Ziel
nicht erreicht, dafür kam man uns in anderen Punkten ent-
Standard und Entwicklung der Rasse
gegen. Vor allem war uns wichtig, dass ein mit dem Backenpunkt verbundener Augenring zum Ausschluss führt. Unser
Klub nahm die Revision schliesslich sportlich zur Kenntnis
und verzichtete auf weiteren Widerstand.
Der neue Ansatz hat zum Ziel, die Bewertungen zu vereinheitlichen und transparenter zu gestalten. Die rassetypischen Besonderheiten und der jeweilige Entwicklungsstand
werden bei der Beurteilung berücksichtigt. Dies erhöht
einerseits die Vergleichbarkeit der Resultate, andererseits
müssen alle Rassen einen Schritt aufeinander zugehen.
Wir anerkennen, dass die Fachtechnische Kommission grosse Anstrengungen unternommen hat, möglichst viele Wünsche unter einen Hut zu bringen und auf unsere Argumente,
die von eindeutiger, züchterischer Relevanz sind, eingegangen ist.
Unser Wille ist es, auch in Zukunft Verantwortung für die Weiterentwicklung unserer Rasse zu übernehmen. Im positiven
Dialog mit den Experten und den Züchtern streben wir eine
möglichst einheitliche Auffassung von unseren Rassetieren
an, ganz im Sinne eines fairen und kameradschaftlichen
Wettbewerbs zwischen Kollegen. Unter diesem Gesichtspunkt begrüssen wir auch die neue Definition betreffend
das Schaufertigmachen und deren strikte Handhabung.
Nach der ersten Ausstellungssaison kann eindeutig festgestellt werden, dass die meisten Bewertungen fair und ausgewogen ausgefallen sind. Die Experten haben die Anpassungen rasch und engagiert umgesetzt und die Punktzahlen
fielen weitgehend nachvollziehbar aus.
Standard 1990
Standard 2003 + 2015
Vom Standard anerkannte Farbenschläge
Jahr/Farbe
1921
1935
1947
1963
1969
1980
1990
2003
2015
Schwarz
Blau
Madagaskar
Gelb
Grau
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
✓
Schildkrot
✓
✓
✓
✓
83
Standard und Entwicklung der Rasse
Die Farbe Schildkrot
Schildkrotfarbige Englischschecke
Ernst Kern, Ehrenpräsident der
Preisrichtervereinigung und
Fachredaktor für Kaninchen bei
der «Tierwelt»
In der «Tierwelt» 04 1992 gab
Ernst Kern diese Auskunft auf
eine historisch relevante Frage.
Seit dem Standard 2003 wird
der Farbenschlag Schildkrot
mangels Interesse der Züchter nicht mehr anerkannt.
84
Die Schildkrotfarbe ist ausser bei
den Englischen Schecken auch beim
Zwergwidder, beim Englischen Widder und beim Französischen Widder
anerkannt. Meines Erachtens ist die
Schildkrotfarbe eine der schönsten
Farben unserer Kaninchenrassen. Leider wird dies nicht von allen Züchtern erkannt. Oft wird sie als zu dunkle Madagaskarfarbe betrachtet, und
schon im jugendlichen Alter werden
solche Tiere ausgemerzt. Schildkrotfarbige Tiere sind sehr gute Farbstoffträger und leisten wertvolle Dienste
in der Paarung mit reinen Madagaskar
(Schecken und vollfarbig). Daraus entsteht wieder ein sehr schön leuchtendes Madagaskar.
Die Schildkrotfarbe entsteht durch
eine Kombination und Verkopplung von Gelbbraun (Madagaskar x
Schwarz). Also ist die Schildkrotfarbe eine Zwischenstufe
von Madagaskar x Schwarz mit angehäuftem Rot- und
Schwarzfaktor. Die Schildkrotfarbe, fachlich als «Schildpatt»
bezeichnet, hat bei den Englischen Schecken folgende
Erbformel. A b C D g K. (N) = Schwarzgelbbraun (lederfarbig). A b C g k (n) = Orange (angehäufter Rotfaktor). Die
Erbformel zeigt also, dass die Farbe Schildkrot spalterbig
ist und nie reinerbig gezüchtet werden kann.
Schildkrotfarbe am ehesten erhalten habe ich bei den Englischen Widdern durch Paarungen Madagaskar x Schwarz,
und das auch mit dieser Farbzusammenstellung bei Mantelschecken. Die Voraussetzung ist aber, dass das schwarze
Tier aus der Madagaskarfarbe aufgespalten wurde. So hatte ich doch in jedem Wurf von vier bis fünf Stück etwa zwei
bis drei schildkrotfarbige Tiere erhalten. Die Schildkrotfarbe kann schon am dritten bis vierten Lebenstag erkannt
werden. Durch diese Kombination ist es also möglich, bei
den Nachkommen der Englischen Schecken nebst Madagaskar-Weiss und Schwarz-Weiss auch Tiere mit einer ansprechenden Schildkrotfarbe zu erhalten. Oft fallen noch
Tiere, die wohl eine ansprechende Schildkrotfarbe haben,
aber in der Rumpfzeichnung noch einzelne madagaskarfarbige Tupfen zeigen. Sie dunkeln im zweiten Jahr nach
und zeigen auch eine einheitliche Farbe. Um dieses Ziel
zu erreichen, ist eine genaue Zuchtbuchführung mit Tätowierung notwendig.
Projekt ESch-016
Wie es dazu kam
Projektauftrag
ie an der Hauptversammlung 2008 in Basel ange• Standortbestimmung
dachte Namensänderung des Klubs wurde am 12.
• Neue Homepage
Dezember 2010 in Langnau abgelehnt. Daraufhin
• Namensanpassung
trafen sich am 14. Mai 2011 Vertreter aller Gruppen bei Ueli • Aufarbeitung Klubgeschichte
Reber in Gerzensee zu einer Aussprache. Dabei wurde im • 100-Jahr-Jubiläum mit würHinblick auf das 100-Jahr-Jubiläum des Klubs 2016 Folgendiger Darstellung des Klubs
des beschlossen:
• Die notwendigen Schritte für ein würdiges Klubjubiläum 2016 mit einer allseits akzeptierten Namensanpassung, inkl. der damit verbundenen Abklärungen und
Massnahmen, in die Wege zu leiten;
D
• Standortbestimmung mit eventueller Mitgliederbefragung;
• Prüfung Homepage;
• Evaluation und Vernehmlassung Namensanpassung Mit der Mitgliederbefragung wurden alle
Klubmitglieder in das Projekt einbezound Logo;
gen. Die Resonanz war sehr gross.
• 100-Jahr-Jubiläum mit würdiger Darstellung des Klubs
und Aufarbeitung der Geschichte;
Themen Mitgliederbefragung
• Vorschlag an den Vorstand, ein Projektteam unter der • Was ist wichtig im Klub?
Leitung von Benno Büchel und je einem Vertreter aller • Vergangenheit und Zukunft
Gruppen mit dem Ziel einzusetzen, die gemachten Vor- • Auftritt
schläge zu konkretisieren.
• Künftige Mitglieder
• Der Vorstand hat die Oberaufsicht und stellt ein Budget • Ausstellungen
zur Verfügung.
Mitglieder des Projektteams, v. l. Werner Corpataux (Gruppe Bern); Xaver Eigensatz (er kam 2015 als Präsident dazu);
Hansruedi Bättig (Gruppe Innerschweiz); Erwin Müller (Gruppe beide Basel); Benno Büchel (Gruppe Ost);
Daniel Rubin (Gruppe West)
Projektarbeit
Das Projektteam traf sich am 4. Februar 2012, zusammen mit dem
Vorstand, zu einer ersten Sitzung für eine Standortbestimmung.
Diese führte zu den Projektzielen und zum Vorgehen. Danach
folgten regelmässige Projektgruppen-Sitzungen, die, Hansruedi
Bättig sei Dank, jeweils bei der Brandschutz Ettiswil AG, Ettiswil,
stattfanden. Folgendes wurde erarbeitet, den Mitgliedern vorgetragen und sukzessive eingeführt:
Im EHRENKODEX wird das
Miteinander im Klub, mit den
Gremien und den Experten sowie auch das Wohl der Tiere und
der faire Wettbewerb bei den
Ausstellungen angesprochen.
85
Projekt ESch-016
• Mitgliederfragebogen, als Initialzündung und als Einladung an alle Mitglieder, sich ebenfalls am Erneuerungsprozess zu beteiligen, was auch lebhaft wahrgenommen wurde;
• Klubstrukturen hinterfragt und Kontakte mit den übrigen Tupfenscheckenklubs zwecks Überprüfung von
Möglichkeiten der Zusammenarbeit;
• Ehrenkodex für ein kameradschaftliches Miteinander;
• Mitgliederwerbung und -betreuung, mit neu lanciertem
jährlichen Schäggelertreffen;
• Namensänderung;
• neuer Auftritt mit neuem Logo, neuer Flagge, neuen
Drucksachen;
• neue Homepage, die klubintern entwickelt wurde und
gepflegt wird;
Entwicklung Logo, vom ersten Entwurf
von Benno Büchel, 2013, bis zur Feinzeichnung von Anton Gstöhl, Balzers.
Ein neuer Name
An der Hauptversammlung
vom 23.11.2014 wurden der
neue Klubname und das Logo bestimmt. «Schweizer
Englischschecken Klub» erhielt den Vorzug vor «Englisch-Scheckenklub Schweiz».
www.englischschecken.ch, seit Dezember 2014 online
• Statutenanpassungen: Nebst der Namensänderung u. a.
mit Neuregelung der Ehrenmitgliedschaft und der Mitgliederbeiträge, Schaffung einer klubinternen Fachtechnischen Kommission mit einem Obmann und einer institutionalisierten Koordination der Mitgliederbetreuung;
• neues Ausstellungsreglement;
• Überarbeitung der Checkliste für die Klubschau;
• neues Archivierungsreglement, gemäss dem die Akten
geordnet, schriftlich erfasst und zur langfristig gesicherten Aufbewahrung übergeben werden;
Alle Akten wurden zusammengetragen
und gemäss Archivierungsplan sortiert.
Vorne v. l.: Helga Büchel, Elsbeth
Zellweger, Ingrid Kaufmann.
Hinten v. l.: Andreas Nägele, Konrad
Zellweger, Peter Kaiser, Benno Büchel.
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• Klubchronik.
Das Projektteam befasste sich zusätzlich auch mit dem neuen «Standard 15» und mit der Darstellung des Klubs und der
Rasse im «Magazin Sempach», das anlässlich der Schweizerischen Rammlerschau in Sempach 2015 herausgegeben
wurde.
Es war uns ein Anliegen, die Mitglieder regelmässig über
den Fortgang des Projekts zu informieren und alle wichtigen Entscheide dem Vorstand und der Hauptversammlung
zur Abstimmung vorzulegen.
Den Mitgliedern der Projektgruppe und allen Helferinnen
und Helfern danke ich herzlich für ihren grossen Einsatz, vor
allem auch für die Kameradschaft, Loyalität und Offenheit.
B
Nachbetrachtung
ei der intensiven Arbeit für die Chronik stellten sich
auch Fragen wie: Lohnt sich der Aufwand überhaupt?
Wer interessiert sich dafür? Das hat mich nicht verunsichert, weil ich von Anfang an überzeugt war, dass der grosse
Einsatz vieler Menschen für unseren Klub und unsere wunderbaren Tiere anerkannt, geschätzt und ins richtige Licht
gerückt gehört. Ich wollte unserem Klub seine Geschichte
und ein Gesicht geben und hoffe, dass dies gelungen ist.
Das Projekt und die Chronik haben mich vor viele Herausforderungen gestellt, die mich zwangen, Wege zu gehen,
Dinge zu lernen und umzusetzen, die ich vorher nicht für
möglich hielt. Es war eine sehr intensive Zeit, die mich voll
Katharina Reber gestaltete
in den Bann zog und daneben nicht mehr viel Freiraum liess.
die Umschlagseiten.
Vor allem das Sammeln der Fotos, für die wir vorher ein Raster erstellt hatten, war sehr zeitaufwändig. Es brauchte einige Kreativität und gäbe ein eigenes Buch, wenn ich alle Anekdoten aufzählen würde. Mit Bestimmtheit lernte ich, dass
die Protokolle, Jahresberichte und vor allem die Mitgliederverzeichnisse die wichtigsten Bestandteile jedes Archivs sein
sollten. Da dem leider nicht immer so war, erkundigte ich
mich telefonisch oder schriftlich bei Nachfahren, ehemaligen Nachbarn, Einwohnerkontrollen, Justizdepartementen,
Erbschaftsämtern, Friedhofsverwaltungen, Pfarrgemeinden,
Zeitungen, Ahnenforschern, Vereinen, ehemaligen Klubkollegen und auch einfach aufs Geratewohl via Telefon.
Ernst Stucki besorgte den
Dankeschön
Druck der Chronik.
Ohne das Verständnis meiner Frau Helga und meiner Familie,
die leider sehr oft zurückstehen mussten, und ohne das Vertrauen seitens der Klub- und Projektkollegen hätte ich die
Motivation für die ganze Arbeit nicht aufbringen können.
Sehr hilfreich war die Unterstützung von Peter Kaiser, vor
allem was die fototechnischen und grafischen Belange sowie die Archivierung betraf. Katharina Reber mit der Gestaltung des Buchumschlags und Ernst Stucki mit der Organisation des Drucks der Chronik trugen ebenfalls Wesentliches
zum guten Gelingen bei.
Unser Präsident Xaver Eigensatz und alle, die mir mit Rat
und Tat beiseitestanden und ihr Interesse am Projekt und an
der Chronik bekundeten, waren mir eine grosse Stütze.
Richard Piccinin vom Museum von «Kleintiere Schweiz» und Kleintiere Schweiz und der Tierwelt-VerAlois Grüter vom Tierwelt-Verlag verhalfen mir zu wertvol- lag haben viel Bild- und Informationsmaterial bereitgestellt. Herzlichen Dank
lem Fotomaterial und zu vielen Informationen. Diese beiden
an Richard Piccinin und Alois Grüter.
Institutionen sammeln und bewahren das Wissen von Generationen von Kleintierzüchtern und sind für die Weitergabe unseres kulturellen Guts und für unsere Identität von
unschätzbarem Wert.
Herzlichen Dank für jegliche Hilfe und Unterstützung!
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Nachbetrachtung
Von der «Englischen Schecke» zur «Englischschecke»
Auf der Suche nach einem neuen Klubnamen haben wir
auch die Schreibweise für die «Englische Schecke» hinterfragt
und uns beim Klubnamen, in Anlehnung an die Blau- und
Weisswiener oder die Schweizerschecke, für «Englischschecke» entschieden, was unserem Mundart-Sprachgebrauch,
dem «Änglischschägg», entgegenkommt. Auch in dieser
Beziehung hat unser Klub pragmatisch und zukunftsgerichtet gehandelt.
Zukunft mit Vergangenheit
Mit dem Projekt ESch-016 haben wir uns intensiv mit unserem Klub befasst und festgestellt, dass er auf starken Säulen
steht. Wo es Anpassungen brauchte, wurden wir aktiv. Das
Wichtigste, die Leidenschaft und Liebe zu unseren EnglischVollfarbige, blaue Zibbe von Werner
schecken sowie die Kameradschaft untereinander, mussten
Corpataux, die alle ihre Vorzüge zeigt.
wir nicht neu erfinden, sie sind in hohem Masse vorhanden
Der Zuchtwert eines Vollfärbers
und sollen auch in Zukunft unser Markenzeichen bleiben.
hinsichtlich Vitalität, typischer
Besonders stark empfand ich, wie der Vorstand und die MitErscheinung, Fell und Farbe
glieder Fragen zuliessen und aktiv diskutierten. Wir haben
darf nicht unterschätzt werden.
uns bewegt, der schönste Beweis dafür war für mich persönVollfarbige Tiere sind ein Galich, dass wir unseren, für die Zucht wertvollen Vollfärbern
rant dafür, dass die einmalige,
zum Jubiläum eine Ausstellungsplattform gewähren – vor
länglich gestreckte Körperform,
ein paar Jahren wäre dies noch undenkbar gewesen.
Fell und Farbe besser definiert
Mit der Einstellung, dass wir uns in dem Masse, wie sich unund verankert werden können.
sere Umwelt wandelt, selber verändern, können wir auch
in Zukunft bestehen, passend zur jeweiligen
Zeit. Wie schon in der Vergangenheit, sind auch
Des Scheckenzüchters Hoffnung
künftig Paradigmenwechsel aufgrund veränSonett
derter Lebensgewohnheiten und angepasster
Zuchtrichtungen oder Tiervorschriften möglich.
Und dürft’ ich Schecken züchten
Solange die Leidenschaft in unserem Klub lebt,
im Himmel, als des Petrus’ Knecht,
werden Lösungen und Formen gefunden, die
würden Engel sie nur richten,
es künftigen Generationen ermöglichen, die
die Punkte wären recht.
Freude an unseren Englischschecken auf ihre
Wenn ich vergleich, auf Erden
Art und Weise weiterzutragen.
ist mühsam oft das Resultat.
Mit dem Projekt ESch-016 haben wir unsere
Dies kann wohl nie geändert werden,
Hausaufgaben gemacht, den Klub geöffnet
fehlbar sind wir Menschen, in der Tat.
und mit der Aufarbeitung der Klubgeschichte,
deren positiver Wiedergabe und der damit verLass uns Züchter akzeptieren:
bundenen
Wertschätzung die persönlichen, orBewertung ist ein Spiel,
ganisatorischen und züchterischen Leistungen
gewinnen kann man und verlieren,
vergangener Generationen gewürdigt. Dies
gibt uns und unseren Nachfolgern die Legitidie Freude ist das Ziel
und die Hoffnung, dass dereinst im Paradies mation, die Zukunft frei zu gestalten und neue
Wege zu gehen, wo immer diese hinführen – es
bestätigt wird mit Punkten dies!
möge eine Zukunft mit Vergangenheit werden!
BB
Benno Büchel
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