Die internationale Zeitschrift über biblische Prophetie Mitternachtsruf www.mnr.ch — Januar 2017 Zurück zum Kreuz Wir wissen nicht, was das neue Jahr bringt. Wir wissen nicht, wann der Herr erscheint. Wir wissen nicht, wie oft wir noch weinen werden. Aber eines wissen wir, und daran dürfen wir festhalten: Jesus starb für mich am Kreuzesstamm, und deshalb kann ich getrost nach vorne blicken. Luthers Theologie des Kreuzes • Jungfrau oder junge Frau? 40. OSTERKONFERENZ > GENERALTHEMA > REDNER > 13.–17.04.2017 500 JAHRE REFORMATION Michael Kotsch ist seit 1995 Dozent an der Bibelschule Brake. In den vergangenen Jahren hat er zahlreiche Bücher zu ethischen und kirchengeschichtlichen Themen verfasst. Thomas Lieth ist Mitarbeiter beim Mitternachtsruf. Zu seinen Aufgaben zählen u.a. die Verkündigung in der Gemeinde in Dübendorf und auch in Deutschland. Norbert Lieth gehört der Leitung des Mitternachtsruf an. Ein zentraler Punkt seines weltweiten Verkündigungsdienstes sind biblisch-prohetische Themen. René Malgo absolvierte seine theologische Ausbildung in Deutschland und der Schweiz und ist heute Redaktionsleiter und Verkündiger des Mitternachtsruf. Samuel Rindlis bacher ist Mitarbeiter beim Mitternachtsruf. Er ist Ältester in der Gemeinde, im Verkündigungsdienst und in der Seelsorge tätig. Nathanael Winkler ist Mitarbeiter und Verkündiger des Missionswerkes Mitternachtsruf und Leiter der Israel-Abteilung. Er spricht fliessend Hebräisch. > DONNERSTAG, 13. APRIL, 20:00 Eröffnungsgebetsstunde mit Abendmahl Samuel Rindlisbacher Umfangreiche musikalische Darbietungen Leitung: Govert Roos Thema: Reformation – der Neue Bund Livestream > FREITAG, 14. APRIL, 10:00 Thomas Lieth Thema: Sola Fide – allein der Glaube > FREITAG, 14. APRIL, 14:00 René Malgo Thema: Solus Christus – allein Christus > FREITAG, 14. APRIL, 17:00 Michael Kotsch auf live.mnr.ch Simultanübersetzung Englisch und Spanisch Kinderprogramm (ausser Donnerstag und Samstag) Babys und Kleinkinder: Betreuung 4–6 Jahre: Hans-Jürgen Braun und sein rollender Kindertreff 6–13 Jahre: 3-Tage-Programm mit dem Kinder-Event-Team im Maranatha-Haus. Thema: Sola Scriptura – allein die Schrift Grosser Büchertisch > SAMSTAG, 15. APRIL, 19:00 Musikalisches Festprogramm Leitung: Govert Roos > SONNTAG, 16. APRIL, 10:00 Nathanael Winkler Thema: Sola Gratia – allein die Gnade > SONNTAG, 16. APRIL, 14:00 Michael Kotsch Thema: Sola Gratia – allein die Gnade > MONTAG, 17. APRIL, 10:00 Norbert Lieth Thema: Soli Deo Gloria – Gott allein gehört die Ehre > MONTAG, 17. APRIL, 14:00 Michael Kotsch Thema: Soli Deo Gloria – Gott allein gehört die Ehre mit vielen Neuheiten. Vortrags-CDs der Osterkonferenz können direkt nach der jeweiligen Versammlung mitgenommen werden. Reichhaltige Verpflegung während der ganzen Konferenz! Wir sorgen während dieser Tage auch für Ihr leibliches Wohl. Am Freitag, Sonntag und Montag können Sie bei uns gratis zu Mittag essen sowie sich am reichhaltigen Kuchenbuffet bedienen. Getränke inklusive. Suchen Sie eine Unterkunft? Sollten Sie von weither kommen, so haben Sie während dieser Tage die Möglichkeit, bei uns im Begegnungszentrum, dem Maranatha-Haus, zu übernachten. Es können mehrere Massenlager eingerichtet werden und es gibt fünf Doppelzimmer und vier Acht-Bett-Zimmer. Im Maranatha-Haus besteht die Möglichkeit zum Frühstück. Sollte kein Platz mehr vorhanden sein, sind wir auf Wunsch gerne bereit, für Sie ein Hotelzimmer zu reservieren (Preis je nach Lage und Komfort, Hotel ist direkt nebenan). Wir freuen uns auf die Gemeinschaft mit unseren Freunden von nah und fern! Haben Sie Fragen? Möchten Sie sich anmelden? Rufen Sie an unter der Nummer: 0041 (0)44 952 14 94 (Belinda Schmitz). Konferenzort Missionswerk Mitternachtsruf Zionshalle Ringwiesenstrasse 15 CH 8600 Dübendorf www.mnr.ch weitere Infos im Internet osterkonferenz.mnr.ch Mitternachtsruf Neujahrstagung Sonntag, 1. Januar 2017 Dübendorf Zionshalle Ringwiesenstrasse 15 CH 8600 Dübendorf 14.00 Uhr > Norbert Lieth Thema: Die letzte prophetische Bitte 17.00 Uhr > Samuel Rindlisbacher Thema: Alte Verheissungen fürs neue Jahr Besondere musikalische Umrahmung Grosser Büchertisch mit vielen Neuheiten! Kinderbetreuung Kleiner Imbiss und Kaffee Seien Sie herzlich willkommen. Wir freuen uns, mit Ihnen das neue Jahr zu beginnen! www.mnr.ch INHALT GRUSSWORT VON RENÉ MALGO TITEL 6 Zurück zum Kreuz 13 Nun freuet euch BLICKFELD 18 Luthers Theologie des Kreuzes 22 «Evangelikale Protestanten realisieren oft nicht, wie sakramental Luthers Theologie war» 24 Jungfrau oder junge Frau? 26 «Sie achteten’s nicht» 28 Gesinnt sein wie Jesus Christus MITTERNACHTSRUF WELTWEIT 30 Erneuerte Hoffnung in Ungarn 31 Mit reduzierter M annschaft durch den Sommer 31 Ermutigungen Gottes 32 Das Evangelium im Dschungel 5 Grusswort 14Aufgegriffen 23Sprüche 33Impressum 34Der Mitternachtsruf kommt zu Ihnen Alle Termine im Januar 2017 Initialen der Autoren dieser Ausgabe mnr = die Mitternachtsruf-Redaktion «LUTHER FIEL NICHT AUS DEM HIMMEL» Zum Reformationsjahr 2017 wird eine Flut von Artikeln und Büchern veröffentlicht, worin der Errungenschaften, aber auch der Sünden Martin Luthers und anderer Reformatoren gedacht wird. Auch der Mitternachtsruf wird sich dieses Jahr in besonderer Weise auf 500 Jahre Reformation konzentrieren. Im Allgemeinen scheint es angesagt zu sein, kritisch und herablassend über Luther zu schreiben. Konservative evangelikale Theologen beklagen, er sei zu nah an der katholischen Kirche geblieben. Dabei übersehen sie aber, wie aussergewöhnlich und revolutionär die Erkenntnisse Luthers in der damaligen Kultur waren. Pikanterweise stehen fundamentalistische Theologen oft selbst in der Gefahr, nicht über den Tellerrand ihrer Kultur hinauszuschauen. Wenn wir Luther kritisieren – und sicher gäbe es genug, das wir kritisch hinterfragen könnten –, dann sollten wir aufpassen, dass wir nicht selbst Gläubige sind, die sich jeglicher Reform verschliessen, die vielleicht, ähnlich der römisch-katholischen Kirche, an starren Dogmen festhalten und nicht willens sind, die eigenen Systeme und Prämissen anhand der Bibel zu hinterfragen. Luther, als römisch-katholischer Theologe ausgebildet, hat dies getan. Die gefährliche Falle, in die wir gerade angesichts des kommenden Reformationsjahres tappen können, ist, dass wir immer nur bei den anderen die Notwendigkeit einer Besserung sehen und nicht bei uns selbst. Auch wir Konservativen brauchen Reformation. Es gibt kein perfektes System, keine perfekte Gemeinde, keine perfekte Theologie, weshalb jedes und jede immer wieder neu anhand der Heiligen Schrift geprüft werden sollte. 2.000 Jahre Kirchengeschichte sollten uns dies eigentlich hinlänglich gelehrt haben. Natürlich war der deutsche Reformator nicht sündlos. Wenn wir seine Errungenschaften feiern, sollten wir seine Schattenseiten nicht unterschlagen. Sein Judenhass gegen Ende seines Lebens ist und bleibt unentschuldbar. Es gibt Gründe für diese fürchterliche Haltung. Diese machen Luthers Antijudaismus zwar nicht besser, aber sie rücken das Ganze in eine Perspektive, die es uns schwerer macht, Lu- ther bequem auf einem hohen Ross sitzend zu verurteilen. Denn es war ausgerechnet Luthers Endzeiterwartung, die gegen Ende seines Lebens mit zu diesen schlimmen Ausfällen gegenüber Gottes auserwähltem Volk Israel beitrug. – Mehr darüber habe ich in meinem Buch Luthers Endzeit geschrieben (beim Verlag Mitternachtsruf erhältlich). Inzwischen stellen weltliche und katholische Historiker die protestantische Lesart der Reformation infrage. Sie weisen darauf hin, dass die Reformation nicht begonnen habe, weil Luther nach einem gnädigen Gott gesucht und Ihn in der Heiligen Schrift gefunden habe – wie es in unseren Kreisen landläufig verkündigt wird. Die Entdeckung des gnädigen Gottes sei erst später gekommen. Diese Historiker betonen mehr die Kontinuität in Luthers Denken mit mittelalterlichen Theologen und Denkern vor ihm. Diese Ansicht ist sicherlich nicht abwegig. Die Reformation kam, als die Zeit reif war. Luther fiel nicht aus dem Himmel. Wie jeder andere Mensch auch, war er von der Kultur und Zeit, in der er lebte, und von den Bibellehrern, die ihm vorausgegangen waren, geprägt und beeinflusst – so wie wir heute. Tatsächlich haben die 95 Thesen, die Luther im Oktober 1517 an die Tür der Wittenberger Schlosskirche genagelt haben soll, nicht viel mit der Rechtfertigungslehre zu tun, für die er später bekannt wurde. Wie der Kirchenhistoriker Carl Trueman aufzeigt, hatte Luther zuvor schon viel radikalere Dinge über den Glauben gesagt, wobei das Kreuz des Herrn eine zentrale Rolle spielte (s. S. 18). Und diese zentrale Stellung des Kreuzes in Luthers Theologie ist das Vermächtnis, das wir freikirchlichen Protestanten heute von ihm übernehmen können und sollten. Unser Aufruf zu Beginn des neuen Jahres und sogenannten Reformationsjahres 2017 lautet daher: Zurück zum Kreuz! (S. 6). Bis unser Herr zu unserer Erlösung wiederkommt, wollen wir bei Seinem Kreuz, Seinem Erlösungswerk, Seiner Liebe und Seiner Person bleiben. Ja, wir wollen unter uns «nichts» wissen «als allein Jesus Christus, ihn, den Gekreuzigten» (1.Kor 2,2). – Maranatha, komm Herr Jesus! – Vielleicht 2017! Ihr René Malgo Mitternachtsruf 01.2017 5 TITEL Zurück zum Wir wissen nicht, was das neue Jahr bringt. Wir wissen nicht, wann der Herr erscheint. Wir wissen nicht, wie oft wir noch weinen werden. Aber eines wissen wir, und daran dürfen wir festhalten: Jesus starb für mich am Kreuzesstamm, und deshalb kann ich getrost nach vorne blicken. 6 Mitternachtsruf 01.2017 2 017 steht an, das Reformationsjahr, 500 Jahre nachdem Martin Luther die europaweite Reformation lostrat. Er war es, der das Evangelium in den Briefen des Apostels Paulus an die Römer und die Galater «wiederentdeckte» und damit den weltlichen und kirchlichen Mächten, dem üblen Geist seiner Zeit, trotzen konnte. Heute erscheint eine erneute Wiederentdeckung dieses Evangeliums notwendiger denn je zuvor. Protestantische Theologen rufen zum Dialog mit dem Islam auf, Evangelikale pilgern «zurück nach Rom», weil die Oberflächlichkeit und Unverbindlichkeit im Protestantismus sie abstösst; verschiedene bibeltreue Prediger, die sich auf ein- und denselben Herrn berufen, widersprechen sich auf Kanzeln und über Internetseiten gegenseitig. Gleichzeitig erweist sich der moralische und gesellschaftliche Niedergang im vermeintlich christlichen Abend- land als unabwendbar. Wo soll ein Gläubiger da heute noch Halt finden? Die Antwort ist dieselbe, die Luther vor knapp 500 Jahren gab: im Evangelium, genauer gesagt in der Person des Evangeliums, Jesus Christus selbst. Es tut not, dass wir protestantischen Christen zum Kreuz zurückkehren und wieder neu «Einfältige» werden, die sich an nichts anderem festklammern als an der «Torheit» des Wortes vom Kreuz (1.Kor 1,18). Für Martin Luther war eine der zent ralen Aussagen diesbezüglich in Römer 1,16–17 zu finden: «Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden, sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen. Denn Gottes Gerechtigkeit wird darin offenbart aus Glauben zu Glauben, wie geschrieben steht: ‹Der Gerechte aber wird aus Glauben leben›.» Jahrelang hatte Luther sich abgemüht, Kreuz ein reines Leben zu erlangen, vor Gott bestehen zu können. Doch obwohl er sich abgekämpft, seinen Leib blutig geschlagen, ihm die Nahrung entzogen und tagelang gefastet hatte, wurde die innere Not und das Bewusstsein in ihm doch immer grösser: Ich schaffe es nicht! Doch dann wurde ihm klar: «Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.» Es ist nicht unsere Leistung, die Gott will. Es ist nicht unser Gebet, das Gott verlangt, nicht unser «heiliges» Leben, das uns Gott näher kommen lässt; es sind nicht die geistlichen Übungen und Riten, die Gott fordert. Vielmehr ist es dieses einfache: «Er wird durch Glauben leben.» Der Glaube ist der Ausweg aus unserer Not, unserer Verlorenheit, unserer Verstrickung in Sünde und unserer Gottesferne. Nehmen wir einmal an, Sie befinden sich in einer Arztpraxis und warten auf eine dringende, lebensrettende Behand- Mitternachtsruf 01.2017 7 TITEL Gott gibt uns eine garantierte Erfolgs chance. Noch bevor Gott einem Sünder Seine Diagnose stellt, verspricht Er jedem Glaubenden die Genesung, und zwar mit den einfachen Wor ten: «er wird aus Glauben leben.» 8 Mitternachtsruf 01.2017 lung. Noch bevor der Arzt die Diagnose stellt und mit seiner Behandlung beginnt, verspricht er Ihnen schon die Gesundung; noch bevor Sie ein Medikament geschluckt haben, bekommen Sie die Zusage einer hundertprozentigen Heilung. Solch einen Arzt würden Sie doch als Scharlatan abtun. Doch genau so handelt Gott: Er gibt uns eine garantierte Erfolgschance. Noch bevor Gott einem Sünder Seine Diagnose stellt (Röm 1,18–3,21), verspricht Er jedem Glaubenden die Genesung, und zwar mit den einfachen Worten: «Er wird aus Glauben leben.» Das bedeutet für uns schon vorneweg: Aus Glauben freigesprochen. Aus Glauben keine Verdammnis mehr. Aus Glauben von der Sündenlast befreit. Aus Glauben von Gott angenommen. Aus Glauben den Himmel auf sicher. Dies ist die gewaltige Botschaft des Evangeliums! Selbst dann, wenn ich das Wort vom Kreuz noch nicht in seiner ganzen Tiefe begriffen habe, aber doch daran glaube, werde ich von Gott gerecht gesprochen. Auch dann, wenn ich die ganze Dimension der göttlichen Gnade nicht auszuloten vermag, aber daran glaube, werde ich vor Gott als heilig angeschaut. Auch wenn ich meine Sündhaftigkeit und Verlorenheit nicht in ihrer ganzen Tiefe zu erfassen vermag, mich aber im Glauben an das Erlösungswerk Jesu Christi klammere, werde ich mit Gott versöhnt. Das ist das Evangelium, von dem Paulus spricht. Er bezeugt: Im Evangelium steckt die Kraft, einen Menschen gerecht zu machen und zum Leben zu führen. Ja, wer dem Evangelium glaubt, kommt in Berührung mit der höchsten Macht des Universums, der Kraft Gottes. Evangelium bedeutet «Frohe Botschaft» oder «Gute Nachricht». Tatsächlich ist das Evangelium die beste Nachricht, die je in der Welt verkündigt wurde. Das Evangelium Gottes ist ja nichts und niemand anders als Jesus Christus selbst. Er ist die eine Person. Er ist die Kraft ewigen Lebens, die Kraft allmächtigen Willens und die Kraft unendlicher Liebe. Nun wäre es doch eine logische Sache, wenn Paulus in Römer 1 ab dem folgenden Vers anfangen würde, dieses Evangelium, diese Kraft Gottes, zu erklären. Doch das tut er nicht. Oder er tut es nicht so, wie man es vielleicht erwarten würde. Erst in Kapitel 3, 21 spricht er wieder über das Evangelium. Zuvor erklärt er, warum das Evangelium notwendig ist. Er zeigt auf, warum nichts anderes als die Kraft Gottes einen Menschen gerecht machen und zum Leben führen kann. Paulus redet ab Römer 1,18 über eine Eigenschaft bzw. Seite Gottes, die in der postmodernen Christenheit, unserer Kultur und Gesellschaft, nicht sonderlich beliebt ist: den Zorn Gottes. Es ist jedoch so, dass das Evangelium ohne den Zorn Gottes keinen Sinn machen würde. In Römer 1,18–23 erklärt Paulus, dass Gott auf die gottlosen und ungerechten Menschen zornig ist, weil sie die Wahrheit über Gott in der von Ihm geschaffenen Natur und Welt zwar erkennen könnten, diese Erkenntnis jedoch unterdrücken und die Schöpfung anbeten, anstatt den Schöpfer, und in ihrer Gottlosigkeit alle möglichen Bosheiten bevorzugen. Paulus zeigt, dass kein Mensch vor Gott bestehen kann und jeder Seinen Zorn auf sich geladen hat. Bevor wir zur befreienden Kraft des Evangeliums kommen, müssen wir verstehen, dass wir Gottes Massstab niemals einhalten können. Für den Reformator Luther war es deshalb sehr wichtig, immer zuerst das Gesetz Gottes und danach das Evangelium, das Kreuz, zu verkündigen. Denn wenn wir uns selbst anhand der Gebote Gottes betrachten, müssen wir anerkennen und sagen, dass wir von uns aus unfähig sind, sie zu halten. Keiner kommt aufgrund seiner eigenen Leistung in den Himmel. Unsere Bemühungen und Anstrengungen mögen gross sein, doch sie reichen niemals aus. «Wir sind ja allesamt geworden wie Unreine, und alle unsere Gerechtigkeit wie ein beflecktes Kleid. Wir sind alle verwelkt wie die Blätter, und unsere Sünden trugen uns fort wie der Wind» (Jes 64,5). Jesus Christus selbst zitierte aus den Zehn Geboten, als Ihn jemand fragte, was man «Gutes tun» solle, «um ewiges Leben zu haben» (Mt 19,16–30). Dieses «Grundgesetz» Gottes zeigt uns in besonderer Weise auf, wie hoffnungslos verloren wir tatsächlich sind. Dabei ist es so, als ob ein helles Licht auf einen dunklen Hintergrund fallen würde. So ist es auch mit unserer Verlorenheit. Wir erkennen sie erst richtig im hellen Licht der heiligen Gebote Gottes. Das erste Gebot lautet: «Du sollst keine anderen Götter haben neben mir» (2.Mo 20,3). Jesus Christus erklärte dieses erste Gebot so: «‹Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken›. Das ist das erste und grösste Gebot» (Mt 22,37–38; vgl. 5.Mo 6,5). Martin Luther schlussfolgerte daraus: Wenn es das höchste Gebot ist, Gott mit seinem ganzen Herzen zu lieben, dann ist es die grösste Sünde, Ihn nicht von ganzem Herzen zu lieben. Dieser Gedanke machte Luther fast wahnsinnig. Denn wie kann ein Mensch Gott immer von ganzem Herzen, mit all seinen Gedanken und Gefühlen, lieben? Der Raum in diesem Artikel genügt nicht, um jedes Gebot und dessen Prinzipien unter die Lupe zu nehmen, aber es wird schnell deutlich, dass wir vor Gott nicht bestehen können, wenn wir den Massstab Jesu Christi anlegen. Das sechste Gebot besagt zum Beispiel: «Du sollst nicht töten» (2.Mo 20,13), unser Herr aber verschärft diese Forderung mit den klaren Worten: «Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber irgend töten wird, wird dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder ohne Grund zürnt, wird dem Gericht verfallen sein […] wer aber irgend sagt: Du Narr!, wird der Hölle des Feuers verfallen sein» (Mt 5,21–22). Oder das siebte Gebot: «Du sollst nicht ehebrechen» (2.Mo 20,14). Auch hier geht Jesus Christus zum Kern der Sache: «Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau ansieht, sie zu begehren, hat schon Ehebruch mit ihr begangen in seinem Herzen» (Mt 5,28). Jeder Anflug eines sexuellen Gedankens oder eines lustvollen Blickes, der nicht dem Ehepartner gilt, ist bereits Ehebruch – ob wir nun verheiratet sind oder nicht. Dieser göttliche Massstab gilt für jeden. Das erste und höchste Gebot ist: Gott von ganzem Herzen zu lieben. Doch das ihm vergleichbare Gebot ist: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.» Keiner kommt auf grund seiner eige nen Leistung in den Himmel. Unsere Bemühungen und An strengungen mögen gross sein, doch sie reichen niemals aus. Allen unseren Nächsten gegenüber so zuvorkommend sein wie uns selbst gegenüber? Das ist uns unmöglich. Das ernüchternde Fazit des Paulus lautet, dass alle Menschen «unter der Sünde sind, wie geschrieben steht: ‹Da ist kein Gerechter, auch nicht einer; da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der Gott sucht. Alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer›» (Röm 3,9–12). Was ist Sünde? Das bewusste oder unbewusste Brechen des Gesetzes Gottes – sei es durch unser Tun, Unterlassen oder in unseren Gedanken. Niemand kann vor Gott bestehen. Niemand kann Mitternachtsruf 01.2017 9 TITEL Jeder Anflug eines se xuellen Gedankens oder eines lustvollen Blickes, der nicht dem Ehe partner gilt, ist bereits Ehebruch – ob wir nun verheiratet sind oder nicht. Dieser göttliche Massstab gilt für jeden. 10 Mitternachtsruf 01.2017 Seine Gebote halten. Jeder, der vor dem Richterstuhl Gottes nach seinen Werken beurteilt wird, wird die Hölle verdienen (Mt 10,28; Mk 9,43-44; vgl. Offb 20,10– 15; 21,8). Als Luther noch katholischer Mönch und Gelehrter war, erkannte er sehr genau, dass er Gottes Gebote niemals halten konnte – so sehr er sich auch anstrengte. Er schlug sich selbst, schlief auf dem kalten Boden, verbrachte manchmal fünf Stunden am Tag im Beichtstuhl und wurde fast verrückt bei dem Gedanken, vor Gott nicht bestehen zu können. Dabei war Luther nicht unbedingt einer, der ein Blatt vor den Mund nahm. Und so stiess er manchmal Worte aus wie diese: «Gott lieben? Manchmal hasse ich ihn!» Das ist starker Tobak. Oder: «Manchmal scheint mir Christus nichts weiter als ein zorniger Richter zu sein, der mit einem Schwert in der Hand zu mir kommt.» Oder: «Zum Henker mit Moses!» Mit diesen Worten bezog er sich auf das Gesetz. Ja, Luther erkannte ganz genau, dass er Gottes Standard nicht gerecht werden konnte. «Darum, aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden; denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde» (Röm 3,20). Er schien, im wahrsten Sinne des Wortes fast wahnsinnig zu werden, bis er den Römerbrief zu lesen begann … Und hier kommt das Evangelium, die gute Nachricht, ins Spiel. Gott setzt unserer Unfähigkeit und Verlorenheit Sein Evangelium entgegen; unserer Sünde Seine Vergebung und Sein Heil. Es ist das Evangelium, von dem Paulus sagt: «Denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt» (Röm 1,16). Dieses Evangelium ist ein historisches Ereignis. Zur «bestimmten Zeit» starb Christus für Gottlose (Röm 5,6; vgl. Gal 4,4). Gott offenbarte sich den Menschen in Seinem ewigen Sohn. Jesus Christus, durch den alle Dinge geschaffen wurden (Kol 1,16), wurde ein Mensch, geboren von einer Jungfrau, gezeugt durch den Heiligen Geist – und deswegen war Er auch unbelastet von der Erbsünde Adams (Jes 7,14; Mt 1,23; Lk 1,35; Röm 5; Gal 4,4). Er lebte als ganzer Gott und ganzer Mensch ein sündloses, perfektes Leben. Er war der im Alten Testament verheissene Messias und König der Juden. Aber der Grossteil der Juden lehnte Ihn ab. Er wurde verraten, gefoltert und ans Kreuz von Golgatha genagelt. Doch am dritten Tag nach Seinem Tod am Kreuz stand Er aus den Toten auf und bewies damit Seine Gottessohnschaft und dass Er wirklich der Messias, der Erlöser, war (Röm 1,4). Er fuhr in den Himmel auf und sitzt nun zur Rechten Gottes des Vaters (Mk 16,19) und wird von dort auf die Erde zurückkommen, um in Israel zu regieren (Apg 1,5.11). Dieses Evangelium wurde auch «bezeugt durch das Gesetz und die Propheten» (Röm 3,21). Es wurde in der jüdischen Bibel, dem Alten Testament, vorhergesagt. Die Juden hätten es erkennen können, wenn sie das Gesetz und die Propheten (das ist das Alte Testament) gelesen und geglaubt hätten. So prophezeite zum Beispiel der Prophet Jesaja 700 Jahre vor Christus detailliert Seinen Leidensweg und den Grund für dieses Leiden (Jes 53,3–12). Das bedeutet also, dass es kein Zufall oder Versehen war, als Gottes Sohn dann an ein Kreuz genagelt wurde. Er wurde wohl von Menschen verraten, doch Gott selbst schickte Seinen eigenen Sohn ans Kreuz. Gerade dieses Kreuz offenbart Gottes Gerechtigkeit (Röm 3,21). Denn dort können Schuldige zu «Gerechtfertigten» und im göttlichen Gericht freigesprochen werden. Dies ist darum möglich, weil der Gerechtfertigte im Glauben erfasst hat, dass ein anderer, nämlich Gott selbst in Jesus Christus, für ihn in die Anklagebank tritt. Dort nimmt Er dessen Schuld und Strafe vollumfänglich auf sich. Diese Tatsache bringt Paulus voller Jubel auf den Punkt, indem er sagt: «So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind!» (Röm 8,1). Nun sollten wir uns aber im Klaren sein: Gott drückt nicht einfach ein Auge zu. Bei Ihm heisst es nicht: Augen zu und durch, einfach mal kurz Schwamm drüber, oder Fünfe gerade sein lassen. Nein, wenn Gott den Sünder rechtfertigt, dann nur aus dem einen Grund, den Paulus betont: «Ihn [Jesus Christus] hat Gott als Sühnopfer verordnet, durch sein Blut […] für alle die glauben» (Röm 3,25). Der einzige Weg, über den Gott den Sünder rechtfertigt, ist der Weg über das Kreuz von Golgatha. Das ist nur möglich, weil Jesus Christus Sein Blut am Kreuz vergoss und starb und so die Sünde der Welt auf sich nahm und die Forderungen eines heiligen Gottes erfüllte. Wir erhalten unsere Rechtfertigung nur, wenn wir dieses Geschehen auch für uns persönlich in Anspruch nehmen und daran glauben. Ja, wir verbergen uns in Jesus Christus, wie ein Kind unter dem Regenmantel seines Papas Schutz vor dem Unwetter sucht. Nur wenn ich mich in Christus verberge, mich berge in dem, was Er für mich am Kreuz von Golgatha getan hat, nur dann gewährt mir Gott auch Seinen Schutz vor Seinem heiligen Zorn über verlorene Sünder. Das Evangelium ist so gesehen eine rechtliche Sache: Christus nimmt alle Sünden des glaubenden Sünders auf sich. Im Gegenzug legt Er Seine vollkommene Gerechtigkeit auf den Sünder. Nun sieht Gott den Sünder durch Seinen sündlosen Sohn. Stellvertretend für den Sünder hat der gerechte Sohn schon die Strafe getragen und den Tod und die Strafe durch Seine Auferstehung besiegt. Deswegen ist der Sünder mit Gott versöhnt, gerecht vor Gott und hat das ewige Leben. Das ist Gottes Kraft im Evangelium! Am Kreuz trug Jesus Christus die Strafe, die uns hätte treffen sollen. Wir können uns nicht vorstellen, was das bedeutet und Ihn gekostet haben mag. Es war so schlimm, dass Jesus am Kreuz gar ausrufen musste: «Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?» (Mt 27,46). Doch Christus trank den Kelch bis zum bitteren letzten Tropfen, bis Er proklamieren konnte: «Es ist vollbracht!» (Joh 19,30). Und mit der Auferweckung Jesu verkündigte, bestätigte und besiegelte Gott, dass dieses stellvertretende Sühneopfer Seines Sohnes genügte und dass Christus für die Sünden aller Menschen bezahlt hat, die daran glauben. Gott wäre ungerecht, wenn Er nicht jeden gerecht sprechen würde, der an Christus glaubt. Es wäre eine Verleugnung Seines Namens, Seines Charakters und Seiner eigenen Gerechtigkeit. Das ist ja die grosse Frage, die wir Menschen haben: Wie kann Gott Sünde vergeben und selbst völlig gerecht bleiben? Wie kann Gott, die absolute moralische Instanz, Sünder gerecht sprechen? Wie kann Er, der absolut gerechte und heilige Gott, Sünder annehmen ohne dabei selbst von Seinem eigenen Massstab der Gerechtigkeit und Heiligkeit abzuweichen? Die Antwort finden wir, wie wir gesehen haben, bei Jesus am Kreuz von Golgatha. «Damit er [Gott] selber gerecht bleibt und zugleich den rechtfertigt, der aus dem Glauben an Jesus ist» (Röm 3,26). Ja, am Kreuz von Golgatha wurde sowohl Gottes Wahrheit über die Sünde offenbar (wie schrecklich und widerlich diese wirklich ist) als auch der Gerechtigkeit und Heiligkeit Gottes Genüge getan. Indem der heilige Gott selbst Mensch wurde, die Strafe der Sünde auf sich nahm und für diese mit Seinem Tod bezahlte, wurde der vollkommene Ausweg für Sünder geschaffen (Röm 3,25–26). Viele Christen haben vielleicht noch gar nicht erfasst, wie gut die gute Nachricht wirklich ist, wie sicher die Erlösung wirklich ist. Gott hat das Gesetz am Kreuz nicht beiseitegestellt, Er hat es vollständig erfüllt. Christus hat den Fluch des Gesetzes am Kreuz getragen, sodass wir Seine Gerechtigkeit bekommen können (Gal 3,10–13; 2.Kor 5,21). Luther nannte dies den «fröhlichen Wechsel» und einen «wahrlich ungleichen Tausch»: Christi Gerechtigkeit gegen unsere Ungerechtigkeit. Somit ist Gottes Gnade nicht von uns abhängig, Mitternachtsruf 01.2017 11 TITEL Sind Selbstkasteiungen der rich tige Weg, sich Gott zu nahen? Nein, es ist und bleibt allein der Glaube an die Person und das Werk Jesu Christi, der uns rettet, nicht die eigene Anstrengung, das Halten von Regeln und Gesetzen oder das Beten und Fasten. Porta Negra in Trier und darum werden wir sie nie verlieren, wenn wir an Jesus Christus glauben. Und das ist’s, woran wir uns im Reformationsjahr wieder neu erinnern und daran festhalten sollten. Keine Leidensgeschichte sollte so sehr auf unseren Herzen sein wie das Kreuz Christi, wie Luther einst betonte. Ja, wir sollten uns an Christus und an Seinem Kreuz festklammern und uns nicht auf unsere eigene Gerechtigkeit, unsere eigene Schlauheit oder unser eigenes Wachstum in der Heiligung verlassen. Alle unsere Sünden sind uns vergeben worden! Christus ist das Ein und Alles und das Kreuz ist unser Anker. Daran wollen wir uns halten. Wenn der gekreuzigte und auferstandene Jesus Christus in unserem Leben im Zentrum steht, sind wir auf der sicheren Seite. Denn das Einzige, was uns vor Gott gerecht macht, ist der Glaube an Jesus Christus. Darum sagt Paulus: «Denn ich hatte mir vorgenommen, unter euch nichts anderes zu wissen als nur Jesus Christus, und zwar als den Gekreuzigten» (1.Kor 2,2), denn wir sind einzig und allein «gerechtfertigt durch die Erlösung, welche in Jesus Christus ist» (Röm 3,24). Normalerweise stimmt ja jeder gläubige Christ zu, dass wir nicht gerecht gesprochen werden aufgrund von irgendetwas, was wir getan haben. Vielleicht sagen Sie deshalb, dass Ihnen das schon längst bewusst ist. Aber es gibt noch etwas, was wir bedenken sollten, 12 Mitternachtsruf 01.2017 jedoch oft vergessen: Wir werden auch nicht gerecht gesprochen aufgrund des Grades der Heiligung, den wir schon erreicht haben. Anders ausgedrückt: Wir werden auch nicht gerecht gesprochen aufgrund dessen, was Christus in unseren Herzen tut. Der Heilige Geist wirkt als Beweis und Unterpfand unserer Erlösung in uns, aber deswegen kommen wir nicht in den Himmel. Manche Christen neigen zur Annahme, sie kämen aufgrund dessen in den Himmel, was Jesus in ihrem Herzen getan habe. Das stimmt nicht. Denn dann kommen solche Fragen des Zweifels auf, wie: Tue ich genug? Bete ich genug? Lebe ich schon genug im Heiligen Geist? Liebe ich genug? Hasse ich die Sünde genug? Habe ich auch in allem die richtige theologische Überzeugung? Mit anderen Worten: Hat Christus schon genug in meinem Herzen getan, damit ich in den Himmel kommen kann? Wurde mein Herz schon genug verändert, damit ich in den Himmel eingehen kann? Einer der Verbrecher, der neben dem Herrn Jesus am Kreuz hing, kam ins Paradies, weil er glaubte. Er hatte keine Zeit mehr, Christus oder den Heiligen Geist in seinem Herzen wirken zu lassen. Er hatte keine Zeit mehr, seine Liebe zu den Menschen zu vertiefen, eine Gebetsliste zu machen, die Bibel mehr zu lesen, pünktlich in den Gottesdienst zu kommen, die richtigen Lehrüberzeu- gungen zu entwickeln oder finanziell zur Verbreitung des Evangeliums beizutragen. Er kam nur aufgrund dessen in den Himmel, weil er glaubte. Ach, wie jämmerlich sind doch oft die Bemühungen von uns Menschen. In Trier steht beispielsweise die Porta Negra, ein herrliches Stadttor aus der Römerzeit. In dieses liess sich im Jahre 1028 der aus Sizilien stammende byzantinische Mönch Simon einmauern, um sich dadurch ungestört dem Gebet und der Kontemplation widmen zu können. Sind Selbstkasteiungen der richtige Weg, sich Gott zu nahen? Nein, es ist und bleibt allein der Glaube an die Person und das Werk Jesu Christi, der uns rettet, nicht die eigene Anstrengung, das Halten von Regeln und Gesetzen oder das Beten und Fasten. Es ist der Glaube, der darauf vertraut, dass Gott in Jesus Christus Mensch wurde; der Glaube, der damit rechnet, dass Jesus am Kreuz von Golgatha unsere Schuld auf sich nahm und als Strafe für die Sünde an unserer Stelle starb. Somit sind wir also gerechtfertigt durch das, was ausserhalb von uns für uns getan wurde. Wir kommen in den Himmel durch das, was Jesus Christus getan hat. Wir kommen nicht in den Himmel aufgrund dessen, was wir tun. Und wir kommen demgemäss auch nicht aufgrund dessen in den Himmel, was Christus in unseren Herzen tut, wie der Bibellehrer Alistair Begg einst betonte. Wir kommen in den Himmel, weil schon alles für uns getan wurde. In Gottes Augen ist unser alter Mensch bereits gestorben; in Gottes Augen sind wir keine Sünder mehr; in Gottes Augen sind wir schon zu neuem Leben auferstanden; in Gottes Augen sind wir schon gerecht und heilig – unabhängig davon, ob wir mal einen guten oder schlechten Tag haben. Und das alles allein durch Gnade, allein durch Glauben, allein durch Jesus Christus! Als der katholische Mönch und Gelehrte Martin Luther das erkannte, veränderte sich sein Leben von Grund auf. Es begann das, was wir heute als protestantische Reformation kennen. R.C. Sproul erklärt: «Von dem Moment an, als Luther verstand, was Paulus im Römerbrief erklärte, war er ein anderer Mensch. Die Last seiner Schuld war hinweggenommen. Die entsetzlichen Qualen hatten ein Ende. Das bedeutete dem Mann so viel, dass er bereit war, gegen Papst, Konzil, Fürsten und Kaiser zu stehen und, falls nötig, gegen die ganze Welt. Er war durch die Tore des Paradieses gegangen, und er würde sich von keinem Menschen wieder herauszerren lassen.» – Was auch in Ihrem Leben in diesem neuen Jahr geschehen mag, halten Sie doch am ein für alle Mal vollbrachten Werk Jesu Christi fest und kehren Sie immer wieder zum Kreuz zurück. Lassen Sie sich nicht aus dem Paradies herauszerren und bekennen Sie mit Luther: «Mir ist es bisher wegen angeborener Bosheit und Schwachheit unmöglich gewesen, den Forderungen Gottes zu genügen. Wenn ich nicht glauben darf, dass Gott mir um Christi willen dies täglich beweinte Zurückbleiben vergebe, so ist’s aus mit mir. Ich muss verzweifeln. Aber das lass ich bleiben. Wie Judas an den Baum mich hängen, das tu ich nicht. Ich hänge mich an den Hals oder Fuss Christi wie die Sünderin. Ob ich auch noch schlechter bin als diese, ich halte meinen Herrn fest. Dann spricht Er zum Vater: Dieses Anhängsel muss auch durch. Es hat zwar nichts gehalten und alle Deine Gebote übertreten. Vater, aber er hängt sich an Mich. Was will’s! Ich starb für ihn. Lass ihn durchschlüpfen. Das soll mein Glaube sein.» Nun freuet euch Ein Danklied für die höchsten Wohltaten, so uns Gott in Christo erzeigt hat. Martin Luther, 1523. Nun freut euch, lieben Christen gmein, Und lasst uns fröhlich springen, Dass wir getrost und all in ein Mit Lust und Liebe singen, Was Gott an uns gewendet hat Und seine süsse Wundertat Gar teur hat ers erworben. Der Sohn dem Vater ghorsam ward, Er kam zu mir auf Erden Von einer Jungfrau rein und zart, Er sollt mein Bruder werden. Gar heimlich führt er sein Gewalt, Er ging in meiner armen Gstalt, Den Teufel wollt er fangen. Dem Teufel ich gefangen lag, Im Tod war ich verloren, Mein Sünd mich quälet Nacht und Tag, Darin ich war geboren; Ich fiel auch immer tiefer drein, Es war kein Guts am Leben mein, Die Sünd hat mich besessen. Er sprach zu mir: Halt dich an mich, Es soll dir jetzt gelingen; Ich geb mich selber ganz für dich, Da will ich für dich ringen; Denn ich bin dein und du bist mein, Und wo ich bleib, da sollst du sein, Uns soll der Feind nicht scheiden. Mein gute Werk, die golten nicht, Es war mit ihn verdorben, Der frei Will hasset Gotts Gericht, er war zum Gut erstorben. Die Angst mich zu verzweifeln treib, Dass nichts denn Sterben bei mir bleib, Zur Höllen musst ich sinken. Vergiessen wird er mir mein Blut, Dazu mein Leben rauben, Das leid ich alles dir zu gut, Das halt mit festem Glauben, Den Tod verschlingt das Leben mein, Mein Unschuld trägt die Sünde dein, Da bist Du selig worden. Da jammert Gott in Ewigkeit Mein Elend übermassen, Er dacht an sein Barmherzigkeit, Er wollt mir helfen lassen. Er wandt zu mir das Vaterherz, Es war bei ihm fürwahr kein Scherz, Er liess sein Bestes kosten. Gen Himmel zu dem Vater mein Fahr ich von diesem Leben, Da will ich sein der Meister dein, Den Geist will ich dir geben, Der dich in Trübnis trösten soll Und lernen mich erkennen wohl Und in der Wahrheit leiten. Er sprach zu seinem lieben Sohn: Die Zeit ist hie zurbarmen, Fahr hin, meins Herzens werte Kron, Und sei das Heil der Armen Und hilf ihm aus der Sünden Not, Erwürg für ihn den bittern Tod Und lass ihn mit dir leben. Was ich getan hab und gelehrt, Das sollst du tun und lehren, Damit das Reich Gottes werd gemehrt Zu Lob und seinen Ehren. Und hüt dich vor der Menschen Satz, Davon verdirbt der edle Schatz, Das lass ich dir zu Letze. R ENÉ M ALGO UND SA MUEL RINDLISBACHER Mitternachtsruf 01.2017 13 AUFGEGRIFFEN Trumps Überraschungssieg F ür viele völlig überraschend siegte der Multimillionär Donald Trump in den US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen und schlug die vermeintlich haushohe Favoritin Hillary Clinton, Liebling der linken US-Medien-Elite. Christianity Today berichtet, dass letztendlich 4 von 5 «weisse» Evangelikale für Trump gestimmt hät- ten. Dies erscheint überraschend, hatten sich doch zuvor evangelikale Magazine wie Christianity Today und World Magazine und prominente «weisse» Evangelikale wie John Piper, Phil Johnson, James White, Al Mohler, Denny Burk oder Russell Moore ausdrücklich gegen den unmoralischen Trump ausgesprochen. Zu den promi- nenten evangelikalen Wählern Trumps gehörten Jerry Falwell Jr., Eric Metaxas, David Jeremiah, Wayne Grudem und zuletzt auch John MacArthur, der zwar die Person Trump aufs Schärfste verurteilte, aber seine Stimme für die Weltsicht seiner Partei und gegen die von Clinton und ihrer Partei abgab.mnr Verschiedene Perspektiven zum verlorenen Sohn Widersprüchliche Zensur bei YouTube A V uf seinem Blog weist der Theologe Scot McKnight auf das Buch What Do They Hear? (Was hören sie?) des Bibellehrers Mark Allan Powell hin. McKnight hält es für eines der wichtigsten Bücher über das Lehren und Predigen des Wortes Gottes. Powell beschäftigt sich mit der Problematik, dass Zuhörer nicht immer das «hören», was der Prediger «sagt», und dass das, was die Christen «lesen», von ihrem «sozialen Umfeld» geprägt sei. Als Beispiel führt Powell eine persönliche Statistik zum Gleichnis des verlorenen Sohns an. So hätten sich 100 % seiner amerikanischen Studenten gemerkt, dass der verlorene Sohn sein Geld verschwendete. Nur 6 % der Amerikaner stellten ausserdem 14 Mitternachtsruf 01.2017 fest, dass eine Hungersnot im Land war. Von den russischen Studenten erwähnten dagegen nur 34 % die Geldverschwendung, während 84 % sich die Hungersnot gemerkt hatten. In der Deutung des Gleichnisses konzentrierten sich die russischen Studenten auf die Opulenz – auf das Leben in Überfluss, das der verlorene Sohn ausserhalb seines Vaterhauses führte, während die amerikanischen Studenten den moralischen Verfall – wie ein sündiges Leben mit Frauen und Alkohol – erwähnten. Und interessanterweise sahen die Studenten aus Tansania (Afrika) im Gleichnis, dass die Menschen dem verlorenen Sohn (dem «Immigranten») im Ausland in seiner Notlage nicht halfen.mnr ideos mit anstössigen Inhalten zensiert YouTube, sodass man sie nicht einfach so ohne Weiteres angucken kann (man muss sich anmelden und sein Alter bestätigen). Dies kann an sich positiv sein, nun hat aber YouTube die Lehrvideos der konservativen, eher rechts ausgerichteten Studienplattform PragerU zensiert und ohne erkennbaren Grund als anstössig markiert. Dies ist eigenartig, bedenkt man, dass YouTube das Video der linken Nachrichtenseite Vox (nicht zu verwechseln mit dem deutschen Fernsehsender Vox) über Rassismus in Amerika nicht unter Zensur stellte, aber ein Video von PragerU zum selben Thema sehr wohl.mnr Schweizer Alters- und Pflegeheime müssen Sterbehilfe zulassen I m Schweizer Kanton Neuenburg klagte die Heilsarmee gegen den Beschluss, die Sterbehilfe in ihren Pflegeheimen zuzulassen. Sie beriefen sich dabei auf das Recht der Glaubensfreiheit. Für Christen steht ausser Frage, dass Suizid in jedem Fall verboten ist. Das Schweizer Bundesgericht entschied nun aber im Herbst 2016, dass das Recht auf Selbstbestimmung höher sei als das Recht auf Glaubensfreiheit, sodass die Heilsarmee Sterbehilfe in ihren Heimen zulassen muss. Der srf bezeichnete dieses Urteil als «wegweisend für Alters- und Pflegeheime». mnr Gefälschte Nachrichten nehmen zu I Mehrheit der Deutschen will Religionsunterricht abschaffen L aut n-tv.de befürworten «mehr als zwei Drittel» der Deutschen «eine Abschaffung des Religionsunterrichts an den Schulen». Im Osten sei die «Ablehnung besonders hoch». 69 Prozent der Befragten seien dafür, dass wie in Luxemburg ein allgemeiner «Werteunterricht» eingeführt würde, der den konfessionellen Religionsunterricht ablösen sollte.mnr m Internet nimmt die Flut an gefälschten Nachrichten zu. In die Kritik geraten dabei immer wieder Facebook oder Google, die die schnelle Verbreitung sogenannter «Hoaxes» einfach machen würden. So ist zum Beispiel bekannt, dass in Kanada zwei Jugendliche für «Hot Global News» Nachrichten über Donald Trump, Drogen, Flüchtlinge und Massenmorde erfinden und damit Tausende USDollar im Monat machen. Gefälschte Nachrichten verbreiten sich auch immer mehr aus der rechten Ecke im Internet und verunsichern vor allem gutmeinende Christen. Eine dieser von «Reichsbürgern» und rechten Verschwörungstheoretikern verbreiteten Nachrichten ist die Meldung von einer (fiktiven) Ingenieurin, die über Untergrundbunker in Deutschland und die Vorbereitung eines Völkermords für das Jahr 2017 redet.mnr Falscher Prophet löscht falsche Prophezeiung D er nigerianische Prediger TB Jo shua ist ein bekannter charismatischer Evangelist, zu dessen Gefolge viele Politiker gehören und der auch schon den niederländischen Theologen Willem J. Ouweneel mit seiner Botschaft und seinen Wundern überzeugen konnte. An einem Sonntag vor den US-Präsidentschaftswahlen «prophezeite» Joshua, er hätte eine Frau als Präsidentin Amerikas gesehen. Diese vermeintlich göttliche Vision veröffentlichte er auch auf seiner Facebookseite. Als dann Trump als US-Präsident feststand, verschwand die Prophezeiung von seiner Facebookseite.mnr Mitternachtsruf 01.2017 15 Bücher mit Mehr-W BLICKFELD Wayne Stiles Walter Nitsche/Benedikt Peters Markus Rudisile Wenn Gott uns warten lässt Dämonische Verstrickungen, biblische Befreiung Wer war Jesus? Geduld lernen am Beispiel Josefs. Unser geistliches Leben besteht nicht nur aus Höhepunkten, sondern vor allem auch aus den als «Durststrecken» wahrgenommenen Phasen dazwischen. Am Beispiel Josefs zeigt der Autor, wie wir diese Wartezeiten, in denen Gott nicht so schnell handelt, wie wir das gerne hätten, überstehen können, indem wir unseren Blick fest auf Gott gerichtet halten. Dann erhellt Er uns den Weg, den wir gehen sollen, Schritt für Schritt. Taschenbuch, 288 Seiten Bestell-Nr. 180045 CHF 23.50, EUR 16.90 Eine biblische Analyse in Theorie und Praxis. Menschen, die zum erlösenden Glauben an Jesus Christus gefunden haben, sind von ihrer okkulten, abergläubischen Vergangenheit her oft sehr stark gezeichnet. Umso dringender stellt sich die Frage nach wirksamer, biblisch fundierter Seelsorge bei dämonischen Verstrickungen. Die Autoren versuchen, diese Frage zu beantworten und klären über haarsträubende, aber weitverbreitete Seelsorge-Praktiken und irreführende Meinungen auf. Was die Bibel über Ihn sagt Wer war Jesus? Das ist die zentrale Frage über die Jahrhunderte hinweg – bis heute. Der Autor erarbeitet in schlichter Weise den biblischen Befund und entfaltet so ein Bild der Person Jesu, das besonders solchen Menschen, die das biblische Zeugnis ernst nehmen, die Bedeutung dieses von Gott gesandten Retters erschliesst. Taschenbuch, 64 Seiten Bestell-Nr. 180042 CHF 3.50, EUR 2.50 Taschenbuch, 160 Seiten Bestell-Nr. 180047 CHF 13.50, EUR 9.90 Bobby Conway Charles H. Dyer Andy Naselli und J. D. Crowley Wenn du zweifelst ... 30 Tage mit Jesus im Heiligen Land Das Gewissen Darf ein Christ zweifeln? Ja, er darf. Jeder Mensch zweifelt. Und gerade Christen müssen darüber auch in der Gemeinde sprechen dürfen. Nur dann können diese Zweifel zu einem vertieften Glauben führen statt zum Unglauben. Gott ermutigt uns, mit all unseren Fragen und Zweifeln zu Ihm zu kommen. Er möchte, dass wir uns gegenseitig helfen, Schwierigkeiten offen anzusprechen. Wenn wir verstehen, wie Jesus damals gelebt hat, kann uns das viel tieferen Aufschluss geben über Seine Botschaft. Vielleicht waren Sie schon im Heiligen Land, vielleicht wünschen Sie es sich auch nur; dieses Buch kann Sie hinbringen. Die ganz besonderen Andachten können Ihnen helfen, sich besser vorzustellen, wo sich die Geschichten des Neuen Testaments ereignet haben. Dr. Charles Dyer lädt Sie ein, das Umfeld Jesu kennenzulernen. Verstehen, wie es tickt. Was ist das Gewissen, wofür haben wir es und wie können wir es trainieren? Was tun wir, wenn unser Gewissen im Widerspruch zur Bibel steht? Wie gehen wir mit Menschen um, die eine andere Gewissensüberzeugung vertreten? Naselli und Crowley beziehen klar Stellung dazu, was Sünde ist und was nicht und wie unser Gewissen uns bei dieser Unterscheidung hilft, damit wir weder in Gesetzlichkeit noch in eine Alles-ist-erlaubtHaltung verfallen. Ein herausforderndes und dennoch leicht verständliches Buch über ein heute oft viel zu wenig beachtetes «Organ». Taschenbuch, 288 Seiten Bestell-Nr. 180041 CHF 19.50, EUR 13.90 16 Mitternachtsruf 01.2017 Gebunden, 203 Seiten Bestell-Nr. 180038 CHF 14.00, EUR 10.00 Taschenbuch, 208 Seiten Bestell-Nr. 180044 CHF 18.00, EUR 12.90 Wert. Norbert Lieth John MacArthur Reinhold Federolf Prophetische Entdeckungen in Liedern der Bibel Die Herrlichkeit des Himmels Wie gross ist Gott? Wenn Sie den Himmel als «Zuhause» für die Ewigkeit bezeichnen, möchten Sie dann nicht wissen, was der Himmel genau ist? In diesem Buch führt uns John MacArthur durch die Seiten der Bibel, erforscht mit uns die Wunder des Himmels und die Wahrheit über Engel und das ewige Leben. Gleichzeitig geht er auf aktuelle Diskussionen und Fragen ein. Begleiten Sie den Bestsellerautor bei seiner tiefgründigen Betrachtung über die Zukunft jedes Christen – den Himmel, unser ewiges Zuhause. Die Bibel berichtet immer wieder von Wolken, in denen Gott erscheint. Hierbei geht es nicht um normale Wolken, wie wir sie am Himmel sehen, sondern um Wolken, die auf Gottes Herrlichkeit hinweisen. Eine Studie und eine Ermutigung zum Christsein. Ideal zum Weitergeben! Beim Lesen des Titels «Prophetische Entdeckungen in Liedern der Bibel» denkt vermutlich mancher ganz spontan an die alttestamentlichen Psalmen, ans Hohelied oder an die Klagelieder. Dieses Buch geht jedoch in eine andere Richtung. Wir begegnen darin wenig bekannten, aber sehr tiefgründigen Liedern ganz unterschiedlicher Verfasser der Bibel. Norbert Lieth gelingt es mit diesen Auslegungen, den Leser auch seelsorgerlich und ermutigend mit einzubeziehen. Gebunden, 400 Seiten Bestell-Nr. 180032 CHF 18.00, EUR 13.00 Broschüre, 26 Seiten Bestell-Nr. 180055 CHF 1.50, EUR 1.00 Gebunden, 278 Seiten Bestell-Nr. 180051 CHF 20.00, EUR 14.50 Manfred Paul John Piper Jim George Dran bleiben! Kurs halten! Was ich im Krankenbett lernte Ratschläge eines Seelsorgers. Nur wenn wir Jesus mit im Boot haben, können wir den göttlichen Kurs unseres Lebens beibehalten. Doch ohne Gott am Steuer laufen wir schnell Gefahr, abzudriften und von den Stürmen des Lebens umgeworfen zu werden. Manfred Paul nimmt Stellung zu vielen unbequemen Themen im Leben von uns Christen (z. B. Toleranz oder Anpassung? – Geben – Sieg über die Sünde) und fordert alle auf, sich ganz und gar Jesus hinzugeben. Im Krankenhaus ist man nie freiwillig. Und doch kann Gott auch Zeiten der Krankheit nutzen, um den Kranken und seine Umwelt geistlich zu stärken. John Piper bringt dem Leser zunächst zehn geistliche Wahrheiten über Gott nahe, gefolgt von zehn Dingen, die er im Krankenhaus über den Glauben lernte und die ihn nicht nur stärkten, sondern den erzwungenen Krankenhausaufenthalt sogar zu einer wertvollen Zeit machten. Die 50 wichtigsten Lehren der Bibel Gebunden, 192 Seiten Bestell-Nr. 180039 CHF 13.90, EUR 9.90 Taschenbuch, 96 Seiten Bestell-Nr. 180046 CHF 8.00, EUR 5.90 Und was sie für dich bedeuten. Auf unterhaltsame Weise führt Jim George durch die wichtigsten biblischen Lehren. Er wendet sich dabei vor allem an Menschen, die neu oder unsicher sind im Glauben, und erläutert ihnen die grundlegenden biblischen Themen, die für das geistliche Wachstum von Bedeutung sind. Dadurch soll der Leser angeregt werden, sich näher und intensiver mit der Bibel auseinanderzusetzen. Taschenbuch, 320 Seiten Bestell-Nr. 180048 CHF 20.50, EUR 14.90 Mitternachtsruf 01.2017 17 BLICKFELD 500 JAHRE REFORMATION Luthers Theologie des Kreuzes Wo offenbart sich der lebendige Gott? Luthers Antwort lautete: am Kreuz. Und was das im Hinblick auf das Wesen Gottes und für unser persönliches Leben bedeutet, ist nichts weniger als eine Sensation. Eine Darlegung. N iemand hätte erwarten können, dass die Reformation im Oktober 1517 durch Martin Luthers 95 Thesen losgetreten würde. Das Dokument selbst stellte lediglich den Rahmen für eine Universitätsdebatte dar. Luther argumentierte bloss für die Korrektur des sogenannten Ablasshandels, nicht für dessen Abschaffung. Er legte nicht einmal ansatzweise einen Plan für eine weitflächige theologische und kirchliche Reform vor. Tatsächlich hatte er zuvor schon, am 4. September 1517, in seiner Disputation gegen die scholastische Theologie weitaus kontroversere Dinge gesagt, als er nämlich die ganze Art und Weise, in der seit Jahrhunderten die mittelalterliche Theologie betrieben wurde, kritisierte. Diese Disputation ging jedoch ohne einen Mucks vorbei. Menschlich gesprochen war es nur die einzigartige Kombination äusserlicher Faktoren – gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Art –, die die 95 Thesen zu dem Funken werden liessen, der die Lunte der Reformation anfachte. Als aber diese Lunte gezündet war, machte die Kirche einen fatalen Fehler: Sie gestattete es dem Augustiner-Orden, zu dem Luther gehörte, das Ganze als ein geringfügiges, örtlich begrenztes Problem zu behandeln. Im April 1518 sollte eine Ordensversammlung stattfinden und Luther wurde aufgefordert, einige The- 18 Mitternachtsruf 01.2017 sen zu seiner Theologie darzulegen, sodass seine Brüder diese dann beurteilen könnten. So gaben die verhältnismässig nichtssagenden 95 Thesen Luther dort die entscheidende Gelegenheit, die Theologie, die er bereits zuvor in seiner September-Disputation bekundet hatte, auszuformulieren. Diese Heidelberger Disputation erwies sich aus zweierlei Gründen als von Bedeutung. Erstens war mindestens eine weitere künftige Grösse der Reformation anwesend, nämlich Martin Bucer, der Reformator von Strassburg, der seinen Lebensabend als Professor der Theologie in Cambridge verbringen würde. Als Mann von grossem Intellekt und überkonfessionellem Weitblick sollte Bucer einen tiefgreifenden Einfluss auf die kommende Generation von Reformatoren haben, unter ihnen nicht zuletzt Johannes Calvin. Und die erste Kostprobe reformatorischen Denkens erhielt er damals von Luther in Heidelberg. Und doch, obwohl Bucer die Disputation staunend darüber verliess, wie Luther das, was aus der Kirche geworden war, attackiert hatte, übersah er den theologischen Kern dessen, was Luther gesagt hatte. Dies ist der zweite Punkt von Bedeutung, nämlich Luthers Theologie des Kreuzes. Gegen Ende der Disputation legte Luther einige Thesen dar, die (nach typischer Luther-Art) unsinnig, oder zumindest unklar erschienen: «19. Der ist es nicht wert, ein Theologe genannt zu werden, der Gottes unsichtbares Wesen durch seine Werke erkennt und versteht [Röm 1,20], 20. aber der, der das, was von Gottes Wesen sichtbar und der Welt zugewandt ist, als in Leiden und Kreuz sichtbar gemacht begreift. 21. Der Theologe der Herrlichkeit nennt das Schlechte gut und das Gute schlecht. Der Theologe des Kreuzes nennt die Dinge, wie sie wirklich sind. 22. Jene Weisheit, die Gottes unsichtbares Wesen in den Werken erkennt und schaut, bläht auf, macht blind und verstockt.» Diese Aussagen beschreiben im Grunde das Herzstück von Luthers Theologie; und wenn wir begreifen, was er mit die- sen obskuren Begriffen und Ausdrücken gemeint hat, werfen wir damit nicht nur Licht auf den Inhalt seiner Theologie, sondern auch darauf, wie Theologen seiner Meinung nach denken sollten. Tatsächlich greift Luther hier die explosive Aussage des Apostels Paulus aus 1. Korinther 1 auf und entwickelt sie zu einem umfassenden theologischen Grundsatz. Der Kern seiner Argumentation ist seine Ansicht, dass die Menschen nicht darüber spekulieren sollten, wer Gott ist und wie Er handelt, wenn sie Ihn nicht zuvor als Den gesehen haben, als Der Er sich selbst offenbart. So betrachtet Luther Gottes Selbstoffenbarung als grundlegend für jegliche Theologie. Nun gibt es wohl keinen Ketzer in der Geschichte, der dem nicht zustimmen würde, da ja alle Theologie die Selbstoffenbarung Gottes voraussetzt – ob nun in der Natur, im menschlichen Verstand, in der Kultur oder in was auch immer. Luther hatte allerdings eine radikal einschränkende Sicht von der Selbstoffenbarung Gottes. Gott offenbarte sich selbst als barmherzig gegenüber der Menschheit in der Menschwerdung, als Er sich selbst in der Gestalt des Menschen zeigte – und der Höhepunkt dieser Selbstoffenbarung erfolgte am Kreuz von Golgatha. Tatsächlich bezog sich Luther manchmal auf rätselhafte Weise auf den gekreuzigten Christus als «Gottes Rückansicht» – das war der Punkt, an dem Gott als das pure Gegenteil dessen erschien, was man ansonsten vernünftigerweise von Ihm zu sein erwartet haben könnte. Die «Theologen der Herrlichkeit» sind daher diejenigen, die ihre Theologie im Licht dessen bilden, wie Gott ihrer Erwartung nach sein sollte – und, welch eine Überraschung, so machen sie aus Gott jemanden, der so aussieht wie sie. Die «Theologen des Kreuzes» jedoch sind diejenigen, die ihre Theologie im Licht von Gottes Selbstoffenbarung in Christus am Kreuz bilden. Die Konsequenzen dieser Position sind revolutionär. Zunächst einmal verlangte Luther, dass das gesamte theologische Vokabular im Licht des Kreuzes korrigiert werden sollte. Nehmen wir zum Beispiel das Wort Macht. Wenn die Theologen der Herrlichkeit in der Bibel von der Macht Gottes lesen oder diesen Begriff in ihrer eigenen Theologie verwenden, nehmen sie an, dass diese Macht vergleichbar mit einer menschlichen Macht wäre. Sie meinen, sie könnten die göttliche Macht begreifen, wenn sie das Mächtigste, was sie sich vorstellen können, bis ins Unendliche vergrössern. Im Licht des Kreuzes jedoch ist dieses Verständnis von Gottes Macht das genaue Gegenteil dessen, worum es bei Seiner Macht geht. Die Macht Gottes wird in der Schwachheit des Kreuzes offenbart, denn als Er durch die Hand böser Mächte und verdorbener irdischer Obrigkeiten scheinbar besiegt wurde, zeigte Jesus Seine göttliche Macht, indem Er dadurch den Tod und alle Mächte des Bösen überwand. Wenn also ein Christ von der Macht Gottes spricht oder sogar von der Macht der Kirche oder des Christentums, dann muss dies unter den Bedingungen der Kreuzes-Macht, verborgen in der Form der Schwachheit, begriffen werden. Für Luther sollten nun alle anderen theologischen Begriffe auch auf diese Weise beurteilt werden. So wird zum Beispiel Gottes Weisheit in der Torheit des Kreuzes offenbart. Denn wer wäre auf die törichte Idee gekommen, dass Gott das Fleisch der Menschen annimmt, um für Sünder, die Ihn bewusst abgelehnt haben, einen fürchterlichen Tod zu sterben, oder dass Gott Sünder rein macht, indem Er für sie zur Sünde wird, oder dass Gott ein Volk zu neuem Leben erweckt, indem Er sich selbst dem Tod unterwirft? Wir könnten so fortfahren, indem wir Begriffe wie Leben, Segen, Heiligkeit und Gerechtigkeit betrachten. Das sind alles wichtige theologische Konzepte; und diese alle sind anfällig dafür, dass Menschen sie nach ihrem eigenen Bild deuten; doch sie alle müssen im Licht des Kreuzes neu erfasst werden. Diese Einsicht ist einer der Faktoren im Denken Luthers, der seiner Theologie eine innere Logik und Stimmigkeit gibt. Nehmen wir zum Beispiel sein Verständnis von der Rechtfertigung, wo Gott den Gläubigen als gerecht in Seinen Augen erklärt, nicht aufgrund irgendeiner inne- Mitternachtsruf 01.2017 19 BLICKFELD ren Rechtschaffenheit (also irgendetwas, was der Gläubige getan oder erarbeitet hätte), sondern auf der Grundlage einer fremden Gerechtigkeit, nämlich der Gerechtigkeit Christi, die ausserhalb des Gläubigen bleibt. Ist dies nicht bezeichnend für die seltsame, aber wundervolle Logik des Gottes vom Kreuz? Die Person, die wirklich ungerecht und im Sumpf der Sünde feststeckt, wird von Gott für rein und gerecht erklärt! Solch eine Wahrheit ist für den menschlichen Verstand unfassbar, aber im Licht des Kreuzes macht sie absolut Sinn. Und was ist mit der Vorstellung des Gottes, der herabkommt und die nicht Liebenswerten und die Ungerechten liebt, bevor diese Gegenstände Seiner Liebe auch nur die geringste Neigung dazu zeigen, Ihn zu lieben oder Gutes zu tun? So etwas ist unvorstellbar für die Theologen der Herrlichkeit, die meinen, Gott sei genauso wie sie, wie andere menschliche Geschöpfe, und Gott reagiere daher nur auf diejenigen, die an sich anziehend und gut sind oder die zuerst auf irgendeine Weise Seine Gunst erwerben. Aber das Kreuz zeigt, dass Gott nicht so ist: Entgegen jeder Annahme, die Menschen über Gott und Sein Wirken machen könnten, verlangt Er keine vorausgehende Liebenswürdigkeit in den Gegenständen Seiner Liebe; vielmehr erschafft Seine vorgängige Liebe diese Liebenswürdigkeit, ohne dabei irgendwelche Vorbedingungen festzulegen. Solch ein Gott offenbart sich mit einer verblüffenden und unerwarteten Zärtlichkeit und Schönheit in dem hässlichen und brutalen Drama des Kreuzes. Luther beschränkt die Theologie des Kreuzes nicht auf die objektive Selbstoffenbarung Gottes. Er betrachtet dies auch als den Schlüssel zum Verständnis christlicher Ethik und Erfahrung. Grundlegend ist für beide die Rolle des Glaubens: In den Augen des Unglaubens ist das Kreuz Unsinn; es ist, was es zu sein scheint: der niederschmetternde, dreckige Tod eines Mannes, von Gott verflucht. So interpretiert der Verstand der Ungläubigen das Kreuz – entweder eine Torheit den Griechen oder ein Ärgernis den Juden, je nachdem, ob man die Sünde der intellektuellen Arroganz oder die der mo- 20 Mitternachtsruf 01.2017 ralischen Selbstgerechtigkeit wählt. Die durch den Glauben geöffneten Augen sehen jedoch das Kreuz als das, was es wirklich ist. Gott wird offenbart in der Verborgenheit der äusseren Form. Und der Glaube ist als ein Geschenk Gottes zu verstehen, nicht als eine Kraft im Verstand des Menschen selbst. Dieses Prinzip des Glaubens erlaubt es dem Gläubigen nun zu begreifen, wie er oder sie sich verhalten muss. Vereinigt mit Christus, dem grossen König und Priester, ist der Gläubige auch ein König und ein Priester. Aber diese Titel dürfen kein Vorwand dafür sein, andere herumzukommandieren. Tatsächlich sollte das Königtum und Priestertum im Gläubigen so umgesetzt werden wie in Christus – durch Leiden und Selbstaufopferung im Dienst für andere. Der Gläubige ist Herr aller Dinge, indem er ein Diener für alle ist; der Gläubige ist vollkommen frei, indem er allen untertan ist. Wie Christus Sein Königtum und Seine Macht durch den Tod am Kreuz bewies, so tut es der Gläubige, indem er sich selbst bedingungslos zum Wohl des anderen gibt. Wir sollten, wie es Luther sagt, kleine Christusse für unsere Nächsten sein, denn wenn wir das tun, finden wir unsere wahre Identität als Kinder Gottes. Diese Sichtweise ist explosiv und gibt ein völlig neues Verständnis von christlicher Autorität. Älteste zum Beispiel sollten nicht als solche bekannt sein, die sich wichtigmachen, andere bedrängen und ihre Position, ihren Wohlstand oder ihre Referenzen verwenden, um ihre eigene Meinung durchzusetzen. Nein, der wahrhaft christliche Älteste ist einer, der sein ganzes Leben dem schmerzhaften, unbequemen und demütigenden Dienst für andere widmet, denn so demonstriert er eine christusähnliche Autorität, nämlich die Art von Autorität, die Christus selbst durch Seine Menschwerdung, Sein Leben und insbesondere am Kreuz von Golgatha demonstrierte. Die Konsequenzen der Theologie des Kreuzes für den Gläubigen bleiben hierbei nicht stehen. Das Kreuz ist beispielhaft dafür, wie Gott mit den Gläubigen handelt, die durch den Glauben mit Christus vereint sind. Kurz gesagt: Grosser Segen wird durch grosse Leiden kommen. Für uns im wohlhabenden Westen ist dieser Punkt schwer zu schlucken. Vor einigen Jahren zum Beispiel hielt ich in einer Gemeinde einen Vortrag über dieses Thema und wies darauf hin, dass das Kreuz nicht bloss ein Sühnewerk war, sondern auch offenbarte, wie Gott mit denen handelt, die Er liebt. Danach stellte dies jemand mir gegenüber infrage und sagte, dass Luthers Theologie des Kreuzes die Tatsache unterschlagen würde, dass das Kreuz und die Auferstehung den Beginn der Aufhebung des Fluches der Sünde markieren würde und dass wir deshalb grosse Segnungen erwarten sollten; wenn wir uns nur auf Leiden und Schwachheit konzentrieren würden, würden wir die endzeitliche Bedeutung des Dienstes Christi übersehen. Dieser Mensch hatte es jedoch versäumt, Luthers Theologie des Kreuzes so sorgfältig anzuwenden, wie er es hätte tun sollen. Alles, was er sagte, war wahr, aber er schaffte es nicht, das Gesagte im Licht des Kreuzes zu verstehen. Ja, Luther würde darin zustimmen, dass der Fluch aufgehoben wird, aber dieses Aufheben wird dadurch ersichtlich, dass durch das Kreuz das Böse nun im Dienst des Guten vollkommen unterwandert wird. Wenn das Kreuz Christi – die mit Abstand böseste Tat der Menschheitsgeschichte – mit Gottes Willen übereinstimmen und die Quelle des entscheidenden Sieges über das Böse, das es verursacht hat, sein kann, dann kann auch jede andere Bosheit für die Sache des Guten untergraben werden. Mehr als das, wenn der Tod Christi auf geheimnisvolle Weise ein Segen ist, dann kann alles Übel, das einem Christen passieren mag, auch ein Segen sein. Ja, der Fluch ist aufgehoben; ja, Segnungen werden fliessen; aber wer hat denn entschieden, dass diese Segnungen mit den Ansprüchen und Erwartungen des materialistischen Westens übereinstimmen müssen? Die Lektion des Kreuzes ist für Luther, dass sich der am meisten gesegnete Mensch auf Erden, Jesus Christus selbst, gerade in Seinem Leiden und Sterben als gesegnet erwies. Und wenn Gott so mit Seinem geliebten Sohn handelt, haben dann diejenigen, die durch den Glauben mit Ihm verbunden sind, das Recht, irgendetwas anderes zu erwarten? Dies wirft das Problem des Bösen für Luther in ein etwas anderes Licht als, sagen wir, für Harold Kushner, dem Rabbi, der When Bad Things Happen to Good People (Wenn schlimme Dinge guten Menschen widerfahren) schrieb. Diese Dinge geschehen, würde Luther sagen, weil Gott die Gläubigen so segnet. Gott vollendet Sein Werk in uns, indem Er Sein fremdes Werk tut (das Gegenteil dessen, was wir erwarten); Er segnet uns in Wahrheit, wenn Er uns anscheinend verflucht. Es ist in der Tat so, wenn wir erfassen, dass der Tod Christi – das grösste Verbrechen der Geschichte – auf eine tiefgründige und geheimnisvolle Weise dem Willen des dreieinen Gottes entsprach, ohne dass sich dabei Gott in irgendeiner Weise moralisch schuldig machte, dann sehen wir auch die Lösung für das uralte Problem, wie man einen allmächtigen Gott von der Verantwortung für das Böse freisprechen kann. Die Antwort auf das Problem des Bösen liegt nicht darin, dass wir versuchen herauszufinden, wie und wo es entstanden ist, denn das ist uns schlicht und ergreifend nicht offenbart worden. Vielmehr wird im Geschehen am Kreuz deutlich, dass das Böse für das Gute völlig ausgehöhlt wird. Römer 8,28 ist aufgrund des Kreuzes Christi wahr: Wenn Gott das schlimmste aller Übel nehmen und es in das grösste alles Guten verwandeln kann, wie viel mehr kann Er dann die geringeren Übel, die die Menschheitsgeschichte plagen – über persönliche Tragödien bis hin zu internationalen Katastrophen –, nehmen und sie auch für Seine guten Vorsätze umwandeln. Luthers Theologie des Kreuzes ist zu reichhaltig, um von einem einzigen Artikel angemessen abgedeckt zu werden, aber ich hoffe, dass mein kurzer Abriss deutlich macht, welch reiche Ader theologischer Betrachtung diejenigen gewinnen können, die über 1. Korinther 1 nachdenken und sich der spektakulären Gegensätze zwischen Anschein und Realität bewusst werden, die sich in der Heiligen Schrift finden lassen und die mit einer solchen Wucht von Martin Luther hervorgehoben wurden. Als Gegenmittel zur Gefühlsduselei, zum Wohlstandsevangelium und zu einer exzessiv weltlichen Endzeiterwartung ist dies theologisches Gold. Das Kreuz ist nicht bloss der Ort, wo Gott die Sünde sühnt; es ist auch eine tiefgreifende Offenbarung dessen, wer Gott ist und wie Er gegenüber Seiner Schöpfung handelt. CAR L R. TRUEM A N Übersetzt aus dem Englischen; zuerst erschienen in New Horizons, Oktober 2005. Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Orthodox Presbyterian Church. Luthers r h a j r e h t u zum L E N DZ E I T René Malgo Zeit seines Lebens war Martin Luther davon überzeugt: «der letzte Tag ist auf der Schwelle», «es ist die letzte Stunde», «es ist gewisslich alles am Ende» und die Welt würde «keine 100 Jahre mehr dauern». Er glaubte, in der Endzeit zu leben, und er hielt seine Reformation für ein Zeichen der letzten Tage. Warum der deutsche Reformator dieser Ansicht war, ist Gegenstand dieses Buches. Denn es gibt einiges, was wir Christen heute, auch Hunderte Jahre später, von dieser «Naherwartung» Luthers lernen und übernehmen können. Gebunden, Format 11 x 17 cm, 140 Seiten Bestell-Nr. 180062 CHF 11.50, EUR 8.00 Mitternachtsruf 01.2017 21 BLICKFELD NACHGEFR AGT «Evangelikale Protestanten realisieren oft nicht, wie sakramental Luthers Theologie war» Der Kirchenhistoriker Dr. Carl Trueman antwortet auf die meistgestellte Frage zu Martin Luther, erklärt Luthers Verständnis des Abendmahls und spricht über die Hoffnung in der «Theologie des Kreuzes» für die Gemeinde heute. Ein Gespräch. Porträt Dr. Carl R. Trueman, ausgebildet an der Universität von Aberdeen und dem St. Catharine’s College in Cambridge, ist Ältester und ordinierter Pastor der Cornerstone Presbyterian Church in Ambler, Pennsylvania, und Professor für Kirchengeschichte am Westminster Theological Seminary. Er ist Autor mehrerer Bücher. Seine akademischen Interessen umfassen die kirchliche Geschichte der Reformation, einschliesslich des Lebens und Wirkens von Männern wie Martin Luther und John Owen. 22 Mitternachtsruf 01.2017 Im Oktober 1517 legte der Universitätsprofessor und Augustinermönch Martin Luther seine 95 Thesen vor. Worum ging es bei diesen Thesen überhaupt? Er wollte die spät-mittelalterliche Praxis des Ablasshandels zur Diskussion stellen. Ablasspapiere bescheinigten demjenigen, der sie kaufte, dass er oder eine Person seiner Wahl (wie ein verstorbener geliebter Mensch) nun weniger Zeit im Fegefeuer verbringen müsste. Luther wollte Klarheit darüber, was die Kirche in dieser Sache wirklich lehrte. Warum haben diese Thesen so einen Flächenbrand an religiösem und gesellschaftlichem Wandel in Europa entzündet? In gewisser Weise war die Reaktion überraschend – Luther hatte zuvor schon viel radikalere theologische Dinge gesagt und niemand hatte darauf geachtet. Aber mit den 95 Thesen berührte er etwas, was für jedermann von grösster Bedeutung war: Geld. Die 95 Thesen erwiesen sich als so beliebt, weil viele sie dahingehend interpretierten, dass sie die Geldgier der Kirche attackierten. Inzwischen sind fast 500 Jahre seit diesen 95 Thesen – seit dem Beginn der Reformation – vergangen. Was ist das Wichtigste, das wir heute über Martin Luther wissen sollten? Seine Betonung der Rechtfertigung aus Gnade durch Glauben. So vieles, was den Protestantismus vom Katholizismus unterscheidet – die Zentralität des gepredigten Wortes, die Sicherheit des Glaubens, die frohe Zuversicht des christlichen Lebens usw. – ruht auf diesem Punkt. Worauf werden Sie in Bezug auf Luther am meisten angesprochen? Auf Luther und die Juden. Während er (für eine Person aus dem 16. Jahrhundert) den Juden gegenüber anfangs sehr positiv eingestellt war, in der Hoffnung, sie würden sich bekehren, wandte er sich später in extremer Weise gegen sie. Leider wurden seine Schriften in dieser Sache später in der Nazi-Propaganda benutzt. Wie erklären Sie diesen Judenhass? Das ist eine sehr heikle Sache. Luther war in vielerlei Hinsicht typisch für die antijüdischen Standpunkte seiner Tage. Es ist wichtig zu verstehen, dass sein Judenhass nicht rassistisch war. Als ein Mensch des 16. Jahrhunderts dürfte er bestenfalls ein SPRÜCHE sehr schwammiges Verständnis von Rasse gehabt haben. Es war vor allem religiös: Wenn ein Jude zum Christentum konvertierte, dann war das Problem gelöst. Aber es besteht kein Zweifel darüber, dass Luthers Sichtweise hasserfüllt war und dass seine Schriften in der Propaganda der Nazis eine Rolle spielten. Welcher irrigen Vorstellung über Martin Luther begegnen Sie am meisten? Evangelikale Protestanten realisieren oft nicht, wie sakramental Luthers Theologie war. Für ihn war das Abendmahl äusserst wichtig – so wichtig, dass er bereit war, sich mit Zwingli anzulegen und den Protestantismus darüber zu spalten. Für ihn war Christus wirklich im Brot und im Wein gegenwärtig, und das war ein gewaltiger Trost für ihn. Gibt es, trotz seiner Sünden und Schwächen, noch etwas, was wir heute von Luther lernen können? Seine Betonung des Kreuzes als die Offenbarung dessen, wer Gott uns gegenüber ist, ist eine Erkenntnis von grundlegender Bedeutung. Es erinnert uns daran, dass Gottes Wege nicht unsere Wege sind, und dass das, was für uns wie Schwachheit aussieht, mächtig ist bei Gott. Kurz gesagt: Dies stellt alle unsere menschlichen – und sündigen – Erwartungen, wer Gott ist, auf den Kopf. Ist das westliche Christentum – inzwischen in unzählige Denominationen und freie Gemeinden aufgesplittert – reif für eine neuerliche Reformation? Wenn ja, wie sollte oder könnte sie aussehen? Die Gemeinde braucht immer Reformation. Wie könnte diese aussehen? Es ist schwer, dies im Detail zu sagen, aber sie muss auf jeden Fall Busse über die Sünde und ein Hinwenden zu Christus im Glauben beinhalten. Dazu gehört auch, dass wir uns selbst ständig zurück zur Heiligen Schrift bringen, und dass wir alles, was wir sagen, im Licht des Wortes Gottes prüfen. Denn ich hielt mich nicht dafür, dass ich etwas wüsste unter euch, als allein Jesum Christum, den Gekreuzigten. Das Kreuz war das Herzstück von Luthers Theologie. 500 Jahre später scheint der Protestantismus in einem desolaten Zustand. Warum sollten wir das Kreuz immer noch im Zentrum haben? Hat uns die Geschichte nicht gelehrt, dass die «Theologie des Kreuzes» nicht funktioniert? Luther würde die Zersplitterung der Kirche als eine Tragödie betrachten, aber er würde gerade an diesem Punkt die Theologie des Kreuzes als hoffnungsgebend betrachten. Denn es ist gerade die äusserliche Schwachheit der Gemeinde, worin sich Gott als äusserst mächtig erweisen wird. Hin zum Kreuz, wenn ihr eure Zweifel los sein wollt. Vielen Dank für das Gespräch. PAULUS, 1. KORINTHER 2,2 Anfechtung ist die notwendige Kehrseite des Glaubens. Wer nicht angefochten wird, kann auch nicht glauben. MARTIN LUTHER (1483–1546), THEOLOGE C. H. SPURGEON (1834–1892), PREDIGER Gott ist ein Gott des Tragens. Der Sohn Gottes trug unser Fleisch, er trug darum das Kreuz, er trug alle unsere Sünden und schuf durch sein Tragen Versöhnung. DIETRICH BONHOEFFER (1906– 1945), THEOLOGE Es gehört zum wahren Christentum, dass wir in allem auf Jesus sehen. ADOLF STOECKER (1835–1909), THEOLOGE Dr. Carl R. Trueman: «Mit den 95 Thesen berührte Martin Luther etwas, was für jedermann von grösster Bedeutung war: Geld.» Dass Jesus Christus am Kreuz für die Sünde verblutet ist, das wissen auch die Teufel und zittern! Dass er aber für meine Sünde verblutet ist, damit beginnt der Glaube. MARTIN LUTHER (1483–1546), THEOLOGE Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist mein nicht wert. JESUS CHRISTUS, MATTHÄUS 10,38 Mitternachtsruf 01.2017 23 BLICKFELD BIBEL Jungfrau oder junge Frau? Wo die Herausgeber der neuen Lutherbibel 2017 irren. Eine biblisch-heilsgeschichtliche Stellungnahme. D ie neue Lutherbibel 2017 übersetzt Jesaja 7,14 wie gehabt mit «Jungfrau». Allerdings weisen die Verantwortlichen für diese Ausgabe in einer Fussnote darauf hin, dass es «wörtlich» übersetzt «junge Frau» heisse. Und in den «Sach- und Worterklärungen» im Anhang der Bibel bringen sie dann die «Geburt aus einer Jungfrau» mit griechischen Mythen von «Herakles, Asklepios und Alexander dem Grossen» in Verbindung. Die Theologen meinen, es bleibe im Neuen Testament «in der Schwebe, wie sich Jesu Herkunft von Gott und seine irdische Abstammung von David zueinander verhalten». So solle die «Aussage von der jungfräulichen Empfängnis Jesu (Mt 1,23; Lk 1,27)» nicht etwa «als biologisches Wunder, sondern als theologische Aussage über seine göttliche Herkunft verstanden werden». Damit wird die Prophetie über die Jungfrauengeburt ausgehebelt. Dass Jesus als Sohn Gottes durch die biologische Jungfrau Maria geboren wurde, steht biblisch ausser Zweifel und bleibt keineswegs «in der Schwebe». Bereits in der ersten Verheissung des Erlösers deutet die Bibel die Jungfrauengeburt an: «Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen» (1.Mo 3,15). Würde der kommende Messias auf normalem Wege gezeugt werden, das heisst über einen Mann, dann hätte es nicht geheissen «ihrem Samen». Normalerweise spricht man in der Schrift von dem Samen bzw. der Nachkommenschaft 24 Mitternachtsruf 01.2017 In Jesaja 7,14 steht das hebräische Wort almãh, und das bedeutet Mäd chen (junge Frau) im Sinne von Jung frau im heiratsfähigen Alter. des Mannes, der Messias aber wird in Anspielung auf die Jungfrauengeburt «ihr Same» bzw. die Nachkommenschaft der Frau genannt. In Jesaja 7,14 steht das hebräische Wort almãh, und das bedeutet Mädchen (junge Frau) im Sinne von Jungfrau im heiratsfähigen Alter. Dasselbe hebräische Wort wird verwendet in 1. Mose 24,43; 2. Mose 2,8; Psalm 68,26; Hohelied 1,3; 6,8; Sprüche 30,19. Und jedes Mal geht es dabei um eine biologische Jungfrau. Nach biblischem Verständnis war es zur Zeit Jesajas ausserdem selbstverständlich, dass eine junge Frau, die noch nicht verheiratet war, eine Jungfrau sein musste. In diesem Zusammenhang ist das Bekenntnis des Apostels Matthäus wichtig, der inspiriert durch den Heiligen Geist die Stelle aus Jesaja 7,14 auf Jesus Christus anwendet und in Ihm die Erfüllung verkündigt: «Dies alles aber ist geschehen, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten geredet hat, der spricht: ‹Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären; und man wird ihm den Namen Immanuel geben›, das heisst übersetzt: ‹Gott mit uns›» (Mt 1,22–23). Matthäus bezieht sich eindeutig auf eine Jungfrau (vgl. V 18 und Lk 1,34). Es heisst denn auch, dass Maria schwanger wurde, ehe sie mit Joseph zusammengekommen war. Und Maria bezeugte selbst, noch mit keinem Mann Geschlechtsverkehr gehabt zu haben. Hieraus wird ersichtlich, dass die Geburt von Jesajas eigenem Sohn (vgl. Jes 7,15–16) nicht die volle Erfüllung der Prophezeiung von Jesaja 7,14 sein konnte. Ebenso gibt das Geschlechtsregister Jesu einen nicht zu übersehenden Hinweis auf die Jungfrauengeburt des Herrn, denn Matthäus sagt am Ende des Ge- schlechtsregisters: «Jakob zeugte den Joseph, den Mann der Maria, von welcher Jesus geboren ist, der Christus genannt wird» (Mt 1,16). Im ganzen Geschlechtsregister wird erwähnt, wie Männer ihre Nachkommen zeugten, doch bei Jesus hört das plötzlich auf und es heisst lediglich, dass Jesus von der Maria geboren wurde. Kein Wort von einem Erzeuger! Das Lukasevangelium sagt: «er war, wie man meinte, ein Sohn Josephs» (Lk 3,23). Dies wird betont, weil Jesus eben nicht ein von Joseph gezeugter Sohn war. Hieran erkennen wir, wie genau und übereinstimmend die Bibel in ihren Aussagen ist. Heilsgeschichtlich gesehen ist die Jungfrauengeburt Jesu Christi denn auch von ausschlaggebender Bedeutung: Sie ist wichtig, weil Jesus dadurch ohne die «Erbsünde» Adams geboren wurde. Er sündigte nie (1.Petr 2,22) und konnte so unser vollkommener Retter werden. Aufgrund dieser Tatsache unterliegen wir als durch Christus von neuem Geborene nicht mehr der Erbsünde Adams, nicht mehr der Sünde, die durch die Weitergabe des Samens des Mannes auf alle Menschen kommt. Anders gesagt: Ein von neuem geborener Mensch ist durch seine Wiedergeburt von dieser Sünde, die über das Fleisch weitergegeben wird, durch den vom Heiligen Geist gezeugten Jesus ohne diese Sünde und gerettet. Darum sind wir für ewig gerettet und können Heilsgewissheit haben. Wenn wir die Jungfrauengeburt Jesu infrage stellen, dann ziehen wir damit die Tragik der Sünde und die vollkommene Erlösungsbedürftigkeit des Menschen in Zweifel, aber vor allem Gott und Seinen wunderbaren Heilsplan in Seinem göttlichen Sohn und in Seiner einzigartigen und notwendigen Menschwerdung. NOR BERT LIETH CHARLES H. DYER Charaktersache Die Kraft persönlicher Integrität Weltweit fehlt es nicht an persönlichen Ausreden. Ebenso wenig bedroht ist die grosse Zahl an Notlügen in unserer Gesellschaft. Ausweichmanöver und Schuldzuweisungen nehmen überhand. Charles Dyer zeichnet einen klar erkennbaren Weg zu persönlicher Integrität auf. Erfahren Sie, was Menschen mit einem einflussreichen Leben und einem positiven Vermächtnis von denen unterscheidet, deren Handlungen und Einstellungen ihr Potenzial begrenzten und ihren Ruf schädigten. Nehmen Sie diese Botschaft nicht auf die leichte Schulter – sie könnte alles verändern. Buch 231 Seiten, Hardcover, Bestell-Nr. 180058 CHF 16.00, EUR 11.50 «Dieses Buch ist ein Stein. Genauer gesagt, ein Wetzstein. Wenn Sie nach dem Konzept in diesem Buch handeln, werden Sie die Klinge Ihrer persönlichen Integrität am Wetzstein der biblischen Wahrheit schärfen. Meine Integrität war geschärft, nachdem ich dieses Buch gelesen hatte; ich glaube, das wird auch bei Ihnen so sein.» Steve Farrar Gründer und Vorstand, Men’s Leadership Ministries Mitternachtsruf 01.2017 25 BLICKFELD BIBLISCHE PROPHE TIE «Sie achteten’s nicht» Wir wissen nicht, wann unser Herr erscheint. Aber Er sagt uns unmissverständlich, dass wir jederzeit bereit sein sollen. Ein Aufruf. J esus hat in Seiner Ölbergrede Seine Jünger auf ein Ereignis vorbereitet, das in der Endzeit geschehen soll. Er wird die Seinen, die auf Ihn warten, in einem Augenblick von der Erde wegnehmen. Zuerst werden alle, die verstorben sind, aus ihren Gräbern auferweckt. Ihnen folgend kommen alle noch Lebenden dazu und werden in der Luft mit Jesus vereinigt, von Ihm in den Himmel entrückt, um bei Ihm zu sein allezeit. «Von dem Tage aber und von der Stunde weiss niemand, auch die Engel nicht im Himmel, sondern allein mein Vater» (Mt 24,36). Es wird eine Zeit sein, wie damals vor der Sintflut: «Aber gleichwie es zur Zeit Noahs war, also wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes. Denn gleichwie sie waren in den Tagen vor der Sintflut, sie assen, sie tranken, sie freiten und liessen sich freien, bis an den Tag, da Noah zu der Arche einging, und achteten’s nicht, bis die Sintflut kam und nahm sie alle dahin, also wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes» (Mt 24,37–39). «Sie achteten’s nicht!» In der Zeit von heute ist es ebenso. «Also wird auch sein die Zukunft des Menschensohnes»: «Dann werden zwei auf dem Felde sein; einer wird angenommen, der andere wird verlassen werden. Zwei werden mahlen auf der Mühle; eine wird angenommen, und die andere wird verlassen werden. Darum wachet, denn ihr wisset nicht, welche Stunde euer Herr kommen wird. Das sollt ihr aber wissen: Wenn der Hausvater wüsste, welche Stunde der Dieb kommen wollte, so würde er ja wachen und nicht in sein Haus bre- 26 Mitternachtsruf 01.2017 chen lassen. Darum seid ihr auch bereit; denn des Menschen Sohn wird kommen zu einer Stunde, da ihr’s nicht meinet» (Mt 24,40–44). Für viele christliche Gemeinden ist die Entrückung kein Thema, obschon die Zeichen der Zeit zeigen, dass sie sehr nahe vor der Tür steht. Spricht man mit jemandem darüber, heisst es schnell einmal, das habe man schon vor zwanzig Jahren gesagt. Es ist eben auch bei vielen Gläubigen so, wie es Petrus schreibt: «Und wisst aufs erste, dass in den letzten Tagen kommen werden Spötter, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln und sagen: Wo ist die Verheissung seiner Zukunft? Denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang der Kreatur gewesen ist» (2.Petr 3,3–4). So leben viele Gemeinschaften ein auf diese Welt ausgerichtetes Christentum, die Warnung Jesu ignorierend: «Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, so sehet auf und erhebet eure Häupter, darum dass sich eure Erlösung naht» (Lk 21,28). Stellen wir uns einmal vor: Sonntagmorgen in einer christlichen Gemeinde. Wie jeden Sonntag sind Autos aus allen Himmelsrichtungen unterwegs mit dem Ziel, dort das Wort Gottes zu hören, mit den Glaubensgeschwistern Gott zu loben und untereinander Gemeinschaft zu pflegen. Nacheinander treffen sie am gleichen Ziel ein, um am Gottesdienst teilzunehmen. So auch heute. Herzliches Begrüssen, selbst derer, deren Namen man (noch) nicht kennt. Schon vor dem Gottesdienst beginnt ein Austauschen, das nachher bei Tee und Kaffee noch intensiver weitergeführt wird. Da wird deutlich, wie praktisch jeder Einzelne ein Leid oder Leiden zu tragen hat. Da kann dann geschehen, was geschrieben steht: «Einer trage des andern Last.» Da erlebt man auch, wie bereichernd es ist, einander näher kennenzulernen und neue Bekanntschaften zu knüpfen. Langsam ebben die Gespräche beim ersten Lied im Gottesdienst-Saal ab. – Alles wie gewohnt? – Wirklich? Voll ertönt das letzte Lied vor der Predigt, wie gewohnt. Doch … dann …! – Jäh flaut der Gesang ab … die Orgel bricht plötzlich ab, die eben noch Singenden schauen auf, die Gesichter werden blass … überall, wo vorher noch Menschen sassen, gähnen leere Sessel – der Organist ist auch verschwunden. Vergeblich warten die noch Anwesenden, doch niemand betritt die Kanzel. – Wo ist der Leiter des Vorprogramms? Und wo der Prediger, der die Predigt halten sollte? «Einer wird angenommen, der andere wird verlassen werden.» Da drängt sich die wichtige Frage auf: Wie echt war meine Bekehrung? Bin ich wirklich wiedergeboren? Noch ist das oben geschilderte Ereignis nicht eingetreten. Doch die uns noch verbleibende Zeit wird rasch kürzer. Haben wir bei unserer Bekehrung unseren alten Menschen, das Fleisch mit seinen Begierden, gekreuzigt (Gal 5,24) und können wir mit Paulus sprechen: «Ich bin aber durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, auf dass ich Gott lebe; ich bin mit Christo gekreuzigt. Ich lebe aber; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich in dem Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dargegeben» (Gal 2,19–20)? Nur, wer mit Christus gestorben ist, empfängt den Heiligen Geist (Röm 6). Haben wir die Liebe zur Welt, zum Sündigen, mitgekreuzigt? «Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. So jemand die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters» (1.Joh 2,1; vgl. V 16–17). Es geht im Leben mit Jesus nicht um ein Leben im Gesetz, sondern um eine neue Gesinnung, die vom Heiligen Geist in uns gewirkt wird (Gal 2,17–20; 6,14–15; Tit 2,11–15; Phil 3,17–19). Paulus schrieb einst: «Denn Demas hat mich verlassen und hat diese Welt liebgewonnen und ist gen Thessalonich gezogen» (2.Tim 4,10). Gott bewahre uns davor, dass hier statt der Name von Demas unser Name steht. Sind wir bereit? HEINRICH A NGST ISRAELRELIEFKARTEN Die drei wunderschönen Reliefkarten in verschiedenen Formaten sind eine Bereicherung für jedes Büro und jede Wohnung. Ganz plastisch hat man Israel so jeden Tag vor Augen und kann es in seine Gebete einschliessen. Setzen Sie ein Zeichen und bekennen Sie sich auch in dieser optisch sehr ansprechenden Form zu Israel. Diese Karte wird sicherlich Auslöser vieler Gespräche sein. Als Geschenk bestens geeignet für jeden Israelfreund. Format 23cm x 52cm Bestell-Nr. 145117 CHF 16.00, EUR 14.00 Format 16cm x 37cm Bestell-Nr. 145119 CHF 10.50, EUR 9.00 Mit Magnet Format 10cm x 21cm Bestell-Nr. 145117 CHF 4.00, EUR 3.00 Diese Abbildung zeigt die Bestell-Nr. 145117. Die anderen beiden Karten weichen in der Darstellung nur minimal ab. Mitternachtsruf 01.2017 27 BLICKFELD SERIE Gesinnt sein wie Jesus Christus Eine fortlaufende Auslegung des Philipperbriefes von verschiedenen Verkündigern des Missionswerkes Mitternachtsruf. Teil 13, Philipper 2,5–8. D er Apostel Paulus hatte stets Christus vor seinen geistigen Augen und er sah Ihn als den leidenden, am Fluchholz hängenden Erlöser: «denen ich Jesus vor Augen gemalt habe … und ihn als gekreuzigt» (Gal 3,1). Haben auch wir Jesus so vor Augen? In Philipper 2,5 heisst es: «Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war.» Die Bibel sagt damit, dass wir so denken, reden und handeln sollen, wie es Jesus Christus getan hat. Unsere Gesinnung entspricht unserer Zielsetzung für unser Leben. Sie beeinflusst unser tägliches Handeln und Tun. Wie Christus sagt: Wo unser Schatz ist, da ist unser Herz. In Philipper 2,6 lesen wir: «der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein …» Jesus war bereit, alles loszulassen – das soll auch unsere Grundgesinnung sein. Der Herr Jesus hat Seinen Stand, Seine Herrlichkeit, Seine Stellung, Seine Majestät, Autorität und Erhabenheit losgelassen. Dies alles tat Er für uns. Ist ein solches Loslassen unsere Haltung untereinander oder müssen wir mit aller Kraft an dem festhalten, an dem wir sowieso nicht festhalten können? Können wir ins zweite Glied zurücktreten? Kön- 28 Mitternachtsruf 01.2017 nen wir schweigen, wenn uns Unrecht geschieht, wenn wir übergangen werden? Lebt die Gesinnung Jesu wirklich in uns? Philipper 2,7: «… sondern er entäus serte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an …» Knecht zu sein heisst, in Abhängigkeit zu leben und keine Freiheit zu haben. In der Zeit des Neuen Testaments bedeutete dies, ein Sklave zu sein. Er führte ein karges Leben, ein Leben der Entbehrungen, geprägt von Arbeit und Dienst. Jesus Christus war der vollendete Diener, sagte doch der Herr: «Der Menschensohn ist nicht gekommen, sich dienen zu lassen, sondern zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele zu geben» (Mt 20,28). Das war die Grundeinstellung des Herrn Jesus. Er war bereit, Seinen eigenen Willen zurückzustellen und diesen Seinem Vater unterzuordnen (Hebr 10,9; vgl. Lk 22,42). Jesus lebte das Knechtsein, indem Er allen Gesellschaftsschichten ohne Ansehen der Person diente. Er diente den Reichen sowie den Armen, den Schönen und weniger schönen, den Angesehenen und den Menschen am Rande der Gesellschaft. Selbst Seinem Feind wusch Jesus die Füsse und tat damit den Dienst eines ranguntersten Sklaven, und Er nannte Seinen Verräter «Freund». Ist diese Gesinnung, die Gesinnung Jesu, auch in uns? Darüber sollten wir nachdenken. In Philipper 2,7–8 steht geschrieben: «Er wurde wie die Menschen; und in sei- ner äusseren Erscheinung als ein Mensch erfunden …» Als Mensch verzichtete Jesus auf Seine Allmacht, auf Seine Allwissenheit und auf Seine Allgegenwart. Jesus wurde Mensch und war daher auch müde (Joh 4,6), litt Hunger (Lk 4,2) und Durst (Joh 19,28) und weinte (Lk 19,41). So «erniedrigte er sich selbst» (Phil 2,8). Er nahm keinen Ihn bevorzugenden Platz ein. Vielmehr war es Seine Gesinnung, den Platz einzunehmen, der eigentlich uns Sündern zusteht: Es ist der Platz der Erniedrigung an der Seite der Schwachen, Elenden, Rechtlosen, Besessenen und von Krankheit Gezeichneten. Es ist der Platz bei den Ausgestossenen und Verachteten. Ist diese Gesinnung Christi, der Platz der Erniedrigung, auch unsere Gesinnung? Weiter steht in Philipper 2,8: «und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz.» Können wir gehorsam sein? Jesus war gehorsam. Er hätte es nicht nötig gehabt. Doch Er war der Gehorsam in Person, bis zum Tod. Jesus ging gehorsam Seinen Weg und erfüllte gehorsam die Ihm zugedachte Aufgabe. Gehorsam liess Er sich nicht von Seinem Ziel abbringen. Dabei wusste Jesus doch, was Ihn erwarten würde. Das Sprichwort: «Ich sterbe Tausend Tode», bedeutet umgangssprachlich, gros se Angst zu haben. Erleben wir das nicht auch immer wieder? Erleben wir Angst, ja manchmal sogar Todesangst? Genau diese erlitt Jesus. Er hatte grosse Angst. Wir dürfen in aller Schwachheit ein Licht sein, wie eine kleine Ker ze. Sie mag noch so klein sein und ihr Schein noch so schwach – je dunkler ein Ort ist, umso hel ler leuchtet ihr Licht. Über unseren Herrn im Garten Gethsemane heisst es: «Und als er in Angst war, betete er heftiger. Es wurde aber sein Schweiss wie grosse Blutstropfen, die auf die Erde herabfielen» (Lk 22,44; vgl. Ps 31,10). Jesus erlitt Tausend Tode um Ihretwillen und um meinetwillen. Er ging für uns nach Golgatha. Sein Sterben war schrecklich: Von Angst geplagt, von Dämonen, ja vom Teufel selbst gepeinigt, mit der Sünde dieser Welt beladen und von Seinem Vater verlassen. Und wie sieht es bei uns aus? Sind wir gehorsam auf dem Weg, den Gott uns zu gehen heisst, in den Lebensumständen, in die Gott uns hineingestellt hat? Wir müssen nichts Grosses tun, wir müssen nicht die Welt verändern, aber wir dürfen gehorsam sein an dem Ort, an dem Christus uns hingestellt hat. Wir dürfen in aller Schwachheit ein Licht sein, wie eine kleine Kerze. Sie mag noch so klein sein und ihr Schein noch so schwach – je dunkler ein Ort ist, umso heller leuchtet ihr Licht. Der Herr Jesus war gehorsam, Er ging Seinen Weg und an uns ergeht nun die Aufforderung den Weg des Gehorsams gleichermassen zu gehen, «so gesinnt» zu sein, «wie es Christus Jesus auch war» (Phil 2,5). Sein Wesen, Seine Art, Seine Denkweise und Seine Art zu handeln, sollen unser Leben bestimmen. Ja, wir sollen bereit sein, uns erniedrigen zu lassen, bereit sein, zu dienen und uns selbst zu entäussern. Diese Gesinnung soll unsere Grundhaltung im Umgang miteinander sein und unser Dienst und Leben prägen. Möge dies so sein – zur Ehre und zur Verherrlichung unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus! Biblische Geschichten Das Leben Jesu Das Leben des Herrn Jesus – verständlich nacherzählt von Thomas Lieth, mit künstlerisch hochwertigen Bildern von Laszlo Dalnoki. Erleben Sie gemeinsam mit Ihren Kindern wieder neu die atemberaubenden Wunder unseres Erlösers, von Seiner Geburt bis zu Seiner Auferstehung. Humorvoll, spannend und bewegend. • Gebunden, 76 Seiten für Kinder bis 10 Jahre Bestell-Nr. 258200 CHF 25.00, EUR 18.00 SA MUEL RINDLISBACHER Mitternachtsruf 01.2017 29 Mitternachtsruf weltweit Erneuerte Hoffnung in Ungarn ELISABETH NAGY, BUDAPEST, UNGARN Norbert Lieth und Nathanael Winkler bei der Verkündigung in der Brüdergemeinde von Miskolc, Ungarn. E in besonderes Erlebnis war der Besuch von Norbert Lieth und Nathanael Winkler im Herbst des letzten Jahres. Dies war in einer Zeit, als wir über die Gemeindesituation in Ungarn nachdachten und uns fragten, wo wir hingehen sollten, um das Wort Gottes zu verkündigen, wo wir offene Ohren für Jesus finden würden. Mein Mann Laszlo und ich redeten über die freundlichen und brüderlichen Kontakte, die wir einst zu den Brüdergemeinden im Norden Ungarns hatten. Mitten in unserem Gespräch klingelte das Telefon. Am anderen Ende der Leitung war ein Vertreter der Brüdergemeinde von Miskolc, im Norden Ungarns. Er fragte an, ob wir mit Norbert Lieth ihre Versammlung besuchen würden, damit sie etwas vom prophetischen Wort hören könnten. 30 Mitternachtsruf 01.2017 Ich war sprachlos. So arbeitet unser Herr. Er erhörte, noch während wir uns unterhielten. In dieser wunderbaren Gemeinde erhielten wir dann durch den Dienst von Norbert und Nathanael tiefe Einblicke in das Wort Gottes, und die Gemeinschaft war sehr brüderlich. In Budapest besuchten wir den Festsaal der calvinistischen Theologie und durften in einem gut gefüllten Raum wiederum prophetische Botschaften hören. Viele waren so bewegt von der Botschaft, dass sie sich nach der Versammlung unter Tränen bedankten. In Ungarn wollen wir uns auch um die hilfsbedürftigen Menschen kümmern. So las ich einmal in einem Zeitungsartikel vom «Tag der hungernden Menschen», an dem sich in Budapest die Kirchen, Gemeinden und Hilfsorganisationen zusammenschliessen, um Essen zu verteilen. Das ist ein schöner Gedanke, und dieses Anliegen ist für uns Alltag. Aber ich staunte über die Menge der hungernden Personen; auf den Fotos sah man Schlange um Schlange von Menschen. Über die Weihnachtszeit durften wir einigen Waisenkindern mit Geschenken aus der Mitternachtsruf-Gemeinde in der Schweiz eine Freude bereiten. Die Kinder waren sehr aufgeregt, waren dies doch die einzigen Geschenke, die sie erhielten. Sie hatten sogar ein kleines biblisches Theaterstück vorbereitet, um es uns vorzuführen. Eine grosse Freude für uns ist auch das Kinderbuch, das der Verlag Mitternachtsruf herausgegeben hat, an dem Laszlo mitwirken durfte. Es ist sehr schön geworden und wir können es Ihnen nur ans Herz legen. Mit reduzierter Mannschaft durch den Sommer ISABELLE EISSES, MONTEVIDEO, URUGUAY D as Radiomissionsteam in Uruguay braucht in den Sommermonaten (in Südamerika: Dezember bis März) besonders Ihre Gebete: Die Familien Maag und Eisses befinden sich in Europa (beten Sie für ihre Reisen und Einsätze!), und Rodrigo und Silvia Rincón tragen in Uruguay die Hauptverantwortung für die Arbeit. Auf der Missionsstation von Radio El Libertador in Vergara erwarten ausserdem unsere Mitarbeiter Ricardo und Mayka Windmoller ihr erstes Kind auf Mitte Feb ruar, worüber wir uns alle sehr freuen. Es braucht aber eine gute Organisation und Mithelfer, um auch die Abwesenheit Maykas zu überbrücken. Rodrigo und Silvia Rincón mit ihren Kindern. Beten Sie bitte auch für eine gute Schwangerschaft und Geburt! Es ist im Landesinnern nicht selbstverständlich, dass jederzeit ein Arzt oder eine Hebamme zur Verfügung steht, und das kann Anlass zur Sorge geben. Von ganzem Herzen Dank allen, die es mit ihren Gaben für die Radiomission möglich gemacht haben, dass wir unseren alten Renault Kangoo mit seinen 263.000 Kilometern verkaufen und einen neuen Suzuki Ertiga (in Indien hergestellt) kaufen konnten! Ermutigungen Gottes REBEKKA WEHNER, RIBERALTA, BOLIVIEN E igentlich sollte es ausnahmsweise ein gemütlicher Filmabend werden, da die Kinder im Internat am nächsten Tag frei hatten. Doch es kam ganz anders. Ein grosses Gewitter zog auf. Es blitzte und donnerte ohrenbetäubend, der Strom fiel aus und alles wurde dunkel. Die Kinder schrien vor Angst und verkrochen sich beim lauten Donnern unter die Tische. Da begann ich ihnen zu erzählen, wieso ich keine Angst vor Gewittern hatte, im Gegenteil, den Blitzen sogar gerne zuschaue. Ich las ihnen Hiob 38,34–35 vor, wo es heisst: Doch ausgerechnet in dem Moment, als ich nicht mehr recht wusste, wo mir der Kopf stand, kam ein Mädchen, Elisa, auf mich zu und fragte: «Hast du Zeit? Ich möchte Jesus annehmen!» Erst kürzlich erzählte sie mir begeistert: «Ich habe schon das ganze Johannesevangelium gelesen und jetzt mit dem Matthäusevangelium angefangen.» Anfang Oktober durfte ich mit Geschwistern aus unserer Ortsgemeinde auf eine Missionsreise mitgehen (siehe Bericht von Josua Fürst). Ich habe mich schon lange darauf gefreut! Wir besuchten fünf abgelegene Urwalddörfer, Rebekka Wehner bei der Kinderstunde. «Kannst du deine Stimme zu den Wolken erheben, sodass dich Regengüsse bedecken? Kannst du Blitze entsenden, dass sie hinfahren und zu dir sagen: Siehe, hier sind wir?» Was für einen wunderbaren und mächtigen Gott haben wir doch, der starke Regengüsse schickt und bei jedem Blitz schon im Voraus weiss, wo er einschlagen wird! Er hat alles unter Kontrolle, auch wenn für uns die Blitze so unwillkürlich und unberechenbar scheinen. Da wurden die Mädchen, von gross bis klein, trotz anhaltendem Gewitter ganz ruhig, krochen unter den Tischen hervor und wir begannen gemeinsam unserem grossen Gott zu singen … An einem anderen Tag gab es einen schlimmen Vorfall in meiner Gruppe. wobei es in dreien davon noch keine Gemeinde gab. In jedem Dorf wurden die Patienten behandelt, hauptsächlich Parasitenbekämpfung, zudem wurden Gottesdienste und evangelistische Kinderstunden abgehalten. Es war so schön, diesen Kindern, die noch nichts vom Evangelium wussten, von Jesus zu erzählen. Sie sassen mucksmäuschenstill da und hörten gebannt zu. Offiziell hätte die Kinderstunde eine Stunde gedauert, aber die Kinder sind einfach sitzen geblieben und machten überhaupt keine Anstalten zu gehen! So haben wir noch mit ihnen gespielt, gesungen, im Bach gebadet etc., bis es wieder weiter ins nächste Dorf ging. Wie dankbar sind wir auch für die Bewahrung und Gesundheit, die der Herr gegeben hat. Mitternachtsruf 01.2017 31 MITTERNACHTSRUF WELTWEIT Mit einem vierzehnköpfigen starken Team konnten wir die Missionsreise durchführen. Das Evangelium im Dschungel JOSUA FÜRST, RIBERALTA, BOLIVIEN I Heinrich beim führenden Offizier der Kaserne in Puerto Cabinas. Da wir einen Arzt mit auf der Reise hatten, konnten wir die Dorfbewohner auch medizinisch versorgen. Versammlung unter freiem Himmel. 32 Mitternachtsruf 01.2017 m Oktober des vergangenen Jahres schenkte uns der Herr Jesus die Möglichkeit, eine Missionsreise mit vierzehn Personen durchzuführen. Mit dem Geländewagen fuhren wir durch den Urwald, um fünf Dörfer zu besuchen. Zum Team gehörten unser ehemaliger Pastor Alejandro Llanos (der die Reise organisierte und leitete), unsere Missionarin Rebekka Wehner sowie eine Gruppenleiterin aus dem Internat, damit wir die Kinder mit dem wunderbaren Evangelium erreichen konnten. Ausserdem begleitete uns ein Arzt mit seiner Frau, um die Leute medizinisch zu versorgen. Der andere Teil der Gruppe waren Geschwister aus unserer Gemeinde sowie Missionare und Mitarbeiter der Mission in Guayaramerin. Neben Medizin und gebrauchter Kleidung für Jung und Alt nahmen wir einige Lebensmittel mit. Aber vor allem war es uns wichtig, den Menschen geistliche Speise mitzugeben, nämlich die frohe Nachricht für die Verlorenen, und natürlich auch für die Geretteten. Die Reise schien sehr angefochten zu sein; bevor sie anfing, hatten wir zweimal versucht, die Dörfer zu erreichen, um sie über unser Kommen zu informieren. Einmal war Obed Hanisch mit Pastor Alejandro unterwegs gewesen, war dabei aber mit dem Motorrad gestürzt. Und beim zweiten Mal hatte Alejandro in einem Dorf helfen müssen, einen Brand zu löschen, weswegen er erkrankte und gezwungen war, die Weiterreise abzubrechen. Und nun kam unsere Reise – ich hatte etwas Angst, was denn da auf uns zukommen würde. Nach zwei Stunden Fahrt erreichten wir die erste Tankstelle, wo wir sowohl das Auto als auch die Kanister volltanken wollten. Doch in der Tankstelle war der Diesel ausgegangen. Erst in drei Tagen würde neuer Treibstoff kommen. Das erste Dorf war nicht mehr weit, sodass wir zuerst dort hinfuhren und alles ausluden. Heinrich (Missionar aus Guyaramerin) Mitternachtsruf und ich fuhren dann um 18:00 Uhr wieder zurück nach Riberalta. Auf unserer Missionsstation füllten wir die Kanister, und die Tankstelle in Riberalta war noch bis 22:00 Uhr offen, um den Geländewagen wieder vollzutanken. Um 23:45 Uhr kamen wir dann im ersten Dorf wieder an. Der erste Abendgottesdienst in Cayuses war schon abgehalten worden. Am nächsten Tag hiess es um 6:00 Uhr aufstehen. Der ganze Vormittag war bis zum Mittagessen gefüllt mit verschiedenen Aufgaben, mit medizinischer Versorgung, Kinderstunden, Bibelstudium und dem Verschenken von Gaben (Lebensmittel und Kleidung). Ich hatte für das Bibelstudium das Thema gewählt: «Der Reichtum in Jesus Christus». Der Herr schenkte mir die Gnade, dies auch in spanische Worte zu fassen. Es hat mir Freude gemacht, über dieses Thema nachzusinnen und es den Glaubensgeschwistern in den Dörfern weiterzugeben. Es lohnt sich, Christ zu sein und als Christ zu leben, um Seine Reichtümer, die geistlichen Segnungen, zu entdecken! Nach dem Mittagessen fuhren wir zum nächsten Dorf Baqueti. Der Weg war ziemlich schlammig, aber der Geländewagen erwies sich als gut ausgerüstet dafür. Wir kamen alle wohlbehalten an. Am späten Nachmittag luden wir die Leute des Dorfes zum Abendgottesdienst ein. Wir beteten, dass doch viele kommen würden und dem Herrn sei Dank, viele kamen! Die darauffolgenden Tage gestalteten sich im ähnlichen Rhythmus mit medizinischer Versorgung, Kinderstunden, Bibelstudium und Verschenken von Gaben bis zum Mittagessen. Im nächsten Dorf Puerto Cabinas predigte Heinrich (Missionar aus Guyaramerin) über das Thema: «Das wahre Licht scheint in der Finsternis!» Dort kamen nicht viele Menschen, jedoch vier Soldaten, die von einer Kaserne geschickt wurden. Der Chef erschien nicht. Nach der Predigt kam er jedoch und bat uns, am nächsten Morgen um 8:00 Uhr in die Kaserne zu kommen. Zu Dritt gingen wir hin, nahmen Bibeln und christliche Literatur mit. Wir hofften, die Soldaten nochmals anzutreffen. Der führende Offizier wollte uns jedoch alleine sprechen. Das Gespräch war sehr gut und persönlich. Wir konnten am Ende miteinander beten. Er bat Jesus um Vergebung und wendete sich neu Gott zu. Nun war es ihm ein Anliegen, die frohe Botschaft von dem, was Jesus für ihn getan hat, weiterzuerzählen. Wir schenkten ihm ein Andachtsbuch, womit er die Möglichkeit hat, seinen Soldaten täglich eine Andacht vorzulesen. Ausserdem gaben wir Gideon-Bibeln für ihn und für die Soldaten. Nun hoffen und beten wir, dass dieses geistliche Brot den Soldaten zur Speise des Herzens wird, sie an Jesus glauben und ewiges Leben bekommen. Unser Wunsch ist es, dass doch dort in Puerto Cabinas eine Gemeinde entstehen kann. Mit einer Familie, die sagte, christlich zu sein, aber nicht so lebte, konnten wir noch eine kleine Versammlung halten; wir sangen Lieder und tauschten uns über einige Bibelworte aus. Als wir das vierte Dorf Misión Cabinas erreichten, kamen viele, ohne dass sie eingeladen worden waren; sie kannten uns noch von unserem letzten Besuch von vor zwei Jahren. Leider war das Gemeindehaus völlig heruntergekommen, sodass der Gottesdienst unter freiem Himmel stattfand. Zwei Frauen liessen sich mit Gott versöhnen und bekannten vor den Anwesenden, dass es nun ihr Wunsch war, Jesus nachzufolgen. Das letzte Dorf Candelaria war das grösste. Wir fuhren früh los, um rechtzeitig am Sonntagmorgen einen Gottesdienst halten zu können. Viele Leute kamen, um Gottes Wort zu hören, und miteinander lobten wir durch verschiedene Lieder Gott. Es hat sich gelohnt, dass wir diesen Weg auf uns genommen haben, um die frohe Botschaft bis in die äussersten Winkel der Erde zu tragen. Wir als Missionarsteam hatten sehr gute Gemeinschaft; wir begannen den Tag gemeinsam mit Gottes Wort und beendeten ihn immer wieder mit einem geistlichen Austausch am Abend mit Liedern und Zeugnissen. Trotz Anfechtungen und Ängsten hat der Herr grosse Freude und Freimut gegeben. Danke für alle, die uns hier in Bolivien im Gebet begleiten und uns finanziell unterstützen! Unser Herr Jesus segne Sie ganz reich dafür! www.mitternachtsruf.ch GRÜNDER Wim Malgo (1922-1992) VORSTAND Peter Malgo, Norbert Lieth, Conno Malgo, Jonathan Malgo SCHWEIZ Missionswerk Mitternachtsruf, Ringwiesenstr. 12a, 8600 Dübendorf, Tel: (0041) 044 952 14 14, Fax: (0041) 044 952 14 11, E-Mail: [email protected] DEUTSCHLAND Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V., K altenbrunnenstr. 7, 79807 Lottstetten, Tel: (0049) 07745 8001, Fax: (0049) 07745 201, E-Mail: [email protected] ORGAN Der «Mitternachtsruf» erscheint monatlich. Er ist ausserdem in englischer, französischer, holländischer, italienischer, portugiesischer, rumänischer, spanischer, tschechischer und ungarischer Sprache erhältlich. E-MAIL an einen Mitarbeiter: [email protected] REDAKTION (siehe Adressen Schweiz und Deutschland), E-Mail: [email protected] LAYOUT (siehe Adressen Schweiz und Deutschland) E-Mail: [email protected] SEELSORGERLICHE FRAGEN (siehe Adresse Schweiz) Tel: (0041) 044 952 14 08, E-Mail: [email protected] ADMINISTRATION, VERLAG UND ABONNEMENTS (siehe Adressen Schweiz und Deutschland) E-Mail: [email protected] ISRAELREISEN (siehe Adressen Schweiz und Deutschland), E-Mail: [email protected] BUCHHALTUNG (siehe Adresse Schweiz) E-Mail: [email protected] Treuhandstelle: HWT, 8602 Wangen STUDIO (siehe Adresse Schweiz) E-Mail: [email protected] ARABISCHE ABTEILUNG (siehe Adresse Deutschland) SENIORENZENTRUM ZION Ringwiesenstr. 14, 8600 Dübendorf, Tel: (0041) 044 802 18 18, Fax: (0041) 044 802 18 19, E-Mail: [email protected] BEGEGNUNGSZENTRUM E-Mail: [email protected], Tel: (0041) 044 952 14 68 Fax: (0041) 044 952 14 11 HOTEL BETH-SHALOM P.O.Box 6208, Haifa-Carmel 31061, Israel, Tel: (00972) 04 8373 480, Fax: (00972) 04 8372 443, E-Mail: [email protected] EINZAHLUNGEN Schweiz Zürcher Kantonalbank IBAN: CH73 0070 0115 2004 7251 9 BIC/Swift: ZKBKCHZZ80A Postfinance (CHF) IBAN: CH45 0900 0000 8004 7476 4 BIC/Swift: POFICHBEXXX Postfinance (EUR) IBAN: CH73 0900 0000 9128 0588 6 BIC/Swift: POFICHBEXXX Einzahlungen für Überseemission Postfinance (CHF) IBAN: CH86 0900 0000 8002 6014 1 BIC/Swift: POFICHBEXXX Deutschland Sparkasse Hochrhein, Waldshut BIC/Swift: SKHRDE6WXXX Einzahlungen für Mitternachtsruf IBAN: DE33 6845 2290 0006 6005 30 Einzahlungen für Überseemission IBAN: DE56 6845 2290 0006 6000 19 Österreich Sparkasse Hochrhein, Waldshut BIC/Swift: SKHRDE6WXXX IBAN: DE33 6845 2290 0006 6005 30 HERSTELLUNG GU-Print AG, Zürich Der regelmässige Bezug der Zeitschrift in der Schweiz, Deutschland und Österreich bedingt Kosten von jährlich CHF 24.00 / EUR 15.00. Übrige Länder: Preis auf Anfrage Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar. Mitternachtsruf 01.2017 33 Der Mitternachtsruf MITTERNACHTSRUF WELTWEIT kommt zu Ihnen Termine vom 01.01. bis 31.01.2017 Änderungen vorbehalten. Die Agenda im Internet, immer aktuell: agenda.mnr.ch So 01.01 14:00 CH 8600 Dübendorf MNR-Neujahrstagung Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Norbert Lieth So 01.01 17:00 CH 8600 Dübendorf MNR-Neujahrstagung Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Samuel Rindlisbacher So 08.01 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Norbert Lieth So 08.01 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Helmut Fürst Mi 11.01 19:30 CH 3600 Thun Paulus Kapelle EMK, Sternensaal, Klosestrasse 10 Nathanael Winkler So 15.01 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Jan Eisses So 15.01 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Norbert Lieth Mi 18.01 18:30 DE 65520 Bad Camberg FeG Bad Camberg, Frankfurter Strasse 58a Elia Morise Fr 20.01 19:30 DE 34117 Kassel CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21 Helmut Fürst So 22.01 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Norbert Lieth So 22.01 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Samuel Rindlisbacher So 29.01 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Nathanael Winkler So 29.01 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 René Malgo n ... e t l a h c s u z b a «Es ist Zeit, r Ort dafür» dies ist de Szépalma-Woche mit Norbert Lieth 9. bis 16. Juli 2017 im Hotel Szépalma 8429 Porva-Szépalmapuszta Ungarn 34 Mitternachtsruf 01.2017 Reservieren Sie sich jetzt schon diese Woche! 2017 ISRAEL INTENSIV HT SGEBUC AU 2017 5. – 12. MÄRZ mit PETER MALGO SOMMERREISE 13. – 20. AUGUST 2017 mit FREDI WINKLER JUGENDREISEN für 18–35-JÄHRIGE mit NATHANAEL WINKLER & ARIEL WINKLER 11. – 18. JUNI 2017 SONNE, STRAND & MEER: Zusatztage mit Badeurlaub HERBSTREISE 15. – 25. OKTOBER 2017 mit FREDY PETER am Roten und Toten Meer bis zum 22. Juni 2017 PFINGSTREISE ISRAELREISE 55+ 28. MAI – 7. JUNI 2017 mit NORBERT LIETH 29. OKTOBER – 9. NOVEMBER 2017 inkl. 4 NÄCHTE AM TOTEN MEER – ENTSPANNUNG PUR! 30. JULI – 11. AUGUST 2017 C HT USGEBU A HIGHLIGHT: U 23. APRIL A– 3. MAI 2017 mit SAMUEL RINDLISBACHER Aktives Wüstenprogramm 2017 FRÜHLINGSREISE HT SGEBUC lebnis! E s e e besond n i e e d e i Imme w r CH ANMELDUNG & INFOS E-Mail: [email protected] Internet: www.beth-shalom.reisen Mitternachtsruf Abt. Beth-Shalom-Reisen Ringwiesenstrasse 12a CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 14 Fax 0041 (0)44 952 14 11 DE r Mitternachtsruf Abt. Beth-Shalom-Reisen Kaltenbrunnenstrasse 7 DE 79807 Lottstetten Tel. 0049 (0)7745 8001 Fax 0049 (0)7745 201 r r Jahreskalender Zeit zum Leben Zeit zum Leben ist ein Kalender für die ganze Familie mit vollständiger Jahresbibellese. Zeit zum Leben bietet Hilfen für die Termin planung und enthält Beiträge zum Lesen und Vorlesen, Basteln und Raten Tipps für Jung und Alt. Zeit zum Leben gibt Denkanstösse. Wichtige Fragen des Lebens werden angesprochen. Zeit zum Leben will Mut zu einem erfüllten Le ben machen. NEUSTART: Andachtsbücher für 2017 • Kalender in Buchform, 96 Seiten Bestell-Nr. 180054 CHF 5.50, EUR 4.00 Die Bibel / Martin Luther Worte Gottes Wim Malgo Andachten für jeden Tag Haben Sie wenig Zeit? Halten Sie trotzdem inne und lesen Sie in diesem Buch! Einem ein leitenden Bibelvers folgt eine Betrachtung in der kraftvollen Sprache des Autors – kurz, prägnant, praxisnah. Lassen Sie sich ein Jahr lang durch Worte aus der alten LutherBibel (1912) ermutigen, auf rütteln und zurechtbringen; täglich ein bis zwei Verse aus dem Alten Testament und ein bis zwei Verse aus dem Neuen Testament, wö chentlich begleitet von ansprechenden und pointierten Zitaten des grossen deutschen Re formators Martin Luther. • Gebunden, Format 10 x 14 cm, 456 Seiten Bestell-Nr. 180068 CHF 15.50, EUR 11.00 • Taschenbuch, 384 Seiten Bestell-Nr. 175680 CHF 10.00, EUR 7.00 Norbert Lieth, René Malgo Wir lieben Sein Erscheinen Dieses Buch ist ein Andachtsbuch der beson deren Art. 52 inhaltsreiche Gedankenanstösse verschiedener Autoren erinnern daran, dass Jesus lebt und wiederkommen wird, wie Er es versprochen hat. Jede Andacht wird von einem stimmungsvollen Foto begleitet. Sehr mutma chend und tiefgehend, sowie praxisnah, für unser persönliches Leben ausserordentlich wertvoll. • Hardcover, 140 Seiten, farbig Bestell-Nr. 180034 CHF 16.00, EUR 11.90 Bibelstellen Licht für den Tag Verschiedene Autoren «Licht für den Tag» ist der Klassiker unter den Andachtsbüchern. Es ist die deutsche Ausga be von «Daily Light on the Daily Path» und ent hält für jeden Tag, für den Morgen und Abend, je einen Abschnitt, der nur aus Worten der Schrift besteht; dabei ergeben die sorgfältig zusammengestellten Bibelverse ein stimmi ges Ganzes. Christen in der ganzen Welt schätzen diese Kraftquelle! Jeden Tag neu nimmt einer von 18 Autoren den Leser bei der Hand und öffnet mit ihm die Bibel. Auf persönliche Art und Weise und mit unterschiedlichen Schwerpunkten werfen sie Licht auf eine bestimmte Bibelstelle und ver mitteln wertvolle geistliche Impulse. Lassen Sie sich mit hineinnehmen in den unerforsch lichen Reichtum des Wortes Gottes! • Gebunden, 766 Seiten Bestell-Nr. 310050 CHF 21.00, EUR 15.00 1 x täglich – 366 Andachten • Taschenbuch, 366 Seiten Bestell-Nr. 187770 CHF 10.00, EUR 7.00 Szépalma-Woche 9. bis 16. Juli 2017 Szépalma Hotel- und Konferenzzentrum 8429 Porva-Szépalmapuszta Ungarn mit Norbert Lieth «Es ist Zeit, abzuschalten ... dies ist der Ort dafür» Info und Preise Thema: 1. und 2. Thessalonicher-Brief Leben in der Gegenwart mit Ausblick auf die Zukunft Programm • Sonntag, 9. Juli – individuelle Anreise und Einchecken. Abendessen • Montag, 10. Juli bis Samstag, 15. Juli – Halbpension mit Bibelstudium am Abend • Sonntag, 16. Juli – Frühstück, Auschecken und Heimreise • Fakultative Ausflüge nach Budapest und zum Plattensee (mit Bademöglichkeit) werden vor Ort organisiert Das Hotel überzeugt durch Sauberkeit, Ordnung und zurückhaltende Eleganz. Das gepflegte Arboretum, der wunderschöne Blumengarten und das freundliche Hotelpersonal machen Szépalma so einmalig. Es ist eine Perle umgeben von Wald, eine echte grüne Insel im Bakony. Infos über diesen einzigartigen Ort sind zu finden unter: www.szepalma.hu • Weitere Informationen: Joshua Keller, Telefon: +41 44 952 14 14 E-Mail: [email protected] Das Hotel bietet Unterkunft in Einzel-, Doppel- und verschiedenen Familienzimmern an. • Pauschalpreis: CHF 520.00 / EUR 480.00 pro Person im Doppelzimmer, inkl. Halbpension. • Kinder von 6-12 Jahren 50% Ermässigung, inkl. Halbpension. • Kinder bis 6 Jahren im Zimmer der Eltern kostenlos, inkl. Halbpension. • Einzelzimmer (Anzahl beschränkt) CHF 550.00 / EUR 500.00 pro Person inkl. Halbpension. Frühere Anreise / spätere Abreise möglich (Aufpreis). Anreise-Empfehlung Das Hotel Szépalma liegt in der Nähe von Zirc an der Strasse Nr. 82 von Györ nach Vesprém. • mit dem Auto via München oder Vorarlberg/ Tirol, Autoverlad Feldkirch-Wien • Flug nach Wien (individuell), mit Mietauto (ca. 2 Std. bis Szépalma) • Transfer ab Wien Flughafen 09.07. um 15:00. Preis, inkl. Rückfahrt 16.07. (Rückflug nicht vor 16:00) CHF 50.00 / EUR 45.00. Szépalma-Woche 9. bis 16. Juli 2017 mit Norbert Lieth Szépalma Hotel- und Konferenzzentrum, 8429 Porva-Szépalmapuszta, Ungarn NameVorname Strasse/Nr. Zusatz PLZ/Wohnort Land Telefon mobil Telefon privat E-MailGeb.-Datum Im Doppelzimmer mit mit Bustransfer 09.07. Flughafen Wien-Szépalma (inkl. Rückfahrt 16.07. CHF 50.00, EUR 45.00) Anzahl Personen: Kinder bis 6 Jahre (ab Jahrgang 2011) kostenlos im Zimmer der Eltern Kinder 6 bis 12 Jahre (Jahrgang 2005-2010) 50% Ermässigung Name VornameGeb.-Datum Name VornameGeb.-Datum Name VornameGeb.-Datum Gewünschte Unterkünfte (bitte Zutreffendes ankreuzen) Einzelzimmer Doppelzimmer Suite (Doppelzimmer mit Zusatzbett im Wohnzimmer) CHF 620.00 / EUR 570.00 p.P. Familien-Appartmente mit grossem Gemeinschaftsraum einzeln bestehend aus DZ mit Dusche/WC und daneben, aber abgetrennt, Grosszimmer mit 3x2 Etagenbetten, Dusche/WC. (Hier können auch Kinder verschiedener Familien zusammen sein) Frühere Anreise oder Verlängerung zum MNR-Spezialpreis möglich! Melden Sie Ihre Wünsche frühzeitig an. Reise- und Annullations-Versicherung ist Sache des Teilnehmers. Mit Bezahlung der Rechnung gilt die Buchung als definitiv. Anmeldung senden an: Missionswerk Mitternachtsruf, Ringwiesenstrasse 12a, CH 8600 Dübendorf oder per E-Mail: [email protected]
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