Wissensstand und Shared-Decision-Making bei Patienten mit
kolorektalen Lebermetastasen
Zach, V. 1, Glökler, T.-M. 1, McCool, M.1, Apfelbacher, C.1, Hartmann, M.2, Loss, J.1
¹ Medizinische Soziologie, Universität Regensburg
2 Lehr-und Forschungseinheit Allgemeinmedizin, Universität Regensburg
I. Hintergrund
II. Methodik
 Strukturierte, Fragebogen-basierte
 Kolorektales Karzinom: 40-50% entwickeln
Lebermetastasen synchron oder zeitlich versetzt
(metachron)
Erhobene Aspekte
 In den letzten Jahren haben sich (kurative)
Therapiemöglichkeiten erheblich weiterentwickelt
 z.B. Resektion, Zytostase, Ablation
 S3-Leitlinie „Kolorektales Karzinom“ fordert
Therapievorschlag durch interdisziplinäres Tumorboard
 Problem:
1)
Nicht alle Patienten werden in Tumorboards
vorgestellt
2)
Nachsorge wird nicht von allen
regelhaft wahrgenommen
Patienten
 Informationsverhalten
 Zufriedenheit mit erhaltenen
Informationen
 Bedarf an Informationen über das
ärztliche Gespräch hinaus
 Informationsquellen
 Therapieentscheidung (in Anlehnung
an Shared Decision Making)
 Gemeinsames Entscheiden mit Arzt
 Therapiealternativen
 Einbinden der Familie
 Vor- und Nachteile…
 Verständlich für Patienten
Interviews
 Analyse der Patientenakten und
Tumorpässe
 Stichprobe:
Stationäre Patienten mit kolorektalen
Lebermetastasen, die sich einer
Leberresektion unterzogen haben
 Abfragung von Informationsverhalten
und Therapieentscheidung (siehe
Tabelle)
 Zusätzlich: Erhebung von Angaben zu
Bildung u.a.
 Erfassung der Daten mittels Microsoft
Access, Auswertung mit SPSS
Fragestellungen
•
Welches Informationsverhalten haben Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen?
•
Wie werden Therapieentscheidungen getroffen?
III. Ergebnisse
Stichprobe:
 bisher 35 Patient/innen (24 m, 58,1±12,4J), 3-14 Tage nach operativer Leberteilresektion
 Synchrone Lebermetastasen: 18, metachrone Lebermetastasen: 14, beides: 3
2. Therapieentscheidung
1. Informationsverhalten
Informationssuche
vor OP zeitlich möglich
Gelegenheit nicht
wahrgehnommen
Gelegenheit
wahrgehnommen
Informationssuche vor OP
zeitlich nicht
möglich
Informationsquellen
• Internet 7/13
• Freunde/Kollegen 4/13
• Ärzte 1/13
• Andere 1/13
 100% (35/35) wurde Grund für die Operation
erläutert (1 Patient erst nach OP!)
 20% (7/35) wurden andere Therapieoptionen
angeboten
 86% (30/35) wurden rechtzeitig über Vor-und
Nachteile der OP aufgeklärt
 94% (33/35) kannten den Begriff „Tumorboard“
 83% (29/35) waren mit erhaltenen Informationen
 26 Patienten (74%): auch ihre Familie wurde in den
Entscheidungsprozess miteinbezogen
zufrieden
III. Diskussion/Ausblick
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Ärztliche Erläuterungen zu Krankheit und Operation für die Patienten zufriedenstellend
nur bei wenigen besteht weiterer Informationsbedarf
Datenerhebung noch nicht abgeschlossen, Ziel: 80 Patienten
Limitation: nur Patienten, die eine OP erhalten haben; lediglich Sichtweise der Patienten
Tanja-Maria Glökler, Veronika Zach, Med. Soziologie, Universität Regensburg;
Dr.-Gessler-Straße 17, 93051 Regensburg, 0941 944 5230, [email protected]